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Die Bedeutung der Honigbiene, ihre Probleme und was wir tun können. Anlage 3 „Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, kein Mensch mehr.“ Albert Einstein
Der zunächst unscheinbaren Honigbiene kommt eine kaum zu überschätzende Bedeutung für Mensch und Natur zu. Und hierbei sind die wunderbaren Produkte die wir von ihr bekommen – vor allem zu nennen ist hier natürlich der Honig – schon fast nur Nebendarsteller. Es ist Ihre Bestäubungsleistung die Sie so unwahrscheinlich wichtig für uns und die ganze Flora und Fauna macht.
Die Bestäubungsleistung der Bienen Auf Ihren Sammelflügen – immer auf der Suche nach Nektar und Pollen – bestäuben Bienen ganz nebenbei Blüte für Blüte indem Sie den Blütenstaub der einen zur anderen übertragen. Hierbei stechen die Bienen unter allen anderen Pollen und Nektar sammelnden Insekten hervor, denn sie sammeln auf einem Flug immer nur von eine Pflanzenart – und genau dies macht sie so effizient und wichtig. Fun Fact: um 500g Honig zu sammeln, fliegen Bienen geschätzte 12.000.000 Blüten an. Der Versuch den Nutzen der Bienen volkswirtschaftlich zu erfassen, führt zu dem Schluss, dass sie nach Rindern und Schweinen den drittgrößten wirtschaftlichen Nutzen für uns Menschen stiften – allein durch die Bestäubung von z. B. Ölfrucht- und Futterpflanzen sowie Obstgewächsen, Zier-, Heilund Gewürzpflanzen sowie vielen Gehölzen, und einem Großteil von Wildpflanzen in Feld, Wald und Wiese. Rund 85 % der landwirtschaftlichen Erträge im Pflanzen- und Obstbau hängen von der Bestäubung durch Honigbienen ab. Doch reine wirtschaftliche Kennzahlen werden der Bedeutung der Bienen kaum gerecht. Rund 80 % der 2.000 – 3.000 heimischen Nutz- und Wildpflanzen sind auf die Honigbienen als Bestäuber angewiesen. Macht man sich bewusst dass praktisch alle – vom kleinsten Insekt bis zum Menschen – Lebewesen in ihrem Wohlergehen von diesem Beitrag der Bienen zu unserer Nahrungskette abhängig sind, dann beginnt man die Bedeutung der Bienen zu erkennen. Mag der eingangs zitierte Einstein auch übertrieben haben – die Welt, wie wir Sie kennen ist ohne die Bienen nicht denkbar. Ihr Fehlen hätte verheerende Folgen für Mensch und Tier.
Die Produkte der Bienen Die Produkte der Bienen sind viele und alle sind sie besonders. Der Honig ist hier sicher das bekannteste Produkt der Bienen. Schon in der Steinzeit wusste der Mensch den Honig zu schätzen. Lange Zeit war er das einzige bekannte Süßungsmittel und ein wertvoller Bärenköder. Es wird vermutet, dass die Menschen nunmehr seit gut 8000 Jahren Bienen gezielt zur Honiggewinnung halten - vor gut 5000 Jahren galt er im alten Ägypten als „Speise der Götter“.
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Wie kaum ein anderes Produkt ist der Honig durch die Region in der er gewonnen geprägt. Alle Blüten und jede Wetterlage im Umkreis des Bienenstandes tragen ihren Teil dazu bei, ihn immer wieder zu einem einzigartigen, von Region zu Region und auch von Jahr zu Jahr unterscheidbaren Genussmittel werden zu lassen. Um den Honig - ihren Futtervorrat - herzustellen, sammeln die Bienen vor allem Nektar, aber auch andere süße Säfte an lebenden Pflanzen - und Honigtau von einigen Lausarten. Diese wertvolle Beute wird mit bieneneigenen Enzymen angereichert und so schließlich zu Honig gewandelt. Das Wachstum von Hefen und Bakterien ist nun kaum mehr möglich und nach dem Trocknen des Honigs auf unter 20% Wassergehalt ist er jahrelang haltbar. Unser Lebensmittel - ein Mittel zum Leben eben - „Honig“ besteht aus über 200 Inhaltsstoffen wobei die Zusammensetzung je nach Sorte stark variieren kann. Doch neben Honig liefern uns die Bienen noch eine Vielzahl wertvoller Produkte. Blütenpollen und Gelée Royale sind wertvolle natürliche Nahrungsergänzungsmittel. Blütenpollen – in kleinen ‚Kügelchen‘ von den Bienen gesammelt – ist die Eiweißnahrung der Bienen, die Sie zur Aufzucht der Brut benötigen. Sie enthalten viele wertvolle Stoffe und finden in der Volksmedizin insbesondere bei Prostataleiden Anwendung. Gelée Royale ist – wie der Name schon verraten will – der Futtersaft, mit dem die Bienen die Königinnenlarve verpflegen. Er ist extrem nährstoffreich und so das wertvollste natürliche Nahrungsergänzungsmittel. Er wird traditionell zur Unterstützung von Heilungsprozessen eingenommen – ihm wird eine zellerneuernde Wirkung nachgesagt. Propolis hingegen ist das Immunsystem der Bienen. Das Kittharz der Bienen – hergestellt aus dem antiseptischen Harz einiger Baumarten – hat eine antiseptische Wirkung und verhindert, in einer dünnen Schicht über die Innenwände eines Bienenstockes verteilt, die Ausbreitung von Bakterien im Bienenvolk. In der Apitherapie findet Propolis besonders bei der Wundversorgung – zum Beispiel in Salben –, aber auch als Stärkungsmittel Anwendung. Bienenwachs wird schon seit Menschengedenken intensiv genutzt. Bis heute ist es gefragt für schöne und wunderbar duftende Kerzen und Figuren. Des Weiteren findet es in der Lebensmittel-, Pharmaund Kosmetikindustrie Anwendung, auch wenn es heute durch die Konkurrenz durch synthetische Wachse viel seiner einstigen Bedeutung verloren hat. Es zeigt sich – jedes Produkt der Bienen hat seinen unmittelbaren Nutzen. Ihr Glück, das Bienen stechen können, mag man sich denken – sind es doch wahre Schätze die sie zu bewachen haben.
Die Imkerei liegt im Trend Heute kann man sagen, die Imkerei liegt im Trend. Sicher nicht zuletzt Ihre Gefährdung – Stichwort Bienensterben – hat dazu geführt, dass Bienen heute ein Thema für die Medien sind. Bildgewaltige und wirklich faszinierende Filme und Dokumentationen, wie nicht zuletzt der Kinofilm ‚More than Honey‘, bringen die Imkerei immer mehr Menschen näher. Auch wenn es schon länger – bedingt durch die aus Asien eingeschleppte Varroamilbe – keine wild lebenden Bienenvölker mehr bei uns gibt, rückt der mediale Fokus doch erst seit wenigen Jahren auf die Probleme und der Bedeutung der Bienen. In der Folge beginnen viele Menschen Bienen zu halten – um die Natur zu schützen, etwas für die Bienen zu tun und nicht zuletzt vielleicht auch etwas Honig zu ernten.
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Und so wandelt sich in diesen Tagen das Bild des Imkers vom Landwirt hin zum Naturschützer, sowie das der Imkerei vom Erwerb zum Hobby. Bisher hat dieser zu begrüßende Trend zwar noch nicht zu einer Steigerung der Völkerzahlen geführt, denn jeder fängt klein an – und so manch großer hört auf. Aber zumindest ist auch kein Rückgang zu verzeichnen.
Die Probleme der Bienen (und Imker) Aber das Bienensterben ist ein Problem – noch lassen sich die Verluste jedoch durch Nachzucht und gezielte Völkervermehrung ausgleichen. Was den Bienen zu schaffen macht ist natürlich ganz weit vornweg die asiatische Varroamilbe – ein Ende der 70er eingeschleppter Parasit der heute in jedem Bienenvolk existiert und sich ähnlich einer Zecke an den Bienen und deren Brut labt. Ohne Hilfe durch den Imker sind unsere hiesigen Bienen leider nicht in der Lage mit diesem Parasiten zu leben. Mit dessen Hilfe aber durchaus. Ein Thema für sich, wie man sich denken kann. Die Milbe allein wäre aber ja noch gar nicht so ein Schrecken. Es zeigt sich leider, dass sich Viren entwickeln und entwickelt haben, die sich die Wunden, welche die Milben den Bienen beibringt, zunutze machen, um sich im Organismus der Biene zu vermehren. Auch dies ist ein Problem der Bienen. Viel diskutiert sind auch Pestizide, wie sie in unserer modernen Landwirtschaft Verwendung finden. Besonders im Fokus der Kritik stehen neue Wirkstoffe – die Neonikotinoide. Diese finden leider inzwischen fast flächendeckend Anwendung. Sie sind besonders gefährlich, da sie meist nicht direkt auf das Feld gespritzt, sondern – viel unscheinbarer – als Saatgutbeize verwendet werden. So durchdringen sie beim Wachstum die ganze Pflanze. Die Blätter sind dann vor "Schädlingen" geschützt. Doch leider stecken sie eben auch in ihren Blüten – und werden nicht vom nächsten Regen fortgewaschen. Die Neonikotinoide greifen bei Insekten in das zentrale Nervensystem ein. Bei Bienen werden vor allem der Orientierungssinn und das Immunsystem geschwächt. Sie verfliegen sich und sind anfälliger gegen Milben, Bakterien und Viren. Das Zusammenwirken dieser 3 Faktoren belastet die Bienen also ungemein. Aber das alleine ist es noch nicht. Ein gar nicht hoch genug zu schätzender Faktor sind auch unsere artenarmen Kulturlandschaften. ‚Artenarm, nun gut – aber es blüht doch was!‘ mag man sich denken. Aber eben nicht immer – und auch für Bienen ist eine ausgewogene Ernährung wichtig. Trachtlücken – wie sie zum Beispiel nach dem Ende der Massentracht der Rapsblüte auftreten – stellen erhebliche Belastungen für die Bienen dar. Und auch die Massentrachten selber sind als einseitige Ernährung nicht das Wahre für die Bienen. In einer gesunden, artenreichen Natur finden Bienen – und andere Insekten – immer ausreichende Nahrungsquellen, da sich die Blühzeiten der Pflanzen über die Zeit (vor allem) von März bis September verteilen. Da jede Pflanze ihren ganz eigenen Nährstoffcocktail zu bieten hat gewährleistet auch erst die Abwechslung eine gesunde Ernährung. Am Ende ist es so: die gesunde, wohlgenährte Biene ist widerstandsfähig – die geschwächte, ungesunde ist angreifbar.
