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Kkl Orgelklänge

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KKL Orgelklänge Ben van Oosten – «Französische Symphonik» ORGELBAU GOLL LUZERN programm Herzlich Willkommen Samstag, 4. Juni 2016 Als dritten Gast des dritten Zyklus der Konzertreihe «KKL Orgelklänge» begrüssen wir den niederländischen Orgelvirtuosen Ben van Oosten im KKL Luzern. 11 Uhr, Konzertsaal Nach Hansjörg Albrecht, Thomas Trotter, Naji Hakim, Simon Johnson, Iveta Apkalna, Prof. Stefan Engels, László Fassang und Michael Schöch ist er ein weiterer hochkarätiger Gast an der Goll-Orgel im Konzertsaal. Das KKL Luzern und Orgelbau Goll wünschen ein schönes Konzert! «Französische Symphonik» Ben van Oosten spielt Werke von Charles-Marie Widor (1844–1937) Marche américaine, op. 31 Léon Boëllmann (1862–1897) Deuxième Suite, op. 27 (1896) Prélude pastoral, Allegretto con moto, Andantino, Final-Marche Camille Saint-Saëns (1835–1921) Bénédiction nuptiale, op. 9 Louis Vierne (1870–1937) Symphonie Nr. 2 e-Moll, op. 20 (1902) Allegro, Choral (Largo), Scherzo (Quasi Presto), Cantabile (Larghetto), Final Veranstalter KKL Luzern Management AG Europaplatz 1 Postfach 6002 Luzern fon +41 41 226 70 70 [email protected] www.kkl-luzern.ch 2 Orgelbau Goll AG Tribschenstrasse 30 6005 Luzern fon +41 41 360 33 92 [email protected] www.goll-orgel.ch 3 portrait Ben van Oosten Ben van Oosten wurde 1955 in Den Haag, Niederlande, geboren. Er studierte Orgel und Klavier am Sweelinck Konservatorium in Amsterdam und in Paris. Zahlreiche Konzertreisen führten Ben van Oosten schon seit 1970 in die massgebenden internationalen Orgelzentren, wo er als einer der bemerkenswertesten Orgelvirtuosen unserer Zeit hervorgetreten ist. Neben seiner Konzerttätigkeit gibt Ben van Oosten Meisterkurse in vielen Ländern und ist Professor für Orgel am Konservatorium in Rotterdam. Ben van Oosten beschäftigte sich eingehend mit der symphonischen französischen Orgelmusik. Seine Gesamteinspielungen der Orgelwerke von Camille Saint-Saëns, Alexandre Guilmant, Louis Vierne, Charles-Marie Widor und Marcel Dupré wurden mit mehreren internationalen Schallplattenpreisen ausgezeichnet (u.a. Echo Klassik, Preis der deutschen Schallplattenkritik, Choc du Monde de la Musique und Diapason d’Or). Ausserdem ist er Autor der umfassenden Widor-Biographie «Charles-Marie Widor – Vater der Orgelsymphonie». Wegen seiner Verdienste um die französische Orgelkultur erhielt Ben van Oosten 1980, 1987 und 1998 ehrenvolle Auszeichnungen durch die Société Académique «Arts-Sciences-Lettres» in Paris. Die französische Regierung erhob ihn in den Rang des Chevalier (1998) und Officier (2011) dans l’Ordre des Arts et des Lettres. Im Jahre 2010 wurde er von der niederländischen Königin zum Ritter in den Orden des Niederländischen Löwen berufen. Ben van Oosten ist Titularorganist an der Grote Kerk in Den Haag und künstlerischer Leiter des Internationalen Orgelfestivals, das alljährlich in dieser Kirche stattfindet. Ben van Oosten 4 5 programmerläuterungen Charles-Marie Widor, Marche américaine, op. 31 Charles-Marie Widor (1844–1937) in Lyon geboren, studierte bei Lemmens und Fétis in Brüssel und war von 1870–1934 Organist an der Pariser Kirche Saint-Sulpice. Als César Franck 1890 starb, wurde Widor dessen Nachfolger als Orgellehrer am Conservatoire. Sechs Jahre später gab er diese Stelle an Alexandre Guilmant ab, um die Kompositionsklasse zu übernehmen. Widor hinterliess ein 87 Opusnummern umfassendes Oeuvre, dem Werke jedweder Gattung angehören. Inspiriert von der prachtvollen Cavaillé-Coll Orgel in Saint-Sulpice, schrieb er u. a. zehn grosse Symphonien für Orgel. Der Marche américaine ist ursprünglich das elfte Stück in einer Sammlung von zwölf Charakterstücken für Klavier unter dem Titel Douze Feuillets d’Album, op. 31 (zwei Bände, 1876). Das Stück, ein typisches Beispiel für Widors frühen Stil, war damals sehr beliebt und wurde für verschiedene Besetzungen transkribiert. Widors Schüler und Nachfolger an Saint-Sulpice, Marcel Dupré (1886–1971), bearbeitete den Marsch für Orgel. Der orchestrale und erhabene Charakter dieser Musik kommt auf der symphonischen Orgel voll zur Geltung. Nach der fanfarenartigen Einleitung (nicht im Original) erscheint das Hauptthema (a-Moll) zunächst im Pedal und später in der Oberstimme. Es folgt ein zweites, heiteres Thema in A-Dur, das, modulierend nach C-Dur, später unverändert wiederkehrt. Mit einem dritten Thema (wiederum in ADur) und einer mitreissenden Coda endet der Marsch auf wirkungsvolle Weise. Léon Boëllmann, Deuxième Suite, op. 27 Léon Boëllmann (1862–1897) stammte aus dem Elsass und studierte an der École Niedermeyer in Paris Orgel bei Clément Loret (1. Preis 1879), Komposition bei Gustave Lefèvre und Harmonielehre bei seinem Onkel Eugène Gigout. Seit 1881 war Boëllmann Chororganist an der Pariser Kirche Saint-Vincent-de6 Paul. Sechs Jahre später wurde er an dieser Kirche zum Titularorganisten der Hauptorgel ernannt. Diese Stelle bekleidete er bis zu seinem frühen Tod im Jahr 1897. Neben seiner Tätigkeit als Organist und Komponist widmete sich der vielseitig begabte Künstler auch der Malerei und der Literatur. Sein 68 Kompositionen umfassendes Oeuvre enthält neben Orgelwerken (u. a. zwei Suiten, eine Fantasie und eine Sammlung von zwölf Stücken) auch Kammermusik und Werke für Orchester. Ausserdem schrieb er die erfolgreiche Sammlung Heures Mystiques mit kleineren, überwiegend für das Harmonium konzipierten Stücken für den liturgischen Gebrauch. In seinen Orgelwerken lässt sich eine Synthese aus klassischen und symphonischen Stilelementen nachweisen. Die viersätzige Deuxième Suite, op. 27 (1896) hat zu Unrecht immer im Schatten der populären Suite gothique, op. 25 (1895) gestanden. Die ersten zwei Sätze orientieren sich in ihrer Schreibart deutlich an César Franck. Im zarten Prélude pastoral (C-Dur, 9/8-Takt) wird eine ruhig-fliessende melodische Linie durch verschiedene Tonarten geführt. Der zweite Satz ist ein scherzohaftes Allegretto con moto (a-Moll, 2/4-Takt), in dem ein Motiv aus schnellen Wechselnoten ein reizvolles Trompetenthema in der Tenorlage begleitet, zweimal abgewechselt von einem zweiten, synkopierten Thema im Streicherklang. Das folgende Andantino (B-Dur, 3/4-Takt) erinnert in seiner harmonischen Sprache an Wagner und entwickelt ein ausdruckvolles Thema in verschiedenen Stimmen. Mit einem Final-March (C-Dur, 2/2Takt), in dem drei Themen behandelt werden, wird die Suite in einer heiteren Stimmung beschlossen. Camille Saint-Saëns, Bénédiction nuptiale, op. 9 Nachdem Camille Saint-Saëns (1835–1921) bereits als 10jähriges Wunderkind Klavierkonzerte gegeben hatte, trat er 1848 ins Pariser Conservatoire ein. Er studierte hier u. a. Orgel bei François Benoist (1. Preis 1851) und Komposition bei Jacques Fromental Halévy. In Paris hatte er mehrere Organistenstellen inne (Saint-Merry 1853-1857, La Madeleine 1857–1877 und Saint-Séverin 1897). Von 1861 bis 1865 war Saint-Saëns Klavierlehrer an der École Niedermeyer. Als Komponist, Dirigent und Klaviervirtuose wurde er weltweit gefeiert. Trotzdem blieb er der Orgel sein ganzes Leben lang verbunden und konnte als Konzertorganist eine internationale Karriere aufweisen. Sein umfangreiches kompositorisches Oeuvre umfasst Werke aller Formen und Gattungen: Im Jahre 1859, zwei Jahre nach seinem Amtsantritt in La Madeleine, schrieb Saint-Saëns mit seiner Bénédiction nuptiale die passende Musik für die zahlreichen schicken Trauungszeremonien, die zu seiner Zeit in dieser Kirche 7 stattfanden. Das erst im Jahre 1868 veröffentlichte Stück wurde ganz in Übereinstimmung mit der romantischen Klangwelt der Cavaillé-Coll-Orgel der Madeleine-Kirche geschrieben. Ein entferntes Glockengeläut in einer ruhig-wogenden Achtelbewegung von Quarten (Voix céleste, alternierend mit Flûtes), über einem Orgelpunkt auf der Dominante, bildet die impressionistisch anmutende Einleitung für eine liedhafte Melodie in F-Dur, die in verschiedenen Klangfarben entwickelt wird. Nach einer modulierenden Episode folgt ein feierlicher Mittelteil mit einem neuen Thema in E-Dur, das von zierlichen Dreiklangsmotiven gekennzeichnet ist. Es schliesst sich die Reprise des ersten Teils an und anschliessend lässt eine Coda das Stück in der verhaltenen Atmosphäre des Anfangs verklingen. Louis Vierne, Symphonie Nr. 2 e-Moll, op. 20 Der fast blinde Organist und Komponist Louis Vierne (1870– 1937) war Schüler von César Franck und Charles-Marie Widor. Nachdem er Widor ab 1892 an der grossen Cavaillé-Coll-Orgel in Saint-Sulpice vertreten hatte, erhielt er 1900 das Organistenamt an der Pariser Kathedrale Notre-Dame und wirkte dort bis zu seinem Todestag, wo er am 2. Juni 1937 während eines Konzertes an seiner geliebten Orgel in Notre-Dame starb). Aus seinem umfangreichen Gesamtwerk für die Orgel ragen die sechs Orgelsymphonien in spätromantisch-impressionistischer Tonsprache besonders hervor. Seine Musik wird durch farbenreiche (oft chromatische) Harmonik, elegante Melodik und edle Poesie gekennzeichnet. Mit diesen grossartigen Klanggebäuden führte Vierne die symphonische Orgeltradition Frankreichs ins 20. Jahrhundert. Vierne hinterliess ein umfangreiches Oeuvre von 62 Werken, davon nur 17 für Orgel. Dennoch sind es diese Orgelwerke, die Vierne als Komponisten bekannt machten. Die sechs Symphonien sind gekennzeichnet durch eine souveräne Beherrschung der musikalischen Mittel und eine solide Formgebung. Der Einfluss von César Franck ist hörbar im Ausdruck, in der Thematik, in der delikaten Harmonik, im romantischen Schwung, in der Anwendung des zyklischen Prinzips und im Gebrauch von Kanons. Von Widor lernte er das Fach des Komponierens, die strenge Form, die spieltechnische Virtuosität und die meisterhafte Beherrschung des Instruments. Überdies entwickelte Vierne eine völlig eigene Ästhetik, inspiriert von seinem äusserst sensiblen Wesen und seiner romantischen Natur. Angst und Qualen bestimmten das Lebensgefühl des Meisters, das sich in seiner Musik niederschlägt. 8 Viernes Musik ist durch ihren leidenschaftlichen Ton sowohl romantisch als auch klassisch durch ihre klare Ordnung, wodurch Gefühl und Verstand sich die Waage halten. Die Deuxième Symphonie (1902), Charles Mutin gewidmet und am 23. Februar 1903 von Vierne selbst uraufgeführt, wurde von den Kritikern gelobt. In seinem Feuilleton Gil Blas von 1903 schrieb Claude Debussy: «Die Symphonie des M. Vierne ist mehr als auffallend: die reichste Musikalität vereinigt sich mit sinnreichen Erfindungen im spezifischen Klang der Orgel. Der alte J. S. Bach, unser aller Vater, wäre zufrieden mit M. Vierne». In dieser Symphonie wendet Vierne zum ersten Mal die zyklische Form an. Das thematische Material der verschiedenen Sätze findet seinen Ursprung in zwei Keimzellen, wodurch eine grosse Einheit entsteht. Das Allegro (in e-Moll) stellt diese zwei gegensätzlichen Themen auf: Thema A, rhythmisch und kräftig, Thema B melodisch und choralartig. Sie erscheinen zuerst getrennt, später zusammen . Das Thema vom Choral (Largo, As-Dur) stammt vom Thema B. Ein zweites, lebendiges Motiv bildet dazu einen Kontrast. Mit diesem zweiten Gedanken wird die Musik zu einem Höhepunkt geführt und schliesslich erscheint das Choralthema in langen Notenwerten gegen die rhythmische Bewegung des zweiten Motivs. Im Verlauf des bewegten Scherzo (Quasi presto, in E-Dur), mit einem neuen lebhaften Thema, erscheint im Pedal überraschend ein zweites, expressives Thema, das an Thema A erinnert. Das Cantabile (Larghetto, cis-Moll) lebt von zwei sich abwechselnden Themen. Hört man in den einleitenden Takten das Thema A, so wird dieses durch ein zweites wiederum aus A entwickelten Thema auf der Clarinette abgelöst. Im Mittelteil führen die streichenden Orgelregister beide Gedanken zu einem Höhepunkt, worauf das zweite. Thema allein zurückkehrt. Eine letzte Erinnerung an das erste Thema, gespielt mit der Flöte und getragen von den Streichern, schliesst den Satz auf ausserordentlich feierliche Weise ab. Das Final (e-Moll) beginnt mit einer kurzen «maestoso» Introduktion. Das erste Thema (aus dem zweiten Thema des Scherzos) wird danach auf dem Schwellwerk vorgestellt und darauf in wenig veränderter Form auf dem Hauptwerk wiederholt. Mit dem zweiten Thema hört man Thema A zurückkehren. Hiernach folgt eine Entwicklung des ersten Themas, das jetzt in der Verkleinerung erscheint und worin auch das zweite Thema ab und zu verwendet wird. Ein Übergang spannungsvoller Arpeggios führt zur Reprise des ersten Themas in e-Moll. Nach einer Folge aufsteigender Harmonien tritt sodann das zweite Thema in strahlendem E-Dur im Pedal auf. Am Ende erklingt noch eine letzte Erinnerung an das erste Thema, womit das Werk auf imposante Weise gekrönt wird. Ben van Oosten 9 den Pfeifen in den unteren Feldern das Positiv abdeckt. Die horizontal in den Raum ragenden Schallbecher der Chamaden 16’ und 8’ ganz oben und in der Mitte (IV. Man.) nehmen ebenfalls die Pyramidenform der übrigen Pfeifenfelder auf. Filigrane Schleiergitter aus Kirschbaumholz vervollständigen den transparenten Charakter des Entwurfs. faszination Die KKL-Goll-Orgel Zwei Jahre nach Inbetriebnahme des grossen KKL Konzertsaals wurde die Goll-Orgel im August 2000 feierlich eingeweiht. Die 12 Tonnen schwere Orgel befindet sich in der Frontwand des Saals, etwa auf der Höhe des zweiten Balkons, oberhalb der Chortribüne. Das 4-manualige Instrument mit 66 Registern und insgesamt 4387 Pfeifen ist in einer Betonnische eingebaut, welche nach hinten in die Echokammer hineinragt. Trotz der riesigen Ausmasse von gut 12 Metern Höhe, 8 Metern Breite und ca. 3,5 Metern Tiefe, passt sich die Orgel durch den klar gegliederten Prospekt und die verwendeten Materialien (weiss und Kirschbaumholz) perfekt in ihr Umfeld ein. Der Organist betritt den Balkon durch den Instrumentenunterbau, auf dem sich der eingebaute mechanische Spieltisch befindet. Darüber wölbt sich in einem sanften Schwung der Oberbau der Orgel mit den Prospektpfeifen und Schleiergittern. Die Pfeifenfelder lassen sich für ein neutraleres Erscheinungsbild (etwa bei Kongressveranstaltungen) mit riesigen Flügeltüren schliessen. Der Prospektentwurf und die orgelbautechnische Konzeption des Instruments stammen von Jakob Schmidt, dem 1998 verstorbenen Mitinhaber der Firma Goll. Hinter den mächtigen Pfeifen der beiden Aussenfelder (Principalbass 16’ Pedal) liegen je zwei Windladen für die Pedalregister. In der Mitte des Instruments sind übereinander die Windladen der Manualwerke angeordnet, direkt über dem Spieltisch das Positiv in einem Schwellkasten (II. Man.), darüber das Hauptwerk (I. Man.) und zuoberst das Récit auch in separatem Schwellkasten (III. Man.). Da von den beiden Schwellwerken keine Pfeifen für den Prospekt zur Verfügung stehen, ragt der Principal 16’ des Hauptwerks in den oberen drei Feldern bis vor das Récit, während der Principal 8’ mit hängen10 Die von Philippe Laubscher erarbeitete Disposition bietet enorme Kombinationsmöglichkeiten, vor allem weil drei der vier Manualwerke sehr üppig ausgebaut sind. Es ist bei einem Saalinstrument besonders wichtig, viele charakteristische Klangfarben im 16’-, 8’- und 4’-Bereich zu haben, um auch ganz feine Registrierungen realisieren zu können. Zahlreiche Aliquoten (Obertöne) erweitern die Palette, so sind zum Beispiel drei unterschiedliche Cornett-Mischungen möglich. Den oberen Bereich des dynamischen Spektrums stellen die Zungenregister sicher, von denen in der Goll-Orgel im KKL Luzern deren 18 eingebaut sind. Besonders zu erwähnen sind die beiden Horizontal-Trompeten des IV. Manuals, welche dem vollen Werk noch zusätzliche Fülle und Kraft verleihen, ohne aus dem Gesamtklang herauszustechen. Beat Grenacher erreichte durch die subtile Intonation der Einzelregister viele Variationsmöglichkeiten beim Registrieren, so dass sowohl die Original-Literatur von Renaissance und Barock über die grossangelegten französisch- und deutsch-romantischen Werke bis zur Moderne als auch das noch weitgehend unbekannte Feld von Orchester-Transkriptionen, experimentellen Stücken oder anderen Musiksparten sehr überzeugend darzustellen sind. Durch die feinen dynamischen Abstufungen und die enorme Auswahl an Grundstimmen eignet sich das Instrument ebenso gut für Begleitaufgaben aller Art. Die Tontraktur (Verbindung von den Tasten zu den einzelnen Ventilen) ist rein mechanisch gebaut. Die übereinander liegenden Manualwerke ermöglichen den Bau einer sehr sensiblen hängenden Mechanik, welche auch in den Koppeln ohne Hilfsapparate (z.B. Barkermaschinen) auskommt. Die Registertraktur ist ebenfalls mechanisch konstruiert. Für die Ansteuerung über den elektronischen Setzer greifen zusätzlich für jedes Register Elektromagnete in die Mechanik ein. Die werkweise übersichtlich angeordneten Registerzugknöpfe, die angenehm bedienbaren Drucktaster des Setzers sowie die gestalterische Einheitlichkeit erlauben es einem Gastorganisten, sich rasch am Instrument zurechtzufinden. 11 faszination Goll-Orgel, Front 12 Goll-Orgel, Schnitt 13 faszination Disposition Goll-Orgel 4 Manuale, 66 Register I Hauptwerk C – a3 Principal 16’ Gedackt 16’ Principal 8’ Gedackt 8’ Hohlflöte 8’ Gamba 8’ Octave 4’ Flöte 4’ Quinte 2 2 ⁄3’ Octave 2’ Mixtur major 2’ Mixtur minor 1 1 ⁄3’ Cornet 5f (ab c1) 8’ Bombarde 16’ Trompete 8’ Clairon 4’ II Positiv (schwellbar ) C – a3 III Récit ( Schwellwerk) C – a3 Quintatön 16’ Principal 8’ Koppelflöte 8’ Salicional 8’ Octave 4’ Rohrflöte 4’ Nasard 2 2 ⁄3’ Quarte de Nasard 2’ Terz 1 3 ⁄5’ Larigot 1 1 ⁄3’ Piccolo 1’ Zimbel 1’ Fagott 16’ Trompete 8’ Cromorne 8’ Tremulant IV Solo C – a3 Chamade 16’ Chamade 8’ Pedal C – g1 Untersatz 32’ Principalbass 16’ Violonbass 16’ Subbass 16’ Octavbass 8’ Violon 8’ Gedackt 8’ Octave 4’ Flöte 4’ Hintersatz 2 2 ⁄3’ Contraposaune 32’ Posaune 16’ Fagott 16’ Trompete 8’ Clairon 4’ Gedackt 16’ Diapason 8’ Flûte harmonique 8’ Nachthorn 8’ Gamba 8’ Voix céleste 8’ Octave 4’ Flûte octaviante 4’ Dolce 4’ Nasard 2 2 ⁄3’ Octavin 2’ Terz 1 3 ⁄5’ Plein jeu 2’ Bombarde 16’ Trompette harmonique 8’ Oboe 8’ Vox humana 8’ Clairon 4’ Tremulant 14 Koppeln (mechanisch) II – I III – I IV – I III – II I – P II – P III – P IV – P Spieltraktur rein mechanisch Registertraktur mechanisch und elektrisch für die Ansteuerung via Setzer technische Angaben – 4 Manuale, 1 Pedal – total 4387 Pfeifen – davon 235 in Holz, alle – anderen in unterschiedlichen – Zinn-Blei-Legierungen – längste Pfeife 7 m – kürzeste Pfeife 15 mm – Gewicht 12 t – Höhe 12,5 m – Breite 8 m – Tiefe 3,5 m – Temperierung gleichstufig – Tonhöhe 442 Hz bei 23,5°C Erbauer Orgelbau Goll AG Luzern Jakob Schmidt (ProspektEntwurf), Beat Grenacher, Simon Hebeisen und Team Einweihung 17. August 2000 15 individuelle besichtigungen für Gruppen Ein Blick hinter die Kulissen Das KKL Luzern bietet Ihnen wunderbare Ideen für Gruppenausflüge, Schul- oder Vereinsreisen rund um die Architektur, Technik oder Kulinarik. Ab CHF 350.– für Gruppen bis 30 Personen. Gerne beraten wir Sie persönlich. Information Frau Renate Meier, fon +41 41 226 79 50, [email protected], freut sich auf Ihre Anfrage und steht Ihnen für eine Beratung gerne zur Verfügung. www.kkl-luzern.ch