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LANDES KONZERTE 2015/16
ALTE MUSIK SONNTAGSMUSIK VOKAL.ISEN ORGELKONZERTE
PROGRAMM
Merlin Ensemble Wien Martin Walch, Violine / Luis Zorita, Violoncello Till Alexander Körber, Klavier Werke von Haydn, Liszt, Zemlinsky und Mendelssohn-Bartholdy
Sonntag, 28.02.16 /
Landesgalerie Oberösterreich 17.00 Uhr
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LANDES KONZERTE 2015/16
Programm JOSEPH HAYDN (1732–1809)
FELIX MENDELSSOHN-BARTHOLDY (1809–1847)
Trio für Klavier, Violine und Violoncello B-Dur, Hob. XV:38
Trio für Violine, Violoncello und Klavier c-Moll, op. 66
Allegro moderato Menuet – Trio Finale. Presto
Allegro energico e con fuoco Andante espressivo Scherzo. Molto allegro quasi presto Allegro appassionato
FRANZ LISZT (1811–1886) Orphée – Poème symphonique bearbeitet für Klaviertrio von Camille Saint-Saëns
ALEXANDER ZEMLINSKY (1871–1942) Trio für Violine, Violoncello und Klavier d-Moll, op. 3 Allegro ma non troppo Andante Allegro
Pause
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Zum Programm
Die Ausführenden
Das Klaviertrio in B-Dur, Hoboken XV:38 von Joseph Haydn zählt noch zu seinen frühen Trios, obgleich der Komponist doch schon im vierten Lebensjahrzehnt stand. Aber bei einer so erfindungsreichen Musikerpersönlichkeit wie Haydn mag die Jugendlichkeit wahrlich länger gedauert haben! Kein Komponist vor oder nach ihm hat mehr Gattungen begründet oder zumindest in den Stand der großen Musik erhoben wie er: die Symphonie, das Streichquartett, und eben auch das Klaviertrio. Cellostimme und Klavierbass gehen noch parallel, wie in der barocken Generalbasspraxis. An manchen Stellen muss der Klavierspieler auch Akkorde generalbassartig hinzugreifen. Und dennoch wird das Trio von einem Entdeckergeist durchpulst, welcher dem Zusammenspiel der Instrumente eine neuartige, nahezu szenische Deklamation entlockt.
Das Merlin Ensemble Wien wurde 1991 von Mitgliedern des Chamber Orchestra of Europe zunächst als Oktett gegründet. Später wurde der Kreis der MitspielerInnen erweitert, so dass das Ensemble in variablen Besetzungen auftreten kann. Das Repertoire erstreckt sich auf unterschiedliche Formationen und ausgefallene Bearbeitungen, von Vivaldis „Jahreszeiten“ über Mozarts „Lodronische Nachtmusiken“ bis Schönbergs „Verklärter Nacht“. Auch für zeitgenössische Kammermusik hat sich das Merlin Ensemble Wien einen Namen gemacht, was sich in der Zusammenarbeit mit KomponistInnen wie Sofia Gubaidulina, Friedrich Cerha und Christian Muthspiel zeigt. Konzerte im Musikverein und Konzerthaus Wien, Burgtheater und Arnold Schönberg Center, bei Veranstaltern wie Teatro Fenice, Teatro Comunale Bologna, Ferarra Musica, Oper Leipzig, NDR Hannover, Brucknerhaus Linz, Berliner Ensemble, Paul Klee Museum Bern, Gare du Nord Basel, Philharmonie Zagreb, den österreichischen Kulturforen in New York und Washington und der Morgan Library in New York, festigen den internationalen Ruf des Ensembles. Das Merlin Ensemble Wien ist ebenfalls regelmäßiger Gast bei Festivals wie den Salzburger Festspielen, dem Luzern Festival, den Ittinger Meisterkonzerten, dem Beethovenfest Bonn, der Schubertiade Feldkirch, Grafenegg, dem Carinthischen Sommer, dem Festival Retz, den Festwochen Gmunden, dem Brucknerfest Linz, dem Musikfest Bremen, den Maifestspielen Wiesbaden oder den Ludwigsburger Schlossfestspielen. Durch die Zusammenarbeit mit Schauspielern wie Ulrich Matthes, Peter Matic, Martin Schwab, Lore Brunner, Manfred Karge, Sylvie Rohrer, vor allem aber mit Hermann Beil, konnten größere musikdramatische Projekte entwickelt werden. Diese Projekte in den Inszenierungen von Hermann Beil werden europaweit gezeigt: unter anderen Schönbergs „Pierrot Lunaire“ mit Sylvie Rohrer und Strawinskys „Geschichte vom Soldaten“ mit Manfred Karge.
Auch Franz Liszt hat Gattungen etabliert und in den Rang großer Musik erhoben: zum einen die verschiedenen Klavierbearbeitungen von Werken anderer Komponisten – von der „Klavierpartitur“ über die „Transkription“ bis hin zur freien „Paraphrase“, – zum anderen stellte er die Symphonische Dichtung gleichwertig neben die Symphonie. Die Kammermusik dagegen blieb ihm ein wenig vertrautes Genre. Daher ist es besonders wertvoll, in der Transkription der Symphonischen Dichtung „Orpheus“ durch Camille Saint-Saëns, die von Liszt ausdrücklich für gut geheißen wurde, das Erzählerische auch in der Klaviertriobesetzung plastisch erfahren zu können. Die Musik, welche der junge Alexander Zemlinsky in Wien zu hören bekam, war stark geprägt von dem, was einst Liszt mit der Symphonischen Dichtung als Gattung angeregt hatte: Die Spannungen zwischen Wagnerianern und Brahminen, die Musik von Richard Strauss und Gustav Mahler bewegte das musikalische Wien des „Fin de siècle“. Zemlinskys Trio op. 3 erzählt von all diesen Eindrücken, erzählt von dem Lebensgefühl des Jungen im sich zu Ende neigenden Kaiserreich – das Trio ist ein Jugendwerk einer Spätzeit. Das zweite Klaviertrio c-Moll op. 66 von Felix Mendelssohn-Bartholdy ist weniger bekannt als sein erstes. Vielleicht liegt es daran, dass die Themen komplexer und damit weniger schnell einprägsam sind. An Verve und Glut, an Kontrasten und Strahlkraft überwältigt es mindestens ebenso. Der Spieler ist immer wieder überwältigt von der schieren Meisterschaft, bei welcher jeder Ton am richtigen Platze sitzt. Jeder Bogen, jede Artikulation, jede dynamische Angabe überzeugt. Jede Steigerung, jedes Innehalten können gar nicht anders sein! Allein schon solche unübertreffliche Meisterschaft beglückt auch noch nach über hundertsiebzig Jahren. (TAK)
Martin Walch, Violine, geboren in Innsbruck, studierte bei Sándor Végh und Michael Schnitzler Violine und besuchte Meisterkurse bei Yehudi Menuhin und Nathan Milstein. Er ist Leiter des Merlin Ensembles Wien und Mitglied des Chamber Orchestra of Europe sowie Kammermusikpartner von N. Gutmann, A. Rabinowich und J. Rachlin. Solo- und Kammermusikkonzerte in allen großen europäischen Konzertsälen und Festivals: Luzern Festival, Salzburger Festspiele, Beethovenfest Bonn, Klangbogen Wien, Brucknerhaus Linz, Burgtheater Wien, Osterfestspiele Innsbruck, Tonhalle Düsseldorf, Berliner Philharmonie, Schubertiade Feldkirch,
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Lockenhaus Festival, Ferrara Musica, Teatro Fenice Venedig, Teatro Comunale Bologna, St. Moritz Festival, Thessaloniki Festival, Carinthischer Sommer, Schauspielhaus Bochum, Ludwigsburger Schlossfestspiele, Musikfest Bremen, Musikverein Wien. Konzerte im Rahmen der COE Kammermusikkonzerte in Berlin und Ferrara. Solist mit dem Sofia Philharmonic Orchestra, Chamber Orchestra of Europe, Uraufführung des Violinkonzertes von Till A. Körber, Beethovens Tripelkonzert unter Sir Neville Marriner. Meisterkurse an der Anton Bruckner Privatuniversität Linz, am Mozarteum Salzburg, am LysenkoKonservatorium Lemberg, Ukraine und der Musikakademie Sofia. Luis Zorita, Violoncello, geboren in Leon (Spanien), Studium in Oviedo bei Alexander Fedortchenko, in Chicago bei Kim Scholes und Christopher Constanza, danach bei Rudolf Leopold in Graz. Erste Preise bei Solowettbewerben in Spanien, den USA, Japan und Österreich. Gastmusiker des Chamber Orchestra of Europe, des Super World Orchestra und des Mahler Chamber Orchestra und Cellist des „Merlin-Ensembles Wien“, Gast-Solocellist des Royal Stockholm Philharmonic Orchestra und der Camerata Salzburg. Auftritte und Einladungen zu namhaften Festivals in ganz Europa, Südamerika, Asien und den USA. Luis Zorita spielt ein Cello von Giovanni Baptista Rogeri von 1675. Till Alexander Körber, Klavier, geboren in Tübingen. Ab 1986 studierte er an der Musikhochschule in Freiburg/Breisgau Klavier, Liedbegleitung und Chordirigieren; von 1990 bis 1995 war er Schüler von Hans Petermandl an der Wiener Musikhochschule. Als Pianist und Komponist hat er mehrere Preise gewonnen: Interpretationspreis für zeitgenössische Musik beim Concours Européenne 1989, Erster Preis der Austro Mechana 1991, Kompositionspreise bei „Guido d‘Arezzo“ und Mozarteum Salzburg 1997, Österreichisches Staatsstipendium für Komponisten 2003 und Oberösterreichischer Landeskulturpreis für Musik 2008. Von 1994 bis 2003 unterrichtete Till Alexander Körber an der Musikuniversität Graz zeitgenössische Klaviermusik und gab oftmals Masterclasses am Lysenko-Konservatorium Lemberg, Ukraine. Seit 1999 leitet er eine Klasse für Klavier und Klavierkammermusik an der Anton Bruckner Privatuniversität Linz.
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www.landeskonzerte.at
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VORSCHAU Letzte Sonntagsmusik im Salon der Saison 2015/16 Sonntag, 13. März 2016, 17:00 Uhr Landesgalerie Oberösterreich
DRYADS DUO Carla Santos, Violine Saul Picado, Klavier Werke von Janacek, Szymanowski, Boulanger und Elgar.