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Peter Noser
Sonja Schobinger
Zur Eröffnung der Ausstellung
Sonja Schobinger
Peter Noser
UNFOLDING MOMENTS
Bei Nosers Kunst handelt es sich in erster Linie um 3D, oft in Form einfallsreicher Basreflief-Objekte. Meist sind es kleine bis mittelgrosse, farbenfrohe Objekte, die sich häufig zu Ensembles zusammensetzen und die Präsenz einer Installation annehmen. Zu diesen Formen gehörten schon tiefe Scheiben mit figürlichen Zusätzen („Welt“-Serie), solide Quasi-Paranthesen und spitze Strahlenformen („Fitzli“-Serie), organische Dreiecke mit konkaven Seiten in Freiform („Confetti“-Serie“) u.a. Da sind auch vollkommen gerundete Skulpturen, zu denen seine linearen Arbeiten wie die unkonventionellen „Türme“ sowie frühere durchgerostete Metallobjekte gehören. Als Adjektive, die seine Arbeiten beschreiben, würde ich neben einfallsreich auch schräg, individuell, persönlich und verspielt wählen. Die beiden letzteren beschreiben auch Peter als Person und deuten den Charme seiner Kunst an. Da findet man keine laute, unpersönliche Ironie, sondern im Gegenteil Individualität und Verzauberung.
Wie aufgehende Blüten entfalten sich in Sonja Maria Schobingers Fotografien Momente zu einer Art tableau vivant privater Lebensräume, um sich dann zu Stimmungsbildern zu verdichten, die in der Erinnerung lange nachwirken. Es ist als klängen in ihnen Gespräche, Gedanken und Begegnungen nach – oder das Erlebnis eines immer wieder neuen Staunens. Selbstportraits in Schwarz-Weiss setzen den forschenden Blick auf ein heranwachsendes Selbst ins Bild, den Fotografin und Modell gleichermassen auf einander richten. Landschaften in diffusem Licht erscheinen geheimnisvoll. Etwas Träumerisches haftet ihnen an -- als ob sie gleich wieder im Verschwinden begriffen wären. Pflanzen vom Wegrand zeigen sich in lauten Farben oder in stark kontrastierendem Licht- und Schattenspiel. Sie wirken dabei fragil und dramatisch zugleich. Im visuellen Dialog mit den Dingen, die ins Blickfeld geraten, tritt so Alltägliches in seiner Einzigartigkeit hervor. Ob Pflanze, Mensch oder Landschaft, sucht der Blick Wege, im Unscheinbaren neue Möglichkeiten zu entdecken. In diesem Sinne sind die Bilder Erkundungen der Umgebung. Sie untersuchen Vertrautes, Faszinierendes, Vergangenes, Mögliches oder Undurchsichtiges. Es eint sie ein Fokus, der gleichermassen Erforschen und Staunen ist. In vergleichbarer Weise absorbieren sie in der Betrachtung unsere Aufmerksamkeit. Es ist das ernsthafte Spiel einer kontinuierlichen Suche nach Sinnlichkeit im Alltäglichen. Bilder, die Momente sinnlichen Erwachens beschreiben: intensiv, geheimnisvoll, fragil, vergänglich und kostbar – Blüten gleich. Sophie Staub - Kunsthistorikerin
Nosers Objekte nehmen oft auf eine geistreiche, wissende und doch freundschaftliche Weise auf andere Kunstwerke Bezug, wobei sie stilistisch stets seine eigenen bleiben. Ich denke dabei v.a. an die „Welt“-Objekte, die auf seine Freunde, Gönner, Sammler und Kunsteinflüsse verweisen, einschliesslich Alberto Giacometti, Not Vital oder Bernhard Lüthi. Andere Werke können schon mal spitzbübisch Gedanken an Pfeile oder Sonnenstrahlen, Sterne, Vulven, Wolken, Bäume, Hunde und Paare erwecken und miteinander verbinden. Ich könnte das für den Kunsthistoriker so charakteristische Spiel von Finde-den-Kunstverwandten, indem ich John Seery, Barnett Newman, die Skulpturen von Cy Twombly und andere aufzähle, aber in Nosers Fall würde das töricht erscheinen. Peter Noser selbst setzt sich über diese hinweg mit seiner Freude an vielfältige Anspielungen, seinem Witz, seiner Verschmitztheit und seiner Schöpfungslust. Dr. Mark Staff Brandl - Kunsthistoriker
Sonja Schobinger Peter Noser sind Sie und Ihre Freunde sehr herzlich eingeladen. VERNISSAGE
Samstag 3. Oktober I 14 – 18 h in Anwesenheit der Künstler
AUSSTELLUNG
3. Oktober bis 7. November 2015
ÖFFNUNGSZEITEN
Do + Fr 14 – 17 h I geschl. Do 22.10. Sa 11 – 15 h So
ADRESSE
4.10., 18.10., 1.11. I 11 – 13 h
Kunstraum Egg I Susanna Hofmann Dorfstrasse 22 I CH-8132 Egg www.kunstraumegg.ch I +41 44 984 47 75