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Plakate Umwelttage 2007

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Bauen für die 2000-Watt-Gesellschaft Heute sind wir eine 6000 WattGesellschaft. Um zur 2000Watt-Gesellschaft zu gelangen, sind vor allem im Gebäudebereich grosse Anstrengungen notwendig. Das Bauen und Bewirtschaften von Gebäuden verschlingt rund die Hälfte des gesamten Energieverbrauchs der Schweiz (3000 Watt pro Person). Die Bereiche Wärme, Baustoffe, Elektrizität und die durch das Gebäude verursachte Mobilität müssen durch geeignete Gebäudekonzepte energieeffizienter und sparsamer werden. Nachhaltige Stadt Zürich — auf dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft Das Hochbaudepartement ist in diesem Legislaturschwerpunkt des Stadtrats verantwortlich für das Themenfeld „Nachhaltiges Planen, Bauen, Bewirtschaften“. Wärme Baustoffe Elektrizität Mobilität Der Bereich Wärme umfasst das Raumklima (heizen, kühlen und lüften) und das Warmwasser. Der Bereich Baustoffe beinhaltet die graue Energie vom Abbau der Rohstoffe bis zum fertigen Bauprodukt. Der Bereich Elektrizität umfasst die Beleuchtung und den Betrieb der Geräte. Der Bereich Mobilität umfasst das Fliegen, Auto- und Zugfahren. Wärme: Stadtspital Triemli: Klimawandel im Spitalzimmer Dank der enormen Kompaktheit des neuen Bettenhauses kann die graue Energie der Baustoffe tief gehalten werden. Und nicht nur das: auch das Heizen ist kaum mehr nötig. Um energetisch gesamthaft gut dazustehen, darf aber nicht nur das Energiesparen im Winter Das Patientenzimmer im neuen Bettenhaus Triemli soll zur schnellen Genesung beitragen: Durch ein angenehmes Farbkonzept, eine schöne Aussicht und vor allem durch hohen Komfort. optimiert werden. Knackpunkt ist das Kühlhalten des Raumes im Sommer mit dem Anspruch, immer noch genügend Tageslicht in den Raum zu bringen. Eine energetische Optimierung umfasst also alle Bereiche: Wärme, Kälte und Licht. Um auch in 20 Jahren im Spitalzimmer nicht übermässig zu schwitzen, schliessen wir mögliche Szenarien des Klimawandels heute schon in unsere Betrachtungen ein. Abbildungen: APH/Architron, Zürich (grosses Bild) APH/Raumgleiter, Zürich (kleine Bilder) Stadtspital Triemli Zürich, Neubau Bettenhaus Bauherrschaft: Stadt Zürich, Immobilienbewirtschaftung vertreten durch: Amt für Hochbauten der Stadt Zürich Architekten: Aeschlimann, Prêtre, Hasler Architekten AG, Zürich Fertigstellung: 2013 Standard: angestrebt Minergie-P-ECO, 2000-Watt-Gesellschaft Budget BKP 1-9: 290 Mio CHF Nachhaltige Stadt Zürich — auf dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft Baustoffe: Altersheim Trotte: Ideenreiche Architektur für energiearme Bausubstanz Schon im Architekturwettbewerb wurde beim Altersheim Trotte grosses Gewicht auf die Energieeffizienz gelegt und ein Entwurf im Minergie-P-Standard gefordert. Die grosse Kompaktheit des neuen Heimes bringt alle Voraussetzungen mit, um diesem Anspruch gerecht zu werden. Raumwärme wird nur in geringem Masse Wenig graue Energie bedeutet nicht Jutestatt-Plastik-Architektur sondern innovative Bausysteme. Die attraktiven zweigeschossigen Aufenthaltszonen in den Korridoren ermöglichen ein modernes Zusammenleben im