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Schweizer Lobbyarbeit Für Menschenrechte

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Kolumbien Schweizer Lobbyarbeit für Menschenrechte Situation Die Ursachen für die aktuellen Konflikte in Kolumbien reichen bis weit in die ­Geschichte des Landes zurück. Auf die Versuche der Bevölkerung, ­seine ­politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte einzufordern, ­wurde von ­einer kleinen Machtelite immer mit Gewalt und Ausschluss reagiert, was ­wiederum ­Gegengewalt durch die Ausgeschlossenen provozierte. Der ­andauernde ­Konflikt konzentriert sich auf rohstoffreiche und strategisch ­wichtige Regionen. Die ­meisten Menschenrechtsverletzungen ereignen sich im Umfeld von ­wirtschaftlichen ­G rossprojekten zur Rohstoffausbeutung, im Kontext von ­u mstrittenen ­Privatisierungen sowie im Rahmen von Wirtschafts- und ­Sozialreformen. Zentral ist dabei immer die Frage des Zugangs zu Land. Ein Grossteil der vier Millionen intern Vertriebenen musste sein Land verlassen, weil die Regierung das Land für ihr eigenes wirtschaftliches Entwicklungsmodell brauchte. Seit Herbst 2012 ­laufen in Kolumbien Friedensverhandlungen zwischen der kolumbianischen Regierung und der Guerilla FARC-EP. Ein Friedensabkommen alleine garantiert jedoch ­keinen ­dauerhaften und stabilen Frieden. Dazu bräuchte es eine Übergangsjustiz und eine langfristige ­Transformation auf verschiedenen Ebenen. Die Geschichte vieler ­lateinamerikanischer Länder hat gezeigt, dass das offizielle Ende des ­Bürgerkrieges nicht zwingend eine Verbesserung der Menschenrechtslage bedeutet. Die ­internationale Lobby- und Advocacy-Arbeit ist daher weiterhin von grundlegender Bedeutung. KOLUMBIEN HEKS-Schwerpunkt: Konfliktbearbeitung KOLUMBIEN PANAMA VENEZUELA KOLUMBIEN ECUADOR PERU BRASILIEN 48’321’405 Bevölkerung (2013) 1’141’748 Fläche in km2 Factsheet Auslandprojekt Projekt Nr. 842.353 Letzte Änderung: 01.04.2016 Ziele Das Hauptziel des Projekts besteht darin, dass die Schweizer Akteurinnen und ­Akteure in Kolumbien Konflikte zu vermindern versuchen, kohärent handeln und die Menschen- und Umweltrechte respektieren. Hierfür werden die folgenden ­spezifischen Ziele verfolgt: • Die Schweizer Hilfswerke verfügen über gute Kontextanalysen und ­Informationen für ihr Umfeldmonitoring und ihre Öffentlichkeitsarbeit zu ­Kolumbien. • Die Schweizer Hilfswerke erhöhen Synergien und gemeinsame Lobbyarbeit zu prioritären Menschenrechts- und Umweltthemen. • Die Schweizer Regierung ist über die Menschenrechtssituation der ­Partnerorganisationen der Hilfswerke informiert und setzt sich für deren ­Anliegen und Schutz ein. • Schweizer Unternehmen ziehen bei ihrem Handeln die kolumbianische ­Menschenrechtslage in Betracht und entwickeln eine Konfliktsensibilität. Zielgruppe In der Schweiz: Schweizer Hilfswerke, Parlamentsangehörige, politische Behörden, Schweizerische Unternehmen, interessierte Personen. In Europa: Mitgliederorganisationen des «International Office for Human Rights», «Action on Colombia» (OIDHACO), EU-Institutionen, UNO-Sonderberichterstattende. In Kolumbien: Mitgliederorganisationen des Netzwerkes «Coordinación Colombia Europa Estados Unidos» (CCEEU); indirekt die betroffene kolumbianische Bevölkerung. Aktivitäten Um eine nachhaltige Durchführung der HEKS Projekte zu garantieren sowie den Schutz und die Sicherheit der Partnerorganisationen und der ­Bevölkerung zu ­verbessern, beteiligt sich HEKS in Kolumbien und in der Schweiz an ­Vernetzungsund Lobbyaktionen. Dazu arbeitet HEKS mit anderen Schweizer Hilfswerken ­(«Plattform