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SWR2 MANUSKRIPT ESSAYS FEATURES KOMMENTARE VORTRÄGE SWR2 Musikstunde Reisen in die Antike: Römische Kaiser (4) Von Rainer Damm Sendung: Redaktion: Donnerstag 13. Oktober 2016 (Wiederholung von 2013) 9.05 – 10.00 Uhr Ulla Zierau Bitte beachten Sie: Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere Vervielfältigung und Verbreitung bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Urhebers bzw. des SWR. Mitschnitte auf CD von allen Sendungen der Redaktion SWR2 Musik sind beim SWR Mitschnittdienst in Baden-Baden für € 12,50 erhältlich. Bestellungen über Telefon: 07221/929-26030 Kennen Sie schon das Serviceangebot des Kulturradios SWR2? Mit der kostenlosen SWR2 Kulturkarte können Sie zu ermäßigten Eintrittspreisen Veranstaltungen des SWR2 und seiner vielen Kulturpartner im Sendegebiet besuchen. Mit dem Infoheft SWR2 Kulturservice sind Sie stets über SWR2 und die zahlreichen Veranstaltungen im SWR2-Kulturpartner-Netz informiert.Jetzt anmelden unter 07221/300 200 oder swr2 2 „Musikstunde“ mit Rainer Damm Reisen in die Antike: Römische Kaiser 4 SWR 2, 10. Oktober - 14. Oktober 2016, 9h05 – 10h00 Heute mit Rainer Damm Unsere heutige Reise in die römische Antike führt uns in die Regierungszeit von Kaiser Tiberius, eine so tragische wie furchtbare Gestalt, wenn wir den den antiken Zeugnissen Glauben schenken wollen. Unter seiner Herrschaft erlebte das Imperium Romanum eine der verheerendsten militärischen Niederlagen seiner Geschichte. Mit der Konsequenz, dass Rom in den kommenden Jahrhunderten nie mehr ernsthafte Expansionsbestrebungen in Richtung Germanien unternahm. Sie ahnen, wovon ich spreche. Von der Varus-Schlacht, auch Schlacht im Teutoburger Wald genannt oder Herrmannschlacht, die in der zweiten Hälfte des Jahres 9 unserer Zeitrechnung stattfand. Georg Friedrich Händel: Ouvertüre zur Oper Germanico Ensemble Il Rossignolo / Ottaviano Tenerani CD dhm 88697860452 Disc 1, track 1, 4’10 Das war die Ouverture zur Oper Germanico von Georg Friedrich Händel in einer Aufnahme mit dem Ensemble Il Rossignolo unter der Leitung von Ottaviano Tenerani. Dieses Werk wurde erst 2007 bei Forschungsarbeiten in der Bibliothek des Konservatoriums von Florenz entdeckt, und es dürfte, nach allem was wir bislang wissen, in Händels italienischen Jahren zwischen 1706 und 1709 entstanden sein, d.h. er schrieb es als Anfangszwanziger. Alle Indizien sprechen dafür, dass das Werk für ein privates Fest hochgestellter Kreise bestimmt war, die dem habsburgischen Haus Österreich nahestanden. Aber zurück zu Kaiser Tiberius, in dessen Amtszeit die Handlung dieser Händel-Oper fällt, und seinem Feldherrn Germanicus. Dem wird ein triumphaler Empfang bei der Rückkehr nach Rom bereitet. Die Konsuln werden nicht müde, die Heldentaten des Siegreichen zu preisen. Dem Jubel und den Huldigungen des Volkes schließen sich die Dankesbezeugungen von Kaiser Tiberius an. Bei solcher Darstellung wird jeder historisch halbwegs orientierte Zeitgenosse aus dem Staunen nicht mehr herauskommen. Die vernichtende Niederlage, die der Cheruskerfürst Arminius (von den Deutschen gerne als Herrmann eingedeutscht) auf rechtsrheinischem Boden dem gegnerischen Feldherrn Varus zufügte, kostete rund zwanzigtausend römischen Soldaten das Leben. Ebenso 5000 Reit-, Zug-, und Tragtieren, ein Tross, der sich insgesamt über rund zwanzig Kilometer erstreckt haben muss. Davon 3 blieb nach der Schlacht im heutigen Ostwestfalen auf römischer Seite so gut wie nichts und niemand am Leben. Und dann diese hymnischen Lobpreisungen des Kaisers wie des Volkes auf Germanicus. Man glaubt es nicht, wenn man es nicht gehört hat. Georg Friedrich Händel: Germanico, Ausschnitt Sara Mingardo als Germanicus und Sergio Foresti als Kaiser Tiberius Ensemble Il Rossignolo / Ottaviano Tenerani dhm 88697860452 Disc 1, track track 5 – 9 6’00 Sara Mingardo als Germanicus und Sergio Foresti als Kaiser Tiberius in diesem Ausschnitt aus dem 1. Akt von Georg Friedrich Händels Oper, oder auch Serenata a sei, Germanico. Ottaviano Tenerani leitete das Ensemble Il Rossignolo. Wir haben es gerade gehört: Kaiser Tiberius und Feldherr Germanicus gratulieren sich gegenseitig zu einem Sieg über die Germanen, den sie sich gegenseitig einreden. Ich halte den Bericht des römischen Historikers Tacitus dagegen, der beschreibt, in welchem Zustand Germanicus das Schlachtfeld im Teutoburger Wald noch acht Jahre nach der Katastrophe vorfand. Mitten auf dem Felde lagen bleichende Knochen, zerstreut oder in Haufen. Daneben zerbrochene Waffen und Pferdegerippe, an Baumstämmen waren Schädel befestigt. In Hainen in der Nähe standen die Altäre der Barbaren, an denen sie die Tribunen ersten Ranges geschlachtet hatten. Soweit der Bericht des Tacitus. Nun wissen wir alle, dass Opernhandlungen selten eins zu eins mit historischen Fakten in Einklang zu bringen sind. Das ist ein Aspekt. Außerdem ist zu bedenken, dass die Römer dieses Desaster nie wirklich verkraftet haben, das einen Großteil ihres gesamten Heeres auslöschte. Und deshalb starteten die linksrheinischen römischen Legionen in dem Jahrzehnt nach dem Desaster der Herrmannschlacht, unter der Führung von Germanicus immer mal wieder Vorstöße ins Feindesland. Aber das war nichts von Bedeutung. Geplänkel, Scharmützel, Nebenschauplatz. Zu einem Vergeltungsschlag oder gar einem Rachefeldzug, der auch nur annähernd im Verhältnis zu der erlittenen Niederlage gestanden hätte, kam es nie. Trotzdem gewährte man dem Germanicus einen Triumphzug bei seiner Rückkehr nach Rom. Um ihn spüren zu lassen, dass man seine Anstrengungen zur Kenntnis nahm, auch wenn sie nicht wirklich erfolgreich waren. Erfolgreich nur insofern, als er die Ehefrau des Cheruskerfürsten Arminius als Beutesklavin in seinem Römischen Triumphzug des Jahres 17 mitführt. Heinrich Ignaz Franz Biber: Beginn des 1. Aktes der Oper Arminio Gotthold Schwarz als Arminius und Gerd Kenda als Kaiser Tiberius Ensemble Salzburger Hofmusik / Wolfgang Brunner CD cpo 999 258 2 Disc 1, track 1 bis 3’30 4 Der Beginn des 1. Aktes der Oper Arminio oder Wer ausharrt siegt, aus der Feder des böhmischen Komponisten Heinrich Ignaz Franz Biber. Mit Gotthold Schwarz als Arminius und Gerd Kenda als Kaiser Tiberius. Wolfgang Brunner leitete das Ensemble Salzburger Hofmusik. In diesem Dramma musicale, wie Biber es nennt, um 1690 komponiert, tritt nicht nur der amtierende Kaiser Tiberius und sein Feldherr Germanicus auf, sondern auch Nero und Caligula, zwei besonders schlimme Finger, von denen später noch die Rede sein wird. Die Ausgangssituation von Bibers Arminio ist vergleichbar mit der von Händels Germanicus. Der Feldherr ist nach Rom zurückgekehrt, wird von allen freudig empfangen. Unter den Beutesklaven befindet sich, wie schon erwähnt, die Gattin von Arminius, die hier Segesta heißt, und die von den Römern wegen ihrer stolzen, widerspenstigen Haltung, und wegen ihrer frechen Reden gleich im Kerker landet. Arminius befindet sich auch incognito unter den Sklaven, weil er seine Ehefrau befreien will. Außer Nero ist auch noch Caligula, Sohn des Germanicus mit von der Partie.... und Caligula hat sich ausgerechnet in die Gattin des Cheruskerfürsten verliebt. Naja, sagen wir’s wie es ist. Er ist einfach scharf auf sie. Konflikte sind also reichlich vorprogrammiert: Dramatik, Intrigen, Missverständnisse, Liebesschwüre und Rachedrohungen, Verschwörungspläne alles, um die Gefühlsachterbahn so richtig auf Tempo zu bringen. Trotz aller Konfusionen dann am Ende erwartungsgemäß das lieto fine, das happy end, bei dem alle zueinander finden, die zueinander gehören oder zueinander wollen. Umgangssprachlich: Friede, Freude, Eierkuchen für die drei vereinten Liebespaare, die das Motto der Oper wohlklingend verkünden: Che chi la dura, la vince alfine – am Ende siegt, wer ausharrt. Heinrich Ignaz Franz Biber: Arminio, Finale Barbara Schlick, Xenia Meijer, Irena Troupova, Bernhard Landauer, Gerd Kenda, Hermann Oswald Ensemble Salzburger Hofmusik / Wolfgang Brunner CD cpo 999 258 2 Disc 3, track 16 ab 3’16 = 5’20 Barbara Schlick, Xenia Meijer, Irena Troupova, Bernhard Landauer, Gerd Kenda, Hermann Oswald und die Salzburger Hofmusik unter Wolfgang Brunner im Finale von Arminio oder wer ausharrt, siegt.....einem dramma musicale in drei Akten von Heinrich Ignaz Franz Biber. Des Germanicus oberster Dienstherr, Kaiser Tiberius aus dem Patriziergeschlecht der Claudier bemühte sich zumindest zu Beginn seiner Regierung um ein gutes Verhältnis zu Senat und Ritterschaft, folgte der Maxime seines Vorgängers Augustus, die Grenzen des Reichs nicht weiter auszudehnen, zumal nach der Erfahrung im Teutoburger Wald. Tiberius sah davon ab, seine Popularität durch aufwendige Spiele zu erhöhen. Klingt alles ganz gut, aber dann verscherzte er 5 sich‘s durch die sprunghaft steigende Zahl von Prozessen, deren Anklagepunkt Majestätsbeleidigung lautete. Hier waren vor allem adelige Reiche im Visier, die wegen nichtiger, absurder Anklagen nicht nur hingerichtet wurden, sondern deren Vermögen durch die Verurteilung in Gänze dem Staat zufiel. Eine ergiebige Einnahmequelle, die sein Nachfolger Caligula in Rekordzeit zu verprassen verstand. Caligulas Auftritt in Bibers Oper entspricht genau dem Bild, das die Nachwelt von ihm bis heute hat: In der folgenden Szene versucht er Arminios Gattin abwechselnd mit Liebesbeteuerungen und Drohungen gefügig zu machen. Holt sich aber nur eine zornige Abfuhr. Heinrich Ignaz Franz Biber: Arminio, Ausschnitt Bernard Landauer als Caligula und Xenia Meijer als Arminios Gattin Segesta Ensemble Salzburger Hofmusik / Wolfgang Brunner CD cpo 999 258 2 Disc 3, track 1, 5’00 Bernard Landauer als Caligula und Xenia Meijer als Arminios Gattin Segesta in diesem Ausschnitt aus Heinrich Franz Ignaz Bibers Oper Arminio. Wolfgang Brunner leitete die Salzburger Hofmusik. Caligula galt der Nachwelt als Inbegriff des von Gustav Freytag geprägten Begriffs Cäsarenwahnsinn. Geschichtsschreiber