Alter. benötigt und für die Warmwasserproduktion steht die Sonnenenergie zur Verfügung. Positive Folge: Dank der grossen Kompaktheit und einem raffinierten statischen System wird auch die graue Energie der benötigten Baustoffe massiv reduziert. Ein Tiefgaragenparkplatz ist nicht nur teuer in Franken sondern auch in Energie. Liegt die Garage unter dem Gebäude braucht es mehr Beton in der Gebäudestatik. Liegt die Garage neben dem Gebäude, braucht es eine zusätzliche Betondecke. Abbildungen: Enzmann + Fischer AG, Zürich. Bild Garage: Andrea Helbling Altersheim Trotte, Zürich Wipkingen Bauherrschaft: Stadt Zürich, Immobilienbewirtschaftung vertreten durch: Amt für Hochbauten der Stadt Zürich Architekten: Enzmann + Fischer AG, Zürich Fertigstellung: 2012 Standard: angestrebt Minergie-P-ECO Budget BKP 1-9: 38 Mio CHF Nachhaltige Stadt Zürich — auf dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft Elektrizität: Verwaltungszentrum Werd: Stromsparen für mehr Innovation Bei den Schulen und Büros sind die Beleuchtung und Bürogeräte für den grössten Teil des Stombedarfs verantwortlich. Im Bereich Wohnen hingegen sind es die grossen, fest installierten Haushaltgeräte (Kochherd, Gefrierschrank, Waschmaschinen und Tumbler). Der Stromverbrauch steigt stetig, da laufend neue Anwendungen auf den Stehleuchten, die den hohen energetischen Ansprüchen gerecht werden, sind rar. Ein städtischer Wettbewerb ermöglichte neue, innovative Konzepte. Heute gibt es diverse energiesparende Stehleuchten, eine davon rege eingesetzt im Verwaltungszentrum Werd. Markt kommen. Um diesen Trend umzukehren, sind nur hocheffiziente Geräte gut genug. So werden in diversen Wohnsiedlungen nur Geräte mit Energieetikette der besten Klassen eingesetzt. In der Wohnsiedlung Werdwies werden Tumbler eingesetzt, die pro kg Wäsche nur halb so viel Strom benötigen wie konventionelle Wäschetrockner. Innovation und modernste Geräte sind nicht nur in den Hochpreissegment-Bauten gefragt. Wo solche Geräte fehlen, ist Innovation gefragt, zum Beispiel bei der Wäschetrocknung oder den Stehleuchten für das Verwaltungszentrum Werd. Zürcher Umwelttage 2007 Abbildungen: Theo Stalder, Visus GmbH, Zürich Verwaltungszentrum Werd, Zürich Bauherrschaft: Stadt Zürich, Immobilienbewirtschaftung vertreten durch: Amt für Hochbauten der Stadt Zürich Architekten: Burkhalter + Sumi GmbH, Zürich Baujahr: 1970 - 1975 Sanierung: 2003 - 2004 Standard Beleuchtung: Minergie Kosten BKP 1-9: 51 Mio CHF Nachhaltige Stadt Zürich — auf dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft Mobilität: Überbauung Sihlbogen: Ich bin auch ein Bahnhof Die Überbauung Sihlbogen steckt voller Innovationen. Die Unternehmer-Baugenossenschaft hat erkannt, dass das Bauen für die 2000-Watt-Gesellschaft neue Herausforderungen beinhaltet und erprobt an diesem Bau ihre eigenen technischen Entwicklungen. Damit verschafft sie sich eine vorteilhafte Position im Markt. So hat sie auch den Aspekt Mobilität besonders innovativ gelöst: Im Sihlbogen gibt es mehr Wohnungen als Parkplätze, einige davon sind als Car-Sharing-Standort vorgesehen. In der ersten Etappe werden die Wohnhäuser erstellt, die von der wunderschönen Lage an der Sihl profitieren. Doch die gute Lage hört nicht bei der Aussicht auf: Die perfekte Erschliessung durch die Sihltalbahn eröffnet den Mietern und der Bauherrschaft neue Wege zu einer nachhaltigen Mobilität. Und: Wer im Sihlbogen wohnt, fährt gratis mit der S-Bahn. Das entsprechende Jahresabonnement ist in der Wohnungsmiete inbegriffen - der Bahnhof dazu steht sozusagen vor der Haustür. Abbildungen: Dachtler Partner AG, Zürich / Architron GmbH Wohn- und Gewerbeüberbauung Sihlbogen, Zürich Leimbach Bauherrschaft: Baugenossenschaft Zurlinden Architekten: Dachtler Partner AG, Zürich Baubeginn: 2008 Standard: 2000 Watt-kompatibel Budget BKP 1-9: n.A. Nachhaltige Stadt Zürich — auf dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft Bauen für die 2000-Watt-Gesellschaft: heute für morgen! Das Hochbaudepartement hat in den letzten Jahren viel dazu beigetragen, Neubauten und Erneuerungen umwelt- und energiegerecht zu Erfüllung Grenzwert Heizwärmebedarf 1998 - 2006 realisieren. 1.20 Die nächsten Schritte zur 2000-Watt- Erfüllung Grenzwert Heizwärmebedarf 1998 - 2006 1.00 1.20 Gesellschaft: 0.80 1.00 0.60 0.80 0.40 0.60 0.20 0.40 0.00 0.00 Für Neubauten ist frühzeitig das Potenzial für Minergie-P zu klären. Minergie-P ist der Neubaustandard der 2000-Watt-Gesellschaft. 2 Bei Sanierungen und Instandsetzungen muss die Eignung für die Vorgaben Minergie von Neubauten geprüft werden. 3 Im Bereich Strom braucht es Innovation. Für Wohnbauten sollen nur hocheffiziente Geräte gemäss www.topten.ch eingesetzt werden. 4 Es ist zu prüfen, ob der ganze Wämebedarf mit erneuerbaren Energien gedeckt werden kann. Für die 2000Watt-Gesellschaft steht längerfristig vorwiegend erneuerbare Energie zur Verfügung. 5 Neubauten erfüllen das Gebäudelabel Minergie-ECO für eine gesunde und ökologische Bauweise. 6 Wir verlangen ein Mobilitätskonzept. 7 Bei Bauprojekten wird innerhalb der ersten 2 Jahre nach Betriebsaufnahme eine Erfolgskontrolle, bei bestehenden Bauten eine Betriebsoptimierung durchgeführt. Auswertungen der Architekturwettbewerbe für Wohnbaugenossenschaften im Amt für Hochbauten 1998-2006: 1 0.20 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 11 12 13 14 15 16 17 18 19 Objekte 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Objekte Heizwärmebedarf 250 200 250 Qh [ M J / m 2] 150 200 keine Angaben 50 100 0 0 18 19 Der effektive Heizwärmebedarf hat in den Architekturwettbewerbe letzten Jahren konstant abgenommen. 19 1 1 2 2 3 3 4 4 100% 5 5 6 6 7 7 8 9 10 11 12 13 14 15 keine Angaben 50 keine Angaben 150 keine Angaben Qh [ M J / m 2] 100 Architekturwettbewerbe 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 16 17 18 Erneuerbare Energien 90% Anteil [%] Erneuerbare [%] Anteil Erneuerbare 80% 100% 70% 90% 60% 80% 50% 70% 40% 60% 30% 50% 20% 40% 10% 30% 0% 20% 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 13 14 15 16 17 18 19 Architekturwettbewerbe 10% 0% 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Architekturwettbewerbe Der Anteil an erneuerbarer Energie nimmt zwar zu, schwankt jedoch sehr stark. Noch nicht überall finden sich geeignete Voraussetzungen für den Einsatz erneuerbarer Energien. Nachhaltige Stadt Zürich — auf dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft