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Konjunktur Südwest Wachstum schwächt sich deutlich ab Jahresprognose 2016 für Baden-Württemberg
Impressum Konjunktur Südwest Jahresprognose 2016 Redaktionsschluss: 19.07.2016 Autoren: Dipl.-Ökonom Dr. Patrick Bremer Dipl.-Volkswirt Sebastian Debes Dipl.-Volkswirtin Ruth Einwiller Dipl.-Volkswirt Marcel Nesensohn
Artikel-Nr. 8039 16003
Herausgeber und Vertrieb Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
Foto: Bosch © Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Stuttgart, 2016 Für nicht gewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet. Die Verbreitung, auch auszugsweise, über elektronische Systeme/ Datenträger bedarf der vorherigen Zustimmung. Alle übrigen Rechte bleiben vorbehalten.
AUF EINEN BLICK Baden-Württembergs Wachstum schwächt sich deutlich ab - Preisbereinigt dürfte die Südwestwirtschaft 2016 um 0,5 % wachsen Im ersten Quartal 2016 wuchs die badenwürttembergische Wirtschaft um 0,6 % gegenüber dem Vorjahresquartal und somit so schwach, wie zuletzt im 2. Quartal 2014. Erste Frühindikatoren signalisieren auch für das zweite Quartal 2016 eine stagnierende Entwicklung. Erst in der zweiten Jahreshälfte ist mit zusätzlicher Wachstumsdynamik zu rechnen. Im Gesamtjahr 2016 dürfte das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) somit um 0,5 % expandieren. Allerdings sollte die Wachstumsabschwächung nicht überinterpretiert werden. Im Durchschnitt der Jahre 2015/16 dürfte die Südwestwirtschaft ihre Wirtschaftsleistung oberhalb des langjährigen Trends gesteigert haben. Ein Grund für die deutliche Abschwächung liegt in der weniger dynamischen Auslandsnachfrage im Verarbeitenden Gewerbe. So setzte die badenwürttembergische Industrie im zweiten Quartal 2016 3,3 % weniger ins Ausland ab als im Vorjahresquartal, wobei das zweite Quartal 2015 aber auch besonders dynamisch verlaufen ist. Im Vorquartalsvergleich stabilisierten sich die Auslandsumsätze (0,4 %) wieder. Dies könnte darauf hindeuten, dass das Auslandsgeschäft in den nächsten Quartalen nicht mehr bremsend auf das Wachstum wirkt. Die Inlandsnachfrage im Verarbeitenden Gewerbe folgt in der Quartalsbetrachtung einer „W“Formation, behält aber ihren insgesamt positiven
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Trend. Insbesondere der Umsatz im Fahrzeugbau sticht hier mit einem Plus von 1,4 % gegenüber dem Vorjahresquartal hervor. Die niedrigen Zinsen und
ein starker Zuzug in die Ballungszentren brachten der Bauwirtschaft zusätzliche Impulse und so legten die Arbeitsstunden in dieser Branche um 3,6 % gegenüber dem Vorjahresquartal zu. Insgesamt dürfte das Wachstum im Jahr 2016 größtenteils von der Binnenwirtschaft ausgehen und aus dem Dienstleistungssektor kommen. Die Grundvoraussetzungen hierfür sind nach wie vor positiv: die Arbeitslosenquote blieb im Juni gegenüber dem Vorjahr konstant und liegt mit 3,7 % auf einem sehr niedrigen Niveau. Auch die Inflation verharrte auf einem historisch niedrigen Stand (0,0 %).
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WIRTSCHAFTLICHE PERSPEKTIVEN Wachstum 2016: Deutliche Abschwächung, im Zweijahresdurchschnitt 2015/16 über dem Trend Die Prognose des realen BIP-Wachstums in BadenWürttemberg fällt mit 0,5 % auf den ersten Blick deutlich hinter die sehr dynamische Wirtschaftsentwicklung des Vorjahres zurück. Fasst man dagegen die Jahre 2015/16 zusammen, so expandiert die Südwestwirtschaft in diesem Zeitraum oberhalb ihres Trendwachstums. Im Zweijahresdurchschnitt liegt das Wachstum auch leicht über der deutschen Rate, wenn man für 2016 ein Wachstum zwischen 1,6 und 1,8 % (Stand Mitte Juni 2016) zugrunde legt. Hierbei ist das ifo-Institut mit 1,8 % etwas optimistischer als die Experten des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), die von 1,6 % Wachstum ausgehen. Deutschland startete mit einem statistischen Überhang von 0,4 % ins Jahr 2016, während diese Größe in Baden-Württemberg nur bei 0,1 % lag. Der Überhang misst um wieviel Prozent das reale saisonbereinigte BIP im 4. Quartal 2015 über dem durchschnittlichen Quartalsniveau des Gesamtjahres lag und gibt an wie stark die Wirtschaft ohne zusätzliche wirtschaftliche Impulse 2016 wachsen würde. Gestützt wird die aktuelle Wachstumsprognose des Statistischen Landesamtes von der Entwicklung des hauseigenen Gesamtkonjunkturindikators (GKI). In diesem sind aussagekräftige Indikatoren gebündelt, die die wirtschaftliche Entwicklung der Südwestwirtschaft frühzeitig abbilden. So identifizierte der GKI für 2015 eine Wachstumsspitze und für 2016 eine deutliche Abschwächung der Wachstumskräfte. Zwei Teilindikatoren stehen hinter dieser Entwicklung im GKI. Zum einen verlor der ausländischen Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe an Dynamik, zum anderen beurteilten die Unternehmen der Südwestindustrie ihre aktuelle Geschäftslage und den Ausblick nicht mehr so positiv wie in den Vorjahren. Die Stimmungsindikatoren für die Eurozone befinden sich oberhalb ihrer langfristigen Durchschnittswerte und verbesserten sich im Vergleich zum Vorjahr leicht. Insbesondere die Unternehmen im Dienstleistungsbereich beurteilen ihre Lage und den Ausblick für die Zukunft positiver als vor einem Jahr. Gleichzeitig hat sich die Kapazitätsauslastung der Industrie im 2. Quartal 2016 auf 81,5 % erhöht und liegt nur noch einen halben Prozentpunkt unter dem Durchschnitt von 2008. 2
Viele der bisher genannten Prognosen und Stimmungsindikatoren wurden allerdings vor dem britischen Referendum zum Austritt aus der EU abgeschlossen. Die nächsten Erhebungen werden zeigen, in welchem Ausmaß das Abstimmungsergebnis die wirtschaftliche Stimmung in Europa beeinflussen wird. So deuten aktualisierte Wirtschaftsprognosen darauf hin, dass in Folge des Brexit das britische BIP kurzfristig (4 Jahre) zwischen 1,3 und 5,5 % sinken könnte. Auch die deutsche Wirtschaft dürfte aufgrund ihres hohen Exportanteils betroffen sein. So rechnet das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) 2016 mit einem minimal schwächeren Wachstum (0,1 Prozentpunkte). 2017 könnte es aufgrund der Brexit-Entscheidung um 0,5 Prozentpunkte niedriger ausfallen, wobei die Wirtschaftsforscher dies mit der nach der Abstimmung erfolgten Pfund-Abwertung (schwächere Importnachfrage) begründen. Das prognostizierte BIP-Wachstum der badenwürttembergischen Wirtschaft dürfte 2016 seine Impulse größtenteils aus dem Dienstleistungssektor beziehen und somit binnenwirtschaftlich geprägt sein. Zwar lässt die BIP-Quartalsrechnung aufgrund methodischer Gründe nur eine Interpretation von der Entstehungsseite zu, sodass man bei der Verwendungsseite des BIP auf bundesdeutsche Werte und Prognosen zurückgreifen muss. Ein robuster Konsum auf staatlicher wie privater Ebene dürfte laut der veröffentlichen Prognosen das Fundament für das Wachstum 2016 legen. Die Investitionen (Ausrüstungen und Bauten) profitieren von günstigen Finanzierungsbedingungen und einer erhöhten Nachfrage nach Wohnraum in den gefragten Ballungszentren. Insgesamt dürfte der Außenbeitrag das deutsche Wachstum 2016 dämpfen. Diese Entwicklung dürfte auch an Baden-Württemberg nicht spurlos vorübergehen, da die Südwestwirtschaft eine höhere Exportquote aufweist. Auf regionaler Ebene sind Daten zum Lohnwachstum und Arbeitsmarkt verfügbar. So liegt die Arbeitslosenquote in Baden-Württemberg mit 3,7 % im Juni auf einem niedrigen Niveau. Die Arbeitnehmer verfügten im abgelaufenen Jahr 2015 dank einer niedrigen Inflationsrate über Reallohnsteigerungen in Höhe von 2,3 % – eine Entwicklung die der Binnenwirtschaft im Südwesten in die Hände spielen dürfte.
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INLANDSNACHFRAGE
Binnennachfrage – in „W“-Formation Das Konjunkturklima der Binnennachfrage in BadenWürttemberg hat sich im zweiten Quartal 2016 eingetrübt. Die Umsätze des Verarbeitenden Gewerbes lagen in Baden-Württemberg im zweiten Quartal 2016 preis- und saisonbereinigt mit nur 0,1 % über dem Vorjahreswert, gegenüber dem Vorquartal gingen die Erlöse sogar um 1,0 % zurück. Im ersten Quartal fiel der Vergleich zum Vorquartal mit einem Plus von 2,2 % noch deutlich positiver aus. Der Absatz von baden-württembergischen Fahrzeugen konnte als Stütze der Binnennachfrage im zweiten Quartal identifiziert werden. Die Umsätze legten im Vergleich zum Vorjahr und Vorquartal zu und waren damit das Zugpferd im Verarbeitenden Gewerbe. Die Inlandserlöse der Branche Kraftwagen und Kraftwagenteile lagen preis- und saisonbe-
reinigt um 1,4 % über ihrem Vorjahresniveau. Gegenüber dem Vorquartal blieben die Erlöse nahezu konstant. Die Inlandsumsätze des Maschinenbaus sind im Vorjahresvergleich deutlich gefallen (5,4 %) und gegenüber dem ersten Quartal 2016 war ebenfalls ein Umsatzrückgang festzustellen (1,7 %). Auch die Branche „DV-Geräte, elektronische und optische Erzeugnisse“ zeigt nach der Erholung im letzten Quartal wieder eine Schwäche in der Nachfrage. Die Umsatzzahlen des zweiten Quartals 2016 sind sowohl im Vorjahres- wie auch im Vorquartalsvergleich rückläufig. Ein positives Bild zeichnet dagegen die Bauwirtschaft. Sie trägt damit neben dem Kraftfahrzeugbau zur Belebung der Binnennachfrage bei. Die als Indikator für die Bauleistung fungierenden Arbeitsstunden stiegen im Vergleich zum Vorjahr und Vorquartal um 3,6 bzw. 0,8 % an. Auftragseingänge: quo vadis? Im zweiten Quartal 2016 fielen die preis- und saisonbereinigten Inlandsaufträge im Verarbeitenden Gewerbe gegenüber dem zweiten Quartal 2015 um 1,2 %. Im Vorquartalsvergleich war ebenfalls ein Rückgang um 1,0 % zu verzeichnen. Im ersten Quartal 2016 lagen diese beiden Werte mit 0,8 % und 2,9 % noch deutlich im Plus. Ein positiveres Bild zeichnet die geglättete Trend-KonjunkturKomponente. Sie deutet mit einem leichten Plus weiterhin auf einen positiven Trend bei zukünftig erwarteten Auftragseingängen in BadenWürttemberg hin.
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AUSLANDSNACHFRAGE
Auslandsgeschäft – gemischtes Branchenbild Die Entwicklung der Auslandsumsätze einiger Branchen des Verarbeitenden Gewerbes in BadenWürttemberg zeichnet für das zweite Quartal 2016 ein freundlicheres Bild als im Vorquartal. Das Auslandsgeschäft, gemessen am Umsatz, hat sich im Quartalsvergleich stabilisiert. Im Vorjahresvergleich ist jedoch weiterhin ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen. Die Auslandsumsätze der Industrie lagen im zweiten Quartal 2016 preis- und saisonbereinigt 0,4 % über dem Vorquartal, jedoch mit 3,3 % deutlich unter dem Vorjahreswert. Beim Vorjahresvergleich ist allerdings zu berücksichtigen, dass die Auslandsumsätze im zweiten Quartal 2015 einen Hochpunkt erreicht hatten. Die Nachfrage nach den begehrten badenwürttembergischen Fahrzeugen hat wieder angezo-
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gen. Die Umsätze in der Branche Kraftwagen und Kraftwagenteile stiegen im zweiten Quartal 2016 preis- und saisonbereinigt im Vergleich zum Vorquartal um 2,6 %. Ein Rückgang der Umsätze wurden vom Maschinenbau und den Produzenten der Branchen „DV-Geräte, elektronische und optische Erzeugnisse“ gemeldet. Die Investitionsgüternachfrage zeigt im zweiten Quartal ebenfalls eine leicht positive Entwicklung. Deren Umsätze stiegen im Vergleich zum Vorquartal um 0,3 %. Auch die Vorleistungsgüterproduzenten meldeten positive Umsätze, und zwar im Vergleich zum Vorquartal 1,8 %. Gerade die Umsatzlage der Hersteller von Vorleistungsgütern – ein wichtiger Frühindikator – deutet an, dass sich das Auslandsgeschäft wieder erholt. Auslandsnachfrage: Trendwende eingeleitet? Die Bestellungen im Verarbeitenden Gewerbe fielen im zweiten Quartal 2016 im Vergleich zum Vorquartal um 2,5 %. Vergleicht man die Auftragslage des aktuellen Quartals in der für Baden-Württemberg bedeutende Branche Kraftwagen und Kraftwagenteile mit dem Vorquartal sieht das Bild besser aus. Das preis- und saisonbereinigte Auftragsvolumen stieg hier leicht um 0,8 %. Der Rückgang der Bestellungen im Vergleich zum Vorquartal um 5,3 % in der Branche Maschinenbau trübt die Erwartungen der konjunkturellen Entwicklung im Südwesten wieder ein. Allerdings zeichnet die Trend-KonjunkturKomponente ein insgesamt leicht positives Bild. Diese stieg gegenüber der Vorperiode um 0,7 %. Konjunktur Südwest 2016/3
WIRTSCHAFTSBEREICHE Einzelhandel: Stagnierende Umsatzentwicklung Auch im Frühjahr hat sich die Geschäftsentwicklung im Einzelhandel nicht belebt. Die Erlöse gingen insgesamt minimal zurück und auch die einzelnen Sparten wiesen keine nennenswerten Veränderungen auf. Jedoch konnte beispielsweise der Einzelhandel mit Geräten der Informations- und Kommunikationstechnik seinen Abwärtstrend der vergangenen beiden Quartale stoppen und sich auf hohem Niveau stabilisieren. Großhandel: Weiterhin wenig Dynamik Im Großhandel gingen die Umsätze zuletzt auf breiter Front zurück. Ein leichtes Umsatzplus konnten lediglich die Sparten landwirtschaftliche Grundstoffe sowie sonstige Maschinen, Ausrüstungen und Zubehör verbuchen. Die Erlöse des Großhandels mit Informations- und Kommunikationstechnik sanken hingegen bereits zum fünften Mal in Folge und näherten sich damit weiter dem Niveau aus dem Referenzjahr 2010 an. Bauhauptgewerbe: Kräftiger Nachfrageschub Die Bauleistung hat das Niveau der Vorperiode dank der Zuwächse im Hochbau erneut leicht übertroffen. Die Auftragseingänge signalisierten zuletzt ein deutliches Anziehen der Nachfrage. So wiesen sowohl der Hoch- als auch der Tiefbau zweistellige Wachstumsraten auf. Mit einem Plus in Höhe von rund 54 bzw. 40 Prozentpunkten konnte der Wirtschaftshochbau sowie der öffentliche Tiefbau besonders eindrucksvoll zulegen. Verarbeitendes Gewerbe: Leichter Umsatzrückgang Die Umsätze der Industrie verzeichneten zuletzt einen leichten Rückgang. Ausschlaggebend hierfür waren die Erlöseinbußen des Inlandes welche auch durch das Plus aus dem Ausland nicht vollständig kompensiert werden konnten. Die Entwicklung der Nachfrage deutete bislang nicht auf eine baldige Belebung der Geschäftsentwicklung hin. So waren die Bestellungen aus dem In- und Ausland zuletzt gleichermaßen rückläufig. * Reale saisonbereinigte Reihen, 2010 = 100; Auftragseingang Bauhauptgewerbe nominal; Umsatzentwicklung Einzelhandel auf Basis vorläufiger Zahlen.
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BRANCHENTRENDS I Fahrzeugbau: Moderates Umsatzwachstum Nachdem die Umsätze im letzten halben Jahr kaum eine Veränderung aufwiesen, war die vergangene Periode durch eine moderate Steigerung der Branchenerlöse gekennzeichnet. Allerdings ist diese Entwicklung nahezu ausschließlich auf die positive Geschäftsentwicklung des Auslands zurückzuführen. Das Volumen der Auftragseingänge hingegen verharrte in etwa auf dem Niveau der Vorperiode. Maschinenbau: Umsätze und Bestellungen im Minus Nachdem im Winter sowohl Umsätze als auch Bestellungen noch zulegen konnten, befanden sich zuletzt beide Größen im Minus. Während die Erlöse im In- und Ausland gleichermaßen zurückgingen, lagen den Auftragseingängen unterschiedliche Entwicklungen des Inlands- und Auslandsgeschäfts zugrunde. Einem deutlichen Minus der Auslandsbestellungen stand hierzulande ein leichtes Plus gegenüber. Metallerzeugung und -bearbeitung: Rückläufiges Inlandsgeschäft Da die Umsatzzuwächse des Auslands die Erlöseinbußen des Inlands nicht ausgleichen konnten, mussten die gesamten Branchenumsätze im Frühjahr einen leichten Rückgang hinnehmen. Das Minus der Bestellungen fiel mit rund 5 Prozentpunkten sogar noch deutlich größer aus. Dabei waren die Rückgänge der Nachfrage aus dem Inland wesentlich ausgeprägter als jene des Auslands. Herstellung von Metallerzeugnissen: Rundum günstige Entwicklung In dieser Branche setzte sich die positive Tendenz in den Frühjahrsmonaten sowohl bei den Umsätzen als auch beim Volumen der Auftragseingänge weiter fort. So lagen beide Indikatoren zuletzt um knapp 2 Prozentpunkte über dem Niveau der Vorperiode. Für beide Kennziffern lagen die Veränderungsraten sowohl im Inland als auch im Ausland im Plus. Beide Male dominierten hierbei die Zuwächse des Auslands. * Reale, saisonbereinigte Reihen, 2010 = 100.
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BRANCHENTRENDS II Chemische Industrie: Umsatz- und Nachfragerückgang hält an Der nahezu synchrone Verlauf beider Indikatoren setzte sich auch in den Monaten April und Mai weiter fort. So waren die Erlöse und Auftragseingänge zuletzt gleichermaßen rückläufig, wobei hierbei unterschiedliche Entwicklungen im Inlands- und Auslandsgeschäft zugrunde lagen. Während im Ausland sowohl Umsatz als auch Auftragseingänge nahezu konstant blieben, verzeichnete das Inland jeweils ein leichtes Minus. Pharmaindustrie: Auslaufender Sondereffekt Aufgrund der rückläufigen Erlöse im Ausland musste die Branche zuletzt insgesamt Umsatzeinbußen hinnehmen. Daran konnte auch das leichte Plus des Inlandsgeschäfts nichts ändern. Nachdem die Nachfrage aufgrund eines Sondereffekts aus dem Ausland insbesondere im Vorquartal sprunghaft angestiegen ist, kehrte das Ordervolumen im Frühjahr wieder in etwa auf das Ausgangsniveau des 3. Quartals 2015 zurück. Herstellung von elektrischen Ausrüstungen: Auftragseingänge stagnieren Nachdem die Branche in den drei zurückliegenden Quartalen stets einen Umsatzrückgang hinnehmen musste, verzeichneten die Erlöse im Frühjahr ein spürbares Plus gegenüber den Wintermonaten. Das Volumen der Auftragseingänge verharrte hingegen weitgehend auf dem Niveau der Vorperiode. Hier kamen weder aus dem Inland noch aus dem Ausland spürbare Impulse für die Nachfrage. DV-Technik, Elektronik, Optik: Umsätze und Bestellungen im Minus Das Umsatzwachstum der zurückliegenden Periode konnte in den Frühjahrsmonaten nicht fortgesetzt werden. Sowohl das Inland als auch das Ausland verzeichneten spürbare Erlöseinbußen. Noch kräftiger fiel der Rückgang des Volumens der Auftragseingänge aus. Anzeichen auf eine baldige Trendumkehr kamen dabei zuletzt weder aus dem Inlands- noch aus dem Auslandsgeschäft. * Reale, saisonbereinigte Reihen, 2010 = 100.
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PREISENTWICKLUNG
Weiterhin keine Erhöhung der Verbraucherpreise Wie bereits im ersten Quartal 2016, befand sich der Verbraucherpreisindex in Baden-Württemberg auch im zweiten Quartal 2016 genau auf dem Niveau des Vorjahresquartals. Würden Heizöl und Kraftstoffe ausgeklammert, wäre eine Preissteigerung im zweiten Quartal 2016 von 0,7 % erreicht worden. Nach wie vor sind die Energiepreise deutlich niedriger als vor Jahresfrist. Der Preis für Heizöl verringerte sich seit dem zweiten Quartal 2015 um 23,8 % und befand sich damit weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau. Die Preisrückgänge bei Kraftstoffen (-11,9 %) und bei der Haushaltsenergie (-5,7 %) fielen auch im zweiten Quartal 2016 erneut kräftig aus. Verbrauchsgüter verbilligten sich um 2,2 %. Verhältnismäßig stark verteuert haben sich dagegen beispielsweise die saisonabhängigen Nahrungsmittel mit einem Plus von 3,3 % gegenüber dem Vorjah-
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resquartal, aber auch alkoholische Getränke und Tabakwaren (+2,5 %) sowie das Bildungswesen (+2,2 %) verteuerten sich weit überdurchschnittlich. Rohstoff- und Energiepreise niedrigem Niveau
weltweit
auf
Zwar haben sich die OPEC-Länder Anfang Juni 2016 geeinigt, die Ölfördermengen nicht zu kürzen, laut HWWI sei allerdings eine steigende weltweite Rohölnachfrage festzustellen, welche das bisher bestehende Überangebot auf dem Ölmarkt nun aufnehmen würde. Dies führte zuletzt auch zu weiter steigenden Ölpreisnotierungen. Der Spotpreis der Referenzsorte Brent lag im zweiten Quartal 2016 mit 46,93 US-Dollar pro Fass weiterhin niedrig, fiel allerdings verglichen mit dem ersten Quartal 2016 und dem vierten Quartal 2015 deutlich höher aus. Der US-Dollar blieb gegenüber dem Euro zwar relativ stark, jedoch wertete der Euro im zweiten Quartal 2016 im Vergleich mit dem ersten Quartal etwas auf. Der Wechselkurs stieg von durchschnittlich 1,10 USDollar/Euro auf 1,13 US-Dollar/Euro im zweiten Quartal an. Der EZB-Rohstoffindex ohne Energie (auf Euro-Basis) lag im Durchschnitt der Monate April und Mai 2016 um 12,6 % unter dem Vorjahreszeitraum. Auf den der Verbraucherebene vorgelagerten Handelsstufen waren die Preise in Deutschland zum Vorquartal ebenfalls rückläufig. So lagen die Großhandelsverkaufspreise im zweiten Quartal 2016 um 2,1 % unterhalb des Vorjahresniveaus. Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte nahmen sogar um 2,6 % ab Konjunktur Südwest 2016/3
BESCHÄFTIGUNG
Beschäftigungsaufbau hält an Der baden-württembergische Arbeitsmarkt ist nach wie vor in einer guten Verfassung. Nach Hochrechnungen der Bundesagentur stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in den Monaten Februar bis April 2016 im Durchschnitt um gut 101 000 bzw. 2,3 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum an. Dabei entstanden allein im Bereich der wirtschaftlichen Dienstleistungen rund 20 900 zusätzliche Stellen (darunter knapp 3 400 im Bereich Arbeitnehmerüberlassung). Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wies das Gesundheits- und Sozialwesen gut 17 000 sozialversicherungspflichtige Jobs mehr aus (plus 3,2 %). Nach der schwachen Beschäftigungsentwicklung im Bereich Erziehung und Unterricht im letzten Jahr, lag die Zuwachsrate im Monatsdurchschnitt Februar bis April 2016 gegenüber dem Vorjahreszeitraum bei immerhin 2,3 % (bzw. gut 3 200 Stellen). Im Bereich Kommunikation und Information stieg die Beschäftigung im gleichen
Zeitraum gegenüber dem Vorjahr um knapp 4 600 Stellen bzw. 3,2 %. Laut Fachstatistik verzeichnete das Bauhauptgewerbe in den Monaten März bis Mai 2016 mit 3 600 zusätzlichen Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen beachtlichen Zuwachs (+3,9 %). Der Beschäftigungsaufbau im Gastgewerbe belief sich im selben Zeitraum auf 1 400 Stellen, was einem Zuwachs von 0,7 % gegenüber dem Vorjahr entsprach. Im Durchschnitt der Monate März bis Mai 2016 lag die Zahl der Arbeitsplätze in den Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes mit 50 und mehr Beschäftigten um 13 000 über jener des Vorjahreszeitraums. Der Zuwachs fiel damit nur leicht geringer aus als im vorangegangenen Dreimonatszeitraum. Im Maschinenbau wurden zum Vorjahreszeitraum 3 900 Stellen geschaffen (+1,4 %). Hervorzuheben ist auch der Beschäftigungszuwachs in der Branche des Fahrzeugbaus: Gegenüber dem Vorjahreszeitraum stieg die Anzahl der Stellen um 4 100 (+1,9 %). Arbeitslosenquote bei 3,7 % Die Arbeitslosenquote (bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen) belief sich im Juni 2016 auf 3,7 % und damit um 0,2 %-Punkte niedriger als im März 2016. Die Jugendarbeitslosenquote (15- bis unter 25-Jährige) betrug im Juni 2,6 %. Die Zahl der Arbeitslosen lag im 2. Quartal 2016 bei rund 223 800. Die Zahl der gemeldeten offenen Stellen bezifferte sich im selben Zeitraum auf über 92 300 und lag damit um knapp 11 300 höher als im Vorjahr.
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KONJUNKTUR INTERNATIONAL
US-Ausfuhren in den ersten vier Monaten stark rückläufig, Europa rettet Exportbilanz Auf vielen Auslandsmärkten bläst den badenwürttembergischen Exporteuren zu Beginn des Jahres 2016 ein scharfer Wind entgegen. So blieb zwar das Exportvolumen in den ersten vier Monaten des Jahres gegenüber dem Vorjahreszeitraum nahezu konstant, innerhalb der einzelnen Länder treten jedoch große Unterschiede auf. So schrumpft der 2015 mit 22,2 % gewachsene Export in die USA in den ersten vier Monaten um 9,2 % und die 2015 schon stagnierenden Ausfuhren nach China gingen zu Beginn des Jahres 2016 um 5,8 % zurück. Die Gründe hierfür sind in ihrem Ursprung vielfältig. So dürfte der „Diesel-Gate“ die Nachfrage nach Fahrzeugen aus baden-württembergischer Produktion speziell in den USA einbrechen lassen (Minus von 26 % im Bereich Kraftwagen und Kraftwagenteile). Auch im Reich der Mitte gingen die Ausfuhren von Fahrzeugen zweistellig zurück (– 10,7 %). Als zweiter wichtiger Bereich fällt mit einem Minus von 15,5 % der Export von Maschinen auf. Der Grund für das Minus könnte hier zum einen in der hohen Verschuldung chinesischer Unternehmen liegen. Ganz generell dürfte die chinesische Nachfrage nach Maschinen und Investitionsgütern in den nächsten Jahren eher flach verlaufen, da der neue Fünfjahresplan eine Umstrukturierung der Wirtschaft weg vom Produzierenden Gewerbe in Richtung Dienstleistungssektor vorsieht.
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Dass die Exportbilanz in den ersten vier Monaten insgesamt noch mit einer „roten Null“ endete, verdanken die baden-württembergischen Unternehmen den EU-28 Ländern. Um 7,7 % stieg der Export in die EU, wobei das Vereinigte Königreich (+ 9,5 %) und die Niederlande (+ 15,9 %) besonders zu erwähnen sind. Mit 2,1 % legte der größte europäische Exportmarkt – Frankreich – zu und auch Italien liefert mit 2,6 % Exportwachstum einen nennenswerten Beitrag zum Außenhandel. Allerdings droht Italien zum neuen Sorgenkind der Eurozone zu werden. So liegt die Wirtschaftsleistung noch immer unterhalb des Vorkrisenniveaus von 2008 und das Bankensystem wird von einem beachtlichen Bestand fauler Kredite belastet. Diesem Teufelskreis versucht Premier Renzi zu entkommen, indem er Wirtschaftsreformen anschiebt und die Bankbilanzen bereinigen will. Die aktuelle Entwicklung zeigt wieder einmal die Vorteile einer diversifizierten Exportstruktur, die sich die baden-württembergische Wirtschaft über Jahre aufgebaut hat. Doch trotz der hohen Diversifizierung bei Produkten und Exportländern müssen sich die Exporteure im Südwesten einem Trend stellen, den Ökonomen bereits seit längerem beobachten. Expandierte das globale Exportvolumen von 1996 bis 2006 fast doppelt so stark wie das Welt-BIP, so liegt dieses etwa seit der Finanzkrise nur noch beim Verhältnis 1:1. Ob die Globalisierung tatsächlich ins Stocken geraten ist, wie es der IWF befürchtet, werden die nächsten Jahre zeigen. Konjunktur Südwest 2016/3
INDIKATOREN IM ÜBERBLICK
Indikator
Mrz
Apr
Mai
Jan
2015 Auftragseingänge (real, 2010=100) Verarbeitendes Gewerbe insgesamt aus dem Inland aus dem Ausland Bauhauptgewerbe (nominal, 2010=100) Produktion im Verarbeitenden Gewerbe (2010=100) Umsätze (real, 2010=100) Verarbeitendes Gewerbe insgesamt Inlandsumsatz Auslandsumsatz Bauhauptgewerbe (nominal) Einzelhandel Großhandel Kfz-Handel Gastronomie Geleistete Arbeitsstd. (2010=100) Verarbeitendes Gewerbe Bauhauptgewerbe Exporte (Mrd. EUR) Unternehmensinsolvenzen (Anzahl) 1)
Betriebsgründungen (Anzahl) Beschäftigte Verarbeitendes Gewerbe (1 000) Bauhauptgewerbe (1 000) Einzelhandel (2010=100) Großhandel (2010=100) Kfz-Handel (2010=100) Gastronomie (2010=100)
Feb
Mrz
Apr
2016
Mai
Jun
2016
Aktuellste 3 Monate gg. jew. Vorjahresmonate Veränd. (%)
122.9
122.1
110.6
108.4
115.2
124.8
118.8
110.8
...
119.2
108.7
98.8
98.7
108.7
114.1
109.8
103.1
...
– 0.3 0.1
125.5
131.5
119.0
115.2
119.7
132.3
125.2
116.2
...
– 0.6
140.8
153.2
130.6
116.5
152.1
169.0
171.1
187.6
...
24.3
121.8
113.3
104.3
92.2
113.5
120.0
117.2
104.2
...
0.6
130.1
119.3
110.9
95.1
116.1
126.5
125.5
110.5
...
0.6
117.1
107.9
99.9
90.6
108.7
116.9
115.3
101.7
...
2.8
142.0
129.7
120.9
99.2
122.9
135.3
134.8
118.6
...
– 1.0
120.1
120.8
126.0
69.6
107.3
126.3
137.4
134.4
...
8.5
107.5
107.0
103.1
97.0
99.6
108.1
109.4
104.4
...
1.4
116.3
105.3
98.6
89.8
100.3
110.5
105.9
...
...
0.1
128.1
125.7
113.7
95.5
109.3
127.2
136.1
...
...
5.8
99.4
102.3
111.4
90.8
90.6
98.0
103.4
108.8
...
– 0.9
119.1
110.5
99.2
100.3
114.2
115.8
117.1
100.6
...
1.5
120.4
123.8
112.9
71.1
103.5
121.3
133.4
121.0
...
5.2
17.8
16.2
15.7
13.8
15.7
17.0
17.0
...
...
0.5
173
182
156
128
143
146
145
...
...
– 13.0
1 461
1 354
1 093
1 322
1 371
1 298
1 298
...
...
– 5.5
1 100
1 100
1 101
1 110
1 112
1 113
1 113
1 114
...
1.2
90.6
92.2
92.3
92.4
92.8
94.1
95.1
96.7
...
3.9
103.3
103.7
103.6
104.8
104.7
105.2
105.2
105.2
...
1.6
104.3
104.5
104.6
104.5
104.3
104.5
104.1
...
...
–
106.0
106.4
106.4
107.9
107.8
107.9
108.3
...
...
1.8
106.7
111.2
113.0
104.5
105.8
109.0
111.1
111.6
...
0.2
–
Arbeitsmarkt 2) Arbeitslosenquote (%) Arbeitslose (1 000) Kurzarbeiter nach § 170 SGB III (1 000) Offene Stellen, ungefördert (1 000)
4.0
3.9
3.8
4.0
4.0
3.9
3.8
3.7
3.7
233.8
228.4
223.3
240.6
238.3
234.0
228.2
223.2
220.0
0.1
5.8
8.6
6.0
8.2
7.8
7.9
...
...
...
30.7
77.7
79.7
80.6
81.2
86.0
89.1
90.3
92.4
94.3
13.9
Verbraucherpreisindex (2010=100)
106.6
106.6
106.7
105.5
105.8
106.7
106.3
106.7
106.7
0.2
0.03
0.00
– 0.01
– 0.15
– 0.18
– 0.23
– 0.25
– 0.26
– 0.27
– 0.3
0.9
0.9
1.3
1.1
1.0
0.9
0.9
0.8
0.7
– 0.9
1.084
1.078
1.115
1.086
1.109
1.110
1.134
1.131
1.123
0.1
0.724
0.721
0.721
0.755
0.776
0.780
0.792
0.778
0.790
9.7
1.061
1.038
1.039
1.094
1.102
1.092
1.093
1.106
1.089
4.2
11 966
11 454
11 414
9 798
9 495
9 966
10 039
10 263
9 680
– 11.6
Zinsen in der Eurozone Dreimonatsgeld (% p.a.) 10-jährige Staatsanleihen (% p.a.) Euro-Wechselkurse US-Dollar pro Euro Pfund Sterling pro Euro Schweizer Franken pro Euro Aktienmarkt Xetra-DAX (Ende 1987=1 000)
3)
4)
3) 3)
4) 4) 4)
4)
1) Neugründungen mit Substanz (Haupt- und Zweigniederlassungen). – 2) Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen. – 3) Veränderung des aktuellsten Monats gegenüber dem Vorjahresmonat (Prozentpunkte). – 4) Veränderung des aktuellsten Monats gegenüber dem Vorjahresmonat (%). Externe Datenquellen: Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit, Deutsche Bundesbank, Europäische Zentralbank. Zeichenerklärung: … Angabe fällt später an.
Konjunktur Südwest 2016/3
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METHODISCHE HINWEISE Bereinigung von Zeitreihen Der überwiegende Teil der in Konjunktur Südwest analysierten Zeitreihen wird auf Basis der Ursprungswerte saison- und arbeitstäglich bereinigt. Hierbei kommt das Berliner Verfahren BV 4.1 zum Einsatz. Grundlage dieses Verfahrens ist ein additives Modell, bei dem die Ausgangszeitreihe in die sys-
tematischen Komponenten Trend-Konjunktur und Saison sowie eine irreguläre Komponente zerlegt werden. Diese Vorgehensweise ermöglicht eine kurzfristige Betrachtung der Konjunktur auf Basis von Vorquartalsvergleichen.
Konzept des Konjunkturindikators für Baden-Württemberg in Kürze Der Konjunkturindikator für Baden-Württemberg ist eine gewichtete Zusammenfassung der folgenden, mit Ausnahme des Deutschen Aktienindex, für Baden-Württemberg vorliegenden Zeitreihen (Gewichte in Klammern): • Reale Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe aus dem Inland (23,8 %) • Reale Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe aus dem Ausland (19 %) • Reale Produktion des Verarbeitenden Gewerbes (15,5 %) • L-Bank-ifo-Geschäftsklima in der Gewerblichen Wirtschaft (13,1 %) • Zahl der gemeldeten offenen Stellen; ab Januar 2000 Zahl der ungeförderten offenen Stellen (16,7 %) • Deutscher Aktienindex (11,9 %). Die Auswahl und Gewichtung der IndikatorZeitreihen erfolgte mit Hilfe verschiedener ökonometrischer Testverfahren.
Der Indikator wurde so konzipiert, dass er den Verlauf des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) in gleitender Jahresrate zuverlässig prognostiziert. Die gleitende Jahresrate ist die prozentuale Veränderung von jeweils 4 Quartalen gegenüber den 4 Quartalen zuvor. Die ökonometrischen Tests haben gezeigt, dass der Konjunkturindikator der gleitenden Jahresrate des BIP 3 Quartale vorausläuft. Aussagen über die zu erwartende Höhe der BIPVeränderungsrate lässt der Indikator jedoch nicht zu. Für die Berechnung des Indikators werden zunächst die Monatsdaten der oben genannten Zeitreihen mit Hilfe des Berliner Verfahrens BV 4.1 kalender- und saisonbereinigt. Mit den bereinigten Daten werden Veränderungsraten berechnet und diese normiert. Anschließend werden die normierten Veränderungsraten der Zeitreihen mit dem entsprechenden Gewicht zur Indikatorreihe addiert. In den aktuellen Indikatorwert geht dabei der jeweils aktuellste Wert der einzelnen Zeitreihen ein. Durch die Bildung des arithmetischen Mittels dreier Monatswerte wird die Indikatorreihe abschließend zu Quartalsdaten verdichtet. Eine detaillierte Beschreibung des Berechnungskonzepts steht auf folgender Internetseite zum Download bereit: http://statistik-bw.de/GesamtwBranchen/ KonjunktPreise/KonjunkturindikatorMethodik.pdf
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Konjunktur Südwest 2016/3
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