Transcript
AUSGABE OKTOBER 2016
ALLES AUS LIEBE
EINLADUNG ZUM TOTENTANZ
NEU IM VERTRIEB
Liebeslieder bei CARUS
Die neue ALPHA-CD von Patricia Kopatchinskaja
Das Label BMC
PRESSE
BESTSELLER
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2016
1
EUCH IST EIN KINDLEIN HEUT GEBORN – LUTHERS WEIHNACHTSLIEDER Winter/Siedlaczek/Kobow/Eckert/Hamburger Ratsmusik CAR 83390
2
SVOBODA: DREI HASELNÜSSE FÜR ASCHENBRÖDEL (Filmmusik) Konicek/Film-Sinfonieorchester Prag SU 5474
10
MENDELSSOHN: SINFONIEN NR.1 & 4 Gardiner/London Symphony Orchestra LSO 0769
3
SERPENT & FIRE – BAROCKE OPERNARIEN Prohaska/Antonini/Il Giardino Armonico ALP 250
11
CARL PHILIPP EMANUEL BACH: DIE CELLOKONZER CELLOKONZERTE ERTTE Altstaedt/Cohen/Arcangelo CDA 68112
4
KINDERLIEDER VOL.1-3 Kinderchor SingsalaSing/Ulmer Spatzen Chor/Mields/ Kirchschlager/+ CAR 83030
12
WIEGENLIEDER AUS ALLER WELTT Danko/Tröndle/Koslik/Danz/+ CAR 83011
5
HAYDN 2032 VOL.3: SOLO E PENSOSO Aspromonte/Antonini/Il Giardino Armonico ALP 672
13
TELEMANN: ZWÖLF FANTASIEN FÜR ÜR VIOLINE SSOLO OLO O Fabio Biondi GCD 923406
6
LUTHER-TEXTE gelesen von Gert Westphal CHE 02102
14
DAS ROMANTISCHE KLAVIERKONZERT VOL.68 NZERT VOL L.68 Angelov/Kiradjiev/BBC Scottish SSymphony Orchestra ymphonyy Orchest tra CDA 68109
7
SCHÜTZ-BOX VOL.1 Rademann/Dresdner Kammerchor/Mields/Hofbauer/ Rémy/+ CAR 83041
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ISSA PRO O DEF FUNCCTISS FUX: KAISER-REQUIEM/KERLL: M MISSA DEFUNCTIS Vox Luminis/L’Achéron RIC 368
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LUTHER UND DIE MUSIK Diverse Interpreten CHR 77403
16
OPRAN & ZZINK INK BREATHTAKING – WERKE FÜR SOPRAN elst/+ Blažiková/Dickey/Lindberg/Verhelst/+ PAS 1020
9
DAS KLASSISCHE KLAVIERKONZERT VOL.3 Shelley/Sinfonieorchester St. Gallen CDA 68126
HYMNES Latry/Dubois/+ AEOLUS – AE 11101 „Wenn „ es um französische Orgelmusik des Barock geht, führt f an Nicolas de Grigny kein Weg vorbei. Diese Einspielung il führt füh t das d Erbe E des ehemaligen Organisten an der Kathedrale in Reims fort und überführt es ins einundzwanzigste Jahrhundert: Fünf namhafte Gegenwartskomponisten haben ihre Versionen der Hymnes formuliert. Das Ergebnis ist spannend und optimal dokumentiert. Die neue Cattiaux-Orgel der Reimser Kathedrale macht bei den alten wie auch den neuen Werken eine gute Figur, die erstklassigen Interpreten beweisen sowohl bei de Grignys kniffeliger, hochgradig artifizieller Musik wie auch bei den zeitgenössischen Werken Stilgefühl und Brillanz.“ (Für die Jury: Guido Krawinkel)
3/2016 FIRST PERFORMANCE VI Arditti Quartet BONITZ MUSIC NETWORK – BMN 20159 „„Drei Klassiker des modernen Streichquartetts wurden in diesem Mitschnitt [...] konserviert. Dazu kommt die Urauff ührung ddes vierten Streichquartetts von ffüh i Alfred Zimmerlin. Auf ruhige Weise entwirft der einundsechzigjährige Schweizer Komponist hier eine eigenständige Form: durch die Reihung von oft heterogenen Teilen, die sich jedoch zu einem Ganzen zusammenschließen. Das Ohr wird geführt, ohne bedrängt zu werden. Und das Stück erreicht, ohne dass dies ständig betont werden müsste, eine starke Emotionalität.“ (Für die Jury: Thomas Meyer)
PHILIPP SCHARWENKA: VIOLINSONATEN Natalia Prishepenko/Oliver Triendl TYXART – TXA 16075 „„Anfang des zwanzzigsten Jahrhundderts wurde viel hhandwerklich gut komponierte Musik von Expressionismus undd D Dodekaphonie d k h i verdrängt. Darunter: die von Scharwenka. Die hier eingespielten Werke sind reife Spätwerke dieses Komponisten. Veröffentlicht zwischen 1896 und 1904, stehen sie noch ganz im Banne der Tradition. Zarte Melodieerfindung trifft auf rhythmisch dominierte Passagen, Kontraste und Wechsel zwischen elegischer Ruhe und verdichteter Spannung wirken klassisch ausbalanciert. Prishepenko spielt mit der ihr eigenen lyrischen Intensität und Oliver Triendl ist ihr ein sensibler Partner, die beiden harmonieren perfekt. So transportiert diese Einspielung vom ersten Ton an Scharwenkas düster-nervöse Musik auf packende Weise.“ (Für die Jury: Elisabeth Richter)
3
Nuria Rial (© Merce Rial)
Philippe Jaroussky (© Simon Fowler)
Christoph Prégardien (© Rosa Frank)
Dorothee Mields (© Annelies van der Vegt)
Andreas Scholl (© James McMillan)
Giov Gi ovaan nni ni Ant ntonin ini ((© ini © Alp lpha pha ha Cla lass ssics) iccs) s)
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2016
LIEBE!, LOVE!, AMORE!, AMOUR...! Im verdienstvollen und deshalb zu Recht mehrfach ausgezeichneten Liederprojekt von CARUS, das in Zusammenarbeit mit Reclam und SWR 2 realisiert wird, dreht sich bei diesen beiden Veröffentlichungen alles um die Liebe. Hand aufs Herz: Gibt es einen schöneren Grund zu singen als aus Liebe? Sie ist sicherlich schon immer eine unendliche Quelle der musikalischen Inspiration gewesen: Vom Minnegesang über das Kunstlied bis zum Popsong – über Jahrhunderte hinweg wurden Lieder beflügelt durch die Liebe, sei sie nun glücklich oder zum Leidwesen der Betroffenen doch unglücklich. Sprache und Melodien mögen sich vielleicht im Laufe der Jahrhunderte dem jeweiligen Zeitgeist angepasst haben – die besungenen Gefühle und Erfahrungen sind dagegen so zeitlos, dass sie uns auch heute noch tief berühren können. Viele der Lieder stammen aus dem deutsch- und englischsprachigen Raum, aber was wäre eine solche Sammlung ohne das Feuer Südeuropas oder den französischen Charme, ohne die bewegenden Melodien des kühlen Nordens oder die melancholischen Gesänge der russischen Seele? Für große Gefühle sorgen in der Liebesliedersammlung von CARUS herausragende Stimmen und Vokalensembles wie z.B. Christoph Prégardien, Philippe Jaroussky, Nuria Rial, Dorothee Mields, Calmus Ensemble, Kammerchor Stuttgart, Dresdner Kammerchor u.v.m. Ob zur Verlobung oder zur Hochzeit, zum Valentins- oder Jahrestag: Liebeslieder, die neue LIEDERPROJEKT-Folge, ist das ideale Geschenkk für musikbegeisterte Frisch- oder Immer-Noch-Verliebte! BEREITS ERSCHIENEN (AUSWAHL): W WIEGENLIEDER VOL.1 KKaufmann/Kirchschlager/Prégardien/ SSchreier/+ CCARUS CAR 83001, CD (T01), 2009 44009350830011 LLIEBESLIEDER IEBESLIEDER VOL.1 Hauptmann/Jaroussk skyy/Mields/Prégardien/Rial/+ Hauptmann/Jaroussky/Mields/Prégardien/Rial/+ K KINDERLIEDER VOL.1 KKirchschlager/MDR Kinderchor/ KKinderchor SingsalaSing/+ CCARUS CAR 83006, CD (T01), 2011 44009350830066
CARUS CAR 83028
CD (T01) 4009350830288
22015 4 009350 830288
LIEBESLIEDER VOL.2 Scholl/Kirchschlager/Harteros/Calmus Ensemble/+ CARUS CAR 83029
CD (T01) 4009350830295
2015 4 009350 830295
4
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2016
OHNE NETZ & DOPPELTEN BODEN
DER VETTER AUS EISENACH
Auch wenn einige der hier eingespielten Stücke dem Liebhaber der Musik Telemanns wohl bekannt sein dürften, so wie hier hat er sie ganz bestimmt noch nie gehört! Denn Sigiswald Kuijken und seine Solisten Jean-François und Pierre-Yves Madeuf verzichten hier konsequent auf zwei Kompromisse, die sich als gängige „historische“ Aufführungspraxis etabliert haben, aber im Fall barocker Musik unhistorisch sind: Trompeten mit Grifflöchern und die Stopftechnik der Wiener Klassik beim barocken Horn. Was schon bei ihrer Einspielung der Brandenburgischen Konzerte die Kritik verblüffte, bewährt sich hier auch bei Telemann. Ein echtes barockes Klangerlebnis!
Hätte Johann Sebastian Bach 1730 nicht vier Ouvertüren seines Vetters Johann Bernhard für den eigenen Gebrauch beim Leipziger Collegium Musicum kopiert, sie wären ‒ wie die meisten anderen seiner Kompositionen – heute wohl verloren. Für den Eisenacher Hof schrieb Johann Bernhard ursprünglich weitaus mehr Orchestersuiten, und die Qualität der vier erhaltenen Stücke lässt den Verlust umso bitterer erscheinen. Die Suiten sind besonders schöne Beispiele für die Rezeption der Orchestersuite nach dem Telemannschen Vorbild in Mitteldeutschland. Sie werden von L’Achéron unter François JoubertCaillet durch zusätzliche Bläser noch farbiger gestaltet.
