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INHALT Tiere Rinder Tipps für den Weideeinstieg
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Fische EMFF: Broschüre als Hilfestellung bei der Beantragung von Fördermitteln
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Allgemeines Fliegenbekämpfung im Stall rechtzeitig starten
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Betrieb & Familie Technik Der Vorsaisoncheck
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Umwelt & Energie Erneuerbare Energie Internet-Befragung der EU-Kommission zum Thema Nachhaltige Bioenergiepolitik: Mitmachen!
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Recht & Steuer Recht Haftung für Weidevieh auf Almen: Warntafeln anbringen Kastrationspflicht für Katzen auf Bauernhöfen
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Österreich Agrarpolitik Glyphosat: AGES definiert Bedingungen für weitere Zulassung KLARTEXT-Veranstaltung der LK Ö: "Unser Essen: Wissen wo's herkommt!"
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Pflanzen Grünland & Futterbau Stickstoffdüngung im Grünland an Standort anpassen
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Obst- und Weinbau Jetzt Beerenobst organisch düngen
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Bodenschutz & Düngung Maisbegleitsaaten: Erfahrungen, Möglichkeiten zum Erosionsschutz
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Tipps für den Weideeinstieg Weidegras ist das preisgünstigste Futtermittel. Wie man im Frühjahr optimal in die Weide einsteigt und welche Futterqualitäten gut geführte Weiden über die gesamte Vegetationszeit liefern, weiß LK-Experte Marco Horn.
Weidegras ist das günstigste Futtermittel für Wiederkäuer und deshalb gerade in Zeiten hohen Preisdrucks eine Möglichkeit, die Futterkosten zu senken. Gut geführte Weiden liefern über die gesamte Vegetationsperiode hohe Futterqualitäten und Erträge bei gleichzeitig deutlich niedrigeren Kosten. Das Gras soll dem Tier ins Maul wachsen Erfolgreiche Weidebetriebe wissen: Die erfolgreiche Weide beginnt mit dem Spitzen der Gräser. Sobald man im Frühjahr die ersten grünen Blattspitzen auf seinen Flächen erkennt, sollte man die Tiere bereits austreiben. Der frühe und stetige Verbiss und Viehtritt fördert wertvolle ausläuferbildende Grünlandpflanzen wie die Wiesenrispe, Englisches Raygras und Weißklee. Diese tragen zu einer dichten und ertragsfähigen Grasnarbe bei. Viele unerwünschte Kräuter werden durch eine frühe Beweidung zurückgedrängt. So reagieren zum Beispiel Wiesenkerbel, Wiesenbärenklau und Gemeine Rispe sehr empfindlich auf den Tritt der Rinder und werden durch konsequente Beweidung im Frühjahr zurückgedrängt. Andere unerwünschte Grünlandpflanzen, wie scharfer Hahnenfuß und auch Ampfer, werden bei frühem Weidebeginn von den Rindern noch nicht selektiert, sondern gefressen und ebenfalls durch konsequente Frühjahrsweide bekämpft. Damit die Weidefläche im Frühjahr rasch bestoßen werden kann, sollte die Düngung bereits im Herbst oder mit gut verdünnter Gülle oder Jauche (1:1 mit Wasser verdünnt) vor dem Vegetationsbeginn erfolgen. Dies garantiert, dass das im Frühjahr frisch aufwachsende Weidegras nicht verschmutzt ist und gern gefressen wird. Der frühe Weideaustrieb hat aber nicht nur Vorteile für den Grünlandbestand, sondern auch für das Rind. Wird eine Weide früh, bei noch niedriger Aufwuchshöhe bestoßen, kommt es automatisch zu einer sanften Futterumstellung, da das Graswachstum und somit die Weidegrasaufnahme im Laufe des Frühjahrs langsam ansteigen. Der Pansen und die darin lebenden Mikroorganismen haben also genug Zeit, sich auf den Futterwechsel einzustellen.
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Zu Beginn sollten die Tiere nur wenige Stunden (1-2 h/d) Zugang zu einer großen Fläche (2-3 Kühe/ha) haben. Dies trägt erstens zu einer schonenden Rationsumstellung bei und beugt zweitens Trittschäden auf den im Frühjahr oft noch feuchten Flächen vor. In weiterer Folge wird bei Kurzrasenweide die Weidefläche je nach Graswachstum verkleinert oder man steigt in ein Koppelsystem ein. Für beide Systeme ist die regelmäßige Messung der Aufwuchshöhe essenziell. Diese kann einfach mit einem Zollstock und Plastikdeckel oder auch mit speziellen Geräten, wie einem Rising Plate Meter, gemessen werden. Die Zielaufwuchshöhen liegen bei Kurzrasenweide zwischen fünf und sechs und bei Koppelweide bei acht bis zwölf Zentimetern beim Bestoßen und bei fünf Zentimetern beim Verlassen der Koppel. Futterkosten senken Weide ist das billigste und bei entsprechender Weideführung auch ein sehr hochwertiges Futtermittel für Rinder. Da bei gutem Management das Gras den Tieren praktisch ins Maul wächst, liegen die Futterkosten von Weidegras deutlich unter jenen von konserviertem Grundfutter ( Kurz gefasst In einer gut geführten Weide steckt viel Potenzial. Der Grundstein für eine erfolgreiche Weidesaison wird bereits mit dem frühen Start im Frühjahr gelegt. Dies hat nicht nur positive Einflüsse auf den Pflanzenbestand, sondern hilft auch bei der schonenden Rationsumstellung. Ob Voll- oder Stundenweide, günstiges Weidegras hilft, die Futterkosten zu senken.
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EMFF: Broschüre als Hilfestellung bei der Beantragung von Fördermitteln Der Europäische Meeres- und Fischereifonds, kurz EMFF, ist ein wichtiger Investitionsfonds für alle Sparten der Aquakultur und Binnenfischerei in Österreich. Seit Beginn der Möglichkeit einer Antragstellung im Juli 2015 wird bereits kräftig in den heimischen Aquakultursektor investiert. Der EMFF wird maßgeblich dazu beitragen, den Fischerei- und Aquakultursektor bis zum Jahr 2020 weiterzuentwickeln. Der Schwerpunkt des Förderprogrammes liegt dabei klar auf einer Begünstigung von Vorhaben, die auf eine Mehrproduktion ausgelegt sind bzw. einen Innovationscharakter aufweisen. Die neue Broschüre stellt sich vor Um möglichst umfassend über den Förderfonds zu informieren, haben die Landwirtschaftskammer und das Ländliche Fortbildungsinstitut nun eine österreichweite Informationsbroschüre, eigens als Hilfestellung zur Beantragung von Fördermitteln aus dem EMFF, erstellt. Inhaltlich werden darin auf 27 Seiten die wichtigsten förderbaren Maßnahmen für bäuerliche Fischproduzenten, genauso wie sämtliche Informationen betreffend Förderabwicklung und die dabei erforderlichen Unterlagen für eine Antragstellung, vorgestellt. Zudem beinhaltet die Broschüre ein Musterbeispiel einer Projektbeschreibung für die Errichtung einer Teichanlage inklusive der Ermittlung der daraus resultierenden Marktleistung. Der Folder soll somit den Fischproduzenten helfen, möglichst rasch und einfach an alle Informationen für eine erfolgreiche Förderabwicklung im Rahmen des EMFF zu kommen.
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Rechtzeitige Antragstellung Einer der wichtigsten Punkte aus fördertechnischer Sicht ist die rechtzeitige Antragstellung! Es ist unbedingt darauf aufmerksam zu machen, dass das Gesamtprojekt abgelehnt wird, wenn bereits vor Antragstellung mit der Projektumsetzung begonnen wurde. Dabei ist unter Projektumsetzung unter anderem eine Auftragsvergabe, eine bauliche Umsetzung oder die Vorlage von projektbezogenen Rechnungen, die zeitlich vor der Antragstellung entstanden sind, zu verstehen. Was wird gefördert? Als wichtigste Fördermaßnahmen für heimische Fischproduzenten können jene der produktiven Investitionen, der Vermarktung, der Verarbeitung von Fischerei- und Aquakulturerzeugnissen und jene der Innovation in der Aquakultur genannt werden. Dabei gelten im Detail aber unterschiedliche Fördersätze und Mindestinvestitionssummen, weshalb eine ausführliche Einholung von Informationen bzw. eine Beratung jedenfalls ratsam ist. Wo bekomme ich die Broschüre in Printversion? Die Broschüre ist im Referat Tierzucht der LK NÖ bei DI DI Leo Kirchmaier unter der Schutzgebühr von 1 Euro zuzüglich Versandspesen erhältlich. Schreiben Sie dazu ein Email unter Angabe ihrer Kontaktdaten an
[email protected]. EMFF 2014-2020 klein
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Fliegenbekämpfung im Stall rechtzeitig starten Sobald die Temperaturen im Frühjahr steigen, beginnen die Fliegen - für uns noch nicht bemerkbar - sich zu entwickeln. Deshalb muss man schon jetzt an die Bekämpfung denken. Wie Sie gegen die Lästlinge und Krankheitsüberträger wirksam vorgehen können, erklärt LK-Expertin Romana Berger.
Wenn massenhaft Fliegen auftreten, ist es für eine effiziente Bekämpfung meistens schon zu spät, weil die Vermehrung explosionsartig erfolgt. Stallfliegen sind nicht nur eine lästige Plage für Mensch und Tier, sie können auch verschiedene Krankheitserreger, Mastitis, Weidekeratitis, Milben, Rinderflechte, E. coli Infektionen, Maul- und Klauenseuche und Brucellose übertragen. Bei den Stallfliegen unterscheidet man zwischen stechenden und nicht stechenden Fliegen. Stechende Fliegen saugen mehrere Male pro Tag an Tieren. Nicht stechende Fliegen ernähren sich von Sekreten aus natürlichen Körperöffnungen, aus Wunden und auch nachblutenden Stichen von Bremsen und Stechfliegen. In unseren Stallungen findet man vor allem folgende Stallfliegenstechende Fliegen: Waden-stecher (Stomoxys calcitrans)nicht stechende Fliegen:die Große Stubenfliege (Musca domestica und die Kleine Stubenfliege (Fannia canicularis) Fliegenbekämpfung Die Fliegenbekämpfung muss den Entwicklungszyklus der Fliegen unterbinden. Je früher die Vorbeuge- und Bekämpfungsmaßnahmen beginnen, desto größer ist der Erfolg. Vorbeugemaßnahmen Die wichtigste Maßnahme ist die Stallhygiene, das heißt die Auffindung und die Entfernung der Brutstätten im Stall und in der Umgebung des Stalles. Brutstellen, wo sich Eier, Larven und Puppen befinden, sind überall dort, wo es warm und feucht ist und wo Nahrung für die Larven vorhanden ist, zum Beispielin Kälberboxen,in schlecht zugänglichen Ecken, Nischen und Hohlräumen,in Futterresten,in Randbereichen des Festmistlagers,in Tiefstreuflächen und feuchten Boxen,in Schwimmdecken auf der Gülle und in Güllekanälen,auf und unter Spaltenböden,in Kotansammlungen,in nasser Einstreu unter Tränken,unter Zäunen, Gittern und Boxenabtrennungen undunter Futterautomaten.
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Eine gründliche Stallreinigung im Frühjahr kann die Fliegenplage wirksam eindämmen. Zu den regelmäßigen Maßnahmen zählen das Entfernen von Futter- und Milchresten, das gründliche Reinigen von schlecht zugänglichen, verschmutzten Ecken und Nischen, sorgfältiges Ausmisten, Belüften und Rühren der Gülle sowie das Belüften und Umlagern des Festmistes. Weiters ist auf ein gutes Stallklima zu achten. Hohe Luftraten im Stall (Lüftung) vertreiben Fliegen, aber die Tiere dürfen keiner Zugluft ausgesetzt sein. Natürliche Feinde fördern Schwalben sind die natürlichen Feinde der Fliegen, da sie sich in erster Linie von Fliegen ernähren. Sie sollten eine ungehinderte Einflugschneise in den Stall haben. Larvenbekämpfung Bei massenhaftem Auftreten muss man neben den erwachsenen Fliegen auch die Larven bekämpfen, weil ansonsten nur ein kleiner Teil der Population vernichtet wird. Die Larvenbekämpfung unterbricht den Entwicklungszyklus und später muss man weniger Fliegen bekämpfen. Wenn die Brutstätten bekannt sind, aber nicht entfernt werden können, ist der gezielte Einsatz von Nützlingen oder eine chemische Behandlung mit einem Larvizid gegen die Larven möglich. Als natürliche Feinde der Stubenfliege kann man bei Festmistsystemen Schlupfwespen und bei Güllesystemen Güllefliegen einsetzen. Larvizide müssen auch dort hingelangen, wo die Fliegen brüten. Die vorbeugende Behandlung sollte bereits Mitte April bis Anfang Mai erfolgen. Anschließend sind regelmäßige Wiederholungen notwendig. Bekämpfung der erwachsenen Fliegen Die erfolgreichste Fliegenbekämpfung besteht aus einer Kombination von vorbeugenden Maßnahmen, Larvenbekämpfung und Bekämpfung der erwachsenen Fliegen. Erwachsene Fliegen kann man durch das Anbringen von Fliegengittern, UV-Lichtfallen, Klebefallen, Klebebändern oder durch Fliegenfangbeutel zum Aufhängen mit Pheromon-Lockstoff bekämpfen. Nehmen die Fliegen im Stall überhand, werden diese Maßnahmen nicht mehr ausreichend greifen. Es ist eine Vielzahl von verschiedenen chemischen Spritz-, Streichoder Fraßmitteln am Markt verfügbar. Diese Mittel muss man laut Packungsbeilage ordnungsgemäß einsetzen. Ein Insektizid für sich alleine ist keine nachhaltig wirksame Maßnahme und kann Resistenzbildungen hervorrufen.
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Bis zu 1.000 Eier in einem Fliegenleben Die erwachsenen sichtbaren Fliegen machen nur 10% der Fliegenpopulation aus. Die restlichen 90% befinden sich als Larven und Puppen in den Brutstätten. Ein Stubenfliegenweibchen kann in ihrem Leben bis zu 1.000 Eier legen. Mit der Eiablage beginnt der Entwicklungszyklus der Fliege. Aus einem Ei schlüpft nach etwa acht Tagen eine weiße, zirka einen Millimeter lange Larve. Nach drei Häutungen in etwa sechs Tagen verpuppt sich diese Larve. Innerhalb von wenigen Tagen schlüpft dann aus der Puppe eine Fliege. Die Lebensdauer einer erwachsenen Fliege liegt zwischen 14 und 18 Tagen.
Der Entwicklungszyklus der Fliegen ist eng mit der Umgebungstemperatur gekoppelt. Je wärmer und feuchter es ist, desto schneller findet die Entwicklung statt. Bei 16 °C dauert es vom Ei bis zur Fliege 44 Tage, bei 35 °C ist die Fliege in nur sieben Tagen fertig entwickelt. Daher vermehren sich Fliegen bei warmen Temperaturen explosionsartig, wobei die sichtbaren Insekten nur die Spitze des Eisberges sind. Kurz gefasst Bei massenhaftem Auftreten von Stallfliegen kommt eine effiziente Bekämpfung zu spät. Erfolgreich ist eine Bekämpfung nur, wenn frühzeitig gehandelt wird und die Brutstätten mit den Entwicklungsstadien Eier, Larven und Puppen miteinbezogen werden. Beim Einsatz von chemischen Mitteln ist auf die ordnungsgemäße Anwendung und auf das Risiko der Resistenzbildung achtzugeben.
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Der Vorsaisoncheck Mit dem Frühlingserwachen ist es auch an der Zeit, das Feldspritzgerät wieder aus dem "Winterschlaf" zu holen. Wie man anhand der nachfolgenden Checkliste Punkt für Punkt die wichtigsten Bauteile überprüfen kann, weiß Roman Hauer von der Bildungswerkstatt Mold. Prüfplakettesichtbar, gut ablesbargültigFrostschutzFrostschutzlösung ablassen und auffangenKontrolle auf eventuelle offensichtliche FrostschädenSicherheitGelenkwelle - Schmierung, Schutz gesichert, Schutztrichter auf PumpeRahmen und Koppelpunkte in OrdnungVerkehrssicherheit - Beleuchtung, reflektierende WarnmarkierungenPumpefester Sitz von Pumpe und GelenkwellenstummelDichtheit - kein Austritt von Öl oder WasserSchmierung - Sichtkontrolle von Ölstand und Ölfarbe, ÖlwechselMembranen - Zustand und bei Bedarf alle Membranen wechselnVentile - Zustand + GängigkeitDruckausgleichsbehälterDichtheit außen bei Kessel und VentilDichtheit innen bei Membranerichtiger DruckFilterEinfüllsieb vorhanden und in OrdnungSaugfilter - Zustand, Dichtungen, AbsperrungDruckfilter - Zustand, Dichtungen, Filterspülung, Maschenweite abgestimmt auf die Düsen, Empfehlungen des Düsenherstellers beachtenDüsenfilter, falls vorhanden - alle gleich in Typ und Maschenweite, abgestimmt auf Düse, und sauberBehälterBrühebehälter sauber, unbeschädigt und dichtEinfüllöffnung dichtsicherer Standplatz auf Trittstufe und eventuell Haltegriffe zum BefüllenFüllstandsanzeige - gut ablesbar und in Ordnung, richtige EinstellungBehälterentleerung - werkzeugloses Öffnen und sicheres Auffangen möglicheventuell vorhandener Wasserfüllanschluss - dicht und rückflusssicherRührwerkSichtkontrolle - bei etwa halber Behälterfüllung und eingeschalteten Düsen gut sichtbare Umwälzung im Behälter erkennbarBlick in den leeren Behälter auf AblagerungenRührwerksabschaltung funktionsfähigFüllschleuseKlapp- und Schwenkmechanismus funktionsfähigEinspülschleuse und Schleusendeckel in Ordnung und dichtreibungslose Funktion von Injektoren, Ringspülleitung, Stoßdüsen, Kanisterreinigungsdüsen etc.Fremdkörperschutz, wie zum Beispiel Schutzgitter vorhanden und in OrdnungArmaturSchaltventile und Druckregler funktionsfähig, leichtgängig und dichtFernbedienung in Ordnung, reibungslose Kabinendurchführung der LeitungenGleichdruckventile - richtig eingestellt und dichtManometer - nach der Demontage im Herbst wieder einschrauben aber vorher Anschlussleitung spülen, vom Bedienplatz aus gut ablesbar, Skala angepasst an den Druckbereich der DüsenSchaltventile am Bedienzentrum funktionsfähig und leichtgängig, Nachstellmöglichkeit prüfenLeitungen und SchläucheDichtheit bei stehender und laufender Pumpe bei maximalem Systemdruckkorrekte Einstellung des Überdruckventilskeine übermäßigen Knick- und ScheuerstellenLeitungsanschlüsse - ausreichend fest und Dichtungen in Ordnung, keine Quetschungen und QuellungGestängeleitungen - kein Kontakt mit den Spritzfächern, ausreichende Länge an den Klappstellen, ausreichend befestigt und nicht verformtGestängeGestänge geschmiertKlappvorgang reibungslos und
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Verriegelung in TransportstellungGestänge bodenparallelvertikale Verformung maximal zehn Zentimeter oder 0,5 Prozent der Arbeitsbreitehorizontale Verformung maximal 2,5 Prozent der halben GestängebreiteNachstellmöglichkeiten, Anschlagpunkte, Verriegelungen und Gelenke prüfenPendelausgleich, Hangausgleich und Schwingungsdämpfung überprüfenHöhenverstellung muss über gesamten Bereich funktionsfähig seinGleitflächen einfettenDüsenschutz und Abstandhalter zum Boden vorhanden und in OrdnungHindernisausweicheinrichtung funktionsfähigGestängeteile werden nicht vom Spritzfächer getroffenDüsen und Tropfstoppbei Bedarf nochmalige gründliche Düsenreinigung mit Chemiebad, Ultraschall, Druckluft, weiche Bürstenfreie Luftansaugbohrungen bei Injektordüsenalle Düsen je Düsensatz gleich hinsichtlich Hersteller, Typ, Größe und Materialgleichmäßiges Spritzbild aller Düsen am GestängeDüsenanstellwinkel von fünf bis 10° zum GestängeTropfstoppventile funktionsfähig und in Ordnung (Membrane, Feder, Überwurfmutter), gleichmäßiger ÖffnungsdruckVerschleißkontrolle durch Auslitern mit neuer Düse als ReferenzdüseDüsenkappe und -dichtung in OrdnungArretierung bei Mehrfachdüsenkörpern funktionsfähigReinigungstechnikFrischwasserbehälter (Handwaschbehälter) dicht und Ablassventil in OrdnungReinwassertank (Spülwassertank) dicht und Umschaltventile und Leitungsanschlüsse in OrdnungBehälterreinigungsdüsen funktionsfähig, kein Festsitzen von RotationsdüsenAußenreinigungsanlage überprüfen Funktion, ausreichend Druck und SchlauchlängeEinstellung kontrollierenvor der Saison, bei Änderung der Aufwandmenge, bei Funktionsstörungen1. Einstellparameter festlegen, wie Wasseraufwandmenge, FG, Düsengröße, Druck 2. Fahrgeschwindigkeit überprüfen mit 100 Meter-Test 3. Spritze zur Hälfte mit Wasser füllen, Gestänge ausklappen, Düse auswählen, alle TB einschalten 4. Druck gemäß Düsentabelle einstellen und Spritzfächer kontrollieren 5. Hilfsmittel bereithalten, wie Messbecher, Stoppuhr, Schutzausrüstung 6. Einzeldüsenausstoß bei zwei Düsen pro TB messen, notieren und mit Tabellenwert vergleichen 7. bei Abweichungen korrigieren (Druck, FG, Wasseraufwandmenge) Sensoren kontrollieren und kalibrierenDurchflussmesser - Sichtkontrolle auf Beschädigungen, Festsitzen, Ablagerungen, Fremdkörper und dann kalibrieren durch AusliternFahrgeschwindigkeitsmessung kalibrieren mit 100 Meter-TestDrucksensor Sichtkontrolle, KalibrierungUltraschallsensoren für automatische Höhenführung sauber, nicht verbogen, kalibriert
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Internet-Befragung der EU-Kommission zum Thema Nachhaltige Bioenergiepolitik: Mitmachen! Neue EU-Vorschriften für Nachhaltigkeit bei Biomasse in Planung. Die Energiepolitik der EU wird derzeit für den Zeitraum von 2020 bis 2030 intensiv bearbeitet. Dazu werden von der EU-Kommission noch heuer neue Richtlinienentwürfe erstellt. Auch die Richtlinie zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen (RL 2009/28/EG) wird komplett überarbeitet. Die Kommission möchte nun ein besonderes Augenmerk auf neue Nachhaltigkeitsvorschriften für Biomasse legen und hat dazu eine öffentliche Internetbefragung zum Thema "Eine nachhaltige Bioenergiepolitik für den Zeitraum nach 2020" gestartet. Bis 10. Mai 2016 besteht die Möglichkeit, sich daran zu beteiligen. Die LK Österreich lehnt zusätzliche oder neue Nachhaltigkeitsvorgaben der EU für die Biomasseproduktion entschieden ab. Durch die bereits bestehenden Rahmenbedingungen mit Cross Compliance-Regelungen, nationalen Forstgesetzen und Naturschutzvorgaben ist die Nachhaltigkeit der Biomasseproduktion in der EU mehr als ausreichend sichergestellt. Außerdem gibt es darüber hinaus auch schon in der Praxis gut etablierte freiwillige Zertifizierungssysteme wie PEFC für die nachhaltige Waldbewirtschaftung. Statt ständig neue Barrieren und administrative Zusatzkosten für die in der EU ohnehin bereits nachhaltig produzierte Biomasse zu erfinden, sollte sich die Kommission viel mehr den äußerst problematischen Produktionsbedingungen bei fossilen Energieträgern zuwenden. Mindeststandards gegen Korruption und Menschenrechtsverletzungen bei der
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Öl-, Gas- und Kohleproduktion sowie generationsübergreifende Kostenwahrheit bei Atomkraft müssten dringend durchgesetzt werden, um faire Marktbedingungen für erneuerbare Energieträger zu schaffen. Breite Beteiligung der Land- und Forstwirtschaft an Internet-Konsultation wichtig Damit der kritische Blickwinkel der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe zu unnötigen neuen Nachhaltigkeitskriterien auch bis zur Kommission vordringt, ist eine möglichst breite Beteiligung an der Internet-Konsultation aus unserem Sektor von großer Bedeutung. Die LK Österreich stellt dazu einen Beantwortungsvorschlag zur Verfügung, der als Hilfestellung zum Ausfüllen der eigenen Fragebeantwortung dienen kann. Wichtig ist dabei, hervor zu streichen, dass die bestehenden Nachhaltigkeitssysteme für Biomasse ausreichend sind und die Europäische Kommission sich insbesondere um die Verbesserung der Rahmenbedingungen bei klimaschädlichen fossilen Energieträgern und der Nuklearenergie annehmen soll. Damit der Fragebogen gewertet wird, muss zumindest in anonymisierter Form die Zustimmung zur Veröffentlichung der Antworten erteilt werden. Die Konsultation läuft bis 10. Mai 2016 und ist unter dem Link https://ec.europa.eu/eusurvey/runner/BioenergySurvey2016 verfügbar. Weiterführende Informationen zur Onlinebefragung und den Antwortvorschlag der LK Österreich sind im Anhang zu finden. Begleitende Informationen Übersetzung des Fragebogens Fragebogen: A sustainable bioenergy policy for the period after 2020
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Haftung für Weidevieh auf Almen: Warntafeln anbringen Jedes Jahr kommt es zu Verletzungen und manchmal sogar zu Todesfällen von Wanderern durch Unfälle mit Weidevieh auf Almen. Manchen Wanderern sind die Gefahren nicht bewusst, die sich beim Durchqueren eines Weidegebiets ergeben können, insbesondere dann, wenn Hunde mitgeführt werden oder Mutterkühe mit ihren Kälbern auf der Alm sind. Entsprechende Warntafeln können dafür sorgen, dass solche Unfälle vermieden werden.
