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Konzert Im Mozartsaal Des Wiener Konzerthauses

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Konzert im Mozartsaal des Wiener Konzerthauses Mittwoch, 10. Juni 2015, 19.30 Uhr AKADEMISCHER ORCHESTERVEREIN WIEN www.aov-wien.at Dirigent: Christian Birnbaum PROGRAMM GEORG FRIEDRICH HÄNDEL (1685-1759) Oratorium ´Messiah´ (1742) Gesangssoli: Cornelia Horak - Sopran Manuela Leonhartsberger – Alt Gernot Heinrich – Tenor Markus Volpert – Bass Chor: Consortium Musicum Alte Universität -- Pause nach dem 2. Teil – Akademischer Orchesterverein Wien Dirigent: Christian Birnbaum (Chefdirigent des AOV) -3- Georg Friedrich Händel (1685-1759) Oratorium ´Messiah´ (1742) Besetzung: 2 Oboen, Fagott, Streicher, Orgel, Pauken, Gesangssoli, Chor Georg Friedrich Händel wurde am 23. Februar 1685 in Halle geboren. Sein Vater, der ‚fürstlich Sächsisch Magdeburgische geheime Kammerdiener und Leibchirurg‘ Georg Händel ließ sich von der musikalischen Begabung seines Sohnes überzeugen und ermöglichte ihm eine Musikausbildung bei F. W. Zachow in Halle. Im Jahr 1701 lernte Händel auch Georg P. Telemann kennen, der auf einer Reise nach Leipzig war. Daraus entwickelte sich eine lebenslange Freundschaft und ein musikalischer Austausch. 1703 ging Händel nach Hamburg wo er im Orchester des dortigen Operntheaters Violine und Cembalo spielte – dessen Leiter, der Komponist Reinhard Keiser hatte auch Vorbildwirkung für Händels Kompositionsstil. Im Frühjahr 1707 reiste Händel für 4 Jahre nach Italien – Florenz, Rom, Neapel und Venedig waren die wichtigsten Stationen. Er traf Musikerkollegen wie Corelli, Lotti die beiden Scarlatti. In Italien schrieb Händel Opern, Oratorien und zahlreiche geistliche Kantaten. Im Frühjahr 1710 reiste Händel nach Hannover – auf Einladung des Kurfürsten Georg Ludwig, um dort die Stelle eines kurfürstlichen Kapellmeisters anzunehmen. Am Ende des Jahres 1710 reiste er aber bereits weiter nach London. Ein Jahr später ließ er sich endgültig in England nieder. 1719 wurde Händel zum musikalischen Leiter eines neugegründeten Opernhauses (Royal Academy of Music) bestellt, wo er auch einige seiner größten Erfolge feierte. 1727 wurde Händel britischer Staatsbürger. Aufgrund der in den dreißiger Jahren des 18. Jahrhunderts zunehmenden Misserfolge mit dem Genre italienische Oper wandte sich Händel verstärkt der Komposition von Oratorien zu. Er starb am 14. April 1759 in London nachdem er noch 2 Wochen davor in einer Aufführung seines ‚Messiah‘ mitgewirkt hatte. Er wurde unter hohen Ehren im ‚Poet's Corner´ der Westminster Abbey beigesetzt. Der ‚Messiah‘, Georg Friedrich Händels berühmtestes Werk, gehört zu den großen Schöpfungen der musikalischen Weltliteratur. Händel schuf den ‚Messiah‘ in nur 23 Tagen. Er vertonte eine Textvorlage, die der befreundete Kunstliebhaber Charles Jennens verfasst hatte. Dieser stellte dafür die Lebens- und Leidensgeschichte des Erlösers mit einem Ausblick auf das Jüngste Gericht aus verschiedenen Bibeltexten zusammen. Zeitgleich mit der Fertigstellung traf eine Einladung des Vizekönigs von Irland nach Dublin ein mit der Bitte, eigene Werke zu Beginn des folgenden Jahres aufzuführen. So fand die Uraufführung des ‚Messiah‘ am 13. April 1742 in Dublin statt zugunsten von Armenkrankenhäusern und Gefangenen. Auch die Erlöse späterer Aufführungen in London widmete Händel Kranken und Gefangenen. -4- Die erste Aufführung dort ist für den 23. März 1743 in Covent-Garden verbürgt, wobei sich der anwesende König George II. bei den ersten Takten des ‚Hallelujah‘ von seinem Sitz erhob. Die Sitte, das ‚Hallelujah‘ stehend anzuhören, hat sich bis heute in England erhalten. Insgesamt erlebte das Werk zu Händels Lebzeiten 56 Aufführungen in England. Mit dem ‚Messiah‘ erlangte Händel Weltruhm. Noch kurz vor seinem Tod wirkte Händel am 6. April 1759 bei einer ‚Messiah‘-Aufführung in Covent-Garden mit. Er starb am 14. April 1759 in London und wurde unter hohen Ehren in der ‚Poet's Corner´ der Westminster Abbey beigesetzt. Letzte Seite aus Händels ‚Messiah‘ – Autograph (British Library, London) -5- Inhalt Wie die übrigen Oratorien Händels ist der ‚Messiah‘ in drei Teile gegliedert. Einen großen Raum nimmt im ersten Teil die Prophezeiung der Ankunft des Messias ein. Nach einer Einleitung durch eine ‚Sinfonia‘ folgen mehrere Gesangsnummern, deren Texte fast ausschließlich den alttestamentarischen Prophezeiungen des Jesaja entnommen sind. Mit den Worten des Lukasevangeliums wird die Geburt des Herrn verkündet. Die Musik zu dieser Szene ist eine Pastoralsinfonie, in der Händel die Musik der Hirten nachempfindet (‚Pifa‘). Der zweite Teil des Oratoriums behandelt die Erlösung durch das persönliche Leiden des Messias, den Osterkreis. Die Situationen der Passion werden nicht beschrieben, sondern in Betrachtungen und Gleichnissen widergespiegelt, zumeist in Worten des Alten Testaments (Psalmen und Jesaja). Abgeschlossen wird dieser Teil mit dem großen sieghaften ‚Hallelujah‘, ein Chor, der durch seine große Einfachheit und seine mannigfaltige Bewegung monumental wirkt. Schluss des ‚Hallelujah‘- Chors in Händels Autograph -6- Im dritten Teil – zusammengestellt hauptsächlich aus den Korinther-Briefen und der Offenbarung des Johannes – wird allein die Glaubensgewissheit verkündet; es ist eine Danksagung an den Messias für die Überwindung des Todes. Der Chor beschließt das Werk mit einer Sentenz aus der Offenbarung, die zusammenfasst, erhebt und gemeinsam lobpreist. Die Trilogie des Chorfinales mit seiner ´Amen´-Chorfuge ist Sinnbild dieser gläubigen Auffassung. -7- Part the First Synfony Recitative (Tenor) Comfort ye, comfort ye my people, saith your God. Speak ye comfortably to Jerusalem, and cry unto her, that her warfare is accomplish´d, that her iniquity is pardon´d. The voice of him that crieth in the wilderness: Prepare ye the way of the Lord; make straight in the desert a highway for our God. (Isiah XL, 1-3) Aria (Tenor) Ev`ry valley shall be exalted, and ev´ry mountain and hill made low, the crooked straight, and the rough places plain. (Isiah XL, 4) Chorus And the glory of the Lord shall be revealed. And all flesh shall see it together, for the mouth of the Lord hath spoken it. (Isiah XL, 5) Recitative (Bass) Thus saith the Lord, the Lord of Hosts: Yet once, a little while, and I will shake the heaven´s and the earth, the sea and the dry land, and I will shake all nations; and the desire of all nations shall come. (Haggai II, 6-7) The Lord, whom ye seek, shall suddenly come to His temple; ev´n the messenger of the Covenant, whom ye delight in, behold, He shall come, saith the Lord of Hosts. (Malachi III, 1) Aria (Alto) But who may abide the day of His coming and who shall stand when He appeareth? For He is like a refiner´s fire. (Malachi III, 2) Recitative (Alto) Behold, a virgin shall conceive, and bear a son, and shall call His name Emmanuel, “God with us“! (Isiah VII, 14) Aria (Alto) O thou that tellest good tidings to Zion, get thee up into the high mountain, thou that tellest good tidings to Jerusalem, lift up thy voice with strength, lift it up, be not afraid. Say unto the cities of Judah: Behold your God! (Isiah XL, 9) Chorus O thou that tellest good tidings to Zion, good tidings to Jerusalem, arise, say unto the cities of Judah: Behold your God, behold, the glory of the Lord is risen upon thee. (Isiah LX, 1) Recitative (Bass) For behold, darkness shall cover the earth, and gross darkness the people: but the Lord shall arise upon thee, and His glory shall be seen upon thee. And the Gentiles shall come to thy light, and kings to the brightness of thy rising. (Isiah LX, 2-3) -8- Erster Teil Sinfonie Rezitativ (Tenor) Tröstet, tröstet mein Volk, spricht euer Gott. Redet Jerusalem zu Herzen und verkündet der Stadt, dass ihr Frondienst zu Ende geht, dass ihre Schuld beglichen ist. Eine Stimme ruft: Bahnt für den Herrn einen Weg durch die Wüste! Baut in der Steppe eine ebene Straße für unseren Gott. (Jesaja 40, 1-3) Arie (Tenor) Jedes Tal soll sich heben, jeder Berg und Hügel sich senken. Was krumm ist, soll gerade werden, und was hüglig ist, werde eben. (Jesaja 40, 4) Chor Dann offenbart sich die Herrlichkeit des Herren, alle Sterblichen werden sie sehen. Ja, der Mund des Herrn hat gesprochen. (Jesaja 40,5) Rezitativ (Bass) Denn so spricht der Herr der Heere: Nur noch kurze Zeit, dann lasse ich den Himmel und die Erde, das Meer und das Festland erbeben, und ich lasse alle Völker erzittern. Dann strömen die Schätze aller Völker herbei. (Haggai 2, 6-7) Dann kommt plötzlich zu seinem Tempel der Herr, den ihr sucht, und der Bote des Bundes, den ihr herbeiwünscht. Seht er kommt!, spricht der Herr der Heere. (Maleachi 3, 1) Arie (Alt) Doch wer erträgt den Tag, an dem er kommt? Wer kann bestehen, wenn er erscheint? Denn er ist wie das Feuer im Schmelzofen. (Maleachi 3, 2) Rezitativ (Alt) Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, sie wird einen Sohn gebären, und sie wird ihm den Namen Immanuel (Gott mit uns) geben. (Jesaja 7, 14) Arie (Alt) Steig auf einen hohen Berg, Zion, du Botin der Freude! Erheb deine Stimme mit Macht, Jerusalem, du Botin der Freude! Erheb deine Stimme, fürchte dich nicht! Sag den Städten in Juda: Seht, da ist euer Gott. (Jesaja 40, 9) Chor Zion, du Botin der Freude. Auf, werde licht, denn es kommt dein Licht, und die Herrlichkeit des Herrn geht leuchtend auf über dir. (Jesaja 60, 1) Rezitativ (Bass) Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völker, doch über dir geht leuchtend der Herr auf, seine Herrlichkeit erscheint über dir. Völker wandern zu deinem Licht und Könige zu deinem strahlenden Glanz. (Jesaja 60, 2-3) -9- Aria (Bass) The people that walked in darkness have seen a great light. And they that dwell in the land of the shadow of death, upon them hath the light shined. (Isiah IX, 1) Chorus For unto us a child is born, unto us a Son is given, and the government shall be upon His shoulder, and His Name shall be called: Wonderful, Counsellor, The Mighty God, The Everlasting Father, The Prince of Peace! (Isiah IX, 5) Pifa Recitative (Soprano) There were shepherds abiding in the field, keeping watch over their flock by night. And low, the angel of the Lord came upon them, and the glory of the lord shone round about them, and they were sore afraid. And the angel said unto them: Fear not, for behold, I bring you good tidings of great joy, which shall be to all people. For unto you is born this day, in the city of David, a Saviour, which is Christ the Lord. And suddenly there was with the angel a multitude of the heav´nly host, praising God, and saying: (Luke II, 8-13) Chorus Glory to God in the highest, and peace on earth, good will towards men! (Luke II, 14) Aria (Soprano) Rejoice greatly, O daughter of Zion, shout, O daughter of Jerusalem, behold, thy King cometh unto thee. He is the righteous Saviour, and He shall speak peace unto the heathen. (Zechariah IX, 9-10) Recitative (Alto) Then shall the eyes of the blind be open´d, and the ears of the deaf unstopped; then shall the lame man leap as an hart, and the tongue of the dumb shall sing. (Isiah XXXV, 5-6) Duet (Alto, Soprano) He shall feed his flock like a shepherd, and He shall gather the lambs with His arm; and carry them in His bosom, and gently lead those that are with young. (Isiah XL, 11) Come unto Him all ye that labour, come unto Him that are heavy laden, and He will give you rest. Take His yoke upon you, and learn of Him, for He is meek and lowly of heart, and ye shall find rest unto your souls. (Matthew XI, 28-29) Chorus His yoke is easy, His burthen is light. (Matthew XI, 30) - 10 - Arie (Bass) Das Volk, das im Dunkeln lebt, sieht ein helles Licht; über denen, die im Land der Finsternis wohnen, strahlt ein Licht auf. (Jesaja 9, 1) Chor Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns geschenkt. Die Herrschaft liegt auf seiner Schulter; man nennt ihn: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens. (Jesaja 9, 5) Pifa Rezitativ (Sopran) In jener Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde. Da trat der Engel des Herren zu ihnen, und der Glanz des Herren umstrahlte sie. Sie fürchteten sich sehr, der Engel aber sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll. Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr. Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach: (Lukas 2, 8-13) Chor Verherrlicht ist Gott in der Höhe, und auf Erden ist Friede bei den Menschen seiner Gnade. (Lukas 2, 14) Arie (Sopran) Juble laut, Tochter Zion! Jauchze, Tochter Jerusalem! Siehe, dein König kommt zu dir. Er ist gerecht und hilft, und er verkündet für die Völker den Frieden. (Sacharja 9, 9-10) Rezitativ (Alt) Dann werden die Augen der Blinden geöffnet, auch die Ohren der Tauben sind wieder offen. Dann springt der Lahme wie ein Hirsch, die Zunge des Stummen jauchzt auf. (Jesaja 35, 5-6) Duett (Alt, Sopran) Wie ein Hirt führt er seine Herde zur Weide, er sammelt sie mit starker Hand. Die Lämmer trägt er auf dem Arm, die Mutterschafe führt er behutsam. (Jesaja 40, 11) Kommt alle zu ihm, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Er wird euch Ruhe verschaffen. Nehmt sein Joch auf euch und lernt von ihm; denn er ist gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. (Matthäus 11, 28-29) Chor Denn sein Joch drückt nicht und seine Last ist leicht. (Matthäus 11, 30) - 11 - Part the Second Chorus Behold the lamb of God, that taketh away the sin of the world. (John I, 29) Aria (Alto) He was despised and rejected of men, a man of sorrows, and acquainted with grief. (Isiah LIII, 3) He gave His back to the smiters, and His cheeks to them that plucked off the hair, He hid not His face from shame and spitting. (Isiah L, 6) Chorus Surely, He hath borne our griefs and carried our sorrows; He was wounded for our transgressions, He was bruised for our iniquities; the chastisement of our peace was upon Him. (Isiah LIII, 4-5) Chorus And with His stripes we are healed. (Isiah LIII, 5) Chorus All we like sheep have gone astray, we have turned ev´ry one to his own way; And the Lord hath laid on Him the iniquity of us all. (Isiah LIII, 6) Recitative (Tenor) All they that see Him, laugh Him to scorn; they shoot out their lips, and shake their heads, saying: (Psalm XXII, 8) Chorus He trusted in God that He would deliver Him, let Him deliver Him, if He delight in Him. (Psalm XXII, 9) Recitative (Soprano) Thy rebuke hath broken His heart; He is full of heaviness; He looked for some to have pity on Him, but there was no man, neither found He any to comfort Him. (Psalm LXIX, 21) Arioso (Soprano) Behold, and see if there be any sorrow like unto His sorrow! (Lamentations of Jeremiah I, 12) Recitative (Tenor) He was cut off out of the land of the living; for the transgressions of Thy people was He stricken. (Isiah LIII, 8) Aria (Tenor) But thou didst not leave His soul in hell; nor didst Thou suffer Thy Holy One to see corruption. (Psalm XVI, 10) - 12 - Zweiter Teil Chor Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt. (Johannes 1, 29) Arie (Alt) Er wurde verachtet und von den Menschen gemieden, ein Mann voller Schmerzen, mit Krankheit vertraut. (Jesaja 53, 3) Er hielt seinen Rücken denen hin, die ihn schlugen, und denen, die ihm den Bart ausrissen, seine Wangen. Sein Gesicht verbarg er nicht vor Schmähungen und Speichel. (Jesaja 50, 6) Chor Aber er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen. Doch er wurde durchbohrt wegen unserer Verbrechen, wegen unserer Sünden zermalmt. Zu unserem Heil lag die Strafe auf ihm. (Jesaja 53, 4-5) Chor Durch seine Wunden sind wir geheilt. (Jesaja 53, 5) Chor Wir hatten uns alle verirrt wie Schafe, jeder ging für sich seinen Weg. Doch der Herr lud auf ihn die Schuld von uns allen. (Jesaja 53, 6) Rezitativ (Tenor) Alle, die ihn sehen, verlachen ihn, verziehen die Lippen, schütteln den Kopf: (Psalm 22, 8) Chor Er wälze die Last auf den Herrn, der soll ihn befreien! Der reiße ihn heraus, wenn er an ihm Gefallen hat. (Psalm 22, 9) Rezitativ (Sopran) Die Schande bricht ihm das Herz, ganz krank ist er vor Schmach; umsonst hat er auf Mitleid gewartet, auf einen Tröster, doch er hat keinen gefunden. (Psalm 69, 21) Arioso (Sopran) Ihr alle, die ihr des Weges zieht, schaut doch und seht, ob ein Schmerz ist wie sein Schmerz! (Klagelieder 1, 12) Rezitativ (Tenor) Er wurde vom Land der Lebenden abgeschnitten und wegen der Verbrechen seines Volkes zu Tode getroffen. (Jesaja 53, 8) Arie (Tenor) Denn du gibst ihn nicht der Unterwelt preis; du läßt deinen Frommen das Grab nicht schauen. (Psalm 16, 10) - 13 - Chorus Lift up your heads, O ye gates, and be ye lift up, ye everlasting doors, and the King of Glory shall come in! Who is this King of Glory? The Lord strong and mighty, the Lord mighty in battle. Lift up your heads, O ye gates and be ye lift up, ye everlasting doors, and the King of Glory shall come in! Who is this King of Glory? The Lord of Hosts, He is the King of Glory. (Psalm XXIV, 7-10) Aria (Alto) Thou art gone up on high, Thou hast led captivity captive, and received gifts for men, yea, even for Thine enemies, that the Lord God might dwell among them. (Psalm LXVIII, 19) Aria (Soprano) How beautiful are the feet of them that preach the gospel of peace, and bring gald tidings of good things. (Isiah LII, 7; Romains X, 15) Aria (Bass) Why do the nations so furiously rage together, why do the people imagine a vain thing? The kings of the earth rise up, and the rulers take counsel together against the Lord and His anointed. (Psalm II, 1-2) Recitative (Tenor) He that dwelleth in heaven shall laugh them to scorn, the Lord shall have them in derision. (Psalm II, 4) Aria (Tenor) Thou shalt break them with a rod of iron, Thou shalt dash them in pieces like a potter´s vessel. (Psalm II, 9) Chorus Hallelujah! For the Lord God Omnipotent reigneth! Hallelujah! (Apocalypse XIX, 6) The Kingdom of this world is become the Kingdom of our Lord and of His Christ, and He shall reign for ever and ever. (Apocalypse XI, 15) King of Kings, and Lord of Lords. (Apocalypse XIX, 16) - 14 - Chor Ihr Tore, hebt euch nach oben, hebt euch, ihr uralten Pforten; denn es kommt der König der Herrlichkeit. Wer ist der König der Herrlichkeit? Der Herr, stark und gewaltig, der Herr, mächtig im Kampf. Ihr Tore, hebt euch nach oben, hebt euch, ihr uralten Pforten; denn es kommt der König der Herrlichkeit. Wer ist der König der Herrlichkeit? Der Herr der Heerscharen, er ist der König der Herrlichkeit. (Psalm 24, 7-10) Arie (Alt) Du zogst hinauf zur Höhe, führtest Gefangene mit; du nahmst Gaben entgegen von den Menschen. Auch Empörer müssen wohnen bei Gott, dem Herrn. (Psalm 68, 19) Arie (Sopran) Wie willkommen sind die Schritte der Freudenboten, die Frieden ankündigen und frohe Botschaft bringen und Gutes verkündigen. (Jesaja 52, 7; Römer 10, 15) Arie (Bass) Warum toben die Völker, warum machen die Nationen vergeblich Pläne? Die Könige der Erde stehen auf, die Großen haben sich verbündet gegen den Herrn und seinen Gesalbten. (Psalm 2, 1-2) Rezitativ (Tenor) Doch er, der im Himmel thront, lacht, der Herr verspottet sie. (Psalm 2, 4) Arie (Tenor) Du wirst sie zerschlagen mit eiserner Keule, wie Krüge aus Ton wirst du sie zertrümmern. (Psalm 2, 9) Chor Halleluja! Denn König geworden ist der Herr, unser Gott, der Herrscher über die ganze Schöpfung. (Offenbarung 19, 6) Nun gehört die Herrschaft über die Welt unserem Herrn und seinem Gesalbten; und sie werden herrschen in alle Ewigkeit. (Offenbarung 11, 15) König der Könige und Herr der Herren! (Offenbarung 19, 16) - 15 - Part the Third Aria (Soprano) I know that my Redeemer liveth, and that He shall stand at the latter day upon the earth. And tho´ worms destroy this body, yet in my flesh shall I see God. (Job XIX, 25-26) For now is Christ risen from the dead, the first fruits of them that sleep. (First Epistle to the Corinthians XV, 20) Chorus Since by man came death, by man came also the resurrection of the dead. For as in Adam all die, even so in Christ shall all be made alive. (First Epistle to the Corinthians XV, 21-22) Recitative (Bass) Behold, I tell you a mystery; we shall not all sleep, and we shall all be chang´d in a moment, in the twinkling of an eye, at the last trumpet. (First Epistle to the Corinthians XV, 51-52) Aria (Bass) The trumpet shall sound, and the dead shall be rais´d incorruptible, and we shall be chang´d. For this corruptible must put on incorruption, and this mortal must put on immortality. (First Epistle to the Corinthians XV, 52-53) Chorus Worthy is the Lamb that was slain, and hath redeemed us to God by His blood, to receive power, and riches, and wisdom, and strenght, and honour, and glory, and blessing. Blessing and honour, glory and pow’r be unto Him that sitteth upon the throne, and unto the Lamb for ever and ever. Amen. (Apocalypse V, 9-13) - 16 - Dritter Teil Arie (Sopran) Doch ich, ich weiß: Mein Erlöser lebt, als Letzter erhebt er sich über dem Staub. Ohne meine Haut, die so zerfetzte, und ohne mein Fleisch werde ich Gott schauen. (Ijob 19, 25-26) Nun aber ist Christus von den Toten auferweckt worden als der Erste der Entschlafenen. (1 Korinther 15, 20) Chor Da nämlich durch e i n e n Menschen der Tod gekommen ist, kommt durch einen Menschen auch die Auferstehung der Toten. Denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht werden. (1 Korinther 15, 21-22) Rezitativ (Bass) Seht, ich enthülle euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, aber wir werden alle verwandelt werden – plötzlich, in einem Augenblick, beim letzten Posaunenschall. (1 Korinther 15, 51-52) Arie (Bass) Die Posaune wird erschallen, die Toten werden zur Unvergänglichkeit auferweckt, wir aber werden verwandelt werden. Denn dieses Vergängliche muss sich mit Unvergänglichkeit bekleiden und dieses Sterbliche mit Unsterblichkeit. (1 Korinther 15, 52-53) Chor Würdig ist das Lamm, das geschlachtet wurde und mit seinem Blut Menschen für Gott erworben hat, um Macht zu empfangen, Reichtum und Weisheit, Herrlichkeit und Lob. Ihm, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm gebühren Lob und Ehre und Herrlichkeit und Kraft in alle Ewigkeit. Amen. (Offenbarung 5, 9-13 (Einheitsübersetzung der Bibel, 1980) - 17 - Zeugnisse Charles Burney: Händels Figur war groß und er war untersetzig, stämmig und unbehülflich in seinem Anstande; sein Gesicht aber, dessen ich mich noch so lebhaft erinnere, als ob ich ihn gestern gesehen hätte, war voll Feuer und Würde und verriet Geistesgröße und Genie. Er war zufahrend, rauh und entscheidend in seinem Umgange und Betragen, aber ohne alle Bösartigkeit und Tücke. Auch war in seinen lebhaftesten Aufwallungen des Zorns und der Ungeduld eine gewisse Laune und Spaßhaftigkeit, die vollends durch sein gebrochenes Englisch noch lächerlicher wurde. Sein natürlicher Hang zu Witz und Laune und seine glückliche Gabe, die gemeinsten Vorfälle auf eine ungewöhnliche Art zu erzählen, machten ihn fähig, Personen und Sachen in dem lächerlichsten Lichte darzustellen. Wäre er ein so großer Meister der englischen Sprache wie Swift gewesen, so würde er ebenso viele witzige Einfälle, und ziemlich von eben dem Schlage, gehabt haben. Bei vielen Tugenden, die er besaß, war Händel keinem der Gesellschaft nachteiligen Laster ergeben. Freilich verlangte die Natur einen