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Polo Hofer (70er- und 80er-Jahre) Die Rockmusik der 70er und 80erJahre in der Schweiz ist ganz eng mit dem Sänger Polo Hofer verknüpft. Kein anderer Interpret hat (fast im Alleingang) den Dialekt-Rock so nachhaltig geprägt wie „Polo National". Sein Leben ist eng verknüpft mit der Schweizer Musik-Szene: Seinen musikalischen Ausdruck, die Texte, haben viele Gruppen nachgeahmt. Aber auch die Jugendbewegungen, die Drogenszene u.a. wurde von ihm beeinflusst. 1945 wurde Urs Hofer in Interlaken geboren, spielte als Schüler in einer Pfadi-Band und ließ sich inspirieren von Radio Luxemburg und den amerikanischen Soldatensendern, da Radio Beromünster (Deutschschweizer Radio) noch nichts von Rhythm & Blues und Soul gehört hatte. Urs gefielen die schwarzen Stimmen von Sam Cooke und Ray Charles, aber besonders gerne imitierte er Louis Armstrong. Mit 16 Jahren spielte er Schlagzeug in der Tanzband Four Jets, welche sich an den Shadows orientierte. Als in den 60er Jahren in der Schweiz so richtig das Beat-Fieber ausbrach, als 1967 das 1. Rhythm & Blues-Festival im Hazyland in Zürich durchgeführt wurde (Special Guests: Pink Floyd), kopierte Polo mit seinen Jetmen Rhythm & Blues-Songs. 1968, imJahr derJugendunruhen, gründete er die POP Tales, sein neues Idol war Bob Dylan. Als anfangs der 70er Jahre die Hippie-Welle über die Schweiz hereinbricht, beginnt Polo mit den Rumpelstilz zu üben und versucht sich, auch unter dem Einfluß des charismatischen Dichters und Forschers Sergius Golowin, erstmals mit Liedern in Berndeutscher Sprache. 1972 wird die erste Single „Waarehuus Blues“ in einer Auflage von 2000 Stück an Konzerten verkauft. Die ersteLP lässt aber noch etwas auf sich warten. Erst 1975 wird „Vogelfuetter" im neu gegründeten Schnoutz-Label von Eric Merz herausgegeben. Danach sollte jedes Jahr eine Polo-Platte folgen. Der Reggae hielt nun auch in der Schweiz seinen Einzug und inspirierte den Mundartrocker zu „Teddybär" und seinem Hit „Kiosk", der sogar in Deutschland 120'000 Mal verkauft wurde (auf „Füüf Narre im Charre", 1977). Nach „La dolce vita" und einer Live-Platte aus dem Atlantis in Basel, lösten sich die Rumpelstilz auf, und Polo veröffentlichte 1978 mit den Span die LP „Polo Hofer Schmetterding". Auch hier zeigte er wieder, daß seine besten Songs Übersetzungen oder Adaptationen von fremden Titeln sind. Beispiele: „Schlangelädergurt" (nach Bob Dylan: „Leopard-Skin Pill-Box Hat"), „Kiosk" (nach Little Feat: „Dixie Chicken"), später folgten: „So wie 'ne Frou" (nach Bob Dylan: ,Just Like A Woman"), „Wyssebüehl" (nach Tom Waits: „Jersey Girl"), „Giggerig" (nach B. Smith: „Soul Shake"). 1982 veröffentlichte Polo sein viertes und letztes Album mit Span und widmete sich verschiedenen anderen Projekten. 1985, im Jahr derJugend und im europäischen Jahr der Musik, produzierte des Fernsehen DRS seine ersten Video-Clips. Polo Hofer war vertreten mit dem Titel „Johnny Ace". Sein erster Video-Clip brachte ihm aber keinen besonderen Erfolg, was auch mit der schlechten Qualität des Films zusammenhing. Der Song wurde dann auf der nächsten LP „Giggerig" veröffentlicht, welche eine der erfolgreichsten werden sollte. Auch die weiteren Platten in den 80er Jahren waren äußerst erfolgreich (z.B. der Anti-AIDS-Song „StopAIDS"), 1990/91 bewies Polo Hofer, auch wenn er inzwischen als Großvater des Mundartrock bezeichnetwurde, mit seiner LP „Eden", daß er noch immer gut für die Spitzenplätze der Hitparade war.