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TMC Traditionelle chinesische Medizin Hintergrundbetrachtungen für Interessierte Traditionelle chinesische Medizin wurde von taoistischen Ärzten und Gelehrten entwickelt. Sie ist ein eigenständiges, von unserer westlichen Medizin vollkommen unterschiedliches, medizinisches System. Die TCM besitzt eine eigene Lehre der Anatomie, Physiologie und Pathologie und ein eigenes System der Diagnostik und Therapie. Während die westliche Wissenschaft ein materialistisches Medizinsystem entwickelt hat, haben die taoistischen Gelehrten ein energetisches System erschaffen.
Westliche Medizin: die Materie Westliche Medizin beschäftigt sich mit dem Körper als Materie, mit allem, was man sehen, darstellen und messen kann: von der äußeren Struktur der Organe über den mikroskopisch erkennbaren Aufbau der Gewebe bis zur elektronenenmikroskopisch darstellbaren Struktur der Zellen; von der chemischen Zusammensetzung des Blutes über die Moleküle des Stoffwechsels bis zur Struktur der Gene. Auch psychische und emotionale Prozesse werden heute vermehrt auf messbare Veränderungen von Hirnaktivitäten und Transmittern sowie auf Struktur- und Funktionsabweichungen zurückgeführt, die man mittels EEG messen und/ oder mittels Kernspintomographie sichtbar machen kann. Naturwissenschaftliche Medizin hat heute den Anspruch der Evidenzbasierung, der Beweisbarkeit. D.h.eine Therapie, die nicht statistisch signifikant in Doppelblindstudien als wirksam bewiesen ist, und deren Ergebnis nicht reproduzierbar ist, wird nicht anerkannt. Evidenzbasierung hat viele Irrtümer der Medizin ausgeräumt. Mit Erkrankungen, die nicht auf eine messbare körperliche Ursachen zurückzuführen sind, und mit Therapieformen, die nicht auf standardisierbaren Methoden basieren, hat die westliche Medizin ihre Schwierigkeiten. Solche Erkrankungen werden entweder als „idiopathisch“ (d.h. wir kennen die Ursache nicht) bezeichnet oder den „psychoneuroimmunologischen“und „neurovegetativen“ Krankheitsbildern zugeordnet. Therapieformen ohne Evidenzbasierung werden vielfach immer noch als „Hokuspokus“ abgelehnt.
Traditionelle chinesische Medizin: die Energie In der TCM ist die materielle Struktur sekundär. Im Focus des Interesses chinesischer Ärzte stand die grundlegende Lebensenergie Qi, die in allen belebten und unbelebten Strukturen des Kosmos wirkt. Sie erforschten die Gesetze des Qi, seine Bewegung, seine Wirkungen, seine Störungen, die als Ursache von Erkrankung erkannt wurden, und die Möglichkeiten, das Qi therapeutisch zu beeinflussen. Dabei hat die TCM niemals eine Medizintechnik entwickelt, weder für die Diagnostik noch für die Therapie. Es bestand wohl kein Bedarf, das Qi zu messen, wenn man seinen Zustand durch seine Auswirkungen gut erfassen konnte. Und man entwickelte lieber Methoden, durch die ein guter Arzt nach langem Training das Qi direkt wahrnehmen und beeinflussen konnte. Die taoistischen Gelehrten entdeckten, dass Qi im Körper in bestimmten Hauptleitbahnen (Meridianen) fließt und an bestimmten Stellen (Akupunkturpunkten) besonders gut erreicht werden kann. Der Verlauf der Leitbahnen und die Lage der Akupunkturpunkte ist Gegenstand der TCM-Anatomie. Sie erkannten, dass Qi im Körper in unterschiedlichen Qualitäten vorkommt. Zwar kennt die chinesische Medizin die inneren Organe Herz, Lunge, Leber, Milz und Niere. Sie werden aber nicht in ihrer Struktur und Funktion beschrieben, sondern stehen für 5 unterschiedliche Manifestationen des menschlichen/ tierischen Qi.
Dr. med. vet. Ian Steuer Praxis für integrative Tiermedizin
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Zusammen mit weiteren, ihnen zugeordneten Geweben und Organen sowie einem Meridianpaar bilden sie sogenannte „Funktionskreise“, die die Lebensvorgänge regeln. TCM-Physiologie beschreibt die Lebensfunktionen als ein zyklisches System der gegenseitigen Unterstützung und Kontrolle der 5 Funktionskreise. Und als ein harmonisches Zusammenspiel des gegensätzlichen Kräftepaares Yin und Yang.
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TCM-Pathologie sieht Krankheit als Störung des Gleichgewichts von Yin und Yang, als Störung der Energie der 5 Funktionskreise und allgemein als Störung des Qi in Form von Qi-Mangel, Qi-Stau mit lokalem Überschuss oder als Störung in der Richtung des Qi-Flusses. Als Krankheitsursachen werden angeborene konstitutionelle Mängel, Fehler in der Lebensführung (bzw. Haltung des Tieres), das Eindringen sogenannter pathogener Faktoren (z.B. Hitze oder Wind) oder psychische Belastungen angesehen. Eine TCM-Diagnose stellt der Arzt anhand von Befunden, die er durch ausführliche Befragung des Patienten(besitzers) und eine körperliche Untersuchung erhebt, für die er nur seine sechs Sinne einsetzt. (Der 6. Sinn, der heute leider völlig unterentwickelt ist, ist die direkte Wahrnehmung des Qi.) Besonderer Wert wird auf die Beurteilung des Pulses und der Zunge des Patienten gelegt. Die Therapiemöglichkeiten der TCM bestehen aus fünf Bereichen, die teilweise getrennt entwickelt wurden, heute aber zusammen das Therapiesystem der TCM bilden: Akupunktur, Tuinamassage (Akupressur der Akupunkturpunkte), Kräuterheilkunde, Diätetik, Qi-Gong (Körperarbeit mit dem Qi).
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West und Ost Die TCM hat sich in Europa und den USA einen festen Platz erobert, und wird seit ca. 40 Jahren auch mit naturwissenschaftlichen Methoden erforscht. Hier findet ein Schritt aus der Esoterik in die Beweisbarkeit statt oder eine Integration jahrtausendealter Erfahrung in die moderne Medizin. Die Naturwissenschaft ist offener geworden. Es erheben sich Fragen wie: Gibt es Qi, was ist Qi, und lässt Qi sich physikalisch beschreiben? Gibt es wirklich Meridiane und Akupunkturpunkte, und haben sie eine materielle Strukturentsprechung? Wie wirkt Akupunktur? Wie wirken chinesische Heilkräuter? Was passiert beim Qi-Gong?
Diese Fragen sind längst nicht ausreichend beantwortet, aber: Es gibt Hinweise, dass es sich bei Qi um bioelektromagnetische Schwingungsquanten handelt. Französische und chinesische Studien konnten nachweisen, dass Meridiane und Akupunkturpunkte als elektrophysiologische Erscheinung tatsächlich existieren. Viele Akupunkturpunkte unterscheiden sich vom umliegenden Gewebe durch eine besondere Anordnung und Dichte von Gefäß- und Nervenbündeln. Ihre Stimulation bei der Akupunktur bewirkt eine neuroendokrine Sekretion und führt zu messbaren Veränderungen an gekoppelten inneren Organen und ebenfalls messbaren Aktivitäten in gekoppelten Großhirnrindenbereichen. In chinesischen Heilmitteln werden zunehmend pharmakologisch wirksame Bestandteile nachgewiesen. So z.B. in den Heilpilzen, deren gute Wirksamkeit mich im täglichen Einsatz immer wieder begeistert. Wirkungen, die seit Jahrhunderten vom Qi-Gong und verwandten Übungssystemen bekannt sind, decken sich mit heutigen Erkenntnissen aus der Neurophysiologie und der Stress- und Biofeedbackforschung. Solche Ergebnisse sind für den Westler interessant und hilfreich, um einen Zugang zu einem völlig anderen Medizinsystem zu finden. Für die überaus praktisch orientierte TCM aber bleibt Qi immer noch die grundlegende Lebensenergie. Was sich auch nicht ändert, wenn wir ihre Schwingungsfrequenz kennen und unseren individuellen Qi-Status in „Mega-Qi“ messen können.
Die Stärken der TCM
Der energetische Aspekt der TCM Im Körper werden materielle Prozesse von energetischen Prozessen gesteuert. Ohne Energie gibt es kein Leben und auch keine Heilung. Krankheit ist die materielle Manifestation einer unterliegenden und bereits im Vorfeld abgelaufenen Störung der Energie. Eine Regeneration der Energie zieht die Regeneration der Materie (des Körpers) nach sich; allerdings mit der Einschränkung, dass nur Gestörtes geheilt werden kann, Zerstörtes aber unwiederbringlich dahin ist. Damit hat die TCM eine breites Anwendungsspektrum im Bereich der funktionellen Störungen. Gerade dort, wo die Schulmedizin an ihre Grenzen stößt, und nur noch Symptome unterdrückt, deren Ursachen sich nicht so richtig erfassen lassen, kann die TCM deutliche Verbesserung und Heilung bringen. Wo tiefgreifende Zerstörung bereits stattgefunden hat, ist die Schulmedizin am Platz. So z.B. in der Intensivmedizin und Notfallchirurgie, im Gelenkersatz und der Transplantationschirurgie, bei fortgeschrittenen Herzerkrankungen und endokrinologischen Störungen (z.B. Insulinersatz bei Diabetes). Auch bei lebensbedrohlichen Infektionskrankheiten möchte ich nicht auf Antibiotika verzichten müssen.
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Trotzdem kann dieTCM auch im Bereich der irreparablen Schädigungen begleitend eingesetzt werden. Durch die Harmonisierung des Energieflusses und den Aufbau der Energie werden Schmerzen nebenwirkungsfrei gelindert, das Allgemeinbefinden verbessert und die Abwehrlage gestärkt.
Der präventive Aspekt der TCM Ein starkes und harmonisch fließendes Qi ist die Grundlage von Gesundheit und Lebensqualität. Und da die energetische Störung bereits vor der körperlichen Erkrankung besteht und auch diagnostiziert werden kann, wird durch eine frühzeitige Unterstützung der Energie die Entstehung von Krankheit verhindert. In der TCM wird die Krankheitsprävention höher geschätzt als die Therapie. In China genoss derjenige Arzt das höchste Ansehen, dessen Patienten am gesündesten blieben. Wurde man krank, so wurde das als Versagen des Arztes gewertet. Damit ist ein weiterer Bereich der TCM die Prophylaxe von Erkrankungen durch vernünftige Zucht, artgerechte Aufzucht und Haltung, Stärkung der Energie im natürlichen Alterungsprozess und die Diagnose und Therapie von Imbalancen des Energiegefüges, bevor sich die Krankheit manifestiert.
Der ganzheitliche Aspekt der TCM Aus der Sicht der TCM sind die Energien der fünf Funktionskreise Leber, Herz, Milz, Lunge und Niere in einem Zyklus der Unterstützung und einem Zyklus der Kontrolle miteinander verbunden. Eine Störung in einem Funktionskreis wird unbehandelt automatisch Störungen in verbundenen Funktionskreisen nach sich ziehen. Der Patient entwickelt eine Fülle von unterschiedlichen Symptomen. Für die Praxis bedeutet das, dass eine organische Störung nie isoliert betrachtet wird. Der TCM-Arzt erhebt Befunde von allen Organen, Geweben und Meridianen des Patienten, einschließlich seiner Lebensumstände und psychischen Verfassung. Er wird dann nicht jedes einzelne Symptom therapieren, sondern die ursächliche, energetische Imbalance suchen und ausgleichen.
Der praktische Aspekt der TCM Die TCM hat ihre Wurzeln zwar im esoterischen Taoismus, ist aber im täglichen Einsatz vollkommen praxisorientiert. Ihre Regeln entstammen der akribischen Beobachtung und Beschreibung natürlicher Abläufe. Entstanden in einer bäuerlich und militärisch geprägten, nicht technisierten Kultur, musste sie die Gesunderhaltung der Familie, des Viehbestandes und der Soldaten garantieren. TCM kann ohne technologische Hilfsmittel praktiziert werden und hat dabei sowohl eine hohe diagnostische und prognostische Treffsicherheit als auch eine hohe therapeutische Effizienz. Prozesse, die die TCM seit 3000 Jahren in ihren bildlichen Begriffen beschreibt, werden erst heute wissenschaftlich erkannt und bewiesen. (So ist z.B. die gegenseitige Beeinflussung von Herz- und Nierenerkrankungen durch bestimmte Transmitter heute bekannt als „Herz-Nieren Achse“. Die TCM lehrt seit Jahrtausenden, dass das Yang des Feuerelements Herz das Wasserelement Niere wärmt, während das Yin der Niere das Feuer des Herzens kühlt.) TCM ist flexibel und aufgeschlossen. Sie integriert moderne Technologie, so z.B. den Laser als schmerzfreie Alternative zur Akupunkturnadel. Sie entwickelt sich unter dem Einfluss wissenschaftlicher Erkenntnisse auch heute noch weiter, z.B. in der Entwicklung der Stimulation von Mikrosystemen oder in der Triggerpunktakupunktur. TCM läßt sich gut mit konventioneller Therapie kombinieren, z.B. in der Schmerztherapie. TCM kann ebenso mit alternativen Therapien kombiniert werden. Ich selbst verwende häufig Homöopathika zur Injektionsakupunktur, und setze Bachblüten nach den Gesetzen der TCM-Diagnose ein.
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