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Die Vielfalt an Veredelungen auch für kleine Auflagen nutzen Veredelung B ewegte Bilder, samtweiche Oberflächen oder glitzernde Effekte. Unternehmen, die mit ihren Werbemitteln erfolgreich kommunizieren wollen, setzen geschickt auf optische und fühlbare Akzente. Mittels Digitaltechnologie rechnet sich eine wirkungsvolle Gestaltung auch für kleine Auflagen.
© Bilder Printzip
VON SABINE FLACHSMANN
Bewegte Bilder faszinieren und sorgen für mehr Beachtung. Beispiel für Lenticulardruck aus der Produktion der Printzip GmbH.
Möglichkeiten, die konventionelle Veredelungen bieten, werden von den Kunden sehr unterschiedlich genutzt. Das können Lackierungen oder auch Laserstanzungen sein. Die Werbe- und Grafikagenturen haben vielfach bereits konkrete Vorstellungen, die wir dann umsetzen», sagt Roger Wessner, Geschäftsführer, Printzip GmbH. «Hier übernehmen wir die Ausführung. Beim Endkunden spielt bei der Auswahl von Veredelungen der Grad der Beachtung eine grosse Rolle. Mit den durch die Veredelung erzielten Effekten soll eine Druck sache optisch und haptisch auffallen, so die Anforderung. Bei diesen Kunden kommt der Beratung ein hoher Stellenwert zu.»
Bewegte Bilder faszinieren «Zu den Spezialitäten unseres Unternehmens gehört der Lenticulardruck. 3D-Effekte eröffnen dem Betrachter völlig neue Perspektiven und machen ihn neugierig. Bewegte Bilder sind optische Highlights, die das Auge bekanntlich fesseln.» Die Technik ist bei vielen auch unter den Begriffen «FlipEffekte», «Wackel- oder Wechselbilder» bekannt. Die Umsetzung ist jedoch nicht einfach. Es 16 Dossier
braucht sehr viel Know-how, Erfahrung bei der Bildauswahl sowie eine spezifische Software, erklärt Wessner. Bei den kreativen Werbemitteln halten sich Lamellenkarten, bei denen sich die Bilder durch Schieben der Lamellen verändern sowie Lenticularkarten die Waage. Beide Techniken werden oft bei Mailings und Einladungen eingesetzt.
Bilder werden zu Sequenzen Für Wessner bietet der Lenticulardruck noch sehr viel Potenzial, das bisher zu wenig genutzt wird. So besteht damit die Möglichkeit, einen kurzen Werbespot zu animieren und somit die Wieder erkennung von Produkten und Dienstleistungen zu unterstützen. Mittlerweile können bereits bis zu 30 Bilder zu kleinen Bildsequenzen verknüpft werden. Gerade im Mailingbereich spielt die Kreativität eine wichtige Rolle. Menschen interessieren Bilder, optische und haptische Effekte, die emotional berühren, unerwartet oder lustig sind. Auch Vorher- und Nachher-Effekte lassen sich damit verständlich darstellen. Die Betrachtungszeit kann im Vergleich zu Standarddrucksachen so um ein Mehrfaches ver-
längert werden. Nur was auffällt und Emotionen erzeugt, wird auch beachtet. Der Lenticulardruck ist eine faszinierende Technologie, um Botschaften gezielt zum Empfänger zu transportieren. «Im Zeitalter der digitalen Informationsüberflutung gewinnen Drucksacken wieder vermehrt an Bedeutung. Erfolgreich sind sie jedoch nur dann, wenn sie sich auch vom 08/15-Segment abheben und die Sinne ansprechen. Die Mehrkos-
ten für solche faszinierenden Lenticulare machen sich deshalb auch ganz schnell bezahlt», ist Wessner überzeugt.
Oberflächenstrukturen simulieren Zu den Spezialdisziplinen der Kasimir Meyer AG gehört auch die Veredelung. «Ein grosser Vorteil, den unsere Kunden gerne und häufig nutzen, ist die digitale Veredelung. Damit rechnet es sich, schon kleine Druckauflagen mit
© Kasimir Meyer
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Erleichtert die Auswahl. Die Wirkung der verschiedenen Veredelungs techniken hat die Kasimir Meyer AG in einer Übersicht dargestellt.
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UV-Relieflack, Laserstanzung oder Lasergravur zu versehen», erklärt Marketingleiterin Irina Kiser. Mit einer Veredelung lässt sich der Beachtungsrad und die Wertigkeit des Druckobjektes stark erhöhen. Gerade bei Imagedrucksachen wird heute häufig UV-Relieflack eingesetzt. Damit können Oberflächenstrukturen simuliert und ein gewünschtes Feeling vermittelt werden, sodass der Lack gleichzeitig zum kreativen Gestaltungselement wird, teilweise unter Verzicht der Druckfarbe, d.h. nur durch die ausschliessliche Verwendung von Relieflack. «In der Praxis stellen wir fest, dass bei immer mehr Kunden der Stellenwert von haptischen Elementen zunimmt. Für Unternehmen besteht damit die Möglichkeit, sich im oftmals harten Konkurrenzkampf über ihre Drucksachen nicht nur optisch, sondern auch fühlbar von Mitbewerbern abzuheben. Bekanntlich ist es immer der erste Eindruck, der zählt. Diesen hinterlassen wir auch mit unseren Image- und Werbedrucksachen.»
Passend zum Thema und zur Gestaltung
Geringere Kosten bei grösserem Nutzen Mit der Weiterentwicklung der digitalen Veredelung werden Veredelungstechniken heute sicher breiter genutzt, weiss Kiser. «Die Veredelung von bereits kleinen Auflagen ist ein entscheidender Vorteil, den wir unseren Kunden anbieten und von dem sie profitieren können.» Während früher die Veredelung von kleinen Drucksachenauflagen mit hohen Kosten verbunden war, rechnen sich heute bereits kleinere Auflagen, nicht zuletzt im Hinblick auf das Ergebnis bei Optik und Haptik. Aufgrund von ständig wechselnden Trends und Entwicklungen sind Kunden vermehrt gezwungen, ihre Drucksachen ständig neuen Anforderungen anzupassen. Mit kleineren Auflagen besteht die Möglichkeit, Anpassungen bei Sujets, Papier und Veredelungstechniken zu attraktiven Konditionen vorzunehmen.
Spielerische Komponente einbringen «Bei der Vögeli AG, Marketingproduktion & Druck, werden für die Veredelung oft spezielle Laminate wie zum Beispiel die «Soft TouchLaminage» eingesetzt, welche
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© Kasimir Meyer
Veredelungstechniken werden bei Kasimir Meyer hauptsächlich im Image- und Werbedrucksachenbereich eingesetzt. «Eine Veredelung muss passen – zur Gestaltung, zum Papier und zur Thematik», betont Kiser. Denn, auch die jeweilige Veredelungstechnik übermittelt eine Botschaft. «Aktuell produzieren wir viele attraktiv veredelte Weihnachtskarten. Dazu passen natürlich Lack und ‹Glamour› wunderbar. 3D-Mailings werden beispielsweise gerne für Einladungen genutzt; Lackie-
rungen, Stanzungen und Gravuren oft für Visitenkarten, Imagedrucksachen und Mailings. Auch bei Geschäftsberichten wurden diese Techniken schon angewendet. Ob und wie eine Drucksache veredelt werden soll, hängt jedoch stark von der Affinität der Kunden ab. Viele nutzen die bestehenden Möglichkeiten, um sich von der Masse abzuheben, und sie möchten damit für einen Überraschungseffekt beim Empfänger sorgen.»
Wirkungsvolle Botschaft. Mit Laserstanzungen lassen sich auffällige Effekte erzielen.
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© Bild Vögeli
© Vögeli
Edler Auftritt mit Relieflack. Eine 3D-Pop up-Stanzung bietet einen Überraschungseffekt.
Feine Linien, die sonst kaum sichtbar sind, lassen sich mit Relieflack dezent hervorheben. Für eine angenehm weiche Oberfläche sorgt die Softtouch-Laminage. dem Werbemittel eine angenehm weiche Haptik verleiht», teilt Renato Vögeli, Geschäftsführer Vögeli AG, mit. Zusätzlich kommen jedoch auch spezielle Stanzungen wie Pop-ups oder Ähnliches zum Einsatz, welche eine spielerische Komponente einbringen und den Empfänger/Betrachter zu einer Aktion auffordern. So bleibt die Botschaft besser haften, weiss Vögeli aus Erfahrung. «Unser Relieflack «Touch me», der zum Schluss aufgebracht wird, verleiht der Drucksache noch eine besondere Wertigkeit und spricht sowohl das Auge wie auch den Tastsinn an.» Die Kunden nutzen ausserdem die Möglichkeiten der Folienprägung. Hier ist jedoch die Auflagenhöhe ein Thema, da bei kleinen und mittleren Auflagen nicht effizient produziert werden kann. «Ab dem kommenden Jahr können wir auch diese Technik effizient anbieten, da wir unser An-
gebot «Touch me» mit der Folienprägung erweitern werden und dann im Digitaldruck produzieren. Damit besteht die Möglichkeit, unsere Angebotspalette mit einem Spektrum an neuen Möglichkeiten zu erweitern, um Werbemitteln ein aussergewöhnliches und auffallendes Outfit zu verleihen», so Vögeli.
erklärt Vögeli. Mittels der verschiedenen Lackeigenschaften lassen sich ausserdem auch Wertigkeit und Qualität von Produkten besser vermitteln. «Wie bereits erwähnt, werden wir das ‹Touch me›-Angebot erweitern und damit auch die Palette an Veredelungsmöglichkeiten vergrössern.»
Mehrere Sinne ansprechen
Eine Relieflackierung wird vielfach dann eingesetzt, wenn eine Firma wertig kommunizieren oder besondere Aufmerksamkeit erzielen möchte. Das kann bei einer Imagebroschüre, einer Einladung, einem Mailing, einer Produktoder Dienstleistungsbroschüre, einer Mappe oder auch bei Fact sheets, Flyern oder Visitenkarten der Fall sein. «Besonders bei Visitenkarten ist der Effekt sehr beliebt. Wer eine solche Visitenkarte erhält, steckt diese nicht einfach ein, sondern fühlt zuerst und
«Der Relieflack spricht nicht nur das Auge, sondern auch den Tastsinn an. Der Betrachter wird animiert, über die Oberfläche zu streichen und das Produkt zu fühlen. Damit prägt sich die Botschaft über mehrere Sinne und somit besser und nachhaltiger ein.» Durch die verschiedenen Möglichkeiten, spezielle Strukturen von Sujets hervorzuheben und diese damit optimal in Szene zu setzen, lässt sich die Kernbotschaft effektiver kommunizieren,
Visitenkarten als Türöffner
spricht dann meistens darüber. Die Visitenkarte wird somit zum Türöffner, Kontakte lassen sich so oft einfacher herstellen.»
Mehr Flexibilität mit digitaler Veredelung Vögeli stellt auch bei der Veredelung einen Trend zur digitalen Produktion fest. Kunden achten je länger, je mehr auf den Erfolg eines Werbemittels und weniger auf die Kosten. Drucksachen, die unbeachtet im Papierkorb landen, sind im Verhältnis zu den Mehrkosten einer Veredelung schliesslich um ein Vielfaches teurer. Der Trend geht auch deshalb in Richtung kleinere Auflagen, dafür veredelt und mit grosser Wirkung. «Hier kommen wir nicht an der digitalen Produktion vorbei. Für uns ein wichtiger Grund, mit dem ‹Touch me›-Angebot die digitale Veredelungsproduktion weiter auszubauen.» n
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