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Museum -‐ Raumprogramm & Funktionen Wesentliche Merkmale der Bauaufgabe
2015.10.08.
Ausstellungsobjekte sind zu definieren. (Sie bestimmen die Dimensionen des Ausstellungsbereichs und der Lagerflächen.) Anzahl der Besucher, die etwa gleichzeitig ins Gebäude kommen, wird mit ca. 500-‐600 Personen angenommen. Diese Anzahl ist bestimmend bei der Dimensionierung der Eingangshalle bzw. Aula und des Vortragssaales inkl. Folgeeinrichtungen wie Garderoben, Toiletten, Fluchtstiegen, etc.).
Besucherbereich Eingangsbereich: gute Erkennbarkeit des Eingangs von außen. Vorhalle: Ticketverkauf, Garderobe (3-‐4 m tief, Pultlänge: 1 m pro 60-‐80 Besucher) Eingangshalle/Aula soll für Eröffnungszeremonien, Veranstaltungen und Sonderprogramme z.B. Modeschau etc. geeignet sein. Achtung: Überschneidungen bei der Wegführung vermeiden, um Staus zu umgehen. Anrichte für Büffet und Toiletten („versteckt“, aber gut auffindbar). Für die Dimensionierung der Flächen ist mit ca. 500-‐600 Personen zu rechnen. (0,6 m² pro Person) Klare räumliche Orientierung:: Zugang zu den verschiedenen Ausstellungsbereichen. Ausstellungsbereich: Von der Eingangshalle sollen die verschiedenen Ausstellungsbereiche mit unterschiedlicher Klimatisierung über eine Erschließungszone (vertikale Verbindung) erreichbar sein. Es soll dadurch ermöglicht sein, dass jeder Ausstellungsbereich separat besucht werden kann oder auch mehrere in Abfolge besichtigt werden können. Die einzelnen Ausstellungsbereiche sollen in verschiedene Themenbereiche unterteilt werden können. Kapazität: Die Fläche für ständige (eine längere Dauer) Ausstellungen soll 2.000-‐2.500 m² betragen und eine Raumhöhe von 5-‐8 m Raumhöhe aufweisen. Um die Flexibilität über die Bestimmung der Flächen der einzelnen Ausstellungsbereiche zu gewährleisten, ist eine geeignete Wegführung und Grundrisskomposition vorzusehen. Zu beachten ist, dass je nach Lichtempfindlichkeit der Objekte natürliches Licht durch Oberlichten oder künstliches Licht durch direkte Bestrahlung bzw. indirekte Beleuchtung vorzusehen ist. Wegführung: Die Wegführung muss ein „Einbahnsystem“ von der Eingangshalle und wieder zurück aufweisen. Klare Orientierung innerhalb des Museums und der Ausstellungsräume muss gewährleistet werden. Die Wege dürfen nicht zu eng sein, damit Gruppenführungen ermöglicht werden. Bei mehrgeschossigen Bauten sind ausreichend Lifte und breite, flache Treppen vorzusehen. Sonst würden diese bei hohem Besucheraufkommen einen Engpass im Bewegungsfluss darstellen. Büffet samt Toiletten zwecks Erholung ist an einer geeigneten Position (z.B. zwischen zwei Themenbereichen) vorzusehen. Auf jeden Fall sollen, bevor die Besucher das Gebäude verlassen, ein Café und ein „Shop“ eingerichtet sein. Das Café soll von außen gut sichtbar sein und einen Zugang auch von außen für externe Besucher haben, um eine höhere Frequentierung und Nutzung des Cafés außerhalb der Öffnungszeiten zu ermöglichen. Ausstellungsobjekte: von Anfang an soll entschieden werden, welche Objekte ausgestellt werden. Bei allen Räumlichkeiten ist zu berücksichtigen, dass die Objekte aus verschiedenen Materialien bestehen (Papier, Holz, Lackarbeiten, Porzellan, Keramik, Metall, Stein, Gemälde, Film-‐, Fotomaterial, etc.) und daher verschiedene Temperaturen und Luftfeuchtigkeit (Klimaanlage) fordern. Räume für Wechsel-‐ und Sonderausstellungen: Zusätzlich soll ca. 400-‐500 m² Ausstellungsfläche für Wechselausstellungen aus den eigenen oder fremden Sammlungen getrennt begehbar sein, um Besucher öfters ins Museum zu locken. Besonders bei Sonderausstellungen ist mit einem großen Besucheransturm zu rechnen. Für einen reibungslosen Ablauf ist Sorge zu tragen. Daher sollen diese Räume zwar getrennt aber von der Eingangshalle zugänglich sein. Für Wechselausstellungen müssen Lagerflächen für zwei getrennte Sonderausstellungen (30% der Wechselausstellungsfläche) vorgesehen werden. (Die Sonderausstellungen können von kurzer Dauer sein, während die Lagerung mehr Zeit in Anspruch nehmen kann.)
Stand: 07.10.2015
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Vortragssaal (für 200-‐300 Besucher, 1.0 m² pro Person) mit der Möglichkeit von Projektionen und Filmvorführungen. Ein Foyer (Fläche: 50% des Saales) ist als Pausenraum erforderlich. Für ev. Eröffnungszeremonien sollen Büffet und Toiletten vorgesehen werden. Stiegen: Neben eventuellen repräsentativen Stiegen zu den Ausstellungs-‐ und Veranstaltungsräumen sind zusätzliche geschlossene, brandsichere Fluchtstiegen unerlässlich. Fluchtstiegen/Brandabschnitte: Die Ausstellungsflächen sind in eigene Brandabschnitte zu unterteilen, die im Brandfall automatisch abgeriegelt werden können. Jeder Brandabschnitt muss über Zugänge zu zwei Fluchtstiegen (maximaler Fluchtweg 40 m) verfügen, die direkt ins Freie führen. (Maximale Größe eines Brandabschnittes beträgt 1.600 m²) Folgeeinrichtungen (für die Museumsbesucher nicht zugängliche Räume)
Zufahrt für die Anlieferung von Ausstellungsobjekten und anschließend Aufzüge Je nach Größe der Ausstellungsobjekte Zufahrt mindestens 4m hoch. Eine Laderampe und Umkehrmöglichkeit sind vorzusehen. Ein möglichst geradliniger Transport von Anlieferung zu den Lagerräumen muss gewährleistet sein. Vor den Lagerräumen muss ein Packbereich vorgesehen werden, von wo der Weg über einen Lastenlift mit einer Kabinengröße von 3 x 6 m Grundfläche und 5 m Höhe in die Ausstellungsräume führen soll. Lagerfläche (Depot): meist im Keller etwa 1-‐2 Geschoße (mit Raumhöhen von 5-‐8m), für verschiedene Sammlungen. Lagerflächen müssen ebenso wie die Ausstellungsräume ab dem Anlieferbereich temperiert und klimatisiert sein, wobei mehrere Bereiche mit jeweils getrennt steuerbarem Raumklima vorgesehen werden sollen. Verschiedene Objekte haben unterschiedliche Anforderungen. z.B. sind für großformatige Objekte 5-‐6m Raumhöhe, Regal-‐ und Hängesysteme, möglichst geradliniger Transport von Anlieferung über Packbereich ins Depot und über den Lastenlift in die Ausstellungsräume zu planen. Bemerkung: ergänzende Information, die nicht in der vorliegenden Entwurfsplanung berücksichtigt werden muss: im und über dem Depotbereich sollen keine Wasserver-‐/Entsorgungsleitungen geführt werden, um eine etwaige Beschädigung der Kunstobjekte durch einen Rohrbruch zu verhindern; Leitungen sind in gesonderten, dichten Schächten zu verlegen. Auch die Lagerflächen müssen mittels Brandschotten in max. 1.600 m² Brandabschnitte unterteilt werden, die im Brandfall automatisch abgeriegelt werden können. Jeder Brandabschnitt (im Plan sichtbar) muss über Zugänge zu zwei Fluchtstiegen verfügen, die direkt ins Freie führen. Zulieferung und Müllentsorgung für Buffets, Cafés auch im Keller möglich. Werkstätten (gelten als Arbeitsräume mit natürlicher Belichtung, mit Garderoben, Toiletten und Waschräumen). -‐ Für den hausinternen Gebrauch (Änderungen in der Aufstellung der Ausstellungen, etc.) Tischlerei, Schlosser, Elektriker (plus Lager), Techniker (für Heizung, Klima, etc.). Die natürliche Belichtung dieser Räume kann im Keller durch die Anordnung von Fenstern im unteren Bereich der Fassade erreicht werden, vorausgesetzt, dass das Erdgeschoßniveau dementsprechend erhöht wird. Oder es werden Lichtschächte vorgesehen. -‐ Werkstätten für Restaurierungen verschiedener Ausstellungsobjekte aus verschiedenen Materialien, auch in oberen Geschossen möglich, allerdings die Zulieferung und Gewicht der Objekte berücksichtigend. Da diese Räume einen anderen Konstruktionsraster verlangen als die Ausstellungsbereiche, ist die Unterbringung dieser Werkstätten in einem separaten Bauteil (Annex) von Vorteil. Verwaltungsräume mit eigenem Personaleingang Da auch diese Räume ein anderes Konstruktionsraster, als die Ausstellungshallen, verlangen, können diese in den oberen Geschossen eines konstruktiv getrennten Bauteils vorgesehen werden. Räume: für Direktor, SekretärIn (samt Teeküche und Besprechungsraum) und MitarbeiterInnen (Gruppenräume), sind für insgesamt 25 Personen auch Garderoben, Waschräume und Toiletten vorzusehen. Platzbedarf 10-‐12 m² pro Person inkl. Bewegungsfläche. Technik: Klimatechnik (Heizung/Kühlung, Luftfeuchtigkeit) im Kellergeschoß. Achtung: Raumhöhen von 6 m notwendig! Fläche: ca. 8% der Gesamtfläche des Gebäudes. Für die Kanäle sind Schächte einzuplanen, die in die verschiedenen Räume führen. Für etwaige Reparaturen bzw. Tausch der Maschinen ist ein direkter Zugang von außen mit ausreichend großem Zugangstor über eine Rampe vorzusehen. Geräte für Zu-‐ bzw. Abluft sind gesondert neben oder auf dem Gebäude anzuordnen (ergänzende Information, die im vorliegendem Entwurfsplan nicht berücksichtig werden muss: Achtung auf Schall-‐ und Vibrationsschutz).
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Gestaltung Hallenartige Räume Architektur ist Raumkunst, daher soll die Eingangshalle/Aula repräsentativ und die Ausstellungsräume mit guten Proportionen gestaltet werden. (Achtung auf Dachkonstruktion und geeignete Belichtung.) Die Baukörper der einzelnen Bautrakte werden mit der Dachkonstruktion bestimmt. Am Modell sollen die Konstruktionen sichtbar sein (ohne Dachhaut), um in die Innenräume Einsicht zu gewähren.
Bemerkungen Universal Design: Berücksichtigung von Körperbehinderten (Rollstuhlfahrer, etc.) in den Ausstellungsräumen und in jedem Geschoss der Verwaltung bezüglich Wegführung, Sanitäranlagen, geeigneter Aufzüge, etc. ist erforderlich.
Fortsetzung des Entwerfens im SS Die oben erwähnten hallenartigen Räume stellen besonders bei Fortsetzung des Entwerfens „Angewandte Ästhetik“ im SS, im Rahmen des Entwerfens „Katastrophenvorbeugung“ eine interessante Aufgabe dar, indem diese in widerstandsfähige Konstruktionen gegen verschiedene Naturgewalten (Erdbeben, Hangrutsch, Lawinengefahr etc.) weiterentwickelt werden sollen. In diesem Fall muss die Konstruktion detaillierter gelöst werden.
Stand: 07.10.2015
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