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Life Sciences-Magazin I 21. Jahrgang
11/2015
Interview
ISSN 1435-5272 | A 49017
Harry Böhme, Finanzchef von c-LEcta, über eine aktuelle Kapitalrunde, Börsenpläne und die Wachstumsstrategie
Merck radikal neu Im Zeichen des M
Personalisierte Medizin:
BIO-Europe:
LABORWELT:
Neue Biomarker-Technologien, Companion Diagnostics und die Digitalisierung biologischer Daten
Finanzierungen, IPOs, Partnering – die Biopharma-Branche trifft sich bestens gelaunt in München
Das Labor wird immer genauer und umfassender – der aktuelle Trend heißt smarte Diagnostik
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„Das Angebot abrunden“
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Harry Böhme ist neuer Finanzchef der c-LEcta GmbH. |transkript verriet er, dass der Leipziger Enzymspezialist künftig einige Produkte selbst produzieren will und dafür jetzt zusätzliche Kapazitäten schafft. Außerdem soll mehr Geld in Eigenentwicklungen gesteckt werden, was dann zu weiteren Investitionen führt: „In dem Moment, wo nicht mehr unser Kunde, sondern wir selbst ein Produkt vertreiben, müssen wir natürlich auch in Sales & Marketing investieren.“ Woher dafür das Geld kommen soll, sagt Böhme ebenfalls im Interview. Kaum überraschend, dass dabei das Schlagwort Börse fiel. Bis zur Übernahme durch Samsung hatte Böhme den Börsengang des Dresdner OLED-Produzenten Noveled AG vorangetrieben.
Im Grunde waren sich die Teilnehmer des vom DiagnostikNet|BB organisierten Forums Companion Diagnostics Network im Colaborator der Bayer AG in Berlin einig: Der Technologiefortschritt spielt eine wichtige Rolle für die Entwicklung stärker personalisierter medizinischer Therapieansätze. Die Entdeckung von Biomarkern, die die Patientenauswahl, Prognose, Therapieentscheidung und -überwachung sowie Frühdiagnose erleichtern, ist erst durch neue Technologien und Datenauswertungsmethoden möglich beziehungsweise wirtschaftlich vertretbar geworden. Das Forum fand zum 4. Mal statt – in diesem Jahr allerdings erstmalig zusammen mit dem Workshop „Diagnostics 5.0 – Partnering for Tomorrow’s Medical Care“ (siehe auch Spezial LABORWELT).
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SPEZIAL: LABORWELT Smarte Diagnostik III IV VI Abb.: hywards/fotolia.com (unten), c-LEcta (oben), Scienion AG (mitte)
WARUM
VII VIII X XI XII XIV
Intro: Die Handgeräte kommen Expertenpanel: Glykom-Diagnostik Serie Labormarkt im Umbruch: Waters – Vom Hydrometer zum Clever-Messer Virus-RNA: Standardisierte Quantifizierung Verbände Identifizierung von Lipid-Biomarkern mit Shotgun Lipidomics Massenspektrometrie: Automatisierte Probenvorbereitung im Labor Biotechnica 2015 – eine Messe im Umbruch Ausblick
6LHVSDUHQ=HLWGXUFK GLH]HLWQDKH$XVVWHOOXQJ der Versicherungs]HUWLðNDWHLQYLHOHQ /ÃQGHUQVRJDUXQYHU]şJOLFK QDFK$EVFKOXVVGHU Versicherung. 8QVHUH/LIH6FLHQFH ([SHUWHQEHWUHXHQXQVHUH .XQGHQVHLWşEHU -DKUHQZHOWZHLW >PYILYH[LU:PLNLYU >LP[LYL0UMVYTH[PVULUÄUKLU :PLH\JOPT0U[LYUL[!
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Choose certainty. Choose Chubb. 23.10.2015 11:36:20 Uhr
Wirtschaft l BIO-Europe
„Das Angebot abrunden“ Interview Harry Böhme, neuer Finanzchef der c-LEcta GmbH, über eine neue Finanzierungsrunde, Börsenpläne und die Wachstumsstrategie des Leipziger Enzymspezialisten |transkript Herr Böhme, 2013 haben Sie beim Leuchtdioden-Spezialisten Novaled noch IPO-Vorbereitungen und schließlich die Übernahme durch Samsung begleitet. Jetzt sind Sie Finanzchef bei c-LEcta, einem Unternehmen der industriellen Biotechnologie. Wie passt das zusammen?
|transkript Wie sieht die weitere Wachstumsstrategie für c-LEcta aus? Böhme Wir wollen zusätzliche Schritte in der Wertschöpfungskette übernehmen. In der Vergangenheit haben wir häufig für einen Kunden ein Enzym entwickelt, welches er in seiner Produktionsanlage nutzte, um bestimmte Prozesse zu katalysieren und ein Produkt herzustellen. Künftig wollen wir nicht mehr nur Enzyme entwickeln, sondern auch die Produktion übernehmen. Ein logischer Schritt, schließlich entwickeln wir den Prozess, wie sich mit unserem Enzym das gewünschte Produkt herstellen lässt, ohnehin im Rahmen unserer Auftragsentwicklung.
ckelt haben, testen können. Produzieren wir künftig einige Produkte selbst, müssen wir dafür zusätzliche Kapazitäten schaffen. Außerdem werden wir mehr Geld in unsere Eigenentwicklungen stecken. In dem Moment, wo nicht mehr unser Kunde, sondern wir selbst ein Produkt vertreiben, müssen wir natürlich auch in Sales & Marketing investieren.
in Angriff nehmen. Ein Unternehmen so aufzustellen, dass es bereit ist für das Börsendebüt, bedarf einer erheblichen Kraftanstrengung und bedeutet auch einen finanziellen Aufwand. Das aus dem laufenden Geschäft zu stemmen, wäre für uns sehr schwierig. Wir werden aber einen Teil der geplanten Finanzierung dafür reservieren.
|transkript Treten Sie so nicht in Konkurrenz zu den eigenen Kunden?
|transkript Bietet die Kapitalrunde neuen Geldgebern eine Einstiegsmöglichkeit?
Böhme Ich denke nicht, dass wir in dem Moment, wo wir unser Angebot auf diese Weise abrunden, automatisch in Konkurrenz zu unseren Kunden treten. Zielmärkte wie Gesundheit und Ernährung wachsen überproportional stark. Es wird eher darum gehen, ganz neue Anwendungsmöglichkeiten zu erschließen, als mit angestammten Produkten zu konkurrieren.
Böhme Wir möchten noch ein oder zwei externe Investoren ansprechen, aber unsere eigenen Investoren werden natürlich auch dabei sein. Derzeit liegt unser Fokus auf Finanzinvestoren, aber auch ein strategischer Investor ergäbe Sinn. Mit dem Aufkommen der Corporate Venture Fonds sind die Übergänge aber ohnehin fließend.
|transkript
Wie wird das alles finanziert?
Böhme Wir haben uns vorgenommen, in den nächsten sechs bis neun Monaten eine Finanzierungsrunde abzuschließen. Mit einer Kapitalaufnahme von 8 bis 10 Mio. Euro wollen wir die neue Wachstumsstrategie umsetzen.
|transkript Welche Investitionen sind nötig, um diesen Plan umzusetzen?
|transkript
Böhme Wir haben bereits eine Produktionsanlage im Pilotmaßstab im Haus, damit wir die Prozesse, die wir für Kunden entwi-
Böhme Ein Börsengang ist sicherlich etwas, das sich am Horizont abzeichnet. Wir werden das aber nicht so kurzfristig
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Käme auch ein IPO in Frage?
|transkript Sie haben die Position von Carsten Fietz übernommen, der als kaufmännischer Leiter Mitglied der Geschäftsführung bleibt. Warum der Wechsel? Böhme Carsten Fietz gehört zur Kernmannschaft von c-LEcta und ist mit Finanzthemen bestens vertraut. Für unser Wachstum und die Erweiterung des Geschäftsmodells legen wir jetzt einen starken Fokus auf die Ansprache des europäischen und des amerikanischen Kapitalmarktes, und wollen dafür das Netzwerk nutzen, dass ich mir in den vergangenen Jahren aufgebaut habe.
[email protected]
Abb.: c-LEcta
Böhme Ich habe ja schon viel gemacht in meinem Leben. Gestartet bin ich als Anwalt, bin dann in die Software-Industrie gegangen, habe E-Business gemacht und mich schließlich bei Novaled mit organischen Leuchtdioden beschäftigt. c-LEcta markiert nun meinen Einstieg in die Biotechnologie. Das ist aber doch auch das Spannende. Teil der intellektuellen Herausforderung ist schließlich, sich mit Neuem zu beschäftigen. Wie Sie wissen, ist c-LEcta 2004 als Ausgründung der Universität Leipzig gestartet. Solche wissenschaftsnahen Unternehmen bewahren sich häufig eine eigene Kultur, die mir gut gefällt. Zudem agieren Firmen in der industriellen Biotechnologie sehr marktnah und müssen nicht die langen Innovationszyklen durchlaufen, wie sie in der medizinischen Biotechnologie üblich sind.
Harry Böhme ist seit September 2015 neuer Finanzchef und Geschäftsführer der Leipziger c-LEcta GmbH. Er folgte auf Carsten Fietz, der als kaufmännischer Leiter Mitglied der Geschäftsführung bleibt. Böhme studierte Rechtswissenschaften in Trier und Münster. Er arbeitete zunächst als Rechtsanwalt und später als General Counsel für verschiedene Unternehmen. Zuletzt war er bis zum Verkauf an die SamsungGruppe bei der Novaled AG in Dresden für den Finanzbereich verantwortlich.
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