Tacitus formuliert es in seiner Caligula – Biographie so, dass seine frühen Jahre für römische Verhältnisse relativ normal verlaufen seien, dann aber, vom Zeitpunkt der Ernennung zum Kaiser an: Aber jetzt muss ich von ihm, dem Ungeheuer berichten. Das erste, was Caligula einfiel, war die Erhöhung des Prinzipats zu einem orientalischen Kaisertum. Er verlangte den Fußfall und die Verehrung als leibhaftiger Gott. Stundenlang konnte er zwischen den Statuen des Castor und Pollux wandeln, um sich von andächtigen Besuchern anbeten zu lassen. Wenn er den kapitolinischen Tempel besuchte, soll er laute Gespräche mit Jupiter wie mit einem guten Bekannten geführt haben, er scherzte, lachte, zankte mit ihm, hielt auch mal die Hand ans Ohr, um vermeintlich besser zu verstehen. Er wollte nicht hinter dem ägyptischen Gottkönigtum zurückstehen. Darum vermählte er sich, wie die Pharaonen, mit seiner Schwester Drusilla, und erhob sie zur lebenden Göttin. Als sie starb, verordnete er einen Staatstrauertag, an dem Lachen mit dem Tode geahnt werden sollte. Die Bevölkerung hatte eh schon lange nichts mehr zu lachen. Niemand war sich seines Lebens mehr sicher aufgrund Caligulas launenhafter, diktatorischer Willkür. Erkennungszeichen: Mordlust und Grausamkeit. Tausende fielen ihr zum Opfer. Die antiken Quellen beschreiben ihn in seltener Einhelligkeit als wahnsinnigen Gewaltherrscher, was ihn natürlich gleichzeitig zum beliebten Gegenstand belletristischer Abhandlungen machte. Nach vierjähriger Terrorherrschaft setzte die Prätorianergarde dem Leben des 29jährigen Tyrannen ein Ende. Sein Nachfolger Claudius ließ sämtliche Regierungsmaßnahmen seines Vorgängers für ungültig erklären, Schriften über seine Regierung vernichten, seine 6 Statuen zerstören und Münzen mit dem Bild des Caligula aus dem Verkehr ziehen. Das reichte schon sehr nah an die die Auslöschung seines Andenkens heran, die damnatio memoriae, die der Senat über besonders unwürdige Persönlichkeiten verhängte. Der 1960 geborene Komponist Detlev Glanert hat als Auftragswerk der Opern Frankfurt und Köln eine beeindruckende Oper über Caligula geschrieben, uraufgeführt an der Frankfurter Oper im Oktober 2006. Hieraus die Szene Das Fest beginnt und Caligula tanzt. Detlev Glanert: Caligula, Ausschnitt Ashley Holland in der Titelrolle, Ensemble-Mitglieder, Chor der Oper Frankfurt und das Frankfurter Opern- und Museumsorchester/ Leitung: Markus Stenz CD Oehms OC 932 Disc 2, track 4, 5 bis 2’48 – 2’50, 7’50 Ein Ausschnitt aus dem 3. Akt von Detlev Glanerts Caligula – Oper. Sie hörten Ashley Holland in der Titelrolle, Ensemble-Mitglieder, Chor der Oper Frankfurt und das Frankfurter Opern- und Museumsorchester unter der Leitung von Markus Stenz. Themen- und Szenenwechsel: Die kurze Regierungszeit des Kaisers Titus in den Jahren von 79 bis 81 war von drei großen Katastrophen überschattet. Nur wenige Wochen nach seinem Regierungsantritt brach der Vesuv aus. Und begrub die zuvor blühenden Städte Pompeji, Herculaneum und Stabia unter einer Schicht von Asche und Lava. Titus befahl Hilfslieferungen im Geschwindmarsch, setzte gezielte Unterstützungsmaßnahmen für den Wiederaufbau Kampaniens in Gang, gewährte der Region für einen bestimmten Zeitraum Steuerfreiheit. Kaum war das Notwendigste auf dieser Baustelle erledigt, wurde Rom von einer Seuche unbekannten Ausmaßes heimgesucht. Im Jahr darauf verwüstete ein dreitägiges Großfeuer die meisten Gebäude zwischen Pantheon, Marsfeld und Kapitol. Auch hier glänzte Titus nicht durch sonntägliche Fensterreden, sondern tätige Unterstützung. Laut dem römischen Geschichtsschreiber Cassius Dio soll er sogar angeboten haben, zum Wiederaufbau der öffentlichen Gebäude und Tempel den Schmuck des Kaiserpalastes zu verwenden. Vermutlich eine Geste, um den Unterschied zu Neros verschwenderischer Hofhaltung zu demonstrieren. A propos Nero: Schon Vespasian, der Vater von Titus, gab Teile von Neros Prunk – und Protzpalastanlage der Öffentlichkeit zurück, indem er auf Neros einstigem Domus aurea Gärten das Flavische Amphitheater errichtete, bekannter unter dem Namen Kolosseum. Unter Titus wurde es mit 100tägigen Spielen eröffnet. Volles Programm: Gladiatorenkämpfe, Tierhetzen, Seeschlachten. Trotz offensichtlicher allgemeiner Zufriedenheit der Römer mit ihrem Kaiser erfahren wir einer Verschwörung, der Titus aber mit Güte begegnet sein soll, was im Rom der damaligen Zeit allerdings nur schwer vorstellbar erscheint. 7 Christoph Willibald Gluck, La Clemenza di Tito, Arie der Vitella Cecilia Bartoli, Sopran / Akademie für Alte Musik Berlin Bernhard Forck CD Decca 467 248 2 track 7, 7’22 Ah, taci, barbaro eine wutentbrannte Vitellia in La Clemenza di Tito, in diesem Fall aber nicht von Mozart, sondern von Christoph Willibald Gluck. Sicher haben Sie Cecilia Bartoli erkannt. Die Akademie für Alte Musik Berlin Spielte unter der Leitung von Bernhard Forck. Pietro Metastasios vielgerühmtes Opernlibretto La clemenza di Tito wurde außer von Mozart noch von mehr als 40 Komponisten vertont. Worum geht es im Kern? Vitellia, die Tochter des entmachteten Soldatenkaisers Vitellius, liebt Tito, beansprucht selbst den Thron und fühlt sich gedemütigt, dass er sie nicht zur Mitherrscherin gemacht hat, sondern stattdessen die jüdische Prinzessin Berenice heiraten will. Deshalb versucht sie, den ihr hörigen Sesto, ausgerechnet Titos besten Freund, zur Verschwörung gegen den Kaiser anzustacheln. Mehrfach gibt sie den Befehl zum Mord und zieht ihn wieder zurück. Inmitten aller bösartigen Intrigen, Mordversuche, des inzwischen schon brennenden Kapitols beharrt Titus – zumindest bei Metastasio - auf der Herrschertugend der Großmut von lateinisch clementia = Milde. Am Ende pocht er nicht auf grausame Gerechtigkeit, wie das Gesetz sie vorschreibt, er begnadigt vielmehr alle Verschwörer. Die Römer jubeln, während Titus betet, die Götter mögen sein Leben beenden, sollte es ihm einmal nicht mehr möglich sein, für das Wohl Roms zu sorgen. Die Oper schließt mit einer allgemeinen Huldigung des Volkes auf den Kaiser und die Bitte an die Götter, Roms Glück zu bewahren. Wolfgang Amadeus Mozart: La Clemenza di Tito, Finale Mark Padmore, Alexandrina Pendatchanska, Bernarda Fink, Sunhae Im und Sergio Foresti Rias –Kammerchor und das Freiburger Barockorchester / Leitung René Jacobs CD HMC 901923-24 Disc 2, track 23, 3’25 Das war die Musikstunde mit Rainer Damm. Sie ging zu Ende mit dem Finale von Mozarts La Clemenza di Tito in einer Aufnahme mit Mark Padmore, Alexandrina Pendatchanska, Bernarda Fink, Sunhae Im und Sergio Foresti. René Jacobs leitete den Rias –Kammerchor und das Freiburger Barockorchester.