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Mein Bauernhof DSCHUNGEL WIEN & IYASA (Simbabwe)
Musiktheater Dauer: 55 Min. Alter: 4 – 10 Jahre
Mo. 04. Apr. 10:30 + 14:30 Di. 05. Apr. 10:30 Mi. 06. Apr. 10:30 + 14:30 Fr. 08. Apr. 10:30
Di. 07. Jun. 10:00 Mi. 08. Jun. 10:00 + 14:30 Do. 09. Jun. 10:00
Giraffen gehen nie schlafen Welche Tiere leben auf dem Bauernhof? Zum Geburtstag wünsche ich mir einen großen Bauernhof mit viel Platz und vielen Tieren. Einer Scheune für den Traktor und einem Stall für die Kühe und die Schafe und die Pferde und die Hühner. Katzen und Hunde laufen frei herum, so wie Mäuse und Hasen. Aber wo schläft die Giraffe? Wir brauchen ein großes Haus für die Giraffe und ihre Geschwister! Und die Löwen? Die hüten mit den Hunden den Bauernhof und tanzen mit den Wölfen. Ein ganzer Bauernhof für mich allein? Nein! Ich nehme alle meine Freunde mit und wir entdecken gemeinsam unsere Abenteuerlust bis spät in der Nacht der Mond und die Sterne für uns leuchten und Schatten auf den Hof und die Dächer werfen. Wenn dann die Giraffen zu singen beginnen, sollen unsere Träume nie mehr aufhören. Mit der afrikanischen Theatergruppe IYASA lebte Regisseur Stephan Rabl sowohl in Simbabwe als auch im Waldviertel auf (s)einem Bauernhof. Kindheit in Simbabwe und im Waldviertel vermischen sich durch die Spiellust und Freude an den endlosen Möglichkeiten auf einem Bauernhof zu einer mitunter fantastischen Reise voller Tanz und Musik. Konzept, Regie: Stephan Rabl | musikalische Leitung: Innocent Nkululenko Dube | DarstellerInnen: Alice Gurure, Cheryl Mabaya, Sithembeni Buhlenkosi Sibanda, Sibonisiwe Sithole, Thembinkosi Dube, Lameck Keswa, Roben Mlauzi, Bekithemba Phiri
Die Kunstschule IYASA IYASA ist eine international bekannte und vielfach ausgezeichnete Schule für darstellende Kunst mit Sitz in Bulawayo, der zweitgrößten Stadt Simbabwes (Afrika). IYASA wurde 1998 als Tanz- und Schauspielschule gegründet. Seither fördert und unterstützt sie zahlreiche junge KünstlerInnen – vor allem aus den Bereichen Musik, Gesang und Tanz – auf ihrem künstlerischen Weg. Die Kunstschule, die keine öffentliche finanzielle Unterstützung erhält, bildet rund 80 Kinder und Jugendliche aus und legt damit einen wichtigen Grundstein in der Laufbahn der aufstrebenden jungen KünstlerInnen. IYASA ist in Afrika mittlerweile ein berühmter Name. Das Ensemble tourte bereits durch die ganze Welt und repräsentiert sehr erfolgreich die afrikanische Performancekunst. Die Produktionen von IYASA zeichnen sich durch eine gelungene und energiegeladene Mischung aus traditionellem Tanz, Theater, Poesie, Gesang und afrikanischer Musik aus. Neben den Aufführungen bietet die Gruppe auch Workshops und Trainingsprogramme für Kinder und Erwachsene an. Mit dem DSCHUNGEL WIEN verbindet die Gruppe eine langjährige und enge Zusammenarbeit, ihre Stücke sind regelmäßig im DSCHUNGEL WIEN sowie anderen Spielstätten und Festivals zu Gast. IYASA besteht aus einem großen Team engagierter KünstlerInnen aus vielen verschiedenen Genres und entwickelte sich zu einem kontinuierlich wachsenden Zentrum für Theater, Musik, Tanz, Film, Poesie und Musik sowie einer wichtigen Plattform für junge Talente. IYASA ist eine Abkürzung für INKULULEKO YABATSHA SCHOOL OF ARTS, was übersetzt „Freiheit für junge Menschen – Kunstschule“ bedeutet. Das Motto der Schule lautet: „there goes the morning star“ – ein Wortspiel mit dem Wort IYASA, was in Ndebele so viel wie Sonnenaufgang bedeutet. Der Name der Gruppe steht damit auch für ihr zentrales Anliegen, nämlich „Lichtblicke“ und Möglichkeiten für junge KünstlerInnen zu schaffen.
Innocent Nkululeko Dube – musikalischer Leiter Innocent Nkululeko Dube wurde in der kleinen Stadt Plumtree (Simbabwe) geboren, wo er von seinen Großeltern aufgezogen wurde. Schon in seiner Kindheit fühlte er sich zur Kunst hingezogen. Er baute zusammen mit seinen Freunden Puppen aus Draht und Stöcken, die sie anschließend zu ihrem Gesang tanzen ließen. Auf diese Weise unterhielt er schon in jungen Jahren das komplette Dorf. Manchmal waren diese Auftritte so gut, dass sie sogar ein wenig Geld dafür bekamen. Dube schloss die Mzingwane High School, in der er seine MitschülerInnen dazu ermutigte, eine Theater AG zu gründen, 1994 mit dem Abitur ab. Anschließend ging er nach Südafrika und besuchte dort die School of Committed Artist, die unter der Leitung des berühmten Autoren Mbongeni Ngema stand. 1996 ging er zurück nach Simbabwe, um dort am Hillside Teachers College Lehramt und Medienwissenschaft zu studieren. Dort gründete er erneut eine Theatergruppe. Im Rahmen seiner Lehrerausbildung war Dube an der Mpopoma High School tätig, wo er bemerkte, dass die meisten SchülerInnen und LehrerInnen sich hauptsächlich mit Sport, jedoch nur sehr wenig mit den verschiedenen Formen der Kunst, auseinandersetzten. Auch hier gründete er einen Theaterclub, der am Anfang aus gerade einmal acht Mitgliedern bestand. Durch eine seiner Produktionen mit Mbongeni Ngemas Lied „Woza Mofohloza“ wurde er national bekannt. Seine Theatergruppe konnte so mit ihrer Darbietung begeistern, dass sie zu den bedeutendsten Galas des Landes eingeladen wurden. Zurzeit lebt Dube zusammen 2
mit seiner Frau Noma, die ebenfalls ein Mitglied der Gruppe IYASA ist, und seinem Sohn Mbongeni in der Vorstadt Gwabalandas. Thembinkosi Dube – Schauspieler, Tänzer & Sänger Ich wurde am 20. Mai 1981 geboren. Meine Familie besteht aus sieben Personen und wir stammen alle aus Mphoengs in Simbabwe. Auf der High School begann ich mich für Kunst zu interessieren. Mein Bruder Nkululeko, der Leiter von IYASA, hat mich entscheidend geprägt. Zu dieser Zeit leitete er den Theaterclub an unserer High School. Später war ich in einer anderen Theatergruppe, die er ebenfalls leitete. Seit über zehn Jahren bin ich nun bei IYASA dabei.
Alice Gurure – Schauspielerin, Tänzerin & Sängerin Schon immer fühlte ich mich zur Kunst hingezogen. Für mich war IYASA das richtige Projekt, um einige meiner Träume wahr werden zu lassen. Ich bin noch relativ neu in der Gruppe, aber ich habe bereits sehr viel bei IYASA gelernt und freue mich auf die Zukunft mit IYASA. Ich liebe House Musik und habe einen Sohn, der Snethemba heißt. Er ist mein Ein und Alles! In meiner Zukunft sehe ich mich als Musikerin und Leadsängerin in einer Band.
Lameck Keswa – Schauspieler, Tänzer & Sänger Ich wurde am 16. November 1988 geboren. Heute lebe ich zusammen mit meinen Eltern, zwei Brüdern und einer Schwester in Bulawayo. Ich höre gerne Musik, schaue mir Filme an oder unternehme etwas mit Freunden. Ich habe mit Kunst zu tun, seitdem ich 14 Jahre alt bin. Als ich noch zur Schule ging, war die Kunst noch ein Hobby für mich. Im Jahr 2007 ging ich nach Südafrika, um dort Arbeit zu finden. Das hat allerdings leider nicht geklappt. Deshalb bin ich nach Hause zurückgekehrt und wollte meinen Kindheitstraum leben: Künstler werden. Und dann bin ich IYASA beigetreten. Mein Ziel ist es, Vollzeitmusiker mit einer Band zu werden.
Cheryl Mabaya – Schauspielerin, Tänzerin & Sängerin Schon als Kind liebte ich es, zu tanzen und zu singen. Ich freute mich immer, wenn ich auf Geburtstagsfeiern eingeladen wurde, auf denen ich tanzen konnte. Ich erinnere mich genau daran, wie ich einmal auf dem Weg zu einem Geschäft meinen Lieblingssong hörte und anfing, dazu auf der Straße zu tanzen. Jeder dachte, ich sei verrückt. Ich war noch sehr jung, als ich zu IYASA kam. Ich startete somit als Jungschauspielerin und bekam mit der Zeit immer größere Rollen. Ich schätze mich wirklich sehr glücklich!
Roben Mlauzi – Schauspieler, Tänzer, Sänger & Schlagzeuger Ich bin das fünfte von neun Kindern in meiner Familie. Seit 2005 bin ich bei IYASA mit dabei und bin begeistert von allen bisherigen Projekten und Veranstaltungsorten, ob groß oder klein! Mein Wunsch ist es, ein erfolgreicher Künstler zu sein und ich denke, dass ich bei IYASA in guten Händen bin.
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Bekithemba Phiri – Tänzer, Choreograf & Schlagzeuger Ich bin seit 2002 bei IYASA dabei. Der Leiter von IYASA und meine Mutter legten mir immer ans Herz, meine Arbeit ernst zu nehmen und meinen Träumen nachzugehen. Dies habe ich getan und es hat sich ausgezahlt: ich bin sehr froh darüber, schon so viel im künstlerischen Bereich erreicht zu haben. Ich habe einen Sohn namens S'nethemba. Er ist das Beste, was mir in meinem Leben passiert ist. Vor der Arbeit bei IYASA habe ich in einer Tanzgruppe mit dem Namen „Azah“ getanzt.
Sithembeni Buhlenkosi Sibanda – Schauspielerin, Tänzerin & Sängerin Mit dem Tanzen begann ich an der Insukamini Volksschule. Ich schaute immer meiner Schwester beim Tanzen zu und wollte dann so wie sie sein. Wenn sie nicht zu Hause war, nahm ich mir heimlich ihr Tanzkostüm, zog es an und tanzte. Dabei beobachtete ich mich immer im Spiegel. Die Kunst war schon immer mein Traum. Ich bin eine eher zurückhaltende Person, aber ich liebe es auch, Spaß zu machen! Seit 2005 bin ich bei IYASA mit dabei. Von meiner Zukunft wünsche ich mir, dass ich Kinder in Tanz, Gesang und Schauspiel trainieren kann.
Sibonisiwe Sithole – Schauspielerin, Tänzerin & Sängerin Ich bin eine einfache Frau, die ihre Arbeit über alles liebt. Ich treffe gerne meine Freunde und lerne auch gerne neue Menschen kennen. Die Arbeit mit Kindern macht mir besonders viel Spaß. Schon als ich zehn Jahre alt war, begann ich, mich für Kunst zu interessieren. Mein Großvater, der als Musiker und Schauspieler arbeitete, inspirierte mich sehr. In meiner Schule war ich Mitglied einer Theatergruppe, welche zu einer der erfolgreichsten in ganz Zimbabwe wurde. Im Jahr 2001 nannten wir unsere Theatergruppe, die von da an als professionelle Kunstorganisation arbeitete, Inkululeko Yabatsha School of Arts (IYASA). Mein Ziel ist es, meine Fähigkeiten in sämtlichen Bereichen immer weiter zu steigern. Ich möchte in meiner künstlerischen Arbeit über alles Wichtige in der Welt sprechen!
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Simbabwe
Allgemein Simbabwe ist ein Binnenstaat (also ein Land, das an kein einziges Meer angrenzt) im südlichen Afrika. Das Land wird im Süden von Südafrika, im Norden von Sambia und Mosambik, im Osten ebenfalls von Mosambik und im Westen von Botswana begrenzt. Das Land ist mit 390.750 Quadratkilometern etwa so groß wie Deutschland und Belgien zusammen, hat aber nur rund 13 Millionen Einwohner. Simbabwe bedeutet „Haus aus Stein“. Der Name stammt von den Shona, einem Bantuvolk aus dem Kongobecken. Die Shona bauten in Simbabwe schon vor langer Zeit Häuser aus Stein. Auch heute bewohnen Familien noch ähnliche Steinhäuser wie ihre Vorfahren. Meist sind sie rund und haben ein Strohdach. Die Häuser sind klein und haben meist nur ein Zimmer. Klima Simbabwe hat ein subtropisches bis tropisches Klima mit feuchtem, teilweise schwülheißem Sommer (bis über 35 °C) und winterlicher Trockenzeit mit angenehmer Wärme (um 25 °C). In den höheren Lagen, die den größten Teil des Landes ausmachen, ist die sommerliche Hitze gemäßigt (25 bis 30 °C) und im Winter gibt es ab und zu gemäßigte Nachtfröste (bis –5 °C). Die Regenzeit dauert von November bis März, wobei über 90 % der jährlichen Niederschläge fallen, die im Schnitt 1000 mm betragen. Bevölkerung Bei einer Bevölkerungsdichte von nur 33 Einwohnern pro Quadratkilometer (zum Vergleich: Österreich hat 104 Einwohner pro Quadratkilometer) hat Simbabwe eine Einwohnerzahl von etwa dreizehn Millionen. Die wichtigsten Stämme sind die Shona und die Ndebele. 85 % der Bevölkerung sind Christen und 62 % besuchen regelmäßig den Gottesdienst. Wie in den meisten anderen ehemaligen europäischen Kolonien mischen sich Reste lokaler Religionen aus der Zeit vor der Christianisierung in den christlichen Glauben. Daneben und teilweise mit christlichen Glaubensinhalten vermischt gibt es naturreligiöse Vorstellungen. Weniger als ein Prozent der Bevölkerung sind Muslime. Die durchschnittliche Lebenserwartung der Bevölkerung in Simbabwe gehört mit rund 58 Jahren zu den weltweit niedrigsten. Die Shona leben von der Landwirtschaft. Sie bauen Mais und Hirse an und züchten Rinder. Rinder spielen im sozialen Leben der Shona eine große Rolle. Die Anzahl der Rinder gilt als Maßstab für Wohlstand. Die Ndebele aus dem Süden sind das zweite, große Volk in Simbabwe. Sie sind bekannt für ihre bunt bemalten Häuser. Das Bemalen ist Sache der Frauen, sie verbringen Monate damit, ihre Hauswände mit bunten Mustern zu versehen. Dabei helfen sie sich gegenseitig. Die Ndebele Frauen sind auch bekannt für ihren farbenfrohen Schmuck.
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Kinderspiele In Simbabwe sind viele Böden noch nicht durch Asphalt versiegelt. Besonders in den Dörfern leben die Menschen auf festgetretener Erde. Und die Kinder spielen auf der Erde oder im Sand. Eines ihrer Lieblingsspiele ist Murmelfußball oder ein Versteckspiel. Das geht so: Ein Spieler errichtet einen kleinen Sandhaufen, in dem es einen Gegentand versteckt, eine kleine Frucht, einen schönen Stein oder einen Flaschenkorken. Die anderen Kinder setzen sich um den Sandhaufen herum und graben den Berg langsam ab. Das Kind, das den Gegenstand zuerst gefunden hat, hat gewonnen. Flora und Fauna Wälder gibt es in Simbabwe wenige, Savannen prägen das Landschaftsbild, wo in den feuchten Sommern ein besonders saftiges Gras wächst. In Simbabwe wurden zahlreiche Nationalparks geschaffen, um die reiche Tierwelt zu schützen. Unter anderem leben hier Elefanten, Flusspferde, Löwen, Hyänen, Krokodile, Antilopen, Impalas, Giraffen, Paviane und unzählige Vogelarten. Weniger bekannt sind vielleicht der Honigdachs und der Honiganzeiger: Beide teilen die Leidenschaft für Honig bzw. für Bienen. Der Honiganzeiger ist ein unscheinbarer Vogel. Mit seinem braun und grau gefiederten Federkleid und dem kräftigen Schnabel fällt er in der Savanne kaum auf, aber der kleine Kerl hat es in sich. Wie sein Name verrät, ernährt er sich von Bienen oder anderen geflügelten Insekten. Aber er macht sich nicht die Mühe, einzelne Bienen zu fangen, sondern sucht sich einen Partner, der die Hauptarbeit für ihn erledigt. Mit lauten Rufen lockt er den Honigdachs zu einem Bienenstock, dann wartet er in einiger Entfernung darauf, dass der Dachs den Bienenstock aufbricht. Während der Honigdachs dann die Bienenwaben verputzt, tut sich der Honiganzeiger an dem ganzen Schwarm von Insekten gütlich, die aufgeregt aus dem Bienenstock fliegen. Der Honiganzeiger ist ein Brutparasit. Er brütet seine Eier nicht selbst, sondern legt sie wie unser Kuckuck - in Nestern anderer Vogelarten ab. Schon kurz nach dem Schlüpfen beginnt der junge Honiganzeiger, seine „Stiefgeschwister“ tot zu beißen. So ist er schon nach kurzem alleiniger Nestinsasse und muss sein Futter mit niemandem teilen. Aufgrund seiner besonderen Fähigkeiten spielt der Honiganzeiger eine wichtige Rolle in afrikanischen Märchen. Denn auch Menschen ruft der Honiganzeiger herbei, wenn gerade kein Dachs in der Nähe ist. Die Arbeitsteilung ist aber dieselbe. Die Menschen ernten den Honig, der Honigdachs macht sich über die Bienen her. Doch die Menschen lassen dem Honiganzeiger immer etwas Honig zurück, als Belohnung, damit der clevere Insektenfresser sie auch das nächste Mal wieder zu einem Bienenstock führt.
