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Kristin - Michael

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Uns Christen wird oft vorgeworfen, dass es Jesus überhaupt nicht gab. Die Evangelien seien kein Beweis für die Existenz Jesu, da sie erst viele Jahre nach seinem Tod aufgeschrieben wurden. Aber es gibt auch außerchristliche Quellen, von denen die Kritiker des Christentums anscheinend nichts wissen. Kaum eine andere Person wie Jesus wurde so vielfältig bezeugt, auch wenn es zwischen den einzelnen Quellen Abweichungen gibt. Schon in den „Annalen“ des Publius Cornelius Tacitus, der ein römischer Geschichtsschreiber um 116 n.Chr. war, steht etwas über die christliche Gemeinde geschrieben. Die christliche Gemeinde soll ihren „Ursprung in Christus, welcher unter der Regierung des Tiberius durch den Landpfleger Pontius Pilatus mit dem Tod bestraft worden war“ haben. Einen Zweifel an der Existenz Jesu hat der Geschichtsschreiber Tacitus wohl nicht gehabt, da er ein Feind der Christen war und somit keinen Grund hatte, Jesus aufgrund des Glaubens zu erfinden. Des Weiteren wird Jesu Verurteilung und Kreuzigung auch in den „Antiquitates“ (93 n.Chr.) von Flavius Josephus erwähnt. Flavius Josephus war ein Kritiker, der aber interessiert war and er christlichen Religion. „Und noch heute hat die Schar derer, die nach ihm Christen heißen, nicht abgenommen.“ Dies ist doch ein Beleg dafür, dass es Jesus gegeben haben muss, denn sonst wäre doch niemals eine Gruppe entstanden, die sich den Namen ihre Messias gegeben hat. In der Pilatus-Inschrift steht geschrieben, dass Pontius Pilatus zum Zeitpunkt des Todes Jesu als römischer Cerwalter tätig war. Dies ist ein wichtiger Beleg für die historische Zuverlässigkeit der in den Evangelien überlieferten Geschichten Jesu. Zudem gibt es auch ein Schweißtuch von Jesus, doch ob es wirklich Jesu Schweißtuch ist, ist umstritten. Bis heute ist nicht geklärt, ob es eine Fälschung ist oder ob es sich um das Original handelt. Bekannt ist, dass es in dem Örtchen Manopello ein Schleierbild gibt, auf dem Jesus zu sehen sein soll. Dieses Bild soll angeblich das Schweißtuch Jesu sein. Doch ob dies wirklich stimmt, ist noch nicht geklärt. Aber eins ist sicher: Das Tuch ist etwas Besonderes. Denn je nach Lichteinfall sieht es anders aus, manchmal sieht man auch gar nichts auf dem Tuch. Auch wenn die Außerbiblischen Quellen von Jesu Leben und Wirken nur einige wenige sind, wird von Historikern die Existenz Jesu nicht bezweifelt. Die Quellenlage ist schwierig, da zu Jesu Lebzeiten nur sehr wenige Menschen schreiben konnten. Vieles wurde nur mündlich überliefert, welches dann von den Evangelisten aufgeschrieben wurde. Die Geschichten wurden immer wieder neu erzählt, wodurch auch viel verändert worden ist. Aber alles hat einen ursprünglichen Kern, wie z.B. die Existenz Jesu. Es ist jedoch schwer, den ursprünglichen Kern von dem später Hinzugefügten zu trennen. In den Schriften des Neuen Testaments gibt es eine Vielzahl von Informationen über das Leben und Wirken des Jesus von Nazareth. Die ältesten Teile, die Paulus-Briefe (50-65 n.Chr.) berichten von den Auswirkungen der Lehre Jesu in den christlichen Gemeinden. Doch ma meisten wird in den Evangelien über Jesus berichtet. Markus schrieb das erste Evangelium, welches wohl auch Lukas und Matthäus in schriftlicher Form vorlag, da sie viel vom Aufbau der Markus-Evangeliums übernahmen. Diese drei Evangelien nennt man daher auch „synoptische Evangelien“. Matthäus und Lukas haben aber auch wörtliche Übereinstimmungen, die sie nicht von Markus haben können. Deshalb gab es vermutlich noch eine andere, nicht mehr vorhandene Quelle, die Sprüche Jesu beinhaltete. Diese Quelle nennt man Spruchquelle oder Logienquelle. Johannes schrieb später als die anderen sein Evangelium. Dieses baute er zwar anders auf als die Synoptiker, jedoch gibt es auch Gemeinsamkeiten. Es gibt auch noch viele weitere Evangelien, die später entstanden sind und somit nicht ins Neuen Testament aufgenommen wurden. Insgesamt kann man sagen, dass das Neue Testament eine umfassende und vielstimmige Quelle über das Leben und Wierken Jesu zu weinen Lebzeiten und den Nachwirkungen in den christlichen Urgemeinden ist. Deshalb muss doch an der Existenz Jesu etwas dran