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Das Bayer Kultur-Magazin Katja Schneider | Mythos im Tanz TANZ | Orphée und ZauberEi MUSIK | Musical-Premiere KUNST | Kunstakademie Münster zu Gast MUSIK | Mezzosopran und Harfe SCHAUSPIEL | Antike und Klappmaulpuppen -16+x | Jugend | Computerspielesounds
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Editorial
Liebe Freunde von Bayer Kultur! Die künstlerische Auseinandersetzung mit unserem Spielzeit-Thema Mythos und Gegenwart verlief bisher außerordentlich facettenreich und spannend. Waren es in den vergangenen Wochen die von Robert Lebeck in beeindruckenden Fotos eingefangenen Personen-Mythen des 20. Jahrhunderts, eine musikalische Zustandsbeschreibung zum Elvis-Mythos oder das atemberaubende Konzert von Amarcord Wien zum musikalischen Mythos der Donaumetropole, immer ging es um moderne Mythen. In diesem Heft kehren wir mit unserem Programm wieder zur Antike zurück. Mit der einzigen vollständig erhaltenen Tragödientrilogie des antiken Griechenlands, Aischylos’ Orestie, im SCHAUSPIEL, einer Auftragskomposition von Bayer Kultur an den französischen Komponisten Thierry Escaich über den Orpheus-Mythos in der Sparte MUSIK und mit der Deutschen Erstaufführung von Orphée, einer Choreographie von Dominique Hervieu und José Montalvo im TANZ. Die hier verwendete Musik 2
von Claudio Monteverdi und Christoph Willibald Gluck schlägt dabei am Ende der Saison wieder den Bogen zur Festlichen Spielzeiteröffnung, in deren Zentrum ebenfalls diese beiden Komponisten standen. Die Sparte TANZ bildet auch den Themen-Schwerpunkt dieses Heftes. Denn neben dem Beitrag zu Orphée – das Stück basiert auf einer intensiven Auseinandersetzung der beiden Choreographen mit Ovid und Virgil – können Sie einen Essay von Katja Schneider zum Thema Mythos im Tanz lesen und wir geben Ihnen anlässlich der Aufführung von ZauberEi, der ersten speziell für Kinder geschaffenen Choreographie im Programm von Bayer Kultur, einen Überblick über die Situation von Tanz-Produktionen für Kinder in Deutschland. Die Premiere des Kurt Weill-Musicals One Touch of Venus, eine Koproduktion mit der Folkwang Hochschule Essen, und die Ausstellung in Kooperation mit der Kunstakademie Münster in der Reihe Kunsthochschulen zu Gast sind Projekte im Rahmen von stART. Diese mittlerweile fest etablierte Initiative zur Förderung des hochtalentierten künstlerischen Nachwuchses bringt uns weit über die Grenzen Nordrhein-Westfalens hinaus hohe Anerkennung ein. Aus der Vielzahl weiterer Aufführungen möchte ich Ihnen ein Konzert ganz besonders ans Herz legen: Vesselina Kasarova singt Arien von Georg Friedrich Händel und Wolfgang Amadeus Mozart. Während in den Musikmetropolen der Welt für Konzerte dieser Ausnahmekünstlerin kaum Karten zu ergattern sind, haben Sie im Rahmen unserer Reihe Pasticcio noch gute Chancen. Sie sollten sie nutzen! Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre. Ihr
Dr. Volker Mattern Leiter Bayer Kultur
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Mythos im Tanz Katja Schneider über getanzte Mythen Seite 4
TANZ Ein eindrucksvoller Tanzabend zum Mythos Orpheus Seite 8
TANZ | -8+x Tanz auch im Kinderprogramm – für Bayer Kultur eine Selbstverständlichkeit Seite 10 MUSIK Rückkehr des Musicals: Premiere von Kurt Weills One Touch of Venus Seite 11 KUNST Fortsetzung der Reihe Kunsthochschulen zu Gast mit der Kunstakademie Münster Seite 12 MUSIK Vesselina Kasarova ist die Königin der Mezzosoprane und eine Auftragskomposition kommt zur Uraufführung Seite 14 und Seite 15 SCHAUSPIEL Zwischen Familiendrama und schwarzem Humor: Die Orestie und Punch & Judy Seite 16 und Seite 17 -16+x | Jugend Nicht nur am PC – Musik aus Computerspielen, sinfonisch präsentiert Seite 18
Das Bayer Kultur-Magazin
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Dr. Katja Schneider lehrt seit 2004 an der twm – Theaterwissenschaft der Ludwig-Maximilian-Universität München. Schwerpunkte ihrer akademischen Arbeit sind Tanzgeschichte und Konzeptionen des zeitgenössischen Tanzes, Tanztheorie, Tanz-, Theater- und Textanalyse. Außerdem arbeitet sie als Tanzpädagogin, Kuratorin (u. a. Tanzplattform Deutschland 2004) sowie als Journalistin und Autorin mit dem Schwerpunkt Tanz, vor allem für die Süddeutsche Zeitung und den Deutschlandfunk, und ist Redakteurin der Zeitschrift tanz.
