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FREIHEIT INS NETZ GEGANGEN EINE AUSSTELLUNG ZU MENSCHENRECHTEN IM DIGITALEN ZEITALTER MEINUNGFREIHEIT Informationsfluss Neue Kommunikationsmittel sind atemberaubend schnell zu einem festen Bestandteil des alltäglichen Lebens geworden. Von der Erstellung der ersten Internet-Domain .com 1985 bis zu den 2,5 Mrd. Menschen, die heute Zugang zum Internet haben, hat sich eine außergewöhnlich rasante Entwicklung vollzogen. 1989 legte Tim Berners Lee seine Idee zum Austausch von Informationen über das Internet vor. Hotmail wurde 1996 ins Leben gerufen, Internet-Blogs im Jahre 1999, Wikipedia ging 2001 online. Seit 2004 gibt es Facebook, ein Jahr später folgte YouTube . 2006 gingen Twitter und eine zensierte Version von Google in China (Gu Ge) online. 2008 entwickelten Aktivisten, die mit Bürgern aus Kenia zusammenarbeiteten, eine Webseite mit dem Namen Ushahidi - dem Suaheli-Wort für "Zeugnis". Zunächst sollte die Seite die Möglichkeit eröffnen, die Berichte über Gewalttaten nach den Wahlen in Kenia auf einer Karte festzuhalten. Seitdem hat sie sich zu einer global genutzten Plattform entwickelt, die sich das Ziel gesetzt hat "Informationen zu demokratisieren". Es geht darum, uns alle miteinander zu verbinden, unser natürliches Gerechtigkeitsempfinden und unsere Menschlichkeit nicht von Grenzen, Mauern, Ozeanen oder Feindbildern beeinflussen zu lassen. Heute haben wir durch das Internet eine wirkliche Verbindung - durch einen gemeinsamen Zugang zu Informationen.
PRIVATSPHÄRE
Vollständiger Text von Salil Shetty
Handlungsmacht und Beteiligung Die Grenzenlosigkeit der digitalen Welt schafft gleiche Voraussetzungen für alle. Durch das Internet haben viel mehr Menschen als zuvor Zugriff auf Informationen, die ihnen helfen, Regierungen und Unternehmen zu hinterfragen. Dadurch entstehen mehr Transparenz und eine größere Rechenschaftspflicht. Das Internet ist ein Instrument, das es uns ermöglicht, Menschenrechtsverletzungen zu sehen, zu dokumentieren und dagegen vorzugehen. Der Missbrauch staatlicher Souveränität steht hingegen für das genaue Gegenteil. Dabei geht es um Mauern, um die Kontrolle von Informations- und Kommunikationswegen und darum, sich hinter Gesetzen zum Staatsschutz zu verstecken. Hinter dem Anspruch auf Souveränität steht die Vorstellung, dass es niemanden außer der betreffenden Regierung selbst angeht, was sie macht. Und dass gegen eine Regierung nicht vorgegangen werden kann, solange sie innerhalb ihrer Staatsgrenzen agiert. Es geht um den Umgang der Mächtigen mit den Machtlosen.
VERSAMMLUNGSFREIHEIT INFORMATIONSFREIHEIT Freiheit oder Unterdrückung Die Inhaftierung von Personen, die online von ihrem Recht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch machen und in der digitalen Welt gegen die Machthaber vorgehen, ist der erste staatliche Verteidigungsmechanismus. besorgniserregend ist auch die hohe Anzahl von Ländern, die eine weniger offensichtliche Kontrolle des Internets durch umfangreiche Überwachungsmechanismen und eine perfide Manipulation des Informationszugangs erforschen. Der Kampf um den Zugang zu Informationen und die Kontrolle von Kommunikationsmitteln beginnt gerade erst. Jede Regierung dieser Welt muss nun eine Entscheidung treffen. Entweder sie nutzt die Technologie, um ihre Macht über andere zurückzugewinnen, oder sie setzt diese ein, um den Einzelnen und seine Freiheiten zu stärken. Texte von Salili Shetti, Generalsekretär von Amnesty International
KULTURELLE UND TECHNOLOGISCHE TEILHABE PRESSEFREIHEIT
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Impressum Ausstellung der Gruppe 1070 Erlangen von Amnesty International Postfach 1163, 90001 Erlangen www.amnesty-erlangen.de
[email protected] 4. Dezember 2015, Erlangen Amnesty International ist eine unabhängige Organisation und nur spendenfinanziert Spendenkonto: Kto 80 90 100 Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 370 205 00
DU HAST POST
Die schnelle Mitteilung Ich habe die Möglichkeit mit Menschen rund um die Erde zu kommunizieren. Das Versenden und Empfangen meiner Nachrichten dauert wenige Sekunden und ist zu jeder Tages- und Nachtzeit möglich. Ich sende Textnachrichten an Freunde und Bekannte und tausche digitale Daten in Form von Bildern, Dokumenten, Musik und Filmen aus. Email stellt immer noch die Grundfunktion des World-Wide Webs dar: Im Jahr 2012 verfügten insgesamt 3,375 Milliarden Menschen auf der ganzen Welt über einen aktiven E-Mail-Account und
Digitale Verwaltung Meinen Papierkram erledige ich Online. Via E-Mail tausche ich Informationen mit verschiedenen Dienstleistern, wie meinem Steuerberater oder der Hausverwaltung, aus. Beim Kauf oder Verkauf von Produkten erhalte ich eine Bestätigung per E-Mail. Außerdem informiert mich mein Sportverein mit regelmäßigen Newslettern über Sportveranstaltungen in der Region. Herkömmliche (unverschlüsselte) E-Mails sind mit einer Postkarte vergleichbar, weil deren Inhalt offen und einfach lesbar verschickt wird. Verschlüsselte E-Mails entsprechen einem verschlossenen Brief, aber E-Mail-Verschlüsselung ist heute immer noch eher die Ausnahme. Jedenfalls spart man sich in beiden Fällen das Papier.
Meine Emailadresse - meine Unterschrift Meine Meinung sag ich Online. Via E-Mail schreibe ich Unternehmen und politisch Verantwortliche direkt an. Dabei mache ich auf Missstände, wie z. B. Menschenrechtsverletzungen und Umweltprobleme, aufmerksam. Mit meiner E-Mail Adresse authentifiziere ich mich zur Teilnahme an Online Petitionen von Amnesty International.
Schreib für die Freiheit – beteilige Dich am Amnesty Briefmarathon 2015!
Ist meine Bestellbestätiung schon angekommen? Was sagt mein wöchentlicher Newsletter zu Veranstaltungen am nächsten Wochenende? Oje. Ich muss noch ein E-Mail an meinen Steuerberater schicken.
Super. Ich bin zum Geburtrstag eingeladen worden!
DU HAST MITLESER Anfang Juni 2013 erschienen die ersten Berichte über die Massenüberwachung von Bürgern weltweit durch den amerikanischen Nachrichtendienst NSA. Über zwei Jahre nach den ersten Enthüllungen durch Snowden scheint das ganze Ausmaß der grenzenlosen Ausspähung im Namen der Sicherheit immer noch nicht bekannt zu sein. Nicht nur die USA - auch viele andere Staaten lesen millionenfach Emails mit, erfassen Mobilfunkdaten und verschaffen sich über große Dienstleister wie Google, Apple und Microsoft direkten Einblick in Internetaktivitäten und Kommunikation. Viele Dienste tauschen Daten aus und halten sich dabei häufig nicht an die Grenzen der einschlägigen Rechtsgrundlagen, oder nutzen die Gesetzeslücke, die ihnen nur verbietet, die eigenen Bürger auszuspionieren.
©KingDumb
Was wir seit Snowden wissen
Shi Tao, China Im Jahr 2004, kurz vor dem 15. Jahrestag des Tiananmen-Massakers hatte die chinesische Regierung die Medien angewiesen, keine Meldungen zu veröffentlichen, "die der zentralen Politik zuwider laufen". Shi Tao ließ sich davon nicht einschüchtern und schrieb eine anonyme E-Mail an eine amerikanische Stiftung, die sich für mehr Demokratie in China einsetzt. Sieben Monate später wurde er verhaftet und wegen der "Weitergabe von Staatsgeheimnissen" zu zehn Jahren Haft mit Zwangsarbeit verurteilt. Sein Internet-Anbieter "Yahoo" hatte seine Nutzerdaten an die chinesischen Behörden weitergegeben und damit zu seiner Verhaftung und Verurteilung beigetragen.
Keine anlasslose Überwachung! Persönliche Daten können von Staaten dazu missbraucht werden politische Gegner und Minderheiten ins Visit zu nehmen. Wer in einer politischen Opposition aktiv ist oder einer vom Staat missbilligten Religion angehört schränkt sich deswegen aus Angst vor staatlicher Verfolgung selbst in seiner Kommunikation ein. Amnesty fordert deswegen alle Staaten auf, sich bei der Überwachung von Kommunikation an die menschenrechtlichen Vorgaben zum Schutz der Privatsphäre halten. Eingriffe in das Recht auf Privatsphäre müssen gesetzlich geregelt sein und ein konkretes und legitimes Ziel verfolgen. Die Überwachungsmaßnahme muss zur Erreichung dieses Ziels notwendig (nicht nur nützlich!) und in sich verhältnismäßig sein.
BRIEFGEHEIMNIS
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Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, Artikel 12 Niemand darf willkürlichen Eingriffen in ... seinen Schriftverkehr ... ausgesetzt werden. Großangelegte Überwachung von Emailkommunikation ohne konkreten Verdacht und Verhältnismäßigkeit Dabei kooperieren Staaten häufig mit internationalen Konzernen und legitimieren Überwachung durch Berufung auf den Auslandssitz von Providern und Diensten. Amnesty fordert Regierungen weltweit auf, Online-Petition: Privatsphäre schützen, Frau Merkel!
alle Programme zur Massenüberwachung unverzüglich zu beenden und sicherzustellen, dass alle Überwachungsmaßnahmen internationale Menschenrechtsstandards einhalten.
MEIN DIGITALER MARKTPLATZ
Mehr als ein Kaufhaus Meine Einkäufe tätige ich online. Ich vergleiche Produkte oder Dienstleistungen auf den Webseiten verschiedener Onlineanbieter. Vom heimischen Sofa aus bestelle ich Produkte, wie Kleidung oder elektronische Geräte, mit einem guten Preis-, Leistungsverhältnis. Rechnungen zu meinen Einkäufen begleiche ich durch Überweisung via Online-Banking. Im Online-Account des Onlinehändlers prüfe ich den Status meiner Bestellung.
Warenkunde 2.0 Meine Erfahrungen zu eingekauften Produkten gebe ich auf OnlineBewertungplattformen an Interessierte weiter. Bin ich mit einem Online-Händler zufrieden, so erhält dieser meine positive Bewertung. Auf den Internetseiten der Hersteller erhalte ich Information über die richtige Pflege, Wartung und Bedienung der von mir erstanden Geräte. Auf Blogs und in Internetratgebern informiere ich mich über die ökologischen und sozialen Bedienungen unter denen die Produkte die mich interessieren hergestellt werden. Dabei orientiere ich mich an Produktsiegeln und Informationen anerkannter Organisationen. Auf Tauschbörsen tausche überflüssige gegen notwendige Dinge.
Alternativer Handel Das Internet bietet Gelegenheit, auch Nischenmärkte zusammenzubringen oder alternative Formen des Handels auszuprobieren, wie Tauschbörsen, gemeinsame Finanzierungen durch Crowdfunding oder Heimwerk erplattfor men.
Fairlangen Informationen zu fairem Handel und nachhaltigen Lebensstil in der Region
Welche Erfahrungen haben andere mit mein Wunschkühls chrank gemacht?
Ist dieses T-Shirt wirklich aus 100% Biobaumwolle?
Wo kann ich in meinem OnlineAccount den Bearbeitungsstatu s meiner Bestellung einsehen?
Tauschbörse: Tauche Sofa gegen Kasten Bier. Wer hat interesse?
DEIN DIGITALER FUSSABDRUCK Die NSA speicherte Metadaten über jeden Anruf und jede Textnachricht in Mexiko, Kenia und den Phillippinen
Das Internet als nicht-staatlicher Raum Ihrer ursprünglichen Zielsetzung zufolge sollten die Menschenrechte den Einzelnen vor der staatlichen Übermacht schützen. Im Internet liegt die Macht jedoch in erster Linie in privater Hand. Der Zugang zum Internet erfolgt in den meisten Fällen über private Anbieter. Dienste, Applikationen und Inhalte werden im Netz zu einem großen Teil von Privaten zur Verfügung gestellt. Schutz durch den Staat vor übergriffen Dritter ist daher nur schwer einzufordern, außer, private Akteure wie Firmen zeigen sich ihrer Menschenrechtsverantwortung bewusst.
Der britische GCHQ und die NSA hackten die Daten des weltweit größten SIM-Karten Herstellers, so dass sie potentiell hunderte Millonen Mobiltelefone überwachen könnten. Jeden Tag tauschen US Spione Daten über etwa 200 Millionen Textnachrichten mit Großbritannien aus.
Whistleblower
PRIVATSPHÄRE
Neue Software hilft staatliche Überwachung aufzudecken
Als „Whistleblowing“ wird das Veröffentlichen von für die Allgemeinheit wichtigen Informationen aus geheimen oder geschützten Zusammenhängen bezeichnet. Solche Enthüllungen sind durch das Recht auf Information und freie Meinungsäußerung geschützt. Bei der Bewertung ihres Verhaltens muss eine Rolle spielen, dass sie „im öffentlichen Interesse“ gehandelt haben. Sie haben also Informationen enthüllt, die für die Öffentlichkeit von Bedeutung sind, z.B. Missstände in der Altenpflege, Korruption in der Verwaltung oder eben die massenhafte Überwachung unserer Kommunikation. Amnesty fordert, dass niemand für die Bekanntmachung von Menschenrechtsverletzungen angeklagt und verurteilt werden darf.
Amnesty International stellte gemeinsam mit weiteren zivilgesellschaftlichen Organisationen eine Software vor, mit der Journalisten und Menschenrechtsverteidiger ihre Computer nach Spionagesoftware durchsuchen können. Auch Produkte des in München ansässigen deutschen Unternehmens "FinFisher", dessen Erzeugnisse gegen Menschenrechtsaktivisten in Bahrain eingesetzt wurden, können damit entdeckt werden. "Detekt" ist die erste öffentlich verfügbare Software, die diese berüchtigten Spionage-Werkzeuge entdecken kann.
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Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, Artikel 12 Niemand darf willkürlichen Eingriffen in sein Privatleben ... ausgesetzt werden. Jeder hat Anspruch auf rechtlichen Schutz gegen solche Eingriffe oder Beeinträchtigungen. Sammlung von Daten Weltweit werden Metadaten über das Kommunikationsverhalten und persönliche Profile von Personen erhoben und gespeichert, sowohl von staatlichen als auch von privaten Akteuren. Amnesty fordert alle Akteure auf,
Tauscht dein Land Daten mit den USA aus?
sich ihrer Menschenrechtsverantwortung zu stellen und gemeinsame Prinzipien und Normen zum Schutz der Rechte des Einzelnen im Internet zu entwickeln.
WIE KANN ICH MICH SCHÜTZEN?
Sechs einfache Möglichkeiten, wie du deine online Privatsphäre schützen kannst... 1. TextSecure – für Textnachrichten TextSecure ist eine kostenlose, open-source App für Android (das Pendant für iPhone nennt sich Signal) und ist ähnlich in der Funktionsweise wie WhatsApp – nur: deine Texte, Bilder, Videos und Audio Daten werden verschlüsselt versendet („end-to-endVerschlüsselung“). So können nur du und die Person, mit der du in Verbindung stehst die Nachrichten lesen. Mehr Infos und Links zum aktiven Schutz
2. Redphone – für Sprachnachrichten/anrufe Redphone ist eine weitere freie, open-source App für Android (das iPhone-Pendant ist Signal). Auch hier werden Sprachnachrichten verschlüsselt versendet. Außerdem werden die Daten via Internet verschickt, d.h. es fallen nur Gebühren für dein Wifi an. 3. meet.jit.si. - für Videonachrichten und Kurznachrichten/Chats
Einige Tipps zum Schutz Kostenlose Online-Dienste wie Google, Youtube oder Facebook müssen sich finanzieren – meistens durch Werbung und die Nutzung anfallender Daten. Auch bei Rabattprogrammen ist dies häufig der Fall. Überlegen Sie genau, welche Daten Sie preisgeben. Zur Vermeidung von Profilerstellung während des Surfens im Internet gibt es Internetbrowser und sogenannte Add-ons, die das Sammeln von Daten einschränken. Nutzen Sie E-Mailanbieter, die auf das Durchleuchten Ihrer EMails verzichten und nicht richterlich genehmigte Zugriffsanfragen auf die E-Mails ablehnen. Verschlüsseln Sie Ihre Daten und Kommunikation.
meet.jit.si ist ein kostenloser, open-source Service, und eine sichere Möglichkeit des Datentransfers von Sprach- und Videonachrichten, Videokonferenzen, Kurznachrichten/Chats und Datentransfert. Diese Version kann man direkt verwenden ohne Downloads. Anrufe und Chats sind verschlüsselt. Die Desktopversion Jitsi kann man für die Betriebssysteme Windows, Linux, Mac OS X und Android runterladen 4. miniLock – Datenaustausch Mit dem miniLock, ein kostenloses, open-source plug-in für den web browser, können sie ihre Daten verschlüsseln – inklusive Videos, Emailanhänge und Photos und mit Freunden teilen. Ihre Daten können nur von den Personen runtergeladen werden, die sie direkt kontaktiert haben, mittels individueller miniLock id. 5. Mailvelope – für sichere Emailkorrespondenz Diese freie add-on für ihren Webbrowser ermöglicht eine end-to-end Verschlüsselung ihrer emails. Es ist für nahezu alle web-basierten Emailanbietern konfiguiert, auch Gmail, Yahoo und Outlook. Es ist open-source und verwendet OpenPGP Verschlüsselung. 6.Spider Oak – für Datenspeicherung in der Cloud Dieser Service hilft ihnen ihre Daten als Backup zu sichern, synchronisiert zwischen verschiedenen Geräten und der private Datenaustausch mit Freunden. Die Daten werden end-to-end völlig verschlüsselt, d.h. sogar die Firma kann ihre Dokumente nicht sehen. Ganz im Gegenteil zu Serviceanbieter wie Dropbox. SpiderOak kostet $12 monatlich. Es ist noch nicht open-source.
DIE DIGITALE BIBLIOTHEK JEDERZEIT UND FREI Informationen im Internet sind... Der Zugang zu den Inhalten des Internets oder das Bereitstellen von Informationen ist universell und offen, frei von diskriminierender Vorzugsbehandlung oder Filterung und Kontrolle von Datenbanken.
WELTWEIT UND BARRIEREFREI
Jeder kann also jederzeit sofort und frei Informationen im Netz suchen, finden oder zur Verfügung stellen. Dabei ist die Nutzung des Internets für jeden einzelnen sicher.
Die Netzpräsenz Regierungen, Unternehmen, Vereine oder Organisationen haben eine. Auch der Nachbar von neben an könnte eine haben. Was? Eine eigene Website oder auch „Homepage“ genannt. So können zum Beispiel kleinere Unternehmen allem den regionalen Markt mit seinen potentiellen Kunden erreichen, und Vereine können ihre Mitglieder und Interessenten über geplante Veranstaltungen informieren. Regierungen und Politiker nutzen eine eigene Webpräsenz. Somit können die Bürger gezielt informiert werden, aber auch Anregungen, Fragen oder Kommentare abgeben.
Die Datenbank Mit Hilfe von Datenbanken wie Online-Enzyklopädien oder Online-Wörterbücher können Informationen in digitaler Form jederzeit und meistens kostenlos abgefragt werden. Diese Online-Lexika unterscheiden sich hinsichtlich textlicher Inhalte nicht unbedingt von ihrer gedruckten Ausgabe. Durch interaktive Möglichkeiten wie erweiterte Suchfunktionen, Verknüpfungen und Querverweise (Hyperlinks) sowie das Bereitstellen von Animationen, Filmen und Tonaufnahmen bietet die Online-Form jedoch eine umfangreichere Benutzung.
Neben diesen Personen des öffentlichen Lebens gibt es auch den privaten Website-Betreiber, der zum Beispiel mit seinem Fachwissen Ansprechpartner für Fragen sein kann. Auch Organisationen wie Amnesty International nutzen die Internetpräsenz. So können aktuelle Informationen an alle Interessenten bereit gestellt werden oder Mitglieder über geplante Veranstaltungen unterrichtet werden.
Dabei sind Inhalte von Online-Enzyklopädien wie Wikipedia frei lizenziert und kommerziell unabhängig. Durch das Prinzip des kollaborativen Schreibens kann jeder Inhalte lesen, schreiben oder andere Inhalte korrigieren, erweitern und aktualisieren. Deren Wahrheitsgehalt ist dadurch allerdings nicht immer gegeben. Komm uns doch mal bei Amnesty besuchen!
Wann wurde eigentlich der Buchdruck erfunden?
Ich informiere über das Wetter in meiner Reagion.
Die Uhrzeit für die Ausstellung seröffnung hat sich verändert!
Dann müssen wir den Termin auf unsere Homepage aktualisieren!
Habt ihr schon was für euer Referat in Sozi gemacht?
DIE ZENSIERTE BIBLIOTHEK
Internetzensur im großen Stil - The Great Firewall of China Die Nutzung des Internets ist in China längst kein Privileg mehr für eine kleine Elite. Die chinesische Führung intensiviert daher ihre Bemühungen, die Informationsfreiheit systematisch zu beschränken und übt eine umfassende Internetzensur aus. Sie blockiert bestimmte Begriffe wie „Demokratie“, „Platz des himmlischen Friedens“, „Menschenrechte“ oder „Arabischer Frühling“. Daten, die nach China „hineingeschickt“ werden, werden untersucht und gefiltert. Dies führt zu einer Blockierung von bestimmten Browserergebnissen sowie zur Sperre einer großen Zahl von Internetseiten. Zu den blockierten WebAdressen zählen die Internetseiten von Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International, die von den Behörden als politisch sensibel eingestuft werden.
INFORMATIONSFREIHEIT
Freilassung Ilham Tohti einfordern Briefe gegen das Vergessen
Fall Ilham Tohti Am 23. September 2014 wurde der uigurische Wissenschaftler und Schriftsteller Ilham Tohti in China wegen "Separatismus" zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Gericht sprach ihm lebenslänglich alle politischen Rechte ab und ordnete die Beschlagnahmung seines Besitzes an. Der Professor für Wirtschaftswissenschaften und Gründer der Webseite "Uighur Online" kritisiert seit Jahren den Umgang der chinesischen Regierung mit der uigurischen Minderheit.Als Hauptbeweise führten die Behörden Artikel an, die das Internetportal veröffentlichthatte. Am 21. November 2014 bestätigte das hohe Volksgericht von Xinjiang die lebenslange Haftstrafe gegen ihn, ohne dass seine Rechtsbeistände bei dem Verfahren anwesend waren. Am 12. Dezember wurde Ilham Tohti in das Gefängnis Nr. 1 der Region Xinjiang verlegt. ©FREDERICJ.BROWN/AFP/Getty
„Schwarze Listen“ von Webseiten Eine große Anzahl von Ländern erstellt „Sperrlisten“, auf die sie Webseiten stellen, die sie dann blockieren können. Die Kriterien zur Aufnahme in solche Listen können gesellschaftlich akzeptiert werden, geht es zum Beispiel um Kinder- und Jugendschutz. Aber führt so eine Zensur nicht früher oder später dazu, zur Durchsetzung politischer Interessen missbraucht zu werden? Formulierungen wie „extremistische Ideen“ bieten zumindest Spielraum für Interpretation. So wurde in Russland nach Inkrafttreten eines neuen Gesetztes im Februar 2014, die Medienaufsichtsbehörde (Roskomnadsor) angewiesen, Webseiten wegen mutmaßlicher Verstöße, wie z.B. dem Aufruf zur Teilnahme an einer nicht genehmigten öffentlichen Versammlung, zu sperren. Eine richterliche Genehmigung war nicht notwendig.
Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, Artikel 19
Das ist meine Beispielseite ganz zu einfach Jeder Mensch hat das Recht, Informationen suchen, zu
erhalten und Informationen und Ideen mithilfe des Internets weiter zu geben. Gefahren im Netz: Zensur und Blockaden Viele Machthabende fürchten um ihre Position, wenn sich die Menschen gut informieren können und ihre abweichenden Ansichten kundtun. Die Reaktion? OnlineZensur in Form des Einsatzes von Blockade – und Filtersystemen, um den Zugang zu Inhalten zu verhindern und eine umfangreiche Kontrolle des Internets zu ermöglichen. Amnesty International fordert Regierungen weltweit auf,
Erfahre mehr über die "schwarzen Listen" in Russland
sicherzustellen, dass die Informationsfreiheit online geschützt ist und Menschen auch über das Internet ohne Rücksicht auf Grenzen Informationen und Gedanken suchen, empfangen und verbreiten können.
DER ELEKTRONISCHE ZEITUNGSSTAND Die Formen der Netzpublikationen Weit über die Hälfte der Deutschen nutzen das Internet zum Lesen von Nachrichten und Zeitungen. Dabei profitieren sie von einem vielfältigen Angebot an Online-Zeitungen und Online-Zeitschriften. Häufig stehen die eZeitungen und e-Zeitschriften in Verbindung zu einer Printzeitung oder einer gedruckten Zeitschrift, jedoch mit eigener Redaktion. Permanente Aktualisierbarkeit, das interne und externe Vernetzen von Artikeln und interaktive Eigenschaften wie die Durchsuchbarkeit und Kommentierbarkeit sind gewinnbringende Gestaltungsmöglichkeiten von Online-Ausgaben. Selbst kleinere, eher regional begrenzte e-Zeitungen unterliegen im Gegensatz zu einer Lokalzeitung keiner Auflagenbeschränkung und sind weltweit abrufbar. Da die Nutzung von einigen InternetZeitungen und Internet-Zeitschriften gebührenfrei ist, läuft die Finanzierung allerdings häufig über Werbung.
WELTWEIT AUF EMPFANG
Multimediale Nachrichtenwelt im Netz Neben Online-Zeitungen und OnlineZeitschriften gibt es noch weitere zahlreiche Nachrichtenportale im Internet. So bieten öffentlich-rechtliche sowie private Fernsehsender über Mediatheken vorwiegend multimedial aufbereitete Informationen und Nachrichten an. Neben dem Abspielen von Medien wie zum Beispiel Nachrichtensendungen ist das Durchsuchen des Bestandes möglich. Neben der Möglichkeit, ständig aktuelle Nachrichten erhalten zu können, werden zudem Inhalte archiviert und sind somit über einen bestimmten Zeitraum hinaus noch zugänglich. So können Nachrichten unabhängig von Sendezeit und Sendetag eingeholt werden. Das Onlineradio wird von zahlreichen Hörfunksendern als alternative Übertragungstechnik genutzt. Darüber hinaus gibt es auch von Privatpersonen geführte Webradios. Signale von Internetsendern sind an (fast) jedem Internetanschluss weltweit empfangbar, während Radioprogramme im UKW-Bereich regional beschränkt sind oder auf Satelliten zum Senden ihrer Inhalte zurückgreifen müssen. So können Webradios auch die Hörer erreichen, die zum Beispiel nicht über Satellit empfangen können.
Online-Journalismus - Der Blogger Schätzungsweise 300.000 aktive Blogger gibt es in Deutschland, allerdings kann die Zahl nicht verlässlich geschätzt werden. Ein Blogger oder eine Gruppe von Bloggern ist ein Herausgeber oder Verfasser von Blog-Beiträgen zum Beispiel auf einer eigenen Webseite. Diese Art digitale Tagebücher oder Journals dienen als Medium zur Darlegung eigener Aspekte und Meinungen zu den unterschiedlichsten Themen wie Reisen, Mode, Technik oder Politik. Dabei geht es dem Blogger vor allem auch um Meinungsaustausch, Kommunikation und Diskussion mit seinen Lesern. Dabei sind Speicherplatz und Übertragungskapazitäten heutzutage keine Restriktionen mehr. Außerdem findet dieser öffentliche Meinungsaustausch frei und offen statt. Blogs werden vermehrt als Medium wahrgenommen, das zur Förderung der Pressefreiheit beiträgt.
Amnesty bloggt auch!
UND WAS MEINST DU?
Was ist heute in der Welt so passiert?
Mal sehen, was so im Jahresbericht steht?! In unserem Blog diskutieren wir über aktuelle politische Themen in unserem Land!
DIE REDAKTION DES STAATES Einschüchterung, Inhaftierung und Ermordung von Bloggern Vor allem in Ländern wie China, Iran, Saudi-Arabien oder Bangladesh werden Blogs als Sprachrohr benutzt, um Menschenrechtsverletzungen aufzuzeigen oder die aktuelle politische und soziale Lage des Landes darzustellen. Die Regierungen reagieren: sie beschneiden diese neuen Ausdrucks- und Informationsmöglichkeiten oder nutzen sie für repressive Zwecke. Regierungskritische Blogger werden eingeschüchtert, sie werden inhaftiert und verurteilt wegen falschen Informationen, die sie im Internet bekannt gemacht haben. Nicht selten passiert es, dass Blogger ermordert werden. Damit man sie schneller findet, existieren Todeslisten mit ihren Namen.
Mach mit! - Unterschriftenaktion für Raif Badawi
©privat
Fall Raif Badawi:
"Es darf nicht sein, dass man mit seinem Leben bezahlt, wenn man eine Meinung hat und diese äußert.“ David Griffiths, Direktor für die Region Südasien bei Amnesty International
Erneut brutale Tötung von Blogger in Bangladesh!
Weil er sein Recht auf Meinungsfreiheit wahrnahm, wurde der junge Blogger Raif Badawi aus Saudi-Arabien vor gut einem Jahr, im Mai 2014, zu einer drakonischen Strafe verurteilt: zehn Jahre Haft, 1.000 Stockschläge, eine Geldstrafe von umgerechnet etwa 195.000 Euro und einem anschließenden Reiseverbot von zehn Jahren. Über einen Zeitraum von 20 Wochen sollten ihm immer nach dem Freitagsgebet jeweils 50 Stockhiebe verabreicht werden. Die ersten 50 Schläge erhielt der Vater von drei kleinen Kindern am 9. Januar 2015 in aller Öffentlichkeit vor einer Moschee in Dschiddah. Sein Verbrechen: Er gründete die Internetseite "Saudi-arabische Liberale", auf der Themen wie Menschenrechte, Meinungs- und Religionsfreiheit und die Trennung von Religion und Staat als Schlüssel zu mehr Freiheit diskutiert wurden.
Was nicht passt wird passend gemacht! - Trolle im Namen der Staatspropaganda Zentral gesteuert und bezahlt spielen sie den „empörten“ Leser und schreiben Kommentarspalten von Nachrichtenportalen, posten auf Social Media Communities oder fluten das Netz mit manipulierten Bildern – pro-russische Trolle. Dabei erhalten sie genaue Anweisungen, wie sie sich in Foren zu verhalten haben, und wie viele Kommentare und Posts sie auf welchen Seiten schreiben sollen. Sie sollen gezielt provozieren – im Auftrag der Regierung. Die St.Petersburger Trollfabrik.
Allgemeine Erklärung der Menschrechte, Artikel 19 Jeder Mensch hat das Recht auf freie DasRecht ist meine Beispielseite Meinungsäußerung; dieses schließt die Freiheit einfach ein, Meinungen ... über Medien jeder ganz Art und ohne Rücksicht auf Grenzen ... zu suchen, zu empfangen und zu verbreiten. Gefahren im Netz: Einschränkung der Pressefreiheit und Bedrohung von Journalisten
Erfolgreiche Urgent Action: Vietnameische Bloggerin freigelassen! Ta Phong Tan ist am 19. September nach vier Jahren in Haft freigelassen worden. Die Bloggerin war 2011 festgenommen und 2012 zu einer zehnjährigen Haftstrafe verurteilt worden, weil sie Artikel zu Themen wie soziale Ungerechtigkeit, Menschenrechtsverletzungen und nationale Souveränität in ihrem Blog geschrieben hat. Sie lebt jetzt in den USA im Exil. ©privat
PRESSEFREIHEIT
Online-Plattformen und Blogs sind neue Ausdrucksund Informationsmöglichkeiten zur freien Meinungsäußerung. Viele Regierungen weltweit beschneiden diese neuen Möglichkeiten oder nutzen sie für repressive Zwecke. Dabei ist die Einschüchterung, Verfolgung und Inhaftierung von Medienschaffenden nicht unüblich. Nicht selten wird die freie Meinungsäußerung mit dem Leben bezahlt. Amnesty International fordert Regierungen weltweit auf, die systematische Unterdrückung der freien Meinungsäußerung, auch in sozialen Netzwerken und im Internet, sofort zu beenden.
FREUNDE TREFFEN SOZIALE NETZWERKE Der digitale Treffpunkt Soziale Netzwerke sind virtuelle Plattformen auf denen Benutzer sich begegnen und sich über Meinungen, Erfahrungen und Informationen austauschen können. Dies kann in vielfältiger Form, z.B. über Nachrichten, Chat, Fotos und Videos stattfinden. Über ein Profil hat jeder Nutzer die Möglichkeit sich selbst und seine persönlichen Vorlieben darzustellen und andere Nutzer als Kontakte hinzuzufügen. Seinen Interessen entsprechend kann er sich Gruppen oder Communities (Gemeinschaften) anschließen um sich über konkrete Themen auszutauschen. Soziale Netzwerke erfreuen sich sowohl im privaten Bereich (z.B. Facebook, Twitter, Google +) als auch im beruflichen Bereich (XING, LinkedIn) großer Beliebtheit. Dadurch hat sich die Kommunikation im Netz verändert. Während früher Nachrichten vor allem eins zu eins per Brief und anschließend per E-Mail ausgetauscht wurden, lassen viele Nutzer heute gleich den gesamten Facebook-Freundeskreis wissen, wo sie Urlaub machen, was sie essen und welche Meinung sie zum aktuellen gesellschaftlichen Geschehen haben.
Die Panik-App
Chancen der sozialen Vernetzung im Internet Durch das Internet und digitale Informations- und Kommunikationstechnologien können Menschen wie nie zuvor kommunizieren, sich koordinieren und Menschenrechtsverletzungen öffentlich machen. Jeder Mensch kann sich äußern und auf Missstände aufmerksam machen. Während Beschwerdebriefe früher unauffällig im Papierkorb verschwinden konnten, wird die Kommunikation z.B. über Facebook oder Twitter nun öffentlich geführt, wodurch Mitstreiter den Austausch verfolgen und sich gegenseitig unterstützen können. Menschenrechte wie die Meinungs- und Informationsfreiheit oder die Versammlungsfreiheit werden gestärkt. Das Internet bietet eine wichtige Infrastruktur für Aktivismus, Protest und freie Kommunikation. Ein anderer positiver Aspekt der inzwischen zunehmend in die moderne Unternehmungsführung aufgenommen wird, ist die sog. „Schwarmintelligenz“. Eine Menge Menschen können über soziale Netzwerke viel Wissen und Erfahrungen zusammentragen, die Ansatzpunkte für innovative Problemlösungen bieten.
Ein Beispiel digitaler Kommunikationstechnologien für die Menschenrechte und die schnelle Aktivierung eines sozialen Netzwerkes. Amnesty International entwickelte mit Menschenrechtsaktivisten und Software-Experten den "Panic Button" - eine Notfall-App für Smartphones. Seit Juni 2014 als öffentlicher kostenloser Download verfügbar. Das Ziel des Panic Buttons ist ein besserer Schutz für AktivistInnen in aller Welt, die sich in ständiger Gefahr befinden, festgenommen, angegriffen, entführt oder gefoltert zu werden.
Fremde Freunde – Community will Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit setzen
Ist Steffen jetzt Single?
Ist Micha schon wieder im Urlaub?
Was hält Anna von den Flüchtlingen?
Wer geht noch mit auf die Demo?
UNERWÜNSCHTE FOLLOWER
Petition für Chaw Sandi Tun
Problem Datenschutz Vor dem Hintergrund des Datenschutzes sind soziale Netzwerke häufig in der Kritik. Zum einen aus dem Grund, dass soziale Netzwerke besonders dazu aufrufen, persönliche Daten und Vorlieben im Rahmen des Netzwerkes zu veröffentlichen: eine aktive Teilnahme setzt also ein gewisses Maß an Freigiebigkeit bezüglich solcher Daten voraus. Zum anderen besteht insbesondere im Zusammenhang mit Facebook das Problem der Weiterverwendung und Weitergabe persönlicher Daten, die im Rahmen der Facebook-Nutzung preisgegeben wurden. So nutzt Facebook beispielsweise Angaben der Nutzer, um personalisierte Werbung innerhalb des Netzwerkes zu schalten.
Chaw Sandi Tun, Myanmar Die auch unter dem Namen Chit Tha Mee bekannt ist, wurde am 12. Oktober in Rangun, Myanmars größter Stadt, festgenommen. Grund für ihre Festnahme war ein Beitrag, den sie über Facebook geteilt hatte. Darin war dargestellt worden, dass die Farbe der neu entworfenen Armeeuniformen der Kleidung von Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi entspricht. In einem Kommentar erklärte Chaw Sandi Tun an den Oberbefehlshabers der myanmarischen Streitkräfte, Senior General Min Aung Hlaing: "Wenn du sie [Aung San Suu Kyi] so sehr liebst, leg dir ein Stück ihres Longyi [Sarong] auf den Kopf." In Myanmars Gesellschaft wird die Vorstellung, dass ein Mann die Kleidung einer Frau auf dem Kopf trägt, traditionell als beleidigend betrachtet.
Hass im Netz Soziale Netzwerke bieten ideale Möglichkeiten für extremistische Propaganda und Rekrutierung. Sie werden von der Mehrheit der Jugendlichen täglich zur Kommunikation und Unterhaltung genutzt. Rechtstextreme nutzen insbesondere Facebook, Twitter und YouTube um menschenfeindliche Parolen zu verbreiten und unterschiedliche Zielgruppen anzusprechen. Sie rufen zu rassistischen Demonstrationen auf und versuchen Demokratiefeindlichkeit und Hass zu entzünden. Setzen Beiträge an aktuelle gesellschaftliche Themen an, so erreichen sie eine große Nutzerzahl auch über Szenekreise hinaus. Am Beispiel der Flüchtlingsdebatte zeigt sich die Anschlussfähigkeit neonazistischer Parolen an gesellschaftliche Protestbewegungen. Wenn Beiträge an Ängste und Vorurteile anknüpfen und Unzufriedenheit aufgreifen bekommen sie viele Likes und damit ein große Reichweite im Netz.
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Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, Artikel 20 Alle Menschen haben das Recht, sich friedlich zu versammeln und zu Vereinigungen zusammenzuschließen. Staaten sperren digitale soziale Netzwerke und verfolgen Nutzer wegen kritischer Posts. Kommunikation wird von Staaten so eingeschränkt, um Aktivismus und organisierte Kritik zu unterdrücken Amnesty fordert Regierungen weltweit auf,
VERSAMMLUNGSFREIHEIT
sicherzustellen, dass Meinungs- und Versammlungsfreiheit weltweit geschützt und Menschen sich im Internet frei organisieren können.
DIE GANZE WELT EINE BÜHNE KUNST IST EINE FORM DER FREIHEIT Geschichten aus einer anderen Welt Im Jahr 2003 reisten drei junge amerikanische Filmemacher nach Uganda. Dort wurden sie Zeugen einer Tragödie, in der Kinder sowohl als Waffen eingesetzt als auch Opfer wurden. Nach ihrer Rückkehr in die USA produzierten sie "Invisible Children: Rough cut", einen Film, der die brutale Lebensrealität der Kindersoldaten von Norduganda darstellte. Die Filmemacher gründeten die NGO "Invisible Children" - unsichtbare Kinder. In ihrem Youtube-Kanal stellten sie mindestens 130 Videos zur Verfügung, durch die weltweit Nutzer auf das Schicksal der Kindersoldaten aufmerksam gemacht wurden. Mit mehr als 7000 Abonnenten des Kanals war Invisible Children unter den 50 meist angesehenen gemeinnützigen Kanälen auf Youtube.
Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen Während einer Krisensituation wird Youtube oft genutzt um Videomitschnitte der Ereignisse zu teilen, inklusive Videos, die manchmal alt oder inszeniert sind. Hier Originale von Täuschungen zu unterscheiden stellt eine große Herausforderung dar für Journalisten und Menschenrechtsaktivisten. Beispielsweise wurde ein Gewaltvideo angeblich aus dem Südsudan unter Menschenrechtsorganisationen geteilt, das sich als altes Video herausstellte, von dem die einen vermuteten, es käme aus Kenia, die anderen, aus Myanmar. Mit neuer Technologie, in der Thumbnails der Bilder im Netz zum Abgleich gesucht werden, können nun Videos verifiziert werden, was für Transparenz und Dokumentation in Krisensituationen einen gewichtigen Vorteil bietet.
Freiheit ins Netz gegangen - die Aktion Das Internet ist die Bühne des gesellschaftlichen Engagements, der Meinungsbildung und des politischen Statements. Kurzvideos, Bilder oder Posts beeinflussen dabei die Stimmung oft mehr als lange Zeitungsartikel. Wir rufen dazu auf, diesen Raum kreativ für positive Statements zu nutzen. Eine Gruppe von Freunden, eine Schulklasse oder ein Einzelner kann in einem kurzen Video eine Menge aussagen – und ein Zeichen setzen für Toleranz und Freiheit. Man nehme sich also eine Kamera oder ein Handy und nehme seine Botschaft auf – für die Menschenrechte, für Vielfalt, für Freiheit – und poste sie auf unserer Facebookseite oder schicke sie uns direkt zu.
Citizenwatch Wie man Youtube-Videos verifizieren kann
Kennst du das Land ...?
Zeit für einen gemütlichen Abend mit gutem Film
Das war echt lustig, hab ich gleich aufgenommen ...
DER LETZTE VORHANG Wer bin ich? Frag die Tage nicht nach meinem Namen ich bin niemand, nur ein Gefangener in einer Isolationszelle Hier in meinem Land, Unterdrückung beraubt dich deiner Rechte Hier, Unwissenheit bestimmt unsere Überzeugungen Hier haben die Leute keine Stimme mehr, können die Sprache der Missbilligung nicht sprechen Mein Land. Wenn Einsicht Entschuldigung fordert werde ich mich ewig entschuldigen. Mohammed al-'Adjami, Gedichte aus dem Gefängnis
KULTURELLE TEILHABE
Petition für Mohammed al-'Ajami auf change.org
Mohammed al-‘Ajami, Katar Der bekannte Dichter aus Katar verbüßt gegenwärtig eine 15-jährige Haftstafe, weil er ein Gedicht schrieb und rezitierte, das als kritisch gegenüber der Herrscherfamilie interpretiert wurde. Mohammed al'Ajami studierte arabische Literatur in Kairo, als er am 24. August 2010 sein "Gedicht von Kairo" in seiner Wohnung vor einer kleiner Gruppe rezitierte, von denen einer das Gedicht aufnahm und auf Youtube stellte. Es wurde online bekannt, und mehr als ein Jahr später verhafteten Agenten des staatlichen Sicherheitsdienstes al-'Ajami in Katar wegen "Beleidigung des Emirs". Er wurde zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt, die am 25. Februar 2013 zu 15 Jahren reduziert wurde.
Gründe, aus denen Staaten Youtube sperren Türkei
wegen Beleidigung von Atatürk und infolge des Korruptionsskandals
China
seit 2008 wegen pornografischen Materials und Sicherung von Staatsgeheimnissen
Pakistan Wegen nicht-islamischer anstößlicher Videos Thailand
2006-2007 wegen Majestätsbeleidigung
Iran
seit Präsidentschaftswahlen 2009
Libyen
vorübergehend wegen Videos von Demonstrationen
Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, Artikel 27 Jeder hat das Recht, am kulturellen Leben der Gemeinschaft frei teilzunehmen, sich an den Künsten zu erfreuen... . Das ist meine Beispielseite ganz einfach Blockade von Videoportalen und Verfolgung aufgrund "anstößiger" Inhalte
Staaten blockieren unter dem Vorwand von kulturellen Verstößen oder Beleidigung der Regierenden den Zugang zu Portalen und verfolgen regierungskritische Künstler oft wegen Verbrechen wie "Gotteslästerung" oder "Majestätsbeleidigung" Amnesty fordert Regierungen weltweit auf, freien Zugang zum Internet zu schaffen und die Meinungsfreiheit und Freiheit der Kunst zu achten.
Staaten, die Youtube blockieren (in rot)
MEIN INTERNET - DURCH METADATEN
Ein digitales Abbild des Menschen Laut einem Interview der Financial Times, das 2007 mit Googles Geschäftsführer Eric Schmidt geführt wurde, plant Google so viele Daten jedes einzelnen Nutzers zu sammeln, dass sogar sehr persönliche Fragen beantwortet werden können, wie zum Beispiel „Womit soll ich mich morgen beschäftigen?“ oder „Welches Arbeitsangebot soll ich annehmen?“
©joelle L
Die digitale Umwelt Die Erhebung von Metadaten und Verknüpfung von Diensten ermöglicht jedem den individuell angepassten Zugang zum Internet, so direkt wie möglich auf die Inhalte, die einen interessieren. Dies hat Auswirkungen auf die Gestaltung des Alltags und der Arbeit, in der das Internet zur künstlichen Erweiterung der eigenen Umwelt wird und eine einfachere Alltagsbewältigung ermöglicht, durch direkte Kommunikation und Zugriff auf Informationen. Wir werden auch organisiert durch automatisierte Prozesse, die das Netz als Grundlage verwenden. Mit dem Internet ist eine kollektive Arbeits- und Freizeitinfrastruktur entstanden, die uns in jeder Lebenslage zur Verfügung steht, uns bei unseren Zielen und Aufgaben unterstützen kann und dabei selbst immer intelligenter wird, weil sie im Gegenzug von unseren menschlichen Interessen und Vorgehensweisen lernt.
Internet für Alle "Der technologische Vorteil ist so groß, dass Regierungen sicherzustellen sollten, dass alle Bürger uneingeschränkten Zugang zum Internet erhalten. Sie könnten dafür sorgen, dass dieser Zugang für jeden bezahlbar ist und dass man an noch mehr Orten wie Bibliotheken und Cafés kostenlos oder zu erschwinglichen Preisen ins Internet gehen kann. Vor allem könnten die Regierungen sicherstellen, dass Frauen - von denen derzeit nur 37% in irgendeiner Form Zugang zum Internet haben - aktiv von diesem Informationssystem Gebrauch machen können und somit die Möglichkeit erhalten, sich an den weltweiten Ereignissen und Entscheidungen zu beteiligen." Salil Shetti
WIR SIND DAS NETZ
DIE DATENKRAKE
Netzneutralität Der profitorientierte Ausbau des Internets kann zu einer Gefährdung der sogenannten Netzneutralität führen. Hierbei geht es darum, ob alle Dienste und Daten im Internet gleichberechtigt behandelt werden. Von manchen Unternehmen wird gefordert, dass die Geschwindigkeit und die Priorität, mit der Daten im Netz weitergeleitet werden, ab einem gewissen Transfervolumen davon abhängen sollen, was die Anbieter oder Nutzer von Services zu zahlen bereit sind. Das kann negative Auswirkungen auf die Reichweite vor allem von kleinen Nichtregierungsorganisationen haben – und stellt in gleichem Maße eine Diskriminierung von bestimmten Benutzerund Anbietergruppen dar.
Diskriminierungsfreier Zugang zum Internet Die Informations- und Ausdrucksfähigkeit einer Gesellschaft unterscheidet sich enorm, je nachdem ob ihr Zugang zum Internet frei oder eingeschränkt wie in China ist. Diese Ansicht teilen vor allem Menschen in Staaten, deren Zugang immer wieder eingeschränkt wird – denn hier sind die Unterschiede oftmals spürbar. Nach einer Ipsos-Studie aus dem Jahr 2014 unterstützen durchschnittlich 83% der Befragten in Staaten wie Tunesien, Ägypten, der Türkei oder Pakistan die Forderung nach Anerkennung eines Menschenrechts auf Internetzugang. Mit der Bedeutung, die das Internet für die Verwirklichung der Menschenrechte bereits erreicht hat und noch erreichen wird, ist anzunehmen, dass die "traditionellen" Menschenrechte in Zukunft kaum noch ohne ein Zugangsrecht zum Internet gewährt werden können.
Big Data Selbst ohne persönliche Internetnutzung fallen erzeugt jeder von uns im täglichen Leben Unmengen von Daten, bei der Telefonnutzung, Briefversand, Mauterfassung oder Kreditkartennutzung. Unter dem nebulösen Schlagwort „Big Data“ beginnen öffentliche wie private Stellen großflächig, diese Daten zu nutzen. Die negativen Folgen für Journalistenund Informantenschutz, das Berufsgeheimnis von Anwälten, Ärzten und Hilfestellen allgemein sind bekannt, doch mit diesen Daten sind auch politische Gesinnung, sexuelle Präferenzen, allgemeiner Lebensstil, sozialer Umgang, Bildungsgrad, Vernetzung und potenzielle Straffälligkeit des Individuums berechenbar – zumindest vermeintlich. Kreditvergabebedingungen, Versicherungsbeiträge und Einreiseverbote sind direkte Folgen, generell beeinflussbares Verhalten jedoch die indirekte Konsequenz.
Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, Artikel 27 Jeder hat das Recht ... am wissenschaftlichen Fortschritt und dessen Errungenschaften teilzuhaben. Netzsperren, Missbrauch von Nutzerdaten und Beeinflussung von Nutzern Das ist meine Beispielseite ganz einfach
Der Netzausbau und die Betreibung der meisten Dienste durch private Anbieter gefährdet durch die unzureichende Verantwortlichkeit von Konzernen gegenüber Menschenrechten einen diskriminierungsfreien Internetzugang. Amnesty fordert Regierungen und Konzerne auf, Konzepte einer „regulierten Selbstregulierung“ oder KoRegulierung von Staat und Privatsektor zu entwickeln, die effektiv Menschenrechte schützen.
TEILHABE AM WISSENSCHAFTLICHEN FORTSCHRITT