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shakespeare in concert
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MENdelssohn sibelius Tschaikowski KORNGOLD PORTER NEUJAHRSKONZERT 2016 – SHAKESPEARE IN CONCERT
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 – 1847)
Ouvertüre zu Ein Sommernachtstraum op. 21
Jean Sibelius (1865 – 1957)
Der Sturm 17‘ Suite aus der Schauspielmusik op. 109
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
12‘
Nr. 1, Ouvertüre Nr. 2, Miranda wird in den Schlaf gewogen Nr. 14, Zwischenspiel Nr. 31, Hunde-Geister Nr. 31bis., Vorspiel Nr. 32, Ariel bringt die Feinde zu Prospero Nr. 34, Cortège Nr. 34bis., Epilog
Peter Tschaikowski Romeo und Julia 20‘ (1840 – 1893) Fantasie-Ouvertüre – PAuse –
Wir machen darauf aufmerksam, dass Ton- und/oder Bildaufnahmen unserer Aufführungen durch jede Art elektronischer Geräte strikt untersagt sind.
Erich Wolfgang Korngold (1897 – 1957)
Viel Lärm um nichts 17‘ Suite aus der Schauspielmusik op. 11
1. Ouvertüre 2. Mädchen im Brautgemach 3. Holzapfel und Schlehwein (Marsch der Wache) 4. Intermezzo (Gartenszene) 5. Hornpipe
Cole Porter (1891 – 1964)
Auszüge aus Kiss me Kate 14‘ Buch von Samuel und Bella Spewack, Songtexte und Musik von Cole Porter
1. 2. 3. 4.
Katharine Tier Mezzosopran Ks. Edward Gauntt Bariton Justin Brown Dirigent BADISCHE STAATSKAPELLE
1.1.16 19.00 GROSSES HAUS Dauer ca. 2 Stunden
I Hate Men Where Is The Life That Late I Led? So In Love Wunderbar
SHakespeare in
concert Es gibt wohl keinen literarischen Text unserer westlichen Welt, der mit mehr Musik bedacht wurde als – die Bibel. Unter den weltlichen Quellen ist es jedoch eindeutig das Œuvre von William Shakespeare, das am zahlreichsten von Komponisten aller Genres vertont wurde. Bereits die ersten Aufführungen der Dramen um 1600 wurden von Musik begleitet, diese wurden dann als Ganzes, in Teilen oder Ausschnitten vertont als Opern, in zahllosen Vokal- und Instrumentalkompositionen von Klavierliedern über Chorstücke hin zu sinfonischen Orchesterwerken. Sonette wurden zu Liedern, auch zahlreiche Musicals und Filmmusiken wurden durch die Dichtkunst Shakespeares angeregt.
ry von Leonard Bernstein – wie Cole Porters Kiss me Kate eines der Beispiele für die Umsetzung in ein Musical. Dass auch Komponisten der heutigen Zeit Inspiration aus den inzwischen über 400 Jahre alten Werken ziehen, zeigt zum Beispiel die erfolgreiche Oper The Tempest von Thomas Adès. Der Sturm zählt auch zu den vielleicht unbekanntesten, aber auch in ihrer Radikalität spannendsten Kompositionen des Finnen Jean Sibelius. Zu den erfolgreichsten Shakespeare-Vertonungen gehört Mendelssohns Schauspielmusik zum Sommernachtstraum, deren Ouvertüre wohl als der genialste Wurf in Mendelssohns allzu kurzer Komponistenlaufbahn bezeichnet werden kann.
So spannt sich etwa bei Romeo und Julia der Bogen von den Opern Vincenzo Bellinis und Charles Gounods über die Vokal-Sinfonie von Berlioz, die Fantasieouvertüre Tschaikowskys und das abendfüllende Ballett von Prokofieff bis hin zur West Side Sto-
Mendelssohn Bartholdy – Sommernachtstraum-Ouvertüre
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Ebenso wie den sinfonischen Werken findet man auch in den Ouvertüren Mendelssohns außermusikalische Einflüsse. Beinahe könnFelix Mendelssohn Bartholdy
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te man ihn als den Erfinder der Sinfonischen Dichtung bezeichnen – wäre dieser Begriff nicht erst mit dem Tasso von Franz Liszt in die Musikwelt eingeführt worden. Zu den prägenden programmatischen Elementen gehörten zahlreiche Textvorlagen, die sich in mehreren Schauspielmusiken niederschlugen. Die bekannteste Schauspielmusik, vielleicht sogar die populärste seiner Schöpfungen überhaupt, ist Ein Sommernachtstraum op. 61 aus dem Jahr 1843. Sie entstand 17 Jahre nach der zugehörigen Ouvertüre op. 21 – schon der ganz junge Mendelssohn wurde fasziniert von den Werken Shakespeares, als im Elternhaus oder in deren Freundeskreis die noch relativ neuen Übersetzungen August Wilhelm Schlegels vorgelesen und mit verteilten Rollen aufgeführt wurden. Durch die Übernahme der Motive aus der Ouvertüre schuf der reife Komponist ein einheitliches Werk, das die frühe Meisterschaft und den jugendlichen Schwung des 17jährigen mit aller inzwischen erlangten Erfahrung verbindet. In diesen Motiven hört man bereits in der Ouvertüre alle Spielebenen des Shakespeare-Dramas: Die überirdische Sphäre Oberons und Titanias, die Welt der Geister, Elfen und Feen, die reale Ebene der klassischen Liebespaare sowie als heiterer Kontrapunkt die theaterspielenden Handwerker. Die zugeordneten musikalischen Figuren verwendet der Komponist überwiegend leitmotivisch oder auch variierend, wenn es um die Charakterisierung der Liebespaare Theseus/Hyppolita, Lysander/ Hermia und Demetrius/Helena geht. Die Akkorde des Beginns kehren so wieder beim Auftritt Oberons und Titanias, die flirrenden hohen Streicher symbolisieren den Gesang der Geister und Fabelwesen, die reale Welt findet sich in einem weiteren thematischen Komplex, dessen den Hörnern zugeordnetes 4
Jagdmotiv in der Schauspielmusik wörtlich wiederkehrt. Faszinierend ist, wie Mendelssohn in seiner in nur vier Wochen entstandenen Ouvertüre kongenial die Themen variiert, in andere Tonarten transponiert, im Tempo verändert, unterschiedlich harmonisiert und kontrapunktiert. So schafft er aus einer relativ einfachen Themenstruktur ein stets abwechslungsreiches Werk aus einem Guss, das vom ersten Ton an fasziniert. Es versetzt uns wie von Zauberhand in die Welt der Vorlage – und eröffnet somit kongenial unseren musikalischen Reigen rund um die Werke des englischen Dramatikers und Lyrikers. Sibelius – The Tempest Mit dem Gedanken, den Sturm zu vertonen, beschäftigte sich der Finne Jean Sibelius bereits in jungen Jahren auf Anregung seines Freundes und Mäzens Axel Carpelan. Der Stoff musste aber noch 25 Jahre in ihm schlummern oder besser gären, ehe der inzwischen 60jährige sich noch einmal mit dem Gegenstand befasste und schließlich seine umfangreichste und faszinierendste Schauspielmusik schrieb. Sibelius’ dänischer Verleger Wilhelm Hansen hatte ihm im Mai 1925 geschrieben: „Haben Sie Musik für das Schauspiel Der Sturm komponiert? Det Kongelige Teater in Kopenhagen beabsichtigt dieses Schauspiel aufzuführen und möchte möglicherweise Ihre Musik einsetzen.“ Dieser äußerliche Anstoß versetzte Sibelius in einen ungewohnten Schaffensrausch – vielleicht auch deswegen, weil ihm inzwischen die Figur des alternden Künstlers Prospero sehr nahe war. Die über eine Stunde dauernde Schauspielmusik setzte Sibelius in insgesamt 36 NumJean Sibelius
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mern für mehrere Singstimmen, gemischten Chor, Harmonium und großes Orchester. Ihre Uraufführung 1926 in Kopenhagen wurde zu einem großen Erfolg. Eine Auswahl der Orchestersätze fasste Sibelius später in zwei Suiten zusammen, um das Werk auch den Konzertsälen zu öffnen. Für unser Konzert hat Generalmusikdirektor Justin Brown eine eigene Suite aus der ursprünglichen Bühnenmusik zusammengestellt: Nr. 1, Ouvertüre: Das Schiff mit Prosperos alten Feinden sinkt im Orkan, den Prospero durch Ariel bewirkt hat. Nr. 2, Miranda wird in den Schlaf gewogen: Miranda war über den Schiffbruch sehr erschüttert. Prospero erzählt von seiner Vergangenheit und versetzt seine