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Landkreis Altötting Mit Minus 55 Grad Gegen

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LANDKREIS ALTÖTTING Mit minus 55 Grad gegen Herzrhythmusstörungen Montag, 8. Februar 2016 Nummer 31 / Seite 19 In der Altöttinger Kardiologie wird eine neuartige Kältetechnik angewendet, die sonst nur in Uni- oder Großstadtkliniken zum Einsatz kommt Altötting. „Zehn Prozent der 80-jährigen Menschen leiden an Herzrhythmusstörungen. Das ist nicht akut lebensbedrohlich, aber lästig.“ Oberarzt Dr. Christoph Wieser (38) ist Kardiologe an der Kreisklinik Altötting. Und er kann den Patienten mit diesen Erkrankungen helfen – nämlich nach den neuesten Möglichkeiten der medizinischen Kunst, wie Chefarzt Dr. Walter Notheis betont. Vorhofflimmern ist die am häufigsten auftretende Art der Herzrhythmusstörung. Bis vor zehn, 15 Jahren wurde diese Erkrankung, die ein erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall oder andere Herzleiden nach sich zieht, medikamentös behandelt, um einen höheren Puls zu verhindern. Aktuelle Therapieformen aber werden im Herzkatheterlabor durchgeführt. Am gebräuchlichsten ist Methode, durch punktuelle Hitzeeinwirkung (Stromkatheterablation) an den Lungenvenen die Reizübertragung zu unterbrechen und so das Herz zu beruhigen. Eine Möglichkeit, wenngleich nicht die effektivste, wie Dr. Notheis sagt. Deshalb gehe man in Altötting den entgegengesetzten Weg: Man setzt auf Kälte, genauer gesagt auf minus 55 Grad. Aus diesem Grund ist die kardiale Elektrophysiologie an der Kreisklinik Altötting erweitert worden. Hierfür wurde zum einen ein modernes 3-D-Mappingsystem angeschafft, mit dem komplexe Rhythmusstörungen besser diagnostiziert, dargestellt und behandelt werden können. Der Fokus wurde auf jene Rhythmusstörungen gelegt, die im Auf 3-D-Monitoren ist im Herzkatheterlabor jeder Schritt eines Eingriffs genau mitzuverfolgen (linkes Bild). Michael Salzig (71; oberes Bild, links) aus Burghausen hat sich wegen seines immer wieder auftretenden Vorhofflimmerns in die Hände von Oberarzt Dr. Christoph Wieser (Mitte) begeben. Mit der sogenannten Kryoballontechnik wurde ihm geholfen, indem seine Lungenvenen verödet wurden. Dr. Walter Notheis, Chefarzt der Kardiologie, betont, dass die Altöttinger Kreisklinik mit dieser Therapieform, die zurzeit hauptsächlich in Uni- und Großstadtkrankenhäusern angewandt wird, eine Vorreiterrolle einnimmt. − Fotos: Schwarz/Keller linken Vorhof oder den Herzkammern entstehen, etwa atypisches Vorhofflattern oder Vorhofflimmern. Und zur Vorhofflimmertherapie wurde die Kryoballontechnik oder Kryoablation eingeführt. Hierbei ist mithilfe eines bis auf 28 Millimeter aufblasbaren, mit Dickstickstoffmonoxid (N2O) gefüllten Ballons eine gleichmäßige Verödung der Lungenvenenmündungstellen in den linken Vorhof möglich. „Dort ist in den allermeisten Fällen der Ursprung des Vorhofflimmerns lokalisiert und kann durch Abkühlung des Ballons auf KREISNACHRICHTEN Die Heimat im Fokus des KBW-Studiums Altötting/Mühldorf. „Die Zukunft unserer Heimat“ – diesen Titel könnte man dem neuen Heimatstudiengang des Katholischen Kreisbildungswerks (KBW) in Mühldorf bezeichnen, der im Februar 2016 startet. „Im Gegensatz zu unserem historischen Studiengang ,Regionalgeschichte‘ blickt der neue Studiengang auf unsere Zukunft“, erklärt KBW-Geschäftsführer Markus Weber. „Der Fokus des Studiums liegt dabei auf dem Begriff Heimat. In den vier unterschiedlichen Bereichen Natur, Wirtschaft, Regionalkultur und Mensch als soziales Wesen untersuchen die Studierenden dabei, wie sich Brauchtum und Werte entwickeln.“ Überregional bekannte Dozenten sorgen für Hochschulniveau in den Seminarsitzungen. Die Studierenden benötigen allerdings keine Hochschulreife und müssen auch keine Prüfungen ablegen. „Nur das Interesse am Lernen und an eigener Weiterbildung ist mitzubringen“, so Weber. Studienstart ist am Dienstag, 16. Februar, im Haus Wirtschaft im Landratsamt Mühldorf mit der ersten Vorlesung. Weitere Informationen und Anmeldung beim KBW, " 08631/37670 oder www.kreisbildungswerk-mdf.de Sichere Ausbildung für Eltern bei Donum Vitae Altötting/Mühldorf. Für die gesunde Entwicklung eines Kindes sind die ersten Lebensjahre von außerordentlich großer Bedeutung, in dieser Phase soll eine sichere emotionale Bindung zum Baby aufgebaut werden. Der Kurs „SAFE – Sichere Ausbildung für Eltern“ der Schwangerenberatungsstelle Donum Vitae unterstützt werdende Eltern und alleinerziehende Mütter und Väter und gibt ihnen Sicherheit für diesen neuen Lebensabschnitt. Das Angebot umfasst zehn Treffen, die ab 14. Februar jeweils sonntags von 11 bis 17 Uhr stattfinden. Vier Treffen sind vor der Geburt und sechs Treffen im Lauf des ersten Lebensjahres. Angesprochen sind werdende Mütter bzw. Eltern, die ihr Kind voraussichtlich im Zeitraum von Mai bis Juli 2016 zur Welt bringen werden. Die Kursleitung liegt in den Händen der Donum-Vitae-Mitarbeiterinnen Monika Miedl und Margarete Leitner. Weitere Informationen und Anmeldung bei Donum Vitae Mühldorf, " 08631/13055 bzw. www.safeprogramm.de Neujahrsempfang der FDP Altötting und Mühldorf Altötting/Mühldorf. Der Neujahresempfang der Kreisverbände Mühldorf und Altötting der FDP findet am Sonntag, 14. Februar, ab 11 Uhr im Wasserschlössl in Mühldorf statt. Es sprechen Dr. Wolfgang Heubisch und Thomas Hacker. Für Unterhaltung sorgt die Buchbacher Blasmusik. Weitere Infos unter www.fdp-muehldorf.de minimal minus 55 Grad Celsius für maximal 240 Sekunden beseitigt werden“, erläutert Dr. Christoph Wieser. All vier Lungenvenen werden auf diese Weise isoliert; die Erfolgsquote liege bei 80 Prozent. Um die für eine erfolgreiche Behandlung notwendigen Prozeduren sicher und effizient durchführen zu können, absolvierte Oberarzt Dr. Christoph Wieser eine sechsmonatige Weiterbildung am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Regensburg. Dort konnte er im elektrophysiologischen Labor ganztägig unter Leitung von Chefarzt Dr. Klaus Kurzidim die erforderlichen Techniken erlernen. Auch das Pflegepersonal im Herzkatheterlabor wurde speziell für diese Verfahren geschult und weitergebildet. Diese neuen Behandlungsmethoden werden seit Oktober 2014 in der Medizinischen Klinik I erfolgreich angewendet. Einer der mittlerweile rund 30 therapierten Patienten ist Michael Salzig aus Burghausen. Der 71-Jährige war schon einige Male wegen Herzrhythmusstörungen in Behandlung, unterzog sich auch Elektro- schockbehandlungen. „Das hat aber nie gehalten“, so Salzig. . Er besuchte auf Anraten seines Hausarztes die Rhythmus-Sprechstunde von Dr Wieser, besprach mit ihm die Möglichkeiten der Kryoballontechnik und ließ sich überzeugen. Jetzt, drei Wochen nach dem Eingriff, ist er froh über seine Entscheidung. Und auch die Leitung der Kardiologie ist hoch zufrieden mit den Erfolgen. Chefarzt Notheis spricht von einem Alleinstellungsmerkmal weit über den Landkreis hinaus; die Kryoballontechnik sei eine Form der Therapie, die sonst fast ausschließlich an Universitätsoder Großstadtkliniken angewandt werde. Dass Altötting damit aufwarten kann, liege auch am Vorstand und an den politischen Entscheidungsträgern im Aufsichtsrat, die der Anschaffung eines zweiten Linksherzkathetermessplatzes zugestimmt haben. So könne man parallel langwierigere Eingriffe – die Kälte-Verödung dauert rund zwei Stunden – durchführen und Akutfälle behandeln, etwa wenn ein Patient unmittelbar Stents benötige. − ecs Der Landkreis wächst – zahlenmäßig 107 757 Einwohner hat der Landkreis Altötting – Vor allem Burghausen profitiert – Klage gegen Zensus Altötting. Die Einwohnerzahl des Landkreises steigt wieder leicht an, das zeigen die aktuellen Erhebungen des bayerischen Amts für Statistik und Datenverarbeitung. Das Amt hat jetzt die Einwohnerzahlen des Landkreises Altötting vom 30. Juni 2015 veröffentlicht. Der Landkreis verzeichnete darin ein Plus von 292 neuen Einwohnern. Die Gemeinden mit dem höchsten Zuwachs an neuen Bürgern sind Burghausen mit 152, Töging mit 51, und Mehring mit 45 neuen Einwohnern. Die meisten Abwanderer haben dagegen die Gemeinden Altötting und Feichten an der Alz mit jeweils 29 sowie Halsbach mit einem Verlust von 20 Bürgern. Die Datenverarbeitung fand auf Basis des 2011 erhobenen Zensus statt; laut Statistikamt wurden auf dieser Grundlage einfach die „Einwohnerzahlen fortgeschrieben“. Dieser Zensus jedoch wird von einigen Gemeinden und Kommunen in Deutschland in Zweifel gezogen. Die Stadt Burghausen beispielsweise wehrt sich zusammen mit gut 50 bayerischen Kommunen gegen die bei der Volksbefragung „Zensus“ amtlich festgestellte Einwohnerzahl. Vorreiter in dem Streit ist die Stadt Amberg. Die Oberpfälzer waren im August vor dem Verwaltungsgericht in Regensburg mit einer Klage in erster Instanz gescheitert, haben mittlerweile aber Berufung eingelegt und wollen im Jahr 2016 den Fall vor den Verwaltungsgerichtshof in München bringen. Burghausen unterstützt Amberg – auch finanziell. Denn das Urteil hat Signalwirkung für die anderen Kommunen und so wartet die Salzachstadt zunächst das Amberger Urteil ab, bevor weitere Schritte beschlossen werden. Im Amberger Fall wurde zwischenzeitlich eine Berliner Rechtsanwaltskanzlei hinzugezogen, die für Berlin das Thema Leben mit Ausblick: Vor allem Burghausen legt in Sachen Einwohnerzahlen deutlich zu. Ein Plus von 152 Menschen verbucht die Stadt an der Salzach. − Foto: Stummer vor das BundesverfassungsgeBeim Zensus 2011 waren unricht gebracht hat. Das Know- terschiedliche Methoden für How wolle man nutzen, heißt Kommunen über und unter es von Seiten der Stadt Burg- 10 000 Einwohner angewendet worden. Die klagenden Städte hausen. waren überzeugt, dass das ZenDem Zensus zufolge hätte sus-Verfahren bei Kommunen Burghausen statt der rund mit mehr als 10 000 Einwoh18 200 rund 630 weniger. Diese nern, bei denen eine kompliamtliche Herunterrechnung zierte Hochrechnungsmethode der Einwohnerzahl hat negati- angewandt worden ist, im Lanve Auswirkungen auf die Ein- desdurchschnitt weniger zielnahmen der Stadt, wie Michael genaue Ergebnisse erbracht Bock von der Stadt Burghausen hat. Je nachdem welche Angaim Gespräch mit dem Anzeiger ben beispielsweise in Sachen erklärt. Hintergrund der Klage Haupt- oder Nebenwohnsitz vor dem Verwaltungsgericht gemacht wurden, können die Regensburg ist der Finanzaus- Zahlen des Einwohnermelgleich auf Kommunal- und deamtes und des Zensus unterLänderebene: Weniger Ein- schiedlich ausfallen. wohner bedeuten für Städte Das Bayerische Landesamt und Gemeinden finanzielle für Statistik und DatenverarEinbußen, da Landesmittel beitung hatte die Kritik zurückteils nach Bevölkerung verteilt gewiesen. Die zwei unterwerden. Auch gewisse Förde- schiedlichen Verfahren seien rungen werden von den Ein- fachlich begründet, hatte deswohnerzahl abhängig gemacht. sen Sprecher gesagt. Bei größe„Für manche Gemeinden geht ren Gemeinden sei lediglich eies da um richtig viel Geld“, be- ne Stichprobe genommen wortont Bock. den. − mas/jo PERSONALISIERTE AUSGABE FüR (ABO.-NR. 3538581) Der Landkreis in Zahlen Veränderung der Einwohnerzahlen im Vergleich zum Dezember 2014: Altötting 12 604 (−29) Burghausen 17 976 (+152) Burgkirchen 10 217 (+15) Emmerting 4126 (+28) Erlbach 1170 (−4) Feichten 1168 (−29) Garching 8515 (+21) Haiming 2441 (−2) Halsbach 941 (−20) Kastl 2697 (+19) Kirchweidach 2295 (+12) Marktl 2674 (+9) Mehring 2373 (+45) Neuötting 8498 (+27) Perach 1241 (+14) Pleiskirchen 2386 (−4) Reischach 2539 (−5) Stammham 988 (−3) Teising 1898 (−4) Töging 9175 (+51) Tüßling 3241 (0) Tyrlaching 934 (−11) Unterneukirchen 2954 (−3) Winhöring 4706 (+41) Betrunkener schlägt Taxifahrer Kirchweidach. Ein 22-jähriger Kirchweidacher hat in volltrunkenem Zustand in den frühen Sonntagmorgenstunden einen Taxifahrer geschlagen. Wie die Polizei mitteilt, war der Fahrgast beim Aussteigen aus dem Taxi gewalttätig geworden und hatte den Fahrzeuglenker mit der Faust ins Gesicht geboxt. Anschließend flüchtete er und ließ seine weibliche Begleitung beim verletzten Taxifahrer zurück. Dieser alarmierte die Polizei und die Burghauser Beamten fuhren zur Wohnadresse des Tatverdächtigen. Hier trafen sie auch auf den 22-Jährigen – er schlief bei der in der Sonntagnacht herrschenden Eiseskälte in seinem Auto. Den Polizisten schlug beim Öffnen des Fahrzeugs deutlicher Alkoholgeruch entgegen. Da sich der Kirchweidacher aufgrund der erheblichen Alkoholisierung kaum noch auf den Beinen halten konnte, wurden die Fahrzeugschlüssel zur Unterbindung einer Trunkenheitsfahrt vorsorglich sichergestellt. Den 22-Jährigen erwartet nun ein Strafverfahren wegen vorsätzlicher Körperverletzung. − red ANZEIGE Mitarbeiter/in im Zustelldienst gesucht Rufen Sie uns an von Mo. – Fr. Bereich Rottal-Inn (0851) 802-383 Bereich Altötting ((08671) 5067-12 oder per eMail an [email protected] Neue Presse Zeitungsvertriebs-GmbH Medienstraße 5 94036 Passau