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Islam, Migration Musliminnen Fachtagung Goslar 2015 Vortrag Prof

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Islam, Migration und aktuelle Integrationsdebatten – Wo ist der Platz für Musliminnen in Deutschland? Ina Wunn Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover Islam und Migration  „Das ist Aicha, meine neue Ehefrau… Sie ist gerade fünfzehn geworden.“ – Magnifizenz Rediger, eine Figur in Michel Houllebecqs Roman Unterwerfung Islam und Migration Islam, Migration und aktuelle Integrationsdebatten  Die Einwanderung vor allem von Muslimen löst Ängste vor Überfremdung aus  Diese Ängste machen sich vor allem an der Frauenfrage fest – an der angeblich im Islam verankerten untergeordneten Stellung der Frauen,  … die durch das Kopftuch symbolisiert wird. Daraus resultieren drei Fragen:  Wie ist die Stellung der Frauen im Islam?  Warum tragen Musliminnen [gerade heute wieder vermehrt] ein Kopftuch?  Welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang die Aufnahmegesellschaft? Die Stellung der Frau im Islam…  Die Frauen des Propheten spielten gesellschaftlich wie politisch herausragende Rollen  Durch die Eroberung Persiens und Byzanz drangen frauenfeindliche Elemente in den frühen Islam  Dennoch kennt der Islam bereits im Mittelalter mächtige Herrscherinnen und berühmte Wissenschaftlerinnen Der Koran       Der Koran wurde unter dem Kalifen Uthman gesammelt … und in einer verkürzten Konsonantenschrift fixiert Für diesen Text gibt es sechs Lesarten mit teilweise sehr verschiedenen Bedeutungen Den heutigen Übersetzungen liegt die Kairoer Lesart zugrunde, … wobei die Übersetzungen kaum in der Lage sind, die wirklichen Aussagen wiederzugeben Fazit: der wahre Koran ist nur bei Allah Islam und Weltpolitik  Im 1. Weltkrieg wurde das Kalifat / Osmanische Reich ein Opfer europäischer Kolonialpolitik  Denker und Philosophen suchten einen islamischen Weg aus der Krise  … und fanden ihn unter Berufung auf den „wahren“ Islam – der islamische Fundamentalismus war geboren Frauen, Islam und der Schulterschluss der Muslime  Damit war den Frauen der Weg in eine europäische Moderne versperrt  Sie reagierten darauf mit Intellektualisierung – sie „erfanden“ den feministischen Islam Und welche Rolle spielt die Aufnahmegesellschaft? 1. Migrantenmilieus  Einwanderer: möglicherweise traumatisiert, bestimmt aber verunsichert  Sorge um Bewahrung der eigenen Identität in der Diaspora – Suche nach einer geistigen Heimat im Islam  Emanzipationsmöglichkeiten der Frauen nur innerhalb dieser Gemeinschaft / des Islam über Intellektualisierung oder Bruch mit der Herkunftskultur Und welche Rolle spielt die Aufnahmegesellschaft? 2. Frauen und Aufnahmegesellschaft  Deutsche Intellektuelle nehmen Musliminnen als Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt wahr  Feministinnen sind traditionell religionsfeindlich – kein Platz für islamischen Feminismus Und welche Rolle spielt die Aufnahmegesellschaft? 3. allgemeine Ressentiments  Es gibt in der Bevölkerung einen religiös infizierten gesellschaftlichen Abwertungsvorrat in Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit,  der zur Diskriminierung gegenüber schwachen Gruppen …  … und dann bei diesen Gruppen zu einem Schulterschluss mit möglicher Radikalisierung führen kann Fazit  Musliminnen sind benachteiligt durch  … traditionelle Rollenbilder der Herkunftsländer  … durch die Vorstellung eines „Kampfes der Kulturen“  … durch allgemeine gesellschaftliche Ressentiments  … durch fehlende Anschlussmöglichkeiten bei Akademikerinnen und Feministinnen Musliminnen reagieren darauf…  Mit Intellektualisierung (theologisch),  … mit dem Schritt in die Öffentlichkeit  … mit gesellschaftlichem / politischen Engagement  Aber  Sollten diese Anstrengungen nicht gewürdigt werden, könnte das zu einem Abdriften ins fundamentalistische Lager führen. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit