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Komm Ins Uniklinikum Kein Sport Ist Riskant!

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komm ins uniklinikum N A C H L E S E 05 VORTRAGSREIHE VON SALK UND ORF | AUSGABE WINTERSEMESTER 2015_16 Mit freundlicher Unterstützung der Hypo Salzburg KEIN SPORT IST RISKANT ! SPITZENMEDIZIN VERSTÄNDLICH ERKLÄRT Im Rahmen der Vortragsreihe „Komm ins Uniklinikum“, veranstaltet von SALK und ORF Salzburg, informierten Expertinnen und Experten wiederum über neueste interdisziplinäre Behandlungsmethoden aus dem Universitätsklinikum der PMU. In Vorträgen und Diskussionen gaben sie Einblick in ihre Fachrichtungen und die aktuellen Entwicklungen in der Medizin. Die Themen des vorangegangenen Semesters zum Nachlesen finden Sie hier. Aktuelles Programm Das aktuelle Programm der „Komm ins Uniklinikum“Vorträge sehen Sie auf www.salk.at. Auf Wunsch senden die SALK den Programmflyer auch zu. Anfragen unter [email protected] oder unter der Telefonnummer +43 (0)5 7255-20014. INH A LT Keinen Sport ausüben ist riskant 3 Wie gesund sind die Salzburger? 4 Neue Methoden – neue Chancen 5 Männergesundheit 6 Der Leib-Seele-Irrtum 7 Nierenerkrankungen 9 Chronischer Schmerz 10 Gewebe regenerieren? Querschnittslähmung heilen? 12 2 KEINEN SPORT AUSÜBEN IST RISKANT Das Universitätsinstitut für Sportmedizin bot wieder eine ideale Mischung aus Theorie und praktischen Übungen, diesmal zur Kräftigung für den Wintersport. Kurzweilige Übungen im Freien mit Therabändern und einem abschließenden zweiminütigen „Abfahrtslauf“ waren diesmal nur etwas für wetterfeste Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Wer sich vom leichten Schneefall jedoch nicht abschrecken ließ, hatte großen Spaß. Nicht nur der innere Schweinehund will überwunden werden, manch einer läßt sich auch von vermuteten Gefahren vom Wintersport abschrecken. Dabei werden jedoch die vielen positiven Effekte für die Gesundheit übersehen. Keinen Sport oder maßvolle Bewegung zu machen, ist auf lange Sicht wesentlich gefährlicher. Welcher Wintersport für wen der ideale ist und wie man sich für den Winter fit macht, vermittelte Prim. Univ.-Prof. DDr. Josef Niebauer in seinem Kurzvortrag. 80% der Alpinschiunfälle basieren auf Stürzen, nur 10% auf den gefürchteten Kollisionen. Snowbooarder haben dagegen ein doppelt so hohes Verletzungsrisiko. Am gesündesten und am wenigsten unfallträchtig ist der Langlaufsport. Beinahe alle Muskelpartien werden trainiert, Organtraining inklusive. Daß 56% der Unfälle in den ersten zwei Tagen passieren zeigt, daß Vorbereitung unbedingt notwendig und sinnvoll ist. Auch sportmedizinische Untersuchungen helfen, allfällige Risikofaktoren abzuklären und auszuschalten. So kann man mit dem EKG Herzkrankheiten sehr gut erkennen. Schilanglauf, Schi Alpin, Schitourengehen, Schneeschuhwandern, aber auch das Rodeln (dank des Bergaufziehens des Schlittens) sind gesund, weil sie alle sowohl eine Ausdauer- als auch eine Kraftkomponente beinhalten und darüber hinaus die Koordination, Agilität, Balance und Flexibilität fordern und fördern. Wintersport ist ideal für unsere Wohlstandskörper, die in der täglichen Routine wenig bis gar nicht gefordert werden. Wem es gelingt, darüberhinaus im Alltag jede Möglichkeit für Bewegung zu nutzen und Kräftigungsübungen zu integrieren, wird den Winter aktiv genießen können und Körper und Seele viel Gutes tun. Bild oben Der Wintersport schult Kraft und Ausdauer. Bild Mitte Eine sportmedizinische Untersuchung zeigt Belastungsgrenzen auf. Bild unten Novum: Der Fitness-Check kann auch auf Tourenschiern absolviert werden. Experten UI für Präventive und Rehabilitative Sportmedizin der PMU n Prim. Univ.-Prof. DDr. Josef Niebauer, MBA Mag. Andreas Egger, Mag. Bernhard Reich, Sportwissenschafter Kontakt: Sportmedizinisches Institut, Telefon +43 (0)5 7255-23200, Internet http://www.salk.at/862.html 3 WIE GESUND SIND DIE SALZBURGER? Um die Gesundheitsvorsorge in Salzburg durch eine gesicherte Datenlage zu verbessern, wurde die ParacelsusStudie ins Leben gerufen. Insgesamt 7.000 Probanden, die Hälfte männlich, die Hälfte weiblich, zwischen 40 und 69 Jahren werden schriftlich eingeladen und auf ihren aktuellen Gesundheitszustand hin untersucht. Die Studienteilnehmer erhalten neben einem eingehenden Gesundheitscheck Informationen zu Risikofaktoren (Blutdruck, Cholesterin, Blutzucker, Bauchumfang, Rauchen), zu ihren Zielwerten und zu einem gesunden Lebensstil. Begonnen wurde 2015, bis 2018 sollen genügend Daten für endgültige Aussagen und Empfehlungen vorliegen. Bis dato wurden etwa 1.600 Studienteilnehmer ausgewertet. Als Trend läßt sich ablesen, daß weniger der Bluthochdruck das große Problem der untersuchten Altersgruppen zu sein scheint, als vielmehr Adipositas und Übergewicht. Studienleiter Univ.-Doz. Dr. Bernhard Paulweber: „Die Adipositasrate ist mit rund 20% bei Männern und Frauen relativ hoch.“ Nimmt man Übergewichtige im Sinne des BMI hinzu, sind 74% der untersuchten Männer übergewichtig oder adipös, bei den Frauen 50%. Für Sportmediziner nicht überraschend seien nur rund 20% der Probanden herzkreislaufmäßig fit , 80% haben Potential nach oben. Mit fast 40% stehen Herz-Kreislauf-Erkrankungen an der Spitze der Todesursachen-Statistik 2014 in Salzburg. Daneben sind Diabetes und verschiedene degenerative Erkrankungen sehr verbreitet. Allein Typ 2-Diabetes macht schon über 10 Prozent der Gesamtgesundheitskosten aus. Gerade das Risiko, an den genannten Erkrankungen zu leiden, kann aber durch einen gesunden Lebensstil mit bewusster Ernährung und viel Bewegung nachweislich verringert werden. Neben einer großen Bestandsaufnahme ist es auch Ziel der Studie, den Zusammenhang von genetischer Vorbestimmtheit und Lebensstilfaktoren näher zu beleuchten sowie gezielte Präventionsmaßnahmen für die Salzburger Bevölkerung zu entwickeln. Experten UK für Innere Medizin I der PMU n Univ.-Doz. Dr. Bernhard Paulweber UK für Geriatrie der PMU n Prim. Univ.-Prof. Dr. Bernhard Iglseder UK für Neurologie der PMU n Prim. Univ.-Prof.Dr. Eugen Trinka Bild oben In der Paracelsus-Studie werden 7000 PatientInnen untersucht. Bild Mitte Prim. Univ.-Prof. Dr. Bernhard Iglseder bei der Aufnahme des ORF-Trailers. Bild unten Im Fokus der Forschung stehen Atherosklerose, Stoffwechsel u. a. Weitere Infos auf: http://salk.at/12103.html 4 NEUE METHODEN – NEUE CHANCEN Die Behandlung von Krebserkrankungen der Leber, der Gallenwege und der Bauchspeicheldrüse stellt eine große Herausforderung dar. Im Salzburger Uniklinikum kann durch die enge Zusammenarbeit von ExpertInnen über Fachgrenzen hinweg die bestmögliche Therapie nach aktuellstem Wissensstand gewährleistet werden. Grosse und komplexe, mitunter geplant mehrzeitige und mehrfache Operationen an der Leber sind heute sicher durchführbar. Metastasen der Leber durch ein Dick- oder Mastdarmkarzinom haben ihren Schrecken durch Chirurgie und Chemotherapie verloren. Galt das Vorhandensein von Metastasen noch vor fünfzehn Jahren als weitestgehend unheilbar, sind mit modernen Therapiestrategien heute Überlebensraten von bis zu 70% nach fünf Jahren erzielbar. Die Universitätsklinik für Chirurgie ist im Bereich der Leber- und Pankreaschirurgie auch auf die operative Therapie von Tumoren der Gallenwegsgabel im fortgeschrittenen Stadium sowie die „narbenfreie“ Entfernung der Gallenblase als Routineeingriff spezialisiert. Der weitaus größte Anteil an Operationen primärer Leberkarzinome und Pankreaskarzinome im Land Salzburg werden an der UK für Chirurgie im Uniklinikum Salzburg durchgeführt. Die verschiedenen Behandlungsmethoden dieser malignen Erkrankungen reichen von der Operation bis zur Chemotherapie, von der Metastasen-Embolisation bis zur Signalweghemmung. Im klinischen Alltag wird jeder einzelne Patient und jede einzelne Patientin im Team und in den sogenannten Tumorboards besprochen. Man versucht auch im Rahmen von klinischen Studien für Salzburgs Patientinnen und Patienten den frühestmöglichen Zugang zu neuen, vielversprechenden Therapien zu schaffen. Experten UK für Innnere Medizin III der PMU n Prim. Univ.-Prof. Dr. Richard Greil n FA Dr. Lukas Weiss, PhD UK für Chirurgie der PMU Bild oben Primar Univ.-Prof. Dr. Richard Greil Bild Mitte Modernste Therapie-Strategien erhöhen die Heilungschancen. Bild unten PatientInnen profitieren von klinischen Studien. Kontakt: Onkologische Ambulanz +43-(0)57255-25804, Internet http://salk.at/333.html; Ambulanz für Leber, Gallenwegsund Pankreaschirurgie, Telefon +43 (0)5 7255-51000, Internet http://salk.at/668.html; 5 MÄNNERGESUNDHEIT Männer erkranken häufiger als Frauen an vermeidbaren, lebensstilabhängigen Krankheiten wie Krebs, und sie erleiden öfter Verletzungen durch Unfälle. Männer erkranken anders als Frauen, sind aber vor den Folgen von Bluthochdruck, Herzinfarkt oder Depressionen keineswegs gefeit. Aus urologischer Sicht ist Vorsorge ab dem Jugendalter angeraten. In Korrelation zum Alter können sich verschiedene Probleme ergeben. Gutartige Veränderungen der Prostata, das Warnsignal der Blutbeimengung im Urin, die mögliche Entwicklung erektiler Dysfunktion haben unterschiedliche Ursachen und können frühe Signale sein. Eine Impfung gegen HPV- Viren empfiehlt sich auch für junge Männer. Die heute erhältlichen Impfstoffe können für beide Geschlechter uneingeschränkt empfohlen werden, ebenso wie eine frühzeitige Vorsorgeuntersuchung. Gute Heilungschancen gibt es bei frühzeitiger Erkennung von Prostatakarzinom und Hodentumor. Neue diagnostische und therapeutische Verfahren und die Einbindung in Studien helfen, die Lebensqualität wieder herzustellen oder auf hohem Niveau zu erhalten. Durch die heutzutage hohe Technologisierung schon im Bereich der Hausärzte werden Nierentumore frühzeitig erkannt, die dann auch organerhaltend operiert werden können. Hieraus resultierend werden Folgeerkrankungen wie Bluthochdruck durch Einzelnierensituation vermindert. Die Männergesundheit wurde im Vortrag sowohl von der internistischen als auch der urologischen Seite beleuchtet. Von der interdisziplinären Zusammenarbeit der vielen hochspezialisierten Fachabteilungen des Uniklinikums Salzburg profitieren Salzburgs Patientinnen und Patienten in hohem Maße. Experten UK für Innere Medizin II der PMU n Prim. Univ.-Prof. Dr. Uta Hoppe UK für Urologie und Andrologie der PMU Kontakt: Kardiologische Ambulanzen: Telefon: +43 (0)5 7255-25622, Internet http://salk.at/545.html; Urologische Ambulanzen: Telefon: +43 (0)5 7255-27437, Internet http://salk.at/1161.html Bild oben Früherkennung durch hohe Technologisierung im Bereich der Hausärzte. Bild Mitte Prim. Univ.-Prof. Dr. Uta Hoppe Bild unten Vorsorgeuntersuchungen sind auch für Männer wichtig. 6 DER LEIB-SEELEIRRTUM Seit der Mathematiker und Philosoph René Descartes den Dualismus von Leib und Seele ausgerufen hat, neigt die Medizin dazu, diese als unverbundene Einheiten zu sehen. Es ist jedoch mittlerweile nachgewiesen, daß Erkrankungen das psychische Wohlbefinden verändern und umgekehrt psychische Konflikte, Überforderungen und Traumatisierungen körperliche Symptome oder Erkrankungen hervorrufen können. Nach Antonio Domasio werden Psyche, Geist und Körper mit den motorischen und vegetativen Reaktionen von Anfang an gemeinsam ausgebildet, alle Erfahrungen mit den damit verbundenen vegetativen und motorischen Reaktionen in Nervenzellnetzwerken abgespeichert. Interessant auch das neurowissenschaftliche Experiment der Spiegelzellen nach Rizzolatti: Wenn ein an sich unbeteiligter Zuschauer die Schmerzreaktion eines anderen mitansieht, etwa wenn dieser in den Finger gestochen wird, so kann im MRT auch beim Zuschauer ein sensorischer Eindruck gemessen werden, er leidet mit. „Die Glücksforschung zeigt, dass man erst Konflikte lösen muss, bevor das Gefühl des Glücks sich einstellt“, so Prim. a. D. Dr. Manfred Stelzig. Auf der anderen Seite sind viele belastende Dinge im Leben unveränderlich. Hier kennt die Psychosomatik den Begriff der Salutogenese. Antonovski betont, dass wir in unserer Gesellschaft sehr darauf konzentriert sind, was uns eventuell krank macht, weniger auf das, was gesund und glücklich macht, das Leben lebenswert, beschwingt, bunt und lebendig werden lässt. Er führt den Begriff der Stresswaage ein. Jeder soll sich überlegen, was in seinem Leben beschwerlich ist, was auf der anderen Seite aber sein individuelles Glück bedeutet, um so wieder zu einem inneren Gleichgewicht zu kommen. Es ist Aufgabe jedes Einzelnen, sich bewusst zu machen, bei welchen Tätigkeiten sich dieses Gefühl einstellt. Schon Paracelsus wusste, der Hauptgrund für die Heilung ist Liebe. Liebevolle Beziehungen, positive Erlebnisse in der Natur oder beim Sport sind Dinge, die die Waage zum Positiven ausschlagen lassen. Bild oben und Mitte Was macht mein Leben positiv? Bild unten Prim. a. D. Dr. Manfred Stelzig und Moderator Wolfgang Bauer, ORF Experte n Dr. Manfred Stelzig Kontakt: Sonderauftrag für Psychosomatik und stationäre Psychotherapie, Internet http://salk.at/5933.html 7 der höchste grund der arznei ist die liebe. Theophrast von Hohenheim, genannt Paracelsus NIERENERKRANKUNGEN Das Referenzzentrum für Nierenerkrankungen am Universitätsklinikum Salzburg ist die zentrale Anlaufstelle für alle Nierenprobleme im Land Salzburg. Im internistischen Bereich sind viele fortschreitende Nierenprobleme Folgen von Bluthochdruck oder Zuckerkrankheit. Abklärung und Behandlung werden ambulant und stationär an der Universitätsklinik für Innere Medizin I durchgeführt. Das betrifft sowohl aktive, behandelbare Nierenkrankheiten als auch Folgen gestörter Stoffwechselvorgänge. Alle Formen der Nierenersatztherapie wie Hämodialyse, Bauchfelldialyse sowie die Vorbereitung und Nachbetreuung von Nierentransplantationen werden angeboten, wenn die medikamentöse Therapie nicht mehr ausreichend ist. Eine 24-Stunden-Rufbereitschaft durch Nierenspezialisten steht für akute Probleme zur Verfügung. Zwischen der Nephrologie an der Medizin I und den chirurgischen Spezialisten an der Universitätsklinik für Urologie besteht eine enge Kooperation. Dies betrifft z. B. Stein- und Tumorerkrankungen sowie Erkrankungen des harnableitenden Systems, die bereits die Nierenleistung beeinträchtigt haben. Weiters kooperiert das Nierenzentrum eng mit zahlreichen Kliniken unseres Hauses, insbesondere der Kardiologie, der Gefäßchirurgie und der Intensivmedizin, aber auch mit den Kinderärzten, Rheuma-Spezialisten und Hautärzten. Ständige Kooperationen bestehen mit den Transplantationszentren Linz und Innsbruck sowie mit peripheren Dialyseeinrichtungen und den regionalen Spitälern, aber auch grenzüberschreitend ins Ausland. Besonderen Wert legen wir auf enge Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten. Die interdisziplinäre Kooperation ermöglicht eine qualitativ hochwertige Patientenversorgung mit allen Aspekten der modernen Medizin und der Etablierung innovativer Behandlungsverfahren. Als ein Zentrum der klinischen Medizin sind wir auch Zentrum der Ausbildung für Ärzte sowie der universitären Lehre und Forschung. Experten Bild oben Priv.-Doz. Dr. Hermann Salmhofer Bild Mitte Dialyse am Uniklinikum Salzburg. Bild unten Besonders Kinder, Sportler und ältere Menschen sollen viel Wasser trinken. UK für Innere Medizin I der PMU n Priv.-Doz. Dr. Hermann Salmhofer Leiter des Nephrologischen Referenzzentrums für das Bundesland Salzburg UK für Urologie und Andrologie der PMU Kontakt: Nieren- und Hochdruckambulanz, Telefon: +43 (0)5 725525450, Internet http://salk.at/955.html Urologie Ambulanzen, Telefon: +43 (0)5 7255-27437 Internet http://salk.at/1161.html 9 CHRONISCHER SCHMERZ Expertinnen der Chronischen-Schmerz-Gruppe am Uniklinikum Salzburg referierten zum facettenreichen Thema des chronischen Schmerzes, der sowohl krankheits- und traumabedingte als auch psychische Ursachen haben kann. Eine möglichst große Verbesserung der Lebensqualität ist das Ziel der Behandlung chronischer Schmerzpatienten, waren sich Ärztinnen und Psychologinnen einig. Diese lässt sich am effektivsten mit einer sogenannten Multimodalen Schmerztherapie erreichen. Das Konzept setzt sich aus verschiedenen Bausteinen zusammen. Eine medikamentöse Schmerztherapie kommt ebenso zum Einsatz wie physikalische Therapien und psychologisch-verhaltenstherapeutische Verfahren. Sie werden individuell auf den Patienten abgestimmt. Chronischer Schmerz ist quälend, daher verändert er auch die Stimmung eines Menschen, die Patientin oder der Patient fühlt sich traurig, gereizt, wie reduziert auf den Schmerz. Hier kommt die Klinisch-psychologische Schmerztherapie ins Spiel und versucht den Schmerzkreislauf mit verschiedenen Techniken zu durchbrechen. Auch wer an Depression erkrankt, leidet häufiger an Schmerzen. Die Schmerzwahrnehmung und die Schmerzschwelle verschieben sich, Furcht und Angst führen zu Schmerzvermeidungsstrategien. Die Wahrnehmung von Schmerz ist sehr abhängig von der subjektiven Bewertung der Symptome und vom Grad Behinderung, die er hervorruft. Psychosoziale Faktoren beeinflussen den Schmerz ebenso wie bestimmte Vorstellungen von seiner Ursache. Zusätzlich zur Reduktion der Schmerzintensität ist daher eine aktive Krankheitsbewältigung durch Bewegung und Entspannung erfolgversprechend. Experten n OÄ Dr. Sylvia Reichl Bild oben Physikalische Therapie, eine Facette der multimodalen Schmerztherapie. Bild Mitte OÄ Dr. Sylvia Reichl, Leiterin Chronische-Schmerz-Gruppe Bild unten Die Psyche beeinflusst Schmerz und Wohlbefinden. UK für Anästhesiologie und Intensivmedizin der PMU n 1. OÄ Dr. Karin Zott-Oppeneiger UK für Physikalische Medizin und Rehabilitation der PMU n Mag. Anna Wenger UK für Psychiatrie und Psychotherapie der PMU Kontakt: Schmerzambulanz Telefon: +43 (0)5 7255-24007, Internet http://salk.at/2086.html 10 wir streben mehr danach, schmerz zu vermeiden als freude zu gewinnen. Sigmund Freud GEWEBE REGENERIEREN? QUERSCHNITTSLÄHMUNG HEILEN? Querschnittsverletzungen können jeden treffen, nicht nur als Folge von Sport- oder Autounfällen. Arbeitsunfälle liegen bei den traumatischen Ursachen mit 28 % an der Spitze. Generell sind 70% der Querschnitssverletzungen unfallbedingt, degenerative Erkrankungen der Wirbelsäule, Tumore, Schlaganfälle u. ä. können Ursache eher in späteren Lebensjahren sein. Die komplexen Probleme, die mit einer Querschnittslähmung einhergehen – ob medizinischer oder gesellschaftlicher Natur – treten immer mehr in das allgemeine Bewusstsein. Im Zentrum für Querschnitt- und Geweberegeneration der Paracelsus Medizinischen Universität in Salzburg arbeiten verschiedene Universitätskliniken und Institute der PMU an Lösungsansätzen für eine mögliche Heilung, die noch in ferner Zukunft liegt. Vision sind die Regeneration des Rückenmarksgewebes, eine Gesundung von Geweben und Organen (Regenerative Medizin) und zunächst die Verbesserung der Körperfunktionen von PatientInnen nach Querschnittsverletzung und damit ihrer Lebensqualität. Hoffnung auf mögliche Weiterentwicklungen, die eines Tages auch der Querschnittforschung zugutekommen könnten, machen interessante Studien im Bereich der Stammzelltherapie bei Multipler Sklerose, an denen auch Salzburg mitwirkt. Eigene Stammzellen könnten fehlgeleitete Immunprozesse der Multiplen Sklerose reparieren und sogar geschädigte Nervenzellen und Myelinscheiden regenerieren. Die Salzburger Arbeitsgruppe Multiple Sklerose und autoimmune Neurologie nimmt an einer internationalen Studie teil: Mithilfe von Zelltherapie wird die Geweberegeneration im zentralen Nervensystem untersucht. Seit Januar 2016 können im Uniklinikum Salzburg PatientInnen mit Multipler Sklerose mit körpereigenen Stammzellen behandelt werden. Die Behandlung von Querschnittsverletzten beschränkt sich derzeit auf die Linderung oder Verhinderung der Symptome, Rückenmarkverletzungen sind noch nicht heilbar. Experten UK für Blutgruppenserologie und Transfusionsmedizin der PMU n Prim. Univ.-Prof. Dr. Eva Rohde UK für Urologie und Andrologie der PMU Bild oben Prim. Univ.-Prof. Dr. Eva Rohde, Vizerektorin der PMU Bild Mitte Modernste Forschung im Dienste des Menschen. Bild unten Eine der größten medizinischen Herausforderungen – die Heilung der Querschnittslähmung. FI für Molekulare Regenerative Medizin der PMU n Univ.-Prof. Dr. Ludwig Aigner UK für Neurologie der PMU n Priv.-Doz. DDr. Johann Sellner Kontakt: Ambulanz für Multiple Sklerose und Neuroimmunologie, Telefon: +43 (0)5 7255-30311, Internet http://salk.at/12002.html 12 eine reise von tausend meilen fängt unter deinem fuße an. Lao-tse Wettbewerbsvorteil Salzburger Landes-Hypothekenbank Aktiengesellschaft, Residenzplatz 7, 5020 Salzburg DIE Regionalbank. Mit dem Know-how der ganz Großen. Stärken erkennen, Chancen nutzen, Erreichtes absichern. Das ist die Basis für wirtschaftlich nachhaltigen Erfolg. Die HYPO Salzburg hat beste Verbindungen und ein Netzwerk von Experten. 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