Preview only show first 10 pages with watermark. For full document please download

Programm - Beethoven Orchester Bonn

   EMBED


Share

Transcript

Wir spielen für Dich! 4. BEETHOVENAKADEMIE UM 11 Sonntag, 5. Juni 2016, 11 Uhr Feurige Apotheose Baiba Skride Violine Daniel Müller-Schott Violoncello Lauma Skride Klavier Beethoven Orchester Bonn Stefan Blunier Dirigent 13 Uhr: 250 piano pieces for Beethoven Gesprächskonzert mit Susanne Kessel (Klavier) im Studio der Beethovenhalle. Eintritt frei! PROGRAMM Wir spielen für Dich! Besuchen Sie uns doch mal bei facebook! Foto: Sondermann Immer wissen, was gespielt wird: Kostenlos unseren Newsletter abonnieren! www.beethoven-orchester.de Programm Feurige Apotheose Ludwig van Beethoven (1770-1827) Ouvertüre zum Ballett „Die Geschöpfe des Prometheus“ C-Dur op. 43 (1800-1801) Adagio - Allegro molto e con brio Konzert für Violine, Violoncello und Klavier C-Dur op. 56 „Tripelkonzert“ (1804) Allegro Largo Rondo alla Polacca PAUSE Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92 (1811-1812) Poco sostenuto – Vivace Allegretto Presto Allegro con brio Baiba Skride Violine Daniel Müller-Schott Violoncello Lauma Skride Klavier Beethoven Orchester Bonn Stefan Blunier Dirigent 10.25 Uhr: Konzerteinführung mit Stefan Blunier „Beethovens Verhältnis zum Tanz“ 13.00 Uhr: 250 piano pieces for Beethoven Gesprächskonzert mit Susanne Kessel (Klavier) im Studio der Beethovenhalle. Eintritt frei! Dauer: ca. 30 Minuten 3 Besetzung Ludwig van Beethoven Ouvertüre zum Ballett „Die Geschöpfe des Prometheus“ C-Dur op. 43 Uraufführung am 28. März 1801 in Wien 2 Flöten 2 Oboen 2 Klarinetten 2 Fagotte 2 Hörner 2 Trompeten Pauke Streicher Konzert für Violine, Violoncello und Klavier C-Dur op. 56 „Tripelkonzert“ Öffentliche Uraufführung am 18. Februar 1808 in Leipzig 1 Flöte 2 Oboen 2 Klarinetten 2 Fagotte 2 Hörner 2 Trompeten Pauke Streicher Solo-Violine, Solo-Violoncello und Solo-Klavier Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92 Uraufführung am 8. Dezember 1813 in Wien 2 Flöten 2 Oboen 2 Klarinetten 2 Fagotte Pauke Streicher 4 2 Hörner 2 Trompeten Gustave Moreau, Prometheus (1868) Tanzgötter im Götterreigen Denkt man heute an Beethovens Aufstieg zurück, ist dieser meist geknüpft an seine Klaviersonaten, Streichquartette und Sinfonien. Mit seinen Kompositionen jenseits der absoluten Musik, also im Bereich der Bühnen- und Kirchenmusik im ersten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts, vermochte er allerdings noch ganz andere Massen zu bewegen: Die Verbindung von Handlung, Text, Gesang, Tanz und Ritus erfreute sich beim breiten Publikum großer Beliebtheit und verlangte dem Hörer nicht das hohe Maß an Abstraktion ab, das der Genuss der reinen Instrumentalmusik erfordert. So kam es auch, dass die Vorstellungen seiner einzigen abendfüllenden Ballettmusik Beethoven weit mehr Aufmerksamkeit einbrachten als die Aufführung einer einzelnen Sinfonie. 5 Nachdem der 29-jährige Beethoven mit der Uraufführung der 1. Sinfonie am 2. April 1800 als Orchesterkomponist einiges Aufsehen erregt hatte, dürfte er freudig überrascht gewesen sein, als ihn im Winter der Auftrag ereilte, die Musik zu Salvatore Viganòs zweiaktigem Ballett „Die Geschöpfe des Prometheus“ zu schreiben: Es war Beethovens erste Arbeit für das Wiener Theater, Ballett im Wien der Jahrhundertwende zudem hoch populär und Beethoven selbst – bis auf ein frühes „Ritterballett“ – in dieser Gattung ein unbeschriebenes Blatt. Gereizt haben dürfte ihn auch die aussichtsreiche Zusammenarbeit mit dem berühmten italienischen Tänzer und Choreographen Viganò. Dieser hatte eine steile Karriere hingelegt, war von seinem Onkel, dem Cellisten und Komponisten Luigi Boccherini, in Komposition unterwiesen worden und stand für fortschrittliches Tanztheater. Aus der Tradition des französischen Tanz-Reformers Jean George Noverre kommend – der den erzählenden, leidenschaftlichen, eng an die Musik gekoppelten Bühnentanz (ballet d'action) als eine von der Oper unabhängige Kunstform propagierte – entwickelte Viganò bald seinen eigenen Stil. Umstritten waren in Wien jene gut besuchten Vorstellungen, bei denen der Choreograph seine Tänzerinnen in engen, hautfarbenen Trikots auf die Bühne schickte. Beethovens Interesse dürfte außerdem der ungewöhnlich ernste, heroisch-allegorische Stoff geweckt haben, den Viganò für sein zu Ehren der Kaiserin ersonnenes Ballett gewählt hatte. Dieser ist von ideengeschichtlicher Tragweite und zu Beethovens Zeit von einiger politischer Brisanz. Die Figur des Lichtbringers und Menschenbefreiers Prometheus wurde von der Aufklärung als Idol verehrt und mit Napoleon Bonaparte in Verbindung gebracht. 6 Johann Gottfried Schadow, Der Tänzer Salvatore Viganò (ca. 1897) Das zweiaktige Ballett schildert in einer Ouvertüre und 16 Nummern, wie der Künstler Prometheus aus Ton ein Menschenpaar erschafft, ihm mit dem gestohlenen göttlichen Feuer das Leben schenkt und es im Musenkreis des Parnass zu geistiger Raffinesse bringt. Das Werk endet in einem rauschenden Finale zu Ehren des Tanzes und der Musik. Während das Ballett heute weitgehend von den Theaterspielplänen verschwunden ist, hat sich die Ouvertüre im Konzertbereich als häufig gespieltes Repertoirewerk etabliert. Verwiesen wird oft auf deren thematische Nähe zu Beethovens 1. Sinfonie. 7 Nach dem einleitenden Adagio, das – gleich der 1. Sinfonie – mit einem scharfen Sekundakkord die Ouvertüre eröffnet und ein durch die Oboen vorgetragenes Gesangsmotiv umfasst, setzt das sprudelnd-energiegeladene Allegro ein, das oft als Prometheus Flucht vor dem zürnenden Götterhimmel nach dem Feuerraub interpretiert wird. Die Uraufführung am 28. März 1801 im Wiener Hofburgtheater sowie die über 20 Folgeaufführungen trugen wesentlich zu Beethovens Bekanntheit in der Wiener Öffentlichkeit bei. Den großen Erfolg vermochten auch die kritischen Stimmen nicht zu schmälern, die insbesondere den in der Dramatik abfallenden Schlussteil des Balletts bemängelten. Als „mystischen Nonsens der Allegorie“ beschrieb diesen das „Journal des Luxus und der Mode“, und ein Kritiker der „Zeitung für die elegante Welt“ befand, dass der Komponist „für ein Ballett zu gelehrt und mit zu wenig Rücksicht auf den Tanz schrieb.“ Weitgehend Einigkeit herrscht heute darüber, dass dieses nach der 1. Sinfonie nächste größere Orchesterwerk einen richtungsweisenden Vorgriff auf Beethovens weiteres Schaffen darstellt. Dreifache Aufforderung zum Tanz Das Konzert für Violine, Violoncello und Klavier C-Dur op. 56 „Tripelkonzert“ ist heute wie damals – im Vergleich mit den anderen Instrumentalkonzerten von Beethoven – nur spärlich auf den Konzertplänen zu finden und fristet ein Schattendasein innerhalb der Aufführungsgeschichte Beethovens Kompositionen. Über die Umstände seiner Entstehung bleibt bis auf wenige Details nach wie vor vieles unklar. Gewidmet ist das Tripelkonzert dem Fürsten Lobkowitz. Beethoven komponierte es 1804, die Drucklegung erfolgte drei Jahre später durch den 8 Ludwig van Beethoven (1803) Kunst- und Industriekontor – jenen Wiener Verlag, der ab 1802 rund 40 Werke Beethovens verlegte, darunter das Violinkonzert D-Dur, die 2. und 4. Sinfonie sowie das 3. und 4. Klavierkonzert. Die erste öffentliche Aufführung fand am 18. Februar 1808 im Leipziger Gewandhaus mit August Matthäi (Geige), Justus Johann Friedrich Dotzauer (Cello) und der Frau des Organisten August Eberhard Müller (Klavier) statt. Die Behauptung Anton Schindlers, Beethoven habe das Werk 1803/04 für seinen Schüler und großzügigen Gönner Erzherzog Rudolph geschrieben, gilt heute als widerlegt. Die Geschichtsschreibung bezweifelt, dass Beethoven zur Zeit der Werksentstehung überhaupt schon mit dem Erzbischof bekannt war. Somit wäre weiterhin die häufig zitierte Vermutung entkräftet, der Komponist habe den Klavierpart dem Niveau seines Schülers entsprechend weniger anspruchsvoll gestaltet als den der beiden Streichinstrumente. 9 Beethoven empfahl seinem Verlag das Werk mit dem Vermerk, dass „ein Konzertant mit solchen drej konzertirenden Stimmen doch auch etwas Neues“ sei. Damit sprach er sicherlich eine Tatsache an, die auch heute den gewissen Reiz des Stücks ausmacht: die Besonderheit, ein Tasteninstrument zu den Streichern zu stellen. Begreift man das Werk gattungsgeschichtlich nun als einen Rückgriff auf die Tradition der französischen Sinfonia concertante, war eine solche Instrumentenpaarung wenn auch ungewöhnlich, so doch durchaus denkbar. Johann Christian Bach, aber auch Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart widmeten sich noch dieser Form der Sinfonie mit konzertierenden Soloinstrumenten, die in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ein Auslaufmodell war. Beethoven platzierte somit gewissermaßen einen Spätling. Bereits die formale Anlage des Tripelkonzerts – unter anderem die Wiederkehr kantabler Motive, die Dreisätzigkeit mit kurz gehaltenem Mittelteil sowie die Verwendung einer frühen Form des Sonatenrondos im Schlusssatz ebenso wie der handschriftliche Vermerk „Konzertant Konzert“ des Komponisten auf einer Kopie des Klavierparts – weisen auf die Nähe zur Sinfonia concertante hin. Bei der Ausgestaltung setzte Beethoven nicht auf Kontraste, sondern vielmehr auf majestätische Themen und Variationsfolgen. Im Kopfsatz stimmt das Orchester das feierliche erste Thema an und fügt sich während des daran eng angelehnten zweiten Themas der Sologruppe in die Rolle des einfachen Begleiters. Nach einem kurzen, poetisch-ausdruckstarken Largo, in dem ein sangliches Motiv changierend durch die Soloinstrumente wandert, folgt unmittelbar das tänzerischschwungvolle Rondo alla Polacca. Eine rauschende Coda beendet den feurigen, charakterlich an die volkstümliche Polonaise angelehnten Schlusssatz. 10 Edgar Degas, Auf der Bühne (Datum unbekannt) Zeit des Triumphs Beethovens 7. Sinfonie A-Dur op. 92 ist als musikalisches Meisterwerk in die Geschichte eingegangen. Der Komponist, dessen Gehör sich zunehmend verschlechterte, feierte mit ihr zu Lebzeiten einen seiner größten Triumphe. Die Uraufführung am 8. Dezember 1813 im Universitätssaal der Stadt Wien war in vielerlei Hinsicht ein voller Erfolg. Im Rahmen eines Wohltätigkeitskonzerts, gegeben für die Invaliden aus den Napoleonischen Kriegen, stellte Beethoven erstmals das Schlachtengemälde „Wellingtons Sieg“ op. 91 sowie seine 7. Sinfonie vor. Zu dieser Zeit der großen, völkerverbindenden Euphorie über die Niederlage Napoleons war auch Wien von einer rauschhaften Aufbruchsstimmung erfasst. Etwas von diesem – antinapoleonischen – Freudentaumel scheinen die über 5000 Zuhörer der Uraufführung im musikalischen Ausdruck der 7. Sinfonie wiedererkannt zu haben, was Beethoven die ausnahmslose Sympathie der Wiener einbrachte. Der zweite Satz, ein Trauermarsch in a-Moll, musste in diesem Kontext außerdem wie eine 11 Anspielung auf die preußisch-österreichischen Niederlagen von Austerlitz und Jena im Jahr 1806 gewirkt haben. Dazu kam, dass die musikalische Elite der Stadt fast vollständig im Orchester vertreten war: Unter Beethovens Leitung wirkten führende Künstler wie Antonio Salieri, Joseph Weigl, Louis Spohr, Giacomo Meyerbeer, Johann Nepomuk Hummel, Ignaz Moscheles und Ignaz Schuppanzigh. Sie alle wohnten diesem patriotischen Akt bei, der eben doch mehr als nur ein Konzert war. Die „Wiener allgemeine musikalische Zeitung“ schrieb über den vier Tage später wiederholten Erfolg: „Der 8. und 12. Dezember d. J. gehören zu den denkwürdigsten Tagen der Kunstgeschichte Oesterreichs. […] Herrn von Beethovens Ruhm hat sich dadurch aufs neue gegründet.“ Während die Begeisterung für die 7. Sinfonie ungebrochen anhielt, verlor sich die politische Dimension im Laufe der Aufführungsgeschichte. Dafür häuften sich meist einseitige Interpretationen und allegorische Deutungen, die vom antiken Rebenfest über Szenen aus Johann Wolfgang von Goethes „Wilhelm Meister“ bis hin zu Richard Wagners Auslegung der Sinfonie als „Apotheose des Tanzes“ reichten. Tatsächlich wagte Beethoven mit seiner Siebten etwas bis dahin Neues: Nicht das Melodische, Harmonische, Tonale, sondern das Tänzerische, den Rhythmus, erhob er zum Hauptakteur der Sinfonie, in deren vier Sätzen jeweils ein auffälliges rhythmisches Grundmuster dominiert. Im ersten Satz leitet die mit 62 Takten längste Introduktion Beethovens mit allmählicher Beschleunigung in den gelösten Vivace-Hauptteil mit seiner tonangebenden punktierten Figur im 6/8-Takt und dem tänzerischen Hauptthema in den Flöten über. Es folgt der besagte Trauermarsch, der bei der Uraufführung auf Wunsch des Publikums 12 Hauptthema des 2. Satzes wiederholt werden musste. Diesen zweiten mit Allegretto überschriebenen Satz beherrscht ein ruhiger Schreitrhythmus, der zunächst in den tiefen Streichern erklingt und über den sich Melodie und Gegenmelodie zu einer gewaltigen Steigerung erheben. Eine prägnante Viertelbewegung liegt dem lospolternden Presto-Scherzo zugrunde, dessen bedächtiges Trio altes Volksliedgut zitiert. Zwei Tutti-Fanfaren leiten schließlich den energiegeladenen Finalsatz ein, der durch eine kreisende Drehfigur – bestehend aus einem Achtel und sechs Sechzehnteln – geprägt wird. In einem explodierenden Sturmlauf peitscht nun alles auf das Ende zu. Die obsessive Steigerung, die die Musiker zwingt, ihre physischen Grenzen weit hinter sich zu lassen, mag auch den einen oder anderen Zeitgenossen Beethovens irritiert haben – so weit gehend, das Carl Maria von Weber, als er die 7. Sinfonie hörte, Beethoven für das „Irrenhaus“ vorschlug. Michaela Möller 13 Herzlich willkommen! DIE GESELLSCHAFT DER FREUNDE des Beethoven Orchesters Bonn e. V. Das Beethoven Orchester Bonn ist ein strahlender Exponent der Bonner Kultur. Helfen Sie uns bei dem Bemühen, dieses wunderbare Orchester zum Beispiel bei herausragenden Einzelprojekten oder der Konzertpädagogik und der musikalischen Jugendbildung zu unterstützen. Kommen Sie zu uns und finden Sie gute Freunde in einem musikbegeisterten Kreis. Schon ab 50 € Jahresbeitrag werden Sie Mitglied bei uns und erhalten unter anderem die Gelegenheit, ausgewählte Generalproben von Konzerten und Opern zu besuchen. Manfred Osten Vorstandsvorsitzender Informationen zur Mitgliedschaft Gesellschaft der Freunde des Beethoven Orchesters Bonn e. V. Tel. 0163 - 8484120 [email protected] Di 17-18 Uhr, Do 17-18 Uhr Vorstand Manfred Osten (1. Vorsitzender) Ulrich Schlottmann (2. Vorsitzender) Gregor Grimm (Schatzmeister) Erika Coché Herbert Kaupert Horst Löffel Brigitte Rudolph Ehrenmitglieder: Dietrich Fischer-Dieskau † Alfred Brendel Peter Gülke Bankverbindung Sparkasse KölnBonn IBAN: DE77 3705 0198 1922 2222 27 BIC: COLSDE33 Wir spielen für Dich! VORSCHAU 8. Freitagskonzert Fr 8.7.16, 20 Uhr Beethovenhalle Maria Bengtsson Sopran Michaela Schuster Alt Thomas Mohr Tenor Albert Pesendorfer Bass Philharmonischer Chor der Stadt Bonn Paul Krämer Einstudierung Stefan Blunier Dirigent Hans Pfitzner Von deutscher Seele op. 28 Karten: € 34 - 17 Tel. 0228 - 77 80 08, www.bonnticket.de Tel. 0228 - 50 20 10 www.beethoven-orchester.de Maria Bengtsson Foto: Monika Rittershaus EICHENDORFFIANA Foto: Marco Borggreve BAIBA SKRIDE Baiba Skride Die in Lettland geborene Geigerin Baiba Skride zählt zu den profilierten Geigerinnen unserer Zeit und wird weltweit für inspirierende Interpretationen und ihren unverwechselbaren Geigenton geschätzt. Sie spielt mit Orchestern von Weltrang wie den Berliner Philharmonikern, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Gewandhausorchester Leipzig, Tonhalle Orchester Zürich und London Philharmonic Orchestra. Zu den Dirigenten, mit denen sie zusammenarbeitet, zählen Paavo Järvi, Kirill und Vasily Petrenko, Simone Young, Thierry Fischer sowie Andris Nelsons, Jakub Hrůša und Mikko Franck. 16 Baiba Skride ist in der Spielzeit 2015/2016 Artist in Residence beim City of Birmingham Symphony Orchestra. Auch in den USA konnte sich Baiba Skride als eine der führenden Violinistinnen etablieren. Sie spielt regelmäßig mit dem Boston Symphony Orchestra und gibt in 2015/16 Debüts mit dem New York Philharmonic unter Christoph Eschenbach und beim National Symphony Orchestra Washington unter Neeme Järvi. Kammerkonzerte gemeinsam mit Künstlern wie Alban Gerhardt, Brett Dean, Daniel Müller-Schott, Sol Gabetta, Xavier de Maistre und ihrer Schwester Lauma führen Baiba Skride in renommierte Spielstätten wie das Concertgebouw Amsterdam und die Wigmore Hall London. Im August 2015 erschien Baiba Skrides fünfte SoloEinspielung. Gemeinsam mit dem Tampere Philharmonic und Santtu-Matias Rouvali nahm sie die Violinkonzerte von Nielsen und Sibelius auf. Baiba Skride wuchs in einer Musikerfamilie in Riga auf, wo sie auch ihr Musikstudium begann. 1995 wechselte sie an die Hochschule für Musik und Theater Rostock zu Professor Petru Munteanu. Im Jahr 2001 gewann sie den 1. Preis des Queen Elisabeth Wettbewerbs in Brüssel. Seit November 2010 spielt sie die Stradivari „Ex Baron Feilitzsch“ von 1734, eine großzügige Leihgabe von Gidon Kremer. 17 Foto: Maiwolf DANIEL MÜLLER-SCHOTT Daniel Müller-Schott Foto: BalazsBöröcz Daniel Müller-Schott zählt heute zu den weltbesten Cellisten und ist auf allen wichtigen internationalen Konzertpodien zu hören. Er gastiert bei international wegweisenden Orchestern u. a. in den USA mit den Orchestern in New York, Chicago und Philadelphia, in Europa beim London Philharmonic, beim City of Birmingham Symphony Orchestra, bei den Berliner Philharmonikern, beim Gewandhausorchester Leipzig, den Deutschen Rundfunkorchestern, beim Orchestre National de Radio France, beim Spanischen National Orchester sowie in Asien mit Tokios NHK Symphony Orchestra und Taiwans National Symphony Orchestra. Daniel Müller-Schott konzertiert mit herausragenden Dirigenten wie Charles Dutoit, Iván Fischer, Bernard Haitink, Jakub Hrůša, Neeme Järvi, Jun Märkl, Andris Nelsons, André Previn und Jukka-Pekka Saraste. Neben der Aufführung der großen Cellokonzerte hat Daniel Müller-Schott eine große Leidenschaft für die Entdeckung unbekannter Werke und die Erweiterung des Cello18 Repertoires. Sir André Previn und Peter Ruzicka haben ihm Cellokonzerte gewidmet, die unter der Leitung der Komponisten uraufgeführt wurden. Olli Mustonens Sonate für Cello und Klavier kam durch ihn gemeinsam mit dem Komponisten in der Laeiszhalle in Hamburg zur Uraufführung. 2013 verlieh die Anne-Sophie Mutter-Stiftung den Aida Stucki Preis an Daniel Müller-Schott. Mit der Preisvergabe würdigt die AnneSophie Mutter-Stiftung „Daniel Müller-Schott für seinen herausragenden Beitrag für das Cello-Repertoire“. Bei internationalen Musikfestivals ist Daniel Müller-Schott regelmäßig zu Gast u. a. bei den Londoner Proms, in Schleswig-Holstein, in Schwetzingen, in Mecklenburg-Vorpommern sowie beim Festival Vancouver und in den USA bei Festivals in Tanglewood und Hollywood Bowl in Los Angeles. Daniel MüllerSchott ist es ein wichtiges Anliegen, junge Menschen für die klassische Musik zu begeistern. Deshalb engagiert er sich ehrenamtlich für das Projekt „Rhapsody in School“. Daniel Müller-Schott wurde in München geboren. Er studierte bei Walter Nothas, Heinrich Schiff und Steven Isserlis und erhielt schon früh persönliche Unterstützung von Anne-Sophie Mutter innerhalb ihrer Stiftung. Diese Förderung ermöglichte Daniel Müller-Schott ein Jahr privaten Unterricht bei Mstislaw Rostropowitsch. Bereits im Alter von fünfzehn Jahren machte Daniel Müller-Schott erstmals international Furore durch den Gewinn des Ersten Preises beim Internationalen TschaikowskiWettbewerb für junge Musiker 1992 in Moskau. Neben der Musik hat Daniel Müller-Schott für die Bildende Kunst, insbesondere für die französische Malerei des 19. Jahrhunderts, eine große Affinität entwickelt. Auf seinen Reisen plant er immer wieder Museumsbesuche, um die großen Meister im Original zu sehen. Daniel Müller-Schott spielt das „Ex Shapiro“ Matteo Goffriller Cello, gefertigt in Venedig 1727. 19 Foto: Marco Borggreve LAUMA SKRIDE Lauma Skride Lauma Skride gelingt es als Solistin wie als Kammermusikerin gleichermaßen auf den wichtigsten nationalen und internationalen Podien zu begeistern. Insbesondere für ihre Interpretationen des deutschen klassischen und romantischen Repertoires wird die Wahl-Berlinerin Lauma Skride, seit 2008 Trägerin des Beethoven-Ringes, geschätzt: Sie gastierte bei Orchestern wie dem hr-Sinfonieorchester Frankfurt, den Hamburger Symphonikern, der Dresdner Philharmonie oder dem Orquesta de Gran Canaria. Zu den Dirigentinnen und Dirigenten, mit denen Lauma Skride arbeitet, gehören Andris Nelsons, Kristjan Järvi, Anu Tali, Muhai Tang, Pedro Halffter und Cornelius Meister. In den letzten Jahren gastierte sie u. a. bei den Heidel20 berger Philharmonikern, den Essener Philharmonikern unter Tomás Netopil und beim Osnabrücker Symphonieorchester. Regelmäßig ist Lauma Skride zudem mit ihrer Schwester, der Geigerin Baiba Skride auf bedeutenden internationalen Podien zu erleben. Zu weiteren Kammermusikpartnern Lauma Skrides zählen Daniel Müller-Schott, Sol Gabetta und Julian Steckel sowie Jörg Widmann, Christian Tetzlaff und das Armida Quartett. 2007 spielte Lauma Skride den Klavierzyklus „Das Jahr“ von Fanny Hensel ein und wurde für diese Aufnahme mit dem ECHO Klassik-Preis als beste Nachwuchskünstlerin geehrt. 2011 erschien die Einspielung der Ungarischen Tänze von Johannes Brahms in einer Bearbeitung für Violine und Klavier von Joseph Joachim mit ihrer Schwester Baiba. Im Sommer 2015 ist eine CD mit einem rein skandinavischen Programm mit den beiden Schwestern aufgenommen worden. 1982 in Riga als jüngste von drei Schwestern einer lettischen Musikerfamilie geboren, begann Lauma Skride im Alter von fünf Jahren Klavier zu spielen und wurde wenig später Schülerin von Anita Paze an der Musikhochschule Emil Darzins in Riga. Abschließend studierte sie in der Klasse von Prof. Volker Banfield an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Seit ihrem elften Lebensjahr nahm sie an zahlreichen internationalen Wettbewerben teil (u. a. Maria Canals in Spanien und Cleveland International Piano Competition USA) und wurde mehrfach ausgezeichnet. 21 Foto: Veerle Vercauteren STEFAN BLUNIER Stefan Blunier Der 1964 in Bern geborene Dirigent Stefan Blunier studierte in seiner Heimatstadt und in Essen Klavier, Horn, Komposition und Dirigieren. Nach Stationen in Mainz, Augsburg und Mannheim, war er bis 2008 Generalmusikdirektor (GMD) in Darmstadt. 2008 übernahm Stefan Blunier die Position des GMDs der Beethovenstadt Bonn. Er gastierte bei über 90 Sinfonieorchestern in Europa und Asien. Gastdirigate übernahm er an den Opernhäusern in London, München, Hamburg, Frankfurt, Leipzig, Stuttgart und Berlin sowie in Montpellier, Oslo, Zürich und Bern. Seine Konzertprogramme haben das Publikum begeistert. Unter seiner charismatischen Führung zog ein neues musikalisches Bewusstsein in Orchester und Publikum 22 ein. Der Erfolg mit dem Beethoven Orchester Bonn hat überregionales Interesse an der Musik aus Bonn geweckt. Stefan Blunier produziert CDs für SONY, CPO, HYPERION und MDG. Seine CD-Einspielungen mit dem Beethoven Orchester Bonn werden von der Fachpresse in höchsten Tönen gelobt. Für die CD-Einspielungen der Opern „Der Golem“ von Eugen d'Albert, „Irrelohe“ von Franz Schreker und die Live-Aufnahme von „Daphnis et Chloé“ von Maurice Ravel wurde er jeweils mit dem ECHO Klassik-Preis ausgezeichnet. Auf Tourneen mit dem Beethoven Orchester Bonn konnte er in Europa, Asien und Nordamerika das Format als musikalischer Leiter eines Spitzenorchesters beweisen. Er gab u. a. im Großen Festspielhaus in Salzburg und im Concertgebouw (Amsterdam), in den Metropolen Hong Kong, Shanghai und Peking sowie in elf Städten der USA umjubelte Konzerte. In der Saison 2015/2016 ist er u. a. an der Komischen Oper Berlin, am Nationaltheater Mannheim, beim Orchestre National de Belgique, dem Aalborg Symfoniorkester, dem Hochschulorchester Köln und dem BBC Scottish Symphony Orchestra/Glasgow aufgetreten. 23 Foto: Thilo Beu BEETHOVEN ORCHESTER BONN Beethoven Orchester Bonn Den Ruf der Stadt Bonn im Geiste Beethovens in die Welt zu tragen gehört zum Leitbild des Beethoven Orchester Bonn. Ein Hauptgedanke der künstlerischen Arbeit ist die Präsentation ausgefallener Programme. Exemplarisch hierfür stehen verschiedene Aufnahmen, u. a. die mit einem ECHO KlassikPreis ausgezeichnete Oper „Der Golem“ von Eugen D'Albert. Der „Preis der deutschen Schallplattenkritik“ sowie weitere ECHO Klassik-Preise für die Einspielung der Oper „Irrelohe" von Franz Schreker und die Aufnahme von Maurice Ravels „Daphnis et Chloé“ sind eine schöne Bestätigung für dieses Engagement. Was Richard Strauss als einer der ersten Gastdirigenten des Orchesters begann, setzten später Max Reger, Sergiu Celibidache, Dennis Russell Davies und Kurt Masur fort: Sie etablierten das Orchester in der Spitzenklasse in Deutschland. Seit der Saison 2008/2009 ist Stefan Blunier Generalmusikdirektor. Mit großer Leidenschaft berührt er das Publikum und begleitet 24 es auf der überwältigenden musikalischen Reise. Neben der Opern- und Konzerttätigkeit (ca. 40 Konzerte und ca. 100 Opernaufführungen pro Saison) bildet die Kinder- und Jugendarbeit unter dem Titel „Bobbys Klassik“ einen wichtigen Schwerpunkt. 2009 und 2011 wurde das erfolgreiche Education-Programm mit dem begehrten ECHO Klassik-Preis ausgezeichnet. Als Botschafter trägt der Bonner Klangkörper den guten Ruf der Beethovenstadt in alle Welt. Neben Tourneen durch Europa, Nordamerika und Japan war das Orchester über das Neujahrsfest 2012 mit sechs ausverkauften Konzerten auf seiner ersten China-Tournee unterwegs. Im März 2013 standen auf einer USA-Tournee elf Konzerte in Städten an der Ostküste und in Florida auf dem Programm. Auch hier konnte das Beethoven Orchester Bonn seinen Ruf als exzellenter Foto: Martina Reinbold Klangkörper bestätigen. Das Beethoven Orchester Bonn in Worcester, Mechanics Hall 25 Gesprächskonzert „250 piano pieces for Beethoven“ Zum Beethoven-Jubiläum 2020 hat die Bonner Pianistin Susanne Kessel ein besonderes Projekt ins Leben gerufen: Anlässlich des 250. Geburtstages von Ludwig van Beethoven lädt sie mit „250 piano pieces for Beethoven“ Komponisten aus aller Welt ein, Klavierstücke zu komponieren, die sich auf Ludwig van Beethoven und sein Werk beziehen. Susanne Kessel spricht jeweils persönliche Einladungen an Komponisten der Neuen Musik sowie u. a. der Bereiche Jazz und Filmmusik aus. Die Uraufführungen der „piano pieces“ spielt Susanne Kessel bis zum Jahr 2020 in Beethovens Geburtsstadt. Weitere Aufführungen ausgewählter Stücke spielt sie auch in anderen Städten und nimmt sie für Rundfunk- und CD-Produktionen auf. Alle Stücke werden außerdem in Form einer Notenedition 26 im Verlag EDITIONS MUSICA FERRUM der internationalen Musikwelt zugänglich gemacht. Eine CD mit Susanne Kessels Einspielungen der ersten 25 piano pieces (WDR Sendesaal) erscheint im Juli 2016 beim Label OBST in Köln. In kurzen Gesprächskonzerten innerhalb der BeethovenAkademien stellt Susanne Kessel jeweils passend zum Hauptprogramm eine Auswahl der neuen „piano pieces“ vor. Heutiges Programm: Stefan Cassomenos *1985 (AU) Twilight in Bonn Norbert Laufer *1960 (GER) Gedanken über eine Sextakkordkette (UA) Lars Werdenberg *1979 (CH) Il Rain (Der Rhein) Steffen Schorn *1967 (GER) The Mad Code (UA) Klaus Runze *1930 (GER) Echo für Klavier (UA) Adrienne Albert *1941 (USA) Homage to B7 Roger Hanschel *1964 (GER) Plucking in estimated fields SUSANNE KESSEL Außergewöhnliche Konzertprogramme mit hohem persönlichen Engagement sind Markenzeichen der Bonner Pianistin Susanne Kessel. Ihre zahlreichen Solo-CDs erhalten in der Fachpresse große Anerkennung. Sie spielt Konzerte in Europa und den USA. Eine Reihe großer Musikerpersönlichkeiten wie u. a. Aloys Kontarsky und Peter Feuchtwanger förderten früh das Klavierspiel Susanne Kessels, die an der Kölner Musikhochschule bei Pi-hsien Chen studierte. 1993 war sie Preis- 27 Foto: David Kremser Susanne Kessel trägerin des Internationalen Schubert-Wettbewerbs, weitere Preise, Stipendien und Auszeichnungen folgten. Susanne Kessel spielte vielfach Uraufführungen zeitgenössischer Kompositionen, darunter auch Werke, die ihr gewidmet sind oder deren Entstehen sie angeregt hat. Für den Kinofilm „Blueprint“ spielte sie den gesamten Klassik-Soundtrack und doubelte die Schauspielerin Franka Potente vor der Kamera in der Rolle einer weltberühmten Pianistin. Neben ihrer Tätigkeit als Konzertpianistin organisiert Susanne Kessel eigene Musikprojekte, sie ist Jurymitglied verschiedener Musikwettbewerbe und unterrichtet eine private Klavierklasse in Bonn. 29 THEATER- UND KONZERTKASSE Tel. 0228 - 77 8008 Windeckstraße 1, 53111 Bonn Fax: 0228 - 77 5775, [email protected] Öffnungszeiten: Mo - Fr 10.00 - 18.00 Uhr, Sa 10.00 - 16.00 Uhr Tel. Vorbestellung: Mo - Sa 9.00 - 14.00 Uhr Kasse in den Kammerspielen Am Michaelshof 9, 53177 Bad Godesberg Tel. 0228 - 77 8022 Öffnungszeiten: Mo - Fr 10.00 - 18.00 Uhr, Sa 10.00 - 13.00 Uhr print@home: Karten buchen & drucken von zu Hause aus BONNTICKET: 0228 - 50 20 10, www.bonnticket.de Fax: 0228 - 910 41 914, [email protected] Karten auch in den Zweigstellen des General-Anzeigers und bei allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. IMPRESSUM Beethoven Orchester Bonn Generalmusikdirektor Stefan Blunier Wachsbleiche 1 53111 Bonn Tel. 0228 - 77 6611 Fax 0228 - 77 6625 [email protected] www.beethoven-orchester.de Redaktion Markus Reifenberg Lisa Valdivia Text Michaela Möller Gestaltung res extensa, Norbert Thomauske Druck M. Scholl Druck Bildnachweise: Für die Überlassung der Fotos danken wir den Künstlern und Agenturen. Preis des Programmheftes: 2,00 € 30 HINWEISE Wir möchten Sie bitten, während des gesamten Konzertes Ihre Mobiltelefone ausgeschaltet zu lassen. Wir bitten Sie um Verständnis, dass wir Konzertbesucher, die zu spät kommen, nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns darum, den Zugang zum Konzert so bald wie möglich – spätestens zur Pause – zu gewähren. In diesem Fall besteht jedoch kein Anspruch auf eine Rückerstattung des Eintrittspreises. Wir machen darauf aufmerksam, dass Ton- und/oder Bildaufnahmen unserer Aufführungen durch jede Art elektronischer Geräte strikt untersagt sind. Zuwiderhandlungen sind nach dem Urheberrechtsgesetz strafbar. Das Beethoven Orchester Bonn behält sich notwendige Programmund Besetzungsänderungen vor. Beethoven Orchester Bonn Wachsbleiche 1 53111 Bonn Tel: +49 (0) 228-77 6611 Fax: +49 (0) 228-77 6625 [email protected] www.beethoven-orchester.de Kulturpartner des Beethoven Orchester Bonn