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Schizophrenie Systematik der Kinder- und Jugendpsychiatrie Dr. med. Denise Wenzler Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie
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Schizophrenie
28. 07. 2015
D. Wen
Inhalt und Gliederung 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.
Definition, Klassifikation, Häufigkeit Klinisches Bild Diagnostik und Differentialdiagnose Ätiologie Therapie Verlauf Fall
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Definition, Klassifikation, Häufigkeit Klinisches Bild Diagnostik und Differentialdiagnose Ätiologie Therapie Verlauf Fall
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1. Definition Schizophrenie griechisch: s´chizein „abspalten“ und phren „Geist, Seele, Gemüt“ Historisch: Eugen Bleuler (1857-1939), schweizer Psychiater, 1911 „Gruppe der Schizophrenien“
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1. Definition Grundsymptome •Störung des Denkens, der Affektivität, des Antriebs Akzessorisch, nicht obligat: •Wahn, Halluzinationen, katatone Störungen •Verschiedene Manifestationsformen, die Schizophrenien •Schwere Störung des Realitätsbezugs
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1. Klassifikation Einteilung im Kindesalter nach Manifestationsalter •Kindliche Schizophrenien (bis zum 10. Lebensjahr) •Präadoleszente Schizophrenien (10.-14. Lebensjahr) •Adoleszente und erwachsene Form der Schizophrenie Diagnostische Kriterien nach ICD-10 (Erwachsenenalter) •Paranoide Schizophrenie (F20.0) •Hebephrene Schizophrenie (F20.1) •Katatone Schizophrenie (F20.2)
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1. Klassifikation Zu Diagnostische Kriterien nach ICD-10 (Erwachsenenalter) •undifferenzierte Schizophrenie (F20.3) •postschizophrene Depression (F20.4) •Schizophrenes Residuum (F20.5) •Schizophrenia simplex (F20.6) •Sonstige Schizophrenie (F20.8) •Nicht näher bezeichnete Schizophrenie (F20.9) •schizotype Störung (F21) •Schizoaffektive Störungen (F25)
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1. Klassifikation Zu Diagnostische Kriterien nach ICD-10 (Erwachsenenalter) •Anhaltende wahnhafte Störungen (F22) •Akute vorübergehende psychotische Störungen (F23) •Induzierte wahnhafte Störung (F24) •Schizoaffektive Störungen (F25) •Sonstige nichtorganische psychotische Störungen (F28) •Nicht näher bezeichnete nichtorganische Psychose (F29)
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1. Klassifikation Mindestens 1 der folgenden Symptome •Gedankenlautwerden, -eingebung, -entzug, -ausbreitung •Kontrollwahn, Beeinflussungswahn, Gefühl des Gemachten (deutlich bezogen auf Körper- oder Gliederbewegungen oder bestimmte Gedanken, Tätigkeiten oder Empfindungen), Wahnwahrnehmungen •Kommentierende oder dialogische Stimmen, die über den Patienten reden, oder andere Stimmen, die aus bestimmten Körperteilen kommen •Anhaltender kulturell unangemessener, bizarrer Wahn, wie der, das Wetter kontrollieren zu können oder mit Außerirdischen in Verbindung zu stehen
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1. Klassifikation Mindestens 2 der folgenden Merkmale: •Anhaltende Halluzination jeder Sinnesmodalität, tgl., während mind. 1 Monat, begleitet von flüchtigen, oder undeutlich ausgebildeten Wahngedanken, ohne deutliche affektive Beteiligung •Neologismen, Gedankenabreißen, oder - einschiebungen, führt zu Zerfahrenheit, Danebenreden •Katatone Symptome wie Haltungsstereotypien oder wächserne Biegsamkeit (Flexibilitas cerea), Negativismus, Mutismus, Stupor •„Negative Symptome“ wie Apathie, Sprachverarmung, verflachte oder inadäquate Affekte (NICHT durch Medikation oder Depression)
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1. Häufigkeit Lebenszeitprävalenz für schizophrene Psychosen ca. 1% Aufgrund der Seltenheit des Auftretens im Kindes- und Jugendalter nur wenig epidemiologische Zahlen •nur 4 % der Gesamterkrankungen an Schizophrenie beginnen vor dem 14. Lebensjahr •nur 0,1-1 % der Gesamterkrankungen vor dem 10. Lebensjahr •Jungen knapp 3 x häufiger betroffen als Mädchen
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Definition, Klassifikation, Häufigkeit Klinisches Bild Diagnostik und Differentialdiagnose Ätiologie Therapie Verlauf Fall
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2. Klinisches Bild Phasen •Prodromale Phase •Akute Phase (vorwiegend positive, produktive Symptome, deutlich eingeschränktes Funktionsniveau) •Remissionsphase (produktive Symptome bilden sich unter Therapie und mit individueller Variation zurück) •Residualphase (v. a. negative Symptome wie sozialer Rückzug, Antriebslosigkeit, Affektverflachung) •(chronische Krankheit mit ungenügender Rückbildung trotz Therapie)
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2. Klinisches Bild Prodromalerscheinungen bei Kindern •Bei ca. 50 % der erkrankten Kinder erkennbar •flüchtige, kurz dauernde präpsychotische Reaktionen •Verhaltensveränderungen, die mit dem Wesen und der bisherigen Entwicklung des Kindes unvereinbar erscheinen •z. B. regressives Verhalten, Verstimmungszustände, plötzliche und unmotivierte dissoziale Handlungen, Aggressionsdurchbrüche, Angst, mutistische Reaktionen, Konzentrationsstörungen, motorische Unruhe Symptome wenig spezifisch, heben sich jedoch eindeutig von der bisherigen Persönlichkeitsentwicklung des Kindes ab
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2. Klinisches Bild Prodromalerscheinungen bei Jugendlichen •Leistungseinbrüche in Schule / Lehre •Konzentrationsstörungen •Antriebsminderungen mit Interessensverlust •Derealisationserlebnisse (Entfremdung ggb. der Umwelt) •Phasenhaft ablaufende depressive Verstimmungen
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2. Klinisches Bild • Symptome ungenügend spezifisch • Häufig prämorbide Ähnlichkeit mit schizoider Persönlichkeitsstörung im Sinne von sonderlinghaftem, kontaktarmem und beziehungsgestörtem Verhalten • Bestes Vorhersagemerkmal des Frühverlaufs • Auslöser können belastende Lebensereignisse sein • Familiäre Faktoren (expressed emotions, double bind)
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2. Klinisches Bild Psychopathologie •Bei kindlichen Schizophrenien weniger, bzw. kaum durch produktive Symptome gekennzeichnet •Wahn und Halluzination kaum vor dem Alter von 10 Jahren •Im Vordergrund steht vielmehr eine Störung des Antriebs, der Emotionalität, der Motorik und der Sprache •Verlust des Interesses am Spiel und Aktivitäten •Abkehrung von der Beziehungswelt mit autistischen Zügen
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2. Klinisches Bild Schizophreniesymptome bis etwa zum 10. Lebensjahr •Zunehmende Kontaktlosigkeit (Verlust des Beziehungsbedürfnisses, fehlender Blickkontakt, Aversion gegen Körperkontakt, Interessen- und Spielverlust, Isolation) •Störungen der Motorik (Stereotypien, Manierismen, Grimassieren, Schaukelbewegungen, Zehengang) •Störungen der Wahrnehmung (z. B. Erfassung der Umwelt haptisch) •Sprachabbau (Logorrhoe, Stereotypien, bizarre Wortneubildungen, Agrammatismus, Mutismus) •Reduzierte intellektuelle Leistungen
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2. Klinisches Bild Zu Schizophreniesymptome bis etwa zum 10. Lebensjahr •Affektveränderungen (amorphe, gegenstandslose Ängste, Verstimmung, Reizbarkeit, Wut, dann Übergang in affektive Gleichgültigkeit und Verarmung) •Antriebsveränderungen (Apathie oder dranghafte Impulse mit Aggressionen und Autoaggressionen)
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2. Klinisches Bild Schizophreniesymptome zwischen dem 10. und 14. Lebensjahr •Störungen der Motorik (Gestik, Mimik, Steifigkeit, Eckigkeit, zunächst mit zwanghaftem Charakter, dann maniriert einschl. Sprache) •Angstsymptome (konkreter, elementarer Charakter, z.B. Tod, Krankheit oder gegenstandslos mit depressiver Färbung, Ratlosigkeit, suizidalen Phantasien) •Depersonalisationserscheinungen (Ich-Störung, z.B. Kinder sprechen von sich in der 3. Person, fühlen sich in Tiere verwandelt) •Halluzinationen (eher optisch, mit Beziehung zur Märchenwelt, z.B. Hexe, Teufel, schwarzer Mann)
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2. Klinisches Bild Zu Schizophreniesymptome zwischen 10. und 14. Lebensjahr •Denkstörungen (Sprunghaftigkeit, Denkhemmung, Unkonzentriertheit; sowohl eigenständig, als auch durch Angstsymptome hervorgerufen) •Wahnstimmung und Wahnsymptomatik (Zönästhesie, paranoide Wahnsymptome mit Vergiftungs-, Verfolgungs-, Beziehungs-, Beeinflussungsideen, evtl. religiöser oder sexueller Charakter, einschl. Selbstbeschuldigungsideen)
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2. Klinisches Bild Schizophreniesymptome im Jugendalter •Zwangssymptomatik (Zwangsideen, -impulse, -handlungen, z.B. Waschzwang, Laufzwang, Grübeln, motorische Stereotypien, Rituale) •Angstsymptome (verschieden, betreffen häufig eigene Gesundheit, Dysmorphophobie) •Depersonalisationserscheinungen (Ich-Störung, Affektstörung, emotionale „Versandung“, Verschrobenheit, eigenbrötlerische Abkapselung und Rückzug von der Umwelt) •Halluzinationen (optische, akustische, olfaktorische, haptische, häufig motorische Unruhe, unmotiviertes Weglaufen)
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2. Klinisches Bild Zu Schizophreniesymptome im Jugendalter •Derealisationserscheinungen (Einbeziehung der Außenwelt und Personen in Entfremdungssituation) •Denkstörungen (Inkohärenz, Zerfahrenheit, Blockierung, Gefühl der Leere und Starrheit im Denken) •Phantastische Wahnbildungen (Verfolgungs- und Beeinflussungsideen, z.B. „kosmische“ Inhalte, Größenwahn, religiöser Wahn, Selbstbeschuldigungswahn, Liebeswahn)
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2. Klinisches Bild Seltene Formen, die jedoch auch im Jugendalter auftreten Hebephrenie (F20.1) •Läppische Stimmung, affektive Verflachung, Enthemmung, soziale Distanzlosigkeit, Manierismen, Antriebsarmut Schizophrenia simplex (Knick in der Lebenslinie) (F20.6) •Äußerst selten im Jugendalter •Schleichender Beginn und Verlauf mit autistoidem Rückzug und Kontaktverlust, Antriebsarmut, chronischer Defektzustand
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2. Klinisches Bild Zu Seltene Formen, die jedoch auch im Jugendalter auftreten Katatone Schizophrenie (F20.2) •Wesentliche und beherrschende Merkmale sind psychomotorische Störungen •Schwankung zwischen Extremen (Erregung bis Stupor) •Zwangshaltungen und –stellungen möglich •Episodenhafte schwere Erregungszustände sind möglich •Selten in Industrieländern
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Definition, Klassifikation, Häufigkeit Klinisches Bild Diagnostik und Differentialdiagnose Ätiologie Therapie Verlauf Fall
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3. Diagnostik und Differentialdiagnose Klassische Differentialdiagnosen (Jugend- und Erwachsenenalter) •Schizotype Störung •Akute vorübergehende psychotische Störung •Induzierte wahnhafte Störung (folie à deux) •Schizoaffektive Störung •Affektive Störung mit psychotischen Symptomen •Organisch bedingte psychotische Störung (Substanzmissbrauch!!!) •paranoide oder schizoide Persönlichkeitsstörung •Emotional instabile Persönlichkeitsstörung
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3. Diagnostik und Differentialdiagnose Diagnosestellung durch •Exploration der Patienten •Verhaltensbeobachtung •Psychopathologischer Befund •Anamnese der Symptomentwicklung •teilweise erst im Verlauf komplett möglich •Psychologische Testverfahren •Körperliche internistisch-neurologische Untersuchung, EEG
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3. Diagnostik und Differentialdiagnose • Die Diagnose der äußerst seltenen Schizophrenien des Kindesalters können weniger aufgrund der Produktivsymptomatik gestellt werden • Tritt trotzdem eine produktive Symptomatik auf, sollte eher an eine exogene Genese durch eine Hirnstörung gedacht werden
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3. Diagnostik und Differentialdiagnose Mögliche Ursachen hierfür •Entzündungen •Intoxikationen •Kontusionen •Tumoren •Stoffwechselstörungen •Epilepsien Sorgfältige organische Diagnostik
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3. Diagnostik und Differentialdiagnose Andere Differentialdiagnosen: •Autismus-Spektrum-Störungen •Geistige Behinderung •Neurodegenerative Erkrankungen mit desintegrativen Störungen •Zwangsstörungen
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3. Diagnostik und Differentialdiagnose Eindeutige klinische Kriterien für die Diagnose einer Schizophrenie im Jugendalter •Denkstörungen •Katatonie •Affektive Veränderungen •Symptome ersten Ranges (nach Kurt Schneider): Gedankenlautwerden, Hören von Stimmen in Form von Rede und Gegenrede, kommentierende Stimmen, leibliche Beeinflussungserlebnisse, Gedankenentzug, -ausbreitung, Wahnwahrnehmungen, Beeinflussung des Fühlens und Willens durch andere
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3. Diagnostik und Differentialdiagnose Wenn diese Symptome vorliegen und andererseits •keine Bewusstseinsstörungen und •keine amnestischen Symptome vorliegen, ist die Diagnose einer Schizophrenie mit beträchtlicher Wahrscheinlichkeit zu stellen.
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Definition, Klassifikation, Häufigkeit Klinisches Bild Diagnostik und Differentialdiagnose Ätiologie Therapie Verlauf Fall
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4. Ätiologie • Noch nicht erfolgte allgemeingültige und vollständige Aufklärung • Mehrfaktorielle Genese • Biologische Faktoren (hohe homologe familiäre Belastung) • Genetische Disposition (polygene Übertragung) • Verschiedene chromosomale Veränderungen • Kandidatengene mit Bedeutung für die Funktion neuronaler Netzwerke und Signalübertragung (speziell dopaminerg und glutamaterg)
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4. Ätiologie Genetische Disposition (polygene Übertragung) •Je näher der Verwandtschaftsgrad zu einem Erkrankten ist, desto größer ist das genetische Risiko selbst an einer Schizophrenie zu erkranken •Elternteil 5-10 % •Geschwister 8-10 % •Eineiige Zwillinge 45 %; zweieiige Zwillinge 21 % •Dysbindin-Gen (6p22.3), Neuregulin 1 (8p21), DISC1 (Chromosom 1), COMT (22q11)
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4. Ätiologie Neurotransmitterstörung •Überaktivität des dopaminergen Systems •Störung im Abbau, bzw. der Wiederaufnahme aus dem synaptischen Spalt •Hypersensitivität, bzw. Vermehrung der Rezeptoren •Positivsymptomatik •Es könnten auch Hyper- und Hypofunktionen in verschiedenen Subsystemen gleichzeitig vorkommen
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4. Ätiologie Hirnfunktionsstörungen •Störung des Gleichgewichts der Wechselwirkung von Kortex und Subkortex •Erhöhte Rate an Geburtskomplikationen, mögliche Rolle viraler Infektionen während der Schwangerschaft, neuromotorische Defizite in der Kindheit Psychosoziale Faktoren •Störungen der familiären Interaktion •Bedeutsame Veränderungen der Umwelt
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4. Ätiologie Zu Psychosoziale Faktoren •Vernachlässigung •Deprivation •High expressed emotions, double bind, negative Affektivität Belastende Lebensereignisse als Auslöser •Tod, Trennung, der Eltern, traumatische Erlebnisse, Migration Vulnerabilitäts-Stress-Coping-Modell
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5. Therapie Mehrdimensionales Konzept •Pharmakotherapie •Verhaltenstherapie •Stützende Psychotherapie •Heilpädagogik •Musiktherapie •Ergotherapie •Beschäftigungstherapie
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5. Therapie • So früh wie möglich • Stationär • Erhöhtes Suizidrisiko • Einbezug der Familie (beratend, aufklärend und stützend) • Schul- und Berufsberatung • Häufig mündet die akute Bahandlungsphase in eine längere Rehabilitation in speziellen Einrichtungen (je nach Verlauf)
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5. Therapie Psychopharmakotherapie •Basis jeder Behandlung der Schizophrenie •Neuroleptika •wirken antipsychotisch auf Produktivsymptomatik •beeinflussen Unruhe, Impulsivität, Aggressivität und Angst •beeinflussen Hirnstoffwechsel der Neurotransmitter, hauptsächlich im limbischen System, thalamische und hypothalamische Strukturen •stellen hypothetisch das Gleichgewicht sensorischer und motorischer Funktionen, sowie Emotionalität wieder her
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5. Therapie • Mittel der ersten Wahl atypische Neuroleptika der zweiten und dritten Generation (Olanzapin, Quetiapin, Aripiprazol, Risperidon) • Anticholinergika (bei extrapyramidal-motorischen Nebenwirkungen) • Benzodiazepine (bei Erregung, Angst, katatonen Symptomen, Schlafstörungen) nur vorübergehend • Erhaltungstherapie mit Neuroleptika über 1 – 2 Jahre
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5. Therapie Dopaminhypothese •Überaktivität bestimmter dopaminerger Bereiche im Gehirn •Neuroleptika hauptsächlich D2-Antagonisten •Zusätzlich Auswirkungen auf das glutamaterge und serotonerge System •Neuroleptika der 3. Generation (Aripiprazol (Abilify)) partieller Agonist am D2-Rezeptor
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5. Therapie Verhaltenstherapie •Training von sozialen Fertigkeiten •Bewältigung •Problemlösefertigkeiten •Warnsymptome
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5. Therapie Stützende Psychotherapie und stationäre Milieutherapie (Spiel, gestalterisch, Gruppenaktivitäten) •Reizabschirmung •Befreiung von Pflichten •Korrektur der Störung des Realitätsbezugs •Abbau von Angst, sozialer Isolation und Defiziten der Verhaltenssteuerung
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Inhalt und Gliederung 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.
Definition, Klassifikation, Häufigkeit Klinisches Bild Diagnostik und Differentialdiagnose Ätiologie Therapie Verlauf Fall
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6. Verlauf • Vielfältig • Beginn vor dem 14. Lebensjahr ungünstig • Insgesamt langfristige Besserungsrate für Formen der Adoleszenz niedriger als im Erwachsenenalter • mehrheitlich ungünstige Verläufe bei ca. 50 % • ¼ gute Prognose; ¼ geringe Beeinträchtigung
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6. Verlauf Kindliche Schizophrenien: - städtische Lebensumwelt, vorher aufgetretene Teilleistungsstörungen + prämorbide Persönlichkeitsmerkmale wie überdurchschnittliche Intelligenz, Kontaktfähigkeit, freundliche Zugewandtheit + Zwangssymptome Schizophrenien im Jugendalter + hohe Intelligenz, normaler EEG-Befund, akuter Beginn, ausgeprägte affektive Symptomatik, klar identifizierbare auslösende Faktoren - familiäre Belastung, Hebephrenie, Schizophrenia simplex
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Inhalt und Gliederung 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.
Definition, Klassifikation, Häufigkeit Klinisches Bild Diagnostik und Differentialdiagnose Ätiologie Therapie Verlauf Fall
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit