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Kornrade - Pädagogische Hochschule Karlsruhe

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    August 2018
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Kornrade Agrostémma githágo Familie: Nelkengewächse(Caryophyllaceae) Die Kornrade ist in den letzten Jahren seltener geworden und zählt mittlerweile zu den stark gefährdeten Arten der „Roten Liste“. Sie ist ein Ackerwildkraut und ist durch neue Anbaumethoden der Landwirtschaft, wie Saatgutreinigung und Herbizidspritzungen in ihrem Bestand sehr verringert worden. Mit der Wahl der Kornrade zur Pflanze 2003 will man auf den Erhalt dieser Art aufmerksam machen. Wissenswertes Früher war die Kornrade ein verbreitetes Ackerunkraut und gehörte zu der sogenannten Ackerbegleitflora. Durch die Vermischung mit dem anderen Korn kam es häufig zu Vergiftungen. Die Samen der Kornrade ähneln in der Größe den Getreidekörnern und die Fruchtstände geben die Samen erst beim Dreschen frei. Giftigkeit: Die Kornrade ist in allen ihren Teilen giftig. Nur 3-5 g des Samens sind giftig und konnten früher zu Massenvergiftungen durch das Brotmehl führen. Inhaltsstoff: Vorwiegend Saponine sind für die Giftigkeit verantwortlich - allein der Samen hat einen Gehalt von 7 %. Wirkung: Die Vergiftungssymptome sind lepraähnlich und treten folgendermaßen auf: Kratzen im Mund und Rachen, Übelkeit, Durchfall und Kreislaufstörungen. In schweren Fällen kann es sogar zum Tod durch Atemlähmung kommen. Kornrade Agrostémma githágo Familie: Nelkengewächse (Caryophylláceae) Name: Der botanische Name für die gewöhnliche Kornrade ist Agrostémma githágo. Dieser wurde von Linné geprägt und wird abgeleitet vom griechischen agros = Acker, Feld stemma = Binde, Kranz Der Gattungsname der Kornrade ist ein Hinweis auf die frühere Nutzung der Pflanze zum Winden von Kränzen. gith = Name des Schwarzkümmels ago = „Ähnlichkeit mit“ Der Artname der Kornrade weist auf die Ähnlichkeit des Kornradesamens mit dem des Schwarzkümmels hin. Wuchsform: Die Pflanze kann 50 bis 100 cm hoch werden. Der Stängel ist aufrecht, filzig-grau behaart, meist unverzweigt oder nur mit wenigen Seitentrieben. Die unteren Blätter können eine Länge von bis zu 50cm erreichen. Blätter: Die gegenständigen, schmalen, grau-behaarten Blätter sind ganzrandig und ungeteilt. Fünf spitz zulaufende Kelchblätter überragen die fünf purpur-violetten Kronblätter. Blütezeit: von Juni bis August Blüten: Die purpur-violetten Blüten werden etwa 2 cm groß und wachsen einzeln endständig. Frucht: Vielsamige Kapseln mit schwarzen, warzigen 3-4 mm großen Samen. Die Ausbreitung der Samen ist sehr menschenabhängig, da sie hauptsächlich beim Dreschen aus den Kapseln freigesetzt werden. Zudem ist der Samen nur wenige Monate im Boden keimfähig. Blütezeit: Juni bis August Ökologischer Lehrgarten Pädagogische Hochschule Karlsruhe www.ph-karlsruhe.de/NATUR/GARTEN/ Autorin: Beate Schmuck