Schweiz-Kolumbien») sowie mit europäischen und ­kolumbianischen Organisationen zusammen. Durch die gemeinsame Informations- und Lobbyarbeit kann Einfluss auf die sozialen, wirtschaftlichen und politischen ­Rahmenbedingungen und die Menschenrechtssituation ausgeübt werden, was sich wiederum positiv auf die HEKS-Projekte auswirkt. Die Vernetzungs- und Lobbyarbeit der Schweizer Hilfswerke wird durch die Arbeitsgruppe Schweiz-Kolumbien (ask!) koordiniert. Die Arbeitsgruppe Schweiz-Kolumbien bietet zudem ein vielseitiges, unabhängiges Informationsangebot über die aktuelle Situation in Kolumbien. Unterstützt werden auch Initiativen zur Förderung der Menschenrechts- und Umweltverpflichtungen von Schweizer Unternehmen in Kolumbien. Ein Schwerpunkt der Arbeit der «ask!» war auch 2015, neben der Informationsarbeit, der Themenbereich Wirtschaft und Menschenrechte. Partnerorganisationen Partnerorganisation ist «ask!». In der Schweiz ist HEKS Mitglied der «Plattform Factsheet Auslandprojekt Projekt Nr. 842.353 Letzte Änderung: 01.04.2016 Schweiz-Kolumbien», die von in Kolumbien tätigen Hilfswerken und ­Institutionen gebildet wird. Diese Gruppe führt in der schweizerischen Öffentlichkeit und ­gegenüber der schweizerischen Regierung Lobby- und Advocacy-Arbeit zugunsten einer kohärenten Intervention der Schweiz in Kolumbien durch. Die ­Arbeitsgruppe Schweiz-Kolumbien koordiniert diese Arbeit. Auf europäischer Ebene und in ­Kolumbien unterstützt HEKS das «International Office for Human Rights – Action Colombia» (OIDHACO) und die Koordination Kolumbien-Europa-USA (CCEEU). Projektfortschritt Auch 2015 informierte die Arbeitsgruppe Schweiz-Kolumbien in ­Newslettern und Monatsberichten über die Menschenrechtslage in Kolumbien, ­insbesondere über den Stand der laufenden Friedensverhandlungen. Zudem ­übernahm «ask!» eine ­wichtige Rolle bei der Umsetzung eines gemeinsamen ­Friedensförderungsprojektes für Kolumbien, an der diverse Schweizer NGOs, auch HEKS, sowie der ­Schweizer Staat beteiligt sind. Die Lobbyaktivitäten in der Schweiz ­fokussierten ­letztes Jahr stark auf die Bergbau- und Umweltproblematik sowie auf die ­fehlende ­menschenrechtliche Sorgfaltspflicht von Schweizer Firmen wie ­beispielsweise ­Glencore. Im April 2015 veröffentlichte «ask!» zusammen mit ihrer ­kolumbianischen Partnerorganisation «Pensamiento y Acción Social» (PAS) einen Schattenbericht über die Nachhaltigkeit von Glencores Geschäftstätigkeit in ­Kolumbien. Dieser Bericht ist das Ergebnis von vier Jahren Recherche und der ­intensiven ­Begleitung verschiedener Gemeinschaften und Organisationen in ­Glencores Einflussgebiet. Ein weiterer Schwerpunkt in der Sensibilisierungsarbeit zu Glencore war die ­Organisation einer gemeinsamen Reise mit dem Glencore Management nach ­Kolumbien. Einige Anliegen konnten so direkt eingebracht werden. Leider führten aber die auf der Kolumbienreise und bei der Besprechung des ­Schattenberichtes vorgebrachten Einwände noch nicht in allen Bereichen zu Verbesserungen. In ­Kolumbien begleitete «ask!» in Zusammenarbeit mit HEKS insbesondere die ­Gemeinschaften «El Hatillo», «Plano Bonito» und «Boqueron», die umgesiedelt werden. Allerdings kommen die Umsiedlungsprozesse weiterhin nur sehr ­schleppend voran. Land, Region, Stadt: Kolumbien Projektsumme 2016: CHF 27  000.– Finanzierungspartner: BFA Nr. 458.9046 HEKS-Nr.: 842.353 Programmverantwortung: Leo Meyer Kontakt: HEKS Kommunikation Projektdienst Seminarstrasse 28 8042 Zürich Tel.: +41 44 360 88 95 E-Mail: [email protected] Spenden: PC 80-1115-1 www.heks.ch Factsheet Auslandprojekt Projekt Nr. 842.353 Letzte Änderung: 01.04.2016