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Abonnement Ein Abend mit … Dienstag 22.11.2016 20.00 Uhr · Kleiner Saal Max Emanuel CenČiĆ Countertenor Ronan Khalil Klavier
„Ich ziehe den Hut vor dem Meister aller Meister.“ Rossini über Mozart
Programm Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791) Erster Satz (Adagio) aus der Klaviersonate Es-Dur KV 282 „Ombra felice … Io ti lascio“ – Konzertarie KV 255 „Cara, lontano ancora“ und „Ah, die si nobil alma“ – Arien des Ascanio aus der Azione teatrale „Ascanio in Alba“ KV 111 Zweiter Satz (Adagio) aus der Klaviersonate F-Dur KV 332 „Venga pur“ – Arie des Farnace aus der Opera seria „Mitridate, re di Ponte“ KV 87 Pause
Wolfgang Amadeus Mozart Erster Satz (Allegro maestoso) aus der Klaviersonate a-Moll KV 310 Gioacchino Rossini (1792–1868) „Mura felici“ – Arie des Malcolm aus der Oper „La donna del lago“ Wolfgang Amadeus Mozart Dritter Satz (Presto) aus der Klaviersonate a-Moll KV 310 Gioacchino Rossini „O patria“ – Arie des Tancredi aus der Oper „Tancredi“ „Ah si pera“ – Arie des Malcolm aus der Oper „La donna del lago“
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Wunderbare melodische Erfindungen
Wunderbare melodische Erfindungen Aller guten Dinge sind bekanntlich drei. Und so soll sich am Beginn dieses Heftes zu den beiden ganz Großen, deren Werke heute Abend erklingen, mit Richard Wagner – wenn auch nur in Worten – ein dritter gesellen: „Ich gestehe, dass ich in Rossini nicht den Mann erwartet habe, den ich tatsächlich vor mir sah … Wie Mozart besitzt er in höchstem Grade die Gabe melodischer Erfindung. Dazu kommt, dass diese Gabe von seinem Instinkt für die Bühne und dem dramatischen Ausdruck auf wunderbare Weise ergänzt wird …“ Wolfgang Amadeus Mozart war im Jahr vor Gioacchino Rossinis Geburt in Wien gestorben. Schade, dass es zu keiner persönlichen Begegnung der beiden kommen konnte. Liest man über ihre Lebensauffassungen und hört man ihre Musik, möchte man vermuten, dass sie sich trotz der Konkurrenz in der Publikumsgunst gut verstanden und gern miteinander musiziert und gefeiert hätten. Rossini soll dem berühmten Wiener Musikkritiker Eduard Hanslick einmal erzählt haben, dass er sich selbst als halber Wiener fühle und eine große Liebe zu der Stadt habe, in der ihn das Publikum so aufmerksam angehört und so enthusiastisch gefeiert hatte. Zeit seines Lebens bezeichnete er Wolfgang Amadeus Mozart als einen seiner kompositorischen Leitsterne. Beide Komponisten liebten es, die menschliche Stimme in ihren Werken zu bedenken und mit berückenden melodischen Erfindungen zu feiern – und beide begegneten dabei einem Stimmphänomen, dass vor allem im Barock zu Hause war
Wunderbare melodische Erfindungen
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und heute – glücklicherweise – der Vergangenheit angehört: Die Rede ist von Kastraten. Seit der Antike und etwa bis Mitte des 19. Jahrhunderts urden Jungen, die durch ihre besonders schöne Singstimme w auffielen, etwa zwischen dem 7. und 12. Lebensjahr kastriert, um damit den mit der Pubertät einhergehenden Stimmwechsel zu verhindern. Im Idealfall wurden sie so zu Sängern, die das Lungenvolumen eines Erwachsenen und die klare Sopranoder Altstimme der Knabenzeit hatten. In der Realität allerdings wurde längst nicht jeder Kastrat zum gefeierten Star, und durch die hygienisch zweifelhafte Prozedur blieben Todesfälle nicht aus.
Zu Mozarts Zeit waren die „entmannten“ Sänger in ganz Europa verbreitet und wurden hoch geehrt. Farinelli – dem Mozart während einer Reise mit dem Vater die Aufwartung machte –, Senesino, Caffarelli und viele andere waren um jubelte Stars, teilweise sehr kapriziös und launisch, aber mit „überirdischen Stimmen“ (Mozart), die auf den Opernbühnen triumphierten. Während Rossinis Schaffenszeit neigte sich die Blüte der Kastraten ihrem Ende zu, aber auch er hat Partien für sie komponiert. Sogar sein Alterswerk, die „Petite Messe solennelle“ von 1863, ist nach eigener Aussage für „zwölf Sänger der drei Geschlechter“ geschrieben. Übrigens hatte der kleine Gioacchino auch eine wunderbare Singstimme gehabt – glaubt man der Überlieferung, so ist ihm nur durch das resolute Eingreifen seiner Mutter ein Leben als Sängerkastrat erspart geblieben. Heute überzeugen Countertenöre dank ihrer speziellen Gesangstechnik in den überlieferten Kastratenrollen und lassen damit die irritierende Faszination und den so besonderen Stimm-Glanz der Vergangenheit nacherlebbar werden.
Wolfgang Amadeus Mozart
Mozart – Für die Tasten Einleitend und zwischen den Arien stehen einzelne Sätze aus Klaviersonaten Mozarts, in denen das Singen zunächst den weißen und schwarzen Tasten vorbehalten bleibt. Das dreisätzige Werk KV 282 – komplett aufgeführt dauert es etwa 15 Minuten – entstand zusammen mit anderen Klaviersonaten in München, wo sich der 19Jährige Anfang 1775 wegen seiner Buffo- Oper „La finta giardiniera“ aufhielt, die für den Münchner Fasching gedacht war. Das Überraschende an der Sonate ist ihr l yrischer Beginn. Kein schneller Satz steht am Anfang, sondern ein Eingangsadagio mit einem drei Takte umfassenden Thema in der Sonatenhauptsatzform, von dem der Pianist Paul Badura-Skoda schwärmte: „… Trotz seiner kleinen Dimensionen ist dieser Satz ein echtes, meisterhaftes Mozartsches Stück, formvollendet und ausdrucksvoll …“ Bei der virtuosen F-Dur-Sonate KV 332 ist die Entstehungszeit ein wenig ungewiss. Sie ist der Ab schluss einer Trias und wurde zuerst mit dem Paris-Aufenthalt des Komponisten 1778 in Verbindung Mozart im Jahr 1877 – Anonymes Gemälde gebracht. Inzwischen geht die Musikwissenschaft davon aus, dass die Sonaten erst nach 1780, möglicherweise 1783 in Wien oder auch im Sommer des Jahres in Salzburg, als Mozart längere Zeit bei seinem Vater
Wolfgang Amadeus Mozart
wohnte, geschrieben wurden. Damals hatte er, seit zwei Jahren aus den fürsterzbischöflichen Diensten entlassen und Wiener, seine Braut Constanze zu Hause vorgestellt. 1784 wurden die drei Schwesterwerke in Wien beim renommierten Verlag Artaria gedruckt. Der junge Tonsetzer nahm die Wiener zuerst als virtuoser Pianist eigener Werke und als Lehrer für die interessierten, meist adligen Kreise der Stadt für sich ein. Das Adagio aus K 332 ist ein schwärmerischer und verinnerlichter Satz, der im ruhigen Tempo seine reichen Stimmverzierungen aufblättert. Im zweiten Konzertteil erklingen zwei Sätze der a-Moll-Sonate, wobei die düstere und trostlose Stimmung schon in der Tonart erkennbar ist. KV 310 ist die erste von lediglich zwei Klaviersonaten Mozarts, die in Moll stehen. 1777/78 war der 22Jährige mit seiner Mutter unterwegs auf Stellensuche, und die ausgedehnte Reise führte sie über München, Augsburg und Mannheim schließlich nach Paris, wo die Mutter plötzlich starb. So ist die Versuchung groß, den Ton von Leid, Schmerz und innerer Zerrissenheit, der aus der Sonate klingt, als Spiegel der Ereignisse zu hören. Die Musik pendelt zwischen Aufbegehren und Resignieren – auch im bedrückenden Presto fehlt ein hoffnungsvoller Ausblick.
Mozart – Vier Arien Von einer auffällig schönen Singstimme des Knaben Wolfgang Amadeus ist nichts überliefert – bekanntermaßen war er aber ein musikalisches Wunderkind, wie es im Buche steht. Vom Vater – Salzburger fürstbischöflicher Kammermusikus und Hofkomponist – über die Maßen gefördert, bekam er bereits mit vier Jahren ersten Musikunterricht; der Fünfjährige legte frühe Kompositionen vor; seit er sechs Jahre alt war, trat er
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regelmäßig vor Publikum auf. Der stolze wie geschäftstüchtige Vater präsentierte den Knaben und seine fünf Jahre ältere Schwester Nannerl ab 1763 auf einer jahrelangen Tournee durch Deutschland und Europa den vor allem adligen Kreisen. „Wolferl“ begeisterte nicht nur am Klavier und der Geige, sondern ebenso als fantasiebegabter Tonsetzer. Schon als Junge hatte er sich auch auf das Gebiet des Musik theaters gewagt. Ein Singspiel des Elfjährigen ist überliefert; als er mit „La finta semplice“ seine erste italienische Oper vorlegte, war er 13 Jahre alt. Auch wenn man Vater Leopold sicher ein zirzensisches Zur-Schau-Stellen der Kinder vorwerfen kann, kam der geniale Sprössling auf den ausgedehnten Reisen doch mit den musikalischen Strömungen und führenden Künstler der Zeit in Kontakt und erhielt vielfältige Anregung und Förderung. Sehr wichtig war die Begegnung mit Johann Christian Bach in London, daneben verschaffte der Kontakt mit ein flussreichen und gutbetuchten gekrönten oder adligen Förderern dem Halbwüchsigen vielbeachtete Kompositionsaufträge. Beide, die Opera seria „Mitridate, re di Ponto“ KV 87 von 1770 und Titelblatt des Librettos zu „Mitridate“, 1771 die sogenannte „Festa teatrale“ „Ascanio in Alba“ von 1771 entstanden für das Teatro Regio Ducale in Mailand. Die auf Racine zurückgehende Geschichte um den vorchristlichen König Mitridate, der in den Kampf gegen die Römer zieht und seine Verlobte in der Obhut der
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Söhne lässt, erlebte ihre Uraufführung am 26. Dezember. Mitridates Erstgeborener Farnace – ein Altus – will dem Vater die Frau abspenstig machen, die eigene Geliebte verraten, mit den römischen Feinden paktieren. Dann aber – ein typischer Seria-Stoff – besinnt er sich auf seine aristokratischen Pflichten und wendet sich gegen die römische Tyrannei. Am Ende stehen Vergebung und Versöhnung der Beteiligten. Mozarts Musik konnte restlos überzeugen: „Viva il Maestro, viva il Maestrino“. Und der nächste Auftrag im habsburgisch regierten Mailand ließ nicht lange auf sich warten: Kaiserin Maria Theresia wünschte aus Mozarts Feder auch die Musik für die machtpolitisch enorm wichtigen Hochzeitsfeierlichkeiten von Erzherzog Ferdinand von Österreich mit Maria Beatrice d’Este am 17. Oktober 1771. „Ascanio in Alba“ KV 111, zweiaktig, ist eine zum Anlass gewählte Allegorie: Die Kaiserin selbst erscheint als Göttin Venus; Ascanio ist ihr Sohn, der König von Alba werden soll; Silvia, eine Nymphe, verkörpert die Braut Beatrice. In einer Prüfung kann Silvia überzeugend ihre Tugendhaftigkeit und damit die Eignung als Ascanios Frau beweisen. Der 15jährige Mozart soll die Musik zu dem sagenhaften Geschehen in weniger als vier Wochen zu Papier gebracht haben – und das Publikum feierte ihn nach der Aufführung enthusiastisch. Der Komponist Johann Adolf Hasse (1699–1783), im Vergleich zu Mozart damals schon in „biblischem“ Alter, schrieb zu den fürstlichen Hochzeitsfeierlichkeiten 1771 mit „Ruggiero“ ebenfalls eine Oper. Aber der Knabe hatte die Nase wohl vorn – „kurz, mir ist Leid, die Serenata des Wolfg. hat die opera von Hasse so niedergeschlagen, daß ich es nicht beschreiben kann“, frohlockte Vater Mozart zumindest in einem Brief.
Die Szene „Ombra felice … Io ti lascio“ KV 255 ist ein selbständiges Gesangsstück. Im 18. Jahrhundert war es üblich, Arien zu großen Opern anderer Komponisten als Einlagen beizu-
Gioacchino Rossini
steuern oder auch kleine musikdramatische Stücke den Stars der Szene gewissermaßen mundgerecht zu schreiben: „… denn ich liebe, daß die aria einen Sänger so accurat angemesen sey, wie ein gutgemachtes kleid“, hat Mozart betont. Im konkreten Fall war der Adressat hier Francesco Fortini, ein Altist, der 1776 als Mitglied einer italienischen Theatertruppe in Salzburg gastierte. Im Text geht es um Arsace, einen gefangenen Feldherrn, der glaubt, die Geliebte an seinen Rivalen, König Medonte, verloren zu haben. Angelegt in einer Rondoform, kann der Sänger auf kleinstem Raum ein beeindruckendes dramatisches Wechselspiel der Affekte und Gefühle aufblättern.
Rossini – Drei Arien Der Italiener Gioacchino Rossini aus dem Städtchen Pesaro am Golf von Venedig ist untrennbar mit der Gattung Oper verbunden. Opern haben seinen weltweiten Ruhm begründet und bis heute erhalten. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts versetzte er ganz Europa in einen „Rossini-Taumel“, seine Melodien waren allgegenwärtig. Auch er galt als Wunderkind, und sicher war sein glänzender und kometenhafter Aufstieg auch der kompositorischen Frühreife geschuldet. Bereits als 12Jähriger fertigte er kleine Opernwerke, 18jährig debütierte er mit einem Einakter in Venedig. Bekanntermaßen zog er sich sehr früh, mit nicht einmal 40 Jahren, von der Bühne zurück. Ohne konservativ zu sein, hatte er festgestellt, dass seine Stimmund Melodieideale nicht mehr einzulösen waren, also machte er seinen Nachfolgern den Weg frei. Dennoch war und blieb er eine allseits geschätzte Instanz im italienischen wie auch später im französischen Musikleben. Er hielt einmal wöchentlich am Freitag oder Sonnabend Salon und schrieb für diese Zu sammentreffen etliche Lieder und Klavierstücke. Seine Vor-
Gioacchino Rossini
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liebe galt bis ins hohe Alter der menschlichen Stimme und der typisch italienischen Gesangskunst, die kleinen Stücke der „Sünden des Alters“ beweisen es. „Es geht darum, den Mut aufzubringen, sich heiter und voller Vertrauen dem hinzugeben, was in der italienischen Musik göttlich und verführerisch ist: der einfachen Melodie und der Mannigfaltigkeit des Rhythmus“, hat Rossini in seinem Todesjahr sein Credo formuliert. „ Nicht nachahmend, sondern ausdrucksvoll soll eine Komposition sein - diese reine, ausdrucksvolle Musik führt, wie ich es bevorzuge, zum vornehmen, einfachen, verzierten, leidenschaftlichen Gesang.“
„Tancredi“, Werk des 20Jährigen, war Rossinis erste Opera seria und besiegelte den endgültigen Durchbruch. Die Handlung führt zurück in die Zeit der Kreuzzüge und spielt 1005 im sizilianischen Syrakus. Das Libretto, das der junge Komponist im Auftrag des Teatro La Fenice in Venedig bearbeitete, stützte sich auf eine Tragödie von Voltaire. Allerdings änderte Gaetano Rossi, der Librettist, das Ende der Oper, um dem Publikum einen damals höchst unbeliebten tragischen Ausgang zu ersparen. Alles kreist um die übliche Kontroverse zwischen
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Gioacchino Rossini
Liebe und Herrscherpflichten mit den dazu gehörigen Gefühlsverwirrungen und Intrigen. Bei der Uraufführung am 6. Februar 1813 überlebte der verbannte Ritter die Kämpfe siegreich und konnte seine Angebetete Amenaide gewinnen. Später schuf Rossini auch einen alternativen Schluss ohne Happy End. Nachdem die ersten Vorstellungen wegen Indisposition der Protagonisten verhalten aufgenommen wurden, begann ein Siegeszug der Oper durch ganz Europa. Ein besonderer Ohrenschmaus ist die Auftrittsarie Tancredis aus dem ersten Akt. Stendhal hat berichtet, dass Rossini den harmonisch inte ressanten und volksliedhaften Hit mit kokettem Understatement „Reisarie“ nannte – er hätte nur so lange, wie der Reis zum Garen braucht, daran geschrieben, um die zunächst unzufriedene Sängerin Rossini um 1820 – Anonymes Gemälde der Titelpartie zufriedenzustellen. „Kantilene und immer Kantilene, schöne Kantilene, neue Kantilene, zauberhafte Kantilene, außergewöhnliche Kantilene“, beschrieb der Theaterschriftsteller Giuseppe Carpani die Musik des „Tancredi“. „La donna del lago“ (Die Frau vom See) kam im Herbst 1819 im Teatro San Carlo in Neapel auf die Bühne. Hier geht das romantische Geschehen – das erste Mal in der italienischen Oper, viele sollten folgen – auf eine Originalidee Walter Scotts zurück. Der Hörer wird in das Schottland des 16. Jahrhunderts versetzt, und es fehlt weder an Naturszenen noch an kriege rischen Auseinandersetzungen und unerfüllter Liebe, bevor
Gioacchino Rossini
sich alles zum Guten wendet. Es geht um die Zeit, als sich die Highlander unter der Führung von Douglas, dem Vater der Opernheldin und „Dame vom See“ Elena, gegen König James V. stellten. Der König verliebt sich in die zauberhafte Elena, aber deren Herz gehört dem jungen Krieger Malcom, der das königliche Heer nicht aus Überzeugung, aber aus Liebe verlassen hat. Bei den Rebellen kann er seiner Angebeteten – die längst einem anderen versprochen ist – näher sein …
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Soldat, Hirte und Barde – Kostümentwürfe zu „La donna di Lago“, Paris 1824
Rossini war ein geistreicher Bonvivant, der die schönen Dinge zu genießen wusste. Auch seine folgende ebenso pointierte wie wahre Feststellung unterstreicht das: „Essen, Lieben, Singen und Verdauen, das sind – in Wahrheit gesprochen – die vier Akte der komischen Oper, die ,Das Leben’ heißt und vergeht, wie der Schaum einer Flasche Champagner. Wer sie verrinnen lässt, ohne sie genossen zu haben, ist ein vollendeter Narr!“ CD-Tipp Max Emanuel Cencic / Orchestre de Chambre de Lausanne / Michael Hofstetter (Label: Virgin, 2007/08)
Die Texte in deutschen Übertragungen
Die Texte in deutschen Übertragungen Ombra felice … Io ti lascio
Ah, die si nobil alma
Glücklicher Schatten! Ich werde zurückkommen, um dich wieder zusehen. Öffne deine schönen Augen! Ach tröste wenigstens in diesem Augenblick mit einem mitleidsvollen Blick den treuen Geliebten. Reich mir deine Rechte. Gib mir ein letztes Unterpfand deiner Liebe. Ah, dass mich meine Standhaftigkeit jetzt verlässt! Ich verlasse dich, und ich weiß nicht, Ob dieses Lebewohl nicht das letzte ist. Ach, wer weiß, meine schöne Angebetete, Ob ich dich jemals Wiedersehen werde. Ich komme … O Himmel! … Ach, lass … O Schmerz! Nur für dich allein, mein Liebes, bin ich in Furcht … Wer hat schrecklichere Qualen durchgemacht, Gerechte Götter!
Ach, wie vieles möcht’ ich sagen Über diese reine Seele! Wer alle ihre Tugenden Verlangt zu kennen, Frage dieses Herz. Nur einen Augenblick Besinnung Lasse mir, oh Göttin, Lasse ihn mir und dann Werde ich dir alle ihre hohen Werte Nennen können.
Cara, lontano ancora
Mura felici
Liebste, wenn auch fern von dir, Entflammt mich deine Tugend: Deinen schönen Namen Lehrte sie mich zu seufzen. Umsonst verbirgst du dich, oh Liebe: Diese seltene Tugend Erscheint gerade in der Bescheidenheit Noch strahlender.
Glücklich sind diese Mauern, Die auf meine Liebe schauten. Nach langer Zeit seh‘ ich euch jetzt wieder. Doch ihr strahlt nicht mehr wie einst, Als hier meine unschuldige Leidenschaft Geboren wurde und wuchs. Wie süß verging meine Leben An der Seite von jener,
Venga pur Er soll nur kommen, drohend schnauben, Der Vater, unversöhnlich. Seinem Zorn und seinem Rasen Beugt dieses Herz sich nicht. Achten soll er Rom in mir und fürchten. Weniger wild und weniger streng Oder grausamer und stolzer noch Macht mich sein Zorn.
Die Texte in deutschen Übertragungen
Die zart meiner Liebe antwortete. Eine trübe Wolke verdunkelt euch Und treibt Kälte in mein Herz. Eine erbarmungslose Hand Hat euch derer beraubt, Die hier lebte, die ich liebte. Elena! Ich flehe dich an, Komm zu mir, nur für einen Moment, Und sag noch einmal: Ich liebe dich! Glaube an mich! – Und dann, Deiner sicher, schwöre ich, Dass ich Dich zurückhole Oder für dich sterben werde. Ich werde den Tod willkommen heißen, Wenn Elena nicht die meine sein kann. Wie viele Tränen habe ich vergossen Fern von Dir. Alles ist düster, unvollkommen Und mir verhasst, Der Himmel hellt nicht länger auf, Kein Stern scheint mir. Du allein, Geliebte, kannst mir Frieden bringen. Nur du kannst mein Herz besänftigen.
Endlich bin ich gekommen: Ich will, Meinem Geschick trotzend, Was es auch sei, dir würdig sein Oder zugrunde gehen, meine Teure. Du, die du dieses Herz Entfacht und meinen Mut begeistert hast, Edles Gemüt, süße Geliebte, Erhöre mein Flehen; Der schändliche Verräter muss fallen, Meine Treue belohnt werden. Für solches Leiden, Solche Schmerzen Ersehne ich mir Gnade Von dir, Geliebte. Wir werden einander Wiedersehen. In deiner Augen Glanz Will ich mich weiden. Taumel, Seufzer, Worte des Glücks! Mein Herz sagt mir, dass mir an deiner Seite ein frohes Schicksal beschert ist!
O patria
Ah si pera
O Vaterland! Teures, Undankbares Vaterland! Endlich kehre ich zu dir zurück! Sei gegrüßt, geliebte Erde Meiner Ahnen, ich küsse dich. Heute ist für mich ein Freudentag, Schon atmet mein Herz wieder auf! Amenaide! Holder Gedanke, Einziges, himmlisches Ziel Meiner Seufzer, meines Verlangens!
Ich will sterben! Nur der Tod Kann mich noch trösten, Wenn sie, die mir das Leben wiedergab, Mich nun verlässt. O mein unersetzlicher Schatz, Ich habe dich verloren, Du süße Hoffnung meines Lebens!
(Übersetzung: Michael Danner)
(Übersetzung: Michael Danner)
Mitwirkende
Im Porträt Max Emanuel CenČiĆ setzt sich besonders für die Wiederentdeckung und Aufführung der Musik des 18. Jahrhunderts ein. Zu seinen herausragenden Projekten in dieser Saison zählen Glucks „Orfeo ed Euridice“ an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin, seine Debüts bei den Salzburger Pfingstfestspielen und im Auditorio Nacional in Madrid, Glucks „Ezio“ an der Oper Frankfurt, „Arminio“ bei den Händel-Festspielen in Karlsruhe und Hasses „Siroe“ bei den Mai-Festspielen am Hessischen Staatstheater Wiesbaden (Titelrolle und Regie).
Seit mehr als zwei Jahrzehnten tritt Max Emanuel Cencˇic´ weltweit an den großen Opernhäusern auf (unter anderem Wiener Staatsoper, Theater an der Wien, Opernhaus Zürich, Opéra Royal Versailles, Bayerische Staatsoper, Berliner Staatsoper,
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Mitwirkende
Barcelonas Gran Teatro del Liceu, Théâtre des Champs-Elysées und La Monnaie Brüsssel. Konzerte führten ihn beispielsweise in die Laeiszhalle Hamburg, die Carnegie Hall New York, das Barbican Center London, das Concertgebouw Amsterdam, den Wiener Musikverein und den Moskauer Tschaikowsky-Saal. Regelmäßig arbeitet er mit Dirigenten wie William Christie, René Jacobs, Ottavio Dantone, Diego Fasolis, George Petrou, Emmanuelle Haïm und Riccardo Muti. Seine sängerische Ausbildung fing er als Wiener Sängerknabe an und begann bereits 1992 eine Solo-Karriere als Sopranist, die er ab 2001 als Countertenor fortsetzte. Sender wie Mezzo TV und Arte Concert dokumentieren vieles von seiner Arbeit (wie die von ihm wiederentdeckte Händel-Oper „Alessandro“). Als künstlerischer Leiter von Parnassus Arts Productions ist er verantwortlich für die Konzeption, Leitung und Aufführung wichtiger Werke des italienischen Barocks (darunter die Wiederentdeckung von Leonardo Vincis letzter Oper „Artaserse“ – ausgezeichnet mit dem ECHO Klassik 2013 und 2014, dem Preis der deutschen Schallplattenkritik und dem Diapason d’or sowie für den Grammy nominiert.) Seine Solo-Aufnahmen „Venezia“, „Rokoko“ und „Arie Napoletane“ faszinierten Presse und Publikum gleichermaßen. Für sein künstlerisches Schaffen wurde der Sänger vom französischen Kulturministerium als Chevalier dans l’Ordre des Arts et des Lettres ausgezeichnet. Inzwischen ist Max Emanuel Cencˇic´ auch dabei, sich als Regisseur international einen Namen zu machen. Zu seinen kommenden Regieproduktionen zählen Rossinis „La Donna del lago“, Händels „Pastor Fido“ und Mozarts „Don Giovanni“. Außerdem ist bei Warner eine Veröffentlichung von Arien geplant, die Max Emanuel Cencˇic´ als Knabensopran aufgenommen hatte.
Mitwirkende
Ronan Khalil studierte Gesang an der Maîtrise de Bretagne, bevor er Pascal Dubreuils Klasse für Cembalo am Conservatoire à rayonnement régional in Rennes besuchte. Weitere Studien führten ihn nach Manchester (Sharon Gould), Siena (Christophe Rousset), Den Haag (Fabio Bonizzoni), ans Pariser Conservatoire national supérieur de musique et danse sowie zu Olivier Baumont, Blandine Rannou, Kenneth Weiss und Élisabeth Joyé. Daneben führte er seine Gesangsausbildung bei Peter Kooj, Christian Immler und Kees-Jan de Koning fort. Preise gewann er unter anderem beim Festival of Auverssur-Oise 2008, beim Internationalen Cembalowettbewerb Paola Bernardi in Bologna 2009 sowie beim Westfield Wettbewerb in Washington (ebenfalls 2009). Ronan Khalil hat mit Dirigenten wie William Christie, Christophe Rousset, Alessandro de Marchi, Laurence Cummings und Sigiswald Kuijken gearbeitet und ist bei renommierten Festivals, im Mittleren Osten, in Asien und Südamerika aufgetreten. 2013 stand er an der Seite der Schauspieler Nicolas Vaude und Gabriel Le Doze auf der Bühne; 2015 und 2016 spielte, dirigierte und unterrichtete er in Havanna/Kuba. Zusammen mit Max Emanuel Cencic und Il Pomo d’Oro konzertierte er in Paris, München, Froville, Straßburg und Berlin. In diesem Jahr nahm er den Soundtrack zu Meg Harpers und Matthew Shattucks Film „50 Shades of Greige“ sowie das erste Album des Ensemble Desmarest auf (Naïve).
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Donnerstag 12.05.2016 20.00 Uhr · Kleiner Saal DORIC STRING QUARTET Joseph Haydn Streichquartett G-Dur op. 64 Nr. 4 Hob III:66 Claude Debussy Streichquartett g-Moll op. 10 Ludwig van Beethoven Streichquartett e-Moll op. 59 Nr. 2
Vorankündigung
Donnerstag 26.05.2016 20.00 Uhr · Kleiner Saal HORENSTEIN ENSEMBLE George Butterworth „The Banks fo Green Willow“ – Idyll Mittwoch 01.03.2017 für Orchester, für Kammerensemble bearbeitet von Felix 20.00 Uhr · Kleiner Saal Korinth; Suite für Streichquartett Ein Abend mit …Klarinettenquintett op. 13 Henri Marteau Julia Lezhneva Maurice RavelSopran „Tzigane“ – Konzertrhapsodie für Violine Mikhail Antonenko und Orchester, fürKlavier Violine und Kammerensemble bearbeitet von Sylvain Blassel Werke von Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart, Gioacchino Rossini, Vincenzo Bellini und Franz Schubert
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