großen Nahrungsvorrat zum Unterhalt einer so ungeheuren Masse, und er war in dessen Auswahl ein ziemlicher Epikuräer; dies scheint aber auch der einzige Trieb gewesen zu sein, dessen völlige Befriedigung er sich erlaubte. Nachricht von Georg Friedrich Händels Lebensumständen (1784), hier zitiert nach Siegmund Schultze: Händel. Beiträge zu seiner Biographie. Joseph Haydn: Er ist unser aller Meister. (1791) Ludwig van Beethoven: Ich würde mein Haupt entblößen und auf seinem Grabe niederknieen. (1823) Richard Wagner: Händel wäre der Rossini der damaligen Zeit gewesen. (1878) Friedrich Chrysander: Händel ist in der Tat eine der größten Gestalten seines Jahrhunderts, der merkwürdigste Beweis, wie die Macht der Töne in dem Bereiche einer allseitig harmonisch durchgebildeten Kunst zu der Größe des Charakters emporwachsen kann. Und als Musiker nimmt er diejenige Stellung ein, welche dem Punkte im Zentrum eines Kreises gebührt. Die größten Komponisten neben und nach ihm haben solches anerkannt. Joseph Goupy: Der Maler Goupy, der Händel die Dekorationen für eine Reihe seiner Opern geschaffen hatte, zeichnete eine Karikatur ‚Das bezaubernde Untier‘, die in - 18 - Stichen die Runde machte. Da sitzt Händel, mit unförmig aufgeschwellten Beinen und Schweinsrüssel unter seinen Kapaunen und Schinken auf einem Fass vor der Orgel, Austernschalen sind verstreut, Flaschen, Waldhörner… ‚The Charming Brute‘ Karikatur von Joseph Gropy, 1754 Sein Biograph Charles Burney hat ihn jedoch resolut verteidigt: „diejenigen, welche ihn getadelt haben, dass er diesen niedrigen Trieben so übermäßig nachhängt, hätten billig erwägen sollen, dass die Seltsamkeiten seiner Leibesnothdurft ebenso groß waren, als die Gaben seines Geistes…“ (1785) Programmtexte: Norbert Theuretzbacher Redaktionelle Mitarbeit: Rudolf Führer - 19 - Ausführende: Violine 1: Peter Gassler Helmut Korber Donald Bailie Annette Geber Susanne Hipp Steve McClain Angelika Murhammer Claudia Pete Violine 2: Ulrike David-Labor Ingeborg Fiala Claudia Kolodziej Bettina Riedel Caroline Stevenson Wolfgang Trauner Viola: Kathrin Theuretzbacher Markus Hofer Stefanie Kellner Peter Krüger Herbert Orlich Violoncello: Norbert Theuretzbacher Heinz Murhammer Ursula Svoboda Kontrabass: Michaela Marschütz Jonathan Byrne Oboe: Isabel Schüller Isabella Schwarz Fagott: Michael Kaufmann Trompete: Eduardo Martin Roman Markus Reithmayer Pauke: Péter Máté Orgel: Reinhard Führer - 20 - Cornelia Horak Cornelia Horak wurde in Wien geboren, studierte dort ab dem 12. Lebensjahr Blockflöte am Konservatorium der Stadt Wien bei E. Kölz und an der Universität für Musik und darstellende Kunst bei H. M. Kneihs. Sie nahm Gesangsunterricht am Goetheanistischen Konservatorium bei Kmsgr. Hilde RösselMajdan und maturierte am Wiener Musikgymnasium. Barockgesangskurse bei Cristina Miatello, Padua, ergänzten ihre musikalische Ausbildung. 1990 debütierte Cornelia Horak an der Volksoper Wien in A. Zemlinskys „Der Geburtstag der Infantin“. 1992 gewann sie den internationalen Liedgesangswettbewerb in s'Hertogenbosch. 1992-1993 wirkte sie in Kirchenoper-Produktionen im Rahmen des „Spektaculum Wien“ mit. Ihre Engagements führten sie 1993-1999 an das Tiroler Landestheater, 1999-2000 an die Wiener Volksoper und schließlich von 2000-2007 an das Staatstheater am Gärtnerplatz in München. Ihre wichtigsten Rollen sind unter anderem die Fiordiligi in Mozarts „Cosi fan tutte“, die Pamina in Mozarts „Zauberflöte“, die Ilia in Mozarts „Idomeneo“, der Orlofsky in Strauß' „Fledermaus“, die Marzelline in Beethovens „Leonore“, die Ann in Strawinskys „The Rake´s Progress“, Füchslein Schlaukopf in Janaceks „Das Schlaue Füchslein“, die Hanna Glawari in Lehars „Die lustige Witwe“, Sie in Terterians „Das Beben“, die Gefährtin in Nonos „Intolleranza 1960“ und der Komponist in Strauss´ „Ariadne auf Naxos“. Für die Darstellung des Orlofsky wurde Cornelia Horak für den Merkur-Theaterpreis nominiert („Ihr Orlofsky war das Ereignis der neuen Fledermaus am Gärtnerplatz.“) und von der Rezensentin des „Tagesspiegel“ Berlin im Jahrbuch 2003 der „Opernwelt“ als Nachwuchskünstlerin des Jahres benannt. 2007 folgte eine weiter Nominierung für den Merkur-Theaterpreis: „Cornelia Horak ist in ihrer schillernden Vielseitigkeit das Beste, was das Gärtnerplatztheater zu bieten hat.“ Gastspiele führten Cornelia Horak an das Theater Heidelberg, an das Staatstheater Weimar, an die musikalischen Komödie Leipzig, an die Grazer Oper, an das Stadttheater Klagenfurt, an das Theater an der Wien, die Opera National de Lorraine, das Teatro la Fenice in Venedig sowie an die Volksoper Wien. 2006 wirkte sie in Patras, Griechenland, an einer Opernproduktion „The Lament of Arianna“ im Rahmen der europäischen Kulturhauptstadt, mit. 2007 war Cornelia Horak die „Lan“ bei der österreichischen Erstaufführung der Oper „Tea“ von Oscar-Preisträger Tan Dun durch die Neue Oper Wien im Semperdepot. 2009 wirkte die Sopranistin in einem von Claus Guth szenisch realisierten „ Messiah“ von G. F. Händel im Theater an der Wien mit und gastierte in dieser Rolle an der Opera National de Lorraine in Nancy. An der Volksoper Wien verkörperte sie den Komponisten in R. Strauss‘ Ariadne. Als Marzelline in Beethovens Fidelio war Cornelia Horak im Stadttheater Klagenfurt zu erleben. Im Wr. Konzerthaus sang sie unter der Leitung von I. Bolton das Sopran-Solo in der „Missa solemnis“ von L. v. Beethoven. Im Jahr 2010 war die Sängerin als „Valetto“ im C.Monteverdis „L’Incoronazione di Poppea“ in der Regie von Robert Carson im Theater a.d. Wien zu erleben. Weiters stand „das Fräulein“ in der „Gespenstersonate“ von A. Reimann in der Wiener Kammeroper, sowie eine „1. Dame“ in Mozarts „Zauberflöte“ bei den Festspielen Erl und an der Wr.Volksoper auf dem Programm. Im Jänner 2011 debütierte Cornelia Horak am Teatro la Fenice in Venedig als „Gefährtin“ in L. Nonos „Intolleranza 1960“. - 21 - Außerdem wirkte sie bei den Uraufführungen von „Elisabeth“, einem Oratorium von N.Fheodoroff und „A Phantom Feast for Dietrich Bonhoeffer“ von Th.Desi beim Festival in Ossiach mit und gab einen Liederabend mit Werken A.Bergs und A.Schönbergs im Schönberg Center in Wien, wo die Sängerin im März 2011 in „Erwartung“ von A.Schönberg zu hören war. Im Konzerthaus Berlin war die Sopranistin die „Juno“ in J. M. Kraus‘ Oper „Aeneas in Karthago“. Konzerte und Liederabende gab Cornelia Horak u.a. bei den Salzburger Festspielen, der Schubertiade Feldkirch, den Wiener Festwochen, den Ludwigsburger Festspielen, der Styriarte Graz, den Haydn Festspielen in Eisenstadt, dem Jazzfest Saalfelden, den Bregenzer Festspielen, dem Budapester Frühlingsfestival, der Kremerata, dem Carinthischen Sommer, dem Rheingau Musik Festival, den Bachtagen in Ansbach, den Operettenfestspielen Bad Ischl, dem Musica viva Festival des Bayerischen Rundfunks, dem Emilia Romagna Festival, dem Festival Musica Sacra und dem Klangbogen Wien. Sie arbeitete mit Dirigenten wie Adam Fischer, Bruno Weil, Peter Schreier, Friedrich Cerha, Nicolas Mc Geagan, Richard Hickox, Franz Bauer-Theussl, Howard Arman, Walter Kobera, Sir Neville Marriner, Georg Schmöhe, Christoph Eberle, Jordi Savall, Ulf Schirmer, Ivor Bolton und Lothar Zagrosek zusammen. Bei Gramola erschien im Herbst 2008 eine CD der Sängerin mit Werken für Sopran und Streichquartett von F.Schubert, J.Haydn, O.Respighi und J.Brahms. Manuela Leonhartsberger Manuela Leonhartsberger wurde in Linz (Oberösterreich) geboren. Zur Zeit ist sie als Ensemblemitglied an der Volksoper Wien engagiert. Die Mezzosopranistin erhielt ihre musikalische Ausbildung an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien sowie am Konservatorium der Stadt Wien. Gesangstechnisch arbeitete sie zunächst mit Julia Conwell und Helena Lazarska zusammen. Seit ihrem Studienabschluss 2012 wird sie stimmlich von Gerhard Kahry betreut. Weitere Impulse verdankt sie Meisterkursen bei Michael Schade, Bernarda Fink, Edda Moser, Roger Vignoles, Helmut Deutsch und Angelika Kirchschlager. Die junge Künstlerin ist Gewinnerin internationaler Gesangswettbewerbe und renommierter Stipendien: u.a. Kammeroper Schloss Rheinsberg (Deutsche Oper Berlin 2009) und Britten Pears Young Artist Programm. Manuela Leonhartsberger begann ihre Laufbahn 2011 an der Neuen Oper Wien („Mass“, „Gramma“ und „Baal“) und debütierte im gleichen Jahr als Mercedes in „Carmen“ an der Volksoper Wien, wo sie seitdem in zahlreichen Produktionen zu erleben war. Gastengagements führten sie ans Linzer Landestheater, Kammeroper Wien, Festspielhaus Baden-Baden, Tokio Bunga Kaikan, New National Theatre Tokio, Nationaltheater Bratislava, Erkel-Theater Budapest, zum Festival Wien Modern, Osterklang Wien und zu den Opernfestspielen St. Margarethen. Das Repertoire der Künstlerin umfasst u.a. folgende Fachpartien: Hänsel ("Hänsel und Gretel"), Prinz Orlofsky ("Die Fledermaus"), Cherubino ("Le nozze di Figaro"), Dorabella ("Cosi fan tutte"), Mercedes ("Carmen"), Ciesca ("Gianni Schicchi"), 2. Dame sowie 3. Dame ("Die Zauberflöte"), Flora ("La Traviata"), Mutter ("Amahl und die nächtlichen Besucher"), Volpino ("Lo Speziale"). - 22 - Mit besonderer Hingabe widmet sich die Sängerin der Interpretation zeitgenössischer Werke. Ihre Darstellung der anspruchsvollen weiblichen Titelpartie der Judy in Sir Harrison Birtwistle's Punch and Judy (Neue Oper Wien/Kammeroper Wien 2014) begeisterte sowohl Presse als auch Publikum. Die Produktion wurde zur Armel Festival Competition eingeladen und live auf Arte übertragen. Sie gewann sowohl den Jurypreis für "Beste Produktion" als auch den Arte Audience Preis und erhielt eine Einladung zum Festival d'Avignon. Neben ihrer Musiktheatertätigkeit erarbeitete sich Manuela Leonhartsberger ein breites Konzert- und Liedrepertoire. Auftritte führten sie in den Musikverein Wien, ins Radiokulturhaus Wien, zum Polnischen Musikfestival Krakau, Schleswig Holstein Musikfestival etc. Gernot Heinrich Gernot Heinrich erhielt seine erste musikalische Ausbildung bei den Wiener Sängerknaben, wo er als Alt-Solist sowohl bei den internationalen Konzerten des Knabenchores als auch in der Wiener Staatsoper die musikalische Basis seiner Profession legte. Danach absolvierte er das Musikgymnasium in Oberschützen und studierte Trompete an der Musikuniversität Graz. Nach erfolgreichem Schulabschluss studierte er Gesangspädagogik bei Adelheid Hornich und Eva Bartfai an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Sowohl das Konzertfach als auch die szenische Arbeit im Bereich Oper sind für ihn künstlerisch wichtige und herausfordernde Betätigungsfelder. Sein Repertoire umfasst Musik, die von der frühen Mehrstimmigkeit und Renaissance bis hin zu zeitgenössischen Werken reicht. Als Oratoriensänger ist er in ganz Europa gefragt. Darüber hinaus wird Gernot Heinrich regelmäßig von SpezialistenEnsembles wie dem Clemencic-Consort, Ars Antiqua Austria, Accentus Austria und Progetto Semiserio für Renaissance- und Barockmusik oder der Neuen Oper Wien für den Bereich zeitgenössischen Musiktheaters eingeladen. Folgende Auswahl an Werken und Spielstätten zeigt sein breites musikalisches Spektrum, welches er sich mit Dirigenten wie Helmuth Rilling, Martin Haselböck, Kristjan Järvi, Manfred Mayrhofer, Johannes Prinz, Erwin Ortner, Johannes Hiemetsberger, Walter Kobéra, Markus Uhl, Kristian Schneider und René Clemencic, mit Regisseuren wie Hans Gratzer, Paul Flieder, Stephan Bruckmeier, Andreas Leisner, Alexander Kubelka und Johannes Erath, sowie mit Orchestern wie den Tonkünstlern Niederösterreich, dem amadeus ensemble-wien, der Wiener Akademie, dem Bach-Collegium Stuttgart, dem Karlsruher Barockorchester, der Bayerischen Kammerphilharmonie, der