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Projekte- Verzeichnis Wise 2013/14

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Für alle StudienanfängerInnen PROJEKTEVERZEICHNIS WiSe 2013/14 FREIE MENSCHEN FÜR FREIE BILDUNG und für eine solidarisch-kooperative Gesellschaft Freie Menschen für freie Bildung... ...und damit ein herzliches Willkommen zu deinem neuen, sehr prägenden Lebensabschnitt, der nicht nur tiefen Einfluss auf dein weiteres Denken und Handeln haben wird - so dass du auch selber die entscheidenden Weichen für deinen anschließenden Lebensweg stellen kannst. Nun hast du nach der Schule endlich die Möglichkeit, deine eigenen Visionen und Ziele zu verwirklichen. Dass die Staaten nicht mehr in der Lage sind, die durch den ständigen Wettbewerbsdruck des globalisierten Kapitalismus entstehenden sozialen Verwerfungen zu kompensieren, macht auch vor der Bremer Uni nicht halt und macht es nicht ganz einfach, sein Studium selbstbestimmt zu gestalten und am Ende als gewachsene Persönlichkeit mit einer klaren Perspektive und herausfordernderfüllendem Lebenssinn abzuschließen. Wem die Einbettung des Bildungssystems in Wettbewerbsfähigkeit und finanz(-kapitalistische) Interessen nicht ausreicht, und sich lieber aktiv für soziale Beziehungen und (s)eine persönliche und gesellschaftliche Zukunft einsetzen möchte, dem bietet Unitopia (S. 6-9) als Projekte-Labor mit dem Alternativen Studium (S.10-14) und dem Projekt „Allgemeinbildung und Grundeinkommen“ (S.15-20) eine kritische Begleitung des „ordentlichen“ Studiums und darüber hinausweisende Bildungs-Alternativen. …und für eine solidarisch-kooperative Gesellschaft... ...wollen wir in unseren weiteren Projekten, in denen wir die Grundlagen eines globalisierungskritischen Lebensstils legen & Perspektiven einer Solidarischen Ökonomie entwickeln. Wir bieten spannende Ansätze: Globale Solidarität (S.21), Solidarische Landwirtschaft (S.22-23), Energiewende (S.24-37). Die zentrale Frage „Wie wollen wir leben, lernen und arbeiten?“ zieht sich somit als roter Faden durch unsere Projekte und unser Ziel ist dabei die Verbesserung gesamtgesellschaftlicher Verhältnisse! 2 - Da ist was drin! - Seite Wie laufen Projekte ab?......................................................................... 4 Unitopia - die Bildungsalternative ....................................................... 6 Projekt Alternatives Studium Persönlichkeitsentwicklung und gesellschaftliche Praxis ...................... 10 Philosophie / Marx ................................................................................ 11 Erstsemester-Tutorien ........................................................................... 12 Gesellschaftsveränderung? Na Klar! Aber wie? ................................... 13 Naturwissenschaften, neue Technologien und Gesellschaft .................. 14 Projekt Grundeinkommen und Allgemeinbildung Bedingungsloses Grundeinkommen ...................................................... 15 Allgemeinbildung ................................................................................. 16 Grundversorgung .................................................................................. 17 Mini-Ökonomien-Forum........................................................................ 18 Beratung, Bildungsabende, Mitbestimmung, Humanisierung .............. 19 Globalisierungskritischer Wochenrückblick ......................................... 20 Projekt Globale Solidarität Kooperation mit Kamerun, PLAN international ................................... 21 Projekt ELVV (Ernährung, Landwirtschaft, Verarbeitung und Verteilung) Wie wollen wir uns ernähren? ............................................................... 22 Nimm was du brauchst, gib was du willst ............................................. 23 Projekt Energiewende Gemeinsam zur Energiewende! .......................................................... 24 Energieladen ......................................................................................... 25 Energie intelligent erzeugen & verbrauchen ......................................... 26 Smart grid von unten ............................................................................. 27 Wie laufen Unitopia-Projekte ab? An der Uni Bremen ist der Ansatz, Persönlichkeitsentwicklung für gesellschaftlichen Fortschritt zu fördern, längst Geschichte. Aus (bildungs-)motivierten Menschen wird Humankapital geformt, das dem Wirtschaftsstandort (exzellent) zu dienen hat. Unitopia hingegen arbeitet im Spannungsfeld von Theorie und Praxis an einer Verwirklichung menschlicher Bildungsansätze. Mit (Erstsemester-)Basisgruppen, selbstorganisierten Veranstaltungen, Projektstudium und Basisdemokratie versteht sich unser Ansatz als der ernsthafte Versuch, eine humanistische Bildungs-Alternative den bestehenden Leistungs-, Konkurrenz- uns Auslese-System entgegenzustellen. Alle Unitopia-Projekte stehen für individuelle wie solidargemeinschaftliche Lernprozesse / Persönlichkeitsentwicklung (statt Anonymität); humanistischen Nutzen eines Themas (statt akademisch-abgehobenen Wissens); Kleingruppenarbeit und moderne Didaktik (statt Frontalunterricht); Qualitätssicherung durch persönliches Feedback durch die Veranstalter (statt Noten); (globale) solidarische Kooperation (statt konkurrierender Leistungsorientierung); Finanzierung durch solvente Absolventen. Jedes Projekt trifft sich in wöchentlichen 1 bis 2 Basis-Terminen und einem Erstsemester-Tutorium oder einer Projekt-Basisgruppe als Grundlage der Projekt-Aktivitäten. Um die gemeinsamen Grundlagen sowie die gesellschaftliche Relevanz der Praxis zu gewährleisten, treffen sich alle Projekte 14-tägig auf einem Plenum. Projektübergreifende Abende zur Allgemeinbildung, Kultur und Solidargemeinschaftsküche runden die eigene Praxis ab. Ziel ist, Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln, die den Menschen in ihren individuellen Lebenssituationen weiterhelfen, ihnen aber auch eine gesellschaftsverändernde Perspektive aufzeigen. Der solidarisch-kooperative Umgang in den Unitopia-Projekten sichert Praktika/Projekte (erste Erfahrungen mit gesellschaftlicher Praxis in möglichen Berufsfeldern), (Berufs-)Beratung, Betreuung der Bachelor- / Master-Arbeit und eine Begleitung beim Übergang in den Beruf ab. 4 mit allen Sinnen in den neuen Lebensabschnitt ... ... und sich sauwohl fühlen mit neu(gierig)en Leuten in engagierten Projekten 5 Unitopia-Büro Unitopia-Büro GW2 - B1871 GW2 - B1871 [email protected] [email protected] www.unitopia.org www.unitopia.org Wir befinden uns im Jahre 13 nach dem zweiten Millennium - die ganze Universität ist vom Leistungs- und Konkurrenzprinzip einer alles umfassenden Mega-Maschine besetzt... Die ganze Universität? Nein! Eine von unbeugsamen StudentINNen und AbsolventINNen selbstorganisierte Uni ist entschlossen, den Menschheitstraum, die eigene Geschichte selbst(-bewusst) zu machen und im Hier und Jetzt Stück für Stück im Rahmen einer solidar-ökonomischen Alternative zum Finanzkapitalismus zu verwirklichen... Schauplatz Uni Bremen: Persönlichkeitsentwicklung für gesellschaftlichen Fortschritt und zum Wohle der Bevölkerung zu fördern, ist politisch und ökonomisch gescheitert. Aus jungen (bildungs-)motivierten Menschen wird gegenwärtig ‚Humankapital‘ geformt, das dem Wirtschaftsstandort zu dienen hat. 6 Aufgeklärte Ratlosigkeit - latente Melancholie: das deutsche Bildungssystem ist mit verschiedensten Nebenwirkungen verbunden. Mangelnde didaktische Ansätze und fehlende engagierte Begleitung, sowie die zugrunde liegende desaströse Mangelfinanzierung, verschulden ein beziehungsloses, durchökonomisiertes SchmalspurStudium mit demotivierten, dauergestressten und Sinn beraubten Studierenden. Unitopia hingegen hält sich auch 13 Jahre nach seiner Gründung aufrecht gegen den Strom der vermeintlichen Globalisierungs“Sachzwänge“, des finanzkapitalistischen Mainstreams. Wir finden, eine Neuorientierung auf menschliche Bildungs- und ganzheitliche gesellschaftliche Ansätze ist geboten - und die Analyse ihres bisherigen Scheiterns ermöglicht Zukunftsfähigkeit! Mit Unitopia als Ideen- und Projekt-Schmiede - und inzwischen mehr als 100 durchgeführten ein- und mehrsemestrigen Veranstaltungen & solidar-ökonomischen Projekten - verstehen wir uns als der ernsthafte Versuch, eine Alternative zum bestehenden Bildungsdesaster zu entwickeln. Dabei betten wir in unserem alternativen Studium die bestehenden Bachelor-Strukturen als fachspezifisches Begleitstudium lediglich in unsere Konzeption mit ein. 7 Deshalb entwickeln wir (ständig weiter) In der Orientierungs- und Studieneingangsphase bieten wir ab der Unitopia-Orientierungswoche die Veranstaltung „Persönlichkeitsentwicklung und gesellschaftliche Praxis“ und daran gekoppelte Tutorien für einen (projekt-)aktiven, kritischen Start in den neuen Lebensabschnitt: Reflexion und Weiterentwicklung der eigenen (Studien-)Motivation sowie der nötigen Arbeitsorganisation. Wir erwarten und bieten mehr als ein Schmalspurstudium zur Fachidiotisierung und einseitigen Karriereausrichtung. Unsere Veranstaltungen zur Allgemeinbildung wie „Einführung in die Philosophie“ (S.11) oder „Naturwissenschaft, neue Technologien und Gesellschaft“(S.14) werden humanistische Grundlagen zur Orientierungsfindung und zum gesellschaftlichem Eingreifen gelegt. Im zweiten Semester liegt der Fokus auf der Fragestellung, welche Vorstellungen ich überhaupt von (m)einer gesellschaftlichen Tätigkeit habe? Wie kann Gesellschaft verändert werden? Wie kann eigene Praxis(-Erfahrung) dazu beitragen? In Tutorien und auf dem Jour fixe bestehen vielfältige Möglichkeiten, Antworten auf diese Fragen zu finden und die Vorbereitung eines ersten Praktikums / Projektstudiums anzugehen. Ab dem dritten Semester werden die entstandenen eigenen Ideen schließlich in Wechselbeziehung von Praxis & Theorie ausprobiert und durch Praktika und Projektstudium in die Gesellschaft hineingetragen und umgesetzt. Fragen, wie eine sanfte Vergesellschaftung aussehen und wie menschengerecht gewirtschaftet werden kann (anstelle Steigerung des Shareholder Values und kapitalistischer Profitgier), begleiten diese Phase. Zudem unterstützt Unitopia den sanften Übergang in den Erwerbsarbeitsaufbau, bzw. eine Existenzgründung. Umrahmt werden die selbstorganisierten Projekte von einer gelebten Basisdemokratie. Im Gegensatz zu den universitären Managementstrukturen, die Forschung und Lehre entdemokratisieren, bieten wir jedem beteiligten Menschen die Möglichkeit, sich in die Gesamtentwicklung einzubringen. Eine auf die individuellen Menschen bezogene Didaktik berücksichtigt zudem sowohl Kooperationsfähigkeit als auch gesellschaftliche Verantwortung. Infrastruktur wie z.B. benötigte Lehrmittel, Veranstaltungsräume, Beratungsangebote werden aus einem Solidarfonds von solventen Absolventen finanziert. 8 Also trau dich und gönn' auch du dir den ein oder anderen Befreiungsschlag! HIER FEHLT NOCH DAS ASTERIX-BILD U n i t o p i a - I n f o t re f f e n Am Montag, 07. + Mittwoch 16.10. um 10 Uhr Unitopia-Büro - Raum B1871, GW2 9 - Projekt Alternatives Studium - Persönlichkeitsentwicklung & gesellschaftliche Praxis (Wissenschaftliches Arbeiten, Teamwork, Projekt-Studium) In dieser Veranstaltung geht es zum einen um grundlegendes Handwerkszeug des Studienalltags, d.h. um Zeitmanagement, Literaturrecherche, Texte Schreiben, kritisches Lesen, EDV, etc. Zum anderen um Themen wie sich konzentriert bzw. motiviert und wie miteinander kooperiert werden kann, um die persönlichen und gesellschaftlichen Ziele zu verwirklichen: Wie können wir Diskussionen strukturieren? Auf welche Weise kommunizieren wir miteinander? Wie können wir solidarisch miteinander und nicht vereinzelt gegeneinander konkurrierend unser Studium bestreiten? Wie kann Persönlichkeit jenseits der Schablonen der Leistungs-, Werbe- und KonsumWelt entwickelt werden? Wie entwickelt sich ein eigener Zugang zu Wissenschaft & gesellschaftlicher Praxis bei all den Verordnungen im Studium? Ziel ist es also nicht (nur) das Studium möglichst effektiv zu gestalten, sondern (auch) allgemeinere Fragen einer Antwort näher zu bringen: Wie können wir aufrecht unseren Weg gehen trotz aller Widersprüche in die wir uns verstricken? Wir wissen, Werbung manipuliert; und dennoch - wer ist frei vom Charme ihrer Versprechungen? Wir wissen, dass Klimawandel und globale Armut mit unserem Lebensstil verbunden sind - wer entwickelt ihn wirklich weiter? Wie sieht eine menschlichere, solidarisch-kooperative Uni & Gesellschaft aus? Wie beteiligen wir uns beim Aufbau einer solidarischen Ökonomie? Diesen Fragen soll nachgegangen & mit Problemlösungen experimentiert werden. Auftakttreffen: Leitfaden der Veranstaltung ist das Buch von Wolf Wagner „Uni-Angst und Uni-Bluff – wie studieren und sich nicht verlieren“, das in den Auflagen von 1984 und den interessanten Totalüberarbeitungen von 1992 und 2007 vorliegt. - 10 - Mo. 07. + Mi. 16.10. 10h Unitopia-Büro, B1871, GW2 Kontakt: Laura ([email protected]) Dirk ([email protected]) - Projekt Alternatives Studium - Das kommunistische Manifest Einführung in die Philosophie, Geschichtstheorie & Utopie von Karl Marx Was sind wir Menschen, wohin kann und soll unsere Entwicklung gehen? Eine Frage, die zwar bisher im herrschenden sinnlosen Konsumrausch schwer ins 'öffentliche' Bewusstsein drängte, aber durch die stetig noch weiter anwachsenden individuellen & gesellschaftlichen Probleme unserer Zeit notwendig immer wieder auftaucht. Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen Über die Lektüre von Originalauszügen soll in dieser Veranstaltung herausgefunden werden, ob Marx' Darstellung der Menschheitsgeschichte sich mit den Erfahrungen des 20.+21. Jahrhunderts und aktuellsten Entwicklungen vereinbaren lässt. Aus der Tradition der französischen Aufklärung (Voltaire, Rousseau, ...) und des deutschen Idealismus (Kant, Fichte, Hegel, ...) kommend, entwickelt Karl Marx seine "Philosophie des menschlichen Selbstbewusstseins". Wie schaffte er es seine theoretischen Erkenntnisse Zeit seines Lebens in eine Praxis zu übersetzen, die seiner Philosophie gemäss alle Verhältnisse umwerfen sollte, "in denen die Menschen ein erniedrigtes, geknechtetes und verächtliches Wesen haben"? Auftakttreffen Di. 08.10. 19h - Zentrum für Solidarische Ökonomie, Bauernstr. 2 Di. 15.10. 12h - Unitopia-Büro, B1871, GW2 Kontakt: Dirk ([email protected]) Laura ([email protected]) - 11 - - Projekt Alternatives Studium - Erstsemester-Tutorien Für alle, die nicht Öl, sondern Sand in diesem Getriebe sein wollen! Wie studieren und sich nicht verlieren? Die Tutorien treffen sich einmal wöchentlich. Sie legen in der Dialektik (Einheit & Kampf der Gegensätze) von Selbst- & Gesellschafts-Veränderung den Schwerpunkt auf Ersteres. Fundament dafür ist die Steigerung der Kooperations- und Vermittlungsfähigkeit durch Gruppenarbeit / Teamwork / Didaktik mit dem Ziel, die kommunikative und soziale (solidarischkooperative, gesellschaftliche) Kompetenz stetig wachsen zu lassen. - 12 - - Projekt Alternatives Studium - Gesellschaftsveränderung? Na klar! Aber wie? Aus der Geschichte lernen Die Erörterung historischer Versuche von Gesellschaftsveränderung, soll uns helfen, Möglichkeiten heutiger Eingriffschancen klarer erkennen und nutzen zu können: Wie überwand der Kapitalismus des Bürgertums den Feudalismus des Adels... (z.B. Französische Revolution  Sansculotten, Babouvisten, Jakobiner) ...was gab der Arbeiterbewegung im 19.Jh. ihre Kraft, was fehlte ihr dennoch zum Durchbruch... (z.B. Internationale Arbeiter-Assoziation  Ma rx Novemberrevolution  Rosa Luxemburg) ...welche Chancen steckten in den nationalen Befreiungsbewegungen... (z.B. China/Mao, Lateinamerika/Guevara, „Seien wir realistisch, Fanon) versuchen wir das Unmögliche!“ ...der 68er-Rebellion... (z.B. Vietnam-Kongress und Oster-Unruhen  Dutschke) ...den neuen sozialen Bewegungen, den Grünen, BürgerINNENbewegung, globale Aktionstage, wie gelang es der DDR-Bevölkerung 1989 das Politbüro zu überwinden und die Stasizentrale zu stürmen, wie kam es zu Strassenkämpfen in Seattle, Göteborg, Genua im Zuge der Proteste gegen den Weltwirtschaftsgipfel (G8). Welche Kräfte bauen sich heute an gesellschaftlichen Widersprüchen auf und können sie Geschichte machen? Occupy, Transition Town, Piraten, Solidarische (Mini-)Ökonomie. Wie sieht eine zukunftsfähige Gesellschaft überhaupt aus und wie kommen wir dahin? Auftakttreffen So., 13.10., 17h - Zentrum für Solidarische Ökonomie, Bauernstr. 2 Di. 15.10., 12h - Unitopia-Büro, B1871, GW2 Kontakt: Dirk ([email protected]) Laura ([email protected]) - 13 - - Projekt Alternatives Studium - Naturwissenschaften, neue Technologien und Gesellschaft Als profitbringender Innovationsfaktor wird naturwissenschaftlich-technische Forschung und Entwicklung mit Milliarden gefördert. Technologieeinsatz ist zwiespältig: er kann Umwelt & Mensch zerstören, kann aber auch die Notwendigkeit von Arbeit reduzieren und den alten Traum erfüllen von einer Welt in der alle nach ihren Bedürfnissen versorgt sind und nach ihren Fähigkeiten zum gesellschaftlichen Wohl beitragen. Welche Technologien müssen zurückgedrängt werden, welche bringen einen positiven Beitrag für unsere Gesellschaft? Wenn Naturwissenschaft und Technik Beschleuniger des (Finanz-)Kapitalismus sind - welche Rollen können sie bei dessen Überwindung hin zu einer solidarischen Ökonomie leisten? Diese Frage können wir am Beispiel der Erneuerbaren Energien und der freien Software diskutieren. Als weitere Themen sind z.B. möglich: Was ist Natur?, Robotik, Internet, Gentechnik, Nanotechnologie, Atomenergie, Bionik, Künstliche Intelligenz, Klimawandel und Öko-Landbau, (Natur-)Wissenschaftskritik. Auftakttreffen So. 13.10. 17h - Zentrum für Solidarische Ökonomie, Bauernstr. 2 Di. 15.10., 12h - Unitopia-Büro, B1871, GW2 Kontakt: Chris ([email protected]), Laura ([email protected]) - 14 - Projekt Grundeinkommen & Allgemeinbildung (GrAl) Was kommt nach dem immer katastrophalerem (Finanz-)Kapitalismus? Solidarische Ökonomie! Solidarische Ökonomie zeichnet sich u.a. durch die Überwindung von Existenzängsten aus. Ein bedingungsloses Grundeinkommen ist da sicherlich hilfreich. Nicht warten, sondern starten! In Kooperation mit der Bundesorganisation 'Tafeln' und dem 'Bremer Tafel e.V.' können wir Nahrungsmittel zur Verfügung stellen, die sonst vernichtet würden. Durch die Zusammenarbeit mit regionalen Landwirten können weitere Erträge erzielt werden. Auch die durchschnittlich nur 70%ige Auslastung des europäischen Maschinenparks bietet noch viele Versorgungsmöglichkeiten. Schweiz In der erreicht eine Initiative zur Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens die Zulassung zur Volksabstimmung! Es geht um 2500 Fr. ~ 2050 Euro/Monat/Person 15 Projekt Grundeinkommen & Allgemeinbildung (GrAl) Weitere Annäherungen an ein bedingungsloses Grundeinkommen ergeben sich durch folgende Aktivitäten: Neben der Reduzierung von Existenzängsten ermöglicht Allgemeinbildung uns Menschen unser kreatives Potential besser entfalten zu können. Die aktuelle Zurichtung menschlicher Fähigkeiten auf (finanz-)kapitalistische Verwertungszwänge mit der Folge von Fachidiotie, Konkurrenz- & Leistungswahn, Vereinzelung, Depression und Burn-out bewirkt das genaue Gegenteil. Bisher bieten wir Bildungsabende zu Natur, Technik, Geist, Bewusstsein, Kultur und Organisation an und freuen uns über kritische Reflexion und Bereicherung. Abgerundet wird das Bildungsprogramm von einem globalisierungskritischen Wochenrückblick (s.S. 20). Entfaltetes kreatives Potential kann sich erproben und bewähren in konkreter Projektarbeit (siehe dieses Projekte-Verzeichnis). Deren Erfolge kommen einem weiteren Ausbau solidarischer Ökonomie zugute, münden in konkrete Projektarbeit, deren Erfolge kommen einem weiteren Ausbau... Der Atomausstieg und der richtig in Fahrt kommende Ausbau der regenerativen Energien sind erst der Anfang! 16 Projekt Grundeinkommen & Allgemeinbildung (GrAl) Grundversorgung konkret erschwinglich - fair - ökologisch Das Konzept Mini-Ökonomie stellt sich vor Auf dem Weg zu einem bedingungslosen Grundeinkommen möchten wir mit verschiedenen Mini-Ökonomien eine gemeinsame Basis schaffen und uns damit hin zu einer Solidarischen Ökonomie bewegen. Folgende Projekte wollen wir dafür in den nächsten Monaten (weiter-)entwickeln: Lebensmittelladen: über Hof-Kontakte und Grossmarkteinkäufe wird eine Alltags-Grundversorgung mit Lebens- & Haushalts-Mitteln gesichert, die den Anforderungen eines nachhaltigen Lebensstils gerecht wird (biologisch, saisonal, regional). Kochgruppe / Solidar-Gemeinschaftsküche bereitet auf der Grundlage von Produkten aus dem Lebensmittelladen warme Mahlzeiten zu - ein Ort des Austauschs und der Begegnung, an dem sich auch über verschiedene (global solidarischer) Lebens- und Konsumstile ausgetauscht werden kann. Ernährungs- und Gesundheitsladen: Das Wissen um gesunde Ernährung und zukunftsfähigen Umgang mit der (eigenen) Natur soll hier im Mittelpunkt stehen. Innenhof-Gestaltung für z.B. Kräuteranbau ist möglich. Umsonst- und Kreislaufladen: die durch Überproduktion anfallenden Nonfood- und Haushaltsprodukte können hier tausch- und geldfrei gegeben & genommen werden. Computerladen: stellt eine P.C.-Grundausstattung zur Verfügung und unterstützt die sinnvolle Nutzung dieser Technologie. Energieladen: Energiespartipps, Bereitstellung angepasster Haushalts-Technologie, Installation von Photovoltaik-Anlagen... Werkstatt- & Reparatur-Gruppe könnte handwerkliche & technische Instandsetzung betreiben: Kleidung, Fahrräder, Holz, Elektro... 17 Projekt Grundeinkommen & Allgemeinbildung (GrAl) Mini -Ökonomien-Forum Das Mini-Ökonomien-Forum dient zum Austausch unter den einzelnen Mini-Ökonomien – vom Umsonstladen über die Gemeinschaftsküche bis zum Energieladen. Hier kann gemeinsam die Frage beantwortet werden, was die einzelnen Projekte verbindet und zusammenhält. In einem Berichte-Block kann dabei jedes Projekt von den eigenen Erfahrungen und Fragestellungen berichten. Zudem soll das Mini-Ökonomien-Forum einen Raum bieten, um eine gemeinsame Basis zu schaffen und die Aktivitäten zwischen niedrigschwelligem Pragmatismus und revolutionärem Anspruch auszutarieren. Nur gemeinsam kann dabei eine humanistische Mitte gefunden werden. Das Mini-Ökonomien-Forum dreht sich damit um die Fragen • nach der Zusammenarbeit der einzelnen Projekte. • nach gemeinsamer basisdemokratischer Entscheidung. • nach Möglichkeiten zum persönlich-individuellen Austausch. • nach Aktivierungen zu allen Facetten der menschlichen Existenz. • nach dem gesellschaftlichen Verhältnis von Natur und Technik. Nur gemeinsam sind wir stark! Auftakttreffen am Fr., 11.10., 19h: Zentrum für Solidarische Ökonomie, Bauernstr. 2 Kontakt: Malte ([email protected]) 18 Projekt Grundeinkommen & Allgemeinbildung (GrAl) Weniger kaufen - Mehr leben Weniger konsumieren - Mehr kommunizieren Weniger gegeneinander - Mehr miteinander Neben der materiellen Grundversorgung bedarf es weiterer Bollwerke um den sozialen Verwerfungen als Folgekosten der Spekulationen des Finanzkapitalismus entgegentreten zu können: Finanz-Beratung: hilft professionell in allen Lebenslagen. Bildungsabende: schaffen Fundament, Überblick und die nötigen solidarisch-kooperativen Kompetenzen. Mitbestimmung / Humanisierung: auf einem regelmässig stattfindenden Plenum wird über die kooperative Produktion & Verteilung und die allgemeine Weiterentwicklung des Projekte-Hauses diskutiert und basisdemokratisch entschieden. Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen 19 Projekt Grundeinkommen & Allgemeinbildung (GrAl) Globalisierungskritischer Wochenrückblick Im globalisierungskritischen Wochenrückblick wollen wir uns mit den unterschiedlichen Facetten der neoliberalen Globalisierung und deren lokalen Auswirkungen beschäftigen ("Das kleine 1x1 der Globalisierung"). Was sind die aktuellen (tages-)politischen high-lights - können wir diese in einen Gesamtzusammenhang bringen und verstehen? Anhand aktueller Ereignisse (Zeitung, Fernsehen, Video, Internet,...) wollen wir uns mit gesellschaftsgestaltenden Er- eignissen befassen. Darüber hinaus soll uns aber auch der Protest, die Aktionen und die Alternativen der globalisierungskritischen Bewegung beschäftigen und in eigene Beteiligungsmöglichkeiten münden. Was ist unser Anteil am Bestehenbleiben des Status Quo, welche Möglichkeiten zur Veränderung gibt es? GrAl - Infotreffen am So. 13.10 17h + Di. 15.10. 19h Zentrum für Solidarische Ökonomie, Bauernstr. 2 Kontakt: Dirk ([email protected]) 20 - Globale Solidarität im Zentrum für Solidarische Ökonomie Im Zentrum für Solidarische Ökonomie versuchen wir, projekt-übergreifend ein Licht auf die Nord-Süd-Dimension unserer Handelns zu werfen und Projekte der Entwicklungszusammenarbeit aufzugreifen. So gibt es bei uns zum Beispiel… … Bildungs-Abende zu Themen wie Fairer Handel, Armutsbekämpfung und interkulturelle Kompetenz, … eine Fair-Trade-Ecke im Lebensmittelladen, u.a. mit dem leckeren öko-fairen Kaffee unserer kamerunischen Partnerorganisation Utamtsi, … kamerunische Koch- und Kulturabende. Kaffee unseres Projektpartners Seit 7 Jahren kooperieren wir zudem mit zwei kamerunischen Organisationen und begleiten deren Projekte. Dabei sind wir stets auf der Suche nach Ansätzen lokaler Solidarischer Ökonomie. In der Reflexion dieser Projekte versuchen wir von unseren Erfahrungen als auch von anderen Projekten zu lernen. Beispielsweise analysieren wir aktuell die Leitlinien von PLAN International und vergleichen sie mit unseren Projekterfahrungen sowie mit den KonInstallation einer Solaranlage in Kamerun zepten anderer Organisationen. Unser Ziel ist es, die Lebensqualität der Menschen vor Ort zu verbessern und weitere wirtschaftliche Aktivitäten zu unterstützen, z.B. in der Stromversorgung oder der Landwirtschaft. Auftakttreffen Do., 10.10., 17h: Zentrum für Solidarische Ökonomie, Bauernstr. 2 Kontakt: Malte ([email protected]) 21 Projekt ELVV (Ernährung, Landwirtschaft, Verarbeitung und Verteilung) Wie wollen wir uns ernähren? Das finden wir doof: Fast die Hälfte unserer Nahrungsmittel landet im Müll. In der Welt hungern aktuell 870 Millionen Menschen, obwohl die Nahrungsmittelproduktion weltweit 14.000 Millionen Menschen ernähren könnte. Gründe dafür sind z.B. Spekulationen mit Grundnahrungsmitteln und Ackerland. Für Kaffee und Schoki schuften Millionen Kinder im Globalen Süden. Die konventionelle Landwirtschaft mit der Massentierhaltung zerstört unsere Böden und vergiftet unser Grundwasser. Unser Konsum von (Bio)Tomaten im Winter sorgt für Wasserknappheit in Spanien. (Mehr Infos: www.fian.org) Wir wollen ein Grundeinkommen für alle, d.h. für Lebensmittel eine Bio-Grundversorgung. Wie kann eine günstige Versorgung aller Menschen mit Bio-Lebensmitteln funktionieren? Wie sieht eine nachhaltige, gerechte Landwirtschaft aus? Praktisch setzen wir das schon mit unserem Grundversorgungs-Laden um. „Nimm, was du brauchst.“ ist hier das Motto. Der Einstieg ist mit 35€/Monat möglich. 22 Projekt ELVV (Ernährung, Landwirtschaft, Verarbeitung und Verteilung) Nimm was du brauchst, gib was du willst! Den Laden und alles was dazu gehört (Gemeinschaftsküche, Café und Kräutergarten) organisieren wir selbst. Entscheidungen werden basisdemokratisch getroffen. Wir wollen nachhaltig und erfreulich konsumieren und suchen immer nach Möglichkeiten, den Spaßfaktor weiter zu erhöhen. Wir diskutieren regelmäßig über unsere Vision einer utopischen Nahrungsmittelversorgung und wie wir dem mit unserem Laden näher kommen können. Regelmäßige Bauernhofbesuche sorgen für praktische Eindrücke (und Landluft!). Für alle, denen das nicht genug ist: Eine AG wird an der Ausweitung solidarischer Ökonomie im Ernährungsbereich arbeiten. Dafür wollen wir (wieder) eine Bauernhof-Kooperation starten und LandwirtschaftsTechnik nach dem Prinzip der freien Software entwickeln. Im ersten Schritt wollen wir eine OpenSource-Küchen-Maschine bauen. Auftakttreffen: Di., 08.10., 17h - Zentrum für Solidarische Ökonomie, Bauernstr. 2 Kontakt: Chris ([email protected]), Laura ([email protected]) 23 Projekt Energiewende Gemeinsam zur Energiewende! Es ist höchste Zeit für die Energiewende – und eine Energieversorgung aus 100 % Erneuerbaren Energien ist möglich! Schon jetzt sind alle notwendigen Technologien verfügbar. Im Gegensatz zur zentralistischen Energiewende der Großkonzerne besteht unsere Vision aus einer möglichst dezentralen und gemeinschaftlich betriebenen Erzeugung und Verteilung. Der dezentrale Ansatz soll es ermöglichen, zu einer Produzentendemokratie zu gelangen, in der lokale Strukturen basisdemokratisch und ohne Konzerne gestaltet werden können. Nachdem wir in den letzten Jahren den Fokus auf die Errichtung von Bürgersolaranlagen gelegt haben, wollen wir nun schauen, wie man den Eigenverbrauch von Solarstrom möglichst steigern kann. Zudem wollen wir ran an das Fundament der Energiewende: Energie sparen! Wir wollen gemeinsam mit euch herausfinden, dass Energie zu erzeugen und Energie zu sparen Spaß machen kann und zusätzlich den Geldbeutel schonen kann. Der Energiewende kommen wir näher je mehr wir unsere Ideen austauschen und gemeinsam unsere Erfolge feiern. 24 Projekt Energiewende Mit viel ELAN zum EnergieLAdeN Grundlage für die Energiewende ist der eigene Alltag: Wie kann ich persönlich Strom sparen? Und wie kann ich ohne großen Aufwand günstig Energie erzeugen, die ich auch selbst verbrauchen kann? Erste Anlaufstelle für diese Fragen ist unser Energieladen. Hier liegen zum Einen Geräte, die beim Energiesparen helfen können: Strommessgeräte werden zum Leihen bereitgestellt, Energiesparlampen etc. können für den eigenen Bedarf mitgenommen werden. Zum Anderen bietet die Öffnungszeit des Energieladens ein Beratungsangebot: Wie analysiere ich am einfachsten meinen Stromverbrauch und wie komme ich am einfachsten zu meiner eigenen Solaranlage? Auftakttreffen: Di., 08.10., 17h - Zentrum für Solidarische Ökonomie, Bauernstr. 2 Kontakt: Malte ([email protected]) 25 Projekt Energiewende Energie intelligent erzeugen & verbrauchen! Erfahrungen mit der Realisierung von Solaranlagen wurden gemacht. Doch wie kann der Solarstrom optimal selbst verbraucht werden? Und wie funktioniert die Vernetzung Erneuerbarer Energien? Bisher existieren die Szenarien für eine hundertprozentige Versorgung aus Erneuerbaren Energien nur in der Theorie. Neben der konkreten Umsetzung unserer Ideen im Energieladen wollen wir auch unsere Konzepte weiterentwickeln: • Wie können wir unseren Verbrauch in Zeiten legen, in denen viel erneuerbarer Strom erzeugt wird? • Welche Software-Anwendungen könnten uns helfen, unseren Energieverbrauch zu analysieren? • Wie kommen wir zu 100 % Erneuerbaren Energien? Auftakttreffen: Di., 08.10., 17h - Zentrum für Solidarische Ökonomie, Bauernstr. 2 Kontakt: Malte ([email protected]) 26 Projekt Energiewende Smart Grid von unten Mit „Smart Grid" wird das Internet der Energie bezeichnet: die Umstellung auf regenerative Energien ermöglicht und erfordert ein genaueres Zusammenspiel von Erzeugung und Verbrauch, um Schwankungen aufzufangen. Mit einer dezentraler Struktur (viele Solar- und Windanlagen auf den Dächern) können viele selbst zu Produzenten werden. Wenn der Strom (auch) von unten nach oben fließt, wird die Energieversorgung demokratisiert, statt sie den wenigen großen Konzernen zu überlassen. Während weltweit schon kräftig an Smart Grids für Großverbraucher gearbeitet wird, soll es hier um einen dezentralen Ansatz gehen, der den Energieladen (siehe S. 25+26) durch die Entwicklung freier Software unterstützt. Beginnen könnten wir mit Projekten wie der Visualisierung des Energieberbrauchs und der Steuerung von Haushaltsgeräten. Beispielsweise können Wasch- und Spülmaschine abhängig von der Verfügbarkeit von Solarstrom eingeschaltet werden (eine Solaranlage ist vorhanden). Gefragt ist dabei eine Kooperation zwischen Informatikern, E-Technikern und Nutzern. Sowohl die Elektrik, die ComputerSteuerung als auch die Benutzungsfreundlichkeit müssen stimmen. Der nächste Schritt wäre dann eine Vernetzung mehrerer Häuser im Stadtteil, und eine Vernetzung mit weiteren Initiativen, sowohl lokal als auch weltweit. Im Smart Grid-Bereich gibt es bereits freie Softund teils auch freie Hardware, auf die wir zurückgreifen, die wir weiterentwickeln und wiederum anderen zur Verfügung stellen können. 27 abend der kooperativen kultur - fr. 4.10 und do. 10.10 - 19 uhr fortsetzung folgt - im zentrum für solidarische ökonomie