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UNITED NATIONS GLOBAL COMPACT FORTSCHRITTSBERICHT DER FREUDENBERG GRUPPE 2014 | 2015
INHALT
I. Vorwort des Vorstandssprechers
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II. Die Freudenberg Gruppe
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i. Porträt der Unternehmensgruppe
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ii. We all take care
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iii. Innovation
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iv. Risikomanagement
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III. Menschenrechte und Arbeitsnormen
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IV. Umweltschutz
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V. Antikorruption
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VI. Gesellschaftliche Verantwortung
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I. VORWORT DES VORSTANDSSPRECHERS
SEHR GEEHRTE DAMEN UND HERREN, verantwortliches Handeln ist für Freudenberg nicht neu – vielmehr zieht es sich wie ein roter Faden durch unsere 166-jährige Firmengeschichte. Wir betrachten verantwortliches Handeln als einen entscheidenden Faktor für unseren nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg. Dabei ist es unser ausdrückliches Ziel, unser Wirtschaften so umweltverträglich wie möglich zu gestalten. In unseren Geschäftsabläufen ist Umweltschutz fest verankert, den Rohstoffeinsatz reduzieren wir wo immer möglich. Unsere Produkte überzeugen durch ihre hohe Qualität, die sie besonders langlebig macht. Zugleich trägt die Verwendung vieler unserer Produkte unmittelbar zum Umweltschutz bei. Beispielsweise haben wir mit dem Ersatz gesundheits- und umweltschädlicher Chrom(VI)-haltiger Substanzen durch unschädliches Chrom(III) in der Ober flächenbeschichtung neue Branchenstandards gesetzt. Wir setzen alles daran, nachhaltige Lösungen zu entwickeln – für bessere globale Lebensbedingungen, jetzt und für kommende Generationen. Filter von Viledon® Water Solutions dienen der Wasseraufbereitung und Entsalzung von Meerwasser – und leisten so einen entscheidenden Beitrag zur Versorgung einer wachsenden Weltbevölkerung mit frischem Wasser und damit zur Steigerung der Lebensqualität. Gemeinsam mit unseren Kunden schaffen wir Wert für die Gesellschaft.
Fairness und Integrität bestimmen unser Miteinander, sowohl im Unternehmen als auch gegenüber externen Partnern. Alle Mitarbeiter sind dazu aufgefordert, Verstöße gegen diesen Grundsatz zu melden. Die bestehende Ombudsstelle soll internationalisiert und durch regionale Ethics-Offices in den Regional Corporate Centern in Nordund Südamerika sowie China und Indien ergänzt werden. Umwelt-, Arbeits- und Gesundheitsschutz sind wichtige Themen, die Freudenberg stark fördert und lebt. Unternehmensweite Initiativen stärken das Engagement jedes Einzelnen: So unterstützt „We all take care“ alle Mitarbeiter dabei, ihre eigene Sicherheit und Gesundheit sowie die ihrer Kollegen zu schützen. Dennoch streben wir danach, uns stetig gemeinsam weiter zu verbessern – und bekennen uns ausdrücklich dazu, die zehn Prinzipien des UN Global Compact umzusetzen und weiter voranzutreiben.
Dr. Mohsen Sohi Sprecher des Vorstands der Freudenberg Gruppe
An allen unseren Standorten möchten wir zudem als „guter Nachbar“ anerkannt sein. Mitarbeiter des Freudenberg-Standorts in Haijin starteten beispielsweise die Initiative „Freudenberg Help“, um eine vom Erdbeben zerstörte Grundschule wiederaufzubauen und dauerhaft zu unterstützen.
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II. DIE FREUDENBERG GRUPPE
i. PORTRÄT DER UNTERNEHMENSGRUPPE Freudenberg ist ein globales Technologieunternehmen, das seine Kunden und die Gesellschaft durch wegweisende Innovationen nachhaltig stärkt. Gemeinsam mit Partnern, Kunden und der Wissenschaft entwickelt die Freudenberg Gruppe technisch führende Produkte, exzellente Lösungen und Services für mehr als 30 Marktsegmente und für Tausende von Anwendungen: Dichtungen, schwingungstechnische Komponenten, Vliesstoffe, Filter, Spezialchemie, medizintechnische sowie mechatronische Produkte, IT-Dienstleistungen und modernste Reinigungsprodukte. Innovationskraft, starke Kundenorientierung sowie Diversity und Teamgeist sind die Eckpfeiler der Unternehmensgruppe. Der Exzellenzanspruch, Verlässlichkeit und pro-aktives, verantwortungsvolles Handeln gehören zu den gelebten Grundwerten in der mehr als 165-jährigen Unternehmensgeschichte. Im Jahr 2014 beschäftigte die Freudenberg Gruppe mehr als 40.000 Mitarbeiter in rund 60 Ländern weltweit und erwirtschaftete einen Umsatz von mehr als 7 Milliarden Euro (inklusive quotaler Konsolidierung der 50:50 Joint Ventures). Organisatorisch fußt das Unternehmen auf zwei Führungsgesellschaften: Die Freudenberg & Co. Kommanditgesellschaft (KG) ist die strategische, die Freudenberg Societas Europaea (SE) die operative Führungsgesellschaft.
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Die Organe der Freudenberg & Co. KG sind die Unternehmensleitung, der Gesellschafterausschuss und die Gesellschafterversammlung. Deren Aufgaben kommen denen eines Vorstands, Aufsichtsrats und der Hauptversammlung einer Aktiengesellschaft nahe. Die Organe der Freudenberg SE sind der Vorstand, der Aufsichtsrat und die Hauptversammlung. Die Unternehmensleitung der Freudenberg & Co. KG und der Vorstand der Freudenberg SE sowie der Gesellschafterausschuss der Freudenberg & Co. KG und der Aufsichtsrat der Freudenberg SE setzen sich jeweils aus denselben Personen zusammen. Die Freudenberg Gruppe ist seit dem Jahr 1849 in Familienbesitz. Heute gehört die Unternehmensgruppe den rund 320 Nachkommen des Firmengründers Carl Johann Freudenberg.
ii. WE ALL TAKE CARE Mit „We all take care“ hat Freudenberg bereits in 2002 eine Initiative auf Basis der Leitsätze der Unternehmensgruppe gestartet, die jeden einzelnen Mitarbeiter dazu aufruft, sich persönlich für Verbesserungen im Umwelt-, Gesundheits- und Arbeitsschutz einzusetzen. Wichtige Themen der Initiative sind zudem die Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung und der Umgang mit Risiken an den Standorten. Jeder Mitarbeiter trägt so persönlich zur Umsetzung des Leitsatzes „Verantwortung“ in seinem Umfeld bei. Über das Freudenberg Intranet können alle Mitarbeiter auf Details zu erfolgreichen Projekten zugreifen und so die Verbesserungsprozesse beschleunigen. Im Rahmen des Corporate Health, Safety, Security, Environment (HSE) Meeting wird die Initiative unter Einbeziehung der obersten Management ebene und mit den jeweiligen Hauptfunktionsträgern der Geschäftsgruppen weiter entwickelt.
Abfälle reduzieren Freudenberg Chemical Specialities in Qingpu, Schanghai, hat den Umweltschutz am Standort verbessert. Ein Ziel der Geschäftsgruppe lautete, das Engagement der Mitarbeiter für den Umweltschutz ins tägliche Arbeitsleben zu integrieren. Im konkreten Projekt ging es darum, den Ressourcenverbrauch zu senken sowie Abfall zu reduzieren beziehungsweise zu recyceln. So werden heute pro Jahr 45 Tonnen weniger Wasser verbraucht. Die Rohstoffausbeute und der Recyclinganteil sind erhöht worden. Ressourcenschonung und Wirtschaftlichkeit, ökologischer und ökonomischer Nutzen gehen Hand in Hand – eine wichtige Erkenntnis, um Umweltschutz zum selbstverständlichen Bestandteil im Denken und Handeln der Mitarbeiter zu machen.
Freudenberg würdigt jedes Jahr Mitarbeiter, die sich mit besonderem Erfolg, Fortschritt und außergewöhnlicher Leistung für die Initiative engagiert haben mit dem „We all take care“-Award. Zu den Gewinnern gehörten in 2014 die folgenden Projekte:
Ergonomie Beschwerden am Bewegungsapparat, an Muskeln und Gelenken, zählen zu den Hauptursachen, warum Mitarbeiter erkranken und am Arbeitsplatz fehlen. Freudenberg Sealing Technologies (FST) hat in einem „Leitfaden Ergonomie“ ergonomische Standards für die gesamte Geschäftsgruppe gesetzt. Die Implementierung des Leitfadens hat zusätzliche „We all take care“-Projekte initiiert und viele konkrete Verbesserungen gebracht. Gemeinsam mit der FST Academy ist flankierend ein praxisorientiertes Trainingskonzept für Mitarbeiter entwickelt worden. Die zweitägigen Schulungen sollen Wissen festigen und die Inhalte des Leitfadens vertiefen.
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II. Die Freudenberg Gruppe
iii. INNOVATION
Die Freudenberg Gruppe hat im Jahr 2014 – unter quotaler Einbeziehung der Gemeinschaftsunternehmen – 270,3 Millionen Euro (Vorjahr: 246,3 Millionen Euro) für Forschung und Entwicklung aufgewendet. Die Konzernfunktion „Innovation“, zu der seit dem Jahr 2014 auch die ehemalige Geschäftsgruppe Freudenberg New Technologies gehört, ist für die Innovationsstrategie, das Innovationsmarketing, öffentliche Förderung und Kooperationen/Netzwerke verantwortlich. In ihr werden Forschungs- und Entwicklungsdienstleistungen zur Unterstützung der Geschäftsgruppen gebündelt.
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Auszeichnungen Der Freudenberg Innovation Award ist die höchste Auszeichnung für im Markt erfolgreiche Innovationen innerhalb der Freudenberg Gruppe. (Beispiele für Produktentwicklungen, siehe IV. Umweltschutz) Der Karl-Freudenberg-Preis 2014 ging an Dr. Michael Floßdorf vom Deutschen Krebsforschungszentrum in der Helmholtz-Gesellschaft Heidelberg für seine Arbeit „Stochastic T cell fate decisions“ aus dem Bereich Biowissenschaft. Dabei hat er mathematische Modelle und statistische Analysen von experimentellen Daten kombiniert. Das Ergebnis ist
II. Die Freudenberg Gruppe
eine wichtige Grundlage für die Entwicklung von Impfstoffen oder die Behandlung von Krankheiten wie Krebs. Darüber hinaus hat die Freudenberg Gruppe den Heinz König Young Scholar Award 2014 des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim gestiftet. Der Preis ging an Olga Malkova von der Universität Michigan, USA. Sie hat die Auswirkungen von Elterngeld auf die Geburtenrate untersucht. Die Arbeit leistet einen wichtigen Beitrag zur Diskussion um die Wirksamkeit familienpolitischer Maßnahmen. Freudenberg Sealing Technologies erhielt den TOP-Innovationspreis 2014 des FAZ-Instituts. Diese Auszeichnung belegt einmal mehr, dass kontinuierliche Verbesserungsprozesse und die Innovationskultur bei Freudenberg Anerkennung finden.
Global Innovation Forum und Zusammenarbeit mit Wissenschaftseinrichtungen Im Mai 2014 führte Freudenberg das fünfte Global Innovation Forum durch – diesmal zum Thema Prozesstechnologien für die Zukunft. Zu der internen Veranstaltung kamen mehr als 400 Teilnehmer aus der gesamten Freudenberg Gruppe zusammen. Rund 250 Forscher und Entwickler erlebten die Hauptveranstaltung in Weinheim. Rund 160 weitere Teilnehmer waren per Videokonferenz in Brasilien, USA, China, Indien und Japan zugeschaltet. Freudenberg beteiligt sich seit Jahren an Forschungs- und Entwicklungsprojekten, die vom Bund und von der EU gefördert werden. Dabei wird in Zusammenarbeit mit Industrieunternehmen und Wissenschaftseinrichtungen an Fragestellungen und Problemen geforscht und entwickelt, die nur gemeinsam lösbar sind. Im Geschäftsjahr 2014 waren insgesamt sieben deutsche Unternehmen der Freudenberg Gruppe als Zuwendungsempfänger an insgesamt 16 Konsortien (Bund: 12, EU: 4) beteiligt, deren Projekte im Jahr 2014 aktiv waren oder darüber hinaus aktiv sind.
iv. RISIKOMANAGEMENT Freudenberg ist einer Vielzahl von Risiken und Chancen ausgesetzt, die untrennbar mit unternehmerischem Handeln verbunden sind. Um den Risiken zu begegnen, verfügt die Freudenberg Gruppe über ein unternehmensweites Risikomanagementsystem. Dieses ist dezentral aufgebaut und folgt der Organisationsstruktur der Gruppe, die in 2014 weiterentwickelt wurde. In diesem Zusammenhang wurde das Risikomanagementsystem entsprechend angepasst. Durch verschiedene Maßnahmen zur Liquiditätssicherung kann Freudenberg auch kurzfristig auf unerwartete liquiditätswirksame Risiken reagieren. Als Absicherung dienen dazu beispielsweise solide Bank- und Gesellschafterfinanzierungen sowie die hohen Reserven an flüssigen Mitteln. Freudenberg ist mit einer überdurchschnittlich hohen Eigenkapitalquote, einem stabilen Stand an Gesellschaftereinlagen durch die Gesellschafter der Freudenberg & Co. KG sowie umfassenden Kreditlinien ausgestattet. Für die Unternehmen der Freudenberg Gruppe ist in internen Richtlinien verbindlich festgelegt, dass derivative Finanzinstrumente nicht zu Spekulationszwecken, sondern ausschließlich zur Absicherung von Risiken im Zusammenhang mit Grundgeschäften und den damit verbundenen Finanzierungsvorgängen eingesetzt werden dürfen. Als global tätiger Hersteller von funktionsrelevanten technischen Komponenten, Spezialchemikalien und Produkten für den Endverbraucher sowie als Dienstleister der Industrie ist Freudenberg verschiedenen rechtlichen Risiken ausgesetzt. Dazu zählen unter anderem Risiken aus den Bereichen Wettbewerbs- und Kartellrecht, Anti-Korruptionsvorschriften und Umweltschutz.
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III. MENSCHENRECHTE UND ARBEITSNORMEN
UNTERNEHMENSGRUNDSÄTZE UND OMBUDSSTELLE Unternehmensgrundsätze Die Leitsätze der Freudenberg Gruppe sind Kundennähe, Führung, Verantwortung, Innovation, Menschen und Langfristige Orientierung. Sie sind Grundlage und Maßstab allen Handelns in der Unternehmensgruppe. Die Umsetzung dieses Maßstabs in der täglichen Arbeit wird regelmäßig überprüft. Für die Themenbereiche „Menschenrechte“ und „Arbeitsnormen“ sind insbesondere die Leitsätze Menschen und Verantwortung hervorzuheben. In ihnen drückt sich das grundlegende Verständnis der Freudenberg Gruppe für diese Themenbereiche aus. Die Führungsgrundsätze sind Teil der Geschäftsgrundsätze der Unternehmensgruppe (siehe dazu auch unter V. Antikorruption). Die Einhaltung der jeweils einschlägigen Gesetze und sonstigen Rechtsvorschriften ebenso wie der jeweils geltenden Geschäftsgrundsätze und der Leitsätze der Freudenberg Gruppe sowie die Beachtung der diesen nicht widersprechenden, ergänzenden innerbetrieblichen (z.B. Verhaltenskodizes, Mitarbeiterhandbücher) und außerbetrieblichen lokalen Gepflogenheiten (zusammen „Unternehmensgrundsätze“) ist unverzichtbare Voraussetzung für eine gute Zusammenarbeit aller Mitarbeiter der Unternehmensgruppe und verbindliche Grundlage für das Verhältnis zu Dritten, insbesondere Lieferanten, Kunden und Behörden. Sie bilden damit die Basis für den wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmensgruppe. Die Unternehmensgrundsätze sind für alle Mitarbeiter verpflichtend und müssen auf allen Ebenen, beginnend von den Mitgliedern der Unternehmensleitung von der Freudenberg & Co. Kommanditgesellschaft bzw. den Vorständen der Freudenberg SE, den Geschäftsleitungsmitgliedern der jeweiligen Geschäftsgruppen sowie von allen weiteren Vorgesetzten, aktiv vorgelebt und umgesetzt werden.
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Verstöße werden nicht hingenommen und ausgehend vom Vorstand über die Geschäftsleitungen der Geschäftsgruppen bis hin zu den jeweiligen Vorgesetzten korrigiert und geahndet. Dies gilt insbesondere bei Fällen von Bestechung und Bestechlichkeit, Verstößen gegen kartellrechtliche Bestimmungen, bei Verletzung einschlägiger umweltrechtlicher und sicherheitstechnischer sowie arbeitsrechtlicher Regelungen (z. B. Verstoß gegen den Gleichheitsgrundsatz) und Verletzungen der Persönlichkeitsrechte der Mitarbeiter (z. B. persönliche Herabsetzung, sexuelle Belästigung).
PRINZIP 1: Unternehmen sollen den Schutz der internationalen Menschenrechte unterstützen und achten.
PRINZIP 4: die Beseitigung aller Formen der Zwangsarbeit,
PRINZIP 2: Unternehmen sollen sicherstellen, dass sie sich nicht an Menschenrechtsverletzungen mitschuldig machen.
PRINZIP 5: die Abschaffung der Kinderarbeit und
PRINZIP 3: Unternehmen sollen die Vereinigungsfreiheit und die wirksame Anerkennung des Rechts auf Kollektivverhandlungen wahren sowie ferner für
Menschen Als Familienunternehmen fühlen wir uns dem Wohl unserer Mitarbeiter und ihrer persönlichen Entwicklung verpflichtet. Wir lehnen jede Form von Diskriminierung und persönlicher Herabsetzung ab. Wir zeigen und verlangen Verständnis und Respekt im Umgang miteinander. Wir sorgen für eine kulturell vielfältige Arbeitswelt, in der Mitarbeiter verschiedenster Länder in Teams ihre Fähigkeiten zur Erhöhung unserer Kompetenz einbringen und so gleichzeitig unsere Unternehmenskultur bereichern. Wir schätzen den Wert von langjährigen Beziehungen mit Kunden, Lieferanten und anderen Geschäftspartnern.
Verantwortung Unser Unternehmen und seine Familiengesellschafter sind gemeinsam dem Schutz der Umwelt verpflichtet. Wir wollen in allen Staaten, Ländern und Gemeinden, in
PRINZIP 6: die Beseitigung von Diskriminierung bei Anstellung und Beschäftigung eintreten.
denen wir tätig sind, unserer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden und als gute Nachbarn anerkannt sein. Wir verwenden äußerste Sorgfalt auf die Sicherheit unserer Mitarbeiter und unserer Produkte.
Die Geschäftspolitik der Unternehmensgruppe erfordert die Einhaltung von Verhaltensgrundsätzen, mit denen sich sowohl die Gesellschafter wie auch die Mitarbeiter identifizieren können.
Als Familienunternehmen stellen wir hohe Ansprüche an das persönliche Verhalten. Fairness und Integrität bestimmen das Miteinander sowohl im Unternehmen als auch gegenüber Geschäftspartnern und der Öffentlichkeit.
Auch wir müssen im harten Wettbewerb bestehen. Der Erfolg muss auf Leistung beruhen; auf Geschäfte, bei denen ungesetzliche oder unethische Mittel eingesetzt werden, gehen wir nicht ein.
Führungsgrundsätze Eine soziale Verpflichtung der Freudenberg Gruppe besteht gegenüber allen ihren Mitarbeitern, in Deutschland wie in anderen Ländern. Hierbei kann kein einheitlicher Maßstab angelegt werden; es kommt vielmehr auf Gesetze, Gepflogenheiten, Bedürfnisse und Möglichkeiten in den jeweiligen Ländern an. Diskriminierung und Ausnutzung schutzbedürftiger Menschen darf es an keiner Stelle im Unternehmen geben.
Wir werden keine Produkte herstellen, die den Zweck haben, Menschen zu schaden (z. B. Waffen). Der verantwortungsvolle Umgang mit der Umwelt und die Sicherheit unserer Mitarbeiter sind bedeutende Unternehmensziele und dürfen sich nicht auf eine gerade ausreichende Erfüllung der entsprechenden Gesetze beschränken.
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III. Menschenrechte und Arbeitsnormen
Die Ombudsstelle Leistungen, die unter Missachtung der Unternehmensgrundsätze zustande kommen oder Verhaltensweisen, die diesen zuwiderlaufen, sind unerwünscht. Um dies zu gewährleisten, wurde eine Ombudsstelle bei Freudenberg eingerichtet, über die jeder Mitarbeiter die Möglichkeit hat solche Verstöße zu melden und überprüfen zu lassen. Die Ombudsstelle nimmt die ihr übermittelten Hinweise auf, prüft deren Wahrheitsgehalt und die damit verbundenen Verstöße gegen Unternehmensgrundsätze und arbeitet mit den verschiedensten Stellen in der Unternehmensgruppe dabei zusammen, den infrage stehenden oder tatsächlich festgestellten Verstoß – soweit noch möglich – zu korrigieren und neuen, vergleichbaren Verstößen durch entsprechende Maßnahmen vorzubeugen, wobei nötigenfalls der festgestellte Verstoß geahndet wird. Einmal jährlich erstellt die Ombudsstelle einen Bericht ihrer Tätigkeit für das vergangene Kalenderjahr. Im Jahr 2014 wurden insgesamt 21 neue Hinweise aus Amerika, Asien und Europa abschließend bearbeitet. Neben der Bearbeitung von gemeldeten Verstößen gegen jeweils geltende Arbeitsgesetze, standen insbesondere Fälle von Diskriminierung im Fokus der Arbeit der Ombudsstelle. In 2014 wurde die Ombudsstelle in den gruppenzugehörigen chinesischen Gesellschaften im Rahmen der dort regelmäßig stattfindenden Compliance-Schulungen weiter bekannt gemacht. In den teils in englischer teils in chinesischer Sprache gehaltenen Schulungen wurden ca. 200 Mitarbeiter über die Ombudsstelle, ihre Mitglieder, Zuständigkeiten und Arbeitsweise persönlich informiert und die Teilnehmer aufgefordert, die Ombudsstelle entsprechend ihrer Aufgaben zu nutzen. Die bestehende Ombudsstelle soll internationalisiert und durch regionale Ethics-Offices in den Regional Corporate Centern in Nord- und Südamerika sowie China und Indien ergänzt werden.
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ARBEITNEHMERVERTRETUNG Freudenberg hat eine globale Vereinbarung zum Sozialen Dialog mit der Internationalen Föderation von Chemie-, Energie-, Bergbau- und Fabrikarbeitergewerkschaften („ICEM“) und der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) unterzeichnet, die die internationalen Standards und Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) anerkennt. Seit dem Zusammenschluss der ICEM und anderen Gewerkschaften zur in 2012 gegründeten IndustriALL findet nun mit dieser ein jährlicher Austausch zu Fragen des sozialen Dialogs statt. Die bestehenden internationalen Vereinbarungen der IAO sind Richtschnur für die Freudenberg Gruppe. Dies umfasst insbesondere die folgenden Übereinkommen hinsichtlich yy Gebot der Chancengleichheit und Gleichbehandlung im Arbeitsverhältnis, gemäß IAO-Konventionen 100 und 111; yy Gebot der Wahrung der Koalitionsfreiheit und der Respektierung der grundlegenden Gewerkschaftsrechte gemäß IAO-Konventionen 87 und 98; yy Verbot von Zwangsarbeit gemäß der Definition der IAO-Konventionen 29 und 105; yy Verbot von Kinderarbeit gemäß der Definition der IAO-Konventionen 138 und 182. Das Recht der Beschäftigten, in der Freudenberg Gruppe frei Gewerkschaften ihrer Wahl beizutreten, Arbeitnehmervertretungen zu wählen und in Tarifverhandlungen gemeinsame Interessen zu vertreten wird anerkannt. Grundlage ist IAO-Konvention 135: Verbot der Benachteiligung von betrieblichen oder gewerkschaftlichen Arbeitnehmervertretern.
III. Menschenrechte und Arbeitsnormen
Freudenberg Eurobetriebsrat (FEBR) Mit den verschiedenen Betriebsratsgremien an den Standorten findet ein regelmäßiger, formloser Austausch statt. Bereits 1996 wurde auf der Grundlage einer europäischen Richtlinie und einer freiwilligen Vereinbarung ein erstes europäisches Arbeitnehmervertretungsgremium, das Freudenberg Euro-Forum, gegründet, in dem Delegierte der Arbeitnehmervertretungen aus ganz Europa mit der Unternehmensleitung länderübergreifende Themen behandelt haben. Der Freudenberg Eurobetriebsrat (FEBR) hat nach seiner Konstituierung das alte Freudenberg Euro-Forum abgelöst. Inhaltlich stehen dem FEBR weitergehende Rechte auf Information und Konsultation zu als dem Vorgänger-Gremium, da unterschiedliche nationale als auch europäische Rechtsgrundlagen zu beachten sind. Die Weiterführung der erreichten Standards beinhaltet insbesondere auch die gemeinsame Verantwortung, Förderung und Kontrolle der Einhaltung der oben genannten globalen Vereinbarung zum Sozialen Dialog sowie die gemeinsame Förderung und Kontrolle der Prinzipien zu Arbeits- und Gesundheitsschutz.
MITARBEITERFÖRDERUNG Top Arbeitgeber
Freudenberg & Co. wurde seit 2013 zum dritten Mal in Folge als Top Arbeitgeber Deutschland 2015 zertifiziert. Um als Top Arbeitgeber zertifiziert werden zu können, müssen Unternehmen im Rahmen eines mehrstufigen Zertifizierungsprozesses hohe Anforderungen erfüllen. Dabei bildet eine überdurchschnittliche Mitarbeiterorientierung die Grundlage. Anhand eines umfangreichen Fragenkataloges, werden die HR-Bereiche Personalstrategie, Umsetzung von Personalpolitik und -praxis, die Überwachung und Kommunikation der Arbeitsbedingungen sowie Mitarbeiterentwicklung durch das Top Employers Institute beurteilt. Die Anforderungen zum Erlangen des Zertifikats werden dabei jährlich erhöht, um den Gedanken der kontinuierlichen Verbesserung im Prozess zu verankern und den Anspruch, besser zu werden in die Unternehmen zu tragen. Der gesamte Evaluationsprozess sowie sämtliche Angaben der Teilnehmer werden von einer unabhängigen, externen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft nach internationalen Standards auditiert. Unternehmen, die die Anforderungen für eine Zertifizierung erfüllen, erhalten ein individuelles Feedback samt HRBenchmark Report. Ausgezeichnete Top Arbeitgeber dürfen das Zertifizierungssiegel sowie besondere Vorteile (bspw. Veröffentlichung des Unternehmensprofils auf der Top Arbeitgeber-Website und einen Bericht im Rahmen einer Sonderveröffentlichung der Financial Times) für den Zeitraum eines Jahres nutzen.
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III. Menschenrechte und Arbeitsnormen
Vereinbarung Beruf und Familie
Fair Company
In Deutschland hat Freudenberg am Stammsitz in Weinheim im November 2014 eine betriebsnahe Kindertagesstätte eröffnet. Damit leistet die Unternehmensgruppe einen wichtigen Beitrag zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Väter und Mütter. Das Online-Serviceportal benefit@work vermittelt qualitätsgeprüfte Dienstleistungen rund um die Bereiche Familie und Haushalt, vor allem für Kinderbetreuung, Seniorenpflege und Hilfe für Haushalt und Garten. Alle Freudenberg-Mitarbeiter im Raum Weinheim dürfen auf das Angebot von benefit@work zugreifen. Es wird seitens des Anbieters daran gearbeitet, das Angebot auf andere Standorte auszudehnen.
Auch in 2014 erhielt die Freudenberg Gruppe das Fair Company Gütesiegel, das sie bereits seit dem Jahr 2009 trägt. Das Gütesiegel Fair Company ist eine Initiative von karriere.de, einem Portal des Handelsblatts und der Wirtschaftswoche. Fair Company repräsentiert eine freiwillige Selbstverpflichtung der teilnehmenden Unternehmen. Dabei gilt es bestimmte Regeln einzuhalten, die fairen Arbeitsbedingungen beim Berufseinstieg dienen. Zu den Regeln gehören unter anderen:
Zielsetzung ist es, die Familienfreundlichkeit von Freudenberg zu verbessern. Das Serviceