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Impfungen Beim Jungen Pferd- Hintergründe Und Empfehlungen

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  Impfungen beim jungen PferdHintergründe und Empfehlungen Klaus Osterrieder Institut für Virologie Fachbereich Veterinärmedizin Freie Universität Berlin Robert-von-Ostertag-Straße 7-13 14163 Berlin [email protected] Immunität – was kann das Fohlen? 1. Antikörper Immunität – was kann das Fohlen? 2. Zytokine (IFN-g) Days            -­‐        Weeks   Immunität – was kann das Fohlen? 2. Zytokine (IL-4/IL-10) Days            -­‐        Weeks   Immunität – was kann das Fohlen? 3. Zelluläre Immunantwort Immunität – was kann das Fohlen? 3. Zelluläre Immunantwort – Rhodococcus equi beim Jungfohlen EHV-1 Hülle   Tegument   Nukleokapsid   100  nm   Herpesviren  der  Equiden   Subfamily                    Virus       Alphaherpesvirinae    EHV-­‐1,  clinically  relevant                EHV-­‐3                EHV-­‐4,  clinically  relevant                  AsHV-­‐1  =  EHV-­‐6                  AsHV-­‐3  =  EHV-­‐8                EHV-­‐9       Gammaherpesvirinae    EHV-­‐2,  immunosuppression?            EHV-­‐5,  mulFnodular  pneumonia?          AHV-­‐2  =  EHV-­‐7         EHV-1 und EHV-4 – Spezielles zum Fohlen EHV-1: Infektion der oberen Atemwege Abort Frühmortalität Myeloenzephalopathie (EHM) EHV-1 Ausbrüche üblicherweise mit der Einführung eines “neuen Pferdes” assoziiert Trainingsbetriebe Veranstaltungen Zuchtbetriebe Hohe Besatzdiche, hoher Turnover Heterogene Altersstruktur Empfängliche Pferde EHV-­‐1   Klinik: Jungtiere: Fieber und Befall der oberen Atemwege Adulte: Aborte EHV-­‐1   Inkubationszeit 2-10 Tage Kurz für Fieber und Atemwegsinfekte Länger für EHM und Aborte Intervall zwischen Infektion und Abort kann Monate betragen, das aber erfordert wohl die Etablierung einer Latenz Schnelle Ausbreitung erfordert ENGEN Kontakt zwischen Pferden Krankes Pferd (Schmierinfektion ORT) Abortus (Fetus und Secundinae) Lochien (nur ca. 1-3 Tage!) EHV-1 – Ätiologie und Epidemiologie •  ≥ 80% der adulten Pferde sind latent infiziert •  Stress oder immunosuppressive Reaktionen resultieren in der Reaktivierung (T Zellen, Monozyten?) •  Wir beobachten in der gesamten Republik immer wieder Ausbrüche, die in nicht geimpften Beständen und Pferden ausgeprägter sind als in geimpften! •  Stressoren: Sozialer Stress Training Transporte Andere Erkrankungen EHV-­‐1  –  Epidemiologie   Virus infection Latently infected horses Reactivation from latency EHV1 EHV4 respiratory epithelium Neurologic al disease PBMC s endothelial cells Abortion EHV-­‐1  –  EHM   Graue  Substanz   Weisse  Substanz   SFerstorfer,  B.  et  al.  J  Vet  Med  B.  2002  Feb;49(1):37-­‐41     EHV-1 - Impfung und kein Effekt? ! Die Immunität gegen das EHV-1 ist sowohl nach Infektion als auch nach Vakzination sehr kurzlebig. ! Das Korrelat des Schutzes ist NICHT die Höhe neutralisierender (oder anderer!!) Antikörper ! Vielmehr ist die Induktion einer zytotoxischen Immunantwort für den Schutz offenbar von Bedeutung ! Das Problem: Herpesviren, inklusive EHV-1 und EHV-4 sind Meister der “Immunevasion”, d.h. es ist nicht unbedingt einfach eine gute Immunantwort zu induzieren. Umso wichtiger ist daher die regelmäßige Impfung! Überblick antivirale