GEORG PHILIPP TELEMANN Suite TWV 55:D7/Konzerte TWV 51:D7 & D8/TWV 52:D1/Sonata TWV 44:D1 Madeuf/Kuijken/La Petite Bande
JOHANN BERNHARD BACH Ouvertüren Joubert-Caillet/L’Achéron
ACCENT
RICERCAR
ACC 24318
CD (T01)
2016
4015023243187
4 015023 243187
RIC 373
CD (T01) 5400439003736
2015 5 400439 003736
MASSSTABSETZEND
STILBILDEND
ZURÜCKVERWANDELT
Aus der Feder von Georg Philipp Telemann stammen die idiomatischsten Kompositionen für Traversflöte des deutschen Barock, die getreu seines künstlerischen Credos dem Instrument stets das geben „was es leyden kan“, um den Spieler und Zuhörer zu erfreuen. Barthold Kuijken hat auf ACCENT maßstabsetzende Aufnahmen seiner Hauptwerke für Traversflöte vorgelegt, die unvermindert volle Gültigkeit besitzen.
Die Musik am Hof von Versailles war stilbildend und maßstabsetzend für die Herrschaftshäuser in ganz Europa. Diese Box dokumentiert den musikalischen Reichtum des Cour de Versailles, der nicht nur Pomp, sondern auch subtile Intimität kannte. Renommierte Ensembles wie Café Zimmermann oder Le Poème Harmonique bieten Interpretationen, die bestimmt auch den Sonnenkönig begeistert hätten.
In dieser Einspielung der Orchestersuiten BWV 1066/1068/1069 bieten uns Alfredo Bernardini und Zefiro eine spannende Ergänzung: In Analogie zu Bachs eigener Bearbeitung der Ouverture zur Orchestersuite BWV 1069 hin zum Einleitungschor seiner Kantate BWV 110 wurden die als französische Ouvertüre angelegten Eröffnungschöre der Kantaten BWV 119 & 194 in instrumentale Sätze zurückverwandelt.
GEORG PHILIPP TELEMANN
SPLENDEURS DE VERSAILLES – MUSIK IN VERSAILLES
JOHANN SEBASTIAN BACH
Musik für Traversflöte
Werke von Lully, Charpentier, Marais u.a.
Ouvertüren BWV 1066/1068/1069/119/194
Fantasien TWV 40:2-13/Methodische Sonaten (1728)/+
Café Zimmermann/Le Poème Harmonique/Sempé/+
Bernardini/Zefiro
Kuijken/Kohnen/Jacobs/The Parnassus Ensemble/+ ACCENT ACC 24322
4 CD (Z175) 4015023243224
1978-1994
4 015023 243224
ALPHA
10 CD (Z220)
ALP 260
3760014192609
div. Aufnahmedaten 3 760014 192609
ARCANA A 400
CD (T01) 3760195734001
2015
3 760195 734001
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2016
LUTHER DELUXE
LUTHERS LIEDER Werke von Bach, Praetorius, Buxtehude, Mendelssohn u.a. Bernius/Kammerchor Stuttgart/Bresgott/Athesinus Consort Berlin CARUS CAR 83469
2 CD (I02)
2016
4009350834699
4 009350 834699
Seit einem halben Jahrtausend ist Martin Luthers Einfluss auf die europäische Kulturgeschichte unbestritten ‒ nicht nur in theologischer, sondern auch in musikalischer Hinsicht. Demzufolge ist es nicht verwunderlich, dass sich Musiker, Komponisten, Konzertveranstalter und Plattenlabels gleichermaßen für das Jubiläumsjahr etwas Besonderes haben einfallen lassen. CARUS entschied sich dafür, Lieder aus den letzten fünfhundert Jahren, denen allesamt Texte des großen Reformators zugrunde liegen, in einer DeluxeEdition herauszugeben. In Töne gesetzt wurden sie von musikalischen Größen wie Michael Praetorius, Dieterich Buxtehude Johann Sebastian Bach, Samuel Scheidt, Felix Mendelssohn, aber auch von naturgemäß weniger bekannten zeitgenössischen Komponisten wie dem Schweden Thomas Jennefelt (*1954) und Frank Schwemmer (*1961). Interpretiert werden die eingespielten 35 Werke vom exzellenten Kammerchor Stuttgart unter der Leitung von Frieder Bernius mit solistischer Unterstützung der Mezzosopranistin Sophie Harmsen. Instrumentalen Beistand erhalten die Vokalisten dabei vom Athesinus Consort Berlin unter Klaus-Martin Bresgott; an der Orgel ist Mathias Hank zu hören. Als Bonus konnte eine Reihe bekannter Persönlichkeiten aus Kirche und Politik gewonnen werden, die Meditationen und Texte zu den Liedern Luthers beisteuern, namentlich die evangelische Theologin Margot Käßmann, Außenminister Frank-Walter Steinmeier, ‚First Lady‘ Daniela Schadt, Schriftstellerin Judith Zander und viele andere.
AUF NEUESTEM STAND
STEILE KARRIERE
KÖNIGLICHE REQUIEN
Das seit dem 19. Jahrhundert tradierte Werkverständnis zum Messiah geistert immer noch durch die Konzertsäle und Einspielungen. Daniela Dolci legt deshalb eine Interpretation vor, die sich nicht nur hinsichtlich der Besetzungsstärke strikt an die Konventionen des 18. Jahrhunderts hält. So wurden auch bezüglich der Continuogruppe oder der Gesangstechnik neueste Forschungsergebnisse berücksichtigt.
Der junge belgische Tenor Reinoud Van Mechelen hat in den letzten Jahren vor allem im Bereich der Alten Musik eine steile Karriere auf die Beine gestellt und präsentiert sich auf dieser CD erstmals mit einem Soloprogramm. Gemeinsam mit seinem Ensemble A Nocte Temporis stellt er Arien aus Bach-Kantaten mit obligater Traversflöte bzw. Orgel vor. Instrumentalsolisten sind Anna Besson und Benjamin Alard.
Erst ein Vierteljahrhundert nach der Hinrichtung Ludwigs XVI. wurde bei Cherubini ein Requiem für den König in Auftrag gegeben, das 1817 unter Anteilnahme des ganzen Hofstaats uraufgeführt wurde. Sechs Jahre später erhielt auch Marie-Antoinette ihre Totenmesse, komponiert von Charles-Henri Plantade. Gewohnt geistreich interpretiert Hervé Niquet mit Le Concert Spirituel die beiden Requien.
GEORG FRIEDRICH HÄNDEL
JOHANN SEBASTIAN BACH
CHERUBINI/PLANTADE
Messiah
Erbarme dich – Arien aus Kantaten
Requien für Louis XVI & Marie-Antoinette
Feuersinger/Ferri-Benedetti/Dolci/Musica Fiorita/+
Van Mechelen/Besson/Alard/A Nocte Temporis
Niquet/Le Concert Spirituel
PAN CLASSICS PC 10351
2 CD (I02) 7619990103511
2015
7 619990 103511
ALPHA ALP 252
CD (T01) 3760014192524
2015
3 760014 192524
ALPHA ALP 251
CD (T01) 3760014192517
2016
3 760014 192517
5
6
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2016
TOTENTANZ
WIE DER TEUFEL
Patricia Kopatchinskaja möchte nicht immer nur mehr oder weniger originelle Kopplungen klassischer Musik veröffentlichen, sondern mit außergewöhnlichen Konzeptalben die Ohren und den Geist ihrer Zuhörer öffnen. Um eine eigens für ihr neues Projekt erstellte Orchesterfassung von Schuberts Streichquartett D 810 Der Tod und das Mädchen hat sie ein Programm ersonnen, das verschiedene Aspekte des Todes in der Musik berücksichtigt: die Tradition des mittelalterlichen Totentanzes oder die Musik des Doppelmörders Gesualdo. In ihr ebenso schlüssiges wie spannendes Konzeptalbum hat die Ausnahmekünstlerin zudem zeitgenössische Musik von György Kurtág integriert.
Aus einer armenisch-französischen Musikerfamilie stammend, zählt Chouchane Siranossian zur jüngeren Generation virtuoser Geiger, die sich sowohl für das klassische als auch das historisch informierte Violinspiel interessieren. Unter dem Titel ‚Engel und Teufel‘ stellt sie, begleitet von Jos van Immerseel am Cembalo, zwei unterschiedliche Violintraditionen des Spätbarock vor: auf der einen Seite die virtuos-diabolischen Kompositionen der Italiener Pietro Locatelli und Giuseppe Tartini, auf der anderen die eher filigrankantablen Werke der Franzosen JeanMarie Leclair und Jean-Baptiste Forqueray. Diesen Spannungsbogen vermögen die Interpreten durch ihr herausragendes Spiel zu meistern.
DER TOD UND DAS MÄDCHEN Werke von Schubert, Dowland, Gesualdo, Kurtág u.a. Kopatchinskaja/St. Paul’s Chamber Orchestra ALPHA ALP 265
CD (T01) 3760014192654
ENGEL UND TEUFEL Werke von Tartini, Locatelli, Leclair u.a. Siranossian/Immerseel 2015
ALPHA
3 760014 192654
ALP 255
CD (T01) 3760014192555
2016 3 760014 192555
SCHÜLER & MEISTER
DORNRÖSCHENSCHLAF
CELLO-GESCHICHTEN
In den frühen 1780er Jahren setzte sich Mozart intensiv mit dem Werk Bachs auseinander. Im Selbststudium versuchte er seinem Idol nahezukommen, indem er Fugen des großen Meisters für Streichtrio bearbeitete und eigene kontrapunktische Kompositionen beifügte. Liana Mosca (Violine), Gianni de Rosa (Viola) und Marcello Scandelli (Violoncello) widmen sich diesen Werken auf ihrer neuen CD.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts kam die Querflöte zusehends aus der Mode, zu säuselnd war ihr Klang für größer angelegte Sinfonien. Erst nach Entwicklung der Böhmflöte erwachte das Instrument aus seinem Dornröschenschlaf. So kam es, dass Werke alter Meister für die Flöte transkribiert wurden, auch von Beethoven, wie die Einspielung dreier Werke durch Enrico di Felice und Francesco Giammarco belegt.
Diese 5 CD-Box lädt zu einer Entdeckungsreise rund um das Cello ein. Zu erleben ist, wie ein Instrument und dessen Repertoire im 17. und 18. Jahrhundert allmählich Form annehmen konnten. Dazu hat der Barockcellist Bruno Cocset aus seinen ALPHA-Produktionen ein attraktives Programm zusammengestellt, in das auch einige bislang unveröffentlichte Aufnahmen Eingang gefunden haben.
MOZART/BACH
LUDWIG VAN BEETHOVEN
CELLO STORIES
Präludien & Fugen KV 404a
Sonaten Opp.17 & 3/Serenade Op.41
Das Violoncello im 17. & 18. Jahrhundert
Mosca/De Rosa/Scandelli
Enrico di Felice, Flöte
Werke von Ortiz, Vitali, Vivaldi, Bach u.a.
Francesco Giammarco, Fortepiano STRADIVARIUS STR 37044
CD (T01) 8011570370440
2016 8 011570 370440
STRADIVARIUS STR 37049
CD (T01) 8011570370495
Cocset/Les Basses Réunies 2016 8 011570 370495
ALPHA
5 CD (Z280)
ALP 890
3760014198908
1998-2013 3 760014 198908
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2016
VERDÜSTERUNG
IN VOLLENDUNG
Mit dem dritten Madrigalbuch von Carlo Gesualdo da Venosa (1566-1613) setzt die famose Compagnia del Madrigale ihre Gesamtaufnahme auf dem GLOSSA-Label fort. Obwohl vermutlich nur drei Jahre nach den beiden ersten Büchern erschienen, manifestiert sich darin bereits ein Übergangsstil, der später zur extrem chromatischen Schreibweise der 1611 erschienenen Madrigalbücher 5 und 6 des berühmt-berüchtigten Neapolitaners führen wird. Typisch für diese musikalische Weiterentwicklung ist beispielsweise der vermehrte Einsatz von geradezu gewalttätigen Dissonanzen, die Gesualdo als typischen Vertreter des neapolitanischen Madrigalstils kennzeichnen.
Als Frucht der langjährigen Zusammenarbeit von GLOSSA mit dem Madrigalensemble La Venexiana erscheint in limitierter Auflage eine 9-CD-Box mit Aufnahmen aus den zwölf Jahren seit der Gründung 1996. Die Zusammenstellung zeigt, warum La Venexiana den Ruf eines der herausragendsten Madrigalensembles unserer Zeit genießt. Mit überragender Musikalität und Expressivität sowie interpretatorischer Stringenz geleiten uns die Vokalisten anhand von Werken Luzzaschis, Marenzios, Gesualdos und anderen durch die Blütezeit des italienischen Madrigals. Die Edition enthält die Booklets aller Original-CDs in PDF-Version sowie einen neuen Essay von Stefano Russomanno.
CARLO GESUALDO DA VENOSA Terzo Libro di Madrigali La Compagnia del Madrigale
L’ARTE DEL MADRIGALE Werke von Luzzaschi, Marenzio, De Wert & Gesualdo La Venexiana
GLOSSA GCD 922806
CD (T01) 8424562228061
2015 8 424562 228061
GLOSSA GCD 920930
9 CD (Z290) 8424562209305
1997-2009 8 424562 209305
ERFOLGSDUO
DIE SIEBEN TODSÜNDEN
‚Molière à l’Opéra‘ ist eine Aufnahme mit Bühnenmusiken aus Ballettkomödien, die Jean-Baptiste Lully und Marc-Antoine Charpentier während der Regierungszeit des ‚Sonnenkönigs‘ Ludwig XIV. gemeinsam mit dem genialen Theatermacher Molière schufen. Allein aus der Zusammenarbeit zwischen Lully und Molière gingen dabei in der Dekade nach 1661 mehr als zehn Werke hervor. Jérôme Correas und sein exzellent besetztes Ensemble Les Paladins brillieren bei dieser GLOSSA-Produktion einmal mehr mit ihrer viel bewunderten Kombination aus zeitgemäßer historisch informierter Barockinterpretation und der Technik des ‚parlé-chanté‘, mit der sie den gesungenen Texten Farbe verleihen.
Um die Figur der Poppea haben der Argentinier Leonardo García Alarcón und seine Cappella Mediterranea ein Programm mit Werken von Claudio Monteverdi zusammengestellt, das die großartige Musik des Komponisten in den Kontext der sieben Todsünden stellt. Die ausgewählten Stücke wurden dabei nicht etwa ausschließlich aus L’Incoronazione di Poppea entnommen, sondern umfassen das gesamte Spektrum des Œuvres, also auch Madrigale, Canzonetten und sogar geistliche Musik. Die hervorragenden Interpreten haben so ein neues kleines szenisches Monteverdi-Oratorium geschaffen, das ohne Zweifel das Wohlwollen des Divino Claudio gefunden haben dürfte.
MOLIÈRE À L’OPÉRA Bühnenmusiken von Lully & Charpentier Correas/Les Paladins GLOSSA GCD 923509
CD (T01) 8424562235090
CLAUDIO MONTEVERDI I Sette Peccati Capitali (Die sieben Todsünden) García Alarcón/Cappella Mediterranea 2016 8 424562 235090
ALPHA ALP 249
CD (T01) 3760014192494
2015 3 760014 192494
7
8
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2016
ABSCHLUSS IN GELB
LUTHER SYMPHONISCH
FABELHAFT
Das Album Yellow schließt die fünfteilige Reihe des Amaryllis Quartetts auf GENUIN ab. Mit von der Partie sind hier die Sopranistin Katharina Persicke (bei Schönberg) sowie Tomoko Akasaka, die neue Bratschistin des Ensembles. In alter und neuer Besetzung kann man schlackenlose, begeisternde Streichquartett-Kultur genießen, die uns Bekanntes neu entdecken und Neues vertraut erscheinen lässt!
Luther-Choräle sind nicht nur Kern des liturgischen Gesangs, sondern für viele Menschen auch eine Quelle der Kraft und der Freude ‒ mehr als nur einfache Lieder, sondern ein unverzichtbarer Teil ihres Lebens. Ganz in der Tradition großer Filmmusikkomponisten hat Christian Sprenger diesen Chorälen ein neues symphonisches Gewand gegeben, um ihren emotionalen Gehalt zeitgemäß darstellen zu können.
Auf seiner dritten CD für das GENUINLabel präsentiert das fabelhafte sonic.art Saxophone Quartet ein rein russisches Programm. Dennoch könnten die Werke unterschiedlicher kaum sein: von Alexander Glasunows Saxophonquartett, dem vielleicht wichtigsten Stück seiner Gattung überhaupt, über die ätherischen Klänge Elena Firsovas und Dramatisches von Sofia Gubaidulina bis hin zu Schostakowitsch.
YELLOW
CHRISTIAN SPRENGER
TRANSFORMATION
Streichquartette von Mozart & Schönberg
Lutheran Symphonix
Werke von Glasunow, Schostakowitsch, Gubaidulina u.a.
Persicke/Amaryllis Quartett
Orchestrale Fantasien auf protestantische Choräle
sonic.art Saxophone Quartet
Sprenger/Staatskapelle Weimar/+ GENUIN
2 CD (I02)
2015
GEN 16438
4260036254389
GENUIN
4 260036 254389
GEN 16440
CD (T01) 4260036254402
2015 4 260036 254402
GENUIN GEN 16431
CD (T01) 4260036254310
2015 4 260036 254310
GEWINNER KONTRABASS
SPHÄRISCHE KLÄNGE
AUSGEZEICHNET
Zum ersten Mal gewann 2015 ein Kontrabassist den Deutschen Musikwettbewerb, 2016 folgte gleich der Erste Preis beim ARD-Wettbewerb samt Publikumspreis: Der Gewinner Wies de Boevé, der mittlerweile stellvertretender Solobassist des BR-Symphonieorchesters in München ist, überzeugte Publikum und Jury gleichermaßen mit seinem intensiven und geschmeidigen Spiel, das er nun erstmals auf einer GENUIN-Produktion vorstellt.
Unter ihrem Leiter Thomas Clamor ist die Sächsische Bläserphilharmonie stets ein Garant für spannende CDs bei GENUIN. Das neueste Opus entführt uns in die Welt der großen Räume und sphärischen Klänge. Gemeinsam mit dem Leipziger Universitätsorganisten Daniel Beilschmidt spielt die Sächsische Bläserphilharmonie Werke von der Renaissance bis zur Moderne, die alle ihre Wurzel in der Kirchenmusik haben.
2013 als ‚Steinway Artist‘ ausgezeichnet, hat sich Vincent Larderet in der internationalen Szene als einer der bemerkenswertesten französischen Pianisten seiner Generation durchgesetzt. Sowohl die Ravel-SACD ‚Orchestral & Virtuoso Piano‘ als auch die mit den beiden Klavierkonzerten des Komponisten bekamen viele Auszeichnungen. Hier stellt er seinen Brahms vor, den er kühn mit Bergs früher Klaviersonate kombiniert.
WIES DE BOEVÉ: Double Bass
WINDS & PIPES
JOHANNES BRAHMS: Klaviersonate Nr.3/Intermezzi Op.117
Werke von Glière, Bottesini, Jongen u.a
Werke von Gigout, Bach, Guilmant u.a.
ALBAN BERG: Klaviersonate Op.1
Wies de Boevé, Kontrabass
Beilschmidt/Clamor/Sächsische Bläserphilharmonie
Vincent Larderet, Klavier
GENUIN
ARS PRODUKTION
Tomoko Takahashi, Klavier GENUIN GEN 16433
CD (T01) 4260036254334
2015 4 260036 254334
GEN 16445
CD (T01) 4260036254457
2015 4 260036 254457
ARS 38217
SACD hybrid (U01) 2015
4260052382172
4 260052 382172
9
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2016
VORREITER
STÄNDIGER BEGLEITER
Selbst gut informierten Musikfreunden ist William Babell (ca. 1690-1723) allenfalls wegen seiner technisch anspruchsvollen Cembalobearbeitungen von beliebten Händel-Arien bekannt, doch war er zu Beginn des 18. Jahrhunderts eine feste Größe im Musikleben Londons und genoss darüber hinaus auch internationale Reputation. Babells besonders reizvolle Konzerte Op.3 gehören zu den frühesten englischen Beispielen für Solokonzerte mit Streicherbegleitung nach italienischem Vorbild. Sie wurden um 1726 posthum vom geschäftstüchtigen Londoner Verleger John Walsh wohl nach hinterlassenen Manuskripten als Konzerte für Violine bzw. Blockflöte herausgegeben.
Seit Angela Hewitt 1975 mit den Goldbergvariationen den Bach-Klavierwettbewerb in Washington gewann, ist dieser Zyklus ein ständiger Begleiter für die kanadische Pianistin. Nach der 1999 im Rahmen ihres vielbeachteten und hochgelobten HYPERION-Bachzyklus entstandenen Einspielung hat sie sich diesem Gipfelwerk der Klavierliteratur nun erneut auf ihrem Hauslabel zugewandt. Die Neueinspielung verdient nicht nur Beachtung wegen der Wahl eines neuen Instruments, sondern auch wegen Hewitts hinzugewonnener Lebenserfahrung, die sich merklich auf ihre Interpretation ausgewirkt hat und ein interessantes Hörerlebnis verspricht.
WILLIAM BABELL Concertos in Seven Parts Op.3 Stegmann/Ensemble Odyssee PAN CLASSICS PC 10348
JOHANN SEBASTIAN BACH Goldbergvariationen BWV 988 Angela Hewitt, Klavier CD (T01)
2016
7619990103481
Hyperion CDA 68146
7 619990 103481
CD (T01) 034571281469
2015 34571 28146
0
9
ANSCHAULICH
BRATSCHEN-PERLEN
HÖRENSWERT
Anhand von Mozarts Violinsonaten lässt sich die Entwicklung der kammermusikalischen Gattung von der begleiteten Klaviersonate bis hin zur klassischen Sonate mit Violine und Klavier nachvollziehen. Die Programmgestaltung der Gesamteinspielung mit Alina Ibragimova und Cédric Tiberghien berücksichtigt das: In jeder Folge werden jeweils frühe, mittlere und späte Sonaten einander gegenübergestellt.
Wenn Sie diese HYPERION-CD hören, werden Sie sich vermutlich schämen, jemals über einen der abgeschmackten Bratschisten-Witze gelacht zu haben! Lawrence Power, einer der renommiertesten Vertreter dieses Fachs, und sein Begleiter Simon Crawford-Phillips servieren hier Werke französischer Komponisten des Fin de Siècle, die neben bekannten Namen auch einige unbekannte Perlen vorstellen.
Der britische Pianist Steven Osborne hat sich auf dem HYPERION-Label mit hörenswerten Aufnahmen wiederholt als profunder Beethoven-Kenner erwiesen. Auch bei der vorliegenden Einspielung dreier später Klaviersonaten des Komponisten – darunter auch die Sonate für das Hammerklavier Op.106 – überzeugt Osborne durch Interpretationen von beeindruckender Wucht und nachhaltiger Ausdeutung.
WOLFGANG AMADEUS MOZART
FIN DE SIÈCLE: Werke für Viola & Klavier von Debussy,
LUDWIG VAN BEETHOVEN
Violinsonaten Vol.2 KV 6/7/9/15/29/305/376/402
Hahn, Hüe, Vierne u.a.
Sonaten Opp.90/101/106
Alina Ibragimova, Violine
Lawrence Power, Viola
Steven Osborne, Klavier
Cédric Tiberghien, Klavier HYPERION CDA 68092
Simon Crawford-Phillips, Klavier 2 CD (I02)
034571280929
0
2015 34571 28092
HYPERION 9
CDA 68165
CD (T01) 034571281650
0
2015 34571 28165
HYPERION 0
CDA 68073
CD (T01) 034571280738
0
2015
34571 28073
8
10
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2016
KLASSIKER
GEGENMITTEL
Die Weihnachtshistorie ist eines der Meisterwerke von Heinrich Schütz und erweckt bei seinen Hörern bis heute Erstaunen, Begeisterung und Ergriffenheit. Für einen Komponisten, der bereits über 70 Jahre alt war, beweist Schütz hier eine erstaunliche musikalische Jugendlichkeit und einen Elan, der eindrücklich den Überschwang seines Geistes zeigt. Das Werk betsteht tatsächlich aus der Verbindung zweier grundlegender Elemente: Lebhaftigkeit des Intellekts gepaart mit einer schöpferischen Reife, die durch vielfältige Erfahrungen bereichert ist. Die 2004 entstandene Aufnahme mit Jean Tubéry und La Fenice gehört zu den Klassikern der Schütz-Diskografie.
Auf ihrer Weihnachts-CD bringen The Sixteen unter Harry Christophers die Intensität einiger der bekanntesten zeitgenössischen Komponisten mit traditionellen und modernen Carols wie z.B. Boris Ords ds le Adam lay ybounden oder Henry Walford Davies‘ Version von O little town of Bethlehem zusammen. Zu hören sind auch beliebte modernee ns Klassiker wie John Rutters There is a flower oder Morten Lauridsens iO magnum mysterire um, die durch ihre nunverkrampfte Einfachheit die Freudee er und Reinheit der We i h n a c h t s z e i t awiedergeben. Dadurch wird diesee rCD zu einem perel fekten Gegenmittel kzum Stress der hekhtischen Vorweihnachtszeit.
HEINRICH SCHÜTZ Weihnachtshistorie Werke von Schein & Weckmann Lefilliâtre/Mammel/Tubéry/La Fenice/+ CHRISTOPHORUS CHR 77404
SONG OF THE NATIVITY Werke von Lauridsen, Warlock, Rutter, Chilcott u.a. Christophers/The Sixteen CD (T01)
4010072774040
2004
CORO COR 16146
4 010072 774040
CD (P01)
2016
828021614620 8
28021 61462
0
MODERNE KLASSIKER
WEIHNACHTEN MIT DER QUEEN
Es erscheint paradox: Gerade an Weihnachten spielen Traditionen eine wichtige Rolle, und gerade in England werden sie mit besonderer Hingabe gepflegt. Nichtsdestoweniger haben ausgerechnet die Briten ein offenes Ohr für neue Weihnachtslieder, was nicht zuletzt an der leicht zugänglichen, weil gerne auch mal publikumsorientierten Tonsprache vieler zeitgenössischer Komponisten aus Großbritannien liegen dürfte. Der renommierte St John’s College Choir Cambridge unter Andrew Nethsingha präsentiert hier moderne Klassiker und nagelneue Kompositionen, denen eines gemeinsam ist: Sie sorgen für die richtige Weihnachtsatmosphäre!
Die Tradition der ‚Chapel Royal‘ ihrer Majestät lässt sich bis inss 13. Jahrhundert zurückverfolgen. Schon immer verfügte sie über ei-nen bedeutenden Chor. Dieser erreichte seine größte Blüte während d der Regierungszeit von Elisabeth I., als Byrd und Tallis gemeinsam das as Amt der königlichen Organisten ausübten. Die Chapel Royal exis-tiert bis heute und ist an ihrem derzeitigen Amtssitz, dem St. James' s' Palace, für die musi-kalische Gestaltungg der königlichen n Gottesdienste zu-ständig – auch an n Weihnachten. Das as Programm gibt also einen Eindruck davon, was Queen Elizabeth II. und ihr Hofstaat beim Weihnachtsgottesdienst zu hören bekommen.
WEIHNACHTEN IM ST JOHN’S COLLEGE, CAMBRIDGE Werke von Chilcott, Ord, Rutter, Finnissy u.a. Nethsingha/St John’s College Choir Cambridge SIGNUM CLASSICS SIGCD 458
ADESTE FIDELES Weihnachtslieder aus Her Majesty's Chapel Royal Werke von Weelkes, Britten, Tavener u.a. Choir of her Majesty’s Chapel Royal/+
CD (T01) 635212045824
2015 6
35212 04582
SIGNUM CLASSICS 4
SIGCD 460
CD (T01) 635212046029
2015
11
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2016
PERSÖNLICHE AUFNAHME
AUF EIN NEUES
EINZIGARTIG
Groß war die Freude bei François Lazarevitch, als ihm die schwedische Mezzosopranistin Sofi Jeannin von ihrem Anliegen berichtete, barocke Weihnachtsmusik aus Frankreich mit den Kindern und Jugendlichen der Maîtrise de Radio France einstudieren und auf CD einspielen zu wollen. Denn seit langem sammelte der Dirigent bereits Weihnachtsmusik aus französischen Quellen des 17. und 18. Jahrhunderts und stieß dabei auf zahlreiche Kompositionen von Marc-Antoine Charpentier, Michel-Richard Delalande, Claude Balbastre, Jean-François Dandrieu und Louis-Claude Daquin. Aus einfachen Volksweisen, den sogenannten ‚noëls‘, schufen die Komponisten mannigfaltige Werke, die ganz der opulent-barocken Ästhetik ihrer Zeit entspringen. Für Lazarevitch war es besonders wichtig, einerseits eine originalgetreue Interpretation der Werke wiederzugeben, diese gleichzeitig aber mit seinen und Sofi Jeannins musikalischen Vorstellungen zu garnieren, um eine ganz ‚persönliche‘ Aufnahme zu kreieren. Zusammen mit den Les Musiciens de Saint-Julien stellen der Dirigent und die Solistin Weihnachtskompositionen aus zwei Jahrhunderten vor und illustrieren gleichermaßen die kulturelle Vielfalt (Neu-)Frankreichs in dieser Zeit, was aus den verschiedenen regionalen Mundarten und Akzenten herausgehört werden kann.
Zehn Jahre ist es her, dass The King’s Singers mit ihrem Weihnachtsalbum Publikum und Presse gleichermaßen in frenetische Begeisterung versetzten. Auch wenn dieses Album nach wie vor reißenden Absatz findet, verwundert es nicht, dass der Ruf nach einer neuen Einspielung mit adventlich-weihnachtlichem Repertoire immer lauter wurde. Nun kommen die zweifachen Grammy-Preisträger diesem Wunsch nach und legen bei SIGNUM mit dem ‚Christmas Songbook‘ eine weitere CD mit Traditionals und Carols zur Weihnachtszeit vor. Nicht nur der Titel der CD erinnert an das vorangegangene Projekt ‚Great American Songbook‘, auch der Inhalt ist inspiriert von nordamerikanischer Folklore. Von ihren bevorzugten Arrangeuren wie Berty Rice, Keith Roberts oder Alexander L’Estrange ließen sich die Sänger bekannte Weisen aus Übersee neu bearbeiten. Jazzig und swingend kommen deshalb einige Titel der CD daher, und man hört deutlich, wie sehr sich die King’s Singers in den letzten Jahren mit der Interpretation von Swing, Jazz und Pop auseinandergesetzt haben. Das stets brillant klingende Vokalensemble schafft diesen stilistischen Brückenschlag mühelos, ohne glattgebügelt zu klingen. Neben den amerikanischen Songs erklingen auch europäische Weihnachtslieder, die von den King’s Singers im lockeren Swing-Stil dargeboten werden.
Das berühmte King’s College in Cambridge ist nicht nur eine Kaderschmiede für angehende herausragende Akademiker, auch in musikalischer Hinsicht braucht sich eine der renommiertesten Schulen Großbritanniens keineswegs zu verstecken. 1441 gründete König Heinrich VI. einen dazugehörigen Knabenchor, der sich zu den profiliertesten Klangkörpern dieser Art weltweit entwickelte. Zahlreiche bedeutende Musikerpersönlichkeiten begannen ihre Karriere in eben diesem Ensemble, unter anderem niemand Geringerer als Sir Edmund Davis oder der Tenor Michael Chance. Neben dem Hauptchor gibt es seit einigen Jahren auch noch The King’s Men, ein Kammerchorensemble, bestehend aus Oberstufenschülern des Colleges. Auf ihrer neuen CD-Produktion Twelve Days Of Christmas, erschienen beim Eigenlabel des King’s College, präsentieren die Vokalisten nunmehr ausgewählte Weihnachtslieder aus allen erdenklichen Stilrichtungen und Epochen. So erklingt Mariah Careys Weihnachtshit All I want for Christmas neben Rudolf the Red-nosed Reindeer. Die jungen Männer meistern diesen Stilmix durch ihren eleganten, äußerst ausgewogenen Klangcharakter und die subtile Musizierweise aufs Beste. Die innovative Zusammenstellung der interpretierten Werke macht diese CD zweifelsohne zu einem einzigartigen Weihnachtsalbum.
NOËL BAROQUE
CHRISTMAS SONGBOOK
TWELVE DAYS OF CHRISTMAS
Chansons de France et d’Ailleurs
Werke von Coots, Holst, Berlin, Parrish, Gruber u.a.
The King’s Men
Jeannin/Lazarevitch/Les Musiciens de Saint-Julien/
The King’s Singers
Steven Osborne, Klavier
Maîtrise de Radio France ALPHA ALP 266
CD (T01) 3760014192661
2016
3 760014 192661
SIGNUM SIGCD 459
CD (T01) 635212045923
6
2016 35212 04592
King’s College Choir 3
KGS 0017
822231701729
CD (M01) 8
2016
22231 70172
9
12
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2016
REPERTOIREWERK
GEBURTSTAGSMESSE
Wie viele böhmische Musiker verließ auch Jan Zach seine Heimat und gelangte 1747 nach Kurmainz, wo er als Violinist und Komponist für den Erzbischof Johann Friedrich Karl von Ostein tätig war. Von offenbar schwierigem Charakter war Zach ab 1756 ohne feste Anstellung und musste sich mit Konzerten, Unterricht sowie dem Verkauf seiner Musik über Wasser halten. Musica Florea und das Collegium Floreum interpretieren unter der Leitung von Marek Štryncl sein wohl bekanntestes Werk, das Requiem solemne in c-Moll, das bis ins 20. Jahrhundert hinein zum festen Bestandteil im Repertoire Prager Kirchenchöre gehörte.
Die langersehnte Geburt eines Thronfolgers (der spätere Ludwig XIV.) wurde auf Anordnung von Ludwig XIII. in den französischen Gesandtschaften in ganz Europa mit besonderem Pomp und Glanz gefeiert. Der französische Botschafter bestellte für die insgesamt viertägigen Feierlichkeiten bei Giovanni Rovetta (Vizekapellmeister an San Marco unter Claudio Monteverdi) eine Messe, die ihre prachtvolle und einzige Aufführung in San Giorgio Maggiore erfuhr. Benjamin Chénier hat für die Einspielung mit seinem Galilei Consort die Musik für diesen Festgottesdienst rekonstruiert. Das Ergebnis lässt den vergangenen venezianischen Glanz erneut erstrahlen.
JAN ZACH Requiem solemne c-Moll/Marienvesper D-Dur Štryncl/Musica Florea/Collegium Floreum SUPRAPHON SU 4209
GIOVANNI ROVETTA Messe für die Geburt von Ludwig XIV. Werke von Rovetta, Monteverdi, Rigati u.a. Chénier/Galilei Consort
CD (T01)
2016
099925420925
0
ALPHA
99925 42092
5
CD (T01)
ALP 965
3760014199653
2015 3 760014 199653
GEGENÜBERSTELLUNG
KÖNIGLICH
INTIM
Stilistisch könnten sich Joseph Jongen und Guy Weitz nicht stärker unterscheiden. Während Weitz ein Vertreter der französischen Orgeltradition des frühen 20. Jahrhunderts ist, orientiert sich Jongen stärker an der Ästhetik der Deutschen Schule. Für seine Gegenüberstellung hat Peter Van de Velde mit den Orgeln der Liebfrauenkathedrale und der St. Laurentiuskirche in Antwerpen ideale Instrumente ausgesucht.
Nach Sweelinck stellt Léon Berben mit Melchior Schildt einen weiteren Vertreter der Norddeutschen Orgelschule vor: Aus Diensten am Dänischen Königshof heimkehrend trat der Hannoveraner als Organist an der Marktkirche in die Fußstapfen seines Vaters. Léon Berben musiziert auf der Scherer-Orgel von St. Stephanus in Tangermünde, eine ideale Verbindung zwischen barockem Orgelklang und gotischer Akustik.
Prachtvolle Motettenaufführungen vor adligem Publikum waren fester musikalischer Bestandteil im absolutistischen Frankreich. Doch es gab auch kleinere, intimere Werke, die sogenannten ‚petit motets‘, worunter diejenigen von Charpentier als besonders feinsinnig gelten. Die Ensembles L’Apothéose und Vocale Ricercare stellen hier einige eindrucksvolle Beispiele dieser solistisch besetzten Kammermotetten vor.
GUY WEITZ: Das Orgelwerk
MELCHIOR SCHILDT
MARC ANTOINE CHARPENTIER
JOSEPH JONGEN: Orgelwerke
Das Orgelwerk
Miserere/+
Peter Van de Velde, Orgel
Léon Berben, Orgel der St. Stephanuskirche, Tangermünde
Ensemble L’Apothéose/Ensemble Vocale Ricercare
AEOLUS AE 11091
2 SACD hybrid (S02) 4026798110918
2016
4 026798 110918
AEOLUS AE 11121
SACD hybrid (U01) 4026798111212
2016
4 026798 111212
STRADIVARIUS STR 37048
CD (T01) 8011570370488
2016
8 011570 370488
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2016
HÄNDEL-FEST
SOUVERÄN
Wem es nicht möglich war, die gefeierten Inszenierungen von Georg Friedrich Händels Tamerlano und Alcina an der Brüsseler Oper La Monnaie live zu sehen, hat nun die Möglichkeit, diese zumindest zuhause auf Blu-ray nachzuerleben. Nicht nur die Inszenierung und die Kostüme, die sich stilistisch an einem Renaissancegemälde orientieren, sind erlesen, auch die Gesangssolisten sind hochkarätig, allen voran Sandrine Piau, Sophie Karthäuser, Ann Hallenberg und Christophe Dumaux. Das Diptychon der beiden Händel-Opern wird von Christophe Rousset und Les Talens Lyriques musikalisch prachtvoll in Szene gesetzt. Ein HändelFest, das sich wieder und wieder genießen lässt!
Die Musik von Niccolò Jommelli (1714-1774) lässt sich treffend als eine gelungene Verbindung der deutschen Komplexität mit französischen dekorativen Elementen und italienischem Schwung beschreiben, die zusätzlich von dem außerordentlichen Sinn des Komponisten für Bühnenwirkungen profitiert. Der italienische Countertenor Filippo Mineccia hat ein besonders glückliches Händchen beim Entdecken vergessener Opernperlen und stellt hier Arien für die Altstimme vor, die beispielhaft sind für Jommellis souveräne Beherrschung der gesangstechnischen Mö g l i c h k e i t e n , wie sie sich in seinen Opern, Oratorien und sonstigen geistlichen Werken manifestieren.
NICCOLÒ JOMMELLI Arien für Alt Mineccia/Illán/Nereydas
GEORG FRIEDRICH HÄNDEL: Alcina/Tamerlano Rousset/Piau/Hallenberg/Karthauser/Dumaux/Les Talens Lyriques Sound: Stereo 5.1| Bildformat: 16:9| Disc-Type: BD-50 Spielzeit: 188 Minuten (Disc 1), 190 Minuten (Disc 2) ALPHA
2 Blu-ray Disc (Z285)
ALP 715
3760014197154
PAN CLASSICS 2016
PC 10352
CD (T01) 7619990103528
2014 7 619990 103528
3 760014 197154
BEFREIUNGSSCHLAG
FRÜHWERK
Um seiner ‚Sclaverey‘ bei Erzbischof Colloredo in Salzburg zu entkommen, bewarb sich Mozart mit einer ernsten Oper in deutscher Sprache am Wiener Hof. Inspiriert von Voltaires Zaïre begann er mit der Komposition seiner Zaide, die eben die Sklaverei und Willkürherrschaft thematisiert. Doch brach er nach Fertigstellung der ersten beiden Akte die Arbeit ab, um seine Schaffenskraft fortan Idomeneo zu widmen. Demzufolge wurde Zaide zu Lebzeiten Mozarts nie aufgeführt. Ian Page verzichtet bei seiner Einspielung für SIGNUM CLASSICS auf eher fragwürdige Ergänzungen und präsentiert in seiner Mozart-Serie das fragmentarische Werk unverfälscht.
Kaum ein anderer Musiker hat die historische Aufführungspraxis so mitgeprägt wie René Jacobs; doch die wenigsten wissen heute, dass der belgische Dirigent seine Karriere einst als gefeierter Countertenor begann. Zu seinem 70. Geburtstag widmet sich ACCENT eben diesem bedeutenden Lebensabschnitt, indem es die Höhepunkte der zwischen 1978 und 1982 für das Label entstandenen Aufnahmen mit Musik von Purcell, Gluck, Beethoven und anderen auf fünf CDs wiederveröffentlicht. Zahlreiche prominente Interpreten aus der Alten-Musik-Szene wie z.B. Konrad Junghänel oder Wieland und Sigiswald Kujiken sind als Instrumentalbegleiter zu hören.
WOLFGANG AMADEUS MOZART Zaide Page/Bevan/Jackson/Clayton/The Orchestra of Classical Opera/+
RENÉ JACOBS – DER COUNTERTENOR Die ACCENT-Aufnahmen 1978-1982 Werke von Purcell, Buxtehude, Rossini, Gluck u.a. Jacobs/Kuijken/Immerseel/La Petite Bande/+
SIGNUM CLASSICS
ACCENT
SIGCD 473
CD (T01) 635212047323
2016 6
35212 04732
3
ACC 24321
5 CD (Z175) 4015023243217
1978-1982 4 015023 243217
13
14
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2016
PRÄMIERTER ZYKLUS
AUS DER VERSENKUNG
Der große finnische Komponist Jean Sibelius war einer der bedeutendsten und innovativsten Sinfoniker des 20. Jahrhunderts, der die traditionelle Struktur dieser Gattung fast genauso radikal umformte, wie es Beethoven in seiner Zeit getan hatte. Die von 2002 bis 2008 entstandenen vielfach prämierten Einspielungen mit dem London Symphony Orchestra unter Leitung des unvergessenen Sir Colin Davis sind hier zu einer Box zusammengefasst, die erstmals den kompletten LSOlive-Zyklus im SACD-Format präsentiert. Als Dreingabe gibt es eine Pure Audio Blu-ray, die alle Aufnahmen in extra audiophiler Klangqualität enthält.
Weil es in der angesetzten Probezeit nicht möglich war, Unstimmigkeiten zwischen den Orchesterstimmen und der Dirigierpartitur zu korrigieren, wurde die Uraufführung des Violinkonzerts von Roy Harris (1898-1979) – mit dem Cleveland Orchestra und George Szell – 1949 kurzerhand abgesagt. Das qualitätsvolle Werk musste daraufhin 35 Jahre auf seine Uraufführung warten und fand nur deshalb nie den eigentlich verdienten Weg ins Repertoire amerikanischer Vi o l i n k o n ze r t e . Tamsin WaleyCohen stellt es hier zusammen mit dem Pendant von John Adams (*1947) vor, dem ein ähnliches Schicksal glücklicherweise erspart geblieben ist.
JEAN SIBELIUS Die Sinfonien/Kullervo/Pohjolas Tochter/+ Davis/Groop/Mattei/London Symphony Orchestra/+
ROY HARRIS/JOHN ADAMS Violinkonzerte Waley-Cohen/Litton/BBC Symphony Orchestra
LSOlive
5 SACD hybrid/1 Pure Audio Blu-ray (Z184)
LSO 0675
822231167525
2002-2008 8
22231 16752
5
SIGNUM CLASSICS SIGCD 468
CD (T01) 635212046821
2016 35212 04682
6
1
LIVE!
EMOTIONALE WUCHT
INFERNALISCH
Auf dem Konzertprogramm des London Symphony Orchestras, das am 24. Oktober 2015 unter der Leitung von Valery Gergiev in New Jersey stattfand, standen u.a. Strawinskys Feuervogel sowie Bartóks drittes Klavierkonzert. Es ist übrigens die erste Live-Aufnahme des LSO außerhalb des Londoner Barbican Centre. Der Solist ist Yefim Bronfman, der gerade für seine Bartók-Interpretationen berühmt ist.
Nicht zuletzt wegen ihrer emotionalen Wucht wurde Dvořáks Neunte mit dem Beinamen ‚Aus der Neuen Welt‘ eine der beliebtesten aller Zeiten. Sie ist einer der Höhepunkte der Gesamteinspielung des sinfonischen Werks des Tschechen durch Marcus Bosch und die Staatsphilharmonie Nürnberg. Die kaum bekannte sinfonische Dichtung Die Mittagshexe überwältigt durch ihre musikalische Dramatik.
Unter dem Titel ‚Dance Infernal‘ gab EsaPekka Salonen mit dem Philharmonia Orchestra erfolgreiche Konzerte u.a. mit Werken von Bartók, die nun als Mitschnitt erscheinen. Zentrale Komposition ist die Tanzpantomime Der wunderbare Mandarin, dessen Aufführung von Adenauer wegen ‚moralischer Verwerflichkeit‘ verboten wurde. Daneben erklingen die Tanz-Suite und das Kammermusikwerk Contrasts.
IGOR STRAVINSKY: Der Feuervogel
ANTONÍN DVOŘÁK
BÉLA BARTÓK
BÉLA BARTÓK: Klavierkonzert Nr.3/
Sinfonie Nr.9/Die Mittagshexe/+
Der wunderbare Mandarin/Tanz-Suite/Contrasts
Suite aus ‚Der wunderbare Mandarin‘
Bosch/Staatsphilharmonie Nürnberg
Salonen/Philharmonia Orchestra/Philharmonia Voices/+
Bronfman/Gergiev/London Symphony Orchestra LSOlive LSO 5078
2 CD (MO2) 822231507826
8
2016 22231 50782
6
COVIELLO
SACD hybrid (U01)
COV 91618
4039956916185
2015
4 039956 916185
SIGNUM CLASSICS SIGCD 466
CD (T01)
635212046623
2016 6
35212 04662
3
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2016
HELLES ENTZÜCKEN
KONSEQUENTER ANSATZ
Mit seiner von der Kritik hochgelobten Einspielung einiger Streichersinfonien von Carl Philipp Emanuel Bach hat das exzellente Ensemble Café Zimmermann eindrucksvoll gezeigt, dass es ein besonders glückliches Händchen für die experimentelle und doch empfindsame Musik des Bach-Sohnes hat. Für die zweite ALPHAProduktion mit Werken des Komponisten wurde Kammer- und Vokalmusik in unterschiedlichsten Besetzungen ausgesucht. Einmal mehr begeistern die Interpreten mit einer charakteristischen Musikalität, die den ‒ nicht nur was Interpretationsfragen betrifft ‒ besonders anspruchsvollen Bach-Sohn sicherlich in helles Entzücken versetzt hätte.
Der Aufsehen erregende Beethoven-Zyklus mit Martin Haselböck und seinem Orchester der Wiener Akademie bei ALPHA schreitet weiter voran: Die Gesamteinspielung orientiert sich nicht nur an den Autographen Beethovens, sondern berücksichtigt darüber hinaus auch die originale Besetzungsstärke samt Orchesteraufstellung. Soweit möglich wird für das Projekt jeweils am Ort der Uraufführung der Werke aufgenommen. Die vierte Folge mit der dritten Sinfonie wurde daher im heute als ‚Eroica‘-Saal bekannten Raum des Palais Lobkowitz eingespielt. Als Ergänzung wurde das Septett Op.20 aufgenommen, das hier ebenfalls erklang. Eine Produktion von musikhistorischer Bedeutung! RESOUND BEETHOVEN VOL.4 Sinfonie Nr.3 ‚Eroica‘/Septett Op.20 Haselböck/Orchester der Wiener Akademie
CARL PHILIPP EMANUEL BACH Der Frühling – Kammer- & Vokalmusik Charlesworth/Café Zimmermann ALPHA ALP 257
CD (T01)
ALPHA
2016
3760014192579
ALP 474
3 760014 192579
2 CD (I02)
2015
3760014194740
3 760014 194740
DER TSCHECHISCHE VIVALDI
KAISERLICHER BEYFALL
Dem böhmischen Komponisten František Jiránek (1698-1778) wurde 1724-1726 von seinem musikbegeisterten Dienstherrn, dem Grafen Wenzel Morzin (eben jener, dem Antonio Vivaldi 1725 seine berühmte Konzertsammlung Op.8 mit dem Zyklus Le quattro stagioni widmete!) ein Studienaufenthalt in Venedig finanziert, wo er mit größter Wahrscheinlichkeit auch Unterricht bei Vivaldi erhielt. Seine Musik, besonders die spritzigen, Konzerte, werden erst seit kurzem für den Tonträger wiederentdeckt. Erstklassige Musiker wie Xenia Löffler und Sergio Azzolini lassen uns hier auf SUPRAPHON an ihrer Entdeckerfreude teilhaben.
Selbst Kaiser Joseph II. wohnte am 23. März 1783 dem AkademieKonzert im alten Wiener Burgtheater bei, als Mozart eine Reihe eigener Kompositionen präsentierte. Seinen Angaben zufolge spendete der Monarch ‚lauten Beyfall‘, nachdem das Konzert zu Ende gegangen war. An diesem Abend erklang ein Querschnitt aus dem Œuvre Mozarts: Arien aus Idomeneo und Lucio Silla, Ausschnitte aus Symphonien und Klavierkonzerten u.v.m. Jodie Devos und Sebastian Wienand spielten nun zusammen mit dem Millenium Orchestra unter der Leitung von Leonardo García Alarcón Teile dieses Konzertes bei RICERCAR ein.
FRANTIŠEK JIRÁNEK Konzerte Löffler/Azzolini/Semerádová/Collegium Marianum/+
WOLFGANG AMADEUS MOZART Das Wiener Konzert vom 23. März 1783 García Alarcón/Devos/Wienand/Millenium Orchestra
SUPRAPHON
RICERCAR
SU 4208
CD (T01) 099925420826
2016
RIC 361 0
99925 42082
6
2 CD (R02) 5400439003613
2016 5 400439 003613
15
16
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2016
MOZART AUF DEM BALKAN
PARALLELISMEN
MOZARTOVIC
BACH GESPIEGELT
Uwaga!
Präludien, Fantasien & Fugen Maurizio Croci, Cembalo & Orgel
ARS PRODUKTION ARS 38218
SACD hybrid (U01)
4260052382189
FRA BERNARDO
2016
FB 1611911
CD (T01)
4260307431914
4 260052 382189
2016
4 260307 431914
Mit einem Augen Augenzwinkern nzwinkker nimmt Uwaga! Mozart mit auf eine Balkanreise. Groovig, folkloristisch und jazzig interpretiert das Ensemble einige seiner Werke, darunter die Klaviersonate KV 311, das Alla Turca oder das Lacrimosa aus dem Requiem KV 626. Die Fantasie der Instrumentalisten (Violine, Viola, Akkordeon, Cello) scheint dabei kaum Grenzen zu kennen.
Auf dieser CD widmet idmet sich der italienische Cembalist und Organist Maurizio Croci den Tastenwerken Bachs, die sowohl für Orgel als auch für Cembalo konzipiert wurden. Häufig transformierte Bach seine Kompositionen zwischen den beiden Tasteninstrumenten hin und her, um die jeweiligen technischen und idiomatischen Möglichkeiten und Grenzen zu ergründen.
FALSCHER HASE
MEHR ALS FLÖTENTÖNE SWAN FAKE!
FRIEDRICH KUHLAU: Everhøj-Suite Op.100/Klavier-
Werke von Elgar, Mahler, Grieg u.a.
konzert C-Dur Op.7/Concertino für zwei Hörner Op.45
Uwaga!/Dortmunder Philharmoniker/
Ponti/Lanzky-Otto/Wekre/Maga/Odense Symphony
Philipp Armbruster
Orchestra
ARS PRODUKTION ARS 38220
SACD hybrid (U01)
4260052382202
2016
MUSICAL CONCEPTS MC 3101
4 260052 382202
CD (I01)
5055354431012
1990
5 055354 431012
Fü Fünf ünf Jahre lang beschäftigt beschäftigte sich Uwaga! mit großen Orchesterwerken. Unter dem bezeichnenden Titel ‚Swan Fake!‘ legt nun das Ensemble seine eigene, höchst ungewöhnliche Sicht auf Elgar, Mahler, Grieg u.a. vor. Jazzig und mit Balkangrooves gewürzt musiziert das Trio zusammen mit den Dortmunder Philharmonikern unter der Leitung von Philipp Armbruster.
Heute kennt man Friedri Friedrich i Kuhlau fast ausschließlich als Schöpfer reizvoller Kompositionen für Querflöte. Doch hinterließ der Wahldäne darüber hinaus auch konzertante Werke für diverse andere Instrumente und für Orchester. Einige dieser durchweg entdeckenswerten Kompositionen werden hier vom Odense Symphony Orchestra unter Othmar Maga vorgestellt.
ALLA ITALIANA
KONTRASTREICH HÄNDEL IN ITALIEN VOL. 2
BACH: Orchestersuite BWV 1067/Sonate BWV 1033/+
Bevan/Cunningham/London Early Opera
PENDERECKI: Flötenkonzert Ruhland/Norrington/Liebreich/ Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR/+
SIGNUM CLASSICS SIGCD 462
CD (T01)
2016
635212046227 6
35212 04622
COVIELLO COV 91610
SACD hybrid (U01) 4039956916109
7
2009/2010/2014
4 039956 916109
Die erste Folge der Reihe Handel in Italy wurde von der BBC als ‚splendid in every aspect‘ gerühmt. Vol.2 bietet Kantaten, Arien und geistliche Werke, die Händel während seines Aufenthalts in Italien komponierte: Die Sopranistinnen Sophie & Mary Bevan und Benjamin Bevan (Bass) musizieren zusammen mit der London Early Opera unter Bridget Cunningham.
Von der Presse als ‚Paganini Paga der Flöte‘ gepriesen stellt Tatjana Ruhland, Soloflötistin des Radio-Sinfonieorchesters Stuttgart des SWR, auf ihrer neuen CD Werke von Bach und Penderecki gegenüber, wobei sie in beiden Epochen große Stilsicherheit beweist. Elegant und subtil musiziert sie Bach, Penderecki hingegen erklingt feurig und energiegeladen.
EPOCHALES MEISTERWERK
GATTUNGSÜBERGREIFEND
JOHANN SEBASTIAN BACH
MUSICA FICTA
Goldbergvariationen
Werke von Gabrieli, Scarlatti, Verdi & Puccini
und andere Werke für Cembalo
Milano Saxophone Quartet
Wolfgang Glüxam, Cembalo FRA BERNARDO FB 1610921
2 CD (R02)
4260307439316
2016
ARS PRODUKTION ARS 38207
4 260307 439316
Ein goldener Becher Becher, gefül gefüllt mit hundert Louis d’Or, war der großzügige Dank, den Bach für seine ‚Clavier Ubung bestehend in einer ARIA mit verschiedenen Verænderungen vors Clavicimbal mit 2 Manualen‘ von Graf Kaiserling erhielt. Als Goldbergvariationen ging der epochale Zyklus, hier interpretiert von Wolfgang Glüxam, in die Musikgeschichte ein.
SACD hybrid (U01)
4260052382073
2016
4 260052 382073
Verschiedenste Werke au aus us 400 Jahrhunderten und diversen Gattungen der italienischen Musikgeschichte stellt das Milano Saxophone Quartet auf seiner CD ‚Musica ficta‘ vor. Die Kompositionen von Gabrieli, Scarlatti, Verdi und Puccini wurden vom Ensemble selbst, Alberto Di Priolo und keinem Geringeren als Salvatore Sciarrino für Saxophonquartett bearbeitet.
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NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2016
EXPERIMENTE
EIFERSUCHT
Seit jeher war das Streichquartett ein Experimentierfeld von Komponisten, allen voran Mozart und Haydn. Doch auch Dmitri Schostakowitsch sah in der kammermusikalischen Gattung Möglichkeiten, denen er in seinem symphonischen Schaffen nicht nachgehen konnte. Erst spät setzte er sich damit auseinander ‒ in einer Zeit, in der die Repressalien des Sowjetregimes immer stärker auf seinen Schultern lasteten. Zwischen 1937 und 1974 entstanden fünfzehn Streichquartette, die allesamt von großer Verzweiflung geprägt sind. CHANDOS präsentiert hier auf sechs CDs den Livemitschnitt des kompletten Zyklus mit dem Brodsky Quartet.
Im Norden Seelands spielte sich vor 700 Jahren auf Schloss Gurre eine Liebestragödie ab: Königin Helvig ermordete die Geliebte ihres Gatten König Waldemar IV. Atterdag. Der dänische Schriftsteller Jens Peter Jacobsen nahm diese Geschichte als Vorlage für seine Dichtung der ‚Gurre Lieder‘. Von 1900 bis 1911 vertonte Schönberg die Texte in einem für ihn ungewöhnlich langen Zeitraum. Ursprünglich schwebte ihm ein Liederzyklus mit Klavierbegleitung vor, doch nach Beratschlagung mit Zemlinsky fertigte er eine Orchesterfassung an. Dieser widmet sich nunmehr Edward Gardner mit Solisten und dem Bergen Philharmonic Orchestra & Chorus.
DMITRI SCHOSTAKOWITSCH Die Streichquartette Brodsky Quartet CHANDOS CHAN 10917
ARNOLD SCHÖNBERG Gurre-Lieder Gardner/Mellor/Larsson/Allen/Bergen Philharmonic Orchestra & Chorus/+
6 CD (M06)
2016
095115191729
0
CHANDOS
95115 19172
CHSA 5172
9
2 SACD hybrid (T02) 095115517222
2016 0
95115 51722
2
ARRIVIERT
IRISCHES MULTITALENT
KOSMOPOLITISCH
Mozart komponierte das 17. Klavierkonzert für seine Schülerin Barbara Ployer, die wegen der virtuosen Satzstruktur des Stücks eine äußerst begabte Spielerin gewesen sein muss. Er scheint mit diesem Werk endgültig in der Ästhetik der Wiener Klassik angekommen zu sein. Der französische Starpianist Jean-Efflam Bavouzet präsentiert es hier zusammen mit dem Konzert KV 456 und dem Divertimento KV 137.
Als erster nicht-russischer Pianist nach 1958 erhielt der Ire Barry Douglas mit gerade einmal 26 Jahren die Goldmedaille beim Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau. Es folgte eine beeindruckende Karriere als Pianist und bisweilen als Dirigent. Jetzt tritt er auch als Arrangeur in Erscheinung: mit eigenen Bearbeitungen keltischer Volksweisen, die mit Begleitung traditioneller Instrumente einspielt wurden.
Mit noch nicht einmal 50 Jahren kann die britische Komponistin Roxanna Panufnik auf ein außerordentlich breites Œuvre zurückblicken. Besonders die Weltmusik liegt ihr am Herzen, so auch bei ihrem Violinkonzert ‚Four World Seasons‘, zu dem sie sich von der berühmten Vorlage Vivaldis inspirieren ließ. Beide Werke wurden von Tasmin Little und dem BBC Symphony Orchestra eingespielt.
WOLFGANG AMADEUS MOZART
CELTIC AIRS
VIVALDI/PANUFNIK
Klavierkonzerte Nr.17 & 18/Divertimento KV 137
Arrangements von Barry Douglas
A Violin for All Seasons
Bavouzet/Takács-Nagy/Manchester Camerata/+
Douglas/McGeown/McKay/Stout
Little/BBC Symphony Orchestra
CHANDOS CHAN 10929
CD (T01) 095115192924
2016 0
95115 19292
CHANDOS 4
CHAN 10934
CD (T01) 095115193426
0
2016 95115 19342
CHANDOS 6
CHSA 5175
SACD hybrid (U01) 095115517529
0
2016 95115 51752
9
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NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2016
AM ANFANG
MEHRDIMENSIONAL
In seiner großbesetzten sinfonischen Komposition Bereshit („Am Anfang“) setzt sich der Komponist und Dirigent Matthias Pintscher (*1971) mit dem alttestamentarischen Schöpfungsmythos auseinander. Quasi aus dem Nichts lässt er ein fulminantes Orchesterwerk entstehen, das hier vom Ensemble Intercontemporain (dem Pintscher seit 2013 als künstlerischer Leiter vorsteht) unter seinem Dirigat für ALPHA eingespielt wurde. Darüber hinaus sind auf der vorliegenden Produktion noch zwei weitere Kompositionen Pintschers nach biblischen Motiven zu hören: Uriel für Cello und Klavier sowie Songs from Solomon’s Garden, ein Liedzyklus für Bariton und Kammerorchester.
Unkonventionelle Interpretationen sind das Markenzeichen von Maxime Pascal und seinem Ensemble Le Balcon. Zusammen mit dem Komponisten und Arrangeur Arthur Lavandier beschäftigt sich Pascal nun mit Berlioz‘ Symphonie fantastique und stellt hier das Ergebnis der ‚de-komponierten‘ Sinfonie vor. Nicht nur das Arrangement verspricht Unkonventionelles, auch die technische Umsetzung ist innovativ und wird mit einer 3D-Version (transaural, binaural, 5.1) geliefert. Das Festival Berlioz in La Côte Saint-André ließ eigens für diese Aufnahme 300 und 600 kg schwere Glocken gießen, die im berühmten Songe d’une nuit du Sabbat zu ihrem spektakulären Einsatz kommen.
MATTHIAS PINTSCHER Bereshit/Uriel/Songs from Solomon’s Garden Pintscher/Ensemble Intercontemporain ALPHA ALP 218
HECTOR BERLIOZ/ARTHUR LAVANDIER Symphonie fantastique Pascal/Le Balcon
CD (T01) 3760014192180
2016
ALPHA ALP 539
3 760014 192180
CD (T01) 3760014195396
2016 3 760014 195396
WELTERSTEINSPIELUNG
SOLISTISCH
Jüngst von der Queen zum Ritter geschlagen gehört Sir James MacMillan zu den bedeutendsten britischen Komponisten der Gegenwart. Cello-Legende Rostropowitsch wünschte sich von ihm ein Konzert, das er selbst 1997 uraufführte. 2010 folgte dann das Violinkonzert im Gedenken an die Mutter MacMillans. Die Uraufführung mit dem LSO unter Valery Gergiev war ein überragender Erfolg. Den hochvirtuosen Solopart bekleidete damals wie in der vorliegenden Weltersteinspielung bei ONYX CLASSICS Vadim Repin. Ebenfalls erstmals aufgenommen erklingt MacMillans Sinfonie Nr.4. Es spielt das BBC Scottish Symphony Orchestra unter Donald Runnicles.
Obwohl Éric Montalbetti (*1968) bereits im Alter von elf Jahren zu komponieren begann und zwanzig Jahre lang der künstlerische Leiter des Orchestre Philharmonique de Radio France war, stellte er erst 2015 seine eigenen Werke der Öffentlichkeit vor. Inspiriert von Größen der Klassischen Moderne wie Wassily Kandinsky, Jean Cocteau, Francis Poulenc oder Bruno Maderna verfasste er zahlreiche Solowerke, von denen einige nun in einer Aufnahme mit Kompositionen für Klavier, Horn, Violoncello, Violine und Klarinette vorliegen. Hervorragende Solisten wie FrançoisFrédéric Guy und Tedi Papavrami garantieren ungetrübten Hörgenuss.
JAMES MACMILLAN Violinkonzert/Sinfonie Nr.4 Runnicles/Repin/BBC Scottish Symphony Orchestra/+ ONYX CLASSICS ONYX 4157
ÉRIC MONTALBETTI (*1968) Solos – A Personal Diary in Music Guy/Papavrami/Baldeyrou/Capezzali/Guerrier
CD (T01) 880040415725
2016 8
80040 41572
ALPHA 5
ALP 263
CD (T01) 3760014192630
2016 3 760014 192630
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2016
NEU IM VERTRIEB BMC RECORDS Seit der Gründung 1998 ist BMC RECORDS nicht mehr nur Insidern ein Begriff. Über die letzten Jahre hinweg hat sich das Label mit seiner Mischung aus Klassik und Jazz international einen Namen gemacht. Für den Posaunisten Làszló Gȍz war es ein lang gehegter Traum, ein Label zu gründen, das sich im Besonderen ungarischen Komponisten und Interpreten widmet. Seither erschienen zahlreiche CDs mit Musik verschiedenster Stilrichtungen. Die einzigartigen Jazz-Einspielungen stießen auf großes Interesse. Aus Gȍz‘ Traum hat sich nun längst ein nicht wegzudenkender Teil im Budapester Musikleben entwickelt: Neben dem Label unterhält BMC eine Konzerthalle, eine Bibliothek und einen Jazz-Club. László Gȍz (© Hrotko Balint)
WAS WÄRE WENN? Dieser Frage geht Péter Eötvös in seiner Oper Paradise Reloaded nach. Nach einem Libretto von Albert Ostermaier komponierte er ein Bühnenwerk, das sich der Frage widmet, welche Auswirkungen es für die gesamte Menschheitsgeschichte gehabt hätte, wenn nicht Eva, sondern Lilith die biblische Mutter der Menschheit gewesen wäre. In der vorliegenden Aufnahme brilliert Annette Schönmüller als Lilith, Holger Falk gibt als Lucifer ihren diabolischen Gegenspieler. PÉTER EÖTVÖS Paradise Reloaded (Lilith) Vajda/Schönmüller/Falk/Nelsen/Hungarian Radio Symphonic Orchestra/+ BMC RECORDS BMCCD 226
2 CD (N02)
2014
5998309302268
5 998309 302268
BULGARISCHER KOSMOS
UNERWARTETES
IN MEMORIAM
Als Früheinsteiger mit fünfzehn ist Gyula Babos seit mehr als 40 Jahren eine feste Größe der ungarischen Jazz-Landschaft. Er musizierte mit Weltstars wie Frank Zappa, Herbie Mann, Tony Scott u.v.m. Für dieses Album ließ er sich nicht ‒ wie man meinen könnte ‒ von Bartóks Mikrokosmos, sondern von den Sechs Tänzen im bulgarischen Rhythmus inspirieren und improvisiert lose über die musikalische Vorlage.
Normalerweise ist der Saxophonist Béla Ágoston für seine ungewöhnlichen Jazz-Interpretationen auf den verschiedensten Instrumenten der Saxophon-Familie bekannt. Ein „verwunschenes Schloss, auf dem alle Konventionen fehlen“ ist sein musikalisches Ideal. Mit seinem Quartett Knutdut Men geht er auf diesem Album jedoch andere Wege: puristischer, glasklarer Jazz, den er lediglich auf dem Tenorsax spielt.
Es war ein trauriger Anlass für Michiel Braams Konzert am 9. Dezember 2015 im Jazz-Club des BMC. Seine Studenten hatten es im Gedenken an einen verstorbenen Kommilitonen organisiert, auf dessen Beerdigung Braam bereits sein Gloomy Sunday gespielt hatte. Normalerweise gestaltet der Künstler seine Konzerte spontan. In diesem Fall überlegte er sich im Vorfeld genau, was auf der Bühne zu hören sein wird.
GYULA BABOS
KNUTDUT MEN
MICHIEL BRAAM
Makrokozmosz
Dunno
Gloomy Sunday
Babos/Fekete-Kovács/Winand/+
Ágoston/Murány/Pengő/Hárságy
BMC RECORDS BMCCD 234
CD (S01)
5998309302343
2015 5 998309 302343
BMC RECORDS BMCCD 236
CD (S01) 5998309302367
2016
5 998309 302367
BMC RECORDS BMCCD 237
CD (S01) 5998309302374
2015 5 998309 302374
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I M P O RT R ÄT An dieser St Stel ellee möchten wir Ihnen monatlich ein inen en Künstller oder d r Kom ompo ponisten aus dem Verrtr triebsprogra ramm mm von note 1 music kurz vorsttel elle len. Verbunden ist das Portrait mit einem ausgewählten Tit itel el zu einem attrak akti t ven So Sond nder erpr p eis.
FARBTÖPFE DER MUSIKGESCHICHTE – ANGELA HEWITTS BACH-TRANSKRIPTIONEN „Neben der Mona Lisa steht ja auch kein Farbtopf“ soll ein Pariser Haute-Cuisinier einer Anekdote zufolge erwidert haben, als er gefragt wurde, weshalb keine Salzstreuer auf den Tischen seines Restaurants stehen. Nun lässt sich diese selbstbewusste Antwort durchaus auf die Musik übertragen, denn nicht wenige Puristen halten es für nahezu undenkbar, Werke großer Meister für andere Instrumente zu arrangieren. Dabei ist die Kunst der Bearbeitung so alt wie die Musik selbst. Gerade zu Johann Sebastian Bachs Zeiten, als es so etwas wie das ‚absolute‘ Kunstwerk noch nicht gab, sind Bearbeitungen eigener oder fremder Werke eine allgegenwärtige Erscheinung, hat er doch beispielsweise selbst Concerti grossi von Vivaldi umgeschrieben. In die Tradition der Bearbeitung stellt sich nun auch Angela Hewitt auf ihrer CD ‚Bach Arrangements‘, die 2013 bei HYPERION erschien. Man könnte meinen, mit fast 200 Originalkompositionen hätte Bach genügend Werke hinterlassen, die ein
Pianistenleben ausfüllen können. Doch Angela Hewitt will auch neue Wege gehen, weswegen Sie sich nun verschiedensten Bachwerken zuwendet, die nicht für das Cembalo entstanden: Sinfonien zu Kantaten, Chöre oder Sätze aus Kammermusiksonaten. Zu den Bearbeitern, die auf dieser EinspieAngela Hewitt (© Ole Christiansen) lung zu finden sind, gehören keine Geringeren als Wilhelm Kempff oder John Ireland. Zu hören sind auch Arrangements von Angela Hewitt selbst, die im Booklet die persönliche Verbundenheit zu den von ihr bearbeiteten Werken erläutert. Gewohnt brillant und feingliedrig interpretiert sie das eingespielte Programm, so dass man zu der Auffassung kommen könnte, Bach habe diese Werke für ein Tasteninstrument geschrieben. Vermutlich hat Ferruccio Busoni recht, wenn er schreibt: „Universelle Musik bleibt universell, egal durch welches Medium sie erklingt“, und Busoni hätte diese Bearbeitungen sicherlich auch zur Monatsempfehlung erklärt.
CD-EMPFEHLUNG DES MONATS Nur diesen Monat €9,99* *UNVERBINDLICHE PREISEMPFEHLUNG INKL. MWST.
BACH-TRANSKRIPTIONEN Angela Hewitt, Klavier
HYPERION CDA 67309
CD (Z580) 034571173092
2001-2016 0
34571 17309
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PRESSESTIMMEN: „Angela Hewitts künstlerisch unvergleichliche Aufnahmen von Bachs Klavierwerken sind eine herausragende Bereicherung des Bach-Repertoires.“ Fanfare, USA „Die Musik ist ein Labsal; bei diesen Klängen gewinnt man innere Ruhe. Angela Hewitt sublimiert diese Stücke in der klavieristischen Beschränkung zu Kraftzentren – ein Geschenk für jeden Hörer.“ FonoForum
. Carl-Benz-Straße 1 . D-69115 Heidelberg . Tel: 06221/720226 . Fax: 06221/720381 .
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