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Tierökologie Roland Gerstmeier
Wechselbeziehungen zwischen Organismen abiotische Faktoren
abiotische Faktoren
abiotische Faktoren
Organismus
Organismus
Organismus
nutzen Organismen zur gleichen Zeit am gleichen Ort die gleichen Faktoren entwickeln sich Wechselbeziehungen; sind die Ressourcen begrenzt, kommt es zum
Wettbewerb +
+
Art 1
Art 2 -
+
+
interspezifisch
-
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1. Intraspezifische Wechselwirkungen fördernd
Wechselbeziehungen innerhalb 1 Art
hemmend
1.1. Erhalt und Erhöhung der Populationsdichte („Dichtesteigerung“)
??
Wie?
- erhöhte Nachkommenproduktion - erfolgreiche Anpassung der Nachkommen an Umweltverhältnisse Maß des Fortpflanzungserfolges = 1.1.1. Balz
Fitness = Anzahl fortpflanzungsfähiger Nachkommen
= Paarungsvorbereitung
Akustische Signale: v.a. Vögel, Heuschrecken; aber auch Säugetiere, Amphibien Vorteile: große Reichweite, auch in dichter Vegetation u. Dunkelheit – allerdings hohe Dämpfung am Boden ► Singwarten
aber auch Revierabgrenzung; in jedem Fall artspezifisch!
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Optische Signale: ± durchs ganze Tierreich, v.a. Säuger, Vögel; Leuchtkäfer, Winkerkrabben
Olfaktorische Signale: Pheromone, v.a. Insekten: Lepidoptera, Hymenoptera (Ameisen, Bienenkönigin), Borkenkäfer; aber auch Säuger (läufige Hündin). – Wirken mehrere km. aber auch hier: Revierabgrenzung (Duftmarken): Raubkatzen, Wölfe, Flusspferde, besondere Sekretdrüsen bei Huftieren bei Ameisen: Alarmpheromone: sehr flüchtig Spurpheromone: Ameisenstraßen
Erkennen des Geschlechtspartners + Feststellen der Paarungsbereitschaft
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Balzverhalten dient: • Kontaktaufnahme • Beschwichtigung • Abbau v. Aggressivität • Feststellen d. Konkurrenzfähigkeit u. d. genetischen Qualität • Herstellung eines engen Körperkontaktes sexuelle Stimulierung, Synchronisation
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1.1.2. Brutfürsorge = alle Handlungen von Elterntieren, die der Nachkommenschaft zugute kommen und mit der Eiablage oder der Geburt der Jungen abgeschlossen sind; z.B. Nahrungsdepots, Schutzhüllen (Gespinste, Eikokons, Vergraben), Eiablage in Raupen u. Puppen.
1.1.3. Brutpflege = jede nach Abschluss der Eiablage oder Geburt d. Jungen zum Nutzen der Nachkommen von Eltern ausgeübte Tätigkeit, ausgerichtet auf Schutz oder Nahrungsversorgung
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1.1.4. Vergesellschaftung = Zusammenscharen von artgleichen Organismen zu mehr oder weniger dauernden Verbänden basiert primär auf d. Fortpflanzungsgemeinschaft, insbesondere Brutpflege → längerer Zusammenhalt der Familien → Herden- und Staatenbildung Familienbildung: Mutterfamilien (Spinnen, Hühner), Vaterfamilien (Stichling), Elternfamilien Herdenbildung: Nachkommen bleiben bei Familie anonyme Verbände: Fische, Wanderheuschrecken
Huftiere Affen Vögel
hohe Individuendichte Stress Rangfolgehierarchie Spielkämpfe ritualisierte Regeln
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Staatenbildung: Erweiterung und Festigung des Familienverbandes durch Funktionsaufteilung (Arbeitsteilung, Kastenbildung) → Termiten, Wespen, Hummeln, Bienen, Ameisen
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1.2. Senkung der Populationsdichte – Intraspezifische Konkurrenz („Dichtesenkung“) Verknappung von Ressourcen
KONKURRENZ
Vermeidung von Konkurrenz = Konkurrenz-Ausschlußprinzip 1.2.1. Dispersal 1.2.2. Territorialität
Verteilung (oder Abfliessen) eines Populationsüberschusses In weniger dicht besiedelte Gebiete (i.w. der Nachkommenschaft) Abgrenzen von Revieren → „konkurrenzdämpfendes“ Prinzip
Territorialität ist langfristig von Vorteil: Populationsdichte wird in vorgegebenen Grenzen gehalten, z.B. Wüstenspinnen: Größe d. Territoriums an Zeiten mit niedrigster Beutedichte angepasst. Revierbesitzer haben die besten Plätze!
1.2.3. Konkurrenz
= Wechselwirkung(en) zwischen 2 Organismen, die sich um dieselbe „Sache“ bemühen Je spezialisierter, desto schärfer der Wettbewerb
Nimmt in einer Population die Individuendichte enorm zu → häufigere Kollisionen = Gedrängefaktor !
z.B. Nager: Massenvermehrung bricht zusammen gesteigerte Erregung – zunehmende Aggressivität – Kreislaufkollaps – Lethargie - Folgeerscheinungen
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Regulierung der Populationsdichte durch herabgesetzte Fruchtbarkeit bei Nahrungsmangel Beispiel: Reh
Vermutung: auslösender Faktor zur Selbstregulation = Nahrungsmangel! Bei Nahrungsmangel:
• Ovulationshemmung → geringere Kitzzahl • Höhere Mortalität der Kitze i. Gesamtbestand • Langsames Wachstum der Jungtiere • Heraufsetzen des fortpflanzungsfähigen Alters • Verschiebung des Geschlechterverhältnisses:
♂ : ♀ -- 1 : 2 bei niedrigen Beständen ♂ : ♀ -- 3 : 1 bei hoher Dichte
Kannibalismus: oft infolge überhöhter Individuendichten, z.B. Feldmäuse, Ratten, Wölfe, Störche, Greifvögel, Mauereidechsen, Hechte, Forellen, Spinnen, Tausendfüßer, GottesAnbeterinnen, Maikäfer-Engerlinge
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2. Interspezifische Wechselwirkungen
zwischen Populationen von 2 oder mehreren Arten
Wirkung auf Partner A
Wirkung auf Partner B
0
Neutralismus
0
+
Mutualismus
+
fakultativ: Kooperation – Blütenbestäubung - Mykorrhiza obligatorisch: Symbiose
–
+
Dualismus
+
Kommensalismus: Phoresie, Parökie
0
0
Amensalismus
–
–
Konkurrenz
–
+
Prädatismus
–
+
Parasitismus
–
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2.1. Neutralismus (= Gleichgültigkeit) z.B. zwischen Mollusken (Muscheln, Schnecken) und Seepocken, oder Krebsen und Seepocken !Schwer nachweisbar!
2.2. Mutualismus (= Vorteile für beide)
aber nicht in jedem Fall lebensnotwendig
reicht von fakultativer Kooperation bis zur obligatorischen Symbiose 2.2.1. Kooperation
Beide haben Vorteile, sind aber nicht darauf angewiesen
Positive Interaktionen!
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2.2.2. Blütenbiologie
Pollen- und nektarfressende Tiere (Insekten, Vögel und Fledermäuse) fungieren zugleich als Bestäuber
Koevolution: Pflanzen entwickelten farbenprächtige Blüten Insekten verbesserten Sammelapparate u. Kommunikation
2.2.3. Mykorrhiza
= Symbiose zwischen Pilzen und höheren Pflanzen Pilzhyphen wachsen in das Wurzelgewebe → verbesserte Wasserversorgung → verbesserte Nährstoffzufuhr Pilze erhalten v.a. Kohlenhydrate, aber auch andere organische Verbindungen
Übergang zur obligatorischen Symbiose 2.2.4. Symbiose
Zusammenleben zweier verschiedener Organismenarten lebensnotwendig!
Endosymbiose - Flechten = Symbiose zw. Alge und Pilz - Knöllchenbakterien - Bakterien im Pansen v. Wiederkäuer - Flagellaten im Darm von Termiten - Steinkorallen und Algen (Riffaufbau) - Biolumineszenz (symbiontische Leuchtbakt.)
Ektosymbiose
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Acacia drepanolobium
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2.3. Dualismus
Wirkungen von unterschiedlichem Wert für die Partner
+
Kommensalismus
0
Partner bleibt unbehelligt
0
Amensalismus
–
1 Partner wird geschädigt, 1 bleibt unbehelligt
+
Konkurrenz
–
Partner wird verdrängt oder ausgelöscht
+
Prädatismus
–
Partner wird vernichtet
+
Parasitismus
–
Partner wird geschädigt
2.3.1. Kommensalismus
= Tischgemeinschaft, (Mitessertum)
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Spezialfall: Phoresie (Milben, Nematoden etc. lassen sich von dung- oder aasbesuchenden Insekten - z.B. Totengräber, Mistkäfer, Dungkäfer transportieren) Spezialfall: Parökie (Ein Partner genießt Schutz, den der andere gewährt ohne dies zu beabsichtigen, z.B. Schneehühner i. d. Nähe von Rentierherden)
2.3.2. Amensalismus Schimmelpilz Penicillium gibt Antibiotikum ab → hemmt Wachstum u. Vermehrung v. Bakterien für den Schimmelpilz ist Gegenwart oder Abwesenheit der Bakterien ohne Bedeutung
2.3.3. Konkurrenz Voraussetzungen: gleichzeitige Anwesenheit im gleichen Lebensraum + gleiche Ansprüche an wenigstens eine Umweltkomponente
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50
100
150
200
Tage Anzahl Käfer in 10g Mehl
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2.3.4. Mimikry
Warnfarben = aposematische Färbung
2 wichtige Aspekte:
Giftigkeit darf nicht zum Tod des Räubers führen Aposematische Färbung muss einfach und kontrastreich sein (Signalvereinfachung!)
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Müller'sche Mimikry
-
beruht auf tatsächlicher Giftigkeit
(eigentlich keine Mimikry, sondern Signalnormierung)
schwarz - gelb
rot - schwarz
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Melinea, Ithomiinae
Heliconius, Heliconiinae
Alle Arten sind ungenießbar !
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Bates'sche Mimikry Vorbild
-
ungiftige (harmlose) Arten übernehmen die schützende Warnfärbung Nachahmer
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Vorbild
Micrurus - Korallenschlangen
Nachahmer
Lampropeltis - Milchschlangen
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♂
♀
Papilio dardanus ein afrikanischer Schwalbenschwanz
1- 3 = Danaidae, ungenießbare Vorbilder 1
4
2
5
3
6
4- 5 = ♀ ♀ von Papilio dardanus
Mimikry auf ♀♀ beschränkt !
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Aggressive (Peckham'sche) Mimikry Räuber gibt anlockendes Signal ab, um eine potenzielle Beute zu ihrem Nachteil zu täuschen, z.B. Seeteufel, Anglerfische Aspidontus taeniatus: Nachahmer des Putzerfisches Labroides dimidiatus - gleiche Färbung - gleiche Schwimmweise - beisst aus Flossen Stücke heraus Signalfälschung bei Leuchtkäfern
Aspidontus taeniatus
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Zusammenfassung Mimikry-System: 2 oder mehr Protagonisten ⇒ 3 verschiedene Rollen Nachahmer
Vorbild Signalempfänger (Prädator) Voraussetzungen:
- am gleichen Ort - zur gleichen Zeit - Nachahmer seltener als Vorbild
Bates'sche Mimikry
Müller'sche Mimikry
Nachahmer ist wehrlos, ahmt die Warnsignale einer wehrhaften aposematischen Art nach
Nachahmer ebenfalls wehrhaft oder ungenießbar
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Sonderfall Vorbild: wirbelloses Tier
Nachahmer: Wirbeltier
Anthia /Thermophilum mehrere Arten
Heliobolus lugubris (juvenil) südliches Afrika
Versprühen eines Wehrsekretes
Prädator: v.a. Schlangen, auch Vögel, weniger Säugetiere
Vorbild und Nachahmer treten in ihrer Jahresdynamik zeitversetzt auf Nachahmer ist häufiger als Vorbild
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Erklärung Prädator hat Kontakt mit dem Vorbild, lernt dessen Verhalten (Abwehr) kennen, prägt sich dessen Aussehen ein = aposematische Körperfärbung, auffällige Verhaltensmuster (Lauf- und Hüpfbewegungen) → optische Signale Der Nachahmer, der später – nach der Regenzeit – erscheint, weicht außerdem einem erhöhten Feindruck aus. Er imitiert das Aussehen und die Bewegungsweise (Hochbeinigkeit, steifbeiniges Hüpfen, Buckellauf)
Möglich durch das Angebot an attraktiver Alternativbeute für den Prädator
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2.3.5. Prädation
eine Organismenart nutzt eine andere als Nahrung
?? Ungleichgewicht zwischen Räuber und Beute ??
Paramaecium
Didinium
a) b) c)
Räuber rottet Beute aus Heterogenes Milieu mit Schlupfwinkeln Natürliches System (?)
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Evolutionäres Wettrennen Natürliche Selektion
Evolution
Effizienz des Räubers
+ Fähigkeit der Beute: a) vor Entdeckung entziehen b) entkommen
Anpassungen + Gegenanpassungen → lange Koexistenz
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Anpassungen Räuber und Gegenanpassungen Beute Aktivität der Räuber
Anpassungen der Räuber
Gegenanpassungen der Beute
Beutesuche
verbesserte Sehschärfe; Suchbild; Kontrolle eines begrenzten Gebietes, in dem Beute häufig vorkommt
Tarnung; Polymorphismus Abstand halten
Beuteerkennen
Lernen
Mimikry
Beutefangen
motorische Fähigkeiten Flucht, Schreckverhalten (Geschwindigkeit, Wendigkeit) Angriffswaffen Verteidigungswaffen
Beutebehandlung
Fähigkeiten, die bei der Überwältigung der Beute helfen
aktive Verteidigung, Stacheln hartes Integument
Entgiftung
Toxine
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3 Fragen zu Räuber-Beute-Systemen: 1. Anpassung oder Dichtung?
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2. Wie kann ein Rüstungswettlauf beginnen? Evolutive Anpassungen brauchen Zeit ! Anpassungen als Auslöser für einen evolutiven Wettlauf ? 3. Wie endet ein evolutiver Wettlauf? Räuber rottet Beute aus ?? Beute wird perfekt → Räuber stirbt aus ?? Räuber und kryptische Beute Tarnhypothese
Schreckwirkung
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Bestätigung der Tarnhypothese = Blaubuschhäher-Versuch
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Bestätigung der Schreckhypothese
Zunahme der Schreckreaktion
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Warnfärbung (Aposematismus) leuchtende (auffällige) Körperfarben Ölkäfer → Cantharidin Bombardierkäfer → Explosion bestimmte Muster Ungenießbarkeit, Giftigkeit Wehrhaftigkeit
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Wie könnte sich Aposematismus entwickelt haben ? Räuber lernen ungenießbare Beute besser zu vermeiden, wenn diese auffällig gefärbt ist ! ? Entstehung unklar Ungenießbare Tiere in niedrigen Dichten → kryptisch bei höheren Dichten → Warnfärbungen
Dichte-abhängiger Farb-Polymorphismus bei Schistocerca emarginata (Texas)
Ptelea trifoliata (Kleeulme, Lederstrauch)
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Anolis carolinensis Naive Eidechsen
Erfahrene Eidechsen
"Gruppen-Hypothese" z.B. Schmetterlingsraupen, bestehen zum Großteil aus Geschwister ? Verwandtenselektion
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Unwahrscheinlich:
1. nicht alle aposematischen Arten sind auch gruppenbildend 2. aposematische Mutanten auch in solitären Arten 3. Warnfärbung früher evolviert als Gruppenbildung
Warum haben nicht mehr Beutetiere aposematische Warnfarben entwickelt? • hohe Kosten • Produktion und sichere Lagerung aufwendig (Schlangengifte)
Der Trade-Off zwischen Auffälligkeit und Tarnung Tarnfärbung ↔ Schutz gegen Raubfeinde auffällige Färbung ↔ Anlocken von Paarungspartnern auffällige Gefiederfärbung in der Brutsaison → Mauser Guppy Poecilia reticulata
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Weitere Beutestrategien Mimikry
evolutionärer Vorteil (Wahlexperimente Vögel / Schmetterlinge)
Wehrhaftigkeit
• Augenflecke • Autotomie (Schwanzabstoßen bei Reptilien) • chemische Verteidigung (Bombardierkäfer, Wanzen, Tintenfische, Stinktiere) • mechanischer Schutz (Panzer, Stacheln, Rückzug in Schneckenhäuser, lange Eckzähne) • mobbing (Scheinangriffe/Vögel, Kalifornisches Ziesel/Klapperschlange) • Flucht
Wachsamkeit
v.a. bei in Gruppen lebenden Arten → Variation im Wachsamkeitsverhalten (♂♂ häufiger wachsam) = Vigilanz (visuelle Wachsamkeit) - Ultraschall (Fledermäuse/Nachtfalter) - olfaktorische Reize i. aquatischen Bereich
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Alarmsignale
Schreckstoffe bei aquatischen Tieren Alarmpheromone (Hymenoptera) Alarmrufe Alarmrufer macht auf sich aufmerksam → Risiko ! → akustische Struktur hochfrequent und tonal - Info: Räuber entdeckt (bricht Angriff evt. ab) - andere Beutetiere profitieren davon
Evolutives Wettrüsten = langanhaltende Koexistenz Räuber zu effizient Beute extrem angepasst
→ →
Beute wird ausgerottet Räuber stirbt aus
Instabile Konstellationen sind bereits ausgestorben allerdings heute: menschliche Einflüsse, u.a. Neuseeland, Australien, Guam ?? verhalten sich Räuber "klug", bejagen sie ihre Beute "maßvoll" ??
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Argumente für die Stabilität von Räuber-Beute-Systemen Beute hat (kleinen) Vorsprung schnellere "life histories" - kürzere Generationsdauer → Merkmale können schneller entwickelt werden Unterschiedlicher Selektionsdruck Beutetier: "alles oder nichts" - keine Fortpflanzung Räuber: es geht "nur" um 1 Mahlzeit ökologische Gründe Räuber wechselt auf andere Beuteart → Selektionsdruck auf Beute entfällt Beute zu "gut" angepasst → Räuber wird stark dezimiert → Selektionsdruck auf Beute nimmt ab
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„Gegenargument“ für Lehrbuch-RäuberBeute-Oszillationen: Krankheiten, Parasiten, weitere Arten, klimatische Gegebenheiten
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Isle Royal – Lake Superior, Nordamerika
ca. 1900 Elche
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2.3.6. Parasitismus
• Ektoparasitismus • Endoparasitismus • Gallenbildung • Brutparasitismus • Hyperparasitismus
Bedeguarapfel, Schlafapfel Rosengallwespe (Diplolepis rosae) Erzwespe (Torymus bedeguaris)
= HYPERPARASITISMUS
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3. Die ökologische Nische Glasröhrchen → Schaffung eines zweiten Lebensraumes = neue „ökologische Nische“
nicht nur der physikalische Raum, sondern auch: Aktivitätsperiode + Verhalten zu Umweltfaktoren Standort = Adresse (wo lebt ein Tier) Nische = Beruf (wie lebt ein Tier)
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Krähenscharbe
Kormoran
Ökologische Nische wird durch eine große Zahl abiotischer u. biotischer Umweltfaktoren definiert = multidimensionaler Überraum → = reale (realistische) Nische ohne Konkurrenz → abstrakter, maximal bewohnbarer Lebensraum = fundamentale Nische
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