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Komplettes Lawinenbulletin (zum Drucken) Lawinenbulletin bis Freitag, 13. Januar 2017
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Im Westen gebietsweise grosse Lawinengefahr Ausgabe: 12.1.2017, 17:00 / Nächster Update: 13.1.2017, 08:00
Lawinengefahr
Aktualisiert am 12.1.2017, 17:00
Gebiet A
Gross, Stufe 4 Neu- und Triebschnee, Altschnee Gefahrenstellen
Gefahrenbeschrieb Markanter Anstieg der Lawinengefahr mit Neuschnee und starkem Wind. Es entstehen umfangreiche Triebschneeansammlungen. Zudem können Lawinen auch im Altschnee anbrechen. Dies besonders an Nordhängen. Es sind zahlreiche spontane Lawinen zu erwarten, auch mittelgrosse. Exponierte Teile von Verkehrswegen können gefährdet sein. Schon einzelne Schneesportler können leicht Lawinen auslösen, auch gefährlich grosse. Touren und Variantenabfahrten erfordern grosse Vorsicht und Zurückhaltung.
Gefahrenstufen
1 gering
2 mässig
3 erheblich
4 gross
5 sehr gross
WSL-Institut für Schneeund Lawinenforschung SLF www.slf.ch
Komplettes Lawinenbulletin (zum Drucken) Lawinenbulletin bis Freitag, 13. Januar 2017 Gebiet B
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Erheblich, Stufe 3 Neu- und Triebschnee, Altschnee Gefahrenstellen
Gefahrenbeschrieb Mit Neuschnee und starkem Wind entstehen heikle Triebschneeansammlungen. Diese können schon von einzelnen Wintersportlern leicht ausgelöst werden. Zudem können stellenweise Lawinen auch im Altschnee anbrechen und vereinzelt mittlere Grösse erreichen. Dies besonders an Nordhängen oberhalb von rund 2200 m. Im Tagesverlauf sind vermehrt spontane Lawinen möglich. Touren und Variantenabfahrten erfordern Erfahrung in der Beurteilung der Lawinengefahr und Vorsicht.
Gebiet C
Erheblich, Stufe 3 Neu- und Triebschnee, Altschnee Gefahrenstellen
Gefahrenbeschrieb Mit Neuschnee und starkem Wind entstehen leicht auslösbare Triebschneeansammlungen. Zudem können Lawinen in bodennahen Schichten anreissen und vereinzelt mittlere Grösse erreichen. Schon einzelne Wintersportler können Lawinen auslösen. Schneesport abseits gesicherter Pisten erfordert Erfahrung in der Beurteilung der Lawinengefahr.
Gebiet D
Mässig, Stufe 2 Altschnee, Triebschnee Gefahrenstellen
Gefahrenbeschrieb Stellenweise können Lawinen in bodennahen Schichten ausgelöst werden, besonders an Schattenhängen oberhalb von rund 2200 m. Gefahrenstellen liegen vor allem in Rinnen, Mulden und hinter Geländekanten. Eine vorsichtige Routenwahl und Entlastungsabstände werden empfohlen. Zudem entstehen Triebschneeansammlungen. Diese sind nur klein aber leicht auslösbar. Sie sollten vor allem im absturzgefährdeten Gelände vorsichtig beurteilt werden.
Gefahrenstufen
1 gering
2 mässig
3 erheblich
4 gross
5 sehr gross
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Komplettes Lawinenbulletin (zum Drucken) Lawinenbulletin bis Freitag, 13. Januar 2017
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Schneedecke und Wetter Aktualisiert am 12.1.2017, 17:00
Schneedecke Mit Neuschnee und starkem bis stürmischem Westwind entstehen besonders in hohen Lagen im Norden und Westen teils umfangreiche Triebschneeansammlungen. Diese werden auf einer meist dünnen, aber ungünstigen Altschneedecke abgelagert. Diese ist vor allem an Schattenhängen zwischen 2200 und 2800 m teils komplett aufbauend umgewandelt und locker, teils mit Schmelzharschkrusten oder härteren, alten Triebschneeschichten durchsetzt. Lawinen können im bodennahen Altschnee anbrechen und die gesamte, meist dünne Schneedecke mitreissen. In mittleren Lagen ist der Altschnee meist dünn und hart, in höheren Lagen war auch die Altschneedecke stark windbeansprucht und ist weniger schwach. Im Simplongebiet und im Tessin ist die Schneedecke günstiger aufgebaut.
Wetter Rückblick auf Donnerstag, 12.1.2017 Im Norden war es bewölkt. Zeitweise schneite es. Die Schneefallgrenze stieg am Nachmittag auf rund 1400 m. Im Osten und im Süden war es tagsüber recht sonnig, am Nachmittag zogen auch dort Wolken auf. Neuschnee östlicher Alpennordhang 5 bis 10 cm, sonst weniger oder trocken Temperatur am Mittag auf 2000 m zwischen 0 °C im Westen und Süden und -4 °C im Nordosten Wind mässig bis stark, in der Nacht zeitweise stürmisch aus West
Wetter Prognose bis Freitag, 13.1.2017 Die Nacht ist bewölkt. Verbreitet setzt Schneefall ein, im Westen anhaltend und intensiv. Die Schneefallgrenze sinkt bis zum Morgen bis in tiefe Lagen. Tagsüber schneit es im Norden. Im Süden wird es mit Nordwind zunehmend sonnig. Neuschnee · westlichstes und nördliches Unterwallis: 30 bis 50 cm, ganz im Westen lokal bis 60 cm · Alpennordhang, übriges Wallis ohne Vispertäler und ohne Simplongebiet 20 bis 40 cm · Nordbünden, nördliches Tessin, Jura: 15 bis 25 cm · übrige Gebiete: 5 bis 15 cm Temperatur markant sinkend, am Mittag auf 2000 m bei -13 °C Wind stark, zeitweise stürmisch von West auf Nordwest drehend
Tendenz bis Sonntag, 15.1.2017 Nördlich des Alpenhauptkammes ist es stark bewölkt mit Schneefall bis in die Niederungen. In mittleren und hohen Lagen des Alpennordhangs, Nordbündens und des Wallis schneit es besonders am Samstag teils anhaltend. In diesen Gebieten sind nochmals 30 bis 50 cm Neuschnee möglich. Im Süden ist es am Samstag teils bewölkt, am Sonntag recht sonnig. Die Lawinengefahr steigt am Samstag verbreitet weiter an, im Unterwallis und entlang des nördlichen Alpenkammes ist Stufe 4, "gross" möglich. Für Schneesport abseits der gesicherten Pisten bleibt die Lawinengefahr auch am Sonntag verbreitet kritisch. Im Süden ändert die Lawinengefahr nur unwesentlich.
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