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Statement zum Sozialen Fritz Freuler (DSI) Ich spreche heute nicht als Stadtrat oder als Geschäftsführer von Casanostra zu Ihnen, sondern als Präsident des Dachverbands sozialer Institutionen DSI. Es ist dieser Dachverband, der die Bewegung «Biel für alle – Bienne pour tous» mitinitiiert hat und der stets darauf eingewirkt hat, dass wir als Institutionen zusammenhalten – und einander im Kampf um Budgets und Personalressourcen nicht ausspielen. Heute vertritt der DSI auch Institutionen, die aufgrund der finanziellen Abbaumassnahmen sowohl durch den Kanton als auch die Stadt Biel keine Kapazitäten mehr haben, um für sich selber einzustehen, verdiente Institutionen wie etwa die Gassenküche, das Contactnetz oder die Dargebotene Hand, die ihren Betrieb kaum noch aufrecht erhalten kann. Ein weiteres Problem sind die Kürzungen bei den Prämienverbilligungen der Krankenkassen für den unteren Mittelstand, bei den Armutsbetroffenen in der Sozialhilfe oder die Zuschüsse nach Dekret für IV oder AHVBezüger, die ebenfalls durch den Kanton gestrichen wurden oder demnächst gekürzt werden. Diese Abbaumassnahmen der öffentlichen Hand bringen nicht nur ganze Bevölkerungsgruppen in Not, sondern erhöhen den Leistungsdruck auf die einzelnen Leistungserbringer im Sozial- und Gesundheitsbereich. Es versteht sich von selbst, dass der Sozialbereich sich kaum mit Publikums-Attraktionen darstellen kann. Am Aktionstag selber werden daher kulturelle Darbietungen und kulinarische Angebote im Vordergrund stehen. Der Aktionstag ist eher ein Stadtfest als ein politischer Anlass. Doch gerade darin liegen auch soziale und politische Aspekte. Der Aktionstag ist Ausdruck der kulturellen und sozialen Begegnung, der Solidarität. Ein Anlass für alle Lebensabschnitte – wie auch das Sozialengagement unserer Institutionen für alle Lebensabschnitte da ist. Die Institutionen von «Biel für alle – Bienne pour tous» engagieren sich für Kinder, die schlechte Startchancen haben. Für Menschen mittleren Alters, die aufgrund von Erwerbsverlust oder Scheidungen in eine Lebens- und Existenzkrise geraten. Oder für ältere Menschen, die auf Unterstützungsleistungen angewiesen sind, sei es finanzieller oder praktischer Art. Es ist eben gerade nicht jeder seines Glücks eigener Schmid. Und nicht jeder kann es allein richten. Es gibt Menschen, die nicht nur als Kind oder als älterer Mensch auf Gemeinschaft angewiesen sind. Anliegen von «Biel für alle – Bienne pour tous» ist es, allen Menschen in Biel ein Leben in Würde zu ermöglichen. Es ist die nobelste Aufgabe des Gemeinwesens.