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Beratung rund um das Geld
Niedrigzinsphase: Nicht nur Segen, sondern auch Fluch Preisfrage: Was haben die Subprimekrise 2007/08 in den USA und der Immobilienpreisverfall in den 1980er Jahren in Deutschland gemeinsam? Antwort:Hauptursachewareinevorausgehende Niedrigzinsphase in einem guten wirtschaftlichen Umfeld. Diese Kombination erlaubte es vielen Privatleuten, in die eigenen vier Wände zu investieren. Die Nachfrage nach Immobilien stieg und die Preise dafür auch. Auf den ersten Blick nichts Schlechtes. Das Problem war, dass die Finanzierung bei niedrigen Zinsen und bei geringer Tilgung „auf Kante genäht“ wurde. Im Konjunkturzyklus folgt nach einem Konjunkturhoch ein Konjunkturtief. Schlechtere wirtschaftliche Rahmenbedingungen engen dann die Einkommenssituation vieler privater Hausfinanzierer ein. Kommt es zusätzlich zu einem deutlichen Anziehen des Zinsniveaus, steigt mit dem Ablauf der Zinsbindung (die in Deutschland in der Regel zehn Jahre, im angelsächsischen Raum eher drei Monate beträgt) der Kapitaldienst deutlich an. So war es in den 1980er Jahren in Deutschland und auch 2008 in den USA. Zins und Tilgung waren häufig nicht mehr finanziell tragbar. Das Haus musste verkauft werden. Die Verschlechterung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen traf nicht nur wenige Kreditnehmer, sondern viele. Mit zunehmender Anzahl von zu verkaufenden Häusern stieg das Angebot über die Nachfrage. Die Preise für Immobilien fielen, und die Krise kam ins Rollen. Zinszyklen mit steigenden und fallenden Zinsen haben auch für den landwirtschaftlichen Betrieb, der heute mit zunehmender Größe auch mit einen zunehmenden Anteil an Fremdfinanzierung arbeitet, eine wachsende und häufig auch existenzielle Bedeutung.
Sensibilisierung für Zinsänderungsrisiken Das Ziel der folgenden Ausführungen ist die Sensibilisierung für zukünftige Zinsänderungsrisiken. Diese Risiken schlummern nicht unerheblich in Darlehen, die in der derzeitigen extremen Niedrigzinsphase abgeschlossen wurden oder noch werden. Die Agrarfinanzierung steht vor neuen Herausforderungen und entwickelt sich weiter. Stark veränderte
Die Auswirkungen eines steigenden Zinsniveaus können für Darlehensnehmer beim Kauf von Wohn- und Wirtschaftsgebäuden beträchtlich sein. Fotos (3): Landpixel
Rahmenbedingungen wie zunehmend volatile Preise in allen Bereichen der Landwirtschaft, steigende Anforderungen in der Tierhaltung, die sich in erhöhten Kosten widerspiegeln, oder steigende Kaufpreise für landwirtschaftliche Nutzfläche erfordern Anpassungen in der Finanzierungsstruktur (zum Beispiel Laufzeit, Flexibilität). Während in der Vergangenheit Landkäufe und Stallneubauten fast standardmäßig über 20 Jahre, Stalleinrichtungen und technische Einrichtungen über zehn Jahre und Betriebsmittel über fünf bis acht Jahre finanziert wurden, zwingt heute die Liquiditätssicherung in Zeiten mit unterdurchschnittlichen Erzeugerpreisen zu ver-
änderten Vorgehensweisen. Langlebige Wirtschaftsgüter wie landwirtschaftliche Nutzfläche werden heute in der Regel über 30 Jahre, Wirtschaftsgebäude je nach Rahmenbedingungen auch länger als 20 Jahre finanziert. Die Betriebsmittelfinanzierung wird flexibler. Finanzierungen über solch lange Zeiträume bergen Risiken der unterschiedlichsten Art. Ist der Darlehenszinssatz zum Zeitpunkt des Abschlusses sehr niedrig, besteht das Risiko, dass bei einer zukünftigen Erhöhung des allgemeinen Zinsniveaus auch für den Bankkunden die Höhe der Zinszahlungen ansteigen kann. Die durch die Hausbanken für die landwirtschaftlichen Betriebe bereit-
gestellten oder über die Landwirtschaftliche Rentenbank refinanzierten Darlehen besitzen in der Regel eine maximale Zinsbindungsdauer von zehn Jahren. Das heißt, dass innerhalb der ersten zehn Jahre die Höhe der durch den Landwirt zu zahlenden Zinsen feststeht. Mit dem Ablauf der Zinsbindungsfrist entsteht ein Zinsänderungsrisiko. Folgende Fragen sollte sich jeder Landwirt, der umfangreich in Stallgebäude, Ackerland oder Grünland investieren möchte (oder in den letzten zwölf Monaten investiert hat), stellen: ● Was für eine Zinserwartung habe ich für die Zukunft? ● Welche finanziellen Auswirkungen hat ein Zinsanstieg für mich? ● Was kann ich zur Absicherung tun?
Zinserwartung einbeziehen Prognosen über die zukünftigen Entwicklungen verschiedenster Rahmenbedingungen sind in der heutigen Zeit im privaten und auch wirtschaftlichen Umfeld eine wichtige Entscheidungshilfe. Die persönliche Meinung und Einschätzung zur Zukunft werden aber nicht nur rein rational gebildet. Eine statistische Auswertung von Umfrageergebnissen zur persönlichen Einschätzung einer konkreten zukünftigen Entwicklung Bei Investitionen in Ackerland sollte man sich über Zinserwartungen in Zukunft ergab Überraschendes. Es wurde festGedanken machen. Foto (1): Daniela Rixen gestellt, dass in Phasen positiver Rah-
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menbedingungen die Zukunft zu positiv und in Zeiten negativer Rahmenbedingungen zu negativ eingeschätzt wurde. Der Landwirt ist hier nicht ausgenommen. In der ersten Milchpreiskrise 2008 konnten sich nur wenige Milchbauern jemals wieder einen Milchpreis über 30 ct/kg Milch vorstellen. Das damals extrem niedrige Preisniveau beeinflusste die persönliche Einschätzung der zukünftigen Entwicklung deutlich. Auch das aktuell extrem niedrige Zinsniveau hat Auswirkungen auf die Meinung zum Zinsniveau der Zukunft. Im Moment glauben nur wenige Bankkunden, dass der Zinssatz für langfristige Finanzierungen jemals wieder über 5 % liegen könnte. Kurzfristig und auch mittelfristig ist es durchaus vorstellbar, dass die Zinsen auf niedrigem Niveau verharren. Langfristig mit einer Sicht auf zehn Jahre und mehr sicher nicht. Ursache für die sehr niedrigen Zinsen sind die weltweiten Nachwirkungen der Finanzmarktkrise 2007 und danach sowie die derzeitigen Ereignisse rund um die Schuldenkrise im Euroraum.
ZINSBAROMETER Stand 20. Juli 2015 Die Zinsspannen am Kapitalmarkt nehmen zu. Das Zinsbarometer bietet lediglich erste Anhaltspunkte zur aktuellen Kapitalmarktsituation (ohne Gewähr). Bei den gekennzeichneten Zinssätzen können sich je nach persönlicher Verhandlungssituation deutliche Abweichungen ergeben. Zinsen Geldanlage % Festgeld 10.000 €, 3 Monate1) 0,05 - 3,25 Kredite Landwirtschaftliche Rentenbank2) % effektiv (Sonderkreditprogramm) Maschinenfinanzierung 6 Jahre Laufzeit, Zins 6 Jahre fest 1,05 langfristige Darlehen 10 Jahre Laufzeit, Zins 5 Jahre fest 1,15 20 Jahre Laufzeit, Zins 10 Jahre fest 1,81 Baugeld-Topkonditionen3) Zins 10 Jahre fest 1,71 - 2,17 Zins 15 Jahre fest 2,22 - 2,81 1) Marktausschnitt (100 % Einlagensicherung) 2) Zinssatz Preisklasse A, Margenaufschlag 0,35 bis 2,85 %, je nach Bonität und Besicherung (7 Preisklassen) 3) Quelle: www.capital.de (Spanne der Topkonditionen)
Das aktuelle Zinsniveau in der Eurozone und in den führenden Wirtschaftsnationen der Welt wird durch massive Eingriffe der jeweiligen Zentralbanken über die fast unendliche Bereitstellung von Liquidität künstlich auf sehr niedrigem Niveau gehalten. Warum? Nach der klassischen Theorie (Keynes) soll die derzeitig deutlich erhöhte Geldmenge (und das damit verbundene niedrige Zinsniveau) zu vermehrten Investitionen der Wirtschaft und damit im Nachgang zu steigender Produktion und Beschäftigung führen. In einem gewöhnlichen Konjunkturabschwung kann eine Zentralbank so eingreifen und die Wirtschaft kurzzeitig ankurbeln. Zielregion der zinssenkenden Maßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) ist aktuell vor allem der südeuropäische Raum mit schwächelnden Wirtschaften und hoher Arbeitslosigkeit. Eine in der Vergangenheit durchaus feststellbare geldmengeninduzierte Konjunkturbelebung ist im Moment in den betroffenen Regionen nicht zu erkennen. Bei einer Prognose der Zinsentwicklung darf deshalb der aktuell sehr hohe politische Einfluss nicht unberücksichtigt bleiben. Die Chancen stehen gut, dass in zehn Jahren die aktuellen Probleme gelöst werden und wieder Normalität eingezogen ist.
Finanzielle Auswirkungen Die monetären Auswirkungen eines steigenden Zinsniveaus können für den Darlehensnehmer beträchtlich sein. Um einen Eindruck zu gewinnen, was das konkret in Euro bedeuten kann, wurden beispielhaft jeweils ein Tilgungsdarlehen und ein Annuitätsdarlehen mit 20-jähriger und 30-jähriger Laufzeit, deren Zinsbindungen jeweils nach zehn Jahren auslaufen, kalkuliert. Es wurde in der Berechnung davon ausgegangen, dass die Darlehenshöhe zum Zeitpunkt der Aufnahme 700.000 € beträgt. Auf den ersten Blick ein sehr hohes Kreditvolumen. Es ist jedoch in der Praxis festzustellen, dass ein Finanzierungsvolumen in dieser Größenordnung und deutlich darüber hinaus bei Stallneubauten, Investitionen in Melkhäuser mit Technik oder Landkäufe in einer Größenordnung ab 25 ha aufwärts eher die Regel als die Ausnahme sind. Die Höhe des angenommenen zukünftigen Zinssatzes ist für das Ergebnis wesentlich. Bei unsicheren Rahmenbedingungen hilft es, mit einem Blick auf die Vergangenheit in die Zu-
Niedrige Zinsen sind nicht für die Ewigkeit garantiert, deshalb sollte ein Investitionsobjekt finanziell nicht „auf Kante genäht“ werden.
kunft zu schauen. Der durchschnittliche Zins der letzten 20 Jahre für ein Hypothekendarlehen mit zehn Jahren Zinsbindung liegt bei rund 4,8 %. Das Maximum lag im betrachteten Zeitraum bei 8,8 %, das Minimum bei 1,2 %. Die Höhe der Zinsen für Hypothekendarlehen ist durchaus mit Zinskonditionen vergleichbar, zu denen ein sehr gut abgesicherter Landwirt mit sehr guter Bonität finanzieren würde. In der folgenden Betrachtung wurde angenommen, dass der Kundenzins im Minimum mit 1,5 %, im Maximum mit 9 % und im Durchschnitt mit 5 % aufgrund der nicht direkten Vergleichbarkeit etwa 0,2 beziehungsweise 0,3 Prozentpunkte über den historischen Zinsen für Hypothekendarlehen liegt. Ein zukünftiger Zinssatz von 9 % ist für viele unvorstellbar. Es gibt aber keine logische Begründung, warum Zinssätze, die in der Vergangenheit erreicht wurden, in der Zukunft nie wieder eine Rolle spielen sollten. Die Übersicht zeigt beispielhaft für die verschiedenen Darlehensformen und Zinssätze die zum Teil sehr drastischen Veränderungen.
Bei einer angenommenen Finanzierung über ein Annuitätsdarlehen mit einer Laufzeit von 30 Jahren (was, wie bereits erwähnt, heutzutage keine untypisch lange Laufzeit mehr ist) erhöhen sich die neben der Tilgung noch zu erbringenden Zinsen im elften Jahr in der Annahme eines Zinssatzes von 9 % p. a. (pro anno) auf rund 56.000 €: eine Erhöhung um sage und schreibe fast 50.000 €. Selbst wenn man den durchschnittlichen Zinssatz von 5 % p. a. als Berechnungsgrundlage annimmt, steigen die Zinsen auf rund 28.000 €: eine Erhöhung um zirka 21.000 €. Dieser Kostenanstieg wäre dann durch Mehrerlöse oder Kosteneinsparungen im Betrieb auszugleichen. Der deutliche Unterschied zwischen den beiden Darlehensformen erklärt sich über die unterschiedliche Berechnung der Tilgung. Während im Tilgungsdarlehen der jährliche Abtrag linear verläuft, steigt der Tilgungsanteil im Annuitätsdarlehen bedingt durch den jährlich gleich hohen Kapitaldienst (Zins und Tilgung) erst im Laufe der Zeit an. Aus diesem Grund ist nach
Tabelle: Zinsdifferenzen bei verschiedenen Darlehensformen und Zinssätzen Laufzeit in Jahren
Tilgungsdarlehen
20
30 Annuitätendarlehen
20
30
Zinssatz p.a. nach Ablauf Zinsbindung (nach 10 Jahren)
Zinsen p.a. im 11. Jahr
1,5 %
5.300 €
5% 9% 1,5 % 5% 9% 1,5 % 5% 9% 1,5 % 5% 9%
17.500 € 31.500 € 7.000 € 23.300 € 42.000 € 5.600 € 21.700 € 44.300 € 7.500 € 28.400 € 56.000 €
Zinsdifferenz zu Zinzniveau (1,5 %)
12.200 € 26.200 € 16.300 € 35.000 € 16.100 € 38.700 € 20.900 € 48.500 €
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Abbildung 1: Zinssicherung über Zinscap
Abbildung 2: Zinssicherung über Forward-Swap
einmalige Cap-Prämie Bankkunde Ausgleichszahlung
Festzins
Bank
Basisfinanzierung
Hausbank
aufnahme für die Zeit nach dem Ablaufen der Zinsbindungsfrist abzusichern, bieten sich verschiedene Zinsderivate an. Die beiden bekanntesten Formen der Zinssicherung sind der Zinscap und der Forward-Swap. Die Vereinbarung eines Zinsderivates mit einer Bank ist dabei nicht auf den Zeitpunkt der Darlehensaufnahme beschränkt, sondern kann zu jedem Zeitpunkt auch innerhalb einer Zinsbindungsfrist erfolgen. Das gegenüber einer deutlichen Erhöhung des Zinssatzes abzusichernde Darlehen nennt sich Basisfinanzierung. Im Folgenden sollen die beiden Werkzeuge kurz erläutert werden. Für weitergehende Informationen zu diesen komplexen Finanzierungsinstrumenten Absicherung sollte sich der interessierte Landwirt beachten mit seiner Hausbank in Verbindung Die Zinssicherung ist in den ersten setzen. zehn Jahren einer Finanzierung in der Regel kein Problem. Die kompeZinscap: tente Hausbank hat Zinsbindungen Prämie gegen Risiko bis zu zehn Jahren standardmäßig im Köcher. Eine Herausforderung für Der Kunde zahlt zu Beginn der Bank und Landwirt ist die Zinssiche- Laufzeit des Caps einmalig eine Prärung über einen Zeitraum von zehn mie (Cap-Prämie) an die Bank. Im Jahren hinaus. Auch hier kann die Gegenzug erhält der Kunde von der kompetente Hausbank helfen. Um die Cap-Prämie vereinnahmenden das Zinsniveau bereits zur Darlehens- Bank einen Ausgleichsbetrag, sollte
zehn Jahren zum Ablauf der Zinsbindung der noch offene Darlehensbetrag im Tilgungsdarlehen geringer als im Annuitätsdarlehen. Da die Höhe der jährlichen Zinszahlung auf der Basis der Restvaluta des Darlehens berechnet wird, ist diese bei gleichem Zinssatz beim Tilgungsdarlehen geringer. Die Zinsaufwendungen können wie in der Übersicht dargestellt durch eine allgemeine Erhöhung des Zinsniveaus erheblich ansteigen. Im Beispiel werden „normale“ Zinsen unter der Annahme einer für den Darlehensnehmer ungünstigen Entwicklung zur echten Zinslast.