Ob der jeweilige Tierhalter in solchen Fällen haftet, ist im Gesetz nur mit unbestimmten Begriffen geregelt: "Wird jemand durch ein Tier verletzt, so ist derjenige dafür verantwortlich, der es dazu angetrieben, gereizt oder zu verwahren vernachlässigt hat." Derjenige der das Tier hält, ist verantwortlich, wenn er nicht beweist, dass er für die erforderliche Verwahrung oder Beaufsichtigung gesorgt hatte" (§ 1320 AGBG). Der Oberste Gerichtshof hat mehrfach zur Haltung von Kühen Stellung genommen: Die Verwahrungspflichten von Tierhaltern hängen von den Umständen des Einzelfalls ab. Vorkehrungen müssen dem Tierhalter auch zumutbar sein. Es besteht keine Verpflichtung, einen Weg, der durch eine Kuhweide führt, durch Zäune vom Weidegebiet abzugrenzen. Eine Abzäunung eines Weges auf einer Almweide ist weder üblich noch zumutbar. Sollten auf der Weide jedoch aggressive Tiere gehalten werden, so sind sie gesondert zu verwahren, sodass sie sich dem Weg nicht nähern können.
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Wesentlich ist, dass der Tierhalter die Einhaltung der objektiv erforderlichen Sorgfalt bei der Verwahrung und Haltung der Tiere beweisen kann. Falls es schon einmal zu einem Zwischenfall gekommen ist, bei dem Mutterkühe auf Hunde aggressiv reagierten, hat der Tierhalter zumindest eine Warnung durch Aufstellen eines Schildes anzubringen. Warntafeln sollen Besucher informieren Mit Hinweistafeln wie "Achtung Mutterkühe, Betreten und Mitführen von Hunden auf eigene Gefahr", "Achtung Weidevieh, Kühe schützen ihre Jungen, halten Sie unbedingt Distanz" oder "Betreten und Mitführen von Hunden auf eigene Gefahr" etc. können Besucher gewarnt und so Unfälle vermieden werden. Derartige Warn- und Hinweistafeln können selbst hergestellt werden, es finden sich auch im Internet zahlreiche Anbieter für entsprechende Schilder, die auf den Almen an den Ausgangspunkten für Wanderungen oder sonstigen geeigneten Stellen angebracht werden können. Zusätzlich sollte jeder Almbewirtschafter auch überprüfen, ob bei trotzdem auftretenden Unfällen Deckung durch eine Haftpflichtversicherung besteht.
Kastrationspflicht für Katzen auf Bauernhöfen Seit 1. April sind Katzen, die auf Bauernhöfen gehalten werden, von einem Tierarzt kastrieren zu lassen. Ausnahmen bestehen nur für jene Tiere, die zur Zucht verwendet werden.
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Am 24. März des heurigen Jahres erließ das Gesundheitsministerium eine Änderung der 2. Tierhaltungsverordnung, die auch für bäuerliche Katzenhalter massive Änderungen bringt: Schon bisher gab es eine allgemeine Kastrationspflicht für Katzen, die mit regelmäßigem Zugang ins Freie gehalten werden. Ausgenommen davon waren bisher Katzen, die zur kontrollierten Zucht verwendet wurden oder in bäuerlicher Haltung lebten. Nunmehr lautet die einschlägige Bestimmung (Punkt 2 Absatz 10 der Anlage 1 der 2. Tierhaltungsverordnung): "Werden Katzen mit regelmäßigem Zugang ins Freie gehalten, so sind sie von einem Tierarzt kastrieren zu lassen, sofern diese Tiere nicht zur Zucht verwendet werden." Diese Änderung führt dazu, dass grundsätzlich auch die Halter von Katzen auf Bauernhöfen verpflichtet sind, ihre Tiere kastrieren zu lassen. Ausnahme bei Zucht Nur dann, wenn die Katzen auch dazu gehalten werden, um Nachwuchs zu bekommen oder wenn die Katzen tatsächlich keinen regelmäßigen Zugang ins Freie haben, besteht diese Kastrationsverpflichtung nicht. Will jemand seine Katzen zur Zucht halten, ist dafür eine Meldung an die Bezirksverwaltungsbehörde erforderlich. Dabei ist auch die Art und Höchstzahl der gehaltenen Tiere und der Ort der Haltung anzugeben. Tierschutzaspekt Begründet wird diese Änderung mit Tierschutzaspekten. Es soll verhindert werden, dass immer mehr Katzen in Tierheimen landen oder getötet werden müssen. Die Verpflichtung zur Kastration trifft die jeweiligen Tierhalter, somit jene Personen, die auch tatsächlich die Tiere betreuen und die Verfügungsmacht über sie haben. Gehören zum Bauernhof ein oder zwei Katzen, die dort auch laufend betreut werden, ist der Besitzer des Bauernhofs als Halter anzusehen. Anders wird dies bei streunenden Katzen sein, die sich kurz einmal da und einmal dort aufhalten. Diese Tiere sind mitunter auch herrenlos. Ein Nichtbeachten dieser neuen Verpflichtungen ist im Tierschutzgesetz mit einer Geldstrafe bis zu 3.750 Euro, im Wiederholungsfall bis zu 7.500 Euro bedroht.
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Glyphosat: AGES definiert Bedingungen für weitere Zulassung Wirkstoff-Aufwand in Österreich deutlich geringer als in Deutschland. Die Wiederzulassung des Pflanzenschutz-Wirkstoffs Glyphosat für die nächsten 15 Jahre ist weiterhin Bestandteil intensiver Diskussionen. Im Rahmen des Strategieprozesses "Zukunft Pflanzenbau" haben heimische Vertreter von Wissenschaft, NGOs, Handel, Industrie, Interessenvertretungen und Produzenten kürzlich erneut die Position Österreichs zum Thema Glyphosat debattiert. Die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) hat dabei konkrete Einschränkungen im Sinne des integrierten Pflanzenschutzes bei der Vor-Erntebehandlung beziehungsweise Sikkation sowie für den Haus- und Kleingartenbereich gefordert. Weiters soll bei der Zulassung glyphosathaltiger Pflanzenschutzmittel in den EU-Mitgliedstaaten den indirekten Auswirkungen auf die Artenvielfalt Aufmerksamkeit geschenkt werden. "Es liegt jetzt an der Kommission, einen neuen Vorschlag vorzulegen, der diese Forderungen berücksichtigt. Andernfalls wird Österreich dem Vorschlag nicht zustimmen können", heißt es auf der AGES-Website. Laut Experten der Landwirtschaftskammern ist Glyphosat einer der am besten untersuchten Wirkstoffe im modernen Pflanzenschutz. Bis heute seien keine Schädlichkeiten von den zuständigen Instituten festgestellt worden. Netzmittel in den Formulierungen, die in der Vergangenheit negative Wechselwirkungen ausgelöst hätten, würden nicht mehr zum Einsatz kommen. Während die Europäische Lebensmittelbehörde (EFSA), das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und die WHO-Organisation JMPR keine Kanzerogenität bei Glyphosat feststellen konnten, stufte die WHO-Organisation IARC den Wirkstoff als "wahrscheinlich krebserregend" ein. Auf letztere Bewertung berufen sich die Zulassungsgegner. In Österreich ist die Anwendung von Glyphosat zur "Sikkation" (Reifespritzung) bei Getreide seit 2013 generell verboten. Laut den Experten der Landwirtschaftskammer hat sich dadurch ein wesentlicher Rückgang in der Anwendung des Herbizidwirkstoffs ergeben. Derzeit wird Glyphosat in Österreich vor beziehungsweise kurz nach der Aussaat der Kulturpflanzen wie etwa Mais oder Zuckerrüben zur Unkrautregulierung ausgebracht. Eine Behandlung mit dem Wirkstoff nach dem Feldaufgang würde zum Absterben der Nutzpflanzen führen. Damit betrage der Zeitabstand bis zur Ernte Monate, weshalb die eingesetzten Mittel während fast der ganzen Vegetationsperiode über einen längeren Zeitraum abgebaut werden könnten. Deshalb seien auch in einem Monitoring bei österreichischem Getreide in keiner einzigen Probe Glyphosat-Rückstände festgestellt worden. Aber schon in der Vergangenheit sei die Verwendung von Glyphosat in Österreich wegen der klimatischen Unterschiede bedeutend geringer als in anderen europäischen Ländern wie Deutschland gewesen. Im pannonisch beeinflussten Hauptackerbaugebiet im Osten
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Österreichs mit heißen und trockenen Sommern war eine Anwendung kurz vor der Ernte überwiegend nicht notwendig. In anderen Ländern mit oftmals nassen Erntezeiten werde dagegen Glyphosat nicht nur beim Auflauf der Pflanzen, sondern vor allem kurz vor der Ernte zum Totspritzen der Bestände angewendet, um damit zu verhindern, dass bereits reifes Getreide bei Ernteverzögerungen durch Regenperioden auswachse. Damit liegen zwischen Anwendung und Ernte oft nur einige Tage beziehungsweise wenige Wochen. Die Verwendungsmenge in Österreich ist im internationalen Vergleich verhältnismäßig gering. Während in Österreich zirka 200 t im Jahr von der Substanz eingesetzt werden, sind es in Deutschland 6.000 t, erklären die Experten. Basierend auf einer knapp zehnmal so großen Ackerfläche ergibt sich für Deutschland damit der dreifache Wirkstoffaufwand pro Hektar. EU-Parlament stimmt am Mittwoch ab Auch in Brüssel steigt der politische Druck gegen die Wiederzulassung des Pflanzenschutzmittels Glyphosat. Am kommenden Mittwoch will das Plenum des Europäischen Parlaments (EP) über ein Verbot abstimmen, das sich in einem Entwurf zu einer Erklärung auf das Vorsorgeprinzip beruft. Dass ein Teil der Wissenschaft Glyphosat als "möglicherweise krebserregend" einstuft, ist für zahlreiche Abgeordnete Grund genug, den Wirkstoff zu verbieten. Die Sozialdemokraten, die Grünen und die Linken haben schon durch den EP-Umweltausschuss die Verbotsforderung gebracht. Die Christdemokraten und die britischen Konservativen setzen sich für eine kürzere Zulassungszeit als die von der EU-Kommission vorgeschlagenen 15 Jahre ein. Außerdem soll nach ihrer Auffassung die Anwendung von Glyphosat vor der Ernte generell verboten werden. Der Vorschlag der EU-Kommission für eine uneingeschränkte Zulassung des Pflanzenschutzmittels stünde vor dem Aus, erklärte der gesundheitspolitische Sprecher der EVP-Fraktion, Peter Liese (CDU). Die EU-Kommission will Glyphosat nicht gegen den Willen der EU-Mitgliedstaaten und des Europaparlaments durchsetzen. Schließt sich eine Mehrheit in der kommenden Woche dem Entwurf der Erklärung an, könnte dies ein Ende der Zulassung von Glyphosat bedeuten.
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Studien in Lesesaal zugänglich Unterdessen hat die europäische Glyphosate Task Force (GTF) - ein Zusammenschluss verschiedener Pflanzenschutzmittel-Unternehmen - angekündigt, ihre Studien in einer Lesesaal-Lösung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen - und reagiert damit auf eine Forderung nach mehr Transparenz von EU-Kommissar für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Vytenis Andriukaitis. Kopien aller 14 von der GTF eingereichten Studien zur Kanzerogenität könnten unter Aufsicht eingesehen werden. Die GTF betont, dass dies ein Ausnahmefall sei und in keiner Weise einen Präzedenzfall für andere Studien und Substanzen schaffen solle.
KLARTEXT-Veranstaltung der LK Ö: "Unser Essen: Wissen wo's herkommt!" Am 11. Mai in der LK Oberösterreich. Umfragen zeigen, dass 85% der Konsumenten über die Herkunft der Lebensmittel Bescheid wissen wollen. Vor allem dort, wo es sich die Menschen nicht aussuchen können, was sie auf den Teller bekommen, also in Kantinen, Mensen, Schulen, Kindergärten, Krankenhäusern oder Kasernen, haben sie das Recht zu wissen, woher das Fleisch oder die Eier in ihrer Mahlzeit stammen. Die Landwirtschaftskammer Österreich will daher, dass die Verbraucher volle Klarheit über den Ursprung von Lebensmitteln haben. Im Handel sind Fleisch und Eier mittlerweile gekennzeichnet, in der Außer-Haus-Verpflegung fehlt aber oft noch jeder Hinweis auf die Herkunft. Daher soll eine einfache, unbürokratische Kennzeichnung nach dem Modell der Schweiz den Gästen in Mensen, Kantinen & Co. Klarheit schaffen. Mit der Klartext-Veranstaltung: "Unser Essen: Wissen wo’s herkommt" soll versucht werden, sowohl die großen Lebensmitteltrends wie Regionalität und Herkunft zu beleuchten, als auch aufgezeigt werden, wie einfach es geht, die Konsumenten über die Herkunft zu informieren.
