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I n f o r m a t i o n s m a t e r i a l
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Der S chlaganfall kom m t m eis t ganz plötzlich Rund 270.000 Menschen erleiden jedes Jahr in Deuts chland einen S chlaganfall. Vor 30 Jahren hieß das für die Mehrheit der Betroffenen ein Leben m it bleibenden S chäden. Nur rund 30 Prozent der Betroffenen erholten s ich w ieder gänzlich. Das Verhältnis hat s ic h in den letzten Jahrzehnten um gedreht. Mittlerweile gehen Experten davon aus, dass rund 60 Prozent der Betroffenen einige Zeit nach dem Schlaganfall wieder leben können wie zuvor. Etwa 40 Prozent tragen bleibende Schäden davon. Einer von ihnen ist der beliebte Schlagersänger Holger Biege (63). Er verzauberte mit seinen kraftvollpoetischen Liedern Ende der 70er Jahre die DDR und hatte dort Hunderttausende Fans. Nach seiner Flucht in den Westen in den 80ern blieb er ein passionierter Musiker, der noch viel vorhatte. Unter anderem sollte es zu seinem 60. Geburtstag eine große Tournee geben. Doch dazu kam es nicht. Im Sommer 2012 saß er mit seiner Frau zusammen, als er plötzlich meinte, ihm werde so komisch. Alarmiert durch seine verwaschene Sprechweise ruft seine Frau sofort die 112 an. In der Klinik wird ein Schlaganfall diagnostiziert. Zunächst sieht alles gut aus, doch kurz darauf erleidet Holger Biege einen zweiten Schlaganfall. Seitdem sind seine gesamte rechte Seite, sein Schluckapparat und seine Stimmbänder gelähmt. Es folgen sehr schwere Mona-
te, in denen Holger Biege zeitweise im Koma liegt. Es scheint unklar, ob er jemals wieder nach Hause kommt. Doch seine Frau Cordelia kämpft mit allen Mitteln und kann ihn schließlich nach fast einem Jahr Krankenhausaufenthalt nach Hause holen. Dort pflegt sie ihn zusammen mit Pflegekräften rund um die Uhr. Holger Biege hat einen unbändigen Lebenswillen. Zusammen mit Ergo-, Physio- und Sprechtherapeuten kämpft er tapfer darum, wieder auf die Beine zu kommen. Mittlerweile kann er schon mehrere Stunden am Tag im Rollstuhl sitzen, die ersten Schritte mit Hilfe machen und auch die ersten Sprechübungen klappen schon. Langsam, ganz langsam und unter riesigen Mühen erobert er sich alte Fähigkeiten zurück. Er träumt davon, eines Tages wieder gehen, sprechen und vielleicht sogar wieder singen zu können. Neben seinem unglaublichen Lebenswillen tragen ihn
dabei die Liebe und Zuwendung seiner Ehefrau und der Zuspruch vieler, vieler treuer Fans. 1
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„Zeit is t Gehirn“ Das Wichtigste beim Schlaganfall, sagt Hauptsache-Gesund-Moderator Dr. Carsten Lekutat, ist, dass schnell reagiert wird: „Time is brain“, Zeit ist Gehirn, so sagen wir Mediziner gerne! Denn je früher ein Schlaganfall diagnostiziert wird, desto schneller können die Ärzte die Ursache bekämpfen und so Gehirnareale retten.“ Bei einem Schlaganfall wird an einer Stelle die Blutversorgung des Gehirns unterbrochen. Grund ist: Eine Ader ist meist schon länger durch Ablagerungen verengt. An dieser Stelle bildet sich ein Blutgerinnsel und verstopft die Ader. Dann gelangt kein Sauerstoff mehr in die betroffenen Teile des Gehirns. Wichtig ist, dass dieses Blutgerinnsel so schnell wie möglich entfernt wird, damit sich das Gehirnareal wieder erholen kann. Daher ist absolut notwendig, dass beim leisesten Verdacht auf einen Schlaganfall der Notarzt gerufen wird. Wird dann der Schlaganfall diagnostiziert, werden die Ärzte alles daran setzen, das Blutgerinnsel zu lösen. Je nach Lage und Größe des Blutgerinnsels kommen verschiedene Verfahren in Frage. Kleinere Blutgerinnsel können medikamentös aufgelöst werden. Große Gerinnsel können mittlerweile minimalinvasiv mit ganz feinen Kathetern aus der betroffenen Ader herausgeholt werden.
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S y m ptom e für einen S chlaganfall Einseitige Lähmungserscheinungen Schwindel, Übelkeit, Bewusstlosigkeit Plötzliche, schlagartig einsetzende, heftige Kopfschmerzen Probleme beim Sprechen, verwaschene Sprechweise, Wortfindungsstörungen
Neuer Diagnos e-Roboter an der Uniklinik Leipzig Ganz wichtig bei der Schlaganfalltherapie ist die richtige Rehabilitation. Nach einem Schlaganfall können die Betroffenen ihre Bewegungen häufig nicht mehr richtig kontrollieren. Mit der Hand nach einem Wasserglas zu greifen, kann für einen Schlaganfallpatienten zu einer unlösbaren Herausforderung werden, sagt der Arzt und Wissenschaftler Bernhard Sehm von der Tagesklinik für Kognitive Neurologie an der Uniklinik Leipzig. Er arbeitet daher mit einem neuartigen Exoskeleton-Roboter, der testen kann, was die genauen Ursachen für die Einschränkungen beim einzelnen Patienten sind. So kann bei dem einen der Lage-Sinn und beim anderen eher die Muskelsteuerung betroffen sein. Auch Lars Gottschall (46) macht bei der deutschlandweit einmaligen Studie mit. Mit Hilfe des Diagnose-Roboters wurde bei ihm eine anhaltende Störung der Tiefensensorik festgestellt. Lars Gottschall hatte vor zwei Jahren einen schweren Schlaganfall. An die ersten zwei Wochen danach hat er nach wie vor keinerlei Erinnerung. Danach musste er mühsam alles wieder neu lernen, das Laufen, das Sprechen, das Essen – alles. Heute hat er noch leichte Schwierigkeiten beim Sprechen, wenig Kraft im rechten Arm und er zieht das rechte Bein leicht nach. Mit der Diagnose des neuen Roboters hofft Lars Gottschall, diese Probleme nun gezielt angehen zu können.
Training für S chlaganfall-Patienten m it ges törter Handkoordination Tipps von Physiotherapeutin Gitte Baumeier 2
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Übung 1: Fas zientraining Die Sensoren sitzen vor allem auch in den Faszien, also in Gewebe wie Bändern, Sehnen und Gelenkkapseln. Die sind bei einer Lähmung nach einem Schlaganfall häufig vollkommen verhärtet. Um sie zu lockern, hilft eine kleine sogenannte Faszien-Rolle. Sie ist etwa 10 Zentimeter lang und hat einen Durchmesser von 2 bis 3 Zentimetern. Wenn man damit über die Sehnen der geschwächten Hand streicht, werden dort die Faszien gelockert, so dass die Rezeptoren überhaupt wieder arbeiten können. Solche Faszienrollen gibt es im Sanitätshaus zu kaufen. Übung 2: Greiftraining Schlaganfallpatienten mit anhaltenden Taubheitsgefühlen in den Händen können mit einem Erbsensäckchen das Greifen trainieren. Die Übung ist zum einen eine Kraftübung für die schwache Hand, zum anderen werden auch die Sensoren unter der Haut stimuliert. Dazu mit der kranken Hand das Erbsensäckchen auf den Tisch drücken und mit der gesunden Hand versuchen, das Säckchen weg zu ziehen. Viele S chm erzm ittel s chädigen die Nieren Uns ere Nieren sind nur rund zw ölf Zentimeter lang und fünf Zentim eter breit und rund 150 g s chw er. Dabei leis ten s ie tagtäglich S chw erstarbeit. S ie filtern S chads toffe aus dem Blut und regulieren den S alz- und Was s erhaus halt uns eres Körpers . Freiv erkäufliche S chm erzm ittel können dies e kleinen Pow erkraf tw erke