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Reineke Fuchs erschleicht sich Betreuungsplatz im Waldkindergarten riert. Hauptrisiko für die Ansteckung des Menschen ist vielmehr der Kontakt mit nicht entwurmten Haustieren. Es versteht sich fast von selbst, dass im Waldkindergarten der Fuchs zum neuen Projektthema wurde. Die Pädagogen orientieren sich in der Bildungsgestaltung an den Themen und Interessen der Kinder. Sie gehen den Fragen der Kinder nach und halten durch geschicktes Leiten das Feuer am Brennen, wenn in den Herzen der Kinder ein Thema entfacht. Besucher bei den „Waldkindern-Regensburg“ sind nichts Außergewöhnliches. Viele interessierte Pädagogen und Eltern hospitieren im Waldkindergarten, der seit 2009 als Beratungseinrichtung zur Umsetzung des Bayerischen Bildungsplans fungiert. Der pädagogische Ansatz der Einrichtung steht für nachhaltige Bildung und wurde 2010 von der Unesco ausgezeichnet. Dass nun aber auch Wildtiere zum Hospitieren kommen ist neu. Die Woche vom 6. Juni fängt spannend an. Die Kinder entdecken am Montagmorgen einen Fuchs unter ihrem Bauwagen am Sportplatz. Bald darauf häufen sich bereits die Geschichten um das Wildtier, das sich wohl schon seit mehreren Tagen in Pielenhofen in der benachbarten Wohnsiedlung umhertreibt. Zum Glück sind an diesem Tag so viele Pädagogen im Dienst, dass es möglich ist, sich um das Tier zu kümmern. Die Erzieherinnen Caro Wilding und Anke Wolfram betreuen den Fuchs, der sich immer wieder mal zur Wasserpfütze schleppt, ein Schläfchen in der Sonne genießt, um sich anschließend wieder im Schutz des Bauwagens zu verkriechen. Den beiden war wichtig den Fuchs nicht aus den Augen zu verlieren, während sie versuchten eine geeignete Maßnahme zu finden, um dem Tier zu helfen. Das Veterinäramt gab telefonische Entwarnung. Das Tier wurde bereits begutachtet, Deutschland ist seit vielen Jahren durch einen flächendeckenden Abwurf von Impfködern frei von Fuchstollwut. Damit war für alle Beteiligten des Waldkindergartens klar, dass eine tierfreundliche Lösung gefunden werden musste. Erst am späten Nachmittag gelang es der Leitung des Kindergartens nach unzähligen Telefonaten eine Auffangstation aus-
findig zu machen, die das Tier aufnehmen könnte. Zusammen mit einem Spezialisten konnte der Fuchs bald darauf fachmännisch eingefangen werden. Der Fuchs habe in Deutschland einen sehr schlechten Stand, erklärte der Tierschützer der Kindergartenleitung. Wichtig sei die Aufklärung der Bevölkerung. Füchse sind gewitzte Überlebenskünstler und soziale Tiere. Weil er ein eifriger Mäusefänger ist, geschwächte Tiere jagt und Aas vertilgt, dient er der Land- und Forstwirtschaft als Gesundheitspolizei.
Der Fuchs hat die Herzen der Kinder bereits im Sturm erobert. Sie wissen inzwischen, dass es ihm gut geht. Er wird tierärztlich versorgt und erholt sich, bis er hoffentlich bald wieder in die Wildnis entlassen werden kann. Dass sich der Fuchs im Freien am wohlsten fühlt, ist für die Kinder im Waldkindergarten absolut nachvollziehbar. Auch sie genießen es jeden Tag draußen sein zu dürfen und spannende Entdeckungen zu machen.
Füchse leben in Familienverbänden, in denen nur die ranghöchste Füchsin Nachwuchs bekommt. Greift der Mensch mit Falle und Flinte in die Fuchspopulation ein, wird diese natürliche Geburtenbeschränkung zerstört. Nahezu alle Füchsinnen sind dann paarungsbereit und die Zahl der Welpen pro Wurf steigt. Je stärker der Fuchs bejagt wird, desto mehr Nachwuchs gibt es also.
Die Waldkinder sammeln bereits Geld für eine Fuchspatenschaft. Sie wollen ihrem Fuchs weiterhin helfen und beobachten, wie er gesundet.
Hunde und Katzen haben vom Fuchs nichts zu befürchten. Gefährdet sind jedoch Nagetiere und Geflügel, die v.a. nachts in fuchs- und mardersichere Gehege untergebracht werden sollten. Wichtig für Haustierbesitzer sei die Impfung gegen Staupe. Räude bei Füchsen stellt als weitere, mögliche Erkrankung keine Gefahr für Menschen oder Haustiere dar.
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Inzwischen fühlt sich der Fuchs in vielen Städten heimisch, weil das Nahrungsangebot dort reichhaltiger ist. Füchse in Siedlungen sind weitaus zutraulicher als ihre Artgenossen im Wald. Für den Menschen besteht jedoch kein Anlass zur Sorge. Der Fuchs ist zwar ein neugieriger Geselle, aber nicht aggressiv. Was das Personal des Waldkindergartens bereits wusste: Es wurde noch kein einziger Fall von Fuchsbandwurm durch die Infektion über Obst und Beeren regist-
Wer die Kinder dabei unterstützen möchte ist herzlich eingeladen eine kleine Spende im Kindergarten abzugeben oder auf das Konto des Fördervereins des Kindergartens zu überweisen.
Quelle und nähere Infos zum Fuchs unter: www.fuechse.info