Der Honigdachs ist das mutigste Tier der Savanne! Er ist verfressen, aber völlig angstfrei. Kein stärkeres Tier jagt ihm Angst ein. Er nimmt es mit Hyänen und Löwen auf und zeigt ihnen durch seine Tücke, wer der Stärkere ist. Er greift nämlich die Geschlechtsteile von Angreifern an. Selbst Menschen sind nicht vor seinen Attacken sicher, wenn es um die Beute geht. Rastlos brettert der schwarzweiß gefärbte Honigdachs durch die Savanne und verspeist Insekten, Vögel, Nager und Schlangen. Selbst die giftigsten Exemplare verfolgt er bis in Baumkronen, um sie zu fressen. Bienenstöcke sind sein absolutes Leibgericht. 6
Deshalb hat er immer die Ohren gespitzt, ob ihn nicht der Ruf eines Honiganzeigers zu einem Bienenstock führt. Die schmerzhaften Nasenstiche der wütenden Insekten stören ihn nicht, Hauptsache, er kann sich den Magen voll schlagen. Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Simbabwe und http://www.afrikajunior.de/de/kinder/laender.html
Musik und Tanz in Afrika „Musik ist meine zweite Sprache. Musik ist außerdem eine universelle Sprache, sie kennt keine Rasse, keine Hautfarbe, keine Grenzen. Musik ist eine Sprache, die auf der ganzen Welt gesprochen und verstanden wird. In Simbabwe wachsen wir umgeben von und genährt mit Musik auf, deshalb ist es das Instrument, mit dem wir von IYASA die Geschichten unserer Kultur, unseres Lebens und unserer Erfahrungen auf der ganzen Welt erzählen. Musik ist Medizin für die Seele und ich glaube, Musik hat uns geholfen, Millionen Menschen zu erreichen, die uns sonst nie kennengelernt hätten. Durch unsere Musik verbreiten wir Liebe, lassen andere an unseren Geschichten teilhaben, schließen Freundschaften und bringen Menschen zusammen.“ Innocent Nkululeko Dube
So vielfältig die musikalischen Stile und Ausdrucksformen auf dem afrikanischen Kontinent auch sein mögen: Es gibt doch – gerade im Vergleich zum europäischen Musikverständnis – einige Gemeinsamkeiten und Besonderheiten, die charakteristisch für das musikalische Geschehen in Afrika sind:
Traditionelle afrikanische Musik wird bis heute nicht aufgeschrieben und somit nicht nach Noten gespielt. Das bedeutet aber nicht, dass es keine Musik-Kompositionen gäbe. Die Kompositionen werden rein durch das Hören und das Erleben weitergegeben. Diese Form der mündlichen Tradierung von Musik bewirkt, dass sich die Musik von Generation zu Generation ständig verändert und weiterentwickelt.
Traditionell gibt es in Afrika keine Trennung zwischen (aktiven) MusikerInnen und (passivem) Publikum. Jede Musik geht auf einen Anlass zurück und alle Menschen, die zu diesem Anlass gekommen sind – z.B. auf den Dorfplatz – sind Teil des musikalischen Ereignisses: Sie können durch Klatschen und Singen, durch Zurufe sowie ihren Tanz an dem musikalischen Ereignis teilhaben und es mitgestalten. Musik ist damit auch ein soziales Ereignis.
Musik, Bewegung, Rhythmus und Tanz sind eins. Sie gehören in der afrikanischen Musik unmittelbar zusammen, und zwischen ihnen finden direkte Wechselbeziehungen und gegenseitige Beeinflussungen statt: Spielt ein MusikerInnenensemble z.B. zum Tanz, so beobachten und spüren die MusikerInnen genau, wann die TänzerInnen wieder einen neuen Impuls, eine rhythmische Variante oder eine Steigerung der Intensität gebrauchen können. Andererseits können aber auch die TänzerInnen Akzente setzen, auf die die MusikerInnen reagieren. Die Musik beeinflusst den Tanz und der Tanz beeinflusst die Musik. Beides ist ganz eng miteinander verwoben.
Zitiert nach: Christoph Studer, Benjamin Mgonzwa: Jambo Afrika (Buch & CD) Eine Sammlung afrikanischer Lieder, Tänze und Spiele http://www.fidula.de/jambo-afrika-buch-cd.html
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Was sind die wesentliche Unterschiede zwischen der Art in Simbabwe zu singen und in Österreich zu singen? Im südlichen Afrika haben wir diesen Style namens „Call and Response“. Das gibt es in Österreich nicht.
Was bedeutet „Call and Response“? Singen bei mir zuhause ist ein Dialog zwischen dem Sänger und dem Chor. In Simbabwe singen wir immer in Verbindung zum Moment. Ein Lied kann den ganzen Tag lang unterschiedlich gesungen werden. Wichtig dabei sind immer der Anlass und die Rahmenbedingung, in denen das Lied interpretiert wird. In Österreich konzentriert man sich eher auf das, was am Papier steht. In Europa bestimmen die Noten am Papier. Manchmal kann es auch an Gefühl fehlen, wenn man zu sehr mit dem Kopf singt. Das ist meiner Meinung nach der größte Unterschied.
Trotzdem können AfrikanerInnen von der europäischen Musik lernen … In vielen afrikanischen Ländern wird die Musik nicht in Noten aufgeschrieben. Wir musizieren einfach. Es wäre natürlich von Vorteil Musikstücke in Noten zu verschriftlichen, damit ein breiteres Publikum Zugang zur afrikanischen Musik bekommt.
Interview mit Vusa Mkhaya, Musiker aus Simbabwe zitiert nach http://www.m-media.or.at/kultur/musik/vusa-mkhaya-ein-jodler-mitafrikanischen-gewurzen/2013/11/05/
Mit den Kindern ein Lied aus dem Süden Afrikas singen Das Schlaflied „Thula Sana“ eignet sich gut für Kindergarten und Volksschule: Je nach Alter und Können der Kinder kann nur die erste Zeile oder aber das ganze Lied – ein- oder mehrstimmig – gesungen werden. Hier finden Sie den Text, die Melodie, Hinweise zur Aussprache, die einzelnen Stimmen und den ganze Song als Hörbeispiel http://www.bigbigsing.org/songbook/thula-sana/ Unter http://www.lullabiesoftheworld.org/lied33224-Thula_baba.html gibt es auch eine Sing-Along-Version.
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GUMBOOT DANCE / Gummistiefel-Tanz Der Gummistiefel-Tanz ist ein moderner afrikanischer Tanz, der als Vorläufer des Stepptanzes gilt und sich ab circa 1880 unter den schwarzen Minenarbeitern der Goldminen Südafrikas entwickelt hat. Die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Minenarbeiter waren katastrophal, sie wurden ausgebeutet, von ihren Familien getrennt, an ihren Arbeitsplatz gefesselt und unterdrückt. Als Ausdrucksmöglichkeit blieben ihnen oft nur ihr eigener Körper und ihre Schuhe – der Name des Tanzes „isicathulo“, leitet sich eben von diesen Schuhen ab, die die Arbeiter in den Minen trugen: Gummistiefel. Da den Arbeitern untersagt war, während der Minenarbeit miteinander zu sprechen, und da es in den Minen meist stockfinster war, entwickelten sie eine Art Geheimsprache aus dem rhythmischen Trommeln auf ihre Gummistiefel und dem Stampfen auf den Boden (ähnlich wie Morsezeichen oder sprechende Trommeln). Diese Form der Kommunikation wurde zu einer wichtigen sozialen und kulturellen Ausdrucksform und eine Reaktion auf die rassistische Unterdrückung in der Apartheid. Sie sollte den jungen Männern Mut und Kraft spenden und bot ihnen die Möglichkeit, sich in scheinbar harmlosen Tänzen, Bewegungen und Texten heimlich über ihre Aufseher lustig zu machen, wobei die Bewegungen der Polizisten und Wächter häufig parodiert wurden. Auf diesem you tube Video ist ein Gummistiefeltanz von den KünstlerInnen von IYASA zu sehen https://www.youtube.com/watch?v=6zMbXNNjq-A Vielleicht haben die Kinder ja Lust, ihn auch einmal auszuprobieren? Auf dieser Seite gibt es Videos und Links zu diversen Anleitungen http://www.bodypercussionclassroom.com/gumboot-dancing.html
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Spielvorschläge: Spiele mit Tieren Alle Spiele können entweder mit Tieren eines österreichischen Bauernhofs oder mit Tieren, die in Simbabwe leben, gespielt werden. Und natürlich auch mit einer Mischung aus beidem! Lebendiges Tier-Memory Alle Kinder bekommen ein Kärtchen, auf dem ein Tier abgebildet ist oder geschrieben steht (je nach Alter der Kinder). Immer zwei haben dasselbe Tier. Die Kinder dürfen untereinander nicht wissen, welche Tiere die anderen Kinder haben. In jeder Runde darf jedes Kind zwei Kinder fragen, welches Tier sie haben. Stimmen die Tiere nicht überein, kommt das nächste Kind an die Reihe. Stimmen die Tiere überein und wurde also ein Pärchen gefunden, bekommt das Kind einen Punkt und darf zwei weitere Kinder fragen. Gewonnen hat, wer am Ende die meisten Punkte hat. Variante 1: Die Kinder sagen nicht, welches Tier sie haben, sondern versuchen, das Tier pantomimisch darzustellen. Variante 2: Die Kinder sagen nicht, welches Tier sie haben, sondern versuchen, das Tier durch Laute nachzuahmen. Variante 3: Tierstimmenkonzert Auf ein Signal fangen alle Kinder an, den Laut ihres Tieres nachzuahmen. Nun müssen die Kinder im Wirrwarr der Tiergeräusche ihre TierpartnerInnen finden und sich dazu in den jeweiligen Paaren aufstellen. Paare, die sich gefunden und aufgestellt haben, sind nun leise. Variante 4: Tiere finden sich Musik wird eingespielt und solange diese läuft, tanzen alle SpielerInnen wild durcheinander und tauschen die Kärtchen, die sie vorher bekommen haben. Wenn die Musik stoppt, schauen alle auf ihr Kärtchen und machen das Tier geräuschlos nach, das auf ihrem Kärtchen steht und versuchen jemanden zu finden, der dasselbe Tier nachahmt. Hat sich ein Paar gefunden, setzen sie sich an den Rand und für alle übrigen beginnt das Spiel von vorn. „Obstsalat“ mit Tiernamen Die Kinder sitzen in einem Sesselkreis, jedem Kind wird ein Tier zugeteilt, wobei je nach Gruppengröße 2 bis 4 Kinder dasselbe Tier zugeteilt bekommen. Jüngeren Kindern gibt man am besten ein Umhängeschild mit der Abbildung des jeweiligen Tieres. Der/die Spielleiter/in ruft nun eine Tierart – z.B. Pferde: alle Kinder, die das Pferd als Tier bekommen haben, müssen nun blitzschnell die Plätze tauschen. Ruft der/die Spielleiter/in „Zoo“, müssen sich alle Kinder neue Plätze suchen. Variante: Es gibt einen Sessel weniger als Kinder: Ein Kind steht in der Mitte und ruft eine Tierart. Während die Kinder die Plätze tauschen, muss das Kind in der Mitte versuchen, einen Platz zu ergattern. Wer übrig bleibt, geht in die Mitte und ist der/die neue RuferIn. Wettrennen der Tiere Es werden zwei gleich starke Mannschaften gebildet und es wird eine Start-/Ziellinie eingerichtet (z.B. ein Band spannen oder mit Kreide auf den Boden zeichnen). Außerdem werden gegenüber dieser Linie zwei Wendepunkte markiert (mit einem Sessel oder einem Gegenstand, um den man sich herumbewegen kann). Nun wird verabredet, in welcher Tierfortbewegungsart diese Runde gespielt wird (z.B. Entengang). Die Mitglieder der Mannschaft stellen sich an der Startlinie hintereinander auf. Auf das Startkommando bewegt sich der/die Mannschaftserste in der vereinbarten Tiergangart zum Wendepunkt und wieder zurück, schlägt an der Linie mit seiner Hand in die Handfläche des/der zweiten, der/die nun an der Reihe ist usw. Die beiden Mannschaften spielen gegeneinander. Sieger ist diejenige Mannschaft, deren letzte/r Spieler/in zuerst über die Ziellinie überquert. 10
Nach einem kompletten Durchgang folgt ein weiterer mit einer anderen Fortbewegungsart. TierwärterIn Kärtchen, auf denen ein Tier abgebildet ist oder geschrieben steht (je nach Alter der Kinder) werden in eine Schachtel gelegt. Es gibt 1 Kärtchen mehr als Kinder im Raum. Jede Tierart darf nur einmal vorkommen. Ein Kind wird zum/r TierwärterIn ernannt oder meldet sich freiwillig und verlässt kurz den Raum. Nun sucht sich jedes Kind ein Tier aus der Schachtel aus, dessen Tierlaut es nachher nachahmen möchte. Alle Kärtchen werden danach wieder in die Schachtel zurückgelegt. Der/die „TierwärterIn“ wird wieder ins Zimmer gerufen. Alle Kinder ahmen nun gleichzeitig ihr Tier nach: z.B. das Wiehern des Pferdes, das Brüllen des Löwen usw. Der/die „TierwärterIn“ muss erkennen, welches Tier keinen Laut von sich gibt und es aus der Schachtel holen. Hat er/sie dies geschafft, wird ein/e neue/r „TierwärterIn“ bestimmt und das Spiel beginnt von neuem.
Bastelvorschläge Becherlöwe oder Becheraffe http://www.kinderspiele-welt.de/basteln-und-werkeln/loewe.html http://www.kinderspiele-welt.de/basteln-und-werkeln/affe.html Schildmütze Löwe oder Elefant http://www.kinderspiele-welt.de/basteln-und-werkeln/schildmuetze-loewe.html http://www.kinderspiele-welt.de/basteln-und-werkeln/schildmuetze-elefant.html Tiere des Bauernhofs basteln http://www.kinderspiele-welt.de/basteln-und-werkeln/schwein-basteln.html http://www.kinderspiele-welt.de/basteln-und-werkeln/hahn-basteln.html http://www.kinderspiele-welt.de/basteln-und-werkeln/schafe-basteln.html http://www.kinderspiele-welt.de/basteln-und-werkeln/martinsgans-basteln.html
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Anhang Vorlagen für Kärtchen finden Sie zum Beispiel auf http://materials.lehrerweb.at/sachunterricht/natur-tiere.html http://www.lehrerweb.at/materials/gs/su/tiere/print/bauernhof/spielplanmitkarten.pdf http://www.lehrerweb.at/materials/gs/su/tiere/print/bauernhof/bauernhof/b_memory.pd f http://www.lehrerweb.at/materials/gs/su/tiere/print/zoo/zoospiel_tiere.pdf
Dort finden Sie auch weiteres Material zu Tieren auf dem Bauernhof: http://www.lehrerweb.at/materials/gs/su/tiere/print/bauernhof/tiere_auf_dem_bauernho f.pdf http://www.lehrerweb.at/materials/gs/su/tiere/print/bauernhof/tiere_am_bauernh.pdf
Andere Memory-Vorlagen: https://media.sodis.de/open/melt/Memory.pdf http://www.babyzeichensprache.com/magazin/archiv/Tiere_Bauernhof.pdf http://www.babyzeichensprache.com/magazin/archiv/Tiere_Zoo.pdf http://www.kidsweb.de/tiere/tierlegespiel/tiere_afrika_1_legespiel.pdf http://www.kidsweb.de/tiere/tierlegespiel/tiere_afrika_2_legespiel.pdf
Weitere Materialien zu Bauernhoftieren und Zootieren/der afrikanische Tierwelt: http://vs-material.wegerer.at/sachkunde/su_haushoftiere.htm http://wegerer.at/sachkunde/su_zootiere.htm http://www.ifdn.tu-bs.de/didaktikbio/projekte/zooschule/offers/tiere_afrikas/tiereafrikas.html
Weitere Unterlagen und Materialien zu Afrika, afrikanischer Musik und afrikanischen Tänzen: http://www.kuntu.de/projektafrika.htm http://www.oekotopia-verlag.de/DE/afrika-bewegt-uns-buch.html http://doku.cac.at/begleitmaterial_schnupperstunde_20120502.pdf http://www.afrika-junior.de/de/kinder/musik.html http://www.labbe.de/liederbaum/index.asp?themaid=3&titelid=770 http://www.fidula.de/jambo-afrika-buch-cd.html http://www.fidula.de/jibuli-buch-cd-kinderlieder-aus-aller-welt.html http://www.fidula.de/topolimbo-taenze-und-musikspiele-fuer-kinder-buch-und-cd.html
Ansprechperson für Informationen, Anmeldung und Kartenreservierung: Mag. Christina Bierbaumer | Mo. - Fr. 09:00 - 17:00 Fon: +43 (0)1 522 07 20 -18 | Fax: +43 (0)1 522 07 20 -30
[email protected] | www.dschungelwien.at
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