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Natürlich sollen auch die Wermutstropfen des Projekts nicht verschwiegen werden: Wir denken dabei zuerst an diejenigen, die krankheitsbedingt am Projekt gar nicht, nur mit Einschränkung oder nicht bis zum Ende teilnehmen konnten und hoffen, dass sie jetzt wieder dabei sein können. Zum Zweiten: Beim Landeskirchenmusiktag sind von den 110 Sängerinnen und Sängern des Projektes nur etwas mehr als 60 erschienen. Die musikalische Leistung war zwar dennoch hervorragend - den Übriggebliebenen sei es gedankt - aber diese Übriggebliebenen fühlten sich, so wie ich auch, schon ein wenig im Stich gelassen. Etwas mehr als zehn Personen, die nicht da waren, haben mich immerhin im Voraus über ihre Verhinderung informiert, dennoch bleibt es blamabel, wenn der Oratorienchor der Landeskirche bei einem so wichtigen, wenn nicht dem wichtigsten kirchenmusikalischen Anlass der Landeskirche nur mit etwas mehr als halber Kraft erscheint. Das sollte uns so nicht noch einmal passieren. Das neue Projekt: Mozart und Beethoven Die Struktur unseres Chores prädestiniert uns, die großen oratorischen Werke der Romantik in den Mittelpunkt unseres Arbeitens zu stellen. Dabei bringen wir neben Bekanntem und Beliebtem immer wieder auch sehr lohnendes Unbekanntes zu Gehör (Sgambati, Herzogenberg, Elgar, Franck). Ausflüge in andere Epochen führten uns bisher zurück in die Zeit der Empfindsamkeit (Homilius und C.P.E. Bach), sowie an die Grenze zur Klassik (Schubert). Mit dem neuen Projekt überschreiten wir diese Grenze und widmen es den beiden bekanntesten Komponisten der Klassik: Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig van Beethoven. Allerdings werden wir nicht die „Schlager“ wie „Requiem“, „Krönungsmesse“ oder „Missa solemnis“ singen, sondern die Menschen auch mit diesem Programm auf lohnende, weniger bekannte Werke aufmerksam machen. Beethovens 1807, also in der Zeit der 4. und 5. Sinfonie komponierte, herrliche Messe in C-Dur Opus 86, wird zu Recht noch vergleichsweise oft aufgeführt. Aber die „Drei geistlichen Hymnen“ KV 345 stellen eine ganz besondere Rarität dar. Sie gehen auf ein ursprünglich weltliches Werk zurück: 1773/74 komponierte Mozart eine groß angelegte Schauspielmusik für Solisten, Chor und Orchester zum leider erfolglos gebliebenen Schauspiel „Thamos, König in Ägypten“ von Tobias von Gebler. Mozart muss der Misserfolg des Bühnenstücks bewusst gewesen sein. Er schreibt an seinen Vater am 15. Februar 1783, er wünsche, „es müsste nur bloß der Musik wegen aufgeführt werden“. Glücklicher Weise wurden die Chöre später für den liturgischen Gebrauch mit lateinischen Texten versehen. Nr. 1 des Schauspiels, „Schon weichet dir, Sonne“ wurde so zu „Splendente te, Deus“; Nr. 6, „Gottheit, über alle mächtig“, zu „Jesu, Rex tremendae“ und Nr.7, „Ihr Kinder des Staubes“, zu „Ne pulvis et cinis“. Eine Abschrift dieser Umarbeitungen fand sich im Nachlass Mozarts. Lassen Sie uns gemeinsam diese wunderbare, unbekannte Mozart‘sche Komposition in dieser Form wieder ans Licht bringen. Ich bin sicher, alle werden Mozart zustimmen: „es müsste nur bloß der Musik wegen aufgeführt werden“. Noten Zur Mozart-Komposition können Chorpartituren kostenlos von uns ausgeliehen werden. Zur Messe können wir Ihnen verbilligte Klavierauszüge zu 10 Euro zum Kauf anbieten. (Als Angebot gibt es auch zu Mozarts Werk verbilligte Klavierauszüge zu 12 Euro.) Viele der zurzeit Aktiven haben die Noten schon bei den letzten Proben übernommen. Die Volksliedbücher „Loreley“, aus denen wir in der Regel in jeder Probe singen, bitten wir Sie, ebenfalls zu kaufen, da der zentrale Transport der Bücher auf die Dauer doch sehr aufwändig ist. Der „Loreley-Beauftragte“ Hans Bohrmann hält die Bücher entweder neu für 13 Euro oder gebraucht für 10 Euro für Sie bereit. In begründeten Ausnahmefällen können Bücher auch dauerhaft entliehen werden.
Einstieg für Neue Natürlich ist jetzt wieder der optimale Zeitpunkt, neu bei uns einzusteigen, bzw. nach einer Pause wieder dazu zu kommen. Unsere besonderen Bemühungen müssen weiterhin der Verstärkung unserer Männerbesetzung aber auch dem Gewinnen jüngerer, stimmlich und geistig beweglicher Sängerinnen gelten. Bitte halten Sie Augen und Ohren offen und sprechen Sie solche Menschen gezielt an, ruhig auch wiederholt, nachdem sie das Übliche „Ich würde ja gerne, aber ich mache schon so viel anderes“ gehört haben. Immerhin sind die Proben ja nicht wöchentlich. Die Pfälzische Singgemeinde versteht sich als überregionaler Oratorienchor mit dem Anspruch, entsprechend Hochwertiges zu leisten. Ihre Mitglieder stellen sich bewusst den Herausforderungen, die in der Regel über die Arbeit der regionalen Kirchenchöre und Kantoreien, in denen man zuhause ist, hinausgehen. Sie möchten gefordert und gefördert werden. Nur durch eine solche Haltung aller Sängerinnen und Sänger kann die Arbeit der Pfälzischen Singgemeinde ihre Attraktivität sicherstellen. Helfen Sie uns, immer wieder aufs Neue solche Menschen zu gewinnen. Chorbeirat/Förderverein Der neu gewählte Chorbeirat hat nach zögerlichem Beginn erfolgreich seine Arbeit aufgenommen. Allen die ihm angehören und ausdrücklich auch denen, die ihm bisher angehörten und (meist aus gesundheitlichen Gründen) nicht mehr kandidiert haben, gilt unser ganz herzliches Dankeschön. Der Vorsitzende Martin Kaufmann sorgt seit Jahr und Tag ohne viel Aufhebens zu machen für den oft sehr aufwändigen Aufbau bei unseren Konzerten, zuletzt mit übergroßem Einsatz in Zweibrücken und Weilerbach, und kümmert sich um die Namensschilder. Engagiert wird von Herrn Ott seit vielen Jahren unsere Homepage www.pfaelzische-singgemeinde.de gepflegt. Ingeborg Möller hat uns unter anderem intensiv beim Kartenvorverkauf und beim Notenverkauf unterstützt. Zusammen mit ihr ist Renate Ebrecht weiter als Schriftführerin und für die Chorkasse aktiv. Als „Fachfrau für Mitgliederwerbung, Flyer, Pflege der Mitgliederliste, Chorsängeranalyse und Statistik (Alter, Wohnort), bei Bedarf Vermittlung von Fahrgemeinschaften“ hat Claudia Ritter-Sittinger die Arbeit aufgenommen. Für die Organisation von Festen und Feiern ist weiterhin Hans-Hermann Berg aktiv. Zur dankbar angenommenen Entlastung meiner Person betreut Wolfgang Jockers als Bestuhlungsassistent mit freundlichen Helferinnen und Helfern die Plenumsproben in Speyer und Kaiserslautern. Der Loreley-Beauftragte Hans Bormann wurde schon erwähnt. Unser Freundeskreis der Pfälzischen Singgemeinde e.V. ist uns zum verlässlichen und nicht mehr wegzudenkenden Partner geworden. Fast alle Sängerinnen und Sänger sind hier Mitglied und tragen, wie in anderen Vereinen ohnehin üblich, ihr Scherflein dazu bei, dass unser Chor in so attraktiver Art und Weise arbeiten kann (Eine Beitrittserklärung finden Sie auf unserer Homepage). Dem Vorsitzenden Gerhard Bauer, seiner Stellvertreterin Ingrid Möller sowie der Schatzmeisterin Isolde Poppe aber auch allen weiteren Vorstandsmitgliedern gilt unser besonderer Dank. Bitte übertagen Sie die Termine vom beigefügten Terminplan verantwortlich in Ihren Terminkalender. (Es gibt keine Änderungen gegenüber dem im April verteilten Plan.) Ich freue mich auf die Wiederaufnahme unserer Arbeit im September. Ihnen allen einen schönen Sommer. In herzlicher Verbundenheit, Ihr
Jochen Steuerwald Landeskirchenmusikdirektor