Tochter in den Schlaf. Nr. 14, Zwischenspiel: Das entzückende Wesen von Miranda wird geschildert. Sie und Ferdinand haben einander mit Prosperos Hilfe gefunden. Nr. 31, Hunde-Geister: Caliban, Stephano und Trinculo wollen Prospero umbringen, aber sie sind über die feinen Kleidungsstücke entzückt und probieren sie an, bis die von Prospero aufgehetzten Geister in Hundegestalt sie fortjagen. Nr. 31bis., Vorspiel: Es ist musikalisch identisch ist mit dem etwas späteren Gesang Ariels – Prospero befreit hier Ariel, worüber dieser sich freut. Nr. 32, Ariel bringt die Feinde zu Prospero: Prospero beordert Ariel, die verzauberte Gesellschaft zu befreien und beschließt, seine Zauberkräfte aufzugeben. Nr. 34, Cortège: Die Aristokraten und die Verfallenen kommen zu Prospero, der alle begnadigt. Nach der allgemeinen Vergebung und dem freudigen Wiedersehen marschiert die ganze Gesellschaft im Takt einer feierlichen Polonäse zur Hütte Prosperos. Nr. 34bis., Epilog 6
Sibelius‘ Shakespeare-Vertonung zählt zu seinen inspiriertesten Werken. Sein Einfallsreichtum und seine Fähigkeit, neue Orchesterfarben zu schaffen, die nie zuvor zu hören waren, bilden ein Werk voller Klangzauberei und voller harmonischer Kühnheiten. Mit seiner Bühnenmusik schuf er eine seiner genialsten Orchesterpartituren – und damit eine kongeniale Vertonung des Kosmos der literarischen Vorlage: „Shakespeare und Sibelius, diese zwei Genies, haben einander gefunden.“ Tschaikowski – Romeo und Julia Wie Sibelius gehörte Tschaikowski zu den Komponisten, die sich Zeit ihres Lebens sowohl mit absoluter wie mit programmatischer sinfonischer Musik schöpferisch auseinandersetzten – und selbst in beider absoluter Musik mag man den einen oder anderen poetischen Hintergrund finden. Shakespeare und seine Dramen übten auf beide große Faszination aus, Tschaikowsky vertonte ebenso den Sturm wie auch noch Hamlet als op. 18 und 67. Beide Werke entstanden als Fantasien oder Fantasie-Ouvertüren, genauso wie seine früheste musikalische Auseinandersetzung mit den Werken des englischen Meisters, Romeo und Julia von 1869/70. Die Anregung zur Komposition hatte er von Mili Balakirew erhalten, Mitglied des sogenannten Mächtigen Häufleins, den fünf einflussreichsten national-russischen Komponisten jener Zeit. Balakirew war ein wichtiger Ratgeber und Fürsprecher, gleichzeitig aber auch ein unerbittlicher und wenig einfühlsamer Kritiker. Dennoch gab Tschaikowski viel auf das Wort seines älteren Kollegen und widmete ihm mehrere Werke. Wie dominant dieser Ratgeber jedoch sein konnPeter Tschaikowski
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te, macht die Entstehungsgeschichte der Fantasie-Ouvertüre deutlich. Balakirew begeisterte sich nach einem Zusammentreffen mit Hector Berlioz für dessen drame instrumental Roméo et Juliette und schlug das Sujet postwendend dem jungen Tschaikowski zur Vertonung vor. Als dieser zwar interessiert war, aber nicht gleich zur Tat schritt, warf er ihm Untätigkeit und „mangelhafte Konzentration“ vor. Damit nicht genug, schickte er ihm auch noch eine Notenskizze bestehend aus mehreren ForteSchlägen und Sechzehntelläufen als kompositorische Vorgabe: „Wenn ich nun die Ouvertüre zu komponieren hätte, ich wäre völlig begeistert von dieser Idee, ich würde darüber heftig brüten, oder besser gesagt, ich würde sie so lange in mir tragen, bis aus ihr plötzlich etwas Lebendiges entspringt.“ Akkordische Schläge und Sechzehntelläufe finden sich tatsächlich im fertigen Werk, das dennoch mehr eigene Meisterschaft denn äußere Einflussnahme aufweist. Eine choralartige Einleitung mit Elementen des russischen Kirchengesangs evoziert die Welt des Paters Lorenzo und weist in ihrer dunklen Schwermut schon auf den tragischen Ausgang hin. Das rhythmisch gezackte Hauptthema schildert den Kampf der beiden verfeindeten Familien Montague und Capulet. Besonderen Eindruck damals wie heute macht das weit geschwungene Liebesthema, das lyrische Seitenthema, laut RimskiKorsakow „eines der besten Themen in der russischen Musik überhaupt“. Selbst dem allzeit kritischen Balakirew entlockte es beinahe ein Lob: „Es ist einfach faszinierend. Ich spiele es mir oft durch und müsste Ihnen eigentlich dazu gratulieren.“ Die klassische Sonatensatzform erweitert Tschaikowski ganz im Sinne des program8
matischen Inhalts in der kampferfüllten Durchführung, indem er der choralartigen Einleitungsmelodie eine wichtige Rolle zuweist. In der Coda steigert sich das lyrische Thema nochmals zu großer Leidenschaft mit bekannt tragischem Ende, symbolisiert durch die wuchtigen Pauken- und Blechschläge der Schlusstakte. Korngold – Viel Lärm um Nichts Ein tragisches Schicksal umweht den Wiener Komponisten Erich Wolfgang Korngold: Vom absoluten Wunderkind über einen der meistgespielten Opernkomponisten hin zum zwar Oscar-gekrönten, aber nicht mehr „ernsten“ Schöpfer von Filmmusik – und heute hat man ihn beinahe vergessen oder reduziert ihn auf wenige Werke wie sein Violinkonzert oder die Oper Die tote Stadt. Bereits ein Werk des 13jährigen sorgte an der Wiener Hofoper für Furore, und seiner Ballett-Pantomime Der Schneemann sollten in kürzester Zeit noch zahlreiche ungemein erfolgreiche Werke folgen: Die SchaupielOuvertüre des 14jährigen wurde vom Gewandhaus-Orchester unter Arthur Nikisch uraufgeführt, die im Alter von 16 entstandene Sinfonietta von den Wiener Philharmonikern unter Feix Weingartner. Bereits als Kind und Jugendlicher faszinierten den geborenen Musikdramatiker Korngold die Werke Shakespeares, und so freute er sich über das Angebot der Wiener Volksbühne, für Viel Lärm um Nichts eine Bühnenmusik zu schreiben. Diese geriet so umfangreich und aufwendig, dass sie bereits kurz danach vom größeren Burgtheater übernommen wurde, wo sie das Publikum genauso positiv aufnahm. Korngold war sich der Qualität seiner Neuschöpfung dermaßen sicher, dass er bereits vor der Erich Wolfgang Korngold
Uraufführung eine Suite anfertigte und sie auch schon in einem Sinfoniekonzert vorstellte. Auf die bewegte Ouvertüre der Suite folgt der expressive Satz „Mädchen im Brautgemach“. Er präsentiert Shakespeares Protagonistin Hero, die sich auf ihre Hochzeit mit Claudio vorbereitet. „Holzapfel und Schlehwein“ ist ein humorvoller Marsch für die beiden betrunkenen Gerichtsdiener dieses Namens. Die „Gartenszene“ beschwört im Operettenton die wachsende Zuneigung des zweiten Liebespaares Beatrice und Benedikt. Der „Mummenschanz“ bildet den lustigen Ausklang, Korngold schrieb dazu eine Hornpipe. Dieser schnelle Tanz war schon zur Shakespeare-Zeit beliebt. Charme und Witz auf der einen, aber ebenso tiefe Empfindung auf der anderen Seite, machen den Reiz der kurzen Suite aus. Shakespeare begleitete Korngold noch weiter durch sein Schaffen, er vertonte noch mehrere Texte des englischen Dichters. Und beinahe könnte man sogar sagen, dieser rettete ihm das Leben: Der Kontakt zu Hollywood und zur Filmmusik entstand 1934 durch das Angebot des Regisseurs Max Reinhardt, für eine Verfilmung des Sommernachtstraums die Musik Mendelssohns zu arrangieren. Dieser Kontakt zahlte sich aus, als Korngold wegen der Judenverfolgung im inzwischen „angeschlossenen“ Österreich nach Amerika fliehen musste. Doch trotz der großen Erfolge, die Korngold in Hollywood feiern konnte, war dies dennoch das Ende seiner klassischen Komponistenkarriere: An die goldene Zeit vor der Nazi-Herrschaft konnte er nie wieder anknüpfen und er starb 1955 zwar nicht in Armut, so doch in Verbitterung.
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Cole Porter – Kiss me Kate Ähnlich wie Frederick Delius eine Generation zuvor in England musste sich auch der Amerikaner Cole Porter seinen Zugang zur Musik gegen die väterlichen Vorgaben erkämpfen. Auch er war der Sohn eines reichen Industriellen und Plantagenbesitzers, auch er musste erst einmal „etwas Anständiges“ lernen, bevor er sich der „brotlosen Kunst“ widmen durfte. Das Jura-Studium half Porter vielleicht sogar, sich am Broadway durchzusetzen. Der Durchbruch erfolgte mit Paris (1928), es folgten u. a. Anything Goes (1934), Jubilee (1935), Around The World In Eighty Days (1946), Can-Can (1953) und Ninotschka (1955). Nicht nur die weltweit nachgespielten Broadway-Musicals trugen zum Ruhm ihres Autors bei, vor allem die erfolgreichen Verfilmungen machten viele von Porters über 500 Songs zum musikalischen Allgemeingut. Porters Auseinandersetzung mit Shakespeare fußt auf der Vorlage von Samuel und Bella Spewack, sie ersannen auf der Basis von Der Widerspenstigen Zähmung ein Spiel im Spiel. Eine Theatergruppe steht kurz vor der Aufführung einer musikalischen Version des Shakespeare-Stückes. Die Hauptrollen werden ausgerechnet von einem geschiedenen Ehepaar verkörpert. Fred und Lilli sind einander aber immer noch in Zuneigung verbunden, ohne dies aber jemals zugeben zu wollen. Die aus dieser Konstellation und der Verschränkung mit der Shakespeare’schen Handlung entstehenden Verwicklungen tragen die Handlung, Porters pointierte, schmissige und süffige Musik gibt der Vertonung Witz und Drive. Am Schluss, wie sollte es anders sein, wird die Widerspenstige gezähmt, Fred und Lilli sind wieder vereint.
Cole Porter
KISS ME KATE
COLE PORTER
I Hate Men I hate men. I can‘t abide them even now and then. Then ever marry one of them, I‘d rest a maiden rather, For husbands are a boring lot that only give you bother. Of course, I‘m awful glad that mother had to marry father, Still, I hate men.
I hate men. They should be kept like piggies in a pen. You may be wooed by Jack the Tar, so charming and so chipper, But if you‘re wooed by Jack the Tar, be sure that you‘re the skipper. For Jack the Tar can go too far. Remember Jack the Ripper? Oh, I hate men!
Of all the types of men I‘ve met in our democracy, I hate the most the athlete with his manner bold and brassy. He may have hair upon his chesst, but sister, so has Lassie! Oh, I hate men!
If thou shouldst wed a business man, be wary, oh be wary: He‘ll tell you he‘s detained in town on business neccesary. The business is the business that he gives his secretary! Oh, I hate men! 11
I hate men. Though roosters they, I will not play the hen. If you espouse an older man through girlish optimism, He‘ll always stay at home and night and make no criticism. Though you may call it love, the doctors call it rheumatism. Oh, I hate men! Of all I‘ve read, alone in bed, from A to Zed about ‚em, Since love is blind, then from the mind, all womankind should rout ‚em. But, ladies, you must answer too, what would we do without ‚em? Still, I HATE men! Where Is The Life That Late I Led?
Since I reached the charming age of puberty And began to think of feminine curls Like a show that‘s typically Shuberty I have always had a multitude of girls But now that a married man at last am I How aware of my dear departed past am I Where is the life that late I led? Where is it now? Totally dead! Where is the fun I used to find? Where has it gone? Gone with the wind! A married life may all be well But raising an heir could never compare With raising a bit of hell So I repeat what first I said Where is the life that late I... In dear Milano, where are you Momo? Still selling those pictures of the scriptures in the duomo And Carolina, where are you, ‚lina? 12
Still peddling your pizza in the streets-a Toremina And in Firenze, where are you Alice? Still there in your pretty itty-bitty pity palace And sweet Lucretia, so young and gay What scandalous doings in the ruins of Pompeii Where is the life that late I led? Where is it now? Totally dead! Where is the fun I used to find? Where has it gone? Gone with the wind! The marriage game is quite all right Yes during the day it‘s easy to play But oh what a bore at night So I repeat what first I said Where is the life that late I... Where is Rebecca? My Becky-wecky-oh Could still she be cruising that amusing Pontevecchio? Where is Fedora, the wild virago? It‘s lucky I missed her gangster sister from Chicago Where is Venetia, who loved to chat so? Could still she be drinking in her stinking pink palazzo? And lovely Lisa, where are you Lisa? You gave a new meaning to the Leaning Tower of Piza Where is the life that late I led? Where is it now? Totally dead! Where is the fun I used to find? Where has it gone? Gone with the wind! I‘ve oft been told of nuptial bliss But what do you do at quarter to two With only a shrew to kiss? So I repeat what first I said Where is the life that late I led
So In Love Strange, dear But true, dear When I‘m close to you, dear The stars fill the sky So in love with you am I Even without you My arms fold about you You know, darling, why So in love with you am I In love with the night mysterious The night when you first were there In love with my joy, delirious When I knew that you could care So taunt me And hurt me Deceive me, desert me I‘m yours ‚til I die So in love So in love So in love with you my love Am I Taunt me And hurt me Deceive me Desert me I‘m yours ‚til I die So in love ... So in love with you my love My love Am I Wunderbar Wunderbar, wunderbar! There‘s our favorite star above What a bright, shining star Like our love it‘s wunderbar! Gazing down on the Jungfrau From our secret chalet for two Let us drink, Liebchen mein in the moon-
light benign To the joy of our dream come true Wunderbar, wunderbar! What a perfect night for love Here am I, here you are Why it‘s truly wunderbar Wunderbar, wunderbar! We‘re alone and hand in glove Not a cloud near or far Why, it‘s more than wunderbar! Say you care, dear For you madly Say you long, dear For your kiss Do you swear, dear? Darling, gladly Life‘s divine, dear! And you‘re mine, dear! Wunderbar, wunderbar! There‘s our favorite star above What a bright, shining star Like our love it‘s wunderbar! Wunderbar, wunderbar! What a perfect night for love Here am I, here you are Why it‘s truly wunderbar! Wunderbar, wunderbar! There‘s our favorite star above What a bright, shining star Like our love it‘s wunderbar!
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KATHARINE TIER
Ks. EDWARD GAUNTT
Als Mitglied des Adler Fellowship Programs der San Francisco Opera trat die australische Mezzosopranistin an zahlreichen Opernhäusern auf, darunter die Opera North (USA), die Opera Australia sowie die Deutsche Oper Berlin. Als begeisterte Konzertsängerin konzertierte sie mit dem Sydney, Melbourne und West Australian Symphony Orchestra. 2010 gab sie ihr Japan-Debüt beim Saito Kinen Festival, seit der Spielzeit 2011/12 ist sie am STAATSTHEATER KARLSRUHE engagiert. In der Spielzeit 2015/16 ist sie in Wiederaufnahmen als Iphigenie, als Carmen sowie in Neuproduktionen als Brangäne in Tristan und Isolde und als Floßhilde in Das Rheingold zu erleben. Weiter gestaltet sie den 4. Liederabend.
Der Texaner wurde er mit dem Rotary Fellowship ausgezeichnet und war Preisträger des Internationalen Hugo-Wolf-Wettbewerbs. Engagiert wurde er zunächst an der Wiener Staatsoper, am Theater an der Wien und am Theater Krefeld und Mönchengladbach. Er gastierte z. B. an der Deutschen und der Komischen Oper Berlin, am Staatstheater Nürnberg, an der Semperoper Dresden, am Nationaltheater Mannheim, am Nico Malan Theatre in Kapstadt und in Luxemburg. Seit 1985 ist er Karlsruher Ensemblemitglied, 2006 wurde ihm der Titel „Kammersänger“ verliehen. In der Spielzeit 2015/16 ist er u. a. als Doolittle in My Fair Lady, als Benoit in La Bohème und als Peter Besenbinder in Hänsel und Gretel zu erleben.
MEZZOSOPRAN
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BARITON
JUSTIN BROWN Dirigent Justin Brown studierte in Cambridge und Tanglewood bei Seiji Ozawa und Leonard Bernstein und arbeitete später als Assistent bei Leonard Bernstein und Luciano Berio. Als Dirigent debütierte er mit der gefeierten britischen Erstaufführung von Bernsteins Mass. Für seine Programmgestaltung beim Alabama Symphony Orchestra, wo er fünf Spielzeiten als Chefdirigent wirkte, wurde er drei Mal mit dem ASCAP-Award ausgezeichnet. Auf Einladung des renommierten „Spring for Music Festival“ dirigierte er 2012 das Orchester in der Carnegie Hall. Brown leitete zahlreiche Uraufführungen und dirigierte wichtige Stücke bedeutender Zeitgenossen wie Elliott Carter und George Crumb. Er musizierte zudem mit namhaften Solisten wie Yo-Yo Ma, Leon Fleisher und Joshua Bell.
Zahlreiche Gastengagements führten ihn an renommierte Opernhäuser und zu Orchestern weltweit, in Deutschland u. a. an die Bayerische Staatsoper München und zu den Dresdner Philharmonikern. Komplettiert wird sein Erfolg durch viele CD-Einspielungen, 2006 wurde er für einen Grammy nominiert. Als Generalmusikdirektor am STAATSTHEATER KARLSRUHE, der er seit 2008 ist, wird Brown vor allem für seine Dirigate von Wagners Ring sowie den Werken Berlioz, Verdis und Strauss gefeiert. Unter seiner Leitung stehen auf dem facettenreichen Konzertspielplan Werke wie Amériques von Edgar Varèse, Mahlers 5. Sinfonie oder die Gurre-Lieder von Schönberg. Gemeinsam mit seinem Team erhielt er die Auszeichnung „Bestes Konzertprogramm 2012/13“. 15
die
badische staatskapelle Als sechstältestes Orchester der Welt kann die BADISCHE STAATSKAPELLE auf eine überaus reiche und gleichzeitig gegenwärtige Tradition zurückblicken. 1662 als Hofkapelle des damals noch in Durlach residierenden badischen Fürstenhofes gegründet, entwickelte sich aus dieser Keimzelle ein Klangkörper mit großer nationaler und internationaler Ausstrahlung. Berühmte Hofkapellmeister wie Franz Danzi, Hermann Levi, Otto Dessoff und Felix Mottl leiteten zahlreiche Ur- und Erstaufführungen, z. B. von Hector Berlioz, Johannes Brahms und Béla Bartók, und machten Karlsruhe zu einem der Zentren des Musiklebens. Neben Brahms standen Richard Wagner und Richard Strauss gleich mehrfach am Pult der Hofkapelle; Niccolò Paganini, Clara Schumann und viele andere herausragende Solisten waren gern gehörte Gäste. Hermann Levi führte 1856 die regelmäßigen Abonnementkonzerte ein, die bis heute als Sinfoniekonzerte der BADISCHEN STAATSKAPELLE weiterleben. Allen Rückschlägen durch Kriege und Finanznöten zum Trotz konnte die Tradition des Orchesters bewahrt werden. Generalmusikdirektoren wie Joseph 16
Keilberth, Christof Prick, Günther Neuhold und Kazushi Ono führten das Orchester in die Neuzeit, ohne die Säulen des Repertoires zu vernachlässigen. Regelmäßig fanden sich zeitgenössische Werke auf dem Programm; Komponisten wie Werner Egk, Wolfgang Fortner oder Michael Tippett standen sogar selbst vor dem Orchester, um ihre Werke aufzuführen. Die große Flexibilität der BADISCHEN STAATSKAPELLE zeigt sich auch heute noch in der kompletten Spannweite zwischen Repertoirepflege und der Präsentation zukunftsweisender Zeitgenossen, exemplarisch hierfür der Name Wolfgang Rihm. Der seit 2008 amtierende Generalmusikdirektor Justin Brown steht ganz besonders für die Pflege der Werke Wagners, Berlioz’, Verdis und Strauss’ sowie für einen abwechslungsreichen Konzertspielplan, der vom Deutschen Musikverleger-Verband als „Bestes Konzertprogramm 2012/13“ ausgezeichnet wurde. Auch nach dem 350-jährigen Jubiläum 2012 präsentiert sich die BADISCHE STAATSKAPELLE – auf der reichen Aufführungstradition aufbauend – als lebendiges und leistungsfähiges Ensemble.
besetzung 1. Violine Km. Stephan Skiba Katrin Adelmann Rolf Gelbarth Rosemarie Simmendinger-Kàtai Susanne Ingwersen Thomas Schröckert Werner Mayerle Ayu Ideue Claudia Schmidt Livia Hermann Anne-Catherine Eibel Arisa Iida Eva Unterweger* Isabelle Hermann* 2. Violine Annelie Groth Shin Hamaguchi Km. Toni Reichl Gregor Anger Andrea Böhler Christoph Wiebelitz Diana Drechsler Birgit Laub Eva-Maria Vischi Fiona Doig Eunyoung Lee Moritz von Bülow* Viola Km. Franziska Dürr Christoph Klein Hanna Breuer* Km. Joachim Steinmann Ortrun Riecke-Wieck Kyoko Kudo Akiko Sato Tanja Linsel Nicholas Clifford Ursula Plagge-Zimmermann*
Violoncello Thomas Gieron Johannes Osterlee* Wolfgang Kursawe Alisa Bock Johannes Vornhusen Laurens Groll Emily Härtel Itach Czitron* Kontrabass Km. Joachim Fleck Peter Cerny Xiaoyin Feng Monika Kinzler Roland Funk Christoph Epremian Harfe Km. Silke Wiesner Flöte Eduardo Belmar Jihae Lee* Carina Mißlinger Oboe Stephan Rutz Sebastian Röthig* Km. Ilona Steinheimer Klarinette Daniel Bollinger Martin Nitschmann Leonie Gerlach
Fagott Romain Lucas Km. Detlef Weiß Horn Km. Susanna WichWeißsteiner Frank Bechtel Km. Thomas Crome Km. Jürgen Danker Trompete Wolfram Lauel Km. Ulrich Dannenmaier Daniel Wimmer* Posaune Sandor Szabo István Juhász Holger Schinko Tuba Dirk Hirthe Pauke & Schlagzeug Helge Daferner Raimund Schmitz Marco Dalbon Km. Rainer Engelhardt Klavier / Harmonium Miho Uchida Steven Moore
* Gast der STAATSKAPELLE Km.: Kammermusiker/in 17
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bildnachweise
impressum
UMSCHLAG National Portrait Gallery, London S. 3 Lithographie von Friedrich Jentzen S. 5 Fred Runeberg, Finnisches Fotografiemuseum S. 7 Bettmann_CORBIS S. 9 George Grantham Bain Collection, Library of Congress S. 11 Unbekannte Fotografie S. 14 Florian Merdes S. 15 Felix Grünschloß S. 18, 19 Falk von Traubenberg
Herausgeber STAATSTHEATER Karlsruhe
TEXTNACHWEISE S. 2 – 10
Originalbeitrag von Axel Schlicksupp
Sollten wir Rechteinhaber übersehen haben, bitten wir um Nachricht.
STAATSTHEATER KARLSRUHE Saison 2015/16 Programmheft Nr. 291 www.staatstheater.karlsruhe.de
Generalintendant Peter Spuhler kaufmännischer Direktor Johannes Graf-Hauber VERWALTUNGSDIREKTOR Michael Obermeier GENERALMUSIKDIREKTOR Justin Brown ORCHESTERDIREKTOR & KONZERTDRAMATURG Axel Schlicksupp REDAKTION Axel Schlicksupp KONZEPT DOUBLE STANDARDS Berlin GESTALTUNG Danica Schlosser, Kristina Schwarz DRUCK medialogik GmbH, Karlsruhe
Unsere Konzerte –
Am besten im Abo! Ab 10,50 bzw. 5,50 Euro PRO Konzert Jederzeit einsteigen – unser Abonnementbüro berät Sie gerne! 20
ABONNEMENTBÜRO T 0721 3557 323 F 0721 3557 346
[email protected]
DIE nächsten
Konzerte 2. KAMMERKONZERT
Felix Mendelssohn Bartholdy Streichquartett Nr. 2 op. 13 Dimitri Schostakowitsch Streichquartett Nr. 7 fis-Moll op. 108 Johannes Brahms Klavierquintett f-Moll op. 34
4. SINFONIEKONZERT
10.1. 11.00 KLEINES HAUS Mit Sonntagsbrunch & Künstlertreff
Paul Dukas Polyeucte Sergej Rachmaninoff Klavierkonzert Nr. 1 fis-Moll op. 1 Anton Bruckner Sinfonie Nr. 1 c-Moll Noch auf dem Sprung zum Komponisten und Solisten mit Weltruhm war Rachmaninoff, als er sein jugendlich-stürmisches 1. Klavierkonzert komponierte. Interpretiert wird es mit Fabio Martino von einem „Rising Star“ der Karlsruher Musikhochschule. Ein Erstlingswerk war auch die c-Moll-Sinfonie des da schon über 40jährigen Bruckner, er überarbeitete sein „keckes Beserl“ viel später zu einem Werk, das Jugend und Reife vereint. Fabio Martino Klavier Asher Fisch Dirigent BADISCHE STAATSKAPELLE 31.1 & 1.2. 11.00 & 20.00 GROSSES HAUS
1. KINDERKAMMERKONZERT
2. KLEINKINDERKONZERT
Das dichte und kontrastreiche a-Moll-Quartett Mendelssohns ist Ausdruck seiner Auseinandersetzung mit den Werken Beethovens. Sein Siebtes Quartett widmete Schostakowitsch dem Gedenken seiner Frau Nina. Beinahe sinfonisch wirkt das Klavierquintett Brahms‘, es ist ein absoluter Höhepunkt seines Schaffens. Viola Schmitz & Ayu Ideue Violine Christoph Klein Viola Benjamin Groocock Violoncello Miho Uchida Klavier Bernard Ohse Vor-Wort
8+
FILEMON FALTENREICH & OPHELIAS SCHATTENTHEATER Der weise Elefant Filemon beschäftigt sich mit Gedanken so groß wie er selbst, und das alte Fräulein Ophelia gibt Schatten, welche zu niemandem gehören, ein neues Zuhause. Michael Ende versteht es wie kaum ein anderer, die Freiheit der kindlichen Phantasie mit den wesentlichen Fragen des Lebens zu verbinden. Gunnar Schmidt Erzähler Annelie Groth Violine Martin Nitschmann Klarinette Jeanette LaDeur Klavier Rahel Zinsstag Konzertpädagogik 17.1. 11.00 KLEINES HAUS
3+
KLANGWELTEN: IM DSCHUNGEL Die Blätter rascheln, die Vögel zwitschern, die Affen kreischen. Mitglieder der BADISCHEN STAATSKAPELLE und die Konzertpädagogin Rahel Zinsstag begeben sich auf eine spannende musikalische Expedition tief in den Urwald und erkunden seine Klänge. Mitglieder der BADISCHEN STAATSKAPELLE Rahel Zinsstag Konzertpädagogik & Moderation 2.2. 9.30 & 11.00 INSEL