Doch was können wir tun?
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Genau genommen liegt hier auch unsere Chance ganz unmittelbar Einfluss zu nehmen. Nicht jedem ist es möglich Bienen zu halten und so selber ein sicheres Refugium für einige Bienenvölker zu bieten. Aber fast jedem ist es möglich – und sei es nur auf wenigen Quadratmetern – Blühpflanzen, die den Bienen und Insekten nützlich sind, anzusäen. Will man es sich leicht machen findet man lobenswerter Weise heute schon in vielen größeren Supermärkten Blühmischungen speziell zu diesem Zweck. Will man sich ein bisschen tiefer mit der Materie auseinandersetzen gibt es aber auch sehr umfangreiche Initiativen die Informationen bereitstellen und für Landwirte auch Förderprogramme zur Saat von Blühflächen. Beispielhaft sei hier zum einen das Netzwerk Blühende Landschaften genannt - www.bluehendelandschaft.de - hier findet man viele Informationen und Anregungen. Zum anderen bieten auch die Seiten des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft viel Interessantes und eine sehr nette App zum Thema – auf www.bmel.de einfach mal nach ‚Bienen‘ suchen – ist leider etwas versteckt. Bei der Überlegung Bienen zu halten, sollte man sich auf jeden Fall gut informieren – gerne ein Buch zum Thema lesen – und auch Kontakt zu erfahrenen Imkern suchen. Viele Imkervereine engagieren sich heute in der Nachwuchsförderung, so dass es sich lohnt hier einmal – ganz ohne falsche Hemmungen – vorbeizuschauen. Und passt einem der eine nicht, schaut man sich einfach mal einen anderen an. Es sollte jedenfalls möglich sein, jemanden zu finden, der einen mal ‚mit zu den Bienen‘ nimmt. So bekommt man ganz schnell einen ersten Eindruck. Die Bienenhaltung ist ein vielschichtiges Hobby – aber gerade anfänglich deshalb auch ein anspruchsvolles. Aber hierin liegt auch ein großer Reiz – langweilig wird es dem Imker so schnell nämlich nicht. Jedes Jahr ist anders, jedes Volk ist anders. Jahre und Jahrzehntelang wird man immer wieder neues lernen und entdecken. Und nicht zuletzt sind Bienen wahnsinnig faszinierende Tiere. Das Lebewesen Biene ist das eine, das Lebewesen Bienenvolk das andere – in der Wechselwirkung zwischen diesen beiden Ebenen liegt eines der Wunder dieser Tiere. Auch wird man eine ganz neue Sicht auf die Natur und ihren Wandel im Laufe der Jahreszeiten gewinnen. Und wenn man dann noch Honig mag…. Ab 2016 wird es dafür „Abenberger Golfplatzhonig“ geben. Im Golfclub Abenberg hatten wir bei unseren entsprechenden Gedanken das Glück, seit dem Frühjahr 2015 mit dem erfahrenen Imkerehepaar Petra und Uwe Stallwitz zusammen zu arbeiten. Auf unserer Golfanlage haben wir inzwischen 2 große Bienenweiden von insgesamt ca. 2.700 m² angelegt und zwar auf dem Kurzplatz vor dem Herrenabschlag der Bahn A 1 und links neben den Abschlägen der Bahn B 3. Eine umfangreiche „Bienenecke“ wurde rechts neben dem Weg vom Grün der Bahn B 8 zum Abschlag der Bahn B 9 eingerichtet. Hier steht ein Bienenwagen mit bis zu 8 Bienenstöcken für die Imkerei, sowie eine Schauwabe und eine Informationstafel für Interessenten. Wir haben hoffentlich das Interesse aller Golfer geweckt. Chr. u. A. Markus, 21. Juni 2015