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Sehr Geehrte Damen Und Herren, Den Auftakt Unseres Auf Drei

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    August 2018
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Deutsche Oper Berlin Kirsten Hehmeyer Pressebüro Richard-Wagner-Straße 10, 10585 Berlin Telefon: +49 [0]30-343 84 207/208, Fax: -416 Mobil: +49[0]172 4064782 [email protected] www.deutscheoperberlin.de Stiftung Oper in Berlin Highlights im Oktober 2015 Berlin, 8. September 2015 Sehr geehrte Damen und Herren, den Auftakt unseres auf drei Spielzeiten angelegten Meyerbeer-Zyklus‘ macht am 4. Oktober die Premiere von VASCO DA GAMA unter musikalischer Leitung von Enrique Mazzola und in der Regie von Vera Nemirova mit Roberto Alagna in der Titelpartie. Mit Sophie Koch als indische Prinzessin Selica und Nino Machaidze als Inès steht sich ein starkes Paar gegenüber, zwischen dem sich Vasco hin- und hergezogen fühlt. (Auch am 7., 11., 15., 18. und 24. Oktober.) Als einer der beliebtesten Opernkomponisten des 19. Jahrhunderts wurde Meyerbeer schnell Opfer seines Erfolges, indem seine Opern oft nur in drastisch gekürzter oder veränderter Form präsentiert wurden – auch wenn der Komponist zu Lebzeiten nach Kräften versuchte, solchen Eigenmächtigkeiten durch persönliche Anwesenheit bei den wichtigsten Premieren gegenzusteuern. Die Uraufführung von VASCO DA GAMA konnte Meyerbeer nicht mehr miterleben und so auch nicht verhindern, dass die Welt sein Werk 1865 nur in einer entstellenden Bearbeitung von Francois-Joseph Fétis als L’AFRICAINE kennenlernte. Erst die Neuausgabe, die der Verlag BMG Ricordi seit mehreren Jahren von Meyerbeers Werken erarbeitet, hat die Intentionen des Komponisten wieder freigelegt. Während die Anbindung von Stücken wie DIE HUGENOTTEN an die Pariser Bartholomäusnacht oder DER PROPHET an die Münsteraner Wiedertäufer zur Folge hatte, dass die geschilderten Konflikte im 20. Jahrhundert oft als Begebenheiten einer überwundenen Epoche wahrgenommen wurden, hat die weltpolitische Entwicklung der letzten Jahre dafür gesorgt, durch die historische Draperie den religiösen Fanatismus als beängstigend aktuelles Grundthema von Meyerbeers Grand Opéras spürbar werden zu lassen. Tatsächlich scheint es derzeit – leider – kaum aktuellere Opernstoffe zu geben, nicht zuletzt durch die sehr überzeugende Verquickung von Massen- und Einzelschicksalen in Meyerbeers Werken. Der Schlüssel für das Verständnis seiner Opern liegt eben nicht in der Identifikation mit einem Hauptakteur, sondern in der panoramischen Sicht auf gesellschaftliche Konstellationen, denen der Einzelne hilflos ausgeliefert ist. Berits am 2. Oktober um 10 Uhr eröffnen wir mit der Uraufführung von DIE IRRFAHRTEN DES ODYSSEUS, einem Musiktheater für alle ab 10 Jahren 2/3 in einer Fassung von Harriet Maria Meining und Peter Meining, die Saison in der Tischlerei. Die Musik komponiert Ole Hübner, der in seinen intermedialen Kompositionen oft mit klanglichen Anspielungen auf Pop, Jazz, Hiphop, aber auch auf klassische Traditionen arbeitet. Keine Götter und Fabelwesen, sondern ein einzelner Mensch steht mit all seinen Widersprüchen im Zentrum von Homers „Odyssee“. Odysseus ist Held und Gauner, unerschöpflich in seiner Neugier und seiner Erfindungsgabe, Rebell gegen die Macht der Götter und dennoch deren Spielball, Familienmensch und Machtpolitiker. Kennzeichnend für die Arbeit des Regieduos Peter und Harriet Maria Meining ist ein raffinierter Umgang mit Video und Film, das Spiel mit Fiktion und Wirklichkeit. Die Inszenierung entsteht in Kooperation mit dem Theater an der Parkaue, für das die Beiden schon verschiedene Jugendprojekte auf die Bühne gebracht haben. Und am 16. und 21. Oktober wird die junge, aber bereits vielfach mit Preisen ausgezeichnete Star-Sopranistin Pretty Yende die Titelpartie in Donizettis LUCIA DI LAMMERMOOR übernehmen. In den TANNHÄUSER-Vorstellungen am 31. Oktober und 15. November ist Stephen Gould, der gerade als Tristan in Bayreuth allseits gefeiert wurde, neben Heidi Melton als Venus und Elisabeth zu erleben. Die Partie des Landgraf Hermann übernimmt Ante Jerkunica und die des Wolfram Markus Brück. Vom 29. bis 31. Oktober zeigen wir in der Tischlerei die Kammeroper PRIVATE VIEW von Annelies Van Parys unter musikalischer Leitung von Etienne Siebens. PRIVATE VIEW konfrontiert sein Publikum mit der Ambiguität von Sehen und Gesehen-Werden, der man auch im privaten Umfeld nicht entgehen kann. Annelies Van Parys, Composer in Residence des Muziektheater Transparant, und die schottische Dichterin Jen Hadfield, Gewinnerin des T. S. Eliot Prize 2008, spinnen in bester Hitchcock’ scher Manier ein dichtes Netz aus Suspense um eine nachbarschaftliche Gemeinschaft, die einen Mörder unter sich vermutet. Dieser musiktheatrale Krimi wird von dem irischen Regisseur Tom Creed in Szene gesetzt, mit dem Asko | Schönberg Ensemble und den Neuen Vocalsolisten Stuttgart musizieren ausgewiesene Spezialisten für zeitgenössisches Musiktheater. Die Frage, ob wir unseren Augen und Ohren eigentlich trauen können, wird durch die von Videoprojektionen geprägte Raumgestaltung des niederländischen Collective 33 ⅓ ins Extreme getrieben. So wie die Gattungsgrenzen zwischen Oper und Film verschwimmen, verschwimmen auch die Grenzen zwischen Akteuren und Zuschauern. PRIVATE VIEW wurde im Mai 2015 uraufgeführt an der Vlaamse Opera Antwerpen und gewann den Fedora Rolf Liebermann Preis für Oper 2015 und den Preis für die beste Produktion beim Armel Festival Budapest 2015. Zwei neue Reihen bereichern in der Saison 2015/16 das Konzertprogramm der Deutschen Oper Berlin: am 18. Oktober startet Jazz & Lyrics in der Tischlerei mit Movie-Jazz. Die Movie-Jazzband mit Marc Secara unter der Leitung von Professor Wolfgang Köhler präsentiert verschiedene Spots zur synergetischen Beziehung von Bild, Sprache und Jazz im Kino. Ein "musthave" für Kino, Lyrik und Jazzfans mit einer Vertonung des Kurzfilms „Liberty“ mit Stan Laurel und Oliver Hardy u.v.a. 3/3 Tags darauf, am 19. Oktober, laden wir zur ersten Folge der Reihe Lieder und Dichter ins Foyer des Opernhauses ein, in der die enge Wechselbeziehung von Poesie und Musik der programmatische Leitfaden ist. Robert Schumann fand seine Inspiration bei Heinrich Heine, Brahms bei Ludwig Tieck und Benjamin Britten bei Rimbaud – die Geschichte des Kunstlieds ist immer auch eine Geschichte der Auseinandersetzung mit Lyrik. Den Anfang macht der junge Autor Christian Filips, der seine Texte im Umfeld von Strauss-, Berg- und Wolf-Liedern („Michelangelo-Lieder“) vorstellt. Als Solisten sind Heidi Melton und Marko Mimica zu erleben, begleitet von John Parr am Flügel. Die Reihe wird in Zusammenarbeit mit der Literaturwerkstatt Berlin veranstaltet. Die Saisonkampagne 2015/2016 der Deutschen Oper Berlin arbeitet mit Fotografien von Julian Röder, die einen starken Subtext aufweisen: sie verweisen über das Gezeigte hinaus auf gesamtgesellschaftliche Zustände und Entwicklungen. Mit seinem konzeptuell-dokumentarischen Ansatz thematisiert er Strukturen von Macht und Ökonomie. In einer Ausstellung im Foyer der Deutschen Oper präsentieren wir weitere Werke von Julian Röder, zur Vernissage am 1. Oktober um 19 Uhr laden wir sehr herzlich ein! Mit freundlichen Grüßen Kirsten Hehmeyer Leitung des Pressebüros