4Waslaw Nijinsky in Spectre de la rose
Mythos im Tanz Text: Katja Schneider · Fotos: E. O. Hoppé (2), Agostino Pacciani
Alles kann Mythos werden, sagt der französische Philosoph Roland Barthes, „denn das Universum ist unendlich suggestiv“. Damit etwas zum Mythos werde, müsse man nur lange genug darüber sprechen, denn die Sprache bilde den Mythos, der kein Ding und kein Begriff, sondern eine Aussage sei, eine Form, eine Botschaft, die erzählt, geschrieben, abgebildet oder eben auch vorgeführt werden kann. Gleich drei Kinofilme transportieren in diesen Wochen den Mythos vom Tanz. Darren Aronofsky entwirft in Black Swan den Alptraum einer jungen Ballerina, die sich – zu kühl und unerfahren für die Rolle des frivolen schwarzen Schwans – einem Martyrium unterwerfen muss, um nicht nur ihren Körper, sondern auch ihre Psyche bereit zu machen für die dunklen, abgründigen Seiten der Kunst. Für ihre Rolle der Tänzerin Nina wurde Natalie Portman mit dem Oscar ausgezeichnet. Ihre Ballettausbildung liegt zwar schon eine Weile zurück, aber dass sie sich in einem Jahr hochtrainieren konnte, um zumindest äußerlich das Bild der perfekten Ballerina zu suggerieren, bedient wie nebenbei einen Mythos des Hollywoodkinos: Man kann es schaffen, wenn man nur will. Die alten Griechen projizierten die Helden ihrer mythischen Erzählungen als Sternbilder an den Himmel, das Starwesen unserer Tage drückt sie als Sterne in den Asphalt und wurde damit selbst zum mythischen System. Der Film Black Swan dekonstruiert nicht das Werk Schwanensee, in dem sich der weiße und der schwarz Schwan als Gut und Böse gegenüberstehen, sondern er „deformiert“ es, wie Barthes sagen würde. Denn der Mythos sei eine „gestohlene und zurückgegebene Aussage“. „Gestohlen“, wenn man so will, hat der Regisseur bei dem Ballett von Marius Petipa und Lew Iwanow, das seine Premiere zu Musik von Peter Tschaikowsky 1895 am Zarenhof in Sankt Petersburg feierte. Bis heute verkörpert dieses Ballett den Mythos des klassischen Tanzes schlechthin. In der tragischen Liebesgeschichte zwischen dem melancholischen Prinzen und der in eine Schwanendame verwandelten Prinzessin kulminiert die seit der Romantik propagierte Idee der zwei Welten, die sich antagonistisch gegenüberstehen. Das Konzept oder besser gesagt die Ideologie setzt der realen Welt eine phantastische gegenüber, der braven
Ehe die Sehnsucht nach einer gesteigerten Liebe, der Fortpflanzungsfamilie die reproduktions- und zweckfreie, aber sublimierte Erotik. Aronofsky lässt in seinem Film hinter die Glanzfassade des prunkvollen Balletts sehen. Was er ihm „zurückgibt“, ist die gern unterdrückte oder verschleierte Quälerei und Zurichtung des Körpers. Darauf lenkt er den Blick und legt damit wortwörtlich den Finger in die Wunde. Ähnlich wie in seinem vorangegangenen Film The Wrestler feiert auch Black Swan mit der Inszenierung der lädierten Ballerina den Willen und das Vermögen zu Selbstüberwindung und Selbstmodellierung – und schließt damit an den aktuellen Mythos unserer Zeit an, die Selbstmanagement, Selbstdisziplin, Selbstoptimierung nicht nur beim Künstler zum Programm erhebt, sondern als Selbstentwurf für alle in Anschlag bringen will: ob Angestellter oder Freiberufler, Schulkind oder Rentner, Familienmanager oder Hartz-IVEmpfänger. Hierfür liefert der Tanz tatsächlich ein treffliches Modell. Für diese Mythisierung taugt im übrigen nicht nur das Ballett, das bisweilen superdünne Ballerinen auf die Bühne schickt, die selbst mit angebrochenem Knöchel und fast gerissenem Band ihre Vorstellung noch zu Ende tanzen und in Selbstverleugnung und absoluter Hingabe an ihren Beruf vieles tun würden, was ihrer seelischen und physischen Integrität zuwiderläuft. Auch das Tanztheater – einmal gegen den klassischen Drill und die Zwänge des Systems angetreten – hat seine eigene Spielart des Mythos entwickelt. Tanzt, tanzt, sonst sind wir verloren betitelte der Filmemacher Wim Wenders seine Hommage an die Ikone des deutschen Tanztheaters, Pina Bausch. Der emphatische Ausruf, der die Kunst mit der existenziellen Befindlichkeit nicht nur des Tänzers, sondern einer sich im „Wir“ beschworenen Gruppe paart, verlangt ebenso wie Black Swan nach absoluter Liebe und Hingabe an das, was man tut. Zum Lohn winkt hier nicht nur die ersehnte Rolle und der Erfolg, sondern ganz generell: die Rettung. Tanzen, so lernen wir, bewahrt mich vor der Verlorenheit, Tanz, so schwingt hier mit, reklamiert für sich den absoluten Gegenentwurf – wenn auch im Filmtitel nicht klar wird, wogegen. Ist es die heilende Selbstrettung des Menschen, der Das Bayer Kultur-Magazin
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wagt zu tanzen und sich damit nicht nur selbst rettet, sondern die Gesellschaft gleich mit, in die er integriert werden soll, wie es die Projekte des Choreographen Royston Maldoom mit Jugendlichen aus sogenannten sozialen Brennpunkten nahelegen? Wim Wenders schreibt mit seiner Hommage an die im Sommer 2009 verstorbene Pina Bausch einen Mythos fort. Andere tragen diesen Mythos auf der Bühne weiter, wie Alain Platel / les ballets C de la B mit seinem berührenden Stück Out of Context, das den Namen der Choreographin als Zusatz im Titel trägt for Pina.
6Waslaw Nijinsky und Tamara Karsavina in Spectre de la rose
Mit mythischen Qualitäten aufgeladen wurde auch der russische Tänzer und Choreograph Waslaw Nijinsky. Als legendär beschreiben Zeitzeugen die Sprungkraft des russischen Tänzers, seine Inszenierung als Mann auf der Ballettbühne wie in dem von Michel Fokin choreographierten Le Spectre de la rose war wegweisend, die Choreographien, die er für die Ballets Russes, die Kompanie seines Landsmanns Sergei Diaghilew, schuf, revolutionierten das System des klassischen Tanzes. Zusammen mit dem Komponisten Igor Strawinsky kreierte er Le Sacre du printemps und löste damit bei der Uraufführung 1913 einen Theaterskandal aus. Seither gehört Sacre zu den meistinszenierten Balletten der Tanzgeschichte und hat selbst einen Mythos begründet: Kein Choreograph, der etwas auf sich hielt, ließ diese Geschichte eines Mädchenopfers im heidnischen Russland aus und fügte der Kette der Überlieferungen eine eigene Variation hinzu. Mary Wigman, Maurice Béjart, Martha Graham, John Neumeier, Hans van Manen oder Pina Bausch setzten sich mit Stoff und Musik auseinander. Das gilt vor allem für den Sacre, aber auch für andere Stücke dieser heroischen Avantgarde. Ab den 1990er Jahren kamen dekonstruktivistische Ansätze hinzu: Der Düsseldorfer Choreograph und Performer Raimund Hoghe machte in bewährter ritualistischer Manier aus Sacre ein Zwei-Mann-Stück und trieb in L’Après-midi, seinem Solo für den Tänzer Emanuel Eggermont, die Geschichte des wollüstigen Fauns, der den Nymphen aufspürt, in glasklare, appollinische Höhen. Dieser „Faun“ muss die Bühne nicht mit Kolleginnen teilen, nur Raimund Hoghe selbst bildet einen ergänzenden Widerpart, der mit Gläsern, gefüllt mit Milch, den Raum gestaltet. Auch der Brite Russell Maliphant griff dieses Stück 2010 in AfterLight auf, für das er sich von Photographien und Zeichnungen Nijinskys inspirieren ließ. Dieses Jahr erhielt er dafür den renommierten britischen „Critic’s Circle National Award“. Mit anderem Zugriff dekonstruierte der Franzose Xavier Le Roy in seinem Sacre die Rolle des Dirigenten, auch so eine mythische Figur unserer Zeit und Kultur. Im Gegensatz dazu schlugen beispielsweise Marie Chouinard, Heddy Maalem und Georges Momboye in ihren Sacre-Versionen die Brücke zu außereuropäischen Kulturen. Im Werk der Kanadierin bevölkern animalische Wesen, halb Tier, halb