Capella Lutherana, dem Bach Consort Wien, den Wiener Bachsolisten und dem Savaria Symphonieorchester erarbeitet hat: Gernot Heinrich sang bei den Festivals Wien modern, Wiener Festwochen und Allegro Vivo, den Ruhrfestspielen in Recklinghausen/D, dem Festival Rencontres Internationales de Musique Medievale in Thoronet/F, dem Festival dell' Aurora in Crotone/I, dem Festival Wörthersee Classics in Klagenfurt/A, dem Festival Estate Musicale Gasparo da Salò/I, bei der Kyburgiade in Winterthur/CH, beim Festival Torino Settembre Musica in Turin/I und beim Festival Barocco in Viterbo/I. Liederabende in kammermusikalischer Besetzung und seine Ensembletätigkeit mit den von ihm mitbegründeten Vienna Voice Artists für Musik des 16. und 17. Jahrhunderts runden die - 23 - künstlerische Tätigkeit von Gernot Heinrich ab, die durch verschiedene Rundfunk- und CDAufnahmen dokumentiert ist. Markus Volpert Markus Volpert studierte in Graz bei Wolfgang Gamerith, sein Solistendiplom mit Auszeichnung erwarb der Bariton bei Kurt Widmer in Basel. Als Mitglied des Zürcher Opernstudios und in Meisterkursen bei Sena Jurinac, Christa Ludwig, Elisabeth Schwarzkopf und Thomas Quasthoff sowie im Unterricht bei Horst Günter rundete er seine stimmliche Ausbildung ab. Markus Volpert ist Preisträger und Gewinner verschiedener Wettbewerbe - darunter der Leipziger Bachwettbewerb, der Deutsche Musikwettbewerb in Berlin, der Grazer SchubertWettbewerb, der Anneliese Rothenberger-Wettbewerb und der Francisco-Viñas-Wettbewerb in Barcelona - und singt regelmäßig bei wichtigen Festivals in ganz Mitteleuropa. Seine Erfahrung als Konzertsänger erwarb sich der Bariton in der Zusammenarbeit mit namhaften Dirigenten, etwa Marcus Bosch, Michel Corboz, Michi Gaigg, René Jacobs, James Judd, Sigiswald Kuijken, Rudolf Lutz, Andrés Orozco-Estrada, Hans-Christoph Rademann, Martin Turnovský und Ralf Weikert. Er konzertiert mit renommierten Originalklang-Ensembles wie der Akademie für Alte Musik Berlin, Capriccio Basel, Concerto Köln, dem L ́Orfeo Barockorchester und dem Freiburger Barockorchester sowie zahlreichen philharmonischen und symphonischen Orchestern. Markus Volpert war in den Opernhäusern in Zürich, Basel und Magdeburg, bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen und wiederholt bei freien Produktionen auf der Bühne zu Gast. Ein Kritiker beschrieb ihn folgendermaßen: „Markus Volpert in der Titelrolle scheut die große Geste nicht, die ihm aber nie zu hohlem Pathos verkommt. Er gibt einen höchst emotionalen und auch im Spiel überzeugenden Orpheus.“ Die kammermusikalische Betätigung als Liedsänger rundet das künstlerische Schaffen des Baritons ab. Sein breit gefächertes Repertoire wird durch eine Vielzahl von Radiomitschnitten und CD/DVD-Produktionen dokumentiert. Markus Volpert ist regelmäßig als Solist im Rahmen der Konzerte und Einspielungen der J. S. Bach-Stiftung St. Gallen zu hören. Zuletzt erschienen darüber hinaus im Jahr 2014 zwei Aufnahmen gemeinsam mit Michi Gaigg und dem L´Orfeo Barockorchester: Telemanns "Miriways", in welcher der Bariton in der Titelpartie zu hören ist, beim Label cpo sowie Mozarts "La Betulia Liberata" beim Label ChallengeClassics. - 24 - Christian Birnbaum Geboren 1964 in St.Pölten, erhielt er mit sieben Jahren seinen ersten Violinunterricht. 1982 begann er sein Violinstudium bei Prof. Günter Pichler an der Wiener Musikhochschule und wurde Konzertmeister des Wiener Jeunesse- Orchesters. Von 1986-1990 setzte er sein Studium bei Prof. Alfred Staar fort. Christian Birnbaum absolvierte 1990 die staatliche Lehrbefähigungsprüfung mit einstimmiger Auszeichnung und erhielt den Würdigungspreis des Bundesministeriums für Wissenschaft und Kunst. Nach einer Mitgliedschaft im internationalen Gustav-Mahler– Jugendorchester wurde er 1988 Mitglied der Wiener Symphoniker. Birnbaum konnte in den Jahren 1988 bis 1993 als Primarius des Brahmsquartettes und Mitglied der Wiener Kammermusiker reiche kammermusikalische Erfahrungen sammeln. 1993-1997 studierte er Dirigieren am Konservatorium der Stadt Wien bei Prof. Georg Mark und GMD Reinhard Schwarz und gab seinem musikalischen Leben damit eine neue Richtung. 1994 wurde er künstlerischer Leiter des Consortium Musicum Alte Universität und dirigiert bis heute Messen und ORF-Übertragungen an der Wiener Universitätskirche. Die kontinuierliche Aufbauarbeit mit diesem Chor in gleichzeitiger Zusammenarbeit mit Mitgliedern der Wiener Symphoniker führte zu erfolgreichen Aufführungen wie Mendelssohns „Elias“ bei den Stiftskonzerten Melk oder Haydns „Schöpfung“ in der Universitätskirche zum 30-jährigem Chorjubiläum. Ein besonderer Höhepunkt wurde die Uraufführung des eigens für das Consortium komponierten Oratoriums „Sonnengesang“ von Kurt Schwertsik 2004 im Rahmen des Internationalen Orgelfestivals „Organo Pleno 2004“ an der Wiener Universitätskirche. Seit 1998 ist Christian Birnbaum künstlerischer Leiter des Barockensembles der Wiener Symphoniker. Nach mehreren Konzerten im Rahmen der Bregenzer Festspiele gastiert das Ensemble unter seiner Leitung mittlerweile auch in Deutschland erfolgreich. Die erste CD des Ensembles, die unter seiner Leitung aufgenommen wurde, verkaufte sich so gut, dass die Produktionsfirma mit dem Ensemble einen 5-Jahresvertrag abschloss. Die CD- Reihe „Fiori musicali Triberg“ wurde inzwischen mehrfach im ORF und seit November 2009 auch im bayrischen Rundfunk gespielt.2011 folgte ein neuer 3- Jahresvertrag mit dem Titel „Ars et aqua Triberg“ Seit 1.1. 