Transcript
Singen konn doch ieder... So hort mon es oft und nicht selten klingt im Unterton mit, doss dos Sin" gen im Chor io gor kein richtiges Musizieren sei - funktioniert e.s doch eben ouch ohne iede Notenkennlnis und musikolische Vorbildung. So investieren Chorsöngerinnen, Chorsönger, Chorleiterinnen und Chorleiter oft viel Energie in die Probenorbeit, um donn doch immer wieder mit den gleichen Frogen und Hindernissen konfrontiert zu werden: ,,Er
hot ,,e" gesogt - welche Note ist dos nochmol?" ,,Sie hot gesogt, sie schlagt ietzt Holbe - wos geht mich dos on?" ,,Wir sollen ob lokt 47 ein Accelerondo mochen - keine Ahnung, wos er meinll" ,,Wie? Dos ist die gleiche Note - worum schreibt sie denn donn einmol ,,es" und soforl donoch ,,dis" - so ein Quotsch!"
Wie einfoch und wieviel schneller könnten wir ons Ziel kommen, sprö. chen wir doch olle dieselbe Sproche. Diesem Ziel ein wenig nöher zu kommen, isi dos Anliegen dieses kleinen Heftchens. Es soll ollen Chorsöngerinnen und Chorsöngern eine Hilfe sein, die Hinweise und Forderungen der Chorleiterin oder des Chorleiters schnell umzusetzen, um so einen eigenen Beitrog zum Voronkommen des Chores zu leisten.
Dos He[t ist kein Musiklexikon. So wird iedes Themo nur im Umfong einer Seite ongerissen, um die wichtigsten, fUr dos Chorsingen nötigen, Grundlogen zu schoffen. Zudem bieten dos lnternet und zohlreiche Musiklexiko ousreichend vertiefungsmoglichkeiten fur ledes einzelne Kopitel. Einzelnc Themen mögen in ihrer inholtlichen Ttefe wiederum über dos Ziel hinousschießen. Allen gemeinsom ist jedoch: Ohne proknsche Erfohrung und regelmößiges üben bleibt olles bloße Theorie.
Meine großte Freude ist es, wenn die folgenden Seiten ihren kleinen Beitrog zu einem gesunden Chorwesen leisten, indem sie helfien, Musik und Text dbr Chorwerke in den Mittelpunkt zu stellen und Chorsöngerinnen, Chorsönger, Chorleiterinnen und Chorleiter zu Werkzeugen und
Sprochrohren iener Komponisten und Dichler zu mochen, die uns die wundervollste Musik geschenkt hoben. Andreos Lomken im Seplember 2014
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l irrc Notcnzeile bcst<:htous funf Notenlinicn. Zwischcn ihnen befinden sich /wir,, lr,,rrriurrc Nr-rlcn können ouf Nolenlinrcn, in Zwischcnröumen, ouf l-lillr;lirri,)n r,()wio ir[rc:r odcr unter l-lilfslinicn liegen. a
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Notc im Notc auf Zwischcnrzrum Hilfslinic
Notc übcr Hilfslinic
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Notc lrul' Linic
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Unser Nolensystem bosicrt ouf slebcn wir.sic: C, D, E, F, G, A und H.
§tomrnfönen. lm Deutschen
nennen
,,H" ols Nomc des siebten Stommfones stellt eine Besonderheit des deut, schen Sproclrroums dor. In onderen Sprochen kennt mon ihn vorwiegend ols,,lJ"
E
Noch dem ,,H" beginnt die Stommtonreihe wieder mit ,,C", Die Stommiönc: kommen olso in unlerschiedlichen Tonhöhen vor. Urn sie unterschcidcn z,u können, trogen die Tone eine logebe"u-eichnung.
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Artr Atrlrttr,l cirrcr Nolc-.nzcile stchl meist crn F.lotenschlüssel. l s r;ilrl v,:r,, lrir:r.lr:rrr-. Schltrsscl. Die drci Gcbrauchlichstcrr sind
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Dle folgende Übersicht zcigt dic.lonhohe oller Stommlönc, die in der Chor rnusik benöligl werden. Dic bcsondcrs ticfcn (A I brs C2) und hohen Tono
(Brotschensch lusscl)
(Cö bis E6) kommen icdoch nur schr scltcn vor.
(Violinr;,'l rlil,,:,,,1
I
Die obgebildcle Note wird ols eingeslrichenes C (c ) bezeichnot. [ine ondere Bezeichnung, besonders im MlDl-Bereich, istC4.
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(Bossschlusscl)
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Mcltrr:r,r Nolr:rrz'r:ilcrr ki)rrr,cn übcroir"rorrder stehcn. Sind sic links durch cine scnkrcr lrlr: Iirric orjr:r r-.irrr-. Klcrrnmer vcrbunden, gchoren sie zusoTnmen: Sie bildcrr cirrc Akl«olode. Notcn, die in ciner Akkolode direkl untereinonder slcltt:tt,,,t klirr, ;crr 1llcir:lr.rr:ilig
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Jcd,, Note hr:teinen Notenwert. Hier einige Beispiele:
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Viertel
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Kopl lols
Cc:lLilltcr rnil I
Achtel
Sechzehntel
Cofüllter Kopl mit tlols Cc[Ul]tr'lr Kopf mil l'lols ein l'öhnchcrr / l]olkcn zwai l'r:hnchr:n ,/ t]nlkcn
Der Notcrrwr:rl br:slimmt, wie long oder kurz eine Note im Vergleich zu einer onderen Nole i.rl. l-ine Gonze lNotej ist doppelt so long wie eine Ho/be fN/oteJ, cinc Sr:chzehnlc./fnofej ist holb so long wie eine Achte/fnorel ...
Punktierte Gonze
o.
cr+ )
Punktierte Ho/be
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)
J+
a
Punktierte Vierle/
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Ganzc Notc
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Stehf hinter cincr Note ein Punkt, so verlÖngert sich die Douer der Note um die Halfte ihres Wertes. Hier einige Beispiele fi;r punktierle Noten:
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Steht hinter einer punklierten Note ein weiterer Punkt, so spricht mon von einer Doppelpunktierung. Der zweile Punkt verlöngert die punktierte Note um die Holfte des Wertes, den der erste Punkt hinzugefugt hot:
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Doppelt punktierte Gonze
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c)+ )
Doppell punktierte Holbe
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Doppelt punktierte Vierte/
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Vicrtcluotcn -,1 +
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Achtclrrotcn
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+J+ + .fr.
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Sechzclln tchl(!tcn
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Zwciunrltlreil.i gstcltrot cn i
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-r-e a a e , a a =§hNNN§NN
Fahnchen und Bclken hoben fur den Nolenwerl die gleiclre Bedeutung. Bolken erleichte'rn dr:s Erkennen rhythmischer Positionen, hingegen Föhnchen
geeignel sind, Texl-N oten-Zusommen hö n ge zu verdeuilichen.
Werden zwei Noten gleicher Tonhohe durch einen Holtebogen verbunden, so verlöngert sich der Notenwert der erslen Note um den Wert der ongebundenen Nole. Hier zwei Beispiele:
I
o+J
oder
J,l,: J.)
Eine besondere Nole ist die Brevis. lhr Notenwert entspricht dem Noten werl zweier Ganzer'.
Fi : lloll : o +o
I
Unte r Toktstrichen versteht mon senkrechte Linien in einer Notenzeile.
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Ein Tokt isf der Bereich zwischen zwei Taktstrichen. Die Tokte eines Musikstückes sind von vorri beginnend nummeriert. Jeder Tokt hqt olso seine eigene
I
Pousen sind auch Noten! So loutet ein wichtiger und houfig von Chorleiterinnen und Chorleitern gesogter Sotz. Wahrend eine ,,normole" Note onzeigt, doss ein Ton, Klong oder Geröusch erklingt, zeigt die Pouse on, doss flr die Douer der Pouse Stille herrscht.
Nurnmcr, Mon nennt sie Toktzohl. Oft befinden sich Toktzohlen om Anfong einer Notenzeile:
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12
Gonze
I
"l löng1l" untcr dcr linio
Die Toktort wird durch einen Zohlenbruch om Anfong des Musikwerkes dorgestellt und zeigl on, wie viele Noten (Zahlzeiten/Schloge) welchen Nolenwertes in einen Tokt possen. Dobei beslimmt der Zahler die Anzahl der Nolen (Zli;crrtJc Boispicle hoben die glcichc Toklori, ober icweils
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(:irrcrr rtrrlcr,,rlrir:t]lir:ltc:n Rhylhmus:
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Dos Europöische Notensystem istouf Holbtonen oufgebout. Zwischen einem
Stommlon und dern nöchsten Siommton gleichen Nornens (, B g bis g bcfirrdcn sich zwölf Holbtone. Verlouft eine Melodic (Anclnonderreihunq mchrcrcr löne) holbtonweise, spricht mon von Chromotlk.
)
Eine vollstöndigc Stommlonreihc entholr sowohl l-lolbtone ols ouch Gonztö"
ne (zwci Flolbtone). Dies nennt mon Diotonik.
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Dic Stomrntonreihe von C bis C istwic [olgt oufgobout:
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l---=:r--f:,-, r--- ---'öz-t:-__--'-*- -?-r1-'- '. .t - -: -. (irnz.ton (iarrzton I.-Ialtrton (ianzron Grnzron (ianzton
l)cr Toktscleiogt isl ollcin von der ieweils gUltigen Toktongobe (s. Kopitel 4) urrrl rrir:lrl, wic rlct llhythmus, von cincm wiederkchrenden Modell bestimmtcr Nolorr utrc] ['rttt:;t:rtwct lc-' obhclngig.
n
Unr Musik sicirr:r Lrncj schncll z,u e rlcrnen, isl cs wichtig, dic richtigc' Vcrleilung cjcr Nc:lr:rr Lrpd ['or:sr,)rr (dcn Rhythmus innerholb dcs ToktschloSTes) zu erfosscrr rrrrcl olcir:hnriiliig; wicdorgcbcn z,u könncn. In der Musik ncnnt mon dos
Iählen. l'irr drrs rir-:hligc /crhlcn cmpfichlt mil
ic>lg;r:rrrJ<:n l(oc:clrr
Kreuz
es sich, Toktschlog und Rhythmus
zu sprechen und z-u klolschen:
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l{. lrrn,le S1rrtrhrrr L| Z;rlrlzcrlcrrl
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