nachhaltig s chädigen. Sandra Bunde ist 45 Jahre alt. Vor gut zwei Jahren ist sie eines Morgens aufgewacht und konnte nicht richtig sehen. Alles verschwamm vor ihren Augen. Ihre Mutter brachte sie ins Krankenhaus. Dort stellte man fest: Die damals 43jährige Frau hatte ein akutes Nierenversagen. Mit der richtigen Behandlung erholten sich ihre Nieren. Die Ursache für ihre Probleme: Seit Jahren nimmt sie die Schmerzmittel Diclofenac und Ibuprofen ein, um ihre chronischen Gelenkbeschwerden ertragen zu können. Akutes Nierenversagen durch freiverkäufliche Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Voltaren sehe er in seiner Praxis sehr oft, sagt der Berliner Nephrologe Dr. Thomas Dietz. Viele seiner betagten und häufig von Gelenkschmerzen geplagten Patienten nähmen den Wirkstoff Diclofenac ein, der bis zu einer Dosis von 25 mg frei verkäuflich ist. Und erst ab einer Dosis von 50 mg verschreibungspflichtig. Analog sei dies bei Ibuprofen, das bis zu einer Dosierung von
400 mg freiverkäuflich ist, aber ab 600 mg erst mit Rezept zu haben ist. Dass viele Patienten bei starken Schmerzen selbst mal die Dosis erhöhen, sei eine Binsenweisheit. Dass sie sich dessen gar nicht bewusst sind, dass die Mittel auch negative Einflüsse auf die Niere haben können, ebenfalls. Wenn solche Schmerzmittel über einen längeren Zeitraum, also länger als zwei Wochen am Stück genommen werden, besteht die Gefahr die Niere dauerhaft zu schädigen! Bei einer geringeren Einnahmezeit sei es sehr wahrscheinlich, dass die Niere sich wieder erhole. Bei einer längeren Einnahme kann die Niere dagegen nachhaltig geschädigt werden. Dabei gibt es wirkungsvolle Schmerzmittel, die die Niere weniger belasten, wie zum Beispiel der Wirkstoff Novaminsulfon, der auch Metamizol genannt wird. Er wirkt wie Ibuprofen schmerzlindernd und entzündungshemmend, belastet aber die Nieren nicht.
Auch hoher Blutdruck belas tet die Nieren! Die Nieren filtern Giftstoffe wie Harnstoff, aber eben auch Medikamente aus unserem Blut. Täglich fließen rund 1800 Liter Blut durch die noch nicht einmal faustgroßen Nie3
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ren. „Da kann man sich vorstellen, dass ein hoher Blutdruck sehr belastend für die Nieren ist. Sie müssen dann permanent unter Hochdruck arbeiten“, sagt Nierenspezialist Dr. Dietz. Genauso schlimm ist es aber für die Nieren, wenn der hohe Blutdruck durch medikamentöse Blutdrucksenker plötzlich abfällt. Hier sei das Problem, dass die normale Medikamentendosis für Erwachsene sich normalerweise an dem Wert für einen erwachsenen Mann in der Blüte seiner Jahre und rund 70 bis 80 kg Körpergewicht richte. Wenn jetzt eine zarte Dame von 75 mit vielleicht 50 kg Gewicht diese Dosis einnehme, sei die für sie viel zu groß. Der Blutdruck sackt plötzlich ab. Die Nieren versagen. Hier müssten vor allem die Ärzte umdenken, fordert Dr. Dietz. Blutdrucksenker müssten geringer dosiert und zunächst vorsichtig auf ihre Verträglichkeit geprüft werden. Die beste Therapie sei natürlich eine Blutdrucksenkung durch mehr regelmäßige Bewegung und eine bewusstere Ernährung, so Dr. Dietz. Bei folgenden Ris ikofaktoren die Nierenfunktion jährlich überprüfen: 1. 2. 3. 4. 5.
Alter über 60 Jahre Diabetes m ellitus Bluthochdruck S tarkes Übergew icht Nahe Verw andte s ind an Nierenv ers agen erkrankt
Wie s tellt m an eine Nierenerkrankung fes t? Erste Anzeichen: Im Frühstadium verlaufen viele Nierenerkrankungen völlig unbemerkt und machen keinerlei Symptome. Ein Mensch kann bis zu 90 Prozent seiner Nierenfunktion verlieren, ohne es zu merken! Tests: Ein Urintest ermittelt, ob man Proteine im Urin hat. Mit einem Bluttest lässt sich der Kreatininwert feststellen. Symptome: Im fortgeschrittenen Stadium sind geschwollene Gelenke, Müdigkeit, geringer Appetit oder schaumiger Urin typisch für eine Nierenerkrankung. Der Fall: Nieren-Transplantation als letzter Aus w eg Bei chronischem Nierenversagen bleibt den Betroffenen oft nur eine Transplantation. Doch Spender sind nach wie vor sehr rar gesät und dann passen oft Spender und Empfänger auch nur selten zusammen. Bei Marcel March wurde mit 19 Jahren per Zufall ein chronisches Nierenleiden festgestellt, sein Kreatininwert ist viel zu hoch. Seine Nieren arbeiten nicht richtig, warum weiß man nicht. Bis dahin galt der Zehnkämpfer als eine der Hoffnungen des Magdeburger SC. Doch nach der Diagnose nimmt er Abschied vom Sport und widmet sich mit der gleichen Disziplin, mit der er vorher trainiert hat, der Bekämpfung seines Nierenleidens. Mit einer gesunden Ernährung und einer sehr bewussten Lebensführung will er eine Dialyse so lange wie möglich herauszögern. Das gelingt ihm auch über zehn Jahre lang. Doch 2014 verschlechtern sich seine Werte rasant. Er muss drei Mal die Woche drei Stunden lang an die Dialyse. Klar ist, er braucht bald eine neue Niere. Seine Mutter möchte ihm eine spenden. Doch sie kommt nicht in Frage. Schließlich ist es 5 vor 12. Marcel March hat nur noch eine Nierenrestfunktion von drei Prozent. Sein bester Freund seit Schülertagen käme als Spender in Frage. Doch kann er ihn, einen jungen Familienvater, wirklich darum bitten? Im November 2015 findet die Nierentransplantation an der Berliner Charité statt. Alles geht gut. Vier Monate später geht es Marcel March gut. Sein Körper hat die neue Niere angenommen, sie arbeitet sehr gut. Und auch der Spender ist wohlauf. Er hat seinem besten Freund das Leben gerettet. 4
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Narben behuts am heilen S ie s ind s o indiv iduell w ie der Mensch s elbs t: Narben. S ie erzählen die G es chichte einer Verletzung und erinnern lebens lang an das Ges chehene. Und s ie können Problem e m achen: jucken, s chm erzen, s pannen und w uchern oder gar die Bew eglichkeit eins chränken. Doch es gibt w irks am e Therapien. Je nach Größe und Lage gibt es unterschiedliche Verfahren, auffällige Narben zu behandeln. Dazu zählen unter anderem die Behandlung mit Laser, spezielle Druckverbände und das sogenannte „medical needling“, zu Deutsch „medizinisches Nadeln“. „Medical Needling“ Eine Variante, die bei einer Vielzahl von Narben zum Einsatz kommt, ist das „Medical Needling“. Das ist eine Therapie mit einem mit kleinen Nadeln besetzten Roller. Ein Verfahren, dass erst seit einigen Jahren eingesetzt wird – seit zwei Jahren zum Beispiel im BG Klinikum Bergmannstrost in Halle. Für den Direktor der Klinik für plastische Chirurgie und Brandverletzungen Dr. Frank Siemers ist es mittlerweile eines der wichtigsten Verfahren, um große, flächige Narben effektiv zu behandeln. Was erstmal etwas abschreckend aussieht – ein mit Nadeln besetzter Handroller – wird bei der Behandlung kreuz und quer über das Narbengewebe gerollt. Die Nadeln dringen ein bis drei Millimeter tief in die Haut ein, verursachen hier kleinste Stichwunden. Sie sorgen dafür, dass das Gewebe aktiv wird. Es bildet sich neues Kollagen, die Haut wird elastischer, die Narbe weicher. Bei großen Operationsnarben oder Brandverletzungen braucht der Patient allerdings etwas Geduld. Nach der in Voll- oder Teilnarkose durchgeführten Behandlung ist die Haut zunächst gerötet und geschwollen, auch Hämatome können entstehen. Doch sowohl Schwellung als auch Hautverfärbung bilden sich schnell zurück. Das Ergebnis – eine sicht- und fühlbar verbesserte Hautstruktur - zeigt sich nach ein paar Monaten. Ist die Behandlung medizinisch notwendig, werden die Kosten des Needlings von den Kassen übernommen. Selber bezahlen muss in der Regel, wer eher kosmetische Probleme wie Schwangerschaftsstreifen, Falten oder Akne-Narben behandeln lassen will. Dazu wird übrigens ein Roller mit wesentlich kürzeren Nadeln benutzt, die Heilung geht entsprechend schneller vonstatten. Der Vorteil der Nadelbehandlung gegenüber anderen Therapien ist, dass die so behandelte Haut nicht lichtempfindlich wird. Auch die Hautfarbe ändert sich im behandelten Areal nicht. Der Fall: Mehr Bew eglichkeit dank Medical Needling Sascha Höland hatte vor zwölf Jahren einen schweren Motorradunfall, trug schwere Knochenbrüche und Nervenverletzungen davon. Sein linker Arm war gelähmt. In Dutzenden Operationen stellten die Ärzte ihn wieder her. Doch es blieben große, wulstige Narben, die ihn bei jeder Bewegung einschränkten. „Die Narben sind unheimlich hart gewesen, das hat mich in meinen Bewegungen stark eingeschränkt“, erzählt Sascha Höland. Mit Hilfe des „Medical Needlings“ am Klinikum Bergmannstrost konnten die Narben nun geschmeidiger gemacht werden, so dass der junge Patient sich nun wieder gut bewegen kann. Höland: „Ein kleiner Eingriff mit großer Wirkung: Ich kann meinen Kopf wieder besser bewegen und die Narbe sieht auch besser aus.“
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Narbenbehandlung m it Las er und Derm aabras ion Bei der Behandlung mit Laser oder auch der Dermaabrasion, dem Abschleifen der Haut mit einer feinen Drahtbürste oder Diamantfräse, wird die oberste Hautschicht entfernt, um die Narbenstruktur zu verbessern. Allerdings kann sich unter Umständen anschließend neues Gewebe bilden, das wieder behandelt werden muss. Die behandelten Stellen sind in der Folge auch lichtempfindlicher als die restliche Haut. Hier hilft eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor. Hauttrans plantation Einige Narben müssen operativ behandelt werden. Ist beispielsweise das Augenlid verletzt, setzen die Chirurgen körpereigenes Hautgewebe ein und können so Funktion und Aussehen deutlich verbessern. Kom pres s ions behandlung Damit eine Wunde erst gar nicht zu einer unschönen Narbe wird, setzen Ärzte wie Dr. Siemers vom Klinikum Bergmannstrost in Halle auch auf die Kompressionstherapie. Hierbei wird mit Hilfe von Druckverbänden oder Kompressionskleidung ein medizinisch wirksamer Druck auf Wunde ausgeübt. Bei Bedarf werden diese noch mit Silikonauflagen zur Stabilisierung ergänzt. Die Druckbehandlung sorgt dafür, dass die Wunde zum einen bei Bewegung nicht überdehnt wird kann, zum anderen, dass die Narbe erst gar nicht dicker werden oder sich gar wucherndes Gewebe bilden kann. Begonnen werden kann mit der Therapie, sobald die Wunde verschlossen ist. Dann sollte bei Erwachsenen ein Zeitfenster von einem Jahr, bei Kindern das von zwei Jahren, genutzt werden, denn in dieser Zeit ist das Narbengewebe noch besser durchblutet. Wie lange Druckverband oder Kompressionskleidung getragen werden muss, hängt von der Größe und Entwicklung der Narbe ab. Bei Brandwunden kann es hier zu einer Behandlungsdauer von sechs Monaten bis zwei Jahren kommen. „Die Behandlung von Narben ist eine sehr individuelle Geschichte“, resümiert Dr. Siemers. Nicht nur die Narbe selber, auch Alter und Gesundheitszustand des Patienten und seine genetische Veranlagung spielen bei der Wahl der richtigen Behandlungsmethode eine entscheidende Rolle. Buchtipps Dr. Carsten Lekutat: Meine besten Hausarzttipps oder: Wie Kekse Ihr Leben retten können Er & Ich Verlags GmbH, 14,99 Euro, ISBN: 3981775309 Gäste im Studio Dr. Thomas Dietz, Nephrologe, Berlin Dr. Frank Siemers, FA für Plastische Chirurgie, Klinikum Bergmannstrost Halle Gitte Baumeier, Physiotherapeutin, Halle Anschrift MDR FERNSEHEN, Redaktion Wirtschaft und Ratgeber „Hauptsache Gesund“ Internet: www.mdr.de/hauptsache-gesund; E-Mail:
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„Hauptsache Gesund“-Journal zu bestellen unter der Abo-Hotline: 0341 – 3500 3500 Themen der nächsten Sendung am 17.03.2016: Schlaf, Ischias & Frühjahrsküche
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