2007 ist er Chefdirigent des Akademischen Orchestervereins, des ersten Wiener Amateurorchesters mit einer über 100-jährigen Tradition. Mit diesem Orchester feierte er bereits 2005 sein Debüt im Großen Musikvereinssaal mit der „Messa da Requiem“ von Giuseppe Verdi. Birnbaum widmet sich dieser Aufgabe mit grossem Engagement. Die bisherige Zusammenarbeit führte zu bejubelten Aufführungen wie „Carmina burana“ oder der 5.Symphonie von Tschaikovsky ebenfalls im großen Musikvereinssaal. Gastdirigate führten ihn ans Pult des Wiener Mozartorchesters, der slowenischen Philharmonie, den „Vienna Classical Players“ und des Wiener Concertvereins, dem Kammerorchester der Wiener Symphoniker. Seine dirigentischen Erfolge blieben im eigenen Orchester auch nicht unbemerkt. So dirigierte er im Jahr 2000 im Rahmen des Festgottesdienstes „100 Jahre Wiener Symphoniker“ die Paukenmesse von Joseph Haydn. Im Sommer 2008 wählten ihn die Wiener Symphoniker zum Dirigenten des Balls der Wiener Symphoniker, wo er im Rahmen der feierlichen Eröffnung Werke von Suppé und Johann Strauss mit großem Erfolg dirigierte. Im Dezember 2010 dirigierte er die Wiener Symphoniker bei der Benefizgala „100 Jahre Österreichische Krebshilfe“ in Anwesenheit des Herrn Bundespräsidenten. - 25 - Consortium Musicum Alte Universität Das CMAU – Consortium Musicum Alte Universität – wurde 1978 von Martin und Ingrid Sieghart als Chor der Wiener Jesuitenkirche (Universitätskirche) gegründet und ist bis heute seinem Auftrag treu geblieben, als Amateurchor professionell Kirchenmusik zu singen. Fast alle großen lateinischen Messen der Wiener Klassik und Romantik sind in seinem Repertoire. Daneben trat das CMAU auch regelmäßig als Konzertchor auf, mit Werken wie Bachs Matthäuspassion und Weihnachtsoratorium, Haydns Jahreszeiten und Schöpfung, Händels Messias oder dem Verdi-Requiem im großen Musikvereinssaal. „Elias“ von MendelssohnBartholdy, Mozart-Requiem und Uraufführungen von F. Blaimschein und J. Holik: All das dokumentiert das breite Spektrum des Chores. Mit Jänner 1994 hat Christian Birnbaum, Mitglied der Wiener Symphoniker, die musikalische Entwicklung des Chores übernommen und mit zahlreichen Mess- und Konzertauftritten das Consortium Musicum im Universitätsviertel und außerhalb neu profiliert. Ein besonderer Höhepunkt war der Konzertzyklus zum 25-jährigen Chorjubiläum mit der Aufführung des Brahms-Requiems, der „Coronation Anthems“ von Händel und der Uraufführung des eigens für das CMAU komponierten Oratoriums „Sonnengesang“ von Kurt Schwertsik. Im Mozartjahr 2006 sang der Chor einen musikalisch hochwertigen Zyklus von 10 Messen von W.A.Mozart, von denen auch einige in das Programm des Festivals „Mozart Sakral 2006“ aufgenommen wurden. 2007 gelang eine äußerst packende Wiedergabe der „Carmina Burana“ von Carl Orff im großen Musikvereinssaal mit dem AOV in Wien. 2008 beging der Chor sein 30-jähriges Jubiläum mit einer vielbeachteten und umjubelten Aufführung von Haydns Schöpfung in der Universitätskirche. Am 8.Dezember 2010 war der Chor Teil der außergewöhnlichen Stimme in monumentalen 9.Symphonie von Ludwig van Beethoven im Großen Musikvereinssaal. der --o—o-In Ergänzung zur Orchestertätigkeit soll Kammermusik Abwechslung ins Musikleben des Orchesters bringen. Deshalb veranstaltet der AOV mehrmals im Jahr Kammerkonzerte, an denen die Orchestermitglieder mit ihren Freunden musizieren. Wir laden Sie ein, auch zu diesen Konzerten zu kommen! Unser nächstes Kammerkonzert: Sonntag, 13. September 2015, 17.30h in der evangelischen Markuskirche Ottakring Thaliastrasse 156, 1160 Wien Programm: L. v. Beethoven – Septett f. Klarinette, Horn, Fagott, Violine, Viola, Violoncello & Kontrabass, op. 20, Es-Dur Richard Strauss – Suite für 13 Bläser, op. 4 - 26 - Akademischer Orchesterverein Wien Der Akademische Orchesterverein Wien (AOV) ist eines der traditionsreichsten Amateurorchester Wiens. Seit seiner Gründung im Jahre 1904 hat sich der AOV im Laufe der Jahrzehnte zu einem großen symphonischen Klangkörper entwickelt und spielte in seiner langen Geschichte unter so berühmten Dirigenten wie Richard Strauss, Alexander Zemlinsky, Karl Böhm und Zubin Mehta. Nach 1945 wurde das Orchester vor allem durch Hans Swarowsky, Karl Österreicher und Karl Etti geprägt. Fast 50 Jahre lang lag die künstlerische Leitung in den Händen von Prof. Wolfgang Gabriel, der das Orchester in kontinuierlicher Aufbauarbeit auf sein im Wiener Musikleben anerkanntes Niveau gebracht hat. Mit Jänner 2007 erfolgte die Bestellung von Christian Birnbaum zum Chefdirigenten des AOV. Der AOV spielt jährlich 6-8 Konzerte unter anderem im goldenen Saal des Wiener Musikvereins. Spenden Sie für den Akademischen Orchesterverein Wien! Der AOV ist ein gemeinnütziger Verein zur Pflege der Kammer- und Orchestermusik. Seine Mitglieder spielen und arbeiten ehrenamtlich, die Kosten für den Proben- und Orchesterbetrieb werden aus Konzerteinnahmen, Mitgliedsbeiträgen und Spenden gedeckt. Wenn Ihnen das heutige Konzert gefallen hat, sind Sie herzlich eingeladen, mit Ihrer Spende die künstlerischen Aktivitäten des AOV zu unterstützen. Unsere Kontoverbindung: Kontoinhaber: „Akademischer Orchesterverein Wien“ Bank: Bawag-PSK Bankleitzahl: 60000 Kontonummer: 7856680 IBAN: AT106000000007856680 - 27 - AOV Konzertvorschau Unser nächstes Konzert: Sonntag, 4. 10. 2015, 17.30h, Barockkonzert in der reformierten Stadtkirche Wien Dorotheergasse 16, 1010 Wien Programm: J. S. Bach: 5. Brandenburgisches Konzert, BWV 1050 Soli: Flöte – Peter Placheta; Violine – Christian Birnbaum Cembalo - Reinhard Führer G. B. Pergolesi: Stabat Mater Dirigent: Christian Birnbaum (Chefdirigent des AOV) Kartenverkauf an der Abendkasse: Dorotheergasse 16, 1010 Wien Besuchen Sie uns auf facebook: ´Akademischer Orchesterverein in Wien´ Wollen Sie unsere Konzerteinladungen erhalten oder bei uns mitspielen? Dann bitten wir um ein Email an [email protected] ______________________________________________________ Medieninhaber (Herausgeber): Der Akademische Orchesterverein in Wien, Lothringerstr. 20, 1030 Wien. Redaktion und für den Inhalt verantwortlich: DI Norbert Theuretzbacher Preis des Programmheftes: 3,40 € - 28 -