Le Sacre du printemps
Mensch ein dunkles Universum. Heddy Maalem verlegte seine Adaption in das heutige Afrika, geprägt von dem Leben in Lagos, der größten Stadt Nigerias, und Georges Momboye von der Elfenbeinküste verwebt Sacre mit uralten afrikanischen Mythen. Jede Gesellschaft, jede Kultur schafft sich mythologische Systeme, die sich verkörpern in Sprechweisen, Bildwelten und Ordnungsrastern. Der Tanz gehörte von je dazu, als performative Spiritualität war er oftmals identisch mit der Religionsausübung. Den zentralen Mythos, Tod und Wiedergeburt der Osiris, stellten im alten Ägypten rituelle Tänze dar, die damals schon von professionellen Tänzern vollzogen wurden. Im Hinduismus zerstört der Gott Shiva, als König des Tanzes, tanzend die Unwissenheit und erschafft das Universum wieder neu. Als überzeitliches Erzählmodell kannte die Antike den Mythos noch nicht. Erst die Antikenbegeisterung der Renaissance schrieb ihm seine Geltung als Menschheitserzählung zu. Der Mythos verkörpert demnach Stabilität und Schicksalhaftigkeit, er erlaubt es den Systemen, sich selbst zu feiern, hilft, Werte zu etablieren und Ordnungen zu stiften – und das im unübersichtlichen Gegenwärtigen mit Blick auf das scheinbar Zeitlose. Kein Wunder, dass der junge Herrscher Ludwig XIV. in einem Ballett, das ihm den Beinamen „Sonnenkönig“ vermachte, als Tänzer die aufgehende Sonne verkörperte und sich inszenierte als der Fixstern, um den alle Anwesenden buchstäblich kreisen müssen. Politik, Herrschaft, Tanz – hier trifft zusammen, was das Ballett lange Zeit kennzeichnen sollte: Der künstlerische Tanz visualisierte die Machtverhältnisse und bediente sich des Personals der antiken Mythen, um sich mit den Göttern auf eine Stufe zu stellen. In der welterklärenden Macht der Mythen selbst liegt sicherlich auch die Faszination mythischer Erzählungen für Künstler und ihr Wunsch, diese Geschichten immer wieder neu zu erzählen. Dabei arbeiten sie sich ab an der Spannung zwischen dem vermeintlich Immerwiederkehrenden und der individuellen Abweichung. Allen voran stehen hier die Mythen, die sich um Künstler ranken, ganz oben auf der Beliebtheitsskala, wie die Geschichten von Apollo, dem der Neoklassizist George Balanchine 1928 ein stilprägendes Ballett widmete, und Orpheus, den er 20 Jahre
später feierte. Um Orpheus, der schon im 18. Jahrhundert Stoff für zahlreiche Ballette bot, kümmerten sich im 20. Jahrhundert so illustre Choreographen wie John Cranko, Maurice Béjart, William Forsythe und Pina Bausch. Zuletzt schloss sich der Kanadier Edouard Lock dieser Reihe an, wobei er den Orpheus-Mythos mit Dido und Aeneas verwob. Auch Sasha Waltz inszenierte Dido und Aeneas und ließ dafür ihre Tänzerinnen und Tänzer zu Wasser; gleichsam schwerelos gleiten sie vor den Augen der Zuschauer durch ein riesiges Aquarium. Der Künstlerzwilling deufert + plischke wiederum las den Mythos von der von Zeus geraubten Europa unter Gender-Aspekten konsequent als Geschichte von Entführung, Vergewaltigung und Selbstmord und koppelte ihn in Directory 2: the eporue diary mit gegenwärtigen Konzepten von Körper, Sexualität und Macht. Nach der geraubten Europa wurde der neue, fremde Landstrich benannt, wohin Zeus das Mädchen gebracht hatte. Mythen erzählen nicht nur von Orten, Orte werden auch zu mythischen Stätten. Davon erzählt der dritte Tanzfilm, der – so frech wie richtig – eine ganze Kunstsparte mit einem Ort zusammenschließt: Der Dokumentarfilmer Frederick Wiseman nennt seine Topologie der Pariser Oper La Danse. Der Tanz repräsentiert den Ort und umgekehrt. Der Film zeigt den Tanz als Manufaktur und Fabrik, als Handlungskonzern, als Maschinerie, wo unermüdlich ein Rädchen ins andere greift. So wird der Tanz zum Beispiel für einen Makrokosmos. Es ist eine Welt für sich, die sich vor unseren Augen eröffnet, mit Bienenkörben auf dem Dach und Gängen voller Wasser im Unterbau. Die Kunst des Tanzes erscheint als schier endlose Folge von Proben, Anproben, Aufführungen, Direktionsgesprächen. Die Tänzer, Choreographen, Werke, die wir zu sehen bekommen, bleiben ohne Namen. Sie alle sind Teil des einen großen Mythos, dessen Totalität der Filmtitel beschwört: La Danse.
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Faszination Orpheus Das neueste – und vorerst letzte gemeinsame – Stück des berühmten französischen Choreographen-Duos Dominique Hervieu und José Montalvo feiert in Leverkusen seine Deutsche Erstaufführung. Ein Gespräch über ihre getanzte Fassung des Orpheus-Mythos.
Text: Bettina Welzel · Fotos: Patrick Berger, Laurent Philippe
Dominique Hervieu
1981 sind sie sich begegnet. Sie war eine junge, 18-jährige Tänzerin aus der Normandie, neugierig auf das Leben, erst kürzlich in der französischen Hauptstadt angekommen. Er, fast zehn Jahre älter, ausgebildeter Architekt ohne Bauvorhaben. Gemeinsam entwickelten sie in den darauffolgenden Jahren einen sehr eigenen, unverkennbaren Tanzstil mit ganz spezifischen Gesten. Klassik und Hip-Hop, Jazz und Modern wurden fröhlich durcheinandergemischt. Sie schufen kurze, knappe, sehr spielerische Stücke, die die Zuschauer begeisterten, und bald auch die Aufmerksamkeit der Fachwelt auf sich zogen. Zwischen 1986 und 1988 erhielten sie für ihre Arbeiten mehrere internationale Auszeichnungen. Anfänglich war er der Choreograph, sie die Tänzerin, um dann, nach Gründung der eigenen Compagnie, gemeinsam an der künstlerischen Spitze zu stehen. Mit dem Videokünstler Michel Coste entstand 1993 Double trouble, ein Meilenstein in der künstlerischen Entwicklung der Compagnie, in der erstmals der physischen Präsenz der Tänzer ein technisches Bild gegenübergestellt wurde, welches wiederum Einfluss auf die Bühnenaktion nahm. Der Stil Montalvo/Hervieu erreichte in den kommenden zehn Jahren einen großen Bekanntheitsgrad auf den Bühnen Frankreichs und auch im Ausland. Nach William Forsythe 8
José Montalvo
und dem Nederlands Dans Theater erhielt die Compagnie 2001 den Laurence Olivier Award für ihre Kreation Le Jardin io io ito ito, die im Juni 2002 auch in Leverkusen zu sehen war. Im Juni 2008 übernahm das Duo die Leitung des renommierten Théâtre de Chaillot in Paris und machte aus der angesehenen Theaterbühne (Jean Vilar und Antoine Vitez waren langjährige künstlerische Leiter) einen zentralen Ort für den zeitgenössischen Tanz in Paris. Nach 30 Jahren gemeinsamer Arbeit wird Orphée vorläufig das letzte gemeinsame Stück von José Montalvo und Dominique Hervieu sein. Ab Januar 2012 übernimmt Dominique Hervieu die Leitung des Maison de la Danse und der renommierten Biennale de la Danse in Lyon.
Woher kam der Gedanke, ein Stück über den OrpheusMythos zu machen? Dominique Hervieu: Aus Straßburg. Der designierte Operndirektor, Marc Clemeur, schlug uns eine Inszenierung von Glucks Orpheus und Eurydike vor. Allerdings waren die dispositorischen Möglichkeiten sehr eng, und das Projekt wurde niemals realisiert. Orpheus hatte jedoch den Weg in unsere Köpfe gefunden.
Ist es nicht seltsam, den großen Sänger Orpheus mit den Mitteln des Tanzes heraufzubeschwören? José Montalvo: Andere Choreographen haben sich schon vor uns daran gewagt – Georges Balanchine, Pina Bausch zum Beispiel, um nur die berühmtesten zu nennen. Es reizte uns, unser Bild zu entwickeln. Der Orpheus-Mythos schien durch die Musik die Frage nach der Kraft von Kunst und Liebe im Angesicht archaischer, wilder Kräfte, Naturgewalten, aber auch von Tod und Vergessen zu stellen. Wie sind Sie – ausgehend von einer Gluck-Inszenierung – zu Monteverdi und den weiteren Opernfassungen dieses Themas gekommen? Hervieu: Das ist so unsere Art, die Mischung von Stilen und Epochen. Es war eine lange Recherche. Dieses Mal sind die Sänger der Ansatz, die die Werke und die verschiedenen musikalischen Ansätze vermischen. Klassische Gesangsausbildung oder traditionelle afrikanische Tonfolgen, sieben Musiker befinden sich auf der Bühne und singen live. Ihre Gegenwart strukturiert das Stück, sehr feinfühlig und gleichzeitig spielerisch, denn sie entwickeln eine große Freiheit, wenn sie von einem Werk zum nächsten springen. Montalvo: Wir haben das Stück wie einen hemmungslosen Sprung in den üppigen Reichtum der musikalischen Versionen des Orpheus-Mythos über die Jahrhunderte hinweg konstruiert, ein offenes Ganzes, ein Zitatenschatz musikalischer Anspielungen. Das erzählerische Gerüst bleibt in Grundzügen erhalten, wie haben Sie es sichtbar werden lassen? Montalvo: Als Video entstand der träumerische Weg eines jungen Mannes, der auf den Quais von Paris ein Buch über den Orpheus-Mythos entdeckt. In den Traum mischt sich das Postkarten-Paris mit seinen Sorgen und Wünschen. Das
Orphée
Video hat ein wenig die Funktion eines zeitgenössischen deus ex machina. Das Stück entwickelt sich in Kapiteln, die den großen, mythischen Themen folgen… Hervieu: …und dann sind da auch die Interpreten. Fast 800 Menschen kamen zum Vortanzen nach Chaillot. Wir hatten das Glück, sehr starken, künstlerischen Persönlichkeiten zu begegnen, die mit dem Thema verbunden sind. Alle sind auf ihre Art Orpheus und Eurydike. Unter anderen gibt es einen Stelzenläufer, der früher mit dem Cirque du Soleil arbeitete. Er verkörpert beispielsweise die magische, übernatürliche Seite von Orpheus, zwischen Himmel und Erde schwebend. Spiegelbild oder Kontrapunkt hierzu bildet ein junger algerischer Hip-Hopper. Er hat nur ein Bein, aber seine Kraft und seine Ausstrahlung sind unglaublich. Er war so außergewöhnlich, so leuchtend und mitreißend, dass er statt Mitleid nur Hingerissenheit auslöste. Sehr viel erzählen wir durch die Bewegung, anhand von Duetten zum Beispiel, wie dem zwischen dem Einbeinigen und dem Stelzenläufer. Ihre Körper erzählen von der Ambivalenz des Seins: von Macht und Zerbrechlichkeit. Ist Orpheus aktuell? Hervieu: Für uns handelt es sich darum, den Platz und die Macht des Künstlers heute zu hinterfragen: betört er? Entzückt er? Wie viel Abstand zum Publikum sollte gewahrt bleiben?
Orphée DE DO 09.06 | 20:00 | Forum, Leverkusen
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Nicht nur für Erwachsene! Spezielle Tanz-Aufführungen für Kinder und Jugendliche sind eine relativ junge Tendenz – die Ergebnisse sprechen für sich und sind in Leverkusen zu sehen!
Text: Bettina Welzel · Foto: Tom Trambow
ZauberEi
Die Kulturstiftung des Bundes startete 2005 ein besonderes Projekt zur Förderung der allgemeinen Wahrnehmung der künstlerischen Sparte Tanz, den Tanzplan Deutschland. Quer durch die Republik entstanden gemeinsam mit regionalen Partnern Tanzplan vor Ort-Projekte, die mit ganz unterschiedlichen Strategien und Ansätzen den Tanz fördern wollten. Im tanzhaus nrw in Düsseldorf wurde Take Off: junger Tanz entwickelt. Kinder und Jugendliche sollten an die Ästhetik und Technik des zeitgenössischen Tanzes herangeführt werden. Ein besonderes Resultat dieser außergewöhnlichen Initiative, an der Schulen, Theater, Jugendfreizeitstätten, Weiterbildungsinstitutionen sowie nationale und internationale Partner beteiligt waren, ist die Erkenntnis von Pädagogen und Choreographen, dass im Tanz Aufführungen entstehen müssen, die sich speziell an Kinder und Jugendliche richten, ihre Bedürfnisse und Fähigkeiten kennen und in die Entstehung eines Werkes mit einbeziehen. In den vergangenen Jahren entstand daraufhin eine zunehmende Anzahl an professionellen Produktionen für Kinder und Jugendliche, die nun langsam ihren Weg in die Theater finden. 10
Schon 2006 hatte Bayer Kultur die Notwendigkeit erkannt, Tanz auch in einer Form zu zeigen, die Kinder und Jugendliche anspricht. Der bekannte Choreograph und Mitbegründer der „Community Dance“-Bewegung Royston Maldoom war eingeladen worden, um gemeinsam mit jungen Menschen aus Leverkusener Schulen das Projekt You can change your life in a dance class zu entwickeln. Doch vorerst blieb es bei dieser zwar sehr erfolgreichen, aber doch punktuellen Initiative. Erst seit der Spielzeit 2008/09 wurde das regelmäßige Engagement für Kinder und Jugendliche auch im Bereich TANZ wie schon seit vielen Jahren in der MUSIK und im SCHAUSPIEL üblich und zu einem regelmäßigen, jede Spielzeit stattfindenden, qualitativ hochwertigen Angebot ausgebaut. In der laufenden Spielzeit können sich die Zuschauer ab 6 Jahren auf die für den Kölner Theaterpreis nominierte Aufführung ZauberEi von Stephanie Thiersch und ihrem Ensemble freuen. Herausragende tänzerische Darstellung verbindet sich hier mit einer kindgerechten Geschichte und phantasievollen, farbenfrohen Kostümen – ein Vergnügen! Für alle, die schon immer mal erfahren wollten, was genau „Zeitgenössischer Tanz“ ist, bieten Studierende des Zentrums für zeitgenössischen Tanz an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln am Welttag des Tanzes, dem 29. April, einen Schnupperworkshop in Leverkusen an. Und zum Abschluss der Saison ist die Aufführung Orphée (vgl. S. 8/9) auch im Jugendabo -16+x zu sehen: eine sehr zeitgenössische und überraschungsreiche Version des altbekannten Mythos um den Sänger Orpheus, welche vor allem Jugendliche davon überzeugen wird, dass Tanz überhaupt gar nichts mit Rüschen, Tütü und zierlichen Schrittchen zu tun haben muss, sondern viel bunter, lebendiger und vielfältiger daherkommen kann. Workshop Zeitgenössischer Tanz FR 29.04 | 10:00-14:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen ZauberEi SO 01.05 | 16:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Orphée DO 09.06 | 20:00 | Forum, Leverkusen
Der Mythos der wahren Liebe One Touch of Venus war am Broadway der größte Bühnenerfolg von Kurt Weill. In Leverkusen kommt die
Inszenierung des bekannten Schauspiel- und Musicalregisseurs Reinhardt Friese zur Premiere.
Text: Reinhardt Friese · Foto: Beata Kornatowska
Das 1943 in New York uraufgeführte Musical One Touch of Venus ist der größte Broadway-Erfolg des besonders durch seine Musik für Bertolt Brechts Bühnenwerke berühmten Komponisten Kurt Weill. Die Dreigroschenoper und Der Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny waren vor der Machtergreifung durch die Nazis Riesenerfolge und damals innovativ, sowohl was Weills Kompositionsstil als auch die Texte von Brecht anging. Politisches Musiktheater mit einer scharfen satirischen Zunge – das war das Merkmal der Zusammenarbeit von Brecht und Weill. Nachdem beide aus Deutschland emigrierten und Brecht auf dem amerikanischen Theatermarkt keinen Fuß auf den Boden bekam, stand auch Kurt Weill vor der Frage: Weiter politisch relevantes Musiktheater versuchen oder sich dem amerikanischen Bedürfnis nach gekonnter, leichter Unterhaltung anpassen? Er entschied sich für Letzteres. Und so entstand One Touch of Venus, die Geschichte einer antiken Göttin, die als Statue ins New York unserer Gegenwart gerät, dort auf magische Weise zum Leben erwacht und natürlich allen Männern den Kopf verdreht: Dem reichen Kunstsammler, der in ihr ein Abbild seiner gescheiterten großen Jugendliebe wiederzuerkennen glaubt, ebenso wie dem armen Friseur, der von seiner zickigen Verlobten terrorisiert wird. Und dann gibt es da noch diese undurchsichtigen Sektenmitglieder aus dem fernen Europa, die ihre Göttin mit Waffengewalt zurückhaben wollen... Ein Musical über die Liebe? Weill wäre nicht der gesellschaftskritische Beobachter, der er war, wenn er nicht in diese turbulente und komödiantische Geschichte eine bissige Aussage eingebettet hätte: Denn allen Männern, die sich in Venus verlieben, geht es in Wahrheit nur um sich selbst, um ihre Projektionen von Glück. Und so muss die Göttin der Liebe am Ende einsehen, dass auf Erden mit der wahren Liebe kein Staat zu machen ist. Kurt Weill verbindet diese moderne Version des Pygmalion-Stoffes mit Musik in bester Broadway-Tradition, die Songs sind für ein klassisches Broadway-Orchester instrumentiert und es entstanden Evergreens wie Speak low oder I’m a stranger here myself. Beste Unterhaltung verbunden mit satirischem Biss – das ist One Touch of Venus.
Die Produktion der Essener Folkwang-Schule in Koproduktion mit Bayer Kultur hat das Heute von Kurt Weill (also 1943) behutsam aktualisiert. Das Bühnenbild spiegelt das Lebensgefühl in einer modernen Großstadt wider mit all ihrer Funktionalität und ihrem Tempo. Bühnengerüste sind sowohl Wolkenkratzer wie Stühle oder Türen und werden von den Darstellern spielerisch und tänzerisch genutzt, um einen Raum im Handumdrehen in eine neue Szene zu verwandeln. Die Kostüme sind zeitlos heutig gehalten in schwarz, weiß und grau – denn Farbe bringt erst Venus ins Spiel … Ausstatterin Beata Kornatowska hat somit einen Rahmen für eine turbulente und spritzige Show mit komödiantischen aber auch anrührend-sentimentalen Momenten geschaffen. Das Broadway-taugliche Orchester unter der Leitung von Patricia Martin wird den Originalsound der Musik von Kurt Weill zum Leben erwecken und das Publikum zusammen mit den Studierenden der Folkwang-Hochschule, die wie immer auf der Bühne mit vollem Einsatz, Herzblut und Können um ihr Leben singen, spielen und tanzen werden, bestens unterhalten. Und wer weiß? Vielleicht findet ja doch der Eine oder Andere auf der Bühne noch seine wahre Liebe … One Touch of Venus SA 28.05 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Premiere SO 29.05 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Bühnenbildmodell
Das Bayer Kultur-Magazin
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Keine Grenzen! Die Reihe Kunsthochschulen zu Gast von Bayer Kultur geht in die nächste Runde. Dieses Mal mit einer Ausstellung von Werken junger Studierender der Kunstakademie Münster, Klasse Malerei von Cornelius Völker.
Text: Annika Stoiber · Fotos: Eilike Schlenkhoff
Wir freuen uns, Ihnen im Rahmen des stART-Projektes zum zweiten Mal eine lebendige Malerei-Klasse vorstellen zu können. Bereits in der Spielzeit 2009/10 hat Bayer Kultur damit begonnen, junge und talentierte Kunstschaffende aus allen vier Sparten zu fördern: Musiker aus den Bereichen Klassik und Jazz, einen Tänzer und Choreographen, Schauspieler und Bildende Künstler. Im Bereich der Bildenden Kunst werden in der Reihe Kunsthochschulen zu Gast in regelmäßigen Abständen Ausstellungen von Klassen verschiedener Kunstakademien organisiert. An den insgesamt 24 deutschen Kunsthochschulen bilden namhafte, international erfolgreiche Künstler den künstlerischen Nachwuchs aus und unterrichten als Professoren auf sehr hohem künstlerischem Niveau. Bayer Kultur zeigt in dieser Spielzeit aktuelle Arbeiten der Klasse von Cornelius Völker der Kunstakademie Münster.
12 Kunstakademie Münster
In einem auffälligen Neubau von Günter Domenig bietet die Hochschule ihren etwa 300 Studierenden die Möglichkeit, unter renommierten Künstlerinnen und Künstlern zu arbeiten und zu lernen und dabei die individuellen Kenntnisse und Fähigkeiten zu festigen und zu erweitern. Das künstlerische Studium findet dabei in verschiedenen Klassen statt: unter anderem Bildhauerei, Fotografie, Film und Malerei. Traditionell absolviert jeder Neuankömmling an der Akademie ein so genanntes Orientierungsjahr. Dabei besteht für jeden Studierenden die Möglichkeit, die einzelnen Klassen, die jeweils einem Professor untergeordnet sind, zu besichtigen und sich danach zu entscheiden, für welche Klasse und welches Gebiet er sich letztendlich bewerben möchte. Deshalb befinden sich in den Klassen stets Studenten mit unterschiedlicher Semesteranzahl: vom 3. bis zum 14. Semester.
Cornelius Völker selbst hat bei A. R. Penck und Dieter Krieg an der Kunstakademie Düsseldorf studiert. Bei Penck war er ab 1994 Meisterschüler. Das Besondere an Völkers Werken sind die dargestellten alltäglichen Dinge, wie Handtaschen, Teebeutel oder Meerschweinchen, die er mit oftmals dickem Farbauftrag auf die Leinwand bringt. Er erkundet in seiner Malerei die vielfältigen Möglichkeiten von Farbe und ihrer Wirkung, von Flächen und Flächenwirkung, von Körpern und Körperwirkung. Der angesehene deutsche Künstler, der in Düsseldorf und New York lebt, lehrt seit 2005 Malerei an der Kunstakademie Münster und wird selbst mit einigen Werken bei der Ausstellung im Kulturhaus Leverkusen vertreten sein. Die Klasse von Professor Völker besteht aus 22 Studierenden, wobei nicht nur innerhalb der Malerei – die Klasse läuft offiziell unter der Bezeichnung Malerklasse –, sondern auch darüber hinaus in vielen anderen Kunstgattungen wie Bildhauerei, Druckgrafik, Fotografie oder Videokunst verschiedene Stile hervorgehen. Charakterlich und stilistisch gleicht kein Künstler dem anderen, jeder Student hat seine ganz eigene Art und Weise entwickelt, sich und seine Gedankenwelt künstlerisch auszudrücken. Dabei werden ihnen bei der Verwirklichung ihrer Arbeit fast keine Grenzen gesetzt. Zwar gibt es innerhalb der Klasse auch ein wenig Konkurrenzdruck – ganz ohne Wettbewerb geht es nicht doch wirkt sich dieser nicht negativ auf die Arbeit aus. Im Gegenteil: Er treibt zum Weitermachen an. Bei Ausstellungen präsentiert sich die Klasse Völker als starkes Team, wobei nicht nur die Darstellung jedes Einzelnen, sondern auch die Gesamtwirkung der Arbeiten untereinan-
der oder im Zusammenspiel mit dem umgebenden Raum im Mittelpunkt steht. Um jede Vorstellung zu etwas ganz Besonderem zu machen, entwickelt die Klasse die Raumwirkung stets gemeinsam. Beim diesjährigen Rundgang in Münster beispielsweise war der gesamte Klassenraum mit grünem Kunstrasen ausgelegt, auf welchem unterschiedliche Sitzgelegenheiten, wie Baumstämme und alte Sessel drapiert waren. Die Künstler der Ausstellung Kunsthochschulen zu Gast sind: Sang-Hoon Ahn, Paula Baader, Johanna Becker, Franka Boltz, Thomas de Groote, Christoph Joachim, Artur Moser, Esther Müller, Chiemi Nakagawa, Moritz Neuhoff, Eilike Schlenkhoff, Ferdinand Uptmoor, Mario Weinberg, Stefan Wiesnau, Andrej Wilhelms, und Cornelius Völker.
Kunsthochschulen zu Gast: Kunstakademie Münster Klasse Malerei von Cornelius Völker 08.05 - 03.07 SO 08.05 | 11:00 | Vernissage Einführung: Dr. Gail B. Kirkpatrick, Musikalische Umrahmung: Pre-College Cologne Das Bayer Kultur-Magazin
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Prima donna assoluta des Mezzo-Fachs Vesselina Kasarova singt in der Reihe Pasticcio Arien von Händel, Gluck und Mozart.
Text: Volker Mattern · Foto: Marco Borggreve
Vesselina Kasarova
Wäre der Terminus „prima donna assoluta“ seit seiner Entstehung im 17. Jahrhundert nicht ausschließlich auf Sopranistinnen zu beziehen (nur sie sangen – neben den Kastraten – in der Zeit der Barockoper die Hauptrollen), gäbe es keinen Zweifel, dass diese Bezeichnung in der Gegenwart im lyrischen Mezzo-Fach keiner anderen als Vesselina Kasarova zustände. Vesselina Kasarova wurde in Stara Zagora, Bulgarien, geboren und absolvierte zunächst ein Klavierstudium. Darauf folgte eine fünfjährige Gesangsausbildung und schon während des Studiums das erste Engagement an der Nationaloper in Sofia. Nach Beendigung ihres Studiums 1989 erhielt sie sofort ein Engagement am Opernhaus Zürich, wo sie innerhalb kürzester Zeit zum Publikumsliebling avancierte und von der internationalen Fachwelt als große Entdeckung gefeiert wurde. Sehr schnell arbeitete Vesselina Kasarova mit den wichtigsten Dirigenten und Regisseuren zusammen und debütierte im Mozartjahr 1991 bei den Salzburger Festspielen und an der Wiener Staatsoper. Mozart und Rossini (insbesondere ihre atemberaubende Gestaltung der Rosina in Il barbiere di Seviglia wird niemand vergessen, der sie mit dieser Partie gehört hat) bildeten zunächst ihren Repertoireschwerpunkt. In der aufse14
henerregenden Inszenierung von Berlioz’ La damnation de Faust durch La Fura dels Baus sang sie bei den Salzburger Festspielen 1999 unter Sylvain Cambreling erstmals die Marguerite. Rasch folgten Verpflichtungen an alle wichtigen Opern- und Konzerthäusern der Welt. Im Februar 2013 wird Vesselina Kasarova an der New Yorker MET die Titelpartie in Georges Bizets Carmen singen. Im Rahmen des neuen und exquisiten Bayer Kultur-Abos Pasticcio singt Vesselina Kasarova im Bayer Kulturhaus Arien von Georg Friedrich Händel, Christoph Willibald Gluck und Wolfgang Amadeus Mozart singen, die allesamt auf mythische Stoffe bzw. Personen Bezug nehmen. Vesselina Kasarova gehört trotz ihres weltweiten Erfolgs zu den wenigen Gesangsstars, die ein durchaus kritisches Verhältnis zum Musik- und Opernbetrieb der Gegenwart haben. In einem Interview mit der Wochenzeitung DIE ZEIT bekannte sie: „Ich bin keine dieser sogenannten Diven, denen man ein x-beliebiges Image verpasst. Ich bin kein Produkt. Ich bin ich und so authentisch wie möglich. Zu diesem Kern vorzudringen ist übrigens nicht immer angenehm. Ansonsten möchte ich, dass ein Regisseur mich als Künstlerin ernst nimmt. Dass er gut vorbereitet zur ersten Probe kommt, dass er weiß, was er will, dass er keine Angst hat, weder vor mir noch vor der Musik, und dass er sein Handwerk beherrscht. Ich bin Vesselina, und ich will arbeiten. Warum sollte ich mir sonst vier Wochen Zeit nehmen?“ Begleitet wird Vesselina Kasarova von der Kammerphilharmonie Amadé unter der Leitung von Frieder Obstfeld. „Eine Klasse für sich”, urteilt die Kritik und hebt dabei die kammermusikalische Sprühkraft, die exzellente Klangbalance, den glockenreinen Orchesterton sowie die Intensität und Transparenz des Orchesterklanges hervor. Die Kammerphilharmonie Amadé verfolgt unter der Leitung von Frieder Obstfeld die Idee einer „Orchesterakademie“ und setzt damit einen künstlerisch-pädagogischen Impuls fort, der durch Sándor Végh bei seiner Arbeit mit der Camerata Academica Salzburg Maßstäbe gesetzt hat.
Vesselina Kasarova SA 11.06 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
CANTUS II – Orpheus und seine Kithara Zum Spielzeitthema Mythos und Gegenwart hat der französische Komponist Thierry Escaich im Auftrag von Bayer Kultur ein Werk für Harfe solo geschrieben. Solistin bei der Uraufführung ist Isabelle Moretti.
Text: Volker Mattern · Foto: Sébastien Erome
Thierry Escaich
Thierry Escaich wurde am 8. Mai 1965 in Nogent-surMarne geboren. Er studierte am Conservatoire national supérieur de musique in Paris, wo er nicht weniger als acht erste Preise errang, und zwar in Harmonielehre, Kontrapunkt, Fuge, Orgelimprovisation, Analyse, Komposition und Orchestrierung. Er gewann bedeutende internationale Kompositions- und Improvisationspreise und ist seit 1992 als Professor für Fugenkomposition am Pariser Conservatoire tätig und wirkt außerdem als Organist an SaintEtienne-du-Mont in Paris, der früheren Wirkungsstätte von Maurice Duruflé und seiner Frau Marie-Madeleine. Neben diesen Ämtern ist Thierry Escaich ein international gefragter Komponist und Konzertorganist. Er gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Orgelimprovisation unserer Zeit. 2005 schrieb er CANTUS I für Cello solo. Isabelle Moretti kennt Thierry Escaich und schätzt insbesondere seine Orgelwerke außerordentlich. Es war ihre Idee, an ihn eine Auftragskomposition zu vergeben. Und Bayer Kultur steuerte das Thema „Orpheus und die Harfe“ (die ja auch Isabelle Morettis Instrument ist) bei. Musikwissenschaftler werden jetzt sofort einwenden: „Moment, bitte! Orpheus spielte Kithara und das ist kein Harfeninstrument,
sondern eine Lyra.“ Richtig, aber da die moderne Harfe klanglich der Lyra sicherlich nahesteht, sei diese „Vereinfachung“ hier gestattet. Isabelle Moretti ist eine absolute Meisterin ihres Instruments. Mit ihrer strahlenden, begeisternden Persönlichkeit und ihrem natürlichen Wesen entlockt sie ihrem Instrument eine unnachahmliche klangliche Aura: großmütig, ehrlich, erhaben. Schon immer war auch sie vom Mythos um Orpheus und seinem meisterhaften Spiel auf der Kithara fasziniert. Und sie war überzeugt, dass Thierry Escaich genau der Richtige für eine zeitgenössische Komposition zu diesem Thema ist. Vor wenigen Tagen berichtete sie uns enthusiastisch: „Und so ist es tatsächlich! Das Stück ist sehr stark (und schwierig!) und ich bin sehr glücklich darüber!“ Sie dürfen sich also auf eine sehr spannende Uraufführung von CANTUS II für Harfe solo im Bayer Kulturhaus freuen, die in enger Symbiose von Komponist und Interpretin entstanden ist. Das Stück trägt übrigens den Untertitel Le voyage und bezieht sich damit auf die lange und persönlichkeitsprägende Reise von Orpheus, die der Komponist in der Form einer Passacaglia erzählt, der aber – kontrastierend zu dieser strengen Variationsform – eine sehr freie Introduktion vorausgeht. Auch François Leleux – mit dem Isabelle Moretti schon seit Jahren immer wieder zusammen konzertiert – steuert eine mythische Episode in dem abwechslungsreichen Programm für Oboe und Harfe bei, nämlich Benjamin Brittens Sechs Metamorphosen nach Ovid für Oboe solo. Wie Isabelle Moretti ist auch François Leleux ein Ausnahmetalent auf seinem Instrument. Schon mit 18 Jahren wurde er Solo-Oboist der Pariser Oper und drei Jahre später in die gleiche Position beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Lorin Maazel berufen. Seit 2003 ist François Leleux Solo-Oboist des Chamber Orchestra of Europe und seit 2004 zugleich Professor für Oboe an der Hochschule für Musik und Theater in München.
Isabelle Moretti | François Leleux DO 19.05 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen FR 20.05 | 20:00 | Burg Linn, Krefeld Das Bayer Kultur-Magazin
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Das Bayer Kultur-Magazin
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Vom Computer auf die Bühne Musik aus Computerspielen erfreut sich auch im Konzertsaal immer größerer Beliebtheit – die Bayer Philharmoniker zeigen in einem Konzert warum.
Text: Thomas Böcker · Artwork: Nintendo
Wer mit Musik aus Computer- und Videospielen, kurz Spielemusik, enervierende Pieptöne aus der Anfangszeit einer recht jungen Unterhaltungsindustrie verbindet, muss sich eines Besseren belehren lassen. Längst haben die Soundtracks zur Interaktion auf dem Bildschirm Popularität und Salonfähigkeit erreicht. Wo einst einzelne Programmierer die Spiele im Alleingang erschufen und die Soundchips der Computer und Konsolen durch Tüftelei selbst zum Klingen brachten, arbeiten heute ganze Mannschaften in 100er-Stärken mit Millionenbudgets. Programmierer, Grafiker, Schriftsteller und Komponisten kreieren Gesamtkunstwerke. Orchester und Chöre werden engagiert, um die virtuellen Schauplätze zu untermalen, um das Spielgefühl zu intensivieren, um emotionale Bindungen zu den Protagonisten zu ermöglichen. Multimediale Welten, welche die Spieler in Titeln wie The Legend of Zelda oder Final Fantasy für viele Stunden packen, mitreißen, berühren.
Für die Qualität der Musik spricht, dass sie außerhalb des heimischen Wohnzimmers ebenfalls funktioniert – durch klassische Leitmotive und eingängige Melodien. Längst ist Spielemusik nicht mehr das Gör, das neidisch auf den großen Bruder Filmmusik schielt. Oft genug trifft man sich auf Augenhöhe, mehr und mehr Tonsetzer aus Hollywood schreiben mittlerweile sowohl für Filme als auch für Spiele die Soundtracks. Spielemusik macht die Komponisten zu Stars: Größen wie Koji Kondo und Nobuo Uematsu haben eigene 18
Fanclubs. CD-Veröffentlichungen der Final Fantasy-Reihe erfreuen sich größter Beliebtheit und verkaufen nicht selten 100.000 oder 200.000 Einheiten. Nobuo Uematsu, der Schöpfer dieser Melodien, wurde jüngst vom TIME-Magazin als einer der 100 musikalischen Innovatoren unserer Zeit anerkannt. Auch Traditions-Labels der Klassik wie Deutsche Grammophon und DECCA bleibt all das nicht verborgen: beide haben Spielemusik im Programm. Die Generation PlayStation trifft sich heute im Konzertsaal – um gemeinsam zu erleben, wie renommierte Orchester die beliebten Partituren aufführen. Und wenngleich es seit Ende der 1980er Jahre ausschließlich Japan war, wo Spielemusikklänge so präsentiert wurden, zog Deutschland 2003 als erstes Land nach. Im ehrwürdigen Leipziger Gewandhaus zelebrierte die Games Convention ihre jährlichen Eröffnungsveranstaltungen in feierlichem Rahmen. Und brachte damit den Stein ins Rollen: ähnliche Veranstaltungen boomten daraufhin in aller Welt. Auch das WDR Rundfunkorchester hat sich diesem Trend angeschlossen, brachte das Konzept aus Leipzig nach Köln und verhalf ihm damit zum endgültigen Durchbruch. Die Veranstaltungen stoßen auf restlose Begeisterung; mit Fans, die aus Deutschland, Finnland, Schweden, England, Frankreich, Japan und den USA anreisen, um live dabei zu sein. Dort zu sein, wo die Musik herausgelöst aus virtuellen Welten von einem klassischen Orchester interpretiert wird. Doch egal, ob ausverkaufte Häuser wie die Kölner Philharmonie, das Opernhaus in Sydney, die Royal Albert Hall in London oder das Konzerthaus Stockholm: Die Säle sind gefüllt mit Besuchern, die gebannt den Orchesterklängen lauschen und während der Aufführung kaum zu atmen wagen. Sie haben diese Musik verinnerlicht und wollen keine Nuance verpassen. Nur, um nach dem Verhallen der letzten Note in tosenden Applaus auszubrechen und den beteiligten Künstlern Respekt zu zollen. Von einem solchen Publikum träumt ein Konzertveranstalter und es ist der ersten Veranstaltung von Bayer Kultur im Leverkusener Kulturhaus zu wünschen, dass auch hier die skizzierte Erfolgsgeschichte fortgeschrieben wird. Computerspiel-Sounds live in concert DI 07.06 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Impressum
10 Mai/Juni 11
Herausgeber: Bayer AG Communications | Bayer Kultur Verantwortlich: Dr. Volker Mattern Redaktion: Silke Schenk Texte: Katja Schneider Mythos im Tanz (Originalbeitrag); Reinhardt Friese Der Mythos der wahren Liebe (Originalbeitrag); Thomas Böker Vom Computer auf die Bühne (Originalbeitrag); das Interview auf S. 8/9 ist ein Auszug aus dem Programmheft der Uraufführung im Mai 2010. Weitere Texte: Volker Mattern, Reiner Ernst Ohle, Annika Stoiber, Bettina Welzel Redaktionelle Mitarbeit: Regina Bernt, Carolin Sturm, Birgit Veddeler, Rike Zoebelein Designkonzept: Büro Kubitza, Leverkusen Layout und Realisation: wedeldesign.foto Titelbild: Laurent Philippe Bildnachweis S. 2: Mitja Arzensek Bildnachweis S. 4/5: Aus dem Bestand E.O. Hoppé: Studies from the Russian Ballet, 1913. © E.O. Hoppé Estate Collection /Curatorial Assistance, Inc. of Deutsches Tanzarchiv Köln Druck: Ollig-Druck, Köln Auflage: 3.000 © Bayer AG Communications | Bayer Kultur 2011
Kulturkalender
Mai.11 SO 01.05 16:00 ZauberEi
-8+x
BK
MO 02.05 20:00 Florian Uhlig
KL
BK
DI 03.05 20:00 Florian Uhlig
KL
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DO 05.05 20:00 Lucia und der Sex
FILM
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FR 06.05 19:00 Coup de Cœur Bayer 2011
Mplus
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SO 08.05 11:00 Jugend musiziert
KLM
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SO 08.05 11:00 Vernissage: KHS Münster
KUNST
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SO 08.05 18:00 Bayer Philharmoniker
SK
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DO 12.05 20:00 Frühling, Sommer, Herbst und Winter FILM
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DO 19.05 20:00 Isabelle Moretti | François Leleux
KM
BK
DO 19.05 20:00 Tango Lesson
FILM
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FR 20.05 20:00 Isabelle Moretti | François Leleux
KM
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MO 23.05 20:00 Die Orestie
SCHk
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DO 26.05 20:00 Rainer Koch
Talk
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DO 26.05 20:00 Finnischer Tango
FILM
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SA 28.05 15:00 Der Hobbit
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SA 28.05 20:00 One Touch of Venus Premiere
BB
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SO 29.05 18:00 One Touch of Venus
BB
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SA 04.06 20:00 Punch & Judy in Afghanistan
Studio
BK
SO 05.06 11:00 Leverkusener Akkordeonmafia
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SO 05.06 11:00 Workshop Puppenspiel
Mm!
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Juni.11
DI 07.06 20:00 Computerspiel-Sounds live in concert -16+x
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DO 09.06 20:00 Cie Montalvo | Hervieu: Orphée
TANZ | -16+x FO
SA 11.06 20:00 Vesselina Kasarova
Pas
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DO 16.06 20:00 4 Minuten
FILM
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MO 20.06 20:00 Michael Endres
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DI 21.06 20:00 Michael Endres
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Änderungen vorbehalten!
Karten Karten-/Abonnementbüro im Bayer Kulturhaus, Leverkusen Öffnungszeiten: MO-DO 9:00-16:00 | FR 9:00-13:00 Telefon 0214.30-41283/84 | Telefax 0214.30-41285 Kurzparkmöglichkeit (15 Min.) für Kunden des Kartenbüros vor der Kulisse.
Abendkassen je 1 Std. vor Veranstaltungsbeginn Bayer Kulturhaus, Nobelstraße 37, 51373 Leverkusen | Telefon 0214.30-65973 Forum, Am Büchelter Hof, 51373 Leverkusen | Telefon 0214.406-4157
Redaktion KUNSTstoff c/o Bayer Kultur Kaiser-Wilhelm-Allee | Gebäude Q 26 | 51368 Leverkusen Telefon 0214.30-41277 | Telefax 0214.30-41282
kultur.bayer.de