Impfstoffe Vakzination von Stuten Rationale: Gibt es einen klinischen bzw. serologischen Unterschied zwischen Stuten, die 2X mit Lebendvakzine bzw. 3X mit einem bivalenten Inaktivat geimpft worden sind. Vakzination von Stuten Neutralisierende  AnFkörper   Duvaxyn   Duvaxyn/Prevacc   Prevacc/Prevacc   Vakzination von Stuten Aborte Experiment: Impfung von jungen Fohlen Rationale: Wann ist ein guter Zeitpunkt für den Beginn der Fohlenimpfung gegen EHV-1 und EHV-4 und ist eine EHV-1Lebendvakzine in der Lage, anti-EHV-4 AK zu induzieren? Immunität – was kann das Fohlen? 1. EHV-1 und EHV-4 Immunität – was kann das Fohlen? 1. EHV-1 und EHV-4 Immunität – was kann das Fohlen? 2. Tetanus Experiment: Impfung von Fohlen im 3./4. LM Anti-EHV-4 Antikörper Impfungen   1 45 2 40 35 Titer 30 25 P 20 D 15 M 10 5 0 0 20 40 60 80 Days 100 120 140 160 Schlussfolgerungen – Vakzination (EHV-1 und -4) !  Aus unseren Ergebnissen ist eine 2X Applikation einer Lebendvakzine im Laufe der Trächtigkeit der 3X Applikation einer Inaktivatvakzine zumindest ebenbürtig !  Die Vakzinierung von Fohlen sollte so spät wie nötig und so früh wie möglich erfolgen. Die maternale Immunität gegen EHV-1 (und EHV-4) nimmt ab dem 4. Lebensmonat deutlich ab. !  Eine Vakzination mit einer Lebendvakzine gegen EHV-1 induziert auch eine Immunität gegen EHV-4 !  Zur Bekämpfung von EHV-1- und EHV-4-Infektionen gibt es drei Empfehlungen: !  HYGIENE !  STRESS VERMEIDEN !  DEN GESAMTEN BESTAND IMPFEN Schlussfolgerungen – Vakzination (EHV-1 und -4) !  Aus unseren Untersuchungen und der Erfahrung mit verwandten Viren (BHV-1, PRV, Marek) folgern wir, dass der Impfstoff der Wahl für Erkrankungen mit dem EHV-1 gegenwärtig die Lebenvakzine ist. !  Die Betonung muss auf Bestandsvakzination liegen, obgleich die fehlende Wirksamkeit der verfügbaren Impfstoffe beim Einzeltier eine Miskonzeption ist! !  Wir wissen jedoch nichts über die Dauer der Immunität oder wie effektiv die Lebendvakzine gegen Reaktivierungen schützt.. !  Sind unsere Impfstoffe perfekt? Nein, aber besser als untätig die Hände in den Schoss zu legen !  Das Fohlen ist sehr wohl in der Lage, eine Antigenspezifische Immunantwort zu generieren Equine Influenza +  NS1   From  Flint  Principles  of  Virology  ASM  Press   Equine Influenza ! ökonomisch folgenschwerste akute Atemwegserkrankung des Pferdes ! enzootisch vorkommend in Europa, Nord-Mittel-Südamerika, Asien ! intermittierend in Südafrika ! frei in Australien (wieder), Neuseeland und Island ! Leitsymptome ! plötzlicher Beginn mit hohem Fieber ! Trockener Husten und seröser Nasenausfluss (mukopurolent bei bakterieller Superinfektion) ! Rötung der Rachenschleimhaut Epidemiologie I !  wichtigste Infektionsquelle sind infizierte und/oder erkrankte Pferde !  infizierte Pferde scheiden für 4-8 Tage nach Beginn infektionstüchtige Influenzaviren aus !  Virusauscheidung über Nasensekret, Schleim, ausgehustete Tröpfchen !  hoch kontagiöses Virus - geringe Virusmengen reichen aus !  explosionsartiger Beginn, schnelle Verbreitung im Bestand !  hohe Morbidität in ungeschützen Beständen !  Influenzaausbrüche sind nicht streng saisonal !  Es werden nur noch H3N8-Viren vom Pferd isoliert! H7N7 Viren tauchen seit mehr als 30 Jahren nicht mehr auf! Diagnostikservice Momentan erhältlich!   Diagnostikservice Diagnostikservice 2011 2012 2013 2014 Anzahl ausgegebener Pakete 300 200 178 180 Eingesendete Analysen 27 72 21 47 EHV 1 8 1 2 5 EHV 4 0 0 0 0 Influenza 3 9 1 3 Stammnachweis Florida Clade 2 Florida Clade 2 Florida Clade 1 Florida Clade 2 Diagnostikservice EIV – Varianten und Impfstoffe Influenza Impfstoffe Name Firma Erkrankung leb./inakt. Duvaxyn IE plus Equip F Equilis Prequenza Elanco Zoetis MSD EI EI EI inakt. inakt. Inakt. ISCOM Matrix C/Vollvirus Art Stämme A/equi 1 A/equi1/Prag/56 A/equi 1/Newmarket/ 77 A/equi 2 Euro. Typ A/equi2/Suffolk /89 A/equi 2/Borlänge 91 A/equi2/ Newmarket1/93 A/equi2/Kentucky 98 A/equi 2 Amerik. Prototyp A/equi2/Nemarket 2/93 A/equi2/South Africa/4//03 A/equi 2/ Florida Subtyp/Clade 1 A/equi 2 Florida Subtyp Clade 2 OIE Empfehlung nein nein Zum Teil 1. Wiederh.Impf. 4-6 Wochen 6 Wochen 4 Wochen 2. Wiederh.Impf. 6 Monate 5 Monate 5 Monate Auffrischung 12 Monate 12 Monate 12 Monate Influenza Impfstoffe Name Resequin ProteqFlu Firma Intervet Merial Erkrankung EI und EHV 1,4 EI leb./inakt. inakt. leb. Art Vektorimpfstoff Stämme A/equi 1 A/equi1/Prag/56 kein A/equi 1 A/equi 2 Euro. Typ A/equi2/Nemarket 2/93 A/equi 2/ Newmarket 2/93 A/equi 2 Amerik. Prototyp A/equi2/Newmarket 1/93 A/equi 2/ Florida Subtyp/Clade 1 A/equi 2/ Ohio 03 A/equi 2/ Florida Subtyp/Clade 2 A/equi 2/ Richmond 07 OIE Empfehlung nein Ja 1. Wiederh.Impf. 4-8 Wochen 4-6 Wochen 2. Wiederh.Impf. 6 Monate 5 Monate Auffrischung 6 Monate 12 Monate Herdenimmunität “Herdenimmunität  (vom  engl.  herd  immunity)  bezeichnet  den  Effekt,  bei  der  die   durch  Impfung  erzeugte  oder  durch  InfekFon  erworbene  Immunität  gegen  einen   Krankheitserrger  innerhalb  einer  PopulaFon  so  verbreitet  ist,  dass  in  der   PopulaFon  auch  nicht  immune  Individuen  geschützt  sind,  weil  der  Erreger  sich   nicht  ausbreiten  kann”   “Herdenimmunität  wirkt  ähnlich  wie  eine  Brandschneise  bei  einem  Feuer,   indem  die  InfekFonskege  eines  Krankheitserregers  migels  Impfungen   unterbrochen  oder  mindestens  verlangsamt  wird”     (aus:  Wikipedia.org)   “Herdenimmunität” der Pferde in Deutschland Equine Influenza Tetanus EHV-1 (EHV-4) 17%   21%   40%   79%   60%   83%   %  geimpie  Pferde  (berechnet  nach  Impfstoffdosen/geschätzte  Zahl  der  Pferde   %  ungeimpie  Pferde   Dank an Karin Duchow, PEI; Albert Raith, Intervet; May Reininghaus, MeriaI Schlussfolgerungen/Empfehlungen - Impfung Schlussfolgerung/Empfehlung - Vakzination Impfempfehlungen der StIKo Vet Grundimmunisierung: 1.  Impfung mit 6 Monaten 2.  Impfung 4-6 Wochen danach Wiederholungsimpfung 3. und weitere Impfungen im 6-monatigen Intervall, außer es handelt sich um Pferde mit sehr geringem Expositions- bzw. Erkrankungsrisiko (z.B. alte Pferde, separat gehaltene Freizeitpferde ohne Kontakt zu anderen Pferden) Zusammenfassung (1) ! Die Infektion mit Influenzaviren ist nach wie vor ein ernst zu nehmendes Problem, auch und gerade beim Fohlen ! Insbesondere Infektionen mit A/Equi2/Florida clade 2 Viren sind auch in Europa und Deutschland nach wie vor nachzuweisen und rufen Erkrankungen hervor. ! Ende 2012 wurde aber auch in einem Bestand A/equi/ Florida clade 1 isoliert. Das war das erste Auftreten in Europa seit 2009, als es in Frankreich nachgewiesen wurde  VIELEN  DANK!!