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Nachtschattengewächse
Nachtschattengewächse Nicht nur Tomaten und Kartoffeln gehören zu den Nachtschattengewächsen (Solanaceae). Auch eine Reihe exotischer Früchte, die hier vorgestellt werden, zählen zu dieser Pflanzenfamilie.
Kapstachelbeere (Physalis peruviana) Die Kapstachelbeere stammt ursprünglich aus Peru und wurde dort von den Inka kultiviert. Vermutlich erst im 18. Jahrhundert wurde sie von portugiesischen Seefahrern zum Kap der Guten Hoffnung gebracht, dem sie ihren deutschen Namen verdankt. Die Pflanze verwilderte, vermehrte sich stark und eroberte von dort aus alle Kontinente.
Gefüllte Lampions Die krautige, einjährige Pflanze wird etwa 2 Meter hoch. Die Blüten sitzen in den Blattachseln. Aus ihnen entwickeln sich kugelrunde Beerenfrüchte mit einem Durchmesser von 1 bis 3 cm. Sie haben eine glatte Schale und sind bei Vollreife orangerot bis korallenrot gefärbt. Das Besondere an ihnen ist, dass sie von dem lampionartig aufgetriebenen Blütenkelch umhüllt sind. Sie werden mitsamt diesem „Lampion“ geerntet. Die Lampions müssen hellbraun und papiertrocken sein. Sind sie dunkel, eingefallen, feucht oder sogar schimmelig, sind die Früchte höchstwahrscheinlich verdorben.
Auf kalten Buffets, Käseplatten oder bunten Obsttellern sind Kapstachelbeeren eine dekorative Garnitur, wenn man sie mit zurückgeschlagenen Kelchblättern drapiert.
Kapstachelbeeren müssen vollreif verzehrt werden. Um an die Früchte zu gelangen, werden die Kelchblätter zurückgeschlagen und die Früchte vorsichtig vom Stiel abgedreht. Sie besitzen einen leicht säuerlichen Geschmack, der das typische Aroma von Früchten der Nachtschattengewächse erahnen lässt. Kapstachelbeeren werden meistens roh verzehrt. Man kann mit ihnen auch Desserts, Kompott und Kuchen zubereiten.
Für Diabetiker geeignet Der Gehalt an Provitamin A und Niacin ist sehr hoch, der Vitamin-C-Gehalt durchschnittlich. Zusammen stärken diese Inhaltsstoffe die Abwehrkräfte und das Immunsystem und fangen schädliche Radikale im Körper ab. Auch der Gehalt an Phosphor und Eisen ist bei diesen Früchten recht hoch. In Verbindung mit fettarmen Produkten ist die Kapstachelbeere für eine ausgewogene Ernährung von Diabetikern geeignet.
Der papierdünne Blütenkelch umhüllt die delikaten, saftigen Früchte der Kapstachelbeere.
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Obst
Tomatillo (Physalis ixocarpa)
Lulo (Solanum quitoense)
Die Tomatillo, auch Philadelphiabeere oder Mexikanische Tomate genannt, wird im Gegensatz zur Kapstachelbeere meistens als Gemüse verwendet. Die einjährige Pflanze kann auch bei uns angebaut werden. Ihre Kultur erfolgt ähnlich wie bei Tomaten. Allerdings sind nicht alle Sorten für den Rohverzehr geeignet. Die meisten müssen, auch wenn sie reif geerntet wurden, gekocht werden. Somit eignen sie sich am besten für die Zubereitung von Soßen oder als Beilage zu Fleischgerichten.
Die Lulo stammt aus dem tropischen Amerika. Sie wird auch Naranjilla genannt, was „kleine Orange“ bedeutet. Und tatsächlich sehen die 4 bis 6 cm großen, kugeligen Früchte Orangen ähnlich. Die glatte Schale ist zunächst dunkelgrün, wird mit zunehmender Reife gelbgrün gefleckt und ist bei Vollreife goldorange. Das weiche, grünliche Fruchtfleisch enthält zahlreiche gelbe Kerne und verströmt einen angenehmen Duft. In den Erzeugerländern wird vor allem Lulo-Saft gewonnen, der dort ähnlich beliebt ist wie bei uns Orangensaft. Die Früchte werden auch zu Konfitüre verarbeitet. Bei Kontakt mit Luft verfärbt sich der Saft schnell braun, was durch Zusatz von Zitronensaft vermieden werden kann. Das Aroma erinnert an eine Mischung aus Ananas und Zitrone. Um die Samen abzutrennen, kann man das Fruchtfleisch durch ein Sieb passieren. Für Milchmixgetränke eignet sich die Lulo nicht, da der hohe Säuregehalt des Saftes zum Gerinnen der Milch führt.
Pepino (Solanum muricatum)
Charakteristisch für Pepinos sind die unregelmäßigen dunklen Streifen auf der glatten gelben Schale. Früchte mit braunen Flecken sollte man jedoch nicht kaufen.
Die Pepino stammt aus Südamerika und wird dort in Höhenlagen bis 3000 Meter angebaut. Gelegentlich werden die Pflanzen auch bei uns in Gewächshäusern gezogen. Die Pepino wird auch Birnenmelone genannt, obwohl sie nicht zu den Kürbisgewächsen gehört. Die eiförmigen Früchte können bis zu 200 g schwer werden. Die glatte, feste Schale ist gelblich gefärbt und besitzt lilafarbene, unregelmäßige Streifen. Das gelbliche Fruchtfleisch ist sehr saftig. In einer Höhlung im Innern befinden sich viele kleine Samen, die leicht entfernt werden können. Das Fruchtfleisch enthält viel Vitamin C und nur 5 bis 8 Prozent Zucker. Es behält an der Luft seine helle Farbe. Unreife Früchte reifen bei Zimmertemperatur nach und können einige Wochen kühl gelagert werden. Schale und Samen werden nicht mitverzehrt. Das Fruchtfleisch wird einfach ausgelöffelt oder zu Kompott oder süßsauer eingekocht.
Tamarillo (Cyphomandra betacea) Die Tamarillo hat ein äußerst charakteristisches, herbes Aroma.
Die Tamarillo oder Baumtomate stammt ursprünglich aus den Bergregionen des nördlichen Südamerikas. Heute wird sie in zahlreichen Ge-
Nachtschattengewächse
Gesunde Inhaltsstoffe Baumtomaten enthalten viel Vitamin C und Provitamin A, besitzen ein ausgewogenes Verhältnis an Mineralstoffen und anderen wertvollen Vitaminen und sind kalorienarm.
genden der Erde mit passenden Klimabedingungen angebaut. Die Früchte sind das ganze Jahr über erhältlich. Tamarillos sind oval-eiförmig und wachsen in Gruppen an langen Stielen auf bis zu 5 Meter hohen Bäumen. Die glatte Schale ist im reifen Zustand gelb, rot oder dunkelpurpur. Ebenso variiert auch die Farbe des Fruchtfleisches von Gelb bis Dunkelrot. Die Samen sind kreisförmig im Innern angeordnet und wie bei der Tomate von schleimigem Fruchtfleisch umgeben. Das restliche Fruchtfleisch ist fest und saftig. Die Schale sollte nicht mitverzehrt werden, da sie Bitterstoffe enthält. Um die Schale leichter abziehen zu können, werden die Früchte mit kochendem Wasser überbrüht. Der Geschmack der Tamarillo erinnert entfernt an das der Tomate, besitzt aber ein typisches, herb-süßes bis leicht bitteres Aroma, das nicht jedermanns Sache ist. Tamarillos lassen sich wie Tomaten verarbeiten. Sie eignen sich für Obstsalate ebenso wie für pikante Gerichte. Man kann auch einfach die halbierten Früchte mit Salz oder
Goji-Beeren regelmäßig verzehrt wirken sehr gesundheitsfördernd.
Zucker bestreut auslöffeln. Weiterhin können sie zu einer herb-süßen Konfitüre verarbeitet werden.
Goji-Beere (Lycium barbarum) Vitalitätsbeere Die Goji-Beere gilt derzeit unter allen bekannten Pflanzenarten als die Frucht mit den meisten gesundheitsfördernden Vitalstoffen. Sie hat nicht nur mehr B-Vitamine als jede andere Frucht, sondern auch eine Vielfalt an anderen Vitaminen, eine unvergleichliche Menge und Zusammensetzung an verschiedenen Mineralstoffen und Spurenelementen sowie eine enorm große Menge an Antioxidantien. Die Früchte sorgen nicht nur für Vitalität und Langlebigkeit, sondern können auch das Immunsystem stärken und Krebs vorbeugen.
Goji-Beeren sind die Früchte des Gewöhnlichen Bocksdorn, der auch zu den Nachtschattengewächsen gehört. Andere Bezeichnungen für die Pflanze sind Gemeiner Teufelszwirn und Chinesische Wolfsbeere. Obwohl der Bocksdorn auch in unseren Breiten gedeiht, waren die Früchte bei uns bisher nur wenig bekannt. In Asien sind die Goji-Beeren wichtiger Bestandteil der traditionellen chinesischen Medizin. Aber auch in der Küche werden sie gern verwendet. Bei uns hat diese Frucht erst vor kurzer Zeit Einzug gehalten, aber das mit vollem Erfolg. Die getrockneten Beeren werden roh oder gekocht verzehrt und passen auch gut in ein Müsli. Im Geschmack und in der Verwendung erinnern sie an Rosinen, wobei es auch etwas säuerlichere Sorten gibt.
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