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Fakultät für Wirtschaftswissenschaften Professur für Marketing und Handelsbetriebslehre Marketinginstrumente II
Marketinginstrumente II Kommunikationspolitik, Distributionspolitik, Produktpolitik, Preispolitik
Technische Universität Chemnitz Fakultät für Wirtschaftswissenschaften Lehrstuhl für Marketing und Handelsbetriebslehre Prof. Dr. Cornelia Zanger
Wintersemester 2015/16
© Univ.-Prof. Dr. Cornelia Zanger
Marketinginstrumente II
Gliederung
2 Produktpolitik 2.1 Produktverständnis im Marketing 2.2 Überblick über die Produktpolitik 2.3 Produktpositionierung, -gestaltung und -optimierung 2.4 Produktpolitik im Lebenszyklus 2.5 Markenpolitik
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2.5 Markenpolitik
Marken (rechtliche Definition) Als Marke können alle Zeichen, insbesondere Wörter einschließlich Personennamen, Abbildungen, Buchstaben, Zahlen, Hörzeichen, dreidimensionale Gestaltungen einschließlich der Form der einer Ware oder ihrer Verpackung sowie sonstige Aufmachungen einschließlich Farben und Farbzusammenstellungen geschützt werden, die geeignet sind, Waren oder Dienstleistungen eines Unternehmens von denjenigen anderer Unternehmen zu unterscheiden. (§3 Abs. 1 MarkenG)
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2.5 Markenpolitik
Klassische Kennzeichen einer Markenstrategie • gleich bleibender Auftritt über längere Zeit
• gleich bleibend (hohe) Qualität
• hoher Distributionsgrad/ Erhältlichkeit für den Kunden
• intensive Werbung
• gleich bleibendes Preisniveau © Univ.-Prof. Dr. Cornelia Zanger
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2.5 Markenpolitik
Einflussfaktoren auf das Wiedererkennen von Marken › Diskriminierungsfähigkeit der Marke » Form » Farbe » andere Merkmale › Prägnanz der Marke » Einfachheit » Einheitlichkeit » Kontrast
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2.5 Markenpolitik
Markenlogos sind Wort- und/oder Textmarken Markenlogos Bildlogos
Schriftlogos z.B. Volkswagen
abstrakte Zeichen z.B. Vereinte Versicherung
konkrete Bildlogos ohne Bezug zur Marke
mit Bezug zur Marke
z.B. Lacoste
Bezug zum Markennamen
Bezug zur Produktkategorie
z.B. Apple
Bezug zur Positionierung z.B. Timberland
z.B. Lufthansa
Quelle: Esch, F.-R.: Strategie und Technik der Markenführung, 6. Aufl., 2010, S. 236.
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2.5 Markenpolitik
Vergleich eines Produkttests zwischen Diet Pepsi und Diet Coke Test mit Darbietung der Marken
Blindtest
%
65%
% 51%
44% 23% 12% 5% ziehen Pepsi vor
ziehen Coke vor
ziehen Pepsi vor
egal, gleich gut
ziehen Coke vor
egal, gleich gut
Quelle: Chernatony/McDonald: Creating powerful brands, 1992
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2.5 Markenpolitik
Funktion von Marken aus Konsumentensicht • Qualitätssignal und Risikoreduktion • Orientierungshilfe und Erleichterung der Informationsaufnahme und -verarbeitung • Vermittlung eines Erlebniswertes • Selbstdarstellung
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2.5 Markenpolitik
Marken (verhaltenswissenschaftliche Definition) Marken sind Vorstellungsbilder in den Köpfen der Anspruchsgruppen, die eine Identifikations- und Differenzierungsfunktion übernehmen und das Wahlverhalten prägen. Quelle: Esch, F.-R.; Herrmann, A.; Sattler, H.: Marketing, München 2008, S. 194
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2.5 Markenpolitik
Zielsystem der Markenbildung Verhaltenswissenschaftliche Markenwirkung
Markenbekanntheit
Ökonomische Markenwirkung Erstkauf
Markenzufriedenheit
Menge
Markensympathie
Markenloyalität
Markenwert
Wiederkauf Preis
Markenimage
Markenvertrauen
Markenbindung
Markenspezifische Kosten Verhaltenswissenschaftliche Zielgrößen
Ökonomische Zielgrößen
Quelle: Esch, F.R.: Strategie und Technik der Markenführung, 2010, 6. Aufl., S. 71.
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2.5 Markenpolitik
Zielgrößen der Markenbildung › Markenbekanntheit (aktiv/ungestützt und passiv/gestützt) › Markensympathie (positive Emotionen, Nähe) › Markenvertrauen (reduziert Kaufrisiko, Grad in dem der Konsument meint sich auf Marke verlassen zu können) › Markenzufriedenheit (Vergleich zwischen subjektiven Erwartungen und wahrgenommener Leistung) › Markenloyalität (Markentreue beim Wiederkauf) › Markenbindung (emotionale Verbundenheit)
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2.5 Markenpolitik
Markenimage Aktive Markenbekanntheit (Recall) Markenbekanntheit
Passive Markenbekanntheit (Recognition) emotional geprägt
Art der Markenassoziation
Markenwissen
kognitiv geprägt
Stärke der Markenassoziation verbal
Repräsentation der Markenassoziation
nonverbal ( Bilder, Jingles, haptische Bilder usw.)
Zahl der Markenassoziation Markenimage
Einzigartigkeit der Markenassoziation
produktbezogene Assoziationen markenbezogene, eigenständige Assoziationen
Relevanz der Markenassoziation angenehm
Richtung der Markenassoziation
unangenehm
Zugriffsfähigkeit der Markenassoziation Quelle: Esch, F.-R.: Strategie und Technik der Markenführung, 6. Aufl., München 2010, S. 64.
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2.5 Markenpolitik
Markenidentität und Markenimage - zwei Seiten einer Medaille
Markenidentität = Selbstbild
Markenimage = Fremdbild
… mehrdimensionales Konstrukt, welches die Gesamtheit der emotionalen und kognitiven Assoziationen, die mit der Marke verbunden sind, umfasst (Anzahl, Art, Stärke, Richtung, Relevanz…).
…bringt zum Ausdruck wofür eine Marke stehen soll, umfasst die essenziellen, wesensprägenden und charakteristischen Merkmale.
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2.5 Markenpolitik
Der Ansatz der Markenidentität nach Aaker
Erweiterte Markenidentität
Markenkern Markenessenz
Marke als … Produkt
Organisation
Person
Symbol
Quelle: Aaker, D. A.; Joachimsthaler, E. 2000, zitiert nach: Esch, F.-R.: Strategie und Technik der Markenführung, 6. Aufl., München 2010, S. 96.
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2.5 Markenpolitik
Markenidentität von BMW Facetten = Konkretisierung sportlich, kompetitiv, kämpferisch, aber fair
geistig, beweglich
jung, „ewiger“ Jungbrunnen
Werte = Ansprüche dynamisch „in search of agility“
innovativ, neue Lösungen, die den „state of the art“ ein Stück weit verschieben
herausfordernd „in search of kreativ, better solutions“ einfallsreiche Möglichkeiten, Probleme zu lösen und Chancen zu nutzen
exklusiv, Premium - mit einem echten Mehrwert
Kern = Mission Freude
ästhetisch, eine einzigartige Erscheinung, zeitlos und stilsicher
kultiviert „in search of distinction“
zielstrebig mit ehrgeizigen Zielen, die konsequent verfolgt werden
integer, professionell und transparent
Quelle: BMW 2000, zitiert nach Esch, F.-R.: Strategie und Technik der Markenführung, 6. Aufl., München 2010, S. 98.
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2.5 Markenpolitik
Positionierung als Grundlage der Markenführung Markenpositionierung ...zielt darauf ab, dass die Marke in den Augen so attraktiv ist und gegenüber konkurrierenden Marken so abgegrenzt wird, dass sie gegenüber Konkurrenzmarken vorgezogen wird. Quelle: Esch, F.-R.; Herrmann, A.; Sattler, H.: Marketing, München 2008, S. 194
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2.5 Markenpolitik
Positionierung als Grundlage der Markenführung Zusammenhang von Identität, Positionierung und Image einer Marke Unternehmensinterne Vorgaben zur Marke
beeinflusst
beeinflusst
Positionierung der Wettbewerber (Konzeption und Umsetzung)
Wahrnehmung bei den Anspruchsgruppen
beeinflusst
beeinflusst
Identität der Marke (Eigenbild)
Zielvorgabe
Positionierung der Marke (Konzeption und Umsetzung)
beeinflusst
Image der Marke (Fremdbild)
Feedback
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2.5 Markenpolitik
Erscheinungsformen von Marken I • Institutioneller Bezug • Herstellermarken (ESCADA, Benetton) • Händlermarken (C&A, H&M) • Dienstleistungsmarken (TUI)
• Geographische Reichweite der Marke • Lokale Marken (Reichenbrander Bier) • Regionale Marken (Einsiedler Bier) • Nationale Marken (Licher Pils) • Internationale Marken (Heineken) • Weltmarken (Levis, Wrangler)
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2.5 Markenpolitik
Erscheinungsformen von Marken II ›
Vertikale Reichweite der Marke » verschwindende Vorproduktmarken (ZF, Kugelfischer) » begleitende Vorproduktmarken (Intel, AMD, Goretex) » Finalproduktmarken (IBM, Bogner)
›
Verwendung wahrnehmungsbezogener Markierungsmittel » » » » »
Bildmarken (Mercedes-Stern) Wortmarken (Siemens, Bosch) akustische Marken (Telekom) olfaktorische Marken (4711) taktile Marken (Nylon)
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2.5 Markenpolitik
Erscheinungsformen von Marken III • Bearbeitete Marktsegmente • Erstmarken: strategischer Ausgangspunkt der Markterschließung, entweder hoher Preis (Premiummarken) oder niedriger Preis (Discountmarken) • Zweitmarken: Erschließen neuer Kundensegmente durch Preis unterhalb oder oberhalb der Erstmarke • Drittmarken: aggressive Dauerniedrigpreisstrategie • Luxusmarken
• Zahl der markierten Waren • Einzelmarke: eine Marke = ein Produkt (z. B. Nutella) • Produktgruppenmarke/Familienmarke: SGE erhält einheitlichen Markennamen (z. B. Nivea) • Dachmarke: alle Produkte und Dienstleistungen eines Unternehmens unter einheitlicher Marke (z. B. Siemens, adidas) © Univ.-Prof. Dr. Cornelia Zanger
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2.5 Markenpolitik
Erscheinungsformen von Marken – Zahl der markierten Waren Einzelmarken
Familienmarken
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Dachmarken
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2.5 Markenpolitik
Handelsmarken … sind Eigenmarken der Händler, die von nicht in Erscheinung tretenden Herstellern im Auftrag des Händlers produziert werden und anders als Herstellermarken nur in einem Handelsunternehmen erhältlich sind. (§3 Abs. 1 MarkenG)
Zielstellung für Handelsmarken
Geschäftstreue des Kunden
Zielstellung von Herstellermarken
Markenloyalität zum Hersteller
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2.5 Markenpolitik
Welche Marken bei Discountern als No-Names verkauft werden Wenn Ihre Kleinen "Fruchtzwerge" lieben, sollten Sie es vielleicht mal mit "Früchte Jumbo" von LIDL versuchen: Fruchtzwerge (Danone)
Riggano, Pizza Steinofen, Capricciosa Riggano, Pizza Steinofen, Speciale PALAZZO, Steinofen-Pizza Baroni, Pizza Edelsalami sind Markenprodukte aus dem Hause: Freiberger Lebensmittel GmbH & Co. ("Alberto")
Grandessa, Premium Straciatella Premium, Schoko Premium, Walnuß Premium, Vanille sind Markenprodukte aus dem Hause: Schöller Lebensmittel GmbH & Co. © Univ.-Prof. Dr. Cornelia Zanger
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2.5 Markenpolitik
Markenstrategische Positionierungen von Herstellern und Händlern Leistungsvorteil
Rechts-oben-Position
Markenartikel/Premiummarke (Herstellermarke) Markenware, ggf. Zweitmarke (Herstellermarke) Grundnutzen
Grund- und Zusatznutzen
Auch-Markenware, ggf. Drittmarke (Herstellermarke)
„Bermuda-Dreiecke“ (=gefährliche „Zwischen-den-Stühlen“-Position)
Klassische Handelsmarke No-Names/Generics (nicht klassische Handelsmarke) Aldi (DiscounterHandelsmarke) Links-unten-Position © Univ.-Prof. Dr. Cornelia Zanger
Preisvorteil 24
Quelle: Becker, J.: Marketing-Konzeption, 10. Auflage, München 2013, S. 227
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Literaturverzeichnis • Becker, J.: Marketing-Konzeption, 10. Auflage, München 2013. • Diller, H.: Vahlens Großes Marketinglexikon, 2. Aufl., München 2001. • Esch, F.-R.; Herrmann, A.; Sattler, H.: Marketing - eine managementorientierte Einführung, 4. Aufl., München 2013. • Esch, F.-R.: Strategie und Technik der Markenführung, 6. Aufl., 2010. • Hill, W.; Rieser, I.: Marketing-Management, 2. Aufl. Bern/Stuttgart 1993. • Kotler, P.; Bliemel, F.: Marketing-Management, 12. Aufl., Stuttgart 2010. • Meffert, H.: Marketing – Grundlagen marktorientierter Unternehmensführung, 12. Aufl., Wiesbaden 2015. • Meffert, H.; Burmann, C.; Kirchgeorg, M.: Marketing, 11. Aufl., Wiesbaden 2012. • Nieschlag, R.; Dichtl, E.; Hörschgen, H.: Marketing, 19. Aufl., Berlin 2002. • Weis, H. C.: Marketing, 16. Aufl., Ludwigshafen 2012. © Univ.-Prof. Dr. Cornelia Zanger
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