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Programm: Eingangs referiert Martin Greßl, Leiter Qualitätsmanagement der AMA Marketing GmbH, zum Thema "Herkunft muss erkennbar sein". Sascha Schwarzkopf, Koordinator Wirtschaftspolitik der Gastro Suisse, erläutert im Anschluss die Herkunftskennzeichnung am Beispiel Schweiz. Abschließend findet ein Expertengespräch samt Diskussion statt, an dem sich Andreas Kabela (Geschäftsführer, SV Group Österreich), Lisa Vockenhuber (Food Bloggerin),Ursula Riegler (Dept. Head HR, Communications/Corp. Responsibility, McDonald’s), Josef Donhauser (Eigentümer der Gastronomiegruppe DoN), Thomas Mayr-Stockinger (Hotel-Gasthof Stockinger in Ansfelden) sowie Josef Lehner (Redakteur der Oberösterreichische Nachrichten) beteiligen werden. Die Klartext-Veranstaltung findet am 11. Mai 2016 von 10 bis 13 Uhr im Festsaal der Landwirtschaftskammer Oberösterreich (Auf der Gugl 3, 4021 Linz) statt. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist nur nach vorheriger Anmeldung bis spätestens 6. Mai über das Online-Tool www.anmeldung.co.at/lk/Herkunft mit dem Passwort "gut zu wissen" möglich.
Stickstoffdüngung im Grünland an Standort anpassen Stickstoff beeinflusst den Massenertrag und die Inhaltstoffe der Pflanzen. An günstigen Standorten und bei intensiveren Futterbeständen (ab vier Nutzungen) wird mehr Stickstoff gebraucht. Auch bei ungünstigen Standorten und mäßiger Nutzung sollte dem Standort angepasst gedüngt werden. Dies bedeutet, dass teilweise auf eine Düngung verzichtet werden sollte. Die Menge des Entzugs des Stickstoffs ist aber nicht gleichzeitig die notwendige Düngungsmenge, da der Standort den Stickstoff aus dem Bodenvorrat nachliefert. Versuche haben ergeben, dass Stickstoff vor allem Gräser fördert. Der völlige Verzicht auf die Stickstoffdüngung bewirkt Ertrags- und Nährstoffeinbußen. Vor allem die Energie- und die Rohproteinwerte im Futter nehmen ab (siehe Tab. 3 und 4).
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Einfluss des Stickstoffs Stickstoff beeinflusst den gesamten Grünlandbestand. Höchs-te Trockenmasse- und Rohproteinerträge bei gleichzeitig höchs-ter Verdaulichkeit der organischen Substanz werden erreicht. Auf den Rohproteingehalt reagieren die Pflanzen unterschiedlich. Beispielsweise nimmt die Wiesen-rispe viel auf, setzt aber wenig in Ertrag um, demgegenüber setzt das Deutsche Weidelgras viel in Eiweiß um. Dabei wurde im Rahmen von Versuchen kein Unterschied zwischen mineralischer und organischer Düngung gemessen. Der Einfluss des Stickstoffs hängt weiters von Jahreswitterung und Düngezeitpunkt ab. So erzielten Stickstoffdüngungen im Frühjahr (aufaddierte Tagestemperaturen eines Jahres >250 °C) wesentlich höhere Erträge als Düngergaben im Sommer oder Herbst. Somit muss der erste Schnitt optimal mit Stickstoff versorgt werden, damit die entsprechenden Futterqualitäten geerntet werden können. Kleereichere und extensiv geführte Bestände sollten nur über langsam wirkende N-Quellen (Stallmist, Rottemist, Stallmistkompost) versorgt werden. Kleereiche Bestände können durch die Bindung von Luftstickstoff 45 bis 105 kg N pro ha und Jahr produzieren. Hier ist eine N-Düngung (Wirtschaftsdünger) vor allem bei Ein- bis Zweischnittwiesen nur im Hinblick auf eine Ertragssteigerung sinnvoll. Gräserreichere Pflanzenbestände (80 % Gräser) benötigen für die Aufwüchse einen höheren Anteil an leicht löslichem Stickstoff. Hier können Gülle, Jauche und mineralischer Stickstoff eingesetzt werden, wodurch man -beste Erträge erzielt. Auch bei unterschiedlichen Düngungsvarianten mit Gülle können sehr gute Trockenmasseerträge erzielt werden (siehe Grafik). Die maximalen N-Bedarfswerte im Grünland- und Feldfutterbau sollten nicht überschritten werden (siehe Tabellen 1 und 2).
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Wirkung der Stickstoffdünger Kalkstickstoff hat eine phytosanitäre Wirkung durch Hygienisierung von Weidebeständen. Versuche ergaben eine gute Wirkung auf Untergräser sowie die Reduktion des Kräuteranteils. Harnstoff ist höher konzentriert und kalkzehrend. Ein größeres Risiko von Streufehlern besteht. Weitere Gefahren sind die Verklumpung, Verätzung von Grasnarben und der Stickstoffverlust durch Abgasung an der Luft, so dass er nur bei optimalen Bedingungen (kurz vor Niederschlägen, warme Witterung, kurze Grasnarbe und Achten auf gute Kalkversorgung bzw. auf die Ausgleichskalkung) angewendet werden soll. Der Reinnährstoffpreis liegt bei 0,87 Euro.Kalkammonsalpeter (KAS, NAC) ist der meist eingesetzte Stickstoffdünger und wirkt am schnellsten. Auf chemischem Weg gewonnenes Erzeugnis, das als Hauptbestandteil Ammonitrat sowie Zusätze wie gemahlenen Kalkstein enthalten kann. In Österreich meist 27% Stickstoff. Wirkt schnell, ist leicht und leicht bodenversauernd. Durch den Zusatz von Kalk (12,5% CaO) wird die Säure kompensiert. Der Reinnährstoffpreis liegt bei 1,22 bis 1,33 Euro. Folgen im Pflanzenbestand Stickstoff fördert Gräser und schränkt Weißklee ein, weil er die Luftstickstoffbindung der Leguminosen verhindert. Je Prozent Ertragsanteil Weißklee können 3 bis 4 kg Stickstoff gebunden werden. Der Stumpfblättrige Ampfer kommt mit dem überschüssigen Stickstoff besser zurecht als so manche Gräser. Daher ist Stickstoff nutzungs- und standortgerecht einzusetzen. Aufgrund der höheren Mineraldüngerpreise sollte ein guter Leguminosenanteil (bis 30 %) im Futterbestand enthalten sein - damit wird der N-Einsatz reduziert.
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Aufzeichnungen führen Gesamtbetriebliche Düngeaufzeichnungen sind laut Aktionsprogramm 2012 § 7 seit 1. Jänner 2015 durchzuführen. Folgende Daten sind zu dokumentieren: Die Größe der landw. NutzflächeDie Stickstoffmenge aus Wirtschaftsdünger nach Abzug der Stall- und Lagerverluste, die- am Betrieb anfiel - an andere Betriebe abgegeben oder von anderen Betrieben - übernommen wurde und- auf der eigenen landw. Nutzfläche ausgebracht wurde Die auf der eigenen Nutzfläche ausgebrachte Stickstoffmenge aus allen Düngern in feldfallender und jahreswirksamer Menge Der Stickstoffbedarf der angebauten Kulturen unter Berücksichtigung der Vorfruchtwirkung und der Größe der AnbauflächeAusgenommen sind Betriebe mit höchstens 5 ha, wenn auf -weniger als 2 ha Gemüse oder Wein angebaut wird oder deren Nutzfläche (ohne Alm) höchstens 15 ha beträgt, sofern mehr als 90% als Dauergrünland oder Wechselwiese genutzt wird. Die Daten sind bis längstens 31. März für das jeweils vorangegangene Jahr zu dokumentieren. Mit dem LK-Düngerechner können die Aufzeichnungen schnell und einfach selbst durchgeführt werden. Dieser steht als Download unter www.ktn.lko.at zur Verfügung. Bei den ÖPUL-Maßnahmen Einschränkung ertragssteigernder Betriebsmittel, biologische Wirtschaftsweise, Alpung und Behirtung und Naturschutz ist der Einsatz von mineralischen, stickstoffhaltigen Düngemitteln nicht erlaubt. Berechnung Reinnährstoffpreis Reinnährstoffpreis = Preis je 100 kg Dünger dividiert durch den Nährstoffgehalt des Düngers in Prozent.
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Jetzt Beerenobst organisch düngen Beerenobst wie Ribisel, Jostabeeren, Himbeeren, und Brombeeren sind besonders dankbar für organische Düngung, die jetzt im April zum Austrieb aufgebracht werden soll. Zur Blüte soll ein Teil des Stickstoffs bereits verfügbar sein. Organische Dünger Reifer Kompost oder gut verrotteter Stallmist wird in Mengen von ca. drei Liter je m2 oberflächlich aufgebracht. Die dunkle Farbe dieser organischen Dünger fördert die Bodenerwärmung und damit das Wachstum. Dünger nicht einstechen Beerenobst wurzelt seicht, weshalb man die Wurzeln nicht durch Umstechen beschädigen oder reduzieren soll. Das verbreitete Einstechen von Stallmist ist daher kontraproduktiv. Kennzeichen reifer organischer Dünger Kompost soll nach guter Walderde duften. Die Ausgangsmaterialien dürfen nicht mehr erkennbar sein. Stallmist soll gut verrottet sein. Die Einstreu darf nur mehr in Resten erkennbar sein. Sind die Dünger zu wenig verrottet, benötigt der Abbau der organischen Substanz den Stickstoff, der somit der Kulturpflanze fehlt.
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Maisbegleitsaaten: Erfahrungen, Möglichkeiten zum Erosionsschutz Mais ist erosionsgefährdet! In Hanglagen ist der Erosionsschutz eine der vordringlichsten Aufgaben. Auf Flächen ohne Winterbegrünung sind Maisbegleitsaaten eine neue Möglichkeit des Erosionsschutzes. Erosion muss bekämpft werden - zu groß sind die Belastung von Oberflächengewässern und die Schäden, die alljährlich durch Straßenvermurungen, Verlandungen von Straßengräben und auch an privaten Liegenschaften wie Häusern und Hausgärten entstehen. Maisbegleitsaaten sind ein neuer Versuch des Erosionsschutzes von Äckern, die im Herbst nicht mehr begrünt werden konnten. Ziel dieser Maisbegleitsaaten ist, quasi eine frühe künstliche Verunkrautung herzustellen, die den Maisacker vor Erosion schützt, bis der Mais selber den Boden durchwurzelt und bedeckt. Diese Begleitsaat wird dann im Rahmen des Pflanzenschutzes wieder beseitigt. Grundsätzlich wirkt sich jede Konkurrenz negativ auf den Maisertrag aus. Die Versuche der Boden.Wasser.Schutz.Beratung (BWSB) haben das Ziel, einen Kompromiss zwischen einem bestmöglichen Erosionsschutz und keiner bis einer geringen Maisbeeinträchtigung zu erreichen. Weiters wird diese Möglichkeit nicht als generelle beziehungsweise flächig notwendige Maßnahme gesehen. Es gibt jedoch Einsatzbereiche in der Praxis, wo diese Methode ihre Berechtigung haben könnte. Bei einem Anbau quer zum Hang gibt es meistens auch ein Vorgewende, welches durch Anbau in Fallrichtung wieder erosionsgefährdet ist. Hier wäre, bei einer fehlenden Mulchschicht oder einem stärkeren Gefälle, eine Maisbegleitsaat denkbar. Ergebnisse erster Versuche mit Begleitsaaten Gemeinsam mit der BWSB haben einige Landwirte in den letzten beiden Jahren Versuche mit Begleitsaaten durchgeführt. Von den angebauten Begleitsaaten haben Senf, Phacelia, Leindotter und Wintergerste zwar eine erosionshemmende Wirkung gezeigt, den Mais aber sehr stark beeinträchtigt. Buchweizen dagegen schadet dem Mais nicht, bildet aber auch keinen Erosionsschutz - daher werden wir diese Pflanzen als Maisbegleitsaaten nicht weiter untersuchen. Mit Kresse und Hafer wurden bessere Erfahrungen gemacht. Sie wachsen schnell an, schützen den Boden vor Erosion und nehmen dem Mais kein Licht weg oder lassen genügend Licht zum Boden, dass sich dieser auch gut erwärmen kann. Wir wissen nicht genau, ob dies die Gründe sind, warum Hafer und Kresse den Mais nicht so beeinträchtigen. Wir werden aber heuer weitere Versuche in diese Richtung anstellen.
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Das Ausbringen von Begleitsaaten Der Anbau der Begleitpflanzen wird je nach Pflanze und Sätechnik kurz vor oder direkt nach der Maissaat durchgeführt. Es können diese Saaten mit dem Säkasten auf dem Grubber bei der Saatbeetbereitung oder breitflächig vor dem letzten Grubberstrich, im Kleinparzellenversuch mit der normalen Sämaschine oder auch breitflächig nach der Maissaat durchgeführt werden. Der Phantasie und Erfahrung der Praktiker sind keine Grenzen gesetzt - diese Thematik bietet noch viele Möglichkeiten, die in der Praxis erprobt werden können. Georg Gurtner aus Wildenau im Innviertel hat letztes Jahr den Hafer bereits im März gesät und den Mais dann im April in Direktsaat hineingebaut. Dieser Versuch war sehr vielversprechend - er empfiehlt den Hafer mit ca. 120 kg anzubauen. Die Kresse kann mit 5 - 8 kg gesät werden, Getreidebegleitpflanzen werden je nach Sätechnik mit 80 - 120 kg angebaut. Wir werden heuer Kresse, Hafer, Sommer- und Winterweizen und Sommergerste in verschiedenen Varianten auf ihre Praxistauglichkeit testen. Detaillierte Informationen zu diesen Versuchen erhalten Sie bei der Boden.Wasser.Schutz.Beratung: 050 6902-1426, www.bwsb.at