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Presse-erklärung Schloss Divitz Befindet Sich

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PRESSE-ERKLÄRUNG Schloss Divitz befindet sich unter den 14 meist gefährdeten Baudenkmalen Europas Den Haag und Luxemburg, 10. Dezember 2015 – Europa Nostra - die Stimme des Denkmalschutzes in Europa und das Institut der Europäischen Investitionsbank (EIBI) geben heute die 14 Denkmale und Denkmalstätten bekannt, die aus einer größeren Auswahl für das Programm der „7 meist Gefährdeten 2016“ von einem Experten-Panel in die Vorauswahl genommen wurden. Diese gefährdeten Denkmale aus 14 europäischen Ländern sind: die archäologischen Stätten von Jereruk und das Dorf Ani Pemza, Armenien, der Justizpalast in Brüssel, Belgien, die Seefestung Patarei in Tallinn, Estland, der Flughafen Helsinki-Malmi, Finnland, die Colbert-Brücke in Dieppe, Frankreich, das Schloss Divitz, Deutschland, der Kampos auf Chios, Griechenland, die Lagune von Venedig, Italien, Schloss Rijkswijk, Niederlande, der Y-Block in Oslo, Norwegen, der Valflores Palast und Gartenanlage, nahe Lissabon, Portugal, das Kloster von St. Antonius von Padua, in Extremadura, Spanien, die Altstadt von Hasankeyf mit Umgebung, Türkei, Haus Mavisbank, nahe Edinburgh, Vereinigtes Königreich. Einige dieser Stätten befinden sich aufgrund von Verwahrlosung oder falscher Planung in Gefahr, andere aufgrund von mangelnden Ressourcen oder fehlender Expertise. Die endgültige Liste der 7 meist gefährdeten Stätten wird bei einer öffentlichen Veranstaltung in Venedig am 16. März bekannt gegeben. Die 14 in die Vorauswahl genommenen Denkmale und Stätten wurden unter Berücksichtigung ihrer Einzigartigkeit und ihres kulturellen Wertes ausgewählt und weil sie sich in unmittelbarer Gefahr befinden. Das Eintreten öffentlicher und privater Initiativen für diese Stätten und das Engagement der Bürger vor Ort, um diese Denkmale zu retten, waren weitere wesentliche Auswahlkriterien. Das Potential dieser Stätten, für die umgebende Region als Motor einer nachhaltigen Entwicklung zu agieren, wurde genauso bewertet. Nominierungen für die Auswahl der „7 meist Gefährdeten 2016“ kamen sowohl von Bürgerinitiativen als auch von öffentlichen Körperschaften, die alle zusammen Teil des großen Netzwerkes von Mitgliedern und angeschlossenen Organisationen sind, das Europa Nostra in ganz Europa unterhält. 14 Stätten wurden von einer Jury von Experten aus Geschichte, Archäologie, Architektur, Konservierung. Projektanalyse und Finanzierung in die Vorauswahl genommen. Der Vorstand von Europa Nostra wird aus dieser Vorauswahl dann die „7 meist Gefährdeten“ auswählen. Im Januar 2013 wurde das Programm der „7 meist Gefährdeten“ von Europa Nostra und dem Institut der Europäischen Investitionsbank als Gründungspartner und der Entwicklungsbank des Europarats als assoziiertem Partner aus der Taufe gehoben. Vorbild war ein erfolgreiches ähnliches Projekt des US National Trust for Historic Preservation.„Die 7 meist Gefährdeten“ stellen weniger ein Finanzierungsprogramm dar. Das Ziel ist es vielmehr, als Handlungsauslöser und Beschleuniger zu dienen und mit dem guten Beispiel voranzugehen.„Die 7 meist Gefährdeten“ werden vom Creative Europe Programm der Europäischen Union unterstützt als Teil des Kooperationsprojekts „Mainstreaming Heritage“, das Europa Nostra über 3 Jahre verfolgt. „Europa Nostra begrüßt die wachsende Anerkennung seitens der EU Institutionen, inklusive des Europäischen Investitionsbank , dass das kulturelle Erbe für Europa identitätsstiftend ist. Es ist ein Motor für nachhaltige Entwicklung und gibt den multikulturellen Gesellschaften Zusammenhalt. Das Förderprogramm für bedrohte Denkmale „Die 7 meist Gefährdeten“ hat immense Wichtigkeit, kann seine Ziele allerdings nur mit der breiten Unterstützung von EU Institutionen und einer Gemeinschaftsarbeit verschiedener öffentlicher Stellen und privater Partner erreichen. Auf sie zählen wir, um Europa Nostra und unsere Mitglieder zu unterstützen und den gemeinsamen, gefährdeten Denkmalen neues Leben und Zukunft einzuhauchen“, so Denis de Kergorlay, Executive President von Europa Nostra. „Experten des EIB Institutes besuchen und analysieren die ausgewählten „7 meist gefährdeten“ Stätten und tragen mit ihrer Expertise zur Formulierung realistischer Handlungspläne bei. Die Argumente zugunsten des Erhalts dieser Denkmale erhalten so mehr Durchschlagskraft und Glaubwürdigkeit. Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen darüber hinaus, dass lokales als auch nationales Engagement wesentlich sind um eine noch breitere Unterstützung zu mobilisieren und weitere Förderer zu finden, um die gefährdeten Denkmale zu retten“, ergänzte Guy Clausse, der Dekan des Instituts der Europäischen Investitionsbank . PRESS CONTACTS Europa Nostra Joana Pinheiro, [email protected] T. +31 70 302 40 55; M. +31 6 34 36 59 85 European Investment Bank Institute Bruno Rossignol, [email protected] T. +352 43 797 07 67; M. +352 62 134 58 62 Europa Nostra Deutschland Dr. Reinhard Friedrich, ebi.sekretariat@deutsche-burgen. org T. ++49 2627 974156 TO FIND OUT MORE http://7mostendangered.eu/2016-shortlist http://7mostendangered.eu/advisory-panel twitter.com/europanostra TRANSLATIONS HIGH RESOLUTION PHOTOS Vorauswahl von 14 europäischen Stätten für das Programm der „7 meist Gefährdeten 2016“ Schloss Divitz, Mecklenburg-Vorpommern, DEUTSCHLAND Schloss Divitz ist eine historische Wasserburg in Norddeutschland. Die ältesten erhaltenen Teile des Herrenhauses stammen aus dem 15. Jahrhundert, der heutige Zustand ist das Ergebnis verschiedener Renovierungen zwischen 1785 und 1850. Der Garten mit einer Größe von 12 ha ist ein repräsentatives Beispiel eines Landschaftsgartens aus dem 19. Jahrhundert. Nach vielen Jahren der Vernachlässigung ist das Gelände verwahrlost und in einem schlechten Erhaltungszustand. Nach einer Konzeptstudie, die vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien angefertigt wurde, verfügt Schloss Divitz über alle Attribute eines wichtigen Kulturdenkmals, womit sofortige Maßnahmen zu seinem Schutz gerechtfertigt wären. Die Studie schlägt die Restaurierung des Schlosses und seiner Anlagen vor und seine Umwandlung in ein touristisches Ziel mit Museum, Hotel und einer Sommerbühne. Die Nominierung kam von Europa Nostra Deutschland. Archäologische Stätte von Jereruk und Dorf Ani Pemza, ARMENIEN Auf einem felsigen Plateau nahe der türkisch-armenischen Grenze befindet sich Jereruk, einst eine frühe christliche Kirche und Pilgerziel der Region. Trotz verschiedener Restaurierungsbemühungen in den letzten beiden Jahrzehnten bleibt die Basilika aus dem 6. Jahrhundert vom Verfall bedroht. Die archäologischen Stätten laufen Gefahr, für immer verloren zu gehen, bevor sie überhaupt umfassend untersucht wurden. Das Zentrum für Studien und Dokumentation Armenischer Kultur in Italien (CSDCA), der Antragsteller für die Nominierung für die „7 meist Gefährdeten 2016“, schlägt ein multidisziplinäres Projekt vor, um die Stätte zu erforschen und zu erhalten. Außerdem wird ein transnationaler archäologischer Park entlang des Akhurion Flusses vorgeschlagen. Das Dorf Ani Pemza, erbaut 1926 und nur wenige Hundert Meter entfernt, könnte als kulturelles Tourismus-Zentrum dienen und so zu einer sozio-ökonomischen Wiederbelebung der Region beitragen. Justizpalast Brüssel, BELGIEN Der Palast der Justiz, Sitz des belgischen obersten Gerichtshofes, war das größte Gebäude, das im 19. Jahrhundert in Europa errichtet wurde. Der Entwurf stammte von dem belgisc hen Architekten Joseph Polaert und dieses monumentale Objekt mit außergewöhnlicher Architektur wurde damals mit modernster Eisen Technologie erbaut. Trotz außergewöhnlichem architektonischem, historischem und städtischem Wert hat das Gebäude nie die Wertschätzung erfahren, die ihm eigentlich gebührt. Viele Bereiche des Gebäudes werden gar nicht mehr genutzt, dafür wurden Büros in benachbarten Gebäuden angemietet, um den Aufgaben der Justiz nachkommen zu können. Die Nominierung für das Programm 2016 erfolgte durch das Patrimoine Culturel Immobilier. Um das Gebäude wieder seiner ursprünglichen Nutzung zuführen zu können, ist breiter internationaler Fachverstand und Unterstützung vonnöten. Das Gebäude wurde für 2016 auch in die Liste des World Monuments Watch aufgenommen. Seefestung Patarei in Tallinn, ESTLAND Erbaut 1840 ist die Seefestung Patarei das größte im klassischen Stil erbaute Verteidigungs -Ensemble Estlands. Zwischen 1920 und 2005 wurde die Festung als Gefängnis genutzt, in dem politische Häftlinge untergebracht waren. Heute ist Patarei ein „Ort der Erinnerung“ und ein machtvolles Symbol nationalen Widerstands sowohl gegen das kommunistische als auch gegen das Nazi -Regime. Für Patarei kommt die Hauptbedrohung durch das rauhe Klima und den schlechten E rhaltungs- und Pflegezustand. Viele Bereiche sind bereits aus Sicherheitsgründen geschlossen. Die estländische Heritage Society, die den Antrag eingereicht hat, schlägt eine Revitalisierung dieses großen Ensembles vor und möchte darin ein Museum eröffnen, ein Zentrum für die Kreativ-Industrie, ein Hotel oder Büros und Wohnungen. Patarei hat das Potential, in Kombination mit dem benachbarten Tallinner Wasserflughafen (dem Gewinner eines Großen Preises der EU für das Kulturelle Erbe/ Europa Nostra Award 2013), der Altstadt von Tallinn und der Suomenlinna Festung in Helsinki zu einer wichtigen Touristen-Attraktion in der Ostsee-Region zu werden. Flughafen Helsinki-Malmi, FINNLAND Mitte der 1930er Jahre im funktionalen Stil erbaut, ist der Flughafen Helsinki-Malmi einer der best-erhaltensten und immer noch aktiven internationalen Flughäfen aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. Mit mehr als 40.000 Landungen im Jahr ist Malmi nach Helsinki-Vantaa International der meist genutzte Flughafen in Finnland. Terminal und Hangar befinden sich in gutem Zustand dank der Erhaltungsaufwendungen der letzten Jahre. Der Flughafen wird allerdings durch ein neues Entwicklungsprojekt bedroht. Der Masterplan der Stadt Helsinki plant für das Gelände eine neue Nutzung als Wohnanlage, die ab 2020 erstellt werden soll. Europa Nostra Finnland, unterstützt von den Freunden des Malmi Flughafens (FoMA), hat den Antrag für die „7 meist Gefährdeten 2016“ eingereicht und argumentiert, dass das Gelände als Trainings - und gewerblicher Flughafen weitergenutzt werden sollte. Zusätzlicher Nutzen käme durch Kultur-Tourismus und Nicht-LinienFlugdienste, die ansonsten innerhalb eines Radius von 150 km nicht verfügbar wären. Colbert-Brücke in Dieppe, Normandie, FRANKREICH Zeitparallel mit dem Eiffelturm erbaut unter Verwendung der gleichen Bautechnik und Materialien (Eisenlegierung), ist die Brücke als letzte große Schwingbrücke Europas mit ihrem originalen hydraulischen Mechanismus immer noch im Betrieb. Täglich überqueren 12000 Kraftfahrzeuge und 1800 Fußgänger die Brücke. 2014 entstand der Plan des Hafenkomitees, dem Eigentümer der Brücke, die 1889 erbaute Konstruktion durch einen Neubau zu ersetzen. Allerdings hat das Schutzkomitee der Freunde der Colbert Brücke ein Konzept vorgelegt, das beweist, dass die Restaurierung der Brücke nicht nur technisch und finanziell möglich ist, sondern dass diese auch zu deutlich niedrigeren Kosten als der Neubau durchgeführt werden könnte. Die Fondation du Patrimoine als Antragsteller schlägt die Restaurierung der Brücke sowie eine Modernisierung des technischen Mechanismus vor. Der Kampos von Chios, Insel Chios, GRIECHENLAND Der Kampos von Chios ist ein halb-ländliches Gebiet innerhalb der Stadtgrenzen von Chios und steht exemplarisch für die Ko-Existenz von byzantinischem, genuesischem und lokalem Architekturstil und Einfluss. Früher einmal bestand der Kampos aus mehr als 200 Landgütern mit Obstgärten (typische landwirtschaftliche Ökosysteme), Villen und Kirchen. Das derzeitige städtische Gefüge beinhaltet Gebäude des 14. – 18. Jahrhunderts genauso wie neoklassische Gebäude vom Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Stätte steht unter ständiger Bedrohung, weil die Eigentümer nicht in der Lage sind, ihre Anwesen zu unterhalten, weil die Anwesen in inadäquater Weise genutzt werden, bedingt auch durch die Verordnungen des Flächennutzungsplans von Chios von 2008 . Elliniki Etairia – die Gesellschaft für Umwelt und das Kulturelle Erbe hat gemeinsam mit der Gesellschaft der Freunde des Kampos von Chios die Stätte für das Programm der „7 meist Gefährdeten 2016“ nominiert und auch bereits eine Anzahl von Maßnahmen genannt, die zu seiner Erhaltung und Aufwertung beitragen können. Die Lagune von Venedig, ITALIEN Mit einer Größe von 550 km2 ist die Lagune von Venedig die best -bekannte Lagune Europas und eines der wichtigsten Öko-Systeme im Mittelmeer. Sie wird durch EU-Gesetzgebung und durch nationale Gesetze geschützt und steht – zusammen mit der Stadt Venedig – seit 1987 auf der Liste des Welterbes der UNESCO. Trotz all dieser Bemühungen und Anerkennungen ist die Lagune bedroht durch wachsenden Verkehrsfluss, vor allem der großen Container- und Kreuzfahrtschiffe, dem Ausbaggern immer tieferer Kanäle, der Erosion des Lagunenbodens und der Salzwiesen, durch Umweltverschmutzung und den industriellen Fischfang. All das gefährdet ihre Unversehrtheit und ihre Existenz als solche und setzt damit die Stadt Venedig einer großen Gefahr aus. Italia Nostra hat die Lagune von Venedig für die „7 meist Gefährdeten 2016“ vorgeschlagen und verbindet diesen Vorschlag mit einer Reihe von Maßnahmen, die für den Erhalt notwendig wären. Schloss Rijswijk, Provinz Gelderland, NIEDERLANDE Schloss Rijswijk, ein Herrenhaus des 14. Jahrhunderts, liegt nahe dem Dorf Groessen. Obwohl das Schloss im 19. Jahrhundert umgebaut wurde, weist es originale Teile aus dem 14. Jahrhundert auf, darunter die dicken Außenwände, Überreste des Bergfrieds, das überwölbte Erdgeschoss und die Treppen. Schloss Rijswijk wurde bereits 1966 als Baudenkmal anerkannt. Der Erhaltungszustand des Herrenhauses hat sich in den letzten Jahren beträchtlich verschlechtert. 2012 hat die holländische Regierung einen Plan vorgestellt, eine neu zu erbauende Autobahn quer durch die Schlossanlage zu leiten und somit die Anlage zu zerstören. Die Dutch Association for Heritage Protection und die Dutch Castles Foundation haben das Schloss gemeinsam für die „7 meist Gefährdeten 2016" nominiert und fordern eine Änderung der Trassenführung der Autobahn, so dass Schloss Rijswijk erhalten und rehabilitiert werden kann und – passend zur guten Straßenanbindung - eine neue Funktion erhält, zur Freizeitgestaltung oder als kleines Museum. Y-Block, Regierungsviertel Oslo, NORWEGEN Zusammen bilden sie ein gemeinsames Ensemble, der H-Block (1958) und der Y-Block (1969). Sie wurden vom norwegischen Architekten Erling Viksø entworfen und sind Schlüsselwerke der modernen Architektur Norwegens. Auch die Bauweise ist einzigartig. Der Y-Block ist berühmt für seine Wanddekorationen von Pablo Picasso. Das Regierungsquartier war Ziel der terroristischen Attacke vom 22. Juli 2011. Das norwegische Kabinett entschied damals, das Gelände wiederherzustellen, aber den Y-Block abzureißen. Man argumentierte, dass das Gebäude über einen Straßentunnel führe, was ein zu großes Sicherheitsrisiko darstelle. Die Nominierung für die „7 meist Gefährdeten 2016" wurde von Fortidsminneforeningen – der Gesellschaft für die Erhaltung norwegischer Kulturgüter eingereicht. Die Gesellschaft bekräftigt, dass es möglich sei, die Sicherheit des Regierungsviertels und des Stadtraumes zu gewährleisten und trotzdem den Y Block zu erhalten. Palast Valflores und Umgebung, nahe Lissabon, PORTUGAL Der Palast Valflores (1558) ist ein schönes Beispiel der Residenzarchitektur des 16. Jahrhunderts in Port ugal und ein seltenes Beispiel für ein Gebäude mit Attributen im Renaissance-Stil. Er befindet sich in einem 4,5 ha großen Gelände in Santa Iria de Azoia nahe der Mündung des Tejo. Trotz seiner Anerkennung als ein Gebäude im öffentlichen Interesse ist der Palast heute in einem beklagenswerten Zustand. Der Großteil der zehn Bögen und toskanischen Säulen der Loggia in der Südfassade sind eingestürzt. Der historische Garten und der zum Palast gehörige Aquädukt benötigen dringend Hilfe und Pflege. Das Centro Nacional de Cultura hat die Nominierung für die „7 meist Gefährdeten“ 2016 eingereicht. Die restaurierte Stätte könnte als Kulturzentrum dienen, mit einer Kunst- und Gewerbeschule und einem kleinen Museum, um so soziokulturellen Zusammenhalt zu fördern und den Palast wieder in die Stadtentwicklung zu integrieren. Kloster St. Antonius von Padua, Extremadura, Spanien Das Franziskanerkloster St. Antonius von Padua liegt im Dorf Garrovillas de Alconétar und war für Jahrhunderte ein religiöses und kulturelles Zentrum in West-Spanien. Erbaut im späten 15. Jahrhundert und umfassend renoviert und erweitert Mitte des 17. Jahrhunderts, weist es eine gotische Kirche und ein Kloster im Stil der Renaissance auf. Obwohl es 1991 als Baudenkmal anerkannt wurde, befindet es sich heute in einem fortgeschrittenen Zustand der Verwahrlosung. Hispania Nostra hat die Nominierung für die „7 meist Gefährdeten 2016“ eingereicht und gleichzeitig einen Notfall-Plan vorgelegt, wie das Kloster durch die Arbeit von Freiwilligen, angeleitet von Fachleuten, gerettet werden könnte. Mit diesem Plan sollen nicht nur die lokalen und überregionalen Behörden für die Wiederherstellung mobilisiert werden, sondern es soll auch ein Beispiel gegeben werden für ähnlich gelagerte Fälle in ganz Spanien. Altstadt von Hasankeyf mit Umgebung, TÜRKEI Die 12.000 Jahre alte Siedlung von Hasankeyf liegt am Ufer des Tigris im Südosten der Türkei. Neolithische Gräber, römische Ruinen und mittelalterliche Monumente machen Hasankeyf zu einem lebendigen Museum erheblichen Ausmaßes. Trotz seiner ausgesprochen reichen multikulturellen Vergangenheit und seinem Erbe droht Hasankeyf der Verlust von 80 % seines kulturellen Erbes, wenn der geplante Staudamm von Ilisu so verwirklicht wird, wie er zur Zeit geplant ist. Es gibt noch kein international anerkanntes Vorgehen für die Versetzung und Erhaltung der Monumente von Hasankeyf. Ganz dringend nötig wäre ein unabhängiger strategischer Plan, der Erhaltung und nachhaltige Entwicklung berücksichtigt und ausbalanciert. Hasankeyf wurde von der Stiftung für Kulturelles Bewusstsein für die „7 meist Gefährdeten 2016“ nominiert. Die Nominierung erfolgt mit der Unterstützung einer Reihe nationaler sowie internationaler Vereinigungen. Haus Mavisbank, nahe Edinburgh, SCHOTTLAND, VEREINIGTES KÖNIGREICH Entworfen durch den schottischen Architekten William Adam und Sir John Clerk of Penicuik, den Eigentümer des Hauses, ist Mavisbank (1726) heute eines der bemerkenswertesten Werke der Architektur des frühen 18. Jahrhunderts in Schottland. Es handelt sich hier um eine palladianische Villa, die nordeuropäischen Erfordernissen angepasst wurde. Ein zentraler Block und zwei Pavillons schaffen eine ausgesprochen malerische Atmosphäre und Zusammensetzung. Trotz seiner historischen und architektonische n Bedeutung befindet sich das Haus im fortgeschrittenen Zustand der Verwahrlosung und droht einzufallen. Es bleibt zu hoffen, dass die Nominierung für die „7 meist Gefährdeten 2016“, eingereicht durch den Mavisbank Trust, dazu beitragen wird, die zuständigen Behörden zum Handeln zu bewegen, um die schwierigen Probleme von Eigentum und Zugang zu lösen und dem Trust zu erlauben, tätig zu werden und eine wirtschaftlich tragfähige Lösung für Restaurierung und die Nutzung im Anschluss daran zu finden. Hintergrund Information Europa Nostra ist der europäische Verbund nicht-staatlicher Denkmalschutzorganisationen, der von einem breiten Netzwerk öffentlicher Institutionen, Firmen und Einzelpersonen unterst ützt wird. In über 40 Ländern Europas ist Europa Nostra die Stimme des Kulturerbes und dem Schutz und der Förderung von Europas kulturellem und natürlichem Erbe verpflichtet. Seit der Gründung 1963 hat sich Europa Nostra zum anerkannten und repräsentativen Welterbe-Netzwerk in Europa entwickelt. Plácido Domingo, der weltbekannte Opernsänger und Dirigent, ist Präsident der Organisation. Europa Nostra setzt sich dafür ein, Europas bedrohte Denkmale, Stätten und Landschaften zu schützen, in erster Linie durch das Programm der „7 meist Gefährdeten“. Herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Erhaltung werden durch den EU-Preis für Kulturelles Erbe/ Europa Nostra Award belohnt. Außerdem trägt Europa Nostra dazu bei, in Zusammenarbeit mit den europäischen Institutionen Strategien und Vorgehensweisen zu formulieren und dann auch in Kraft zu setzen, die in Einklang mit der europäischen Allianz des kulturellen Erbes 3.3 stehen. 2014 hat Europa Nostra von der EU eine finanzielle Zuwendung erfahren, um das auf drei Jahre angelegte Netzwerk-Projekt „Mainstreaming Heritage“ in Europa durchführen zu können. Das Institut der Europäischen Investitionsbank-(EIBI) unterstützt europäische Initiativen für das Allgemeinwohl. Es wurde im Januar 2012 als Teil der Europäischen Investitionsbank Gruppe mit dem Ziel geschaffen, soziale, kulturelle, Bildungs- und Forschungsaktivitäten in Europa zu fördern, die zur weiteren ökonomischen und sozialen Entwicklung in Europa beitragen. Nähere Informationen zu den Aktivitäten des Instituts findet man auf der Webseite: http://institute.eib.org/ Die Entwicklungsbank des Europarats (CEB) ist die Sozialbank Europas. Als vielseitige Entwicklungsbank mit 41 Mitgliedsstaaten, ist sie ein wichtiges Instrument der Solidaritätspolitik in Europa. Der Erhalt des kulturellen Erbes ist Teil ihres Auftrags. Kreatives Europa heißt das neue EU-Programm zur Unterstützung des kulturellen und kreativen Sektors mit dem Ziel, dazu beizutragen, dass Arbeitsplätze entstehen und Wachstum generiert wird. Mit einem Budget von 1.46 Mrd. € für den Zeitraum von 2014 – 2020 unterstützt es Organisationen in den Bereichen Kulturelles Erbe, Darstellende Künste, Bildende Künste, Interdisziplinäre Kunst, Verlagswesen, Film, Fernsehen, Musik und Videospiele sowie die mehr als 10.000 ausführenden Künstler und Fachleute aus Kultur und der AudioSzene. Die Finanzierung unterstützt ein europaweites Handeln, um neue Zielgruppen zu erreichen und neue Fertigkeiten zu entwickeln, vor allem im Hinblick auf das digitale Zeitalter.