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Das Bayer Kultur-Magazin 15 Sebastian Kirsch | Theater zwischen Glauben und Wissen -16+x | Fußball auf der Bühne KUNST | Kunsthochschule Kassel mit ANTE UP MUSIK | Porträt Bernhard Steiner SCHAUSPIEL | Dominique Horwitz Mitmachen! | Rückblick MUSIK | Bruckner mal anders Editorial Engagement. Die Jury ist stolz darauf, der Bayer AG, die in mehr als einer Hinsicht nachhaltig wirkt, den Award für Kultursponsoring zu verleihen.“ Diese Ehrung belegt erneut den wichtigen Stellenwert der Arbeit von Bayer Kultur im Kontext der CSR-Aktivitäten des Unternehmens. Mein Dank gilt allen Kolleginnen und Kollegen. Dominique Horwitz brillierte im Bayer Kulturhaus zuletzt in dem Ein-Personen-Stück Ich mach ja doch was ich will. Neben seinen vielen Verpflichtungen an den führenden Bühnen der Republik und bei Film und Fernsehen ist er auch regelmäßig auf der Suche nach neuen und besonderen Herausforderungen. Für Bayer Kultur erarbeitet er nun zusammen mit dem Signum Quartett einen Kafka-Abend unter dem Titel Horwitz goes Kafka, in dem Texte dieses exemplarischen Schriftstellers eine spannende und atemberaubende Synthese mit Streichquartett-Kompositionen aus der gleichen Zeit eingehen. Liebe Freunde von Bayer Kultur! Wie schon berichtet, wurde die Bayer AG im Oktober des vergangenen Jahres in Berlin zum „Kulturinvestor des Jahres 2011“ gekürt. Am 22. März konnten mein Team und ich uns schon wieder freuen: In der alt-ehrwürdigen Handelskammer Hamburg fand der „Sponsoring Summit 2012“ statt, in dessen Rahmen schon zum 19. Mal einer der renommiertesten internationalen Sponsoring-Awards (u. a. für die Bereiche Innovation sowie Medien-, Sportund Public-Sponsoring) vergeben wurde. Auch hier war die Bayer AG erfolgreich. Der 19. Internationale Sponsoring Award in der Kategorie Kultur ging nach Leverkusen. In der Laudatio hieß es u. a.: „Es ist ein äußerst lebendiges, mehrdimensionales Programm, mit dem Bayer Kultur in der Region, in Deutschland wie auch im internationalem Rahmen brilliert. Mit eigenen Produktionen ebenso wie mit hervorragenden Gast-Ensembles. Bayer Kultur ist ein herausragendes Beispiel für kulturelles gesellschaftliches 2 In Aus der Traum! – einer Koproduktion des Leipziger Theaters der Jungen Welt und Bayer Kultur – setzt sich der Autor Holger Schober mit den Kehrseiten des FußballprofiDaseins auseinander. Am Vorabend diskutiere ich in einer Spezialausgabe der Literatur-Kulisse mit Jürgen Gelsdorf, dem Leiter des Leistungszentrums von Bayer 04, Jürgen Zielinski, dem Intendanten des Theaters der Jungen Welt, Martin Klemm, dem Hauptdarsteller von Aus der Traum! sowie dem Sportjournalisten Christoph Biermann über dieses Thema und das Stück. Hierzu und zu allen anderen Veranstaltungen lade ich Sie sehr herzlich ein! Ihr Dr. Volker Mattern Leiter Bayer Kultur 15 Mai/Juni 12 Essay Sebastian Kirsch über Glauben und Wissen auf den Brettern, die die Welt bedeuten Seite 4 Aus der Traum! Das Stück des Theaters der jungen Welt Leipzig thematisiert auch die problematischen Seiten des Fußballerberufs. Seite 8 KUNST In der Reihe Kunsthochschulen zu Gast stellt die Klasse von Friederike Feldmann aus Kassel ihre Arbeiten vor. Seite 10 MUSIK Bernhard Steiner – der neue Chefdirigent der BayerPhilharmoniker im Porträt Seite 12 Pasticcio Dominique Horwitz mit Kafka-Texten und dem Signum Quartett auf der Bühne des Bayer Kulturhauses Seite 14 Mitmachen! Eine erfolgreiche Saison des education-Programms von Bayer Kultur geht zu Ende. Ein Rückblick. Seite 16 MUSIK Hans Winking hat die Fassung für Kammerensemble von Bruckners 7. Sinfonie entdeckt – und gespielt! Seite 18 Das Bayer Kultur-Magazin 3 Sebastian Kirsch, geb. 1980, studierte 2000-2005 Theaterwis-senschaft, Germanistik und Geschichte in Bochum. Währenddessen u. a. Arbeit an den Theatern Moers und Oberhausen. Seit 2007 Autor und Redaktionsmitglied von Theater der Zeit. 2008-2011 Lehrkraft für besondere Aufgaben am Institut für Theaterwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum, 2011 Abschluss der Dissertation: Das Realae der Perspektive. Der Barock, die Lacan’sche Psychoanalyse und das ‚Untote‘ in der Kultur bei Prof. Ulrike Haß 4 Szenenfoto aus dem Fluxus-Oratorium Eine Kirche der Angst vor dem Fremden in mir von Christoph Schlingensief (2008) Glauben und Wissen auf der Bühne Text: Sebastian Kirsch · David Baltzer/bildbuehne.de, Claudia Esch-Kenkel/360-berlin Es ist schon über zehn Jahre her, dass an der Berliner Volksbühne in großen Lettern das Spielzeitmotto Ohne Glauben leben! prangte, die Aufforderung also, sich den Unbequemlichkeiten eines Lebens ohne (Ersatz-)Religion zu stellen. Seitdem scheint jedoch einiges geschehen zu sein, das nicht nur Beobachter von Politik und Gesellschaft dazu geführt hat, eine tendenzielle „Rückkehr der Religion“ zu diagnostizieren (bisweilen sogar gutzuheißen), sondern auch die Beobachter des Theaters des Öfteren von einer „neuen Annäherung von Religion und Theater“ sprechen lässt. Es werden etwa Schlingensiefs Krebsgottesdienste angeführt, die Einladung diverser Theatermacher zur katholischen Bischofskonferenz 2010, oder auch die exerzitienähnlichen Choreographien so unterschiedlicher Tanzregisseure wie Alain Platel oder Laurent Chétouane. Aber was, wenn man mehr daraus machen will als eine feuilletonistische blague, hat es mit dieser angeblich neuen Annäherung auf sich? Taugt sie zu mehr als zu Witzeleien (etwa der Art, dass der letzte Papst ursprünglich Theaterwissenschaftler war, was ihm bei der Ausübung seines Amtes sicher zugute kam)? Handelt es sich um eine gegenaufklärerische Reaktion auf die Zumutungen eines säkularen Lebens? Oder könnte sie im Gegenteil paradoxerweise gerade der adäquate Ausdruck eines „Theaters des wissenschaftlichen Zeitalters“ sein? – um eine Formulierung Bertolt Brechts aufzunehmen, der gleichzeitig ja immerhin so weit ging, sein Lehrstück als „Gottesdienst ohne Gott“ zu entwerfen. Tatsächlich zeigt schon ein oberflächlicher Blick, wie verzwickt diese Fragen sind. Es beginnt bei der Unmöglichkeit zu sagen, wer eigentlich glaubt und wer nicht. So geht auch die Volksbühne mit ihrem Appell, ohne Glauben zu leben (sofern er nicht als Schlingensief’sche „Selbstprovokation“ gemeint ist), in die bekannte Aporie des postmodernen Zynikers, der von sich behauptet, an nichts zu glauben: Damit seine Behauptung überhaupt einen Sinn hat, ist er angewiesen auf andere, die wirklich glauben – er lagert seinen Glauben aus und bleibt dessen Bezugsrahmen dabei umso sicherer verhaftet. Wir würden zum Beispiel blasphemisch-zynische Witze über Thor sofort als Relikt und integralen Bestandteil einer untergegangenen Religionsgemeinschaft identifizieren. Und jemanden, der heute allen Ernstes die Forderung aufstellen würde, ohne Glauben an Thor zu leben, würden wir für einen Paranoiker halten, der glaubt, dass seine Umwelt an Thor glaubt. Noch komplizierter wird es, wenn man diese Paradoxie in das historische Verhältnis von Glauben und säkularem Wissen übersetzt. Denn wir sind gewohnt, Säkularisierung als Einbahnstraße anzusehen. Walter Benjamins Titel Kapitalismus als Religion etwa wird des Öfteren in dem Sinn zitiert, dass die Formen moderner Ökonomie der christlichen Theologie entsprungen seien (Glaube und Kredit, Schuld und Schulden, Hostie und Münze, Gottes Vorsehung und die „unsichtbare Hand des Marktes“ etc.). Dabei geht freilich verloren, dass auch umgekehrt Religion schon immer Kapitalismus gewesen sein dürfte und als System vielleicht umso besser funktioniert (hat), je weniger man „wirklich“ daran glaubte. Nun lässt sich aber auch für das Theater und selbst für jene Medien, die wir für den Gipfel technischer Entwicklung halten, behaupten, dass sie bei genauerem Hinsehen älteste religiöse, vorzugsweise katholische Praxis transportieren. Ein besonders plastisches Beispiel (das ich dem Kunsthistoriker Holger Kuhn verdanke) sind die „Schreinmadonnen“ des Spätmittelalters: aufklappbare Marienskulpturen, in deren „Bauch“ eine Jesusdarstellung angebracht war. Platzierte man in diesem Marienschrank seine Fürbitten und klappte die Madonna zu, dann begann das Innere für einen zu arbeiten (die Vermittlungsarbeit Mariae zwischen dem Fürbitter und ihrem Sohn). Was aber sind unsere homepages und facebook-Profile anderes als säkularisierte Fürbitten, die gerade dann besonders gut für uns arbeiten, wenn wir Laptops und Notebooks, diese Schreinmadonnen des 21. Jahrhunderts, zugeklappt haben? Aber noch mehr: Man kann die Schreinmadonna gleichermaßen als Ahnin der wissenschaftlichen Empirie wie des Theaterguckkastens betrachten, die sich beide während des 17. Jahrhunderts installierten. Schließlich handelt es sich bei dem Marienschrank um einen dunklen Innenraum, in dem ein von der Außenwelt scheinbar unabhängiger Prozess abläuft. Im späten Mittelalter wäre vermutlich niemand darauf gekommen, ein Loch in den Das Bayer Kultur-Magazin 5 Marienleib zu bohren und diesem Vorgang quasi voyeuristisch zuzuschauen. Im 17. Jahrhundert jedoch passierte, unter einer veränderten Auffassung des Optischen de facto genau das: Die rationalistische Wissenschaft definierte einen vermeintlich objektiven Blick auf eingerahmte, empirisch zu erforschende Abläufe, und das Theater zog von den öffentlichen Marktplätzen in eigens eingerichtete Bühnenkästen, in denen sich die Zuschauer zunehmend im Dunkel verbargen und das sichtbare Geschehen sich scheinbar unabhängig von ihnen abspielte. Insofern ist es nicht übertrieben zu sagen: Die Theaterhäuser, die in den zunehmend verwaisten Zentren unserer Innenstädte stehen, sind letztlich riesige Marienleiber – und, seltsamerweise gleichzeitig, Überreste eines fatalen Wissenschaftsrationalismus. Das bedeutet aber auch, dass jeder, der heute in diesen Architektur gewordenen Marienbäuchen arbeitet, zunächst einmal aufgerufen ist, sich mit deren unausgesprochenen theologischen Voraussetzungen auseinanderzusetzen, um diese nicht einfach stumm/bewusstlos weiterzutragen. Bereits Brechts Attacken gegen ein sorgloses Illusionstheater können in diesem Sinn verstanden werden: Wer zugunsten einer möglichst perfekten Guckkastenfiktion das plötzliche Eindringen räumlicher (oder anderer) Gegebenheiten lediglich als unerwünschte Störung verbucht, glaubt letztlich an das Dogma der unbefleckten Empfängnis. Und wer z.B. an einer Inszenierung wie Peter Steins Wallenstein lobt, dass es darin nichts gibt, was so nicht auch vor 100 oder 200 Jahren hätte vorkommen können, ist ein Papist. Doch sage keiner, dass er, zumindest manchmal, nicht gerne Papist wäre – es ist leicht, sich über die „unbefleckte Empfängnis“ lustig zu machen, aber sobald der mediale „Empfang“, gleich ob in Theater, Film, Fernsehen oder Computer, auch nur kurz durch Bildflecken gestört ist, reagieren die meisten stolzen Atheisten gar nicht mehr belustigt. Das alles ist allerdings nur die eine Seite der theologischen Medaille (oder Hostie). Auf ihrer Rückseite stößt man nämlich auf die Frage, ob in religiösen Traditionen nicht auch ein „theologischer Glutkern“ (Walter Benjamin) verborgen liegt, ein emanzipatives Potential, das von der Theologie falsch, nämlich metaphysisch artikuliert wurde. Diese hätte demnach in vor- und antimoderner Weise 6 versprochen, auf Probleme zu antworten, die später „wissenschaftlich“, besser: materialistisch reformuliert wurden (zum Beispiel von der Psychoanalyse). Genau darin dürfte aber auch einer der Gründe liegen, dass, bei allen ästhetischen Differenzen, die wütendsten Theateratheisten der letzten hundert Jahre – Brecht, Artaud, Schleef und Schlingensief sind gute Beispiele, im Film wären es vielleicht Buñuel oder Lars von Trier – sich so hartnäckig an theologischen Formaten abgearbeitet haben. Doch worin könnte besagtes emanzipative Potential liegen? Vielleicht lässt es sich wieder mit einer Perspektivumkehrung à la „Religion als Kapitalismus“ beantworten: Wenn das Theater des „wissenschaftlichen Zeitalters“ religiöse Formen bearbeitet, dann muss man in religiösen Ritualen eben auch die, wie auch immer verstellten, Spuren dieses Theaters finden können. Man denke etwa an ein Herzstück kirchlichen Brauchtums: die katholische Priesterweihe. Im Zentrum dieses „grausamen“ Rituals müssen die Weihekandidaten sich vor den Augen der Gemeinde bäuchlings auf den Boden pressen, nachdem sie feierlich erklärt haben, „alles hinter sich zu lassen“, insbesondere die Bande zur eigenen Familie durchzuschneiden. Es handelt sich also um eine radikale (Selbst)Enteignung, die erstaunliche Parallelen zur „Sterbelehre“ der Brecht’schen Lehrstücke aufweist, dem Versuch, die „kleinste Größe“ zu erlangen, die zugleich aber auch an Artaud erinnert. Und natürlich auch an das Ende einer Psychoanalyse, das einen zumindest für einen Moment sämtliche Verbindungen nach draußen kappen lässt, ein schrecklicher, sogar selbstmörderischer Moment totaler Freiheit – kein Wunder, dass dieser Augenblick der Priesterweihe im allgemeinen jener Moment ist, den die Familien der Kandidaten am wenigsten ertragen. Aber noch mehr: Nachdem die Weihekandidaten sämtliche Bande zerschnitten haben, greift der Chor ein. Die Gemeinde ruft für die am Boden Liegenden minutenlang alle möglichen Heiligen an. Auch das hat seine Logik: Schon in der Antike taucht, wie Einar Schleef plastisch beschrieben hat, der Chor immer da auf, wo die Familie endet (oder kaputt ist); und es gehört für Schleef zu den katastrophalen Fehlentwicklungen der Moderne, dass diese das Jenseits der Familie nicht mehr als Zone eines in sich zerkämpften Chores begreift, son- Szene aus Peter Steins legendärer Wallenstein-Inszenierung mit Klaus Maria Brandauer und Jürgen Holtz dern als Reich der Einzelkämpfer und Ich-AGs. (Mit der Folge, dass die ortlos gewordenen Chöre regelmäßig in degenerierter Gestalt wieder auftauchen, z.B. in Form von Drogengemeinschaften, deren Droge auch der Blutrausch sein kann.) Das Problem mit Formaten wie der Priesterweihe ist nun natürlich, dass in ihnen die Selbstentleerung und das Eingreifen des Chores im Auftrag einer Institution erfolgen, die behauptet, einen direkten Draht „nach oben“ zu haben. (In säkularer Form können diese Rolle selbstverständlich auch Parteien, Unternehmen etc. spielen.) Dagegen besteht die „Grausamkeit“ Artauds, der Psychoanalyse und, entgegen dem ersten Anschein, auch der Brecht’schen Lehrstücke gerade darin, darauf zu beharren, dass es niemanden und auch kein letztes Prinzip gibt, in dessen Auftrag man sich enteignen und entleeren (lassen) könnte. Sie fordern darum etwas ungleich Schwierigeres: die eigene Endlichkeit zu zelebrieren und die damit implizierten ethischen Momente (etwa die Selbstbegrenzung) auf sich zu nehmen, nicht weil es einen allmächtigen Gott gibt, sondern weil es ihn nicht gibt. So lässt sich übrigens auch Die Kirche der Angst vor dem Fremden in mir charakterisieren, mit der Christoph Schlingensief nach Bekanntwerden seiner Krebserkrankung sich selbst als „zukünftig Verstorbenen“ feierte. Allerdings: Trotz allem stellt sich die Frage, ob paradoxerweise nicht gerade die atheistische Feier der Endlichkeit, der Schlingensief-Brecht’sche „Gottesdienst ohne Gott“, in Wahrheit originär christlich ist, die Katze sich also letztlich selbst in den Schwanz beißt. Denn eine entscheidende Pointe des Christentums ist, zumindest wenn man hier Slavoj Žižek glauben will, dass Jesus höchstpersönlich bei seiner Kreuzigung einem kurzen atheistischen Impuls nachgegeben hat: „Mein Vater, warum hast du mich verlassen?“ Hätte Christus das nicht getan, dann wäre sein Tod nur ein gewöhnliches Opfer gewesen, schmerzhaft zwar, aber letztlich ein abgekartetes Spiel mit sicherem Ausgang. Ein wahrer Liebestod hingegen kann nur ohne Garantie stattfinden, unter leerem Himmel... Bizarrerweise könnte insofern im Herzen des Christentums schon immer, als sein geheimer Motor, ein atheistisches Moment wohnen, das Kirche und Theologie später, mit fatalen Folgen, verraten haben. Und vielleicht ist ja der Atheismus Jesu sogar der Grund dafür, dass Schlingensief speziell vor seinem Tod bisweilen Christuszüge bescheinigt wurden? Jedenfalls dürfte es sich so gesehen bei Brechts Großem Dankchoral keinesfalls um eine einfache Parodie auf einen der „Gassenhauer“ der katholischen Kirche handeln, sondern um ein echtes christliches Lied: „Lobet die Kälte, die Finsternis und das Verderben! / Blicket hinan: / Es kommet nicht auf euch an / Und ihr könnt unbesorgt sterben.“ Das Bayer Kultur-Magazin 7 Im Abseits?! Aus der Traum!, eine Koproduktion des Leipziger Theater der Jungen Welt und Bayer Kultur, ist ein Stück über Fußballträume, spielerische Höhenflüge und harte Kollisionen mit der Wirklichkeit. Text: Steffen Georgi · Fotos: Tom Schulze Aus der Traum! Das waren für ihn die großen Momente: Das eins werden mit dem Spiel. Aufgehen in dessen komplexer Dynamik, innerer Logik, Schönheit auch. Spielmacher des Spiels, sein Gestalter werden. Auf die gleiche Art, so formulierte er das mal in einem Interview, „wie ein Künstler seine Kunst gestaltet.“ Nein, es geht hier gerade noch nicht um Theater. Es geht um Sport. Um Fußball. Genauer: um einen Fußballspieler, der nie etwas anderes wollte, als eben Fußball spielen. Und der es darin zu einer Kunstfertigkeit brachte, ob der er zu Recht als „Jahrhunderttalent des deutschen Fußballs“ tituliert wurde. Und der doch zugleich und bis heute den Schatten eines Menetekels gerade eben auf diesen „deutschen Fußball“ wirft. Dessen Hoffnungsträger war Sebastian Deisler. Für die kurze Zeit eines rasanten Aufstiegs – dem ein ebensolcher Absturz folgte. 2007, im Alter von 27 Jahren, hing Deisler 8 seine Fußballkarriere an den Nagel. Seelisch kaputt. Ausgebrannt. Gefangen in Depressionen. Das Spiel, es war längst vorbei. Der Traum war aus. Jürgen Zielinski ist ein erklärter Fußballfan und der Verein, für den er sich seit je gern heiser brüllt, ist einer im Ruhrpott: Borussia Dortmund. Aber das nur nebenher. Außerdem ist Zielinski Intendant am Leipziger Theater der Jungen Welt; einer jener Kinder- und Jugendbühnen, die oft und gern mal die Grenzen ausweiten, in die man eben Kinder- und Jugendbühnen auch heute formal und inhaltlich immer noch gern zwängt. Womit sich drei Aspekte verfügen: der Fußballfan, der selbstredend Deislers Geschichte verfolgte, der Theatermacher, der deren dramatisches Potenzial erkannte, und der Intendant, der sich nicht scheut, auf den Brettern, die ja immer noch die Welt bedeuten sollen, jenen Rasensport zu thematisieren, der für manche ja das Höchste in der Welt ist. Aus der Traum! heißt das Stück, das der Autor Holger Schober im Auftrag des Theater der Jungen Welt verfasste. Eine Imagination – aber eine, deren Resonanzboden eben Deislers Aufstieg und Fall bildet. Ein Dramentext – aber einer, in dem motivische Einsprengsel aus Michael Rosentritts Buch Sebastian Deisler – Zurück ins Leben aufscheinen. Insgesamt macht das das Stück zu einem über zerronnene Träume und Sehnsüchte. Über die große Leere nach der großen Illusion. Über die fatale Mechanik des sich-selbstverloren-gehen. Malte Kreuzfeld heißt hier der Kicker, der aufbrach, der neue Star am Fußballhimmel zu werden. An dem leuchtete Malte durchaus für eine ruhmreiche Zeit. Doch die scheint vorbei, der Stern ist verglüht. Für ein Benefizspiel seines Jugendvereins kehrt Malte nach Jahren in seinen kleinen Heimatort zurück. Trifft dort Jugend- sondern beobachtet. Nichts besser weiß, sich aber kritische Distanz leistet. Und gerade dadurch, ganz spielerisch, ganz unaufdringlich aufzeigt, dass hier nicht die Krankheitsgeschichte eines Individuums, eines Sportlers in der seelischen Krise, sondern die eines ganzen Systems und seiner Auswüchse verhandelt wird. Dass es, ganz profan, um Geld geht. Um Menschen als Kapitalanlage. Um Talent als Marktwerk. Um reibungsloses Funktionieren und das seelische Verschleißen daran. Aus der Traum! zeigt das nicht als Kritik einfältiger Empörung, sondern einfach an Hand eines privaten Dramas, eines Einzelschicksals. Der Leistungssport frisst seine Kinder und die, die sich nicht zu Funktionstüchtigen verdauen lassen, spuckt er aus. Was zugegeben polemischer klingt, als das Stück je ist. Das pflegt einen anderen Ton: „Zu mir sind schon so viele Menschen auf Distanz gegangen, freund und Jugendliebe wieder. Wird belagert von einer ehrgeizigen Sportjournalistin, von einem zynischen Fußballmanager verhöhnt und von dessen Geliebter bedrängt. Und er wird dem nächsten großem Fußballtalent begegnen – jung, motiviert und angetrieben von jenen Träumen, die Malte nur zu gut kennt. Zielinski selbst hat dieses Stück inszeniert, als Koproduktion mit Bayer Kultur. Und widerstanden sei an dieser Stelle mal der Verlockung, die Inszenierung mit einschlägigen Fußballmetaphern zu beschreiben. Nur so viel: Aus der Traum! offeriert sich als Ensemble-, als Mannschaftsspiel eines knappen, prägnant dynamischen Szenenflusses. Was Aus der Traum! vor allem reizvoll macht, liegt in einem substanzielleren Aspekt. Darin, wie gut die Welt (hier die des Profifußballs) doch immer noch auf die Bühne passt. Weil dieses Stück nicht wertet, sondern erzählt. Nicht postuliert, sondern hinterfragt. Nicht moralisiert, dass ich mir wünsche, Distanz ist die Basis für Nähe“, ist einer dieser ironischen, bitteren und schönen Sätze, die da fallen. Ironisch, bitter – und ja, schön: „Es gab für mich Momente, in denen sich Fußballspielen anfühlte wie Tanzen“, sagte einmal Sebastian Deisler. Und tatsächlich gibt es in Aus der Traum! einen Slow-Motion-Tanz. Eine Choreographie stummer Theaterbeschwörung. Eine Theaterbeschwörung, die ihn zugleich noch einmal träumt: Den Traum vom Fußball in aller Schönheit und Unschuld. Aus der Traum! DO 03.05 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Das Bayer Kultur-Magazin 9 ante up ['ænti p]! – was soviel heißt wie: „Gib alles!“ So lautet der Titel der Ausstellung, die 19 Studenten der Klasse Feldmann von der Kunsthochschule Kassel konzipiert haben. Im Rahmen der Reihe Kunsthochschulen zu Gast im Bayer Kulturhaus stellen sie ihr Können vor. Im Interview: Professorin Friederike Feldmann. Interview: Rike Zoebelein · Fotos: Krystian Kolbe (Portrait), Florian Bode (Ateliers) nischen. Es stammt ursprünglich aus dem Glücksspiel in der Bedeutung: das Risiko vergrößern, den Einsatz erhöhen. Inzwischen wird es im Alltag als Aufforderung oder Anfeuerung gebraucht: „Gib alles! Steigere dich!“ Damit war die Diskussion um den Titel beendet und ein herausforderndes Motto für die Ausstellung gefunden! Wodurch zeichnen sich Ihre Klasse und die Kunsthochschule Kassel besonders aus? Die Kunsthochschule Kassel zeichnet sich vor allem durch Interdisziplinarität aus, die im Hochschulalltag ganz selbstverständlich praktiziert wird. In meiner Klasse, die offiziell eine Klasse für Malerei ist, wird mit unterschiedlichen Medien gearbeitet. Es gibt Studierende, die malen, genauso wie es auch Studierende gibt, die Rauminstallationen machen, Skulpturen bauen oder mit Fotografie, Film, Multimedia oder Klang arbeiten. Eine künstlerische Haltung wird weniger am Gebrauch eines bestimmten Mediums als an einer spezifischen Art, die Welt zu sehen und darzustellen, deutlich. Ich ermutige die Studierenden, mit unterschiedlichen Medien zu arbeiten. Für Jemanden, der am allerliebsten malt, ist die Malerei nicht zwingend das geeignetste Medium, um sein Anliegen zum Ausdruck zu bringen. Ich kenne mich auf dem Gebiet der Malerei besonders gut aus, traue mir aber durchaus zu, auch zu Arbeiten in anderen Medien etwas zu sagen. Wenn ich aber denke, dass ein/e Student/in, die gerade mit Fotografie arbeitet, Fragen hat, die ein Fotograf besser beantworten kann als ich, dann schicke ich sie zu meinem Kollegen Bernhard Prinz. F. Feldmann Liebe Frau Feldmann, eine Frage vorweg: wie kam es zu dem „schrägen“ Titel? Einen Titel zu finden, mit dem sich alle Beteiligten identifizieren können, war nicht so einfach, zumal es keine thematische Ausstellung ist, sondern wir zeigen woran wir arbeiten – mit mir 20 unterschiedliche Positionen. Es gab eine lange Diskussion und viele Ideen, aber wir waren mit keiner richtig glücklich – bis Aimo Gräven dann ante up vorschlug. [’ænti p]! ist ein Slangword aus dem Amerika10 Wie gehen Ihre Schüler an die Organisation einer gemeinsamen Ausstellung? Am Beginn jeder Planung steht eine Auseinandersetzung mit dem Kontext der Ausstellung. Da geht es um die Beschaffenheit des Ausstellungsraumes, seine Maße und Proportionen, seine Ausstattung etc., ebenso wie um Fragen nach der Geschichte des Ortes, seiner früheren und gegenwärtigen Nutzung, und es geht natürlich auch darum, was der Anlass der jeweiligen Ausstellung ist. Im Folgenden wird dann ein gemeinsames Ausstellungskonzept erarbeitet. Wie wählen Sie Ihre Studenten aus und was muss man mitbringen, um in ihrer Klasse aufgenommen zu werden? In Kassel besuchen alle Studienanfänger in den ersten beiden Semestern die Basisklasse. Gegen Ende der Basisklasse wählen sich die Studierenden und die Professoren der Fachklassen gegenseitig aus. Ich stelle dort meine Arbeit vor und daraufhin zeigen und erläutern mir die Studierenden, woran sie arbeiten. Es liegt dann aber letztlich bei mir, zu entscheiden, wen ich in die Klasse aufnehme. Diese Entscheidung treffe ich nicht nur aufgrund der gezeigten Arbeiten, sondern ich versuche mir auch ein Bild zu machen, wie motiviert die Studierenden sind, was sie veranlasst hat, ausgerechnet Kunst zu studieren und weshalb sie in meiner Klasse arbeiten wollen. Blick ins Atelier – Stefan Geyer Welche Fähig- und Fertigkeiten muss ein junger Künstler besitzen, um auf dem Kunstmarkt erfolgreich zu werden? Ich glaube, es ist gar nicht so schwierig, auf dem Kunstmarkt schon bald nach dem Studium erfolgreich zu sein. Viele junge Künstler machen interessante und innovative Arbeiten, wenn man zudem das nötige Selbstbewusstsein hat und sich um ein gutes Netzwerk bemüht, dann kann man früh Erfolg haben. Der Markt ist ganz verrückt nach junger Kunst. Das Problem ist aus meiner Sicht weniger, erfolgreich zu sein, als es auch zu bleiben. Früher Erfolg hat leider oft die Kehrseite, dass junge Künstler Arbeiten, mit denen sie einmal Erfolg hatten, ständig wiederholen, einfach weil ihnen durch die Anforderungen des Marktes, sprich: die Notwenigkeit, ständig zu produzieren, die Zeit und Ruhe fehlt, Neues zu entwickeln. Was ist der wichtigste Teil eines Kunststudiums? Mir ist es am wichtigsten, dass die Studierenden lernen, selbständig zu arbeiten. Einerseits, weil das sowieso Grundvoraussetzung der künstlerischen Arbeit ist, und andererseits, weil die Kunsthochschulen zu den wenigen Hochschulen gehören, an denen die Studierenden im Wesentlichen wirklich selbst bestimmen können, wie ihr Studium verläuft. Diese Chance sollte man als Studierende/r unbedingt nutzen. Ich sehe die Kunsthochschule nicht als Vorbereitung auf eine Arbeit, die irgendwann später, im „echten Künstlerleben“ beginnt. Die alte Schülerweisheit: non scholae sed vitam discimus impliziert ja, dass Schule und Leben getrennte Bereiche sind. Das sehe ich in Bezug auf die Kunsthochschule ganz anders: die künstlerische Arbeit beginnt mit dem ersten Tag des Studiums. Je eher die Studierenden begreifen, dass sie für ihre Arbeit wirklich selbstverantwortlich sind, desto besser. Deshalb gebe ich den Studierenden weder Inhalte noch Struktur ihres Studiums vor. Sie entscheiden selbst, woran, wo, wann und wie viel sie arbeiten. Das klingt toll, ist auch toll, ist aber für viele Studierende anfänglich sehr schwer. Wenn man „frisch“ aus der Schule kommt, dann kennt man Stundenpläne und ist gewohnt, einen bestimmten Lehrstoff in der und der Zeit zu pauken. Das ist zwar lästig, aber vergleichsweise übersichtlich im Gegensatz zu der Aufgabe, völlig eigenverantwortlich über Thema und Struktur der Arbeit zu entscheiden. Blick ins Atelier – Björn Wetzmüller Kunsthochschulen zu Gast: ante up [’ænti p]!: to increase the risk or raise the stakes of the game Kunsthochschule Kassel, Klasse Friederike Feldmann 13.05 – 30.06 SO 13.05 | 11:00 | Vernissage Die Künstler der Ausstellung sind: Janosch Becker, Wieland Birckner, Florian Bode, Vanessa Braun, Meike Brinkmann, Andreas Eichinger, Matthias Esch, Friederike Feldmann, Stefan Geyer, Marven Graf, Jana Graetschel, Aimo Gräven, Zora Juraschitz, Manuel Kirsch, Sung-Hern Lee, Mirjam Link, Greta Mattulat, Azar Pajuhandeh, Claudia Ritter, Björn Wetzmüller Es sprechen: Prof. Christian Philipp Müller, Rektor Kunsthochschule Kassel Bernhard Balkenhol, Vorsitzender des Kasseler Kunstvereins/ Kunstdidaktiker an der Kunsthochschule Kassel Musikalische Umrahmung: Pre-College Cologne Das Bayer Kultur-Magazin 11 Die Kunst der Feinjustierung Bernhard Steiner ist seit Anfang Januar neuer Dirigent der Bayer-Philharmoniker. Mit einem anspruchsvollen Programm stellt er sich in der Sinfoniekonzert-Reihe dem Publikum vor. Text: Christoph Vratz 12 B. Steiner Musik ist kein Schreckenskabinett. Das hat Bernhard Steiner früh erfahren dürfen. Daheim herrschten Musizierlust, Experimentierfreude, Klangneugierde. Daheim, das war natürlich sein Elternhaus – der Vater war Sänger; daheim, das war aber auch seine Geburtsstadt Wien. Hier, so scheint es, ist die ganze musikalische Potenz der Welt wie ein Meteor aufgeschlagen: Mozart, Schubert, Beethoven, Brahms, Mahler, Bruckner, Wolf, Schönberg. Trotzdem birgt jeder Zauber auch Gefahren: „Ich bin nicht ungern von Wien weg gegangen“, gesteht Bernhard Steiner heute, auch weil in Deutschland die Zahl der Theater größer ist. Der Kulturschock blieb also aus, Steiner bekam gleich eine erste feste Stelle, er durfte als Assistent des Chor-Direktors ins Wagner-Eldorado nach Bayreuth: „sehr prägend“ nennt er rückblickend diese Zeit, zumal sein damaliger Lehrmeister Norbert Balatsch – ebenfalls Wiener – für seinen unerschütterlichen Einsatz und seine Genauigkeit in allen Probenfragen bekannt ist. Die Arbeit mit Stimmen ist Steiner bis heute geblieben. Seit rund vier Jahren arbeitet er als Erster Kapellmeister und stellvertretender Generalmusikdirektor am Theater in Hagen. Wenn er nun als neuer Chefdirigent der BayerPhilharmoniker Sinfoniekonzerte leitet, reizt ihn daran der „unmittelbarere Einfluss auf den Ablauf von Aufführungen“. Soll heißen: „In einem Opernhaus wird der Aktionsradius eines Dirigenten von außen teilweise mitbestimmt, etwa von der Regie; im Konzertbereich hingegen dominiert eine stärkere Reduktion auf das Wesentliche: die Musik.“ Er ist Musiker genug, um nicht das Eine gegen das Andere ausspielen wollen, vielmehr sucht er nach Möglichkeiten, das weite Feld der Musik auf unterschiedliche Weisen zu erkunden, etwa als künstlerischer Leiter der alljährlichen „Koblenzer Mendelssohntage“ oder als Dirigent des Kölner Männer-Gesang-Vereins. Einer der wichtigsten Punkte, warum er sich ins Bewerberrennen um den Posten als Leiter der Bayer-Philharmoniker eingliederte, war für Steiner die Tatsache, dass dieses Orchester „mehr als nur ein Klangkörper aus Amateuren“ ist. Anspruch und Möglichkeiten sind größer, außerdem haben „viele Musiker ihr Instrument studiert, sogar Berufserfahrung in diesem Bereich gesammelt“. Nun beginnt Steiner seine neue Aufgabe ausgerechnet zu einer Zeit, in der sich das Orchester strukturell neu aufstellt. Zwar weht auch künftig in allen symphonischen Gewässern die Bayer-Flagge, doch sind die Philharmoniker inzwischen ein „e.V.“ – ein eingetragener Verein. Was das für den Dirigenten bedeutet? Organisatorisch mehr Selbstverantwortung. „Das Orchester gewinnt an Flexibilität, weil es stärker eigenverantwortlich handeln kann“, so Steiner. Doch er weiß auch, dass eine der Hauptaufgaben darin liegen wird, künftig verstärkt „um unser Publikum zu werben“. Zielgruppe ist vor allem das so genannte ‚jüngere Publikum‘. „Dafür muss man gelegentlich die klassischen Kernzonen verlassen, indem man einzelne Formen wie Familien- und Kinderkonzerte stärker in den Blick nimmt.“ „Ein Musiker definiert sich über seine Programme“, bekennt er. Einerseits möchte Steiner künftig auf dem aufbauen, was ihm sein Vorgänger Rainer Koch als verlässli- ches Fundament hinterlassen hat; andererseits wünscht er sich, „das Orchester stilistisch weiter zu entwickeln und die epochalen Randbezirke dessen, was bisher gespielt wurde, stärker einzubinden“. Konkret: Romantik ja, aber zugleich ein bisschen mehr Wiener Klassik und etwas mehr an Mut mit Blick auf die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. Wenn Steiner bereits im Mai Gustav Mahlers erste Sinfonie aufs Programm setzt, wirkt das wie ein erster Fingerzeig, denn dieses Werk gilt als Scharnierstück zwischen dem Erbe der Romantik und den Prophezeiungen einer neuen Epoche. Für solch’ sinfonische Klötze braucht es ausreichend Probenzeit. In der eigenen Vorbereitung neuer Stücke macht Steiner keinen Unterschied, ob sein Orchester ausschließlich aus Profis oder aus heißhungrigen, überdurchschnittlich befähigten Laien besteht. Die Kärrnerarbeit im Studierzimmer sei nahezu immer gleich; und auch die anschließende Arbeit mit dem Orchester sei weitgehend identisch. „Unterschiede gibt es allenfalls im Bereich der Feinjustierung. Jeder Musiker, egal in welchem Orchester, möchte ernst genommen und gefordert werden. Man braucht allenfalls einen moderateren Probenplan, ein gestreckteres Verständnis von Zeit“. Die Häutung sinfonischer Großwerke erfolgt bei Teils-Profi-teils-AmateurOrchestern in leicht angepassten Dosen, schließlich sollen Erfolg und Spaß einander bedingen und nicht gefährden. Steiner sieht darin zugleich die Chance, „Stücke und ihre Eigenheiten noch besser kennen zu lernen“. Schon nach kurzer Zeit weiß er um die Möglichkeiten seines neuen Orchesters, und die schätzt er. Auch fernab der Musikstadt Wien lässt sich musikalisches Glück finden… Bernhard Steiner studierte in seiner Geburtsstadt Wien und leitete ab 1989 rund 200 Konzerte der Wiener Sängerknaben. Mit dem 1989 gegründeten Wiener Streichorchester spezialisierte er sich auf die Aufführung zeitgenössischer Musik. Nach einer Assistenten-Tätigkeit in Bayreuth war er Kapellmeister und Chordirektor am Stadttheater Gießen, anschließend am Theater der Stadt Koblenz, bevor er – nach einer Lehrtätigkeit an der Folkwang Musikhochschule Essen – als 1. Kapellmeister und stellvertretender des Generalmusikdirektors ans Theater Hagen wechselte. Bayer-Philharmoniker DI 22.05 | 20:00 | Forum, Leverkusen Das Bayer Kultur-Magazin 13 Kafkas Drama Unter dem Titel Horwitz goes Kafka erarbeitet Dominique Horwitz gemeinsam mit dem Signum Quartett einen musikalisch-literarischen Abend der Extraklasse. Ein Porträt. Text: Reiner Ernst Ohle · Foto: Barbara Braun Wer sich mit ihm telefonisch verabreden will, braucht viel Geduld, wer ihn treffen will, muss sich schon etwas Außergewöhnliches einfallen lassen. Dominique Horwitz gehört nicht nur zu den herausragenden Künstlern des deutschsprachigen Theaters – er ist ein Getriebener, den seine Rastlosigkeit in ständiger Bewegung hält und ihn zu einem Vielbeschäftigten macht – immer auf dem Sprung, sich einer Idee, einem guten Projekt, einem außergewöhnlichen Vorhaben auf der Bühne oder im Film ganz hinzugeben. Das Leverkusener Publikum hat ihn zuletzt in der deutschsprachigen Erstaufführung von Doug Wrights Ich mach ja doch, was ich will (I am my own wife) auf der Bühne (Regie: Torsten Fischer) erlebt, dem Stück , in dem er seit 2007 im Renaissance-Theater Berlin als Charlotte von Mahlsdorf auf der Bühne steht. Für diese Rolle wurde er 2008 mit dem Goldenen Vorhang des Berliner Theaterclubs ausgezeichnet. Ob als Schauspieler, Regisseur, Hörbuchsprecher oder Chansonnier – seine verschiedenen Bühnen-und Theaterberufe sind der Ausdruck einer Passion, die sich nie mit dem Durchschnitt zufrieden gibt. Horwitz wird am 23. April 1957 in Paris geboren. 1971 zieht die Familie aus der französischen Hauptstadt an die Spree, wo er das Deutsch-Französische Gymnasium in Berlin besucht. Er wird von seinem Schulfreund Christian Berkel für die TV-Produktion Eine Jugendliebe (Regie: Rainer Wolfhardt) empfohlen – da ist er 19 Jahre und steht zum ersten Mal vor einer Fernsehkamera. Ein Jahr später, 1978, hat er sein Debüt im Kino mit Peter Lilienthals David. In diesem Jahr schließt er sich einer Kabarettbühne an – dem Berliner Cabaret des Westens. Ab 1979 nimmt er Theaterengagements im Tübinger Zimmertheater, in München und Hamburg an. 1989 folgt das Fernsehen – Dieter Wedel überträgt ihm die Rolle des Charly Wiesner in dem vierteiligen Fernsehfilm Der große Bellheim. Mit der Hauptrolle, die er 1992 in Josef Vilsmaiers Stalingrad übernimmt, wird er einem internationalen Kinopublikum bekannt. Seitdem folgten große Produktionen wie Stammheim (Regie: Reinhard Hauff), Nachtgestalten (Regie: Andreas Dresen) oder Straik – Die Heldin von Danzig (Regie: Volker Schlöndorff). Für seine Rolle in Oliver Hirschbiegels Trickser erhielt Dominique Horwitz 14 1998 den Goldenen Löwen. Im Jahr 2000 wurde er mit dem Internationalen Fernsehpreis für seine Arbeit in Michael Verhoevens Enthüllung einer Ehe verliehen, in der er einen transsexuellen Familienvater spielt. Seine Bühnenprojekte sind unvollständig ohne seine wegweisenden Brecht- und Brel-Interpretationen. Als Sängerschauspieler investiert er seine Kraft und seine Phantasie in diese zwei „Großbaustellen“ – in die Dreigroschenoper nach Brecht und Weill und die Chansons von Jacques Brel. 1983 holt ihn Frank Baumbauer an das Münchner Residenztheater, wo er 1984 seinen ersten Jacques Brel-Abend auf die Bühne bringt und 1993 wird The Best of Dreigroschenoper in den Hamburger Kammerspielen zurzeit der Intendanz von Ursula Lingen in einer ersten Fassung uraufgeführt. In seinem festen Engagement am Hamburger Thalia-Theater zwischen 1985 bis 1988 schreibt er als Stelzfuß in der Uraufführung von Robert Wilsons Musical Black Rider Theatergeschichte. 1997 hat dann die Produktion Dominique Horwitz singt Jacques Brel in den Hamburger Kammerspielen unter den Intendanten Ulrich Waller und Ulrich Tukur Premiere. Der belgische Chansonnier Brel hat in Dominique Horwitz einen kongenialen Interpreten. Horwitz’ Bühnenauftritte speisen sich aus dem gleichen Geist, der gleichen Emphase, dem gleichem Pathos wie die des großen Jaques. Darüber hinaus teilt er mit dem Chansonnier die Liebe zur kleinen Schauspieleinlage, zur Grimasse, zur Frivolität und zur Groteske – und verausgabt sich auf der Bühne regelmäßig. Seine expressiven, dramatischen Vorträge sind dabei immer offen für spontane Improvisationen. Dominique Horwitz gehört zur kleinen Schar der Brecht-Interpreten, die – ganz im Sinne des ewigen Theatererneuerers Brecht, den Klassiker aus einer gewissen musealen Erstarrung erlösen. Mit seiner Band um den Pianisten und Arrangeur Jan-Christof Scheibe gibt er den weltbekannten Gassenhauern ihren innovativen und experimentellen Charakter zurück. Ausgangspunkt dafür sind hellwache und blitzgescheite Arrangements auf der Höhe der Zeit, die Elemente aus dem Jazz, Rock, Heavy Metall, Rap und Funk lustvoll verquirlen. Wer Literatur heute einer neuen Generation unverbraucht vermitteln will, hat in Dominique Horwitz einen verlässlichen Partner. Dominique Horwitz als Charlotte von Mahlsdorff in Ich mach ja doch, was ich will Im Mai widmet sich Dominique Horwitz im Bayer Kulturhaus in Leverkusen Franz Kafka. Dieses Projekt ist – eine Initiative von Bayer Kultur – im Garten seines Hauses in Weimar entstanden. Mit von der Partie das Signum Quartett – die stART-Künstler der ersten Stunde sind in ihrer unbedingten Hingabe und ihrem Streben nach Perfektion Brüder und Schwestern im Geiste und haben ihr künstlerisches Potenzial in Leverkusen u. a. in die Uraufführung Die weiße Fürstin investiert. In den Konzeptionsgesprächen mit den Musikern und Dominique Horwitz ist gemeinsam beschlossen worden, sich nicht nur einem großen Kafka-Text zu widmen, sondern sich auf unbekanntere, kleine Geschichten zu verlegen, die u. a. zeigen können, dass Kafka nicht nur die Abgründe menschlicher Existenz zum Beginn der Moderne vermessen hat, sondern auch Humor hatte. Dominique Horwitz | Signum Quartett SO 13.05 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Das Bayer Kultur-Magazin 15 So spannend ist Kultur! Mitmachen!, das education-Programm von Bayer Kultur für Kinder und Jugendliche, ist auf Erfolgskurs. Text: Volker Mattern · Zitate: 4. Klasse der KGS Eikamp, Odenthal In den Proben zu unserer Kinderoperette Das Gift im Lift besuchten uns ab und an Schulklassen mit ihren Lehrerinnen und Lehrern – wie die 4. Klasse der KGS Eikamp aus Odenthal : eines der vielen Angebote von Mitmachen!. Unsere Überzeugung ist – und da sind wir weiß Gott nicht allein! – , dass man heute mehr denn je zusätzliche Anreize bieten muss, um Kinder und Jugendliche mit Musik und Theater, Tanz und Kunst vertraut zu machen bzw. sie überhaupt erst einmal an diese „unbekannte Welt“ heranzuführen. Die Bayer Kultur-Eigenproduktionen (bei Das Gift im Lift sogar eine Uraufführung) haben in diesem Kontext einen unschätzbaren Nebeneffekt: der Probenzyklus findet im Bayer Kulturhaus statt und schafft somit erst die Voraussetzungen, die Kinder an dem aufregenden Entstehungsprozess teilhaben zu lassen, ihnen die vielen interessanten und geheimnisvollen Tricks und Kniffe des Theaters nicht nur theoretisch, sondern in der Praxis – sozusagen auf der Bühne – nahezubringen. Die Klassen, die uns bei den Proben besucht haben (und die von ihren Lehrerinnen ganz ausgezeichnet vorbereitet waren), besuchten dann natürlich auch unsere Premiere. Sie gehörten quasi dazu, es war „ihre“ Produktion, 16 sie zitterten mit, drückten die Daumen und sind jetzt vielleicht ein für alle Mal mit dem Theatervirus infiziert. Die Begeisterung und die strahlenden Gesichter danach haben uns jedenfalls gezeigt, wie wichtig diese Vorbereitung war. Angesichts eines auf einem Skateboard hereindüsenden „Merkur“ merken die jungen Theaterbesucher ganz schnell, wie „cool“ Musiktheater sein kann. Aber dies ist ja bei weitem nicht unser einziges Angebot bei Mitmachen!. Es gibt themenbezogen KUNST-Ateliers für Kinder und Jugendliche, TANZ-Workshops wie der Break-Dance-Workshop vor unserer HipHop-Version von Romeo und Julia (auch hier saßen die Kinder bei der Vorstellung mit strahlenden Augen in der ersten Reihe!), Fecht-Kurse mit den jungen Schauspielern der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin oder den Schreibworkshop mit dem in Leverkusen ansässigen Au- tor Thorsten Nesch. Mit einer Gruppe von acht hochmotivierten Jugendlichen hat Nesch in dieser Spielzeit einen Schreibworkshop zum Thema Glauben und Wissen organisiert, der als Episodenroman mit dem Ziel erarbeitet wurde, ihn in der nächsten Saison auf die Bühne zu bringen. Partner dabei ist das Junge Theater Leverkusen. Unsere Theaterpädagogin Christine Hellweg erweitert und intensiviert die Kontakte zu Lehrerinnen und Lehrern aus der Region, stellt vorbereitende Materialien zusammen, veranstaltet Lehrerworkshops, organisiert die Probenbesuche und vieles mehr. So betreut sie z. B. auch die Video-Drehs von Schülerinnen und Schülern zu einem ganz besonderen Konzert im Mai: Jazz steht als Musikrichtung auf der Beliebtheitsskala der Jugendlichen ganz sicherlich nicht an erster Stelle. Wenn aber Stephan König am 24. Mai mit seinem hinreißenden LeipJAZZig-Orkester in dem Programm Michael Jazzson ausschließlich Michael Jackson-Titel spielt, sieht die Sache schon wieder ganz anders aus: Einzelne Schüler-Arbeitsgruppen produzieren nämlich Video-Drehs zu dem großen Pop-Musiker und Entertainer, die während des Konzerts gezeigt werden. Vieles ist in Bewegung geraten in den vergangen beiden Jahren, aber vieles ist auch noch zu tun! Dass wir ab der kommenden Spielzeit mit dem Jungen DT – der Jugendsparte des Deutschen Theaters Berlin – einen hochkompetenten Partner im Kontext der Kulturachse mit der Bundeshauptstadt gefunden haben, zeigt, dass Bayer Kultur auch im education-Bereich zukünftig noch viele neue Wege ausloten wird. Michael Jazzson DO 24.05 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Das Bayer Kultur-Magazin 17 Großes im Kleinen Von Anton Bruckners Siebter Sinfonie existiert eine Fassung für Kammerensemble. Hans Winking ist Mitglied des ThomasChristianEnsemble, das diese erstaufgeführt hat und auch in Leverkusen und Krefeld spielen wird. Ein Erfahrungsbericht. Text: Hans Winking · Abbildung: Beginn des 1. Satzes der Kammerfassung in der Originalhandschrift von Hanns Eisler Als ich 1999 im neu eingerichteten Schönberg Center in Wien saß – in dem der gesamte Nachlass Arnold Schönbergs nach einer Odyssee gelandet war und seitdem wissenschaftlich aufbereitet wird –, um für eine Konzertreihe des Westdeutschen Rundfunks mit Bearbeitungen von Werken für den von Schönberg 1920 gegründeten „Verein für musikalische Privataufführungen“ zu recherchieren, wies mich die Archivarin des Centers auf eine Partitur hin, von deren Existenz bislang nur wenige wussten. Denn diese Bearbeitung einer großen romantischen Sinfonie für 9 Instrumente und 10 Spieler war damals nicht mehr in Wien aufgeführt worden, da der Verein aufgrund der galoppierenden Inflation sich schon bald wieder auflöste. So landeten diese handgeschriebene Partitur und die notwendigen Einzelstimmen unbenutzt im Nachlass Schönbergs, aus dem ich sie wieder ans Licht ziehen durfte. Die Partitur wies drei Handschriften auf: Hanns Eisler, kurzzeitig Schönberg-Schüler (1. und 3. Satz), Erwin Stein, Schönberg-Schüler, Dirigent und Verleger (2. Satz), Karl Rankl, Schönberg-Schüler und Sekretär des Vereins (4. Satz). Die Besetzung: Klarinette, Horn, 2 Violinen, Viola, Violoncello, Kontrabass, Harmonium, Klavier (teilweise zu 3-4 Händen). Wie sollte so was klanglich funktionieren? Ein hochromantisches Orchester, u.a. mit 4 Hörnen, 4 Tuben und Posaunen auf 9 Instrumente runter buchstabiert? 18 Die Antwort gab eindeutig die Österreichische Erstaufführung im Linzer Brucknerhaus 2003 durch das Thomas ChristianEnsemble. Als nach dem nicht enden wollenden Schlussbeifall der Primarius sich ans Publikum wandte mit dem Angebot, es so wie in Schönbergs Vereins-Konzerten zu machen, dass die Zuhörer sich selbst den Satz aussuchen könnten, den sie noch einmal hören wollten, fiel die Wahl ausgerechnet auf den Satz, den ich als Bearbeitung am problematischsten empfunden habe: das Wagner-getränkte Adagio, den 2. Satz mit der für eine Zugabe opulenten Spielzeit von gut 20 Minuten! Und der MusikKenner und Kabarettist Gerhard Bronner meinte einmal nach einer Aufführung, es sei faszinierend zu erleben, wie sehr bei aller Wandlung der Klangestalt die Substanz der Musik erhalten bliebe, ja: noch stärker hervortrete, da von klanglicher Einkleidung entschlackt; der Verlust des Klanges werde durch das Hervortreten des Inhaltes mehr als nur kompensiert – es entstände eine neue siebente Sinfonie von Anton Bruckner. ThomasChristianEnsemble DO 31.05 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen FR 01.06 | 20:00 | Burg Linn, Krefeld Impressum 15 Mai/Juni 12 Kulturkalender MAI.12 MI 02.05 20:00 Christoph Biermann Talk BK DO 03.05 20:00 Aus der Traum! UA -16+x BK DO 03.05 19:30 Caos Calmo – Stilles Chaos FILM FO SA 05.05 20:00 Die Perle Anna BB BK SO 06.05 15:00 Anita Kupsch Talk BK SO 06.05 18:00 Die Perle Anna BB BK DO 10.05 19:30 Habemus Papam – Ein Papst büxt aus FILM FO FR 11.05 20:00 Coup de Cœur Bayer 2012 Mplus Zo SO 13.05 11:00 Vernissage: KH Kassel KUNST BK SO 13.05 18:00 Horwitz | Signum Quartett Pas BK SO 20.05 11:00 Vitaliy Zolotov Vitime Band Jazz Kul DI 22.05 20:00 Bayer Philharmoniker SK FO DO 24.05 20:00 Michael Jazzson -16+x BK SA 26.05 20:00 Fundament Entfällt SCHh BK SO 27.05 11:00 Fundament Entfällt SCHh BK DO 31.05 20:00 ThomasChristianEnsemble KM BK DO 31.05 19:30 10 Questions for the Dalai Lama FILM FO FR 01.06 20:00 ThomasChristianEnsemble KM Kr SA 02.06 20:00 Glaube Liebe Hoffnung SCHk BK SA 02.06 22:00 Benjamin Schaefer Trio JAM BK MO 04.06 20:00 Isabelle Moretti KM BK MI 06.06 20:00 Liebe in dunklen Zeiten Studio BK SO 10.06 15:00 Max und das Monster -8+x BK MO 11.06 20:00 Igor Levit KL BK DI 12.06 20:00 Igor Levit KL Wu DO 14.06 19:30 Centochiodi – 100 Nägel FILM FO SO 24.06 11:00 Sommerwind aus dem Maghreb KLM BayK JUNI.12 Änderungen vorbehalten! Herausgeber: Bayer AG Communications | Bayer Kultur Verantwortlich: Dr. Volker Mattern Redaktion: Silke Schenk Texte: Sebastian Kirsch Glauben und Wissen auf der Bühne (Originalbeitrag); Steffen Georgi Im Abseits?! (Originalbeitrag); Christoph Vratz Die Kunst der Feinjustierung (Originalbeitrag); Hans Winking Großes im Kleinen (Originalbeitrag) Weitere Texte: Volker Mattern, Reiner Ernst Ohle, Rike Zoebelein Redaktionelle Mitarbeit: Regina Bernt, Carolin Sturm Designkonzept: Büro Kubitza, Leverkusen Layout und Realisation: wedeldesign, Bochum Titelbild: Dominique Horwitz Bildnachweis S. 2: Pedro Malinowski Druck: Ollig-Druck, Köln Auflage: 3.000 © Bayer AG Communications | Bayer Kultur 2012 Redaktion KUNSTstoff c/o Bayer Kultur Kaiser-Wilhelm-Allee Gebäude Q 26 | 51368 Leverkusen Telefon 0214.30-41277 | Telefax 0214.30-41282 Karten Karten-/Abonnementbüro im Bayer Kulturhaus, Leverkusen Öffnungszeiten: MO-DO 9:00-16:00 | FR 9:00-13:00 Telefon 0214.30-41283/84 | Telefax 0214.30-41285 Kurzparkmöglichkeit (15 Min.) für Kunden des Kartenbüros vor der Kulisse. 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