sein. Es ist schwer zu unterscheiden, was von Jesus und den ersten Zeugen stammt und was später verändert worden ist. Jedoch kann man die Evangelien nicht als unglaubwürdig bezeichnen, da alle, die die Evangelien geschrieben haben, von der Existenz Jesu überzeugt waren. Die Evangelien setzen den Glauben an Jesus als auferstandenen Christus voraus und sind deshalb an ihm nur aus dieser Perspektive interessiert. Die Evangelisten mussten sein Leben und sein Schicksal am Kreuz neu verstehen, denn im Rückblick hatte jedes Wort und jede Tat Jesu einen endgültigeren Sinn. Die Evangelisten überarbeiteten und überprüften jede der im Umlauf gewesenen Geschichten über Jesus. Sie beleuchteten die ideale und zeitlos gültige Seite Jesu, wodurch er immer mehr zum Messias und Sohn Gottes wurde. Im Markus-Evangelium ist für die Leser nachvollziehbar, dass Jesus Gottes Sohn ist, aber Jesus selbst macht ein Geheimnis daraus. Die Forscher sind sich heute einig, dass Jesus eine von Gott abgeleitete besondere Autorität hatte, aber es gibt Zweifel, ob sich der historische Jesus überhaupt für den Messias oder Gottes Sohn hielt. Die Evangelien sind das Gegenteil der neutralen historischen Schriften. In den Evangelien steht alles über das Leben Jesu, was auf seinen späteren Tod am Kreuz und die Erhöhung durch Gott in der Auferstehung hinausläuft. Trotzdem kann man sagen, dass die Evangelien ein wichtiger Beweis für die Existenz Jesu sind, obwohl sie nicht neutral und objektiv sind wie die historischen Schriften, die nur reine Fakten ohne später Hinzugefügtes beinhalten. Aber alles hat einen wahren Kern. Der wahre Kern der Evangelien ist die Existenz des besonderen Mannes Jesus. Das Leben Jesu ist deshalb zwar ausführlich und vielstimmig bezeugt, aber es ist unmöglich, eine neutrale, historisch zuverlässige Biographie für Jesus von Nazareth zu schreiben. Viele Taten und Aussprüche in den Evangelien wurden hinzugefügt, aber dies war auch in anderen Religionen der Fall. Durch die Geschichtswissenschaft, welcher evangelische, katholische, jüdische und humanwissenschaftliche Forscher angehören, gibt es ein ungefähres Bild von Jesus. Das historisch sicherste Ereignis ist die Kreuzigung durch die Römer, die wahrscheinlich am 7.4.30 stattfand. Jesus wurde vermutlich noch vor dem Jahr 1 geboren und wurde 30 – 40 Jahre alt, was heißt, dass er kein junger Mann mehr war nach damaligen Maßstäben. Sein öffentliches Wirken dauerte nur ca. 1 Jahr. Über sein Äußeres ist nichts bekannt. Jesus war Jude, sein Vater war Bauhandwerker oder Zimmermann, weshalb auch Jesus diese Berufe ergriffen hat, da dies zur damaligen Zeit so üblich war. Der Heimatort von Jesus war Nazareth. Jesus hatte vier Brüder und mehrere Schwestern und war nicht von aristokratischer Herkunft. Jesu Muttersprache war Aramäisch, er konnte aber auch die hebräische Bibel lesen, konnte Griechisch und verstand womöglich noch etwas vom Latein der Römer. Seine Sprache war einfach, klar und sehr anschaulich, wie man es auch in den Gleichnissen sehen kann. Auch hatte Jesus eine große persönliche Ausstrahlungskraft. Johannes taufte Jesus, welches wohl sein entscheidendes Berufungserlebnis war, da er nach der Taufe Gottes Stimme hörte und sich als Gesandter Gottes und Verknder der baldigen Verwandlung der Welt und ihrer Ordnungen in die Herrschaft Gottes sah. Jesus hatte also eine innige, persönliche Verbindung mit Gott, einen unerschütterlichen Glauben, die Fähigkeit, Kranke zu heilen, einen hohen ethischen Anspruch und die Bereitschaft, Leiden auf sich zu nehmen. Im Mittelpunkt seines Lebens standen Heil, Freude und Liebe. Jesus war dem Leben zugewandt und hatte eine sensible, menschenfreundliche Haltung gegenüber Menschen im gesellschaftlichen und sozialen Abseits, sowie Kranken und Armen. Er ging auch unbefangen mit Frauen um und verdammte „Sünderinnen“ nicht. Diese und noch einige Fakten sind von Forschern bezeugt worden. Hätte es Jesus nicht gegeben, wären diese Fakten niemals von den Forschern herausgefunden worden. Bis heute gibt es keine Klarheit über die letzten Einzelheiten Jesu, doch aus wissenschaftlicher Sicht besteht kein Zweifel an der Existenz Jesu. Und die außerbiblischen Quellen sind für Kritiker doch Beweis genug, dass es die Person Jesus wirklich gab. Kristin