Bankkunde variabler Zins
Bank
Basisfinanzierung
Hausbank
ein Basiszins (zum Beispiel der DreiMonats-Euribor) die vereinbarte Zinsobergrenze an einem Feststellungstermin, der auch deutlich in der Zukunft liegen kann, überschreiten. Sollte das Zinsniveau auch in Zukunft nicht ansteigen, profitiert der Kunde weiterhin über niedrige Zinsen in der Basisfinanzierung. Der Zinscap kann jederzeit zum dann aktuellen Marktwert beendet werden, wobei der Marktwert den im Zinscap enthaltenen monetären Vor- oder Nachteil widerspiegelt. Der Marktwert wird sich im vorgestellten Beispiel bei einem steigenden Zinsniveau erhöhen. Ein Erreichen des vereinbarten maximalen Zinssatzes ist in diesem Fall wahrscheinlicher geworden, oder es wird sogar bereits eine Ausgleichszahlung gezahlt. Bei fallendem Zinsniveau sinkt der Marktwert, da die Wahrscheinlichkeit des Erreichens des maximalen Zinssatzes dadurch abnimmt. Eine Ausgleichszahlung wird also unwahrscheinlicher.
Forward-Swap zur Risikoabsicherung
Beim Forward-Swap handelt sich um ein Zinstauschgeschäft zwischen dem Bankkunden und einer Bank zu einem in der Zukunft liegenden Termin. Ist dieser Termin identisch mit dem Auslauftermin der Zinsbindungsfrist eines Darlehens, kann das Zinsänderungsrisiko für dieses Darlehen neutralisiert werden. Es werden fixe gegen variable Zinszahlungsströme getauscht. Der Kunde zahlt eine zu vereinbarende, vom Volumen abhängige fixe Zinszahlung und erhält im Gegenzug eine variable Zinszahlung von der Bank. Dieser Betrag wird zur Zinszahlung bei der Finanzierungen über lange Zeiträume, zum Beispiel beim Kauf von landwirt- Basisfinanzierung genutzt. Eine eventuelle Erhöhung des Zinsnischaftlicher Fläche, bergen Risiken der unterschiedlichsten Art.
veaus in der laufenden Finanzierung wird so ausgeglichen. Die einzelnen vertraglichen Bestandteile des Forward-Swaps wie Laufzeit, Starttermin, Volumen werden unter Berücksichtigung der Tilgungsstruktur der Basisfinanzierung individuell zwischen Kunde und Bank vereinbart. Auch der Forward-Swap kann jederzeit zum dann aktuellen Marktwert aufgelöst werden. Da bei einem steigenden Zinsniveau der mit dem Swap vereinbarte Festzinssatz eine günstigere Finanzierung als zu den dann aktuellen Zinsen ermöglicht, wird der Marktwert im vorgestellten Beispiel auch steigen. Bei fallendem Zinsniveau wird der Marktwert sinken. Das dann aktuelle Zinsniveau ermöglicht eine günstigere Finanzierung als zum mit der Bank vereinbarten Festzinssatz. Beide Geschäfte, Forward-Swap und Zinscap, sind rechtlich unabhängig von einer Basisfinanzierung und deshalb auch unabhängig voneinander abschließbar.
FAZIT Viele Landwirte mit guten Ideen und Finanzierungsbedarf freuen sich über das aktuell extrem niedrige Zinsniveau. Und das mit Recht. Niedrige Zinsen sind jedoch nicht für die Ewigkeit garantiert. Ein in der Zukunft ansteigendes Zinsniveau kann die Zinsaufwendungen des Betriebes nach dem Auslaufen der Zinsbindungsfrist deutlich erhöhen. Die kompetente Hausbank hilft mit Zinssicherungsinstrumenten wie Zinscaps und Forward-Swaps, dieses Risiko zu beherrschen. Steffen Rothe VR Bank eG Niebüll