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Informationen zum günstigen Einkaufen
Einkauf planen
Warum macht es Sinn, den Einkauf zu planen?
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Nur das einkaufen, was auch gebraucht wird. Genügend von den richtigen Vorräten zu Hause haben. Reste verbrauchen. Abfall vermeiden. Aktionen einplanen.
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Wie planen Sie Ihren Einkauf? Schauen Sie zuerst in den Kühlschrank? Machen Sie sich einen Einkaufszettel? Machen Sie einen Wochenplan oder einen Wocheneinkauf? Welche Tipps werden bereits beachtet? Welche Tipps sind neu und hilfreich?
Flyer: http://www.gggessen.ch/logicio/client/gggessen/archive/document/2a_Tipps_Guenstig_einkaufen_lagern_zubereiten.pdf
Einkaufsorte
Den Wohnort und seine Angebote kann man mit einem Spaziergang oder einer Stadt-Velo-Tour kennenlernen. Das unterschiedliche Angebot zu unterschiedlichen Preisen anschauen. Beim Bauern einkaufen?
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Welche Einkaufsorte können Sie einander empfehlen, wo für wenig Geld gute Lebensmittel eingekauft werden können? (Info Caritas-Markt)
Verkaufsmethoden der Grossverteiler
Film: http://www.youtube.com/watch?v=Vzaujx6C2UY
Verkaufsstrategien Grossverteiler wie Coop, Migros, Denner, Aldi etc.: Mit Verlockungen aller Art versuchen die Händler und Produzenten uns etwas zu verkaufen: • Farbe, Licht und Musik • „Aktuelle“ Angebote • 3 Packungen für 2 – wirklich billiger? • Extra-Stände (z.B. alles rund um das Spargelessen oder Melonenzeit – was kostet der angebotene Schinken hier im Vergleich zu dem im Fleischregal? Muss es die Fertig-Sauce Hollandaise sein?) • Verlockende Süssigkeiten aller Art im Kassenbereich
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Schon mal den Duft gemerkt? Licht bei Fleischstand anders als beim Gemüse Wo im Regal befinden sich die kostengünstigen Produkte ? Extra-Stände gesehen? Was passiert an der Kasse bei den Süssigkeiten?
Verkaufsmethoden der Hersteller
Versprechen der Verpackung:
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Die Bilder auf der Verpackung lässt denken, dass in dem Produkt Milch ist. Ein Blick auf die Zutatenliste lüftet das Geheimnis: Milchpulver. Diese Produkte sind kein Ersatz für Milch. Sie enthalten sogar mehr Zucker und Fett als 2dl Milch + 1 Scheibe Ruchbrot!
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In der Zutatenliste steht die Zutat, von der am meisten im Produkt ist, an erster Stelle; das, von dem am wenigsten drin ist, am Schluss.
≠
Welche Produkte fallen Ihnen noch ein, die Sie verführen wollen? Haben Sie schon einmal die Zutatenliste gelesen?
Tipps zum Sparen
0,41 pro 100 g für 1 Person
0,59 pro 100 g für 2 Personen
Preise Coop, Aug.2013
Kostenvergleiche von ähnlichen Lebensmitteln lohnen sich: Manches kostet viel mehr und ist doch fast gleich wie das günstigere Produkt. Mit Fertiggerichten und Fertigsaucen kann Zeit gespart werden – Geld dagegen kaum. Es lohnt sich, Vieles selber zu machen. Das spart nicht nur Geld, sondern macht unabhängiger. Wo könnte man Sparen? Zum Beispiel: • Züpfe selber backen. • Ruchbrot statt Züpfe kaufen. • Pizzen selber kreieren. • Teigwaren von der Billig-Linie nehmen. • Hülsenfrüchte selber einweichen und kochen statt aus der Dose. • Frühstücksflocken, Müeslis – wenig essen; selber mischen. • Saucen, Salatsaucen selber anrühren.
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Was denken Sie, bei welchen Lebensmitteln könnten Sie weniger einkaufen, Geld sparen und trotzdem gesund essen? Wie können Sie die Preise am besten vergleichen? Was machen Sie selber? Was steht auf der Verpackung? Finden Sie die Angaben für Zucker? Oder Fett? Oder Salz?
Spezielle Kinderlebensmittel
Kinder brauchen keine speziellen Lebensmittel! Nur Säuglinge sind auf Spezielles angewiesen: Muttermilch oder Säuglingsmilch.
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Welche Produkte von Kinderlebensmitteln kennen Sie? Kaufen Sie Produkte extra für Kinder verpackt und designt für Ihre Kinder oder für sich selbst ein? Welche? Was halten Sie von diesen Produkten? (kleine Mengen, viel Verpackung, Preis, Zucker, Gesundheitsaspekt etc.)
Produkte im Vergleich:
Marke
Preis je 100 g
Bio Reis-Mais-Waffeln, Migros
0.95
Lillibiggs Mais-Waffeln, Migros
1.35
4 Korn-Waffeln, Migros
0.95
M-Classic, Migros
0.73
Bio Baby Reiswaffeln, Migros
3.50
Hipp Kinder-Reiswaffeln, Coop
4.25
Naturaplan 4-Kornwaffeln mit Sesam, Coop
1.15
Qualité&Prix Reiswaffeln gesalzen (0.2% Salz), Coop
0.77
Reiswaffeln
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Welche Snacks bieten Sie Ihren Kindern an? Welche essen Sie am liebsten?
Produkte im Vergleich:
500g-Becher Bio-Naturjoghurt plus 2 TL Konfitüre (30g)
500g-Becher Bio-Erdbeerjoghurt Coop
Jamadu Fruchtjoghurt Erdbeere Coop
Joghurt und Quark
Jamadu Petit séré
Fruit King Quark
Coop
Lidl
Preis pro 100 g CHF 0.34 + Konfi
Preis pro 100 g CHF 0.39
Preis pro 100 g CHF 0.82
Preis pro 100g CHF 0.82
Preis pro 100g CHF 0.32
Ca. 3.5 % Zucker
8% Zucker*
7% Zucker*
13% Zucker*
13% Zucker*
Ca. 2% Früchte
9% Früchte
10% Früchte
5% Früchte
6% Früchte
-> Beste Variante: Naturjoghurt + frische Früchte, z.B. 100g Joghurt + 4 Erdbeeren * 5% Milchzucker nicht mitgerechnet; der ist auch im Naturjogurt!
Produkte im Vergleich:
Biscuits und Cracker
0.63 je 100 g
1.26 je 100g
1.16 je 100 g
1.59 je 100 g
1.65 je 100 g
1.73 je 100 g
1.75 je 100 g
2.39 je 100 g
25% Zucker
21% Zucker
1.5% Zucker
1% Zucker
1.5% Zucker
25% Zucker
23% Zucker
25% Zucker
11% Fett
9% Fett
12% Fett
8.5% Fett
12% Fett
8.5% Fett
10% Fett
8.6% Fett
Produkte im Vergleich:
Müesli
% Zucker
%Fett
CHF / kg (Coop, März 15)
Haferflocken, Bio
1
8
2.50
Smacks, Kellogg‘s, Coop
43
1.5
9.10
Honigpops, Kellogg‘s, Coop
28
1
1.12
Cornflakes, Kellogg‘s *
8
0.9
7.60
Sugar Cornflakes, Prix Garantie *
21
1
4.60
Choco Krispies, Kellogg‘s, Coop
35
2.5
9.80
Schoko-Müesli, Bio
12
12
9.90
Knusper-Müesli, nature, Bio
18
20
10.30
Ovomaltine Crisp Müesli *
20
12
11.90
Selbstgemachte Müeslimischung: 1kg BioHaferflocken, 500g Hirse, 100g Bio-Rosinen, 200g Bio-Aprikosen Selbstgemachte Müeslimischung – ohne (Bio-) Rosinen
10
4.5
6.70
6
4.5
6.15
Produktname
* Plus Vitamine, Mineralstoffe
Produkte im Vergleich:
Produkt
* Packung mit 12 Riegeln ! Statt Zucker wurde Maltit zugesetzt
Schoko-Snacks und Cracker
% Zucker % Fett
% Kochsalz
Preis pro 100 g (März 2015)
Milchschokolade, Coop qualité&prix
59
34
1.60
„Kinderschokolade“, Coop
53
35
1.20
Twix, Kiosk (1.60 für 58g)
49
24
2.75
Mars, Kiosk (1.60 für 45g)
62
16
3.55
Balisto Corn Mix, Kiosk (1.60 für 37g)
42
24
4.30
Balisto Müesli Mix, Kiosk (1.60 für 37g)
43
26
4.30
Farmer Riegel Crunchy natur* (0.35 pro Riegel)
3!
17
2.16
Farmer Riegel Soft Milch* (0.30 pro Riegel)
28
19
2.07
Blévita Dinkel
1.5
12
1.6
1.65
Darvida Natur
1
11
1.8
1.59
1.5
12
2
1.16
Cracker Coop qualité&prix
Produkte im Vergleich: Getränke
Der kostengünstigste Durstlöscher ist das Trinkwasser. Mineralwasser gibt es in unterschiedlicher Qualität – und zu unterschiedlichen Preisen: 1,5 l Trinkwasser < 0.01 Fr.
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1,5 l der Marke M-Budget 0.25 Fr. 1.5 l der Marke Prix Garantie 0.25 Fr. 1,5 l der Marke Volvic 1.15 Fr. Produktname
Zuckerwürfel in 5 dl
Preis in CHF pro 5 dl
Cola
13
1.25
Fanta
11
1.20
Sprite
9
1.20
Eistee (Lipton Lemon)
8
1.10
Rivella rot
11
Redbull
14
3.40
Apfelsaft
14
0.70
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Was trinken Sie daheim? Wie viel mehr kosten Softdrinks und Fruchtsäfte? Welche Vorteile hätte Wasser gegenüber Softdrinks noch? (Vorteil des Trinkwassers oder Mineralwasser: Kein Zucker! Keine Säuren!) 1 Würfelzucker = 4g Zucker
Kostenvergleich - Saucen Preise von 2012
1.50 Fr. + 3 dl de lait =
2,5 dl = 3.50 Fr.
1.95 Fr.
3 dl de lait, huile, farine, sel, curry = 0.60 Fr. 2 dl = 1.10 Fr.
2 dl = 0.60 Fr.
Zutaten: Wasser, Sonnenblumenöl (25%), Essig, Traubenzucker, Eigelb, Salz, modifizierte Stärke, Senf, Geschmackverstärker, Zitronensaft, Zwiebeln, Gewürze, Kräuter, Sojasaucenpulver
Zutaten: 1 dl Rapsöl 1 dl Essig, Wasser Salz, Kräuter und Gewürze
Kostenvergleich - Pizza
Pizza für 4 Personen
Preise von 2012
2 Erwachsene, 2 Schulkinder
Fertigpizza 4 x Prosciuto Ca. kcal 3024 Ca. Protein, g 120 Ca. Fett, g 120 Ca. Kohlenhydrate, g 288 Preis - 4 Pizzen: 20.-- - 24.-1 Familienpizza: 13.--
1 Blech selbst gemachte Pizza Hinterschinken / Salami Ca. kcal 1979 / 2122 Ca. Protein, g 100 / 97 Ca. Fett, g 36 / 54 Ca. Kohlenhydrate, g 302 / 301 Ca. Preis: 5.80 / 6.00* * Günstigste Tomatendosensorte
Hier wäre Geld für eine Salatportion !
Kostenvergleich – Eiweissquellen
Verschiedene Lebensmittel enthalten Eiweiss: Fleisch, Fisch, Milch, Milchprodukte, Eier, Hülsenfrüchte – aber auch Tofu, Seitan, Quorn und Getreide. 2 Eier 1.-
60 g grüne Linsen + 120 g Reis 40 Rp.
120 g Pouletschenkel aus Schweizer Aufzucht 1.50 bis 2.00
100 g GoldbuttFilet, tiefgekühlt 2.98
100 g Rindersteak 4.50 Ungefähre Preise, 2012
Hier ein paar Kostenvergleiche für tierische Eiweissquellen – im Vergleich zu Hülsenfrüchte. Empfehlung: Fleisch, Fisch, Eier, Hülsenfrüchte und Milchprodukte als Eiweissquelle abwechseln – nicht täglich Fleisch, auch mal fleischlos essen.
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Welches Fleisch kaufen Sie? Wie oft essen Sie Fleisch in der Woche?
Früchte und Gemüse
Es wird empfohlen, 3 Portionen Gemüse, und 2 Portionen Früchte pro Tag zu essen. Was heisst das für eine Familie mit 2 Kindern (8, 15 J.)?
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Hier ein Rechenbeispiel:
4 Äpfel 4 Bananen (Max Havelaar) 1 Kopf Salat 4 Tomaten 800 g Broccoli TOTAL Tagesration 4 Smoothies (à 1dl) für 4-köpfige Familie = 1 Portion pro Person!
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= = = = = =
Ca. 2.00 CHF 1.90 CHF 2.50 CHF 1.75 CHF 2.35 CHF 10.50 CHF
= bis zu 13.80 CHF
Welche Früchte und Gemüse essen Sie gerne? Und Ihre Kinder? Was kosten zurzeit diese Gemüsemengen? Was kostet zurzeit eine Banane?
ca. 3.00/kg 3.00 /kg ca. 6,00 /kg 4,00 /kg 2.95 /kg
Kosten für Snacks übers Jahr gerechnet Preis pro Einheit
Jährliche Kosten beim Konsum einer Einheit täglich 1x pro Woche
2.5 dl Redbull für 1.70
620.50
88.40
5 dl Coca Cola für 1.25
456.25
65.00
5 dl Fanta für 1.20
438.00
62.40
5 dl Eistee für 1.10
407.50
57.20
1 Twix vom Kiosk für 1.20
438.00
62.40
Typische Znüni-Kosten
Jährliche Kosten bei 222 Arbeitstagen
1 Gipfeli für 1.20
266.40
1 Kaffee für 1.50
333.00
Was könnte man alles statt dessen bezahlen? Preise von 2013
Wenn nicht Fleisch, was dann?
Fleisch liefert uns hauptsächlich Eiweiss (Proteine), Eisen, Vitamin B12, Zink und Selen. Diese Substanzen werden für den Aufbau von Muskeln, Enzymen, roten Blutkörperchen und Elementen für das Immunsystem gebraucht. Sie sind ausserdem für die Bildung neuer Zellen wichtig. Eisen bindet Sauerstoff im Hämoglobin. Alternativen zu Fleisch: • Tofu, Quorn, Seitan • Quark, Joghurt, Käse, Milch, Rahm, Eier • Hülsenfrüchte Tofu und Seitan „nature“ kaufen – angemachte Produkte sind meist fett- und salzhaltiger. Und kosten mehr.
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Welche fleischlosen Gerichte machen Sie?
Abfall vermeiden
www.oswald.ch
www.kochbar.de
Es kann immer wieder zu Resten kommen. − Oder Brot wird zu alt, niemand möchte es − mehr essen. Was tun? − Resteverwertung und richtige Lagerung helfen, unnötigen Abfall von Lebensmitteln zu vermeiden . Zum Beispiel: • Kartoffelbrei-Reste: zu Küchlein formen und braten – oder Gnocchi machen. • altes Brot: einweichen und mit Ei braten. Haltbarkeitsdatum: Produkt auch nach Ablauf des Datums noch essbar. Verbrauchsdatum: Produkt nach Ablauf des Datums nicht mehr geniessbar. Mehr Infos: • www.food.waste.ch • http://www.sge-ssn.ch/rezepte, siehe «Rezepte gegen Food Waste» • www.sge-ssn.ch/foodprints
Wann haben Sie Reste? Was machen Sie mit Resten? Wo finden Sie das Haltbarkeitsdatum?
Richtig lagern
Schnell verderbliche Lebensmittel gehören in den Kühlschrank. Dort ist es unten am kältesten . Alle anderen Lebensmittel sind am besten dunkel und trocken aufgehoben – und luftdicht verschlossen. Ein paar Spezialitäten: Kartoffeln – dunkel und trocken, nicht im Kühlschrank lagern. Tomaten und Äpfel nicht neben Bananen lagern – die reifen dann sehr schnell, weil Tomaten und Äpfel ein Reifungsgas abgeben. Weitere Bilder: http://www.coop.ch/pb/site/common2/n ode/78516268/Lde/index.html http://www.sgessn.ch/media/Einkaufen_Teil_1_A4.pdf
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Wie lagern Sie Kartoffeln und Tomaten? In welchen Behältern bewahren Sie Mehl, Couscous, Nüsse, Wurst etc. auf?
Impressum Idee, Konzept, Text Annette Matzke gggessen Franziska Güttinger ZEPRA St Gallen Femmes Tische Schweiz Fédération Romande des Consommateurs Fotos Annette Matzke Pixabay Schweiz. Gesellschaft für Ernährung SGE Fédération Romande des Consommateurs Foto Titelseite: MARSROT.DESIGN, Radolfzell/D Gestaltung Annette Matzke 2015