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Sie brachten alle Juden und Polen um, darunter auch die kleinen Kinder und ihre schwangere Mutter. Józef und Wiktoria Ulma wurden 1995 posthum mit dem Ehrentitel Gerechte unter den Völkern ausgezeichnet. Im Vatikan ist ein Seligsprechungsverfahren für die ganze Familie im Gange. Die Tragödie der Ulmas Die versteckten Juden wird nicht nur in Polen, sondern auch jenseits seiner Grenzen immer bekannter. Unter anderem kann man auf den Internetseiten des Instituts Yad Vashem über sie lesen: „Das Verbrechen an den Ulmas – bei dem die ganze Familie zusammen mit den versteckten Juden ermordet wurde – ist zum Symbol für das polnische Opfer und Martyrium während der deutschen Besatzung geworden“. Im gesamten besetzen Polen wurden ungefähr tausend polnische Bürger wegen Hilfeleistung für ihre jüdischen Mitbürger von den Deutschen umgebracht. Kontakt: Museum Schloss Łańcut Zweigstelle – Familie Ulma-Museum der Polen, die während des Zweiten Weltkrieges Juden retteten, in Markowa 37-120 Markowa 1487 Tel. (+48 17) 2241015 www.ulmamuseum.org DAS FAMILIE ULMA-MUSEUM DER POLEN, DIE WÄHREND DES ZWEITEN WELTKRIEGES JUDEN RETTETEN, IN MARKOWA Das Museum Am 30. Juni 2008 bekundete der Woiwodschaftstag des Karpatenvor- Die multimediale Szenographie des MPRŻ und die sie begleitenden Expo- landes einstimmig den Wunsch, in Markowa ein Museum der Polen, nate sind dreisprachig beschrieben (Polnisch, Englisch und Hebräisch). die Juden retteten (Muzeum Polaków Ratujących Żydów - MPRŻ), zu Die Thematik der Dauerausstellung betrifft die Rettung von Juden durch errichten. In dem Beschluss hieß es damals: „Es Polen auf dem Gebiet der heutigen Woiwodschaft Karpatenvorland, doch besteht ein Bedarf an einer Darstellung der – in Zukunft wird sie eine polenweite Perspektive bieten und die Geschichte weitgehend unbekannten – Tatsachen, die auf die der Rettung von Juden durch Polen vor dem Hintergrund der deutschen Beteiligung von Polen bei der Rettung von Men- Besatzung Polens während des Zweiten Weltkrieges darstellen. schen jüdischer Nationalität unter Bedingungen, in denen das Verstecken von Juden 1939 lebten in Markowa rund 4.300 Polen und 120 Juden. Die meis- durch Polen rigoros verfolgt und – anders ten jüdischen Einwohner wurden 1942 während der deutschen Aktion als im besetzten Westeuropa – mit dem „Reinhardt“ ermordet. Dank polnischen Bauern wurden in Markowa Tode bestraft wurde, aufmerksam machen.“ 21 Juden gerettet, die nach dem Krieg in die Vereinigten Staaten, nach Im Namen der Selbstverwaltungsorgane Kanada und Israel auswanderten. Der größten, achtköpfigen Gruppe der Woiwodschaft, die Mittel für die Ver- verfolgter Juden gaben Wiktoria und Józef Ulma eine Zuflucht. Es waren wirklichung des Projekts bereit gestellt hatten, wurden die Arbeiten vom der aus Łańcut stammende Saul Goldman und seine namentlich nicht Museum Schloss Łańcut durchgeführt. Teilförderungen gewährten auch bekannten vier Söhne sowie die Bürgerinnen Markowas Golda Grünfeld das Ministerium für Kultur und Nationalerbe sowie die Gemeinde Mar- und Lea Didner mit ihrer Tochter unbekannten Namens. Józef Ulma kowa. Die offizielle Eröffnung des MPRŻ fand am 17. März 2016 statt. war Gärtner und sozial engagiert. Als Amateurfotograf dokumentierte er das Leben seines Heimatdorfs. Der Entwurf für das MPRŻ stammt von Nizio Design International. Seine minimalistische architektonische Formel unterstreicht die Drastik der Seine Frau Wiktoria kümmerte sich damaligen Ereignisse, darunter auch die tödliche Gefahr, die Menschen um die zahlreiche Nachkommenschaft drohte, die sich entschlossen, der von den deutschen Besatzungsbehör- (Stasia, Basia, Władzio, Franuś, Antoś den zur Vernichtung verurteilten jüdischen Bevölkerung zu helfen. und Marysia), und im Frühjahr 1944 erwartete sie ihr siebtes Kind. Dass Auf dem Museumsplatz befinden sich ein Denkmal für die Opfer des die Familie Ulma Juden versteckte, Holocaust und kleine Tafeln mit den Namen der Polen, die im Karpa- wurde den Deutschen wahrscheinlich tenvorland wegen ihrer Hilfe für Juden ermordet wurden. Außerdem von einem Angehörigen der Blauen wurden an einer monumentalen Wand des Gedenkens Namenstafeln Polizei aus Łańcut zugetragen. Am 24. der Polen angebracht, die im Karpatenvorland Juden retteten. Schät- März 1944 rückte die deutsche Gen- zungen zufolge haben dank ihnen mindestens 2900 Juden überlebt (im darmerie unter dem Kommando von gesamten besetzten Polen waren es mehrere Zehntausend). Eilert Dieken im Haus der Ulmas an. Die Familie Ulma Die Namensgeber