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„Amphibientheater“ oder:
Wie aus dem Drama ein Lustspiel wurde
Seit vielen Jahren setzen sich Helferinnen und Helfer für das Überleben der Frösche und Kröten in Schänis ein. Jährlich werden um die 2000 Tiere über die gefährliche Kantonsstrasse transportiert. Früher war die jährliche Wanderung der Frösche und Kröten von den Wäldern am Fusse der Federi zu den Laichgebieten des alten Linthlaufs wirklich ein Drama: Hunderte, wenn nicht gar tausende Tiere liessen ihr Leben auf der Strasse oder auf dem Bahntrassee. 1991 wurde der Verein Schänner Natur gegründet, der aus einer Gruppe entstand, die schon einige Jahre zuvor mit dem Amphibienschutz in Schänis begonnen hatte. Harte Knochenarbeit Noch bevor die Amphibien die ersten feuchtwarmen Wetterbedingungen spüren, mussten früher die Kübel eingegraben und die Zäune gestellt werden. Das war harte Knochenarbeit vieler freiwilliger Helferinnen und Helfer. Heute erledigen das die Arbeiter des Strassenkreisinspektorats für uns.
Wirklich ein Lustspiel? Noch immer sterben viele Amphibien auf der Strasse. Aber beim Einsammeln jeden Morgen und Abend ist auch viel Lustiges und Lustvolles zu beobachten. Die Männchen sind ab ihrem zweiten Lebensjahr jeden Frühling unterwegs. Sie sind meist die ersten, die wir einsammeln und per Kübeltaxi zum Tschächli bringen. Die Krötenmännchen signalisieren beim Aufsammeln mit ihren Rufen, dass sie kein Weibchen sind und nicht „gepackt“ werden wollen! Die Weibchen mit ihren gefüllten Bäuchen sind etwas später dran. In ihrem fünf bis acht Jahre langen Leben ziehen sie nur zweimal mit Laich zum Teich. Um den Moment der Laichabgabe nicht zu verpassen, klammern sich etliche Männchen schon auf der Wanderung an die Weibchen und lassen sich im Huckepack zum Laichgebiet tragen. Nach starkem Rückgang konstant In den ersten Sammeljahren wurden vier bis fünftausend Tiere jährlich gezählt. Schweizoder gar europaweit ging die Anzahl der Amphibien in den Folgejahren drastisch zurück. In den letzten Jahren blieb die Menge der gezählten Tiere in Schänis konstant um die 2‘000 herum. Das ist erfreulich, denn unsere Laichgebiete gehören in der Schweiz zu den bedeutendsten. Gefährlicher Rückweg Die Zäune werden nach der Hauptwanderung abgebrochen. Das Gras ist schon zu hoch und die Rückwanderung erstreckt sich über einen längeren Zeitraum. So liegen immer wieder verendete Tiere auf der Strasse. Ein kleiner Trost: Für Nachwuchs haben sie bereits gesorgt. Die Überlebenden führen ihr heimliches Leben unspektakulär weiter – bis zur nächsten Wanderung.
Jeden Morgen, jeden Abend: Zaunkontrolle und „Amphibien-Taxi“ zum Laichgebiet
Fragen? / mithelfen / Mitglied werden: http://schaennernatur.ch/verein