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Stahlschrottpreis Im Juli 2015 Mit Erheblichen Abschlägen

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15.07.2015 Ausgabe 87 / 2015 Stahlschrottmarkt  Aktuelle Informationen aus den Bereichen Stahlschrottmarkt Preise Stahlindustrie Redaktion: Dr. Rainer Cosson Ulrich Leuning Detlef Cohrs Beate Kölling Daniela Entzian Redaktionsassistenz: Martina Raub Nicole Adolphs Herausgeber: BDSV Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen e. V. Berliner Allee 57 40212 Düsseldorf www.bdsv.org Inhaltlich Verantwortlicher gemäß § 6 MDStV: Dr. Rainer Cosson Stahlschrottpreis im Juli 2015 mit erheblichen Abschlägen Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) sieht die deutsche Wirtschaft in einem gemäßigten, aber soliden Aufschwung. Insbesondere die Industrieunternehmen hätten ihre Produktion spürbar ausweiten können. Wichtige Triebfeder sei weiterhin der private Konsum. Die Stimmung in den Unternehmen, so das BMWi, sei gut. Allerdings weise ein erneuter Rückgang des ifoGeschäftsklimas auf bestehende Risiken hin. Die Weltwirtschaft habe sich nach einem relativ schwachen Jahresbeginn stabilisiert. Die Dynamik bleibe aber noch verhalten. China verzeichne beispielsweise ein relativ schwaches Wachstum. Auch Wirtschaftsforschungsinstitute bewerten die Aussichten der deutschen Wirtschaft derzeit gedämpft. Es wird sogar von einem beginnenden Sinkflug gesprochen. Dies scheint besonders für den Rohstoffsektor zu gelten. Deutliche Preisrückgänge bei Rohöl und Eisenerz belasten die Märkte. Stahlproduzenten kauften so wenig Rohstoffe wie seit Jahren nicht mehr. Eine Tonne Eisenerz war Anfang Juli für unter 50 US-$ zu haben – ca. -90 US-$ seit Mai 2014. Deshalb werden statt Schrott billigere Knüppel eingesetzt. Die Rohstahlmärkte stehen somit erheblich unter Druck. • Auch im Norden liegen die Preisabschläge bei bis zu 25 €/t. Ferienbedingt ist der Bedarf geringer – z. B. ist ein großer Schrottverbraucher im Juli 2015 nicht im Markt. • Die ostdeutschen Werke melden Preisrückgänge zwischen 20 und 25 €/t. Die Nachfrage ist ferienbedingt schwächer. Ein Schaden in der Weiterverarbeitung eines Werkes führt zu zusätzlichen Stillständen von mehreren Wochen. • Im Süden wurden die Preise um rund 20 €/t reduziert. Der Bedarf ist leicht schwächer. Im Süd-Westen bewegen sich die Preisabschläge zwischen 23 und 27 €/t je nach Sorte und Qualität. An der Saar liegt der Preisrückgang bei rund 20 €/t. Der Bedarf ist etwas geringer. • Die allgemeine Entwicklung findet sich auch auf den europäischen Nachbarmärkten. Luxemburg und Frankreich melden eine Preisreduzierung von 20 €/t. Belgien und die Niederlande nahmen die Preise zwischen 15 und 20 €/t zurück. Ferienbedingt ist der Bedarf überwiegend schwächer. Österreich hat den Importpreis um 10 €/t gesenkt – für das Inland gilt: Altschrott -10 €/t, Neuschrott -15 €/t. Italien hat die Preise zwischen 15 und 20 €/t reduziert. Die Schweiz wird sich dem Trend anpassen. Polen und Tschechien haben aufgrund des Vormonatsniveaus Preiskorrekturen zwischen -16 und -30 €/t vorgenommen. Ferienbedingt ist der Bedarf fast überall verhalten. Spanien scheint ferienbedingt nicht im Markt zu sein. Die Türkei zeigt wenig Bewegung, da Rohstoffe nur geordert werden, wenn die Fertigware abzusetzen ist. Auch der Ramadan schränkt die Geschäftstätigkeit ein. Zwischen Mai und Juli 2015 waren die Schrottpreise um rund 70 US-$ gefallen. Eine Preisbasis in Europa ist kaum zu ermitteln. • Die Gießereien haben wie in jedem Sommer ferienbedingt weniger Bedarf. Preisverhandlungen sind noch nicht abgeschlossen. Zwar hat sich die Rohstahlerzeugung im Juni 2015 mengenmäßig etwas verbessert. Wie die Wirtschaftsvereinigung Stahl mitteilt, ist es das erste Wachstum seit 4 Monaten. Mit knapp 3,8 Mio. Tonnen habe der Wert deutlich über dem Monatsdurchschnitt der letzten 5 Jahre gelegen. In der Halbjahresbilanz gebe es aber mit -1,5 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum weiterhin einen Rückgang. Soweit Analysten Aufschwungtendenzen sehen, sind diese aus den genannten Gründen an den Schrottmärkten vorbeigegangen. Der Bedarf ist vielfach überschaubar und die Preise fielen im Juli 2015 im Durchschnitt um 25 €/t. Dabei waren die Abschläge in den ersten Tagen des Monats deutlich geringer als in der Folgezeit. Die Regionen im Einzelnen: • Im Westen gab es weiterhin geringe Bestellmengen. Die Preise wurden bis zu 25 €/t gesenkt. 15.07.2015 