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IMPULS ROMANTIK 2012–2015
EIN THEMENSCHWERPUNKT DES
„DIE WELT MUSS ROMANTISIERT WERDEN. SO FINDET MAN DEN URSPRÜNGLICHEN SINN WIEDER.“ Novalis (1772–1801)
INDEX VORWORTE
Jochen Partsch, Oberbürgermeister der Stadt Darmstadt und Kulturausschuss-Vorsitzender des Kulturfonds Frankfurt RheinMain Dr. Helmut Müller, Geschäftsführer des Kulturfonds Frankfurt RheinMain
1 BILDENDE KUNST
Von Melancholie und Leidenschaft Übersicht der geförderten Projekte
2 LITERATUR
Wir sind romantisch – literarische Impulse für die Region Übersicht der geförderten Projekte
3 MUSIK
„Lauter Empfindungen ohne Begriffe“ Übersicht der geförderten Projekte
4 GARTENKUNST
Auf der Suche nach dem besseren Selbst… und dem „romantischen“ Garten
VIA BRENTANO – ROUTE DER ROMANTIK
Ein Kooperationsprojekt von Kulturfonds und KulturRegion
DEUTSCHES ROMANTIK-MUSEUM
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Eine Epoche stellt sich vor
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IMPRESSUM
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JOCHEN
PARTSCH
Oberbürgermeister der Stadt Darmstadt und Kulturausschuss-Vorsitzender des Kulturfonds Frankfurt RheinMain
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Vor dem Projektstart von „Impuls Romantik“ im Herbst
Themenschwerpunkt positiv beeinflusst. Die Städte Frankfurt, Darmstadt, Wiesbaden und
2012 gehörte das Rhein-Main-Gebiet in der öffent-
Hanau, der Hochtaunuskreis und der Main-Taunus-Kreis und das Land Hessen – sie alle haben
lichen Wahrnehmung nicht zu den Hochburgen der
sich zu ihrer Verantwortung für ein lebendiges und über das Rhein-Main-Gebiet hinaus strah-
Blauen Blume. Inzwischen sind wir auf einem ganz
lendes Kulturleben bekannt. Die Arbeit mit temporären Schwerpunktthemen spielt dabei
anderen Stand: 46 Projekte in den vier Sparten Garten-
eine wichtige Rolle. Sie dient dazu, künstlerische Aktivitäten in der Region zu bündeln und
kunst, Musik, Literatur und Bildende Kunst haben viele
ihre Institutionen miteinander zu vernetzen. Bereits mit der ersten thematischen Vorgabe
Zeugnisse der romantischen Epoche auch dort zutage gefördert, wo man sie nicht ver-
des Kulturfonds, „Phänomen Expressionismus“ (2009–2012), drangen die Institutionen des
mutet hätte. Neben großen Institutionen haben sich auch viele kleine Träger dem Thema
Rhein-Main-Gebiets mit gebündelter Kraft über ihre Grenzen hinaus. „Impuls Romantik“ hat
drei Jahre lang gewidmet. Flörsheim und Frankfurt, Bad Homburg und Wiesbaden, Hofheim
nun erneut gezeigt, welches Potential die Region hat, und bis zum offiziellen Projekt-Ende
und Hanau, Usingen und Darmstadt – sie alle erwiesen sich als Heimstätten der Romantik.
im Frühsommer 2015 insgesamt 350.000 Besucherinnen und Besucher angelockt. So stärkt der Kulturfonds Frankfurt RheinMain die Kultur in der Region zugunsten der Menschen, die
Wie es der intermediale Geist der Zeit um 1800 vorgemacht hat, wurde dabei auch kunst-
in ihr leben, ebenso wie derjenigen, die sie besuchen. Die Broschüre, die wir hiermit vor-
übergreifend zusammengearbeitet, zwischen Musik, Literatur und Bildender Kunst. Viele
legen, dokumentiert die ganze Vielfalt der Vorhaben. Das Ergebnis kann sich sehen
ideengeschichtliche Impulse der Romantik wurden bis ins 21. Jahrhundert hinein verfolgt.
lassen!
Manche Projekte verbanden gleich mehrere Orte der Region in Veranstaltungsreihen miteinander: zum Beispiel das Deutsche Chorfest 2012, die „Handschriften der Romantik“, die „Musikalischen Wanderwege“ oder „Via Brentano“. Der Band „Romantik an Rhein und Main. Eine Topographie“ entsandte Autorinnen und Autoren an bisher verborgene romantische Stätten, eine eigens entwickelte App führt zuverlässig an auratische Orte. Auch die Diskussion um den Bau des Deutschen Romantik-Museums in Frankfurt wurde durch den
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DR. HELMUT
MÜLLER
Geschäftsführer des Kulturfonds Frankfurt RheinMain
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Erst im Rückblick auf „Impuls Romantik“ zeigt sich
haben sich – ungeplant, wie man ehrlicherweise sagen muss – gegenseitig befruchtet und
die ganze Fülle der Projekte, die in den letzten Jah-
am Ende glücklich dazu beigetragen, dass beider Wirkungen größer wurden. Das Resultat:
ren diesen temporären Schwerpunkt des Kulturfonds
Während vor drei oder vier Jahren noch die Frage nach der regionalen Sinnhaftigkeit die-
Frankfurt RheinMain mit Leben gefüllt haben. Noch
ses neuen Museums gestellt wurde, bedarf es heute dazu keiner Erklärung mehr. Auch
deutlicher als beim vorherigen Thema „Phänomen
wenn Frankfurt am Main bisher nicht mit den Hauptstätten der Romantik Jena, Heidelberg
Expressionismus“ (2009–2012) wird zudem die außer-
und Berlin in einem Atemzug genannt wurde, so weiß man heute, dass allein die Zugäng-
ordentliche Bedeutung der temporären Schwerpunkte klar – und zwar nicht nur für die
lichkeit der Sammlung des Freien Deutschen Hochstifts dies zu ändern vermag. Außer-
Arbeit des Kulturfonds selbst, sondern vor allem auch für die Wahrnehmung einer ver-
dem haben die über 46 Projekte mit vielen weiteren Veranstaltungen und über 350.000
stärkt gemeinsam ausgerichteten Kulturförderung und -Politik in der Region Frankfurt/
Besucherinnen und Besuchern dazu beigetragen die Plätze, Wirkungsstätten, Sammlun-
Rhein-Main. Natürlich hat jedes Projekt seine eigene Bedeutung und Wichtigkeit, aber
gen und Archive der Region wieder oder neu ins richtige Licht zu rücken. Sie zeigen, in
durch den gemeinsamen Rahmen der temporären Schwerpunkte werden darüber hi-
welch besonderer Weise die Romantik mit unserer Region verbunden war, ist und vor al-
naus Bedingungen, Folgerungen oder Verbindungen zwischen diesen Projekten – oft
lem auch, wie deren Bedeutung bis heute fortwirkt.
auch unterschiedlicher Sparten – sichtbar und in vielfältiger Weise erlebbar. Dazu gehört unter anderem die (Wieder-)Entdeckung der Romantik in unserer Region als lebendige,
Für den Kulturfonds selbst haben die temporären Schwerpunkte der Projekte auch des-
sprudelnde, von Ideen und Projekten überquellende Epoche.
wegen eine besondere Bedeutung, weil sie bestens dazu geeignet sind die beiden Hauptziele des Fonds zu erfüllen: die Stärkung der Kooperationen innerhalb der Region zum
Dass dies möglich war, lag auch an der zeitlichen Koinzidenz mit der Diskussion um den ge-
einen und die weitere Förderung der Exzellenz der Region Frankfurt/Rhein-Main zum
planten Bau eines Romantik-Museums in Frankfurt am Main. Diese politische Debatte und
anderen. Die Definition der temporären Schwerpunkte sind eine besonders innovative Form
die über viele Monate währenden Gespräche innerhalb der „Impuls Romantik“-Projekte
der Förderung, die nichts oktroyiert, sondern Kulturschaffende einlädt, gemeinsam – auch
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über Sparten hinweg – kreative Projekte zu realisieren, die für sich selbst stehen, aber auch Teil eines Ganzen sind. Ich glaube, dass es eine der großen Chancen für die regionale Kulturpolitik ist, über diesen Weg einen gemeinsamen „spirit of work“ zu erzeugen. Die vorliegende Broschüre dokumentiert die große Zahl von Projekten in den vier Sparten Bildende Kunst, Literatur, Musik und Gartenkunst. Sie zeigt aber auch, dass die Formulierung temporärer Schwerpunkte, die der erste Geschäftsführer des Kulturfonds, Prof. Herbert Beck, auf den Weg gebracht hatte, für die Arbeit des Fonds zukunftsweisend war – mit dem neuen temporären Schwerpunkt „Transit“ (2015–2017) wird sie fortgesetzt. Ein so großes und sich über drei Jahre erstreckendes Vorhaben erfordert einen großen Koordinations- und Organisationsaufwand – von der Formulierung der ersten Idee, über die Begleitung der Projekte bis hin zur Zusammenstellung der Dokumentation. Dass dies beim „Impuls Romantik“ so außergewöhnlich und erfolgreich gelingen konnte, dafür möchte ich allen herzlich danken, die von der Vorbereitung, über die Gespräche in Arbeitsgruppen bis hin zur Umsetzung der Projekte beteiligt waren: vor allem der Kuratorin Dr. Mareike Hennig und den Spartenkuratoren Prof. Dr. Werner Busch (Bildende Kunst), Prof. Dr. Adrian von Buttlar (Gartenkunst), Prof. Matthias Pintscher (Musik) und Prof. Dr. Heinz Rölleke (Literatur).
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Romantik für das Smartphone Mit der kostenlosen „Impuls Romantik“-App kann man sich die Rhein-Main-Region aus dem Blickwinkel von Novalis, Friedrich Schlegel, der Brentanos oder der Brüder Grimm neu erschließen. Der mobile Begleiter führt Sie mit Texten und Bildern, mit Hörstücken, Musik und Videos auf die Fährte der „blauen Blume“: in Gärten und Parks, Burgen und Festungen, Museen...
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PART
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BILDENDE KUNST
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VON MELANCHOLIE UND LEIDENSCHAFT von Sandra Danicke
Gefühl, Leidenschaft, Sehnsucht – all das, was wir gemeinhin mit Kunst verbinden, stand
Hanauer Friedrich Bury (1763–1823). Seine Werke führten ein Schattendasein, bis ihm seine
bei den Malern der Romantik besonders im Fokus. Ein zentrales Merkmal der Bildenden
Heimatstadt zu seinem 250. Geburtstag erstmals eine umfangreiche Einzelausstellung im
Kunst jener Epoche ist überdies die Liebe zur Landschaft, wie sie etwa auf den Bildern des
Historischen Museum Hanau Schloss Philippsruhe widmete. Bury ging nach seiner Ausbil-
Darmstädter Malers und Zeichners August Lucas (1803–1863) zum Ausdruck kommt. Zu Be-
dung in Hanau nach Italien und lebte fast 17 Jahre in Rom – als Freund und Mitbewohner
ginn seiner Karriere hatte der Künstler vor allem detailgetreue Naturbeobachtungen ins
von Johann Wolfgang von Goethe und Johann Heinrich Wilhelm Tischbein, mit denen er
Bild gesetzt. Dies änderte sich nach 1829, als ihn ein Stipendium des Darmstädter Großher-
die Leidenschaft für die Alten Meister teilte. Der Ausstellungstitel „Goethes zweiter Fritz“
zogs nach Italien führte. Hier wandelte sich sein Stil dramatisch: vom peniblen Realismus
beruht übrigens auf dem Spitznamen, den der Dichter Bury aufgrund von Ähnlichkeiten
hin zur klassisch überhöhten Naturinszenierung. Museen wie das Frankfurter Städel oder
mit dem Weimarer Fritz von Stein gegeben hatte. Mit zahlreichen Leihgaben konnte die
das Landesmuseum in Darmstadt besitzen umfangreiche Konvolute des Spätromantikers.
Schau Burys Können als Porträtmaler eindrucksvoll demonstrieren: Seine Bildnisse von
Trotzdem waren August Lucas und sein Werk fast in Vergessenheit geraten – bis 2013 eine
Goethe, Herder, der Kurprinzessin Auguste von Hessen-Kassel, dem Reformer Freiherr vom
Ausstellung aus Anlass seines 150. Todestages auf der Mathildenhöhe in Darmstadt den
und zum Stein und der Könige der Niederlande zeugen von einer außergewöhnlichen
Künstler mit zahlreichen erstmals ausgestellten Bildern wieder ins allgemeine Bewusst-
Souveränität.
sein brachte. Das Gleiche lässt sich zweifelsohne über die ausgefeilten Bildkompositionen Philipp Otto „Wer Engel sucht“, so der Titel der Schau, war nur eine von insgesamt 13 Ausstellungen,
Runges (1777–1810) sagen, einem der bedeutendsten Maler der deutschen Frühroman-
die sich unter dem temporären Themenschwerpunkt „Impuls Romantik“ des Kulturfonds
tik. Der Durchbruch gelang dem Künstler mit einer Reihe von Radierungen zu seinem
Frankfurt RheinMain zwischen 2012 und 2015 mit den bildkünstlerischen Erzeugnis-
Zyklus „Zeiten“, dessen harmonische Arrangements damals unter anderem Goethes
sen jener Epoche im Rhein-Main-Gebiet befassten. Die in diesem Zuge vom Kulturfonds
Musikzimmer schmückten. „Zum rasend werden, toll und schön zugleich“, urteilte damals
koordinierte Kooperation zahlreicher Institute stellte unter anderem Talente der Region
der Dichter. Beispiele aus dem Zyklus zeigte das Frankfurter Goethe-Haus/Freies
in den Fokus, deren Wiederentdeckung längst fällig war. Zum Beispiel den gebürtigen
Deutsches Hochstift in der von Werner Busch kuratierten Schau „Verwandlung der Welt.
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Die romantische Arabeske“ – die erste Ausstellung überhaupt zu diesem Thema, zu der es
Malerfamilie Schütz gezeigt. Unter dem Titel „Rheinromantik – Kunst und Natur“ widmete
ohne den Förderschwerpunkt des Kulturfonds womöglich gar nicht gekommen wäre. Das
sich das Museum Wiesbaden dem Thema in einer nie dagewesenen Form und Breite: Erst-
aus spätantiken Vorbildern entwickelte Rankenornament war vor allem in der Renaissan-
mals wurden Objekte der Naturwissenschaft, darunter Exponate der Mineralogie, Geologie
ce ein beliebter Bau- und Buchschmuck. Doch erst in der Romantik wurde die Arabeske
oder Zoologie, zusammen mit Kunstwerken, etwa von Hermann Saftleven oder William
nicht mehr nur als Dekoration eingesetzt, sondern als Bedeutungsträger und Allegorie in
Turner, präsentiert. Auch hier konnte das Projekt des Kulturfonds vorhandenes Potential
zahlreichen Grafiken, Gemälden, Büchern und Handschriften verwendet. 200 Exponate, da-
aktivieren, denn die Sammlungsgeschichte des Museums fußt nicht unwesentlich auf
runter Arbeiten von Johann Heinrich Wilhelm Tischbein, Moritz von Schwind oder Adolph
dem Besitz der Gemälde- und Insektensammlung des Frankfurters Johann Isaak von
Menzel, konnten in Zusammenarbeit mit der Hamburger Kunsthalle zusammengetragen
Gerning, einer der zentralen Figuren der Bewegung.
werden. Der Vorteil des Romantik-Themenschwerpunktes lag aber nicht nur darin, dass er zum Auch der Frankfurter Künstler Christian Georg Schütz der Ältere (1718–1791) zählte zu den
ergänzenden Vergleich der verschiedenen Gattungen und Spielarten der Romantik auf-
wichtigsten Malern des Goethe-Kreises. Der gebürtige Flörsheimer war auf idealisierte
forderte, er demonstrierte auch anschaulich das gesamte Spektrum von Inhalten und Aus-
Rheinlandschaften spezialisiert, schuf aber auch Frankfurt-Veduten und Ansichten aus
drucksformen einer Kunstepoche, die sich keineswegs in pittoresken Flusslandschaften
der Umgebung von Mainz, in denen er reale Architektur mit Ideallandschaften verknüpf-
und idyllischen Landschaftsveduten erschöpfte. So präsentierte das Städel Museum in
te. Hochtalentiert war auch sein Neffe und Patenkind Christian Georg Schütz der Jüngere
Frankfurt die Ausstellung „Schwarze Romantik. Von Goya bis Max Ernst“. Hier waren Werke
(1758–1823). Ebenfalls in Flörsheim geboren, kam dieser aber bereits im Alter von zehn
von Caspar David Friedrich, Eugène Delacroix oder Johann Heinrich Füssli vertreten, die
Jahren als Schüler und Mitarbeiter zu seinem Onkel nach Frankfurt. Später entwickelte er
der düsteren Seite der Romantik nachspürten und zeigten, wie das romantische Faible für
seinen eigenen Stil und leitete mit seinen Arbeiten eine neue, romantische Sicht auf den
Melancholie, Einsamkeit und Leidenschaft etwa bei Künstlern aus Symbolismus und Sur-
Rhein ein. „Erhabene Natur, vaterländischer Strom, romantischer Rhein“ hieß die Ausstel-
realismus noch lange nachwirkte. Zusammen boten alle vertretenen Werke, Genres und
lung zum druckgrafischen Werk der Flörsheimer Malerfamilie Schütz im Heimatmuseum
Gattungen ein nie dagewesenes Gesamtbild einer aus künstlerischer, literarischer und
Flörsheim, die deren Bedeutung für die Anfänge der illustrierten Rheinbeschreibungen
musikalischer Sicht äußerst ergiebigen Epoche.
deutlich machte. Zeitgleich wurden auch in Wiesbaden Gemälde und Zeichnungen der
Dr. Sandra Danicke ist Kunsthistorikerin, Kunstkritikerin und Autorin.
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Erhabene Natur, vaterländischer Strom, romantischer Rhein – Das druckgraphische Werk der Malerfamilie Schütz und seine Bedeutung für die Entwicklung der Rheinromantik
ÜBERSICHT DER
GEFÖRDERTEN PROJEKTE
SIE FINDEN DIE „IMPULS ROMANTIK“-PROJEKTE AUCH UNTER WWW.KULTURFONDS-FRM.DE/PROJEKTE
5. Mai – 14. Juli 2013 Partner Heimatverein Flörsheim 1924 e.V. Ort Heimatmuseum Flörsheim am Main
Mit der Schütz-Galerie im Flörsheimer Heimatmuseum besitzt die Stadt Flörsheim am Main eine Sammlung an Bildern der Malerfamilie, die in ihrem Umfang und ihrer Geschlossenheit eine Außergewöhnlichkeit in der Rhein-Main-Region darstellt. In den Werken der Künstlerfamilie Schütz lassen sich in hervorragender Weise und exemplarisch die Kunstentwicklung und der Publikumsgeschmack von der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts studieren. Das Thema „Impuls Romantik“ bot den Anlass, in Flörsheim eine Ausstellung zu präsentieren, die sich der Druckgraphik der Malerfamilie Schütz und deren Bedeutung für die Entwicklung der Rheinromantik widmete. Im Verbund mit Verlegern, Autoren und Herausgebern nutzten die Künstler ganz bewusst das Medium des Drucks und wurden so – vor allem Christian Georg Schütz der Jüngere (1758–1823) – nebenbei zu wichtigen Protagonisten des beginnenden Rheintourismus.
12 Hänsel und Gretel im Bilderwald. Illustrationen romantischer Märchen aus 200 Jahren
25. April – 15. Juli 2012 Partner Frankfurter Goethe-Haus/Freies Deutsches Hochstift Ort Frankfurter Goethe-Haus/Freies Deutsches Hochstift
Das Erscheinen der von Jacob und Wilhelm Grimm zusammengestellten „Kinder- und Haus-Märchen“ im Jahr 1812 war für das Frankfurter Goethe-Haus ein willkommener Anlass, zwei Jahrhunderte später einen Gesamtüberblick über die Geschichte romantischer Märchenillustration zu geben. Anhand von illustrierten Büchern, Handzeichnungen, Originalgrafiken und Gemälden wurde nicht nur das weite Spektrum der bildkünstlerischen Umsetzung romantischer Märchentexte gezeigt, sondern auch die immense Vielfalt intermedialer Text-Bild-Beziehungen vorgeführt. Zu sehen waren u. a. Illustrationen von Karl Friedrich Schinkel, Ludwig Emil Grimm, George Cruikshank, Eduard von Steinle, Franz Pocci, Moritz von Schwind, Ludwig Richter, Eugen Neureuther, Walter Crane, Otto Ubbelohde, Albert Weisgeber, Max Slevogt, Max Beckmann und David Hockney.
Romantik in Homburg. Elizas Gartenreich und das Gotische Haus
Schwarze Romantik. Von Goya bis Max Ernst
Neben der Neupräsentation eines restaurierten Interieurs aus der Zeit der Romantik wurden Gemälde und Grafiken der eigenen Sammlung vorgestellt. Die Werkauswahl folgte der Geschichte der Landgräflichen Gärten, ihrer Gestaltung im englischen Stil und ihrer Akzentuierung durch mittelalterlich anmutende Architektur. Ausgehend vom Weißen Turm gehörten dazu weitere, zinnenbekrönte Neuerrichtungen wie das Untertor, das aus Gelnhausen translozierte Heilige Grab sowie das Gotische Haus. Die Auftraggeberin – und im Fall des Gotischen Hauses auch Planerin – war Elisabeth, Prinzessin von Großbritannien und Irland, spätere Landgräfin von Hessen-Homburg (1770–1840). Ihre in englischer Tradition stehende Architekturund Landschaftsgestaltung, aber auch ihr eigenes künstlerisches Werk war zugleich Inspiration für andere, diese Epoche Homburgs in ihrem Werk zu spiegeln.
Die große Sonderausstellung im Städel Museum war die erste in Deutschland, die sich der dunklen Seite der Romantik und ihrer Fortführung in Symbolismus und Surrealismus widmete. Anhand von mehr als 200 Gemälden, Skulpturen, Grafiken, Fotografien und Filmen von über 70 Künstlern spürte die umfangreiche Schau der Faszination zahlreicher Künstler für das Abgründige, Geheimnisvolle und Böse nach. Aufbauend auf dem eigenen Sammlungsbestand, der mit Werken von Francisco de Goya, Eugène Delacroix, Franz von Stuck oder Max Ernst wichtige Arbeiten zur Thematik versammelte, präsentierte die Ausstellung im Städel bedeutende Leihgaben aus dem Pariser Musée d’Orsay, dem Musée du Louvre, der Londoner Royal Academy, dem Museo del Prado in Madrid oder dem Art Institute of Chicago.
12. August – 28. September 2012 Partner Magistrat der Stadt Bad Homburg v.d.H. Ort Städtisches historisches Museum / Museum im Gotischen Haus, Bad Homburg
26. September 2012 – 20. Januar 2013 Partner Städel Museum Ort Städel Museum, Frankfurt am Main
13 Im Schein des Unendlichen
16. Dezember 2012 – 24. Februar 2013 Partner Die ALTANA Kulturstiftung Ort Museum Sinclair-Haus, Bad Homburg
Imposante Berggipfel, unendliche Meeresweiten, magische Vollmondnächte – all das gehört zum Repertoire einer romantischen Bildtradition, die tief in unserem visuellen Gedächtnis verankert ist. Die Ausstellung „Im Schein des Unendlichen“ stellte 13 internationale Künstlerinnen und Künstler vor, die mit ihren Werken der Romantik die Reverenz erwiesen. So zitieren und ironisieren beispielsweise Hiroyuki Masuyama und Kris Martin in ihren Werken die gewaltigen Bildwelten des romantischen Malers Caspar David Friedrich. Die lichten Landschaftsfotografien von Elger Esser, die magischen Aufnahmen der Kreidefelsen auf Rügen von Darren Almond, die gewaltigen Panoramen von José María Mellado und die beeindruckende Installation eines Eisberges aus Grönland von Mariele Neudecker spiegelten die Auseinandersetzung mit der Landschaft als Projektionsfläche unserer Erinnerungen. Und Videos von Marina Abramović und Bill Viola sowie die Fotografien des Amerikaners Alec Soth lassen den Menschen ganz im Naturraum verschwinden.
Rheinromantik – Kunst und Natur 22. März – 28. Juli 2013 Partner Museum Wiesbaden Ort Museum Wiesbaden
Schönheit und Revolution. Klassizismus 1770–1820 20. Februar – 26. Mai 2013 Partner Städel Museum Ort Städel Museum, Frankfurt am Main
In dieser umfassenden Sonderausstellung widmete sich das Frankfurter Städel Museum dem Klassizismus und dessen Impusen für die Romantik. Die in Zusammenarbeit mit der Liebieghaus Skulpturensammlung entstandene Ausstellung „Schönheit und Revolution“ versammelte rund 100 Werke aus der Zeit von 1770 bis 1820, darunter Arbeiten von Anton Raphael Mengs, Thomas Banks, Antonio Canova, Jacques-Louis David, Bertel Thorvaldsen, Johann Gottfried Schadow und Jean-Auguste-Dominique Ingres. Die große Überblicksausstellung zum Klassizismus gewährte erstmals in Deutschland einen umfassenden Einblick in die Vielfalt der unterschiedlichen und zuweilen sogar widersprüchlichen Facetten dieses Stils und zeigte mit eindrucksvollen Werken des „romantischen Klassizismus“ die Verbindungen zur Kunst der Romantik auf.
Die mit über 250 Objekten großformatig angelegte Ausstellung entstand auf Initiative des Kulturfonds Frankfurt RheinMain im Rahmen von „Impuls Romantik“ und beleuchtete das Thema aus den Perspektiven der Kunst, der Naturwissenschaft, der Literatur und der Kulturgeschichte. Sie widmete sich der Rheinromantik in einer noch nie dagewesenen Form und Breite: Zum ersten Mal wurden Natur und Kunst unter dem Begriff der Rheinromantik konsequent zusammen gesehen und präsentiert. Die Sammlungsgeschichte des Museums Wiesbaden ist aufs Engste verwoben mit einer der zentralen Figuren der Rheinromantik: Johann Isaak von Gerning (1767–1837). Ausgangspunkt der Ausstellung „Rheinromantik“ waren daher Exponate, die zum Kernbestand der Gerning‘schen Sammlung des Museums gehören.
GÉRICAULT. Bilder auf Leben und Tod
18. Oktober 2013 – 26. Januar 2014 Partner Schirn Kunsthalle Frankfurt Ort Schirn Kunsthalle Frankfurt
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Im Winter 2013/14 präsentierte die Schirn Kunsthalle Frankfurt die erste Einzelausstellung zu Géricault in Deutschland. Sie rückte zentralen Themen des bedeutenden französischen Malers der romantischen Schule in den Mittelpunkt: das physische Leiden des modernen Menschen, wie es in Stillleben von abgeschnittenen Köpfen und Gliedmaßen als das Ineinander von Leben und Tod zum Ausdruck kommt, sowie die psychische Qual, wie sie seine Porträts von Geisteskranken zeigen. Diese komplett neuartigen Darstellungen von existenziellen Situationen stehen beispielhaft für Géricaults besondere Modernität, die solchen mit Abscheu besetzten Sujets eine verstörende Aktualität verleiht. Im Dialog mit Arbeiten von Zeitgenossen wie Francisco de Goya oder Adolph Menzel wurde das traditionelle Verständnis von Realismus und Romantik als einander ausschließende Epochenstile in Frage gestellt.
Der Maler Friedrich Bury 1763–1823 Goethes „zweiter Fritz“
20. August – 20. September 2013 Partner Städtische Museen Hanau Ort Historisches Museum Hanau Schloss Philippsruhe
Er gehörte zu den Wiederentdeckungen des Jahres 2013: Friedrich Bury, Maler einer Königin und Kurfürstin, Freund Goethes, Schüler der Hanauer Zeichenakademie und Rom-Reisender. Nach ihrer ersten Station im Frühsommer 2013 im Schillerhaus in Weimar kam die facettenreiche, international bedeutende Ausstellung zu Ehren von Friedrich Bury auch nach Hanau und war mit einem internationalen Forschungsprojekt verbunden. Die Ausstellung würdigte den Künstler als Meister von europäischem Rang, der vor allem als Porträtmaler geschätzt wurde. Das museumspädagogische und das wissenschaftliche Begleitprogramm mit zahlreichen Führungen und Fachvorträgen erfuhr große überregionale Aufmerksamkeit. August Lucas – Wer Engel sucht
22. September 2013 – 5. Januar 2014 Partner Institut Mathildenhöhe Darmstadt Ort Museum Künstlerkolonie Darmstadt
Im Jahr 1829 reist August Lucas, ausgestattet mit einem Stipendium des Großherzogs von Hessen und bei Rhein, nach Italien und folgt damit einer unter Künstlern des 19. Jahrhunderts weit verbreiteten Italiensehnsucht. Im Œuvre von Lucas vollzieht sich dadurch ein Wechsel in Stil und Inhalt fort von reiner Naturbeobachtung hin zu einer klassizistisch überhöhten Naturinszenierung. Die Ausstellung auf der Mathildenhöhe Darmstadt zeigte in über 60 Aquarellen, Zeichnungen und Gemälden aus der Städtischen Kunstsammlung Darmstadt den faszinierenden Übergang zwischen einem frühen impulsiv-romantischen Individualstil und dem späteren kollektiven Zeitstil im Schaffensprozess des Malers und Zeichners.
15 Verwandlung der Welt. Die romantische Arabeske
1. Dezember 2013 – 28. Februar 2014 Partner Frankfurter Goethe-Haus/Freies Deutsches Hochstift Ort Frankfurter Goethe-Haus/Freies Deutsches Hochstift
Das wichtigste Strukturprinzip der romantischen Forderung nach Poetisierung, Verzauberung und Verwandlung der sichtbaren Welt ist die Arabeske. Besondere Bedeutung erlangte die Arabeske als Möglichkeit zur Verschränkung von Literatur und bildender Kunst: Sie wurde zum idealen Medium für Illustration und Buchkunst. Als intermediales Formprinzip beeinflusste die Arabeske im 19. Jahrhundert auch Musik, Tanz, Gartengestaltung etc., ja selbst die Formen der Geselligkeit. Eine Ausstellung zur Arabeske der Romantik hatte es noch nicht gegeben. In Kooperation mit der Hamburger Kunsthalle zeigte das Frankfurter Goethe-Museum erstmals 200 Exponate (Gemälde, Graphik, Handschriften, Bücher), die Herkunft, Entfaltung und Wandel der romantischen Arabeske anschaulich machten. Es erschienen ein umfassender Katalog, der zugleich ein unverzichtbares Kompendium zur Geschichte der romantischen Arabeske ist, und ein Begleitheft für Kinder.
Zwischen Aufklärung und Romantik – Zeichnungen, Aquarelle und Ölstudien aus der Gründungszeit des Hessischen Landesmuseums Darmstadt 13. März – 14. Juni 2015 Partner Graphische Sammlung, Hessisches Landesmuseum Darmstadt Ort Hessisches Landesmuseum Darmstadt
In Darmstadt wurde der größte Teil der Zeichnungen der Romantik bereits zu deren Entstehungszeit – also zeitgenössisch – erworben. Was waren die Gründe, worin lag die Qualität dieser Werke, inwiefern spiegeln sie die Auseinandersetzungen mit Geschichte und Gegenwart? Diesen Fragen widmete sich die Ausstellung. Aus dem umfangreichen Darmstädter Bestand von rund 3800 Zeichnungen, die in den Gründungsjahren des Museums 1790 bis 1840 entstanden sind, wurden 120 Arbeiten gezeigt. Sieben Themengruppen gaben Einblick in die wesentlichen Aufgaben, Werkformen und Charakteristika romantischer Zeichenkunst. Die ausgewählten Zeichnungen, Aquarelle und Ölstudien machten die überregionale Bedeutung der im ehemaligen Großherzogtum Darmstadt betriebenen Kunstförderung deutlich und führten den internationalen Rang der Darmstädter Sammlung als „Kind der Romantik“ vor Augen.
Romantik im Rhein-Main-Gebiet
22. März – 19. Juli 2015 Partner Museum Giersch der Goethe-Universität Ort Museum Giersch der Goethe-Universität
Mit über 150 Werken präsentierte das Museum Giersch der Goethe-Universität die Kunst der Romantik im Rhein-Main-Gebiet in noch nie gezeigter Breite. Landschaften, Porträts und Genrebilder, Zeichnungen und Ölstudien, religiöse und literarische Motive gaben einen umfassenden Eindruck von der Wirkung romantischer Ideen auf die Kunst der Region. Die Werke einflussreicher Künstlerpersönlichkeiten wie Peter Cornelius, Moritz von Schwind, Philipp Veit, Carl Philipp Fohr oder Johann Heinrich Schilbach wurden bereichert durch die Arbeiten einer Vielzahl wenig bekannter Künstler. Diese prägten den einzigartigen Charakter der Romantik im Rhein-Main-Gebiet entscheidend mit und boten den Besuchern zahlreiche Entdeckungen.
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LITERATUR
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WIR SIND ROMANTISCH – LITERARISCHE IMPULSE FÜR DIE REGION von Karoline Sinur
Dass Frankfurt mit dem Rhein-Main-Gebiet eine romantische Region sein soll, hat sicher einige überrascht – vor allem jene, die bei Rhein-Main zunächst an die heutige Wirtschaftsregion denken. Für die Sparte Literatur jedoch war das vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain initiierte temporäre Schwerpunktthema „Impuls Romantik“ so naheliegend wie kein anderes. Schließlich gehört die Romantik zum historischen Selbstverständnis der hiesigen Literaturregion so zwingend wie sonst höchstens noch Goethe. Etwas mutwillig kann man ja sogar Goethe der Romantik zurechnen – jedenfalls ist eine „Versöhnung“ von Goethe und den Romantikern mit der Aussicht auf das Deutsche Romantik-Museum am Großen Hirschgraben in greifbare Nähe gerückt. Und Bezugspunkte gibt es zuhauf. Einen davon, nämlich das komplizierte Verhältnis zwischen Jean Paul und Goethe, hat das Frankfurter Goethe-Haus/Freie Deutsche Hochstift mit der Ausstellung „Namenlose Empfindung. Jean Paul und Goethe im Widerspruch“ aufgegriffen. Auf der Suche nach konkreten Orten, die sich mit der Epoche verbinden und an denen die Romantik heute noch spürbar ist, wird man in Frankfurt und der Region ohne weiteres fündig. Schließlich liegt die ideale romantische Landschaft am Rhein, und wer einmal (gedanklich) mit Bettine von Arnim die Nächte am Rhein „verschwärmt“ hat, wird fortan alles durch die romantische Brille sehen, auch wenn die Wirklichkeit mit dem Mythos nicht mehr allzu viel zu tun hat. Mit dem Brentano-Haus in Oestrich-Winkel ist immerhin ein einzigartiger originaler Schauplatz erhalten – und auch das Grab der Dichterin Karoline von Günderrode nicht weit davon ist für viele Leser eine wahre Pilgerstätte. Mit dem von Wolfgang Bunzel, Michael Hohmann und Hans Sarkowicz herausgegebenen Buch zur
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„Romantik an Rhein und Main“ – ein gleichermaßen kompakter wie fundierter Sam-
Napoleon und Goethe, Grimms Märchen und romantische Lyrik – diese Schlagworte
melband – lässt sich die Topographie der Romantik nun ausführlich erkunden. Ob
wecken Assoziationen, die in ganz unterschiedliche Richtungen gehen. Das ist ja das Schö-
Aschaffenburg, Offenbach oder Rödelheim, die meisten romantischen Orte der Re-
ne an der Romantik, dass sich diese Epoche nicht eindeutig definieren lässt. Fragen Sie
gion hängen eng mit der Familie Brentano zusammen. Das Buch nimmt aber auch
zehn Kulturschaffende, was die Romantik sei – und Sie werden zehn ganz unterschied-
die reisenden Romantiker wie Lord Byron, Alexandre Dumas oder Victor Hugo in
liche Antworten bekommen. Die Literaturveranstalter der Region haben sich von dieser
den Blick und natürlich die Schauplätze, die sich mit den Brüdern Grimm verbinden.
Herausforderung keineswegs abschrecken lassen. Die Fliegende Volksbühne hat im Cantate-Saal neben dem Frankfurter Goethe-Haus einen literarisch-theatralischen „Brücken-
Überhaupt, die Grimms: Dass die „Kinder- und Hausmärchen“, das „Deutsche Wörter-
kopf“ für die Romantik errichtet, mit einem breit gefächerten Repertoire zwischen Fried-
buch“, die „Deutsche Grammatik“ und natürlich auch die „Deutsche Mythologie“ und die
rich Hölderlin, Arno Schmidt und Johannes Brahms. Das Romantik-Festival des Literatur-
„Deutschen Sagen“ echt romantische Projekte waren, ist in unserem Bildungskanon
hauses Frankfurt hat unter dem Motto „Was wir suchen, ist alles“ gerade die Widersprüch-
keineswegs fest verankert. Das zeitliche Zusammentreffen der vom Land Hessen aus-
lichkeiten und Ambivalenzen der Romantik gewürdigt. Ausgangspunkt war dabei die
gerufenen Brüder-Grimm-Jahre mit dem Schwerpunktthema „Impuls Romantik“ hat hier
Überzeugung, dass die Romantik unendliche Anschlussmöglichkeiten für die Gegenwarts-
sicher einiges bewegt. Es hat nicht nur das Bewusstsein dafür geschärft, dass die Grimms
literatur bietet. Der Einfluss der Romantik auf die zeitgenössischen Künste stand auch im
echte Hessen waren, sondern es hat auch die engen persönlichen Beziehungen zwischen
Zentrum des Festivalkongresses, den das Kulturamt Frankfurt und das Literaturhaus Villa
Jacob und Wilhelm Grimm sowie ihrem „Malerbruder“ Ludwig Emil zum Beispiel zu der
Clementine in Wiesbaden gemeinsam veranstalteten. Bei der Reihe „Handschriften der
Familie Brentano-von Arnim in Erinnerung gerufen – und noch einmal die Zusammenhänge
Romantik“ schließlich, initiiert vom Verein der Freunde und Förderer des Literaturlands
zwischen napoleonischer und romantischer Epoche deutlich gemacht. Letzteres hat eine
Hessen und hr2-kultur, haben sich neun zeitgenössische Autoren – von Thea Dorn über
Ausstellung und eine Tagung im Historischen Museum Hanau Schloss Philippsruhe aufge-
Michael Lentz bis Feridun Zaimoglu – auf das Abenteuer eingelassen, originale Briefe
griffen. Der Kulturfonds Frankfurt RheinMain hat darüber hinaus auch das Projekt „Böse
und Manuskripte aus der Sammlung des Freien Deutschen Hochstifts aus ihrem ganz
Märchen“ der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt und die Inszenierung
persönlichen Blickwinkel heraus zu betrachten und für ein Publikum neu zu lesen. Einige
„Swanhwita“ im Rahmen der Hanauer Brüder Grimm Märchenfestspiele gefördert.
dieser Autoren verstehen sich selbst als „moderne Romantiker“ und führen damit die
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Frage, wo die romantische Literatur eigentlich anfängt und wo sie aufhört, ad absurdum. Um noch einmal auf Goethe zurückzukommen: Sein Briefroman von den „Leiden des jungen Werther“, erschienen 1774, war für die romantische Epoche jedenfalls von großer Bedeutung. Heinrich Heine, ebenfalls ein strenger Kritiker der romantischen Literatur, bekannte 1854 seine „unendliche Sehnsucht nach der blauen Blume“ und bezeichnete sich selbst als „letzten Dichter der Romantik“. Beiden Autoren, die unterschiedlicher wohl nicht sein können, waren Projekte des Schwerpunktthemas „Impuls Romantik“ gewidmet: die Aufführung einer musiktheatralischen „Wertheriade“ im Hanauer Comoedienhaus Wilhelmsbad und ein Projekt des Theaters Willy Praml mit dem Jüdischen Museum in Frankfurt.
ÜBERSICHT DER
GEFÖRDERTEN PROJEKTE
„Impuls Romantik“ hat nicht zuletzt die Beschäftigung mit Autoren ermöglicht, die als Außenseiter gelten oder gar in Vergessenheit geraten schienen. Einer von ihnen ist ein Nachfahre der Romantiker, Bernard von Brentano, dem eine vom Literaturhaus Villa Clementine in Wiesbaden koordinierte Reihe galt. Das literarische Werk des Ur-Großneffen von Clemens Brentano kreist um die Frage, ob man aus der Geschichte lernen könne. Der konsequente Blick auf die Region hat die Romantik also nicht beschränkt, sondern im Gegenteil vielfältige Impulse geliefert. Karoline Sinur ist Redakteurin bei hr2-kultur und leitet dort das Projekt „Literaturland Hessen“.
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20 Swanhwita
17. Juni – 18. Juli 2013 Partner Brüder Grimm Festspiele Ort Amphitheater Hanau
Handschriften der Romantik – neu gelesen von …
November 2012 – November 2014 Partner Verein der Freunde und Förderer des Literaturlands Hessen e.V., hr2-kultur, Frankfurter Goethe-Haus/Freies Deutsches Hochstift Ort Comoedienhaus Wilhelmsbad, Hanau; Stadtmuseum Hofheim; Literaturhaus Villa Clementine, Wiesbaden; Literaturhaus Darmstadt; Museum im Gotischen Haus, Bad Homburg v. d. Höhe; Badehaus im Alten Kurpark, Bad Soden am Taunus; Literaturhaus Frankfurt; Alt-Oberurseler Brauhaus, Oberursel; Frankfurter Goethe-Haus/Freies Deutsches Hochstift
Das Freie Deutsche Hochstift beherbergt in seiner Handschriftensammlung eine wahre Schatzkammer der Romantik. Herausragende Autoren der Gegenwart haben hier Einblick genommen und jeweils einen Brief, ein Manuskript oder ein anderes handschriftliches Original ausgewählt. Ihre „Lesart“ präsentierten sie dem Publikum auf manchmal poetische, immer aber sehr persönliche Weise. Wie kommt das Gedicht aufs Papier? Was erzählen Briefe zwischen den Zeilen? Und was verraten Randbemerkungen oder eigenhändige Illustrationen? Das waren einige der Fragen, denen sich Feridun Zaimoglu, Thea Dorn, Peter Härtling, Michael Lentz, Eva Demski, Sibylle Lewitscharoff, Wolfgang Büscher, Katharina Hacker und Patrick Roth in der Auseinandersetzung mit Autographen von Clemens Brentano, Karoline von Günderrode, Joseph von Eichendorff, Friedrich Schlegel und Novalis stellten.
Heine wacht auf und erzählt seinem Freund Karl Marx, wie er im Traum in einem Kahn die Kurt-Schumacher-Straße rauf und runter fuhr – Stationen eines Traumas. 16. August – 5. September 2013 Partner Theater Willy Praml Ort Theater rund um die ehemalige Frankfurter Judengasse
Mit Heines Beziehung zu Frankfurt, die in das Zentrum seiner Dichtung führt – weniger durch seine drei Aufenthalte als durch den Stellenwert, den die Stadt für Heine als Dichter und Geschichtsschreiber des Judentums besaß –, hat sich das großangelegte „Theaterprojekt im öffentlichen Raum“ auf eine Spurensuche jüdischen Lebens, hier: im Zeitalter der Romantik, begeben. Mit 20 Aufführungen, vier Stadtteilführungen auf den Spuren der ehemaligen Judengasse, vier Kinoabenden zu Heine und den Folgen, diversen Diskussions- und Informationsveranstaltungen und kulturellen Begleitprogrammen hat sich das Projekt im Sommer 2013 in das kollektive Gedächtnis der Stadt eingeschrieben und ein Zeichen dafür gesetzt, dass man nicht leichtfertig mit der Präsenz unserer Geschichte im öffentlichen Raum umgehen soll. Wir hoffen und wissen, dass Impulse in diese Richtung nachwirken werden.
Das skandinavische Märchen „Jungfrau Swanhwita und Jungfrau Räfrumpa“ weist starke Parallelen zu dem bei uns sehr bekannten Grimm‘schen Märchen „Brüderchen und Schwesterchen“ auf. Das Entwicklungsdrama, Swanhwitas Weg vom Mädchen zur Frau, ist das eigentliche Thema der Geschichte. Die Dramatisierung des Märchens „Swanhwita“ aus der Sammlung der schwedischen Volkssagen von Gunnar Olof Hylten-Cavallius und George Stephens ist in den Jahren 1844–1849 entstanden und wurde 2013 erstmals im Amphitheater in Hanau aufgeführt. Dieser Einblick in die internationale Rezeption der Grimm‘schen Märchen war 2013 eine Erweiterung des Programms und wurde durch die Unterstützung des Kulturfonds ermöglicht.
21 Wolfgang Bunzel, Michael Hohmann & Hans Sarkowicz (Hrsg.): Romantik an Rhein und Main. Eine Topografie Erschienen 2014 im Verlag Philipp von Zabern, Darmstadt. Partner Romanfabrik e.V.
Für die Epoche der Romantik spielt neben den Zentren Jena, Heidelberg, Dresden oder Berlin auch die Rhein-Main-Region eine wichtige Rolle. Hier ist nicht nur die Heimat einiger bedeutender Vertreter der Romantik (Clemens Brentano, Bettine Brentano, Karoline von Günderode, Jacob und Wilhelm Grimm), hier hielten sich auch viele Romantiker vorübergehend auf. Der Rhein wurde zum beliebten Reiseziel und zum Sinnbild der romantischen Epoche. Anliegen des topografischen Handbuchs ist eine systematische Erschließung der Bedeutung des Rhein-Main-Raumes als Schlüsselregion für die Romantik.
Namenlose Empfindung Jean Paul und Goethe im Widerspruch Eine Ausstellung zu Jean Pauls 250. Geburtstag 28. August bis 13. Oktober 2013
Namenlose Empfindung. Jean Paul und Goethe im Widerspruch. Handschriften und Deutungen
Brückenkopf Romantik
Die Ausstellung zu Jean Pauls 250. Geburtstag widmete sich in 18 chronologisch geordneten Stationen dem komplizierten Verhältnis zwischen Jean Paul und Goethe. Im Zentrum standen Originaldokumente aus den Nachlässen der beiden Dichter, deren Beziehung bisher meist als Konfrontation zweier grundsätzlich unverträglicher Persönlichkeiten gedeutet wurde. Indem die Ausstellung von der Analyse konkreter Handschriften ausging, kam sie zu einem anderen Ergebnis: Jean Paul erschien als der Werbende, Übermütige, der sich an Goethe maß und ihn glorifizierte, der ihn aber auch als kalten Formvirtuosen kritisierte. Goethe hingegen verhielt sich meist zurückhaltend, erkannte in Jean Paul aber doch die ästhetische Herausforderung. Die Ausstellung war vom 29.11.2013 bis 28.2.2014 auch im Goethe- und Schiller-Archiv Weimar zu sehen. Begleitend erschien ein Katalog.
Zusammen mit dem Freien Deutschen Hochstift präsentierte die Fliegende Volksbühne in ihrer ersten Saison in der Spielstätte Cantate-Saal die Reihe „Brückenkopf Romantik“. Ziel war es, auf dem umstrittenen Grundstück direkt neben dem Goethe-Haus einen literarisch-theatralischen Brückenkopf für das geplante Deutsche Romantik-Museum zu bilden. Ein vielfältiges Angebot kam zustande, darunter beispielsweise die Soloprogramme „Bettine von Arnim: „Göthe, hör mich an!“ und „Die Frau Rath erzählt... von der Fahrt ins Kirschenwäldchen“, die von der renommierten Schauspielerin Susanne Schäfer gezeigt wurden. Weitere Highlights der Reihe bildeten die Abende „Der goldne Topf“ von E. T. A. Hoffmann, an dem Michael Quast von dem Musiker Bruno Kliegl mit Klängen einer Glasharmonika begleitet wurde, oder die Tanzperformance „So nah mit ihr“ in der Regie von Barbara Englert.
Im Rahmen von
Ermöglicht durch
Gefördert vom
Frankfurter Goethe-Haus, Großer Hirschgraben 23-25, 60311 Frankfurt am Main, Tel 069-138800, Montag bis Samstag 10-18 Uhr, Sonntag und Feiertage 10-17.30 Uhr, www.goethehaus-frankfurt.de
28. August – 13. Oktober 2013 Partner Frankfurter Goethe-Haus/Freies Deutsches Hochstift Ort Frankfurter Goethe-Haus/Freies Deutsches Hochstift
Oktober 2013 – Mai 2014 Partner Fliegende Volksbühne Frankfurt Rhein-Main e.V. Ort Cantate-Saal, Frankfurt am Main
22 „Die Franzosen kommen! Hanau in der Zeit Napoleons 1806–1813“ mit wissenschaftlicher Tagung „Napoleon und die Romantik – Impulse und Wirkungen“ 29. Oktober 2013 – 26. Januar 2014 Partner Städtische Museen Hanau Ort Historisches Museum Hanau
Am 30./31. Oktober 1813 errang Napoleon seinen letzten Sieg in Deutschland. 200 Jahre später präsentierte das Historische Museum Hanau Schloss Philippsruhe gemeinsam mit dem Hanauer Geschichtsverein 1844 e.V. eine umfangreiche Sonderausstellung, die einen Überblick über die historischen und gesellschaftlichen Ereignisse dieser Jahre bot. Die Ereignisse um Hanau mit dem Hauptschauplatz im heutigen Stadtteil Lamboy und der weitere Verlauf des Rückzugs der französischen Truppen wurden in der Ausstellung in Beziehung zum Leben der Menschen im damaligen Hanau gesetzt. Einen besonderen Schwerpunkt bildete die Familie Grimm, besonders die Brüder Jacob, Wilhelm und Ludwig Emil Grimm. Sie standen stellvertretend für die Ideen der Romantik. Das umfangreiche wissenschaftliche Begleitprogramm, insbesondere die Fachtagung, erfuhr sehr großen Zuspruch gerade auch von Schulklassen.
„Projekt Brentano. Ein Schriftsteller zwischen Romantik und Moderne – Bernard von Brentano“ Was wir suchen, ist alles. Romantik, Literatur und Region 31. Mai – 6. Juni 2014 Partner Literaturhaus Frankfurt am Main e.V. Ort Literaturhaus Frankfurt
Kaum eine Epoche bietet der Gegenwartsliteratur mehr Anschlussmöglichkeiten als die Romantik. Entsprechend bildete das Literaturfestival „Was wir suchen, ist alles“ die Romantik in ihrer historischen Dimension vielgestaltig ab und inszenierte Begegnungen der Epoche mit der Gegenwart. Die Romantik wurde jedoch auch unter Einbeziehung anderer Künste zum Sprechen gebracht: Neben wichtigen Stimmen der Gegenwartsliteratur brachte das Festival Filmemacher, Kuratoren, Hörspielautoren, Musiker, Übersetzer sowie Wissenschaftler auf der Bühne zusammen. Die Veranstaltungen deckten hierbei ein breites Spektrum sowohl von Originaltexten als auch von aktuellen Diskursen ab und regten Zuschauer wie Teilnehmer an, sich der Romantik zu öffnen. Mit Spaziergängen und einer Flussfahrt wurden auch die Frankfurter Umgebung und Geschichte unter romantischen Vorzeichen einbezogen.
19. September – 21. Oktober 2014 Partner Literaturhaus Villa Clementine Ort Literaturhaus Villa Clementine und weitere kulturelle Institutionen in Wiesbaden, Literaturhaus Darmstadt, Frankfurter Goethe-Haus/Freies Deutsches Hochstift
Das Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine hat gemeinsam mit zahlreichen Kooperationspartnern anlässlich des 50. Todestages des zuletzt in der Landeshauptstadt lebenden Schriftstellers Bernard von Brentano (1901–1964) ein interdisziplinär ausgerichtetes Literaturfestival veranstaltet. Dabei wurden das Werk und die Person des zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Schriftstellers, der zusammen mit seinen romantischen Vorfahren eng mit der Rhein-Main-Region verbunden war, einem breiteren Publikum zugänglich gemacht. Dazu trug auch die Neuauflage des Romans „Theodor Chindler“ bei, der sich am Beispiel einer Familie mit dem Ersten Weltkrieg auseinandersetzt. Außerdem wurde kritisch hinterfragt, inwiefern die Epoche der Romantik prägend für Brentanos politische Ansichten zwischen Kosmopolitismus und Nationalbewusstsein war.
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Wertheriade 14
24. September – 21. November 2014 Partner Comoedienhaus Wilhelmsbad Ort Comoedienhaus Wilhelmsbad, Hanau Schlosskirche, Bad Homburg vor der Höhe Schloss Esterházy, Eisenstadt (Burgenland/Österreich), Auditório Nacional de Música (Madrid)
Schon zu Goethes Lebzeiten existierten „Wertheriaden“: Werke, die sich inhaltlich an seinem Roman orientierten. Das Pasticcio von 2014 war eine Hommage an den 240. Geburtstag der Leipziger Erstausgabe. Dramaturgische Zielsetzung des Projektes waren die Wiederentdeckung unbekannter „Werther“-Vertonungen und vergessener Komponisten der hessischen Frühromantik: Karl Vollweiler, Felice Blangini, Ferdinand Hiller und Franz Destouches. Die Produktionsstruktur der Wertheriade entsprach einer Accademia: Junge Künstler und Studierende sammelten durch die Zusammenarbeit mit international tätigen Profis Erfahrungen für ihre berufliche Zukunft. Genrespezifisch war das Projekt für intime historische Theaterräume konzipiert und bot Spielorten wie dem Comoedienhaus, das mit einer Salonoper eröffnet wurde, langfristige Perspektiven einer authentischen programmatischen Profilierung.
Unendliche Annäherung – Die Romantik in den Künsten von heute. Ein Festivalkongress 24. – 26. Mai 2013 Partner Kulturamt Frankfurt am Main Ort FKV Frankfurter Kunstverein und Museum Wiesbaden
Dem schillernden Begriff Romantik analytisch auf die Spur zu kommen, seine anhaltende Faszination zu ergründen und seinen vielfältigen Verästelungen bis in die Gegenwart zu folgen – dieser ambitionierten Aufgabe stellte sich der interdisziplinäre Festivalkongress. An drei Tagen diskutierten Schriftsteller, Bildende Künstler, Komponisten und Fotografen mit führenden Romantikexperten über die Romantik in den Künsten von heute. Insgesamt fanden 33 Veranstaltungen mit 76 Mitwirkenden statt, u.a. Katharina Hacker, Ulrich Peltzer, Alissa Walser, Thomas Hettche, Ann Cotten und Heinrich Detering. Diskurs und Performance gingen dabei Hand in Hand: Neben Podiumsdiskussionen gab es künstlerische Darbietungen wie Lesungen, Videoprojektionen, Filmvorführungen, Konzerte und einen poptheoretischen Block. Den Abschluss bildete ein Auftritt des New Yorker Singer-Songwriters Adam Green.
Böse Märchen
28. Juni 2012 – 31. Mai 2013 Partner Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main Ort Frankfurt LAB, Brentanopark, Naxoshallen Frankfurt am Main, Comoedienhaus Wilhelmsbad Hanau, Stadttheater Heidelberg
Nach Vorstellungen im Frankfurt LAB, dem Brentanopark und dem Comoedienhaus Wilhelmsbad gastierte das elfköpfige Ensemble der Bösen Märchen im Stadttheater Heidelberg und zusammen mit dem Willy-Praml-Ensemble in den Naxoshallen. Erarbeitet wurde der Abend von Studierenden der Ausbildungsbereiche Instrumentalmusik, Komposition, Regie, Schauspiel, Schulmusik sowie Theater- und Orchestermanagement der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, der Bühnenbildklasse der Hochschule für Gestaltung Offenbach und des Studiengangs Dramaturgie der Goethe-Universität. Basierend auf fünf eher unbekannten Märchen der Brüder Grimm fanden die Regiestudierenden je ihren ganz persönlichen Zugang in unheimliches Gebiet. Es wurde eine Reise zu den Ursprüngen des Erzählens und Erklärens von Welt, in der das Böse zur treibenden Kraft dazugehört.
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PART
3 MUSIK
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„LAUTER EMPFINDUNGEN OHNE BEGRIFFE“ von Guido Holze
Wenn man die Romantik als die Epoche definiert, deren Ästhetik besonders stark auf das subjektive Gefühlserlebnis zielt, so leuchtet unmittelbar ein, warum die Musik als die romantischste aller Künste gilt. Sie kann am direktesten Emotionen auslösen, geradezu körperlich fühlbar werden, den Puls beschleunigen oder verlangsamen, Gänsehaut auslösen, zu Tränen rühren, nervös oder ruhig machen – ohne dass der Hörer erklären könnte, warum und wie solche Reaktionen in ihm ausgelöst werden. Das machte die Tonkunst den Vertretern der Aufklärung suspekt. Denn sie spreche, wie Kant in der „Kritik der Urteilskraft“ schreibt, „durch lauter Empfindungen ohne Begriffe“ und lasse „mithin nicht, wie die Poesie, etwas zum Nachdenken übrigbleiben“. Sie habe, „durch die Vernunft beurteilt, weniger Wert als jede andere der schönen Künste“. In Gegenbewegung zur Aufklärung setzt die Romantik aber oft gerade auf Irrationalität. Und mit diesem Wandel steigt die Wertschätzung für die Musik im 19. Jahrhundert enorm, beginnend etwa nach der Französischen Revolution, bald also nachdem Kant diese Sätze 1790 publiziert. Mehr und mehr lösen sich in Folge der Revolution und mit dem Aufstieg des Bürgertums die Musiker von ihren Anstellungen an den Adelshöfen. Freischaffende Komponisten schreiben nicht mehr nur zur „Gemütsergötzung“ der Hörer und Auftraggeber, sondern im Dienst einer womöglich unliebsamen Wahrheit. Hässliches kann nun Klang werden, auch innere Zerrissenheit und verwirrte Gefühle werden künstlerisch sublimiert. Die unstillbare Sehnsucht wird zum großen Topos der Romantik.
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Wie der „Impuls Romantik“ auf dem Gebiet der Musik bis in die Gegenwart wirkt, hat das
Veranstaltungen, darunter auch Kammermusik-Abende und Sinfonie-Konzerte, griff die
so betitelte Großprojekt des Kulturfonds Frankfurt RheinMain facettenreich gezeigt. Die
Alte Oper unter dem Titel „Auf den Spuren der Romantik“ den temporären Themenschwer-
Musik nahm darin mit 19 Projekten im Vergleich zu anderen Sparten am meisten Raum
punkt des Kulturfonds auf.
ein. Interessant waren dabei vor allem auch die Blicke auf die Grenzbereiche. In solche führten zwei Riesenwerke schon allein von ihren Ausmaßen und ihren Besetzungen her:
Wer sich mit romantischer Musik beschäftigt, kommt an einem der meistvertonten Lyri-
Das war zum einen Gustav Mahlers achte Sinfonie, die wegen ihrer Besetzung so genannte
ker der Epoche und dem Universalgelehrten an ihrer Wiege nicht vorbei: Goethe wirkte
und selten aufgeführte „Sinfonie der Tausend“, die mit dem hr-Sinfonieorchester im Mah-
prägend auf die nachfolgenden Generationen wie kaum ein Zweiter, wenngleich sein Ver-
ler-Zyklus unter der Leitung von Chefdirigent Paavo Järvi im Mai 2013 in der Alten Oper zu
hältnis zu den Romantikern schwierig blieb. Weit in vorrevolutionärer Zeit geboren, ging
hören war. Zum anderen war es die Grand opéra „Les Troyens“ von Hector Berlioz, die sonst
er von der klassischen Ebenmaß-Ästhetik aus und polemisierte noch 1829 im Gespräch
kaum einmal mit ihren beiden Teilen an einem Abend gespielt wird und am Staatstheater
mit seinem Adlatus Johann Peter Eckermann: „Das Klassische nenne ich das Gesunde, das
Darmstadt in einer Inszenierung des Intendanten John Dew als pompöses Ausstattungs-
Romantische das Kranke.“ Sah er sich demnach selbst wohl als gesunden Klassiker, so
stück mit einer Aufführungsdauer von fünf Stunden auf die Bühne kam.
schuf er doch im hohen Alter mit dem zweiten Teil seiner „Faust“-Tragödie ein alle Formen und Normen sprengendes Werk.
Solche gigantischen Werke lassen erahnen, wie die Romantik phasenweise schon unter ihrer eigenen Wucht und Last zusammenzubrechen drohte. Ins Herz der deutschen Ro-
An dem Opus summum arbeiteten sich viele Romantiker ab, nach dem Tod des Dichterfürs-
mantik dringt hingegen vor, wer sich mit der kleinen Form des Lieds beschäftigt. Auf die-
ten zum Beispiel Robert Schumann, dessen „Szenen aus Goethes Faust“ bei einem Konzert
se Gattung legte der Komponist Matthias Pintscher als Kurator eines Romantik-Projekts
der Frankfurter Museums-Gesellschaft erklangen. Sie standen so zum Vergleich mit einer
seinen Schwerpunkt. So konnte mit Unterstützung des Kulturfonds in der Alten Oper zur
Rarität, die der Konzertchor Darmstadt zur szenischen Aufführung brachte: Anton Fürst
Saison 2012/13 die Reihe der Liederabende wiederbelebt werden. Zu Gast waren heraus-
Radziwill schrieb seine „Compositionen zu Göthe’s Faust“ zwischen 1810 und 1830 noch in
ragende Interpreten wie die Sopranistin Mojca Erdmann oder der Bariton Matthias Goer-
regem Austausch mit dem Dichter, der die zwischen Oper, Oratorium und Schauspielmusik
ne. Es gab dazu Uraufführungen zeitgenössischer Werke, die auf die romantische Tradi-
angesiedelten Vertonungen sehr lobte. Eine andere „Ausgrabung“ stand im Zusammen-
tion Bezug nahmen, sowie Gespräche mit Komponisten und Musikern. Insgesamt mit 16
hang mit Felix Mendelssohn Bartholdy, der ja als Kind vor Goethe in Weimar musizierte,
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später zeitweilig in Frankfurt den Cäcilien-Chor leitete und auch durch seine Kuraufenthalte in Bad Soden der Region verbunden ist: Die Mendelssohn-Gesellschaft Main-Taunus widmete sich 2012 der „Wiederentdeckung eines Hofheimer Romantikers“, des Komponisten und Musikers Franz Joseph Messer, der 1811 in Hofheim geboren wurde, in Frankfurt wirkte und vermutlich mit Mendelssohn bekannt war. Im Hochtaunuskreis wurde unterdessen mit dem „Impuls Romantik“ das neue Musikfestival „Allegro!“ im Usinger Land angestoßen, das 2015 zum dritten Mal stattfindet und zehn Konzerte vor allem mit Kammermusik bietet. Ein kulturelles Großereignis ganz anderer Dimension war 2012 das Deutsche Chorfest in Frankfurt: 500 Chöre mit 20.000 Sängern waren in der Stadt zu Gast, 600 Konzerte in der
ÜBERSICHT DER
GEFÖRDERTEN PROJEKTE
Zeit vom 7. bis 10. Juni zu hören. Überall zogen in der Innenstadt die Choristen in ihrer Auftrittskleidung mit gelben Bändern um den Hals durch die Straßen und verbreiteten im positivsten Sinne Aufbruchsstimmung – so wie sie vermutlich in der Chorszene zur Zeit der Romantik herrschte, als sich die großen Oratorienchöre gründeten, etwa der zeitweilig von Mendelssohn geleitete und bis heute existierende Cäcilien-Chor. Der Kulturfonds unterstützte den veranstaltenden Deutschen Chorverband bei einigen Konzerten mit romantischen Werken. Für viele Sänger und Chorleiter wirkte der „Impuls Romantik“ somit innerlich: als Motivationsschub. Guido Holze ist Musik- und Literaturwissenschaftler und seit zwei Jahrzehnten für die Rhein-Main-Zeitung als Musikkritiker und Lokaljournalist tätig.
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Franz Messer (1811–1860) – Wiederentdeckung eines Hofheimer Romantikers
13. & 14. Mai 2012 Partner Mendelssohn-Gesellschaft Main-Taunus, Main-Taunus-Kreis, die musikschule hofheim Ort Hofheim und Frankfurt am Main
„Auftakt Romantik“ und Deutsches Chorfest 2012
22. April – 3. Juni 2012 & 7.– 10. Juni 2012 Partner Deutscher Chorverband e.V. Ort Frankfurt am Main, Darmstadt, Wiesbaden, Usingen, Bad Homburg, Kelkheim
16. – 18. August 2012 Partner Junge Deutsche Philharmonie Ort Romantische Orte in Frankfurt
Der in Hofheim geborene Komponist, Dirigent, Sänger und Pianist verbrachte seine musikalische Laufbahn überwiegend in der Rhein-Main-Region. In Frankfurt übernahm er nicht nur den schon von Mendelssohn geleiteten Cäcilienverein, sondern von 1848 bis 1860 auch die Museumskonzerte bzw. das Museumsorchester. Das neue Musiklexikon „Musik in Geschichte und Gegenwart“ zählt ihn zu den bedeutendsten Musikern Frankfurts zur Mitte des 19. Jahrhunderts, weshalb ihm die Stadt wegen seiner Verdienste die Bürgerrechte und den offiziellen Titel des „Musikdirektors“ verlieh. Zusammen mit Mendelssohns „Erster Walpurgisnacht“, der Konzertarie „Infelice“ und dem Opernfragment „Loreley“ erklangen in zwei Konzerten in Hofheim und Frankfurt vermutlich erstmalig zwei vom künstlerischen Leiter Hans-Georg Dechange nach Manuskripten herausgegebene Orchesterouvertüren.
Vom 7. bis zum 10. Juni 2012 fand in Frankfurt am Main das Deutsche Chorfest statt, das in seinen rund 600 Konzerten einen Schwerpunkt auf romantische Musik legte. Unter anderem wurde in der Alten Oper unter Begleitung des Opern- und Museumsorchesters Mendelssohn Bartholdys „Elias“ als großes Mitsingkonzert von fast 1.000 Sängern aufgeführt, in der Festhalle erklang eine Zeitreise durch 150 Jahre Chormusik. Bereits anderthalb Monate vor dessen Beginn wurde musikalisch auf das Chorfest eingestimmt: In der hochkarätig besetzten, sechsteiligen Konzertreihe „Auftakt Romantik“ präsentierten sich in der Rhein-Main-Region Spitzenchöre mit Programmen des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Es sangen der Landesjugendchor Hessen, die Camerata Musica Limburg, das Alsfelder Vokalensemble, der Chor der TU Darmstadt und der Sinfonische Jugendchor „Simón Bolívar“ aus Venezuela.
FREISPIEL 2012, das biennale Festival der Jungen Deutschen Philharmonie, verband Musik, Literatur, Bildende und Darstellende Kunst zu einem romantischen Gesamtkunstwerk. Kennzeichen der Romantik ist die Identitätssuche, ein beliebtes Motiv die Nacht. Beides griff FREISPIEL auf und startete mit einem Streifzug durch die Stadt. Nocturnes, Serenaden und romantische Dichtung traten an romantischen Orten wie dem verwunschenen Nebbien’schen Gartenhaus, dem mittelalterlichen Eschenheimer Turm oder dem prunkvollen Palais Thurn und Taxis in Dialog mit der nächtlichen Großstadt. Am folgenden Tag spannten in einem Klangparcours im gesamten Palais Thurn und Taxis Werke von Schumann, Tschaikowsky und Sibelius den Bogen von der Früh- über die Hoch- zur Spätromantik. Ein Philosophischer Salon in den Landungsbrücken zum Thema „Suche nach Identität“ beschloss das Festival.
Musikfestival FREISPIEL 2012: Magische Welt der Romantik
29 Auf den Spuren der Romantik & Romantikfestival 2014 Saison 2012/13 & 12. – 15. März 2014 Partner Alte Oper Frankfurt Ort Alte Oper Frankfurt
Es war nicht nur die musikalische Romantik als Epoche, sondern in gleichem Maße auch deren Nachhall, dem die Alte Oper Frankfurt in ihren Beiträgen zum Themenschwerpunkt „Impuls Romantik“ nachspürte. Die vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain geförderten Projekte der Alten Oper umfassten zunächst in der Saison 2012/2013 insgesamt 16 Konzerte. Auf dem Programm standen unter anderem Liederabende mit Künstlern wie Christine Schäfer und Matthias Goerne, Felix Mendelssohns gesamte Streichquartette mit dem Artemis Quartett sowie ein Zyklus aller Brahms-Sinfonien mit dem Chamber Orchestra of Europe. Die Spielzeit 2013/14 war geprägt von der Auseinandersetzung mit dem Erbe der Romantik: Ein ganzes Festival widmete sich dem Schaffen Robert Schumanns und seinen Querbezügen zur Gegenwart. Mit einer erfolgreichen „Langen Nacht der Romantik“ wurde dieser „Fokus Perspektive Schumann“ beendet.
Hector Berlioz „Les Troyens“ | Grand opéra in fünf Akten
(Text von Hector Berlioz nach Vergils Aeneis | in französischer Sprache mit deutschen Übertiteln) Saison 2012/13 Partner Staatstheater Darmstadt Ort Staatstheater Darmstadt | Großes Haus
Schon als Kind entwickelte Hector Berlioz (1803–1869) eine Leidenschaft für Vergils Aeneis. Die Charaktere des Epos – Dido, Aeneas und Kassandra – begleiteten ihn sein Leben lang im Geiste. Er spielte oft mit dem Gedanken, eine Oper über den Fall Trojas und die Geburt der römischen Idee zu schreiben. Erst als er in Prinzessin Sayn-Wittgenstein, der Lebensgefährtin von Franz Liszt, eine Fürsprecherin für sein Vergil-Projekt fand, begann Berlioz 1856 mit der Umsetzung. Eine Aufführung des Werkes erlebte er nur zu Teilen. Lediglich der 3. bis 5. Akt wurden 1863 in Paris uraufgeführt. Das Staatstheater Darmstadt brachte das monumentale Werk inklusive aller Ballettmusiken, die für Berlioz’ szenisch-musikalische Konzeption von großer Bedeutung sind, zur Aufführung – und wagte sich damit an die Realisierung einer der größten Herausforderungen, die das Opernrepertoire bietet.
Gallus-Konzerte „Das Romantische in der Musik“ 18. November 2012 / 15. & 16. Dezember 2012 Partner Fördererkreis Musik Main-Taunus e.V. Ort St.-Gallus-Kirche, Flörsheim
Das Konzert von LA STAGIONE FRANKFURT im November präsentierte Werke von Wolfgang Amadeus Mozart und Carl Philipp Emanuel Bach, die beide für die Entwicklung der musikalischen Romantik eine prägende Rolle spielten. Zudem wurden von E. T. A. Hoffmann, Woldemar Bargiel und Sigismund von Neukomm Kompositionen aufgeführt, die nur äußerst selten in Konzertprogrammen zu finden sind. „Romantische Klangpracht zur Weihnacht“ war das festliche Weihnachtskonzert im Dezember tituliert. In der voll besetzten St.-Gallus-Kirche wurde ein sowohl instrumental als auch vokal reich besetztes und musikalisch prachtvolles Programm vorgetragen, darunter Oratorien, Kantaten und Kompositionen von Camille SaintSaëns, Felix Mendelssohn Bartholdy und Max Reger.
30 Gustav Mahler: 8. Sinfonie („Sinfonie der Tausend“) hr-Sinfonieorchester ∙ Solisten ∙ Chöre · Paavo Järvi, Dirigent
Liedsymposium Romantik
24. & 25. Mai 2013 Partner hr-Sinfonieorchester Ort Alte Oper Frankfurt
8. September 2012 Partner Alte Oper Frankfurt Ort Alte Oper Frankfurt
Die Gegenwart klang mit, als sich die Alte Oper Frankfurt in der Spielzeit 2012/13 mit der Romantik als einer der fruchtbarsten musikalischen Epochen auseinandersetzte. Das galt in besonderem Maße für ein Symposium, das die Alte Oper unter dem Motto „Auf den Spuren der Romantik“ veranstaltete. Mit Matthias Pintscher konnte eine der zentralen Komponistenpersönlichkeiten der Gegenwart als Moderator und Impulsgeber für eine Gesprächsrunde gewonnen werden, die sich dem Lied als spezifische Kunstform der Romantik widmete. Im Vorfeld waren Komponisten aus verschiedenen Ländern beauftragt worden, Lieder auf Texte der Romantik zu schreiben. Die Ergebnisse wurden von Künstlerpersönlichkeiten wie Marisol Montalvo und Leigh Melrose vorgestellt. Im Gespräch mit Musikern und den Komponisten der Werke begab sich Matthias Pintscher auf die Suche nach Wesen und Ästhetik einer Epoche, die bis heute zahlreiche Künstler prägt.
Szenen aus Goethes Faust von Robert Schumann 14. & 15. April 2013 Partner Frankfurter Museums-Gesellschaft Ort Alte Oper Frankfurt
Goethe hielt es für „ganz unmöglich“, seinen „Faust“ zu vertonen. Robert Schumann wagte es dennoch – und schuf mit riesiger Orchester-, Chor- und Gesangssolisten-Besetzung ein epochales Werk der Romantik. Gerade wegen des gigantischen Aufgebots mit mehr als 20 Solo-Rollen sind die Szenen aus Goethes „Faust“ nicht oft auf Konzertbühnen zu erleben. Dank des Kulturfonds Frankfurt RheinMain, der die Aufführung im Rahmen seines „Impuls Romantik“-Projekts unterstützte, konnte die Frankfurter Museums-Gesellschaft das Werk erstmals realisieren. In Starbesetzung: Zum Frankfurter Opern- und Museumsorchester unter Leitung seines Chefdirigenten Sebastian Weigle traten die vier großen Frankfurter Chöre mit 240 Sängern auf die Bühne, außerdem die Limburger Domsingknaben und elf Solisten, darunter die international gefeierten Stars Christian Gerhaher und Ruth Ziesak in den Titelpartien.
Die Realisierung dieses Format sprengenden Werkes, bei dessen Uraufführung 1910 mehr als tausend Musiker und Sänger beteiligt waren, war schon aufgrund ihres enormen personellen Aufwands ein außerordentliches Ereignis. Textliche Grundlage bildet vor allem die Schlussszene aus Goethes „Faust. Zweiter Teil“ – jenem epochalen romantischen Weltgedicht, in dem der große Frankfurter Dichterfürst am Ende die universale Einheit der Liebe proklamiert. Eine einzigartige Gelegenheit bot in diesem Zusammenhang eine Kooperation des hr-Sinfonieorchesters mit dem Schauspiel Frankfurt: Vor bzw. nach den Konzerten in der Alten Oper konnte man am 25. Mai um 15 Uhr im Schauspiel die aktuelle Inszenierung von Goethes „Faust. Zweiter Teil“ erleben – eine einmalige musikalisch-szenische Begegnung zweier exzeptioneller Werke der Romantik und eine außergewöhnliche Verdichtung des Romantischen in Literatur und Musik an einem einzigen Tag.
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Parsifal
Sinfonien der Romantik
Allegro! Das Musikfest im Taunus
Richard Wagners Oper „Parsifal“, eines der bedeutendsten Werke des Musiktheaters, wurde im Juni 2013 erstmals im kirchlichen Raum aufgeführt: zweimal in der Erlöserkirche Bad Homburg und einmal in der Lutherkirche Wiesbaden. Im Wagner-Jahr 2013 (200. Geburtsjahr) und im Rahmen von „Impuls Romantik“ wirkten bei diesem besonderen Projekt Fachleute der Region mit: der Chefdramaturg der Oper Frankfurt, Prof. Dr. Norbert Abels, Dr. Peter Steinacker, ehemaliger Kirchenpräsident der Evangelischen Landeskirche in Hessen und Nassau und ausgewiesener Wagner-Experte. Die Volkshochschule Bad Homburg und die Erlöserkirchengemeinde selbst begleiteten das Projekt mit zahlreichen Einführungsveranstaltungen zu verschiedenen thematischen Schwerpunkten. Als Orchester fungierte „L’Arpa festante“, eines der kompetentesten Orchester für historische Aufführungspraxis; es musizierte mit dem Instrumentarium aus der Zeit der Uraufführung (1882).
Mit einem Zyklus der vier Sinfonien von Johannes Brahms, interpretiert vom Chamber Orchestra of Europe unter Bernard Haitink, leistete die Alte Oper Frankfurt in der Saison 2012/13 einen gewichtigen Beitrag zum Romantik-Schwerpunkt. Als Bewahrer der etablierten Form und zugleich Wegbereiter der Moderne nimmt Brahms mit seinen Sinfonien eine Sonderstellung in der Musikgeschichte des 19. Jahrhunderts ein. Der Dirigent Bernard Haitink ist im Verlauf seiner langjährigen Karriere immer wieder zu diesem wegweisenden romantischen Zyklus zurückgekehrt. Mit dem Chamber Orchestra of Europe stand ihm in Frankfurt ein herausragender Klangkörper zur Verfügung, der in seiner schlanken Besetzung – so wie sie Brahms selbst auch bevorzugte – auf ideale Weise die Polyphonie der Musik verdeutlichen und für ein transparentes Klangbild sorgen konnte. Mit regem Publikumsinteresse wurden die beiden Konzerte in der Alten Oper aufgenommen.
Das Musikfest kooperierte 2013/14 erstmals mit der Mozart-Gesellschaft Wiesbaden. Die Verbindung zwischen dem Usinger Land und Wiesbaden sind mannigfaltig. Die Städte Usingen und Wiesbaden standen im 19. Jahrhundert durch das Haus Nassau in enger Verbindung. Mit der Vereinigung der Fürstentümer Nassau-Weilburg und Nassau-Usingen entstand ein Gesamtstaat. Darüber hinaus ist der in Usingen geborene Violinvirtuose August Wilhelmj (1845–1908) in Wiesbaden aufgewachsen und kehrte von seinen Reisen, die ihn in die ganze damals bekannte zivilisierte Welt führten, sein Leben lang immer wieder nach Wiesbaden zurück. Wilhelmj ist auf dem Wiesbadener Nordfriedhof beigesetzt. Die Programme der Konzerte von Allegro und der Mozart-Gesellschaft Wiesbaden spiegelten die gesamte Vielfalt der Romantik von Franz Schubert bis César Franck wider. Auch der Jubilar Richard Wagner wurde konzertant gewürdigt.
21. Juni 2013 Partner Erlöserkirchengemeinde Ort Erlöserkirche Bad Homburg
4. – 6. Juni 2013 Partner Alte Oper Frankfurt Ort Alte Oper Frankfurt
24. August 2013 – 5. Oktober 2014 Partner Johann-Isaak-von-Gerning-Stiftung, Mozart-Gesellschaft Wiesbaden e.V. Ort Usingen, Wiesbaden
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Resonanzregion Rhein-Main – Musikalische Wanderwege der Romantik
Politische Romantik – Der Schatten Richard Wagners
29. September – 4. Oktober 2013 Partner Kronberg Academy Ort Kronberg, Wiesbaden, Frankfurt am Main, Bad Soden, Hanau
20. Januar & 17. Februar 2014 Partner Kommision für die Geschichte der Juden in Hessen Ort Oper Frankfurt
Ihren 20. Geburtstag nahm die Kronberg Academy zum Anlass, im Rahmen des Streicher-Festivals „Cello plus” erstmals auch in die Region zu schwärmen. Eine romantisch-musikalische Spurensuche zwischen Rhein und Main führte sie in Orte, die große Komponisten beeindruckt, beeinflusst und zu Werken inspiriert haben. Unter den Überschriften „Brahms in Wiesbaden“, „Mendelssohn in Bad Soden“, „Schumann in Frankfurt“ und „Hindemith in Hanau“ traten junge Solisten der Kronberg Academy an diesen Orten mit Werken des jeweiligen Komponisten in vier Kammerkonzerten auf – ein Konzept, das sich für Musiker und Publikum als hochinteressant und wertvoll erwies. Ergänzt und gekrönt wurde die Konzertreihe durch zwei romantische Orchesterkonzerte in Frankfurt am Main, bei denen unter anderem Gidon Kremer, Antje Weithaas, Nils Mönkemeyer und Steven Isserlis als Solisten zu hören waren.
Zum 200. Geburtstag des Komponisten und im Zusammenhang mit dem Projekt „Impuls Romantik“ des Kulturfonds Frankfurt RheinMain fand in der Oper Frankfurt eine Vorlesungsreihe statt. Der Begriff des Romantischen sei, so Thomas Mann, der tauglichste, das Werk und das Wesen des deutschen Tonsetzers Richard Wagner auf einen Nenner zu bringen. Wagner, aber eben auch die Folgen, die seine Musikdramen, seine theoretischen Schriften wie seine Weltauffassung bis zum heutigen Tage gezeitigt haben, wurden im engen Kontext zum romantischen Säkulum in unterschiedlichen Aspekten beleuchtet. Gerade das antijüdische Ressentiment, das vor allem bei Wagner selbst erscheint, war Gegenstand der Analyse. Der Impuls zu der Reihe kam von den beiden Publizisten Hannes Heer und dem Chefdramaturgen der Oper Frankfurt Norbert Abels. Raphael Gross (u.a. Direktor des Jüdischen Museums) hielt die Eröffnungsrede und ging darin vor allem dem Terminus Politische Romantik nach.
Anton Fürst Radziwill: Compositionen zu Göthe’s Faust 9. März 2014 Partner Konzertchor Darmstadt Ort Darmstadtium Darmstadt
Der Politiker Anton Fürst Radziwill zählte als Cellovirtuose und Komponist auch zu den eminenten Angehörigen der romantischen Zirkel Berlins. Seine „Compositionen zu Göthe’s Faust“, mit denen Radziwill auf den Originaltext von Goethes „Faust“ I zurückgriff, zählten rasch zu den kulturellen Höhepunkten der Stadt. Radziwill stand in persönlichem Kontakt mit Goethe und erlangte mit seiner Vertonung dessen Wertschätzung. Bis 1870 war das Stück meist in gekürzter Form auf deutschen Bühnen präsent. Der Konzertchor Darmstadt stellte mit seiner ungekürzten Aufführung des Werks am im Darmstadtium den Erfolg dieser Komposition unter Beweis. In der szenischen Aufführung brachte Regisseurin Kirsten Uttendorf das Ensemble, bestehend aus Sängern, Schauspielern, Chor und großem Orchester, zusammen, die musikalische Leitung hatte Dirigent Wolfgang Seeliger. Die erfolgreiche Produktion machte die frühromantische Komposition dem Publikum wieder szenisch zugänglich.
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Sinnliche Sommernachtsträumerei
8. & 9. Februar 2015 Partner Frankfurter Museums-Gesellschaft Ort Alte Oper Frankfurt
Wenn Elfen tanzen und Hofnarr Puck mit Liebestropfen hantiert, gerät alles durcheinander – sogar der gewohnte Ablauf eines Sinfoniekonzerts der Frankfurter Museums-Gesellschaft: Die brachte Felix Mendelssohn Bartholdys Bühnenmusik zu Shakespeares „Sommernachtstraum“ mit dem Frankfurter Opern- und Museumsorchester unter Markus Stenz halbszenisch auf die Bühne. Getaucht in farbiges Licht und im fliegenden Rollenwechsel sprachen und spielten Schauspieler Sascha Nathan, die Sängerinnen Franziska Gottwald und Chen Reiss sowie der Konzertchor Darmstadt Szenen aus Shakespeares Bühnenklassiker zur Musik. Zur Sommernachtsträumerei gab es noch die 8. Sinfonie von Hans Werner Henze, die drei Augenblicke aus dem Shakespeare-Stück aufgreift. Der Kulturfonds Frankfurt RheinMain förderte das Konzert zum Abschluss seines temporären Schwerpunkts „Impuls Romantik“.
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PART
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GARTENKUNST
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AUF DER SUCHE NACH DEM BESSEREN SELBST… UND DEM „ROMANTISCHEN“ GARTEN von Elisabeth Weymann und Inken Formann
Die Zeitströmung der Romantik und die Gartenkunst sind nicht eindeutig aufeinander zu beziehen. Die Befürchtung, dass romantische Gartenkultur ein Phantom ist, gab es schon früher, und nun wurzelt der Zweifel noch tiefer: Eine eigene gartenkünstlerische Epoche der Romantik lässt sich wohl auch in Zukunft nicht begründen. Ein interdisziplinäres Kolloquium der Staatlichen Schlösser und Gärten in Hessen hat 2012 Fragen in dieser Richtung gestellt und viele neue produktive aufgeworfen. Zwar ist die gemeinsame Suche nach Einigkeit und Definition fehlgeschlagen. Musste sie wohl. Doch was das eigentlich Romantische in der Gartenkunst ist, dazu ist man vorgedrungen! Wie mit Botanisiertrommeln ausgerüstet, streiften Wissenschaftler und Experten der Praxis durch die Gegenden an Rhein und Main und richteten ihre Blicke auf die in- und ausländische Gartengeschichte, um die Pflanzen der Romantik dort aufzusammeln, wo sie wuchsen: in den Gärten, Parks und Landstrichen der Region, in der Landschaftsmalerei, in der Literatur und Naturwissenschaft. Die von Inken Formann kuratierte und vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain ermöglichte Tagung gab zu verstehen, dass der bekannte Spruch des jungen Novalis zur Essenz von Romantik besonders für die Betrachtung von Natur gilt. Um 1800 und ebenso noch heute. Im „Allgemeinen Brouillon“ von 1798/99 verkündete Novalis, das Romantisieren sei nichts als eine „qualitative Potenzierung“. Indem Gegenstände mit würdigerem Schein, hohem Sinn und geheimnisvollem Ansehen ausgestattet sowie ins Unendliche geführt würden,
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identifiziere sich das niedere Selbst mit einem besseren Selbst.1 Das heißt für die Begeg-
Man muss nach der Tagung festhalten, dass nicht allein dieser Gestaltungskanon befreiter
nung mit der Natur: Der Aufenthalt im Grünen verändert produktiv die geistige Verfassung.
Natur (als Garten oder Parkanlage) die Emphase der Romantiker schürte. Tatsächlich hegten berühmte Vertreter wie Ludwig Tieck (1773–1853) und August Wilhelm Schlegel (1767–
Das Romantische ist für den Literaturwissenschaftler Günter Oesterle definiert durch eine
1845) sogar Aversionen gegen landschaftliche Veredelungen. Sie bevorzugten den „alten“
„Suchbewegung ins Offene“ und einen Weg „ins eigene Innere“.2 Es entstehe erst durch
Garten, ja die Vorstellung vom eingehegten „hortus conclusus“ als grünende Fortsetzung
Romantisierung, also im Kopf des Romantikers als Konstruktion aus Realien plus Phan-
des Hauses.4 So berechtigt das Plädoyer des Anglizisten Raimund Borgmeier für den engli-
tasie, Gefühl, Stimmung und Sehnsucht. Auf höchst individuelle Weise wurden schöne
schen Gartentyp als einer „Manifestation der Romantik“ auch sein mag.5 Eine Antihaltung,
Flecken der Erde wahrgenommen und metaphysisch angereichert. So geschah es etwa in
bisweilen satirisch, war herangewachsen und machte Gartenkunst zum gesellschaftlichen
unserem Betrachtungsgebiet an Rhein und Main, im Ostein‘schen Park oberhalb von Rü-
Thema. Zuvor hatten die Weimarer Klassiker ihren Stellenwert eher niedrig angesiedelt.
desheim. In seinem Roman „Godwi“ (1801) hob der Dichter Clemens Brentano (1778–1842) anhand der Beschreibung dieses Parkwaldes ins Transzendente ab. Poetisch sinnend
Dennoch mag der Landschaftsgarten – so macht der Gartenhistoriker Adrian von Buttlar,
schaute er dabei „in den eignen Busen“.3
als Kurator der Sparte Gartenkunst mitverantwortlich für „Impuls Romantik“, glaubhaft und so führte Clemens Brentano es unzweifelhaft vor – als „Dispositiv“ für die romanti-
Die Touristenattraktion im Niederwald am Rhein ist – schon zu Zeiten Brentanos – ist eine
sche Konstruktion poetischer und historischer Landschaft in Dichtung und Malerei gewirkt
von mannigfaltigen Interpretationen einer in England entstandenen Gartenmode. Vom
haben.6 Kunstvoll arrangierte Natur konnte je nach ideengeschichtlichem Hintergrund
„Landschaftsgarten“ ist die Rede, für den man Szenenfolgen idealer Natur, gleich kompo-
und den Bedürfnissen der Rezipienten romantisch sein, und zwar „in dem Moment, in dem
nierter Landschaftsgemälde, pflanzte und der dem geregelten Garten des Barocks trotzte.
dem Betrachter angesichts einer Gartenszene die poetische Verzauberung zum verklärten
Ein Teil des Kolloquiums war dem Diskurs gewidmet, ob diese landschaftliche Inszenie-
Landschaftsbild gelingt“, meint von Buttlars Kollegin Andrea Siegmund.7
rung (mit deutschen Sonderformen) per se romantisch sei. 1
Novalis, Werke, hrsg. und kommentiert von Gerhard Schulz, 2., neubearb. Aufl. München 1981, S. 384f. Günter Oesterle, Garten versus Landschaft – Zwei verschiedenartige Auffassungen des Romantischen in der Aufklärung und in der Romantik, in: Inken Formann / Karl Weber (Hrsg.), RheinMainRomantik – Gartenkunst: interdisziplinäre Fachtagung, 19. bis 22. September 2012, in Hanau-Wilhelmsbad, Bad Homburg vor der Höhe und Rüdesheim am Rhein, Regensburg 2013, S. 49–58, hier: S. 52. 3 Clemens Brentano, Godwi oder Das steinerne Bild der Mutter, Stuttgart 1995, S. 497. 2
4
Siehe Oesterle und Hubertus Fischer, Was ist romantisch am romantischen Garten? Eichendorff, Tieck, Arnim, in: RheinMainRomantik – Gartenkunst (wie Anm. 2), S. 77–84. 5 Raimund Borgmeier, Der englische Garten – eine Manifestation der Romantik, ebd. S. 39–47. 6 Adrian von Buttlar, Deutsche Landschaftsgärten auf dem Weg in die Romantik: Stil, Typus, Modus, ebd. S. 23–38, hier: S. 36. 7 Andrea Siegmund, Romantik als eigene Epoche der Gartenkunstgeschichte. Zur begrifflichen Abgrenzung von Aufklärung, Empfindsamkeit, Romantik und Gegenaufklärung in Bezug auf den Landschaftsgarten, ebd. S. 59–74, hier: S. 72.
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Die Beiträge im Tagungsband verorten romantische Auffassungen in zahlreichen Diszipli-
Romantik war, so sieht es der Schriftsteller Peter Härtling, eine Kunst des Aufbruchs und
nen und breiten eine Rhein-Main-Landkarte von Gartenparadiesen aus. Dabei weitet sich
des Unterwegsseins.8 Das Wandern sei ein Grundmotiv dieses Weltbildes. Wer also den
der Blick vom abgeschlossenen Bürgergarten über fürstliche Parks in Hessen bis hin zu
verstreuten Spuren der Romantik in der Region einmal open air folgt – gerne auch mit der
kompletten Landstrichen wie dem Rheingau oder doch gleich zum ganzen als Welterbe
von den Staatlichen Schlössern und Gärten Hessen entwickelten Smartphone-App „Impuls
ausgezeichneten Oberen Mittelrheintal.
Romantik“–, hat viel zu gewinnen. Was damals Sinnsuche war, beflügelter Geist, gespiegelte Empfindungen, kann den postmodernen Menschen auch heute noch „potenzieren“. Das
Das Romantische der Gartenkunst und der Natur äußert sich in biedermeierlicher Garten-
Kolloquium hat Wege dorthin aufgezeigt. Es geht mit dem Umweltplaner Klaus Hoppe um
idylle und einfachem Landleben, in der Begeisterung für wilde, unberührte Natur von selt-
die romantische Technik der „Wahrnehmungsverrückung“,9 für die wir einen frischen Blick
samen Formen, in poetisch verzauberter Ferne wie im schroffen Detail, in märchenhaften
brauchen und selbst wehmütigen Kitsch nicht scheuen müssen. Oder haben Sie schon ein-
Plätzen und sagenhaften Orten. Es produziert sich an Ruinen und in Mittelalterverherrli-
mal eine Ansammlung von Altmetall als zeitgemäße Variante eines Landschaftsgartens
chung, in Vergangenheitssehnsucht, in alten und neuen Mythen sowie neu inszenierter
betrachtet?10 Schönheit ist nicht arkadisch, sondern eine Herausforderung. Überall Nähr-
(deutscher) Geschichte nebst politischen Umdeutungen. Es vermittelt den Sinn für das
böden. Das lehrt uns die Romantik.
Wunderbare, das Staunen und die Überraschung, das Extreme, den Kontrast von Licht und Dunkel, Hochgestimmtheit und Existenzgefährdung, den Blick umher und das Versinken in sich selbst. Es drückt sich in einer untergründigen Beziehung von Religion und Mystik aus, inspiriert die Musik und stößt Sammelleidenschaften an. Natur machte die Romantiker zu Entdeckern.
Elisabeth Weymann arbeitete zunächst als Journalistin und wechselte dann in das Fach Kunstgeschichte. Seit 2012 ist sie im Fachgebiet Gärten für die App „Impuls Romantik“ der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen tätig. Dr. Inken Formann ist Gartendenkmalpflegerin und Landschaftsplanerin. Seit 2009 leitet sie das Fachgebiet Gärten der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen.
8
So Härtling in einem Plädoyer für das Deutsche Romantikmuseum in Frankfurt am Main. Es ist zu hören als eines von vielen Audio-Stücken in der App „Impuls Romantik“, die die Sedimente der Epoche und ihr Erbe in der Gegenwart Ort für Ort darstellt. 9 Klaus Hoppe, Romantik am rauen Rand der Region, in: RheinMainRomantik – Gartenkunst (wie Anm. 2), S. 279–290, hier: S. 280. 10 Lara Favarettos „Momentary Monument“ der documenta 13 in Kassel und andere neoromantische Aufwallungen der Gegenwartskunst beschreibt Christian Saehrendt, Ruinen und Wälder, Revoluzzer und edle Wilde – Wie romantisch ist die Gegenwartskunst?, ebd. S. 135–150.
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DAS KLEINE
SUCHEN UND
DAS GROSSE FINDEN
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„VIA BRENTANO – ROUTE DER ROMANTIK“– EIN KOOPERATIONSPROJEKT VON KULTURFONDS UND KULTURREGION von Julia Cloot
Ein Parkhaus mitten in Frankfurt, an diesem Abend ganz und gar autofrei. Im Obergeschoss
die vormals romantische Landschaft zu beiden Seiten der drei Flüsse eroberten. Von Mai
lang gespannte Leinen mit Wäsche aus Papier. Dazwischen ein Schauspieler, der aus
bis November 2012 wurden vornehmlich Dichter der Romantik an ihren Sehnsuchtsorten
Texten von Clemens Brentano liest. Das Künstlerinnenduo „Sounds of Silence“ hat das Park-
aufgesucht: Bingen und Rüdesheim als Schauplätze romantischer Rheinreisen, das
hausinnere in eine Atmosphäre von privater Idylle verwandelt, in ein Genrebild auf weiter
Brentano-Haus in Oestrich-Winkel, der Sommersitz Georg Brentanos im heutigen Frank-
Fläche aus grauem Beton. Die Zeit scheint an diesem Ort alltäglich hektischer Betriebsam-
furter Brentanopark und Alzenau-Wasserlos als Treffpunkte romantischer Geselligkeit,
keit einen Moment stillzustehen.
Hanau und Steinau an der Straße als Geburts- und Wohnort der Gebrüder Grimm und das Hofgut Trages in Freigericht als romantisches Refugium.
An diesem unromantischen Ort stand früher einmal das Wohnhaus der Familie von Brentano, das „Haus zum goldenen Kopf“. Die Installation an der Hauptwache bildete
Die Veranstaltungsformate waren dabei so vielfältig wie der Kreis der romantischen Mo-
den Auftakt zu einem von vier konzentrierten Wochenenden mit Veranstaltungen zur
tive, von der kleinen Form in Gedichten und Liedern aus „Des Knaben Wunderhorn“ über
Romantik im Rhein-Main-Gebiet als Teil des von Kulturfonds und KulturRegion Frank-
die szenische Darstellung Grimm‘scher Märchen, den Audio- oder Stadtspaziergang bis hin
furtRheinMain gemeinsam initiierten Projektes „Via Brentano – Route der Romantik“.
zur Theaterproduktion oder weiträumigen Installation. Nicht nur an bekannten, auch an verborgenen Orten kamen auf diese Weise Zeugnisse der Epoche ans Licht. Am Ende hatte
Ausgehend von den Flüssen der Region, Rhein, Main und Kinzig, hatten die Kuratorinnen
„Impuls Romantik“ im (Selbst-)Bewusstsein der Region etwas verändert. Aus vielen klei-
und Kuratoren des Projektes, Mareike Hennig, Heidrun Merk, Wolfgang Bunzel und Klaus
nen Mosaiksteinen entstand etwas Größeres, das Bewusstsein dafür, durchaus mithalten
Hoppe, Fäden in alle künstlerischen Richtungen gesponnen, romantische Motive in der
zu können mit den bedeutenden Orten romantischen Kunstschaffens, kurzum: umfassend
Region aufgespürt und – ganz im Sinne des vom Kulturfonds gesetzten Themenschwer-
romantisiert zu sein.
punkts „Impuls Romantik“ – ihre Nachwirkungen bis in die Gegenwart hinein verfolgt. Dr. Julia Cloot ist Kuratorin und stellvertretende Geschäftsführerin des Kulturfonds Frankfurt RheinMain.
Um die Brentanos kreisten die Veranstaltungen nicht nur an dem Sommerwochenende im Juni 2012, die Geschwister Bettine und Clemens von Brentano und Achim von Arnim bildeten vielmehr den Mittelpunkt, von dem aus die Projekte in konzentrischen Kreisen
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DEUTSCHES
ROMANTIKMUSEUM
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EINE EPOCHE STELLT SICH VOR: DAS DEUTSCHE ROMANTIK-MUSEUM von Beatrice Humpert
Nach jahrelangen Verhandlungen, vor allem um die Finanzierung des Projekts, wird ein Traum Wirklichkeit: Auf dem neu zu bebauenden Areal unmittelbar neben dem Frankfurter Goethe-Haus entsteht das Deutsche Romantik-Museum. Es wird das bisherige Ensemble aus Goethe-Haus und Gemäldegalerie (Goethe-Museum) um ein auf die Literatur, Sprachund Schriftkultur der Romantik fokussiertes Haus ergänzen. Die international renommierte Sammlungs- und Forschungstätigkeit des Freien Deutschen Hochstifts soll im Neubau die Möglichkeit erhalten, die kostbaren Bestände einem breiten Publikum zu vermitteln und damit der Stadt Frankfurt wie der gesamten Region Rhein-Main einen hochkarätigen und einzigartigen Ort kultureller Bildung schenken. Dass dies gelingen konnte, ist entscheidend auch dem Kulturfonds Frankfurt RheinMain zu verdanken, der die Chance, die das Romantik-Museum bietet, schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt der Planung erkannt und im Rahmen seines temporären Schwerpunktthemas „Impuls Romantik“ von Anfang an in seinen Veranstaltungen und Publikationen vielfältig thematisiert und unterstützt hat. Dadurch – und ganz entscheidend durch die ebenso frühzeitige Äußerung der Absicht, die Dauerausstellung im Rahmen des Projektes auch finanziell substantiell fördern zu wollen – hat der Kulturfonds dem Romantik-Museum in der Öffentlichkeit erheblichen Aufwind gegeben und zahlreiche große und kleine Spender bewogen, sich ebenfalls zu engagieren. Im Freien Deutschen Hochstift/Frankfurter Goethe-Museum werden nicht nur seit 150 Jahren Handschriften, Bücher und Bilder gesammelt, die zum Umkreis von Goethe, seiner
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Familie und Freunde gehören. Bereits 1925 begann Hochstiftsdirektor Ernst Beutler, die
deutendes kulturelles Erbe zu bewahren und zu vermitteln gilt: die Geschwister Clemens
Romantik gezielt zu einem Sammel- und Forschungsschwerpunkt des Hauses auszubauen,
Brentano und Bettine von Arnim, Jacob und Wilhelm Grimm und viele andere. An zahlrei-
der seither Forscher aus aller Welt anzieht. Inzwischen hat sich in den Kellermagazinen des
chen Orten in der Rhein-Main-Region lassen sich lebendige Spuren finden: in Marburg, wo
Frankfurter Goethe-Hauses ein einzigartiger Schatz angesammelt, von dem die Öffentlich-
die Idee zur Sammlung deutscher Märchen und Lieder entstand, in Kassel, Frankfurt und
keit nur wenig weiß. Die Magazine enthalten Nachlässe und Teilnachlässe weltbekannter
Hof Trages, wo sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts der romantische Freundeskreis um den
romantischer Dichter, wie Friedrich von Hardenberg (Novalis), Clemens Brentano, Joseph
Juristen und späteren preußischen Minister Friedrich Carl von Savigny traf, und natürlich
von Eichendorff sowie hochkarätige Bestände zu den Brüdern August Wilhelm und Fried-
im Rheingau, dem Inbegriff der romantischen Landschaft.
rich Schlegel, Achim und Bettine von Arnim oder Karoline von Günderrode. Ergänzt wird diese weltweit einzigartige Sammlung romantischer Manuskripte durch wertvolle Buch-
Das Lebensgefühl dieser von Experiment und Forschung geprägten Zeit um 1800 einzufan-
bestände, Gemälde, Graphik sowie Gegenstände der Wohn- und Alltagskultur. Zu den gro-
gen, Lebensentwürfe vorzustellen, die heute eine ganz neue Aktualität erfahren, ist das
ßen Werken der Bildenden Kunst, die sich im Besitz des Hochstifts befinden und heute im
Ziel des Romantik-Museums. Seine Errichtung und seine Kopplung an das Goethe-Haus
Goethe-Museum zu sehen sind, zählen Arbeiten von Johann Heinrich Füssli, Caspar David
und Goethe-Museum in Frankfurt ist aber nicht nur für die Mainmetropole eine unschätz-
Friedrich und Carl Gustav Carus.
bare Bereicherung. Vielmehr profitieren alle Schauplätze der Romantik in der Region in einem Netzwerk gegenseitiger Querverweise und werden bundesweit und international
Als glückliche Fügung erwies sich, dass der Kulturfonds Frankfurt RheinMain – gleichzeitig
als „Land der Romantik“ sichtbar.
mit den Hochstiftsbemühungen um eine breite Akzeptanz und Finanzierung seines Erweiterungsbaus – für die Jahre 2012 bis 2015 das Schwerpunktthema „Impuls Romantik“ gewählt hatte und damit die Bedeutung der Romantik als vermutlich wichtigste literarische Epoche für Hessen und die Region Frankfurt/Rhein-Main hervorgehoben hat. Eine ganze Reihe der größten Dichter und Denker haben hier ihre Spuren hinterlassen, die es als be-
Beatrice Humpert ist Referentin für Veranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit im Frankfurter Goethe-Haus/ Freies Deutsches Hochstift.
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„INDEM ICH DEM GEMEINEN EINEN HOHEN SINN, DEM GEWÖHNLICHEN EIN GEHEIMNISVOLLES ANSEHN, DEM BEKANNTEN DIE WÜRDE DES UNBEKANNTEN, DEM ENDLICHEN EINEN UNENDLICHEN SCHEIN GEBE, SO ROMANTISIERE ICH ES.“ Novalis (1772–1801)
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IMPRESSUM Herausgeber Gemeinnützige Kulturfonds Frankfurt RheinMain GmbH Ludwig-Erhard-Anlage 1–5 · 61352 Bad Homburg v. d. Höhe Tel. +49.6172.999.4692 · Fax +49.6172.999.9821
[email protected] · www.kulturfonds-frm.de
Geschäftsstelle Dr. Helmut Müller (Geschäftsführer) Dr. Julia Cloot (Kuratorin und stellvertretende Geschäftsführerin) Kornelia Klein (Assistenz der Geschäftsführung) Sigrid Konrad (Leitung Förderprojekte) Claudia Oberschäfer (Leitung kunstvoll) Lisa von Zobeltitz (Referentin Kommunikation) Christine Fink (Finanzreferat)
Bad Homburg, Mai 2015 Getragen wird der gemeinnützige Kulturfonds Frankfurt RheinMain vom Land Hessen, von Frankfurt am Main, dem Hochtaunuskreis und dem Main-Taunus-Kreis, Darmstadt, Wiesbaden und Hanau.
BILDNACHWEISE Umschlag Géricault, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Foto: Norbert Miguletz Friedrich Schlegel, Aus den Entwürfen „Zur Philosophie“, 1803–1807, Frankfurter Goethe-Haus/Freies Deutsches Hochstift Darren Almond, Fullmoon at Rügen.III, 2004, Courtesy Galerie Max Hetzler, Berlin Foto: Reinhard Paul Friedrich Bury, Kurprinzessin Auguste von Hessen-Kassel, die Sixtinische Madonna kopierend, 1808/09, Öl auf Leinwand, 89,7 x 71,5 cm, Eichenzell, Kulturstiftung des Hauses Hessen, Museum Schloss Fasanerie Wilhelm Noack, Kakteenstudie, Feigenkaktus, Winter 1828-1832, Feder, Aquarell, 254 x 197 mm, ©Hessisches Landesmuseum Darmstadt, Foto: Wolfgang Fuhrmannek © Susanna Majuri, Kultakolikot (Treasure), 2011 Seite 3 & 5 Jochen Partsch, © Stadt Darmstadt Dr. Helmut Müller, © Kulturfonds Frankfurt RheinMain Seite 8 Géricault, Schirn Kunsthalle Frankfurt 2013, Ausstellungsansichten, Foto: Norbert Miguletz Johann Heinrich von Dannecker, Ariadne auf dem Panther, 1803–1814, Marmor, 146 cm, Liebieghaus Skulpturensammlung, Frankfurt am Main © Susanna Majuri, Kultakolikot (Treasure), 2011 August Lucas, Selbstbildnis, um 1821, Bleistift auf Papier, 19,3 x 14,2 cm, Institut Mathildenhöhe, Städtische Kunstsammlung Darmstadt, Foto: Gregor Schuster Seite 11 © Patrick Bäuml, Heimatmuseum Flörsheim am Main Seite 12 Karl Friedrich Schinkel, Titelblattentwurf zu der von Clemens Brentano geplanten Ausgabe der „Mährchen von den Mährchen“ – 1815, © Frankfurter Goethe-Haus/Freies Deutsches Hochstift Max Beckmann, Illustration zu Clemens Brentanos Märchen „Fanferlieschen Schönefüßchen“ – 1923, © Frankfurter Goethe-Haus/Freies Deutsches Hochstift Unbekannt, Englischer Garten in Homburg, 1830er Jahre, Aquarell und Bleistift auf Papier, 27 x 34 cm Georg Michael kurz (1815–1883), Ansicht der Moosburg im Garten zu Biebrich, um 1845, Stahlstich, nach einer Lithografie von Ludwig Rohbock (1820–1883), 10,8 x 15,8 cm (Platte), 24 x 30 cm (Blatt) Städel Museum, Ausstellungsansicht Arnold Böcklin (1827–1901), Villa am Meer, 1871–1874, Öl auf Leinwand, 108 × 154 cm, Städel Museum, Frankfurt am Main
Seite 13 © Susanna Majuri, Kultakolikot (Treasure), 2011 Darren Almond, Fullmoon at Rügen.III, 2004, Courtesy Galerie Max Hetzler, Berlin Städel Museum, Ausstellungsansicht Johann Heinrich von Dannecker, Ariadne auf dem Panther, 1803–1814, Marmor, 146 cm, Liebieghaus Skulpturensammlung, Frankfurt am Main Christian Georg Schütz der Ältere, Ansicht von Eltville, 1774, © Museum Wiesbaden Der Thymian-Ameisenbläuling (Phengaris arion) gehört zu den streng geschützten Tierarten. © Museum Wiesbaden Seite 14 Friedrich Bury, Kurprinzessin Auguste von Hessen-Kassel, die Sixtinische Madonna kopierend, 1808/09, Öl auf Leinwand, 89,7 x 71,5 cm, Eichenzell, Kulturstiftung des Hauses Hessen, Museum Schloss Fasanerie Friedrich Bury, Raub der Töchter des Leukippos (nach Peter Paul Rubens), um 1782, Öl auf Leinwand, 219 x 207 cm, Historisches Museum Hanau Schloss Philippsruhe August Lucas, Auerbacher Schloss, 1821, Tuschfeder und Aquarell auf Papier, 20 x 25 cm, Institut Mathildenhöhe, Städtische Kunstsammlung Darmstadt, Foto: Gregor Schuster August Lucas, Selbstbildnis, um 1821, Bleistift auf Papier, 19,3 x 14,2 cm, Institut Mathildenhöhe, Städtische Kunstsammlung Darmstadt, Foto: Gregor Schuster Géricault, Schirn Kunsthalle Frankfurt 2013, Ausstellungsansichten, Foto: Norbert Miguletz Seite 15 Philipp Otto Runge, Der Tag aus dem Zyklus „Vier Zeiten“, © Frankfurter Goethe-Haus/Freies Deutsches Hochstift Achim von Arnim, Brief an Clemens Brentano, Reiseskizze, Bern, 1802, © Frankfurter Goethe-Haus/Freies Deutsches Hochstift Johann Heinrich Schilbach, Küste bei Amalfi 1825, Aquarell über Bleistift, Feder in Grauschwarz auf rohweißem Papier mit Wasserzeichen: J. Whatman, 1825. Auf grauem Karton aufgezogen und mit geprägtem Goldpapierstreifen umrandet, 445 x 385 mm, © Hessisches Landesmuseum Darmstadt, Foto: Wolfgang Fuhrmannek Johann Anton Ramboux, Bildnis Dr. Ringseis, 1818, Bleistift, 246 x 189 mm, © Hessisches Landesmuseum Darmstadt, Foto: Wolfgang Fuhrmannek Edward Jakob von Steinle (1810–1886), Bildnis der Tochter Karoline von Steinle, um 1840/45, Galerie Neue Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Jürgen Karpinski Franz Carl Richard (1816–1858), Landschaft, 1839, Museen der Stadt Aschaffenburg, Foto: Museen der Stadt Aschaffenburg. I. Otschik Heinrich Funk (1807–1877), Landschaft mit Kirche am See, 1838, Sammlung Giersch, Frankfurt a. M.
Seite 16 Foto: Seweryn Zelazny © Brüder Grimm Festspiele Frankfurter Goethe-Haus/Freies Deutsches Hochstift So nah mit ihr © Alexander Paul Englert
Seite 29 Christine Schäfer, © Bodo Vitus Matthias Goerne, © Marco Borggreve Inszenierung im Staatstheater Darmstadt, Fotos: Barbara Aumüller © Gallus-Konzerte
Seite 20 Clemens Brentano an Karoline von Günderrode, Mitte Mai 1802, Frankfurter Goethe-Haus/Freies Deutsches Hochstift Friedrich Schlegel, Aus den Entwürfen „Zur Philosophie“, 1803–1807, Frankfurter Goethe-Haus/Freies Deutsches Hochstift Foto: Seweryn Zelazny © Brüder Grimm Festspiele
Seite 30 Matthias Pintscher, © opus2 artists Marisol Montalvo, © Calix Intern. Artists Christian Gerhaher, Foto: Jim Rakete, Sony Classical Ruth Ziesak, © Rosa-Frank.com Konzert - Mahler - 8. Sinfonie, Foto: Manfred Roth
Seite 21 Aussicht vom Tempel auf dem Niederwald Frankfurter Goethe-Haus/Freies Deutsches Hochstift So nah mit ihr © Alexander Paul Englert Seite 22 Conrad Westermayr (1765–1835), Beschießung der Stadt Hanau in der Nacht vom 30. auf den 31. Oktober 1813, Öl auf Holz, © Historisches Museum Hanau Schloss Philippsruhe/Hanauer Geschichtsverein 1844 e. V. Wim Wenders, © Wonge Bergmann Michaela Melián, Monika Rinck, Ina Hartwig, © Literaturhaus Frankfurt Vortrag zu Michael von Brentano, © Literaturhaus Villa Clementine Seite 23 Schlafende Charlotte mit Buffi Werther mit Silhouette Visualisierte Musik, Foto: Claudia Spezzano, © Kulturamt Frankfurt am Main Konzert Adam Green, © rogueFIVEphoto © Björn Hadem, HfMDK Seite 24 Inszenierung im Staatstheater Darmstadt, Fotos: Barbara Aumüller Mojca Erdmann, Foto: Barbara Fahle/Alte Oper Frankfurt Foto: Volker Beushausen © Gallus-Konzerte Seite 28 Franz Messer, Notenblatt, Bibliothek des Musikwissenschaftlichen Institutes der Universität Mainz, Dr. Lutz Riehl/Mendelssohn-Gesellschaft Main-Taunus Deutscher Jugendkammerchor im main-forum der IG Metall in Frankfurt, Foto: Daniel Schalz Sinfonischer Jugendchor Simón Bolívar in der Pfarrkirche St. Franziskus in Kelkheim, Foto: Daniel Schalz Fotos: Volker Beushausen
Seite 31 Bernard Haitink, © Todd Rosenberg Konzert in der Laurentius-Kirche Usingen Seite 32 Schumann in Frankfurt, Ayane Kozasa (Viola), Walter Delahunt (Klavier), Konzert in der Villa Bonn bei der Robert Schumann-Gesellschaft Frankfurt am Main am 2. Oktober 2013, Foto: Lutz Sternstein „Romantische Musik von allen Saiten“, Gidon Kremer (Violine), Junge Deutsche Philharmonie, Christoph Altstaedt (Dirigent), Konzert im Gesellschaftshaus im Palmengarten Frankfurt am 2. Oktober 2013, Foto: Lutz Sternstein Fotos: Christoph Rau, © Konzertchor Darmstadt Seite 33 Markus Stenz, Foto: Molina Visuals Seite 34 Foto: Katharina Rudolph Ludwig Emil Grimm, Bildnis Clemens Brentano, 1837, Radierung, © Goethe-Haus Frankfurt/Freies Deutsches Hochstift Ansicht der Rossel im Osteinschen Park/Niederwald, © Oana Szekely Christian Wilhelm Kehrer, Die Eberhardsburg im Englischen Garten Eulbach, 1811, Öl auf Leinwand, © Gräfliche Rentkammer Erbach Seite 38 Illustration: Samira Ramic Seite 40 & 41 Zeichnung: ABG Frankfurt Holding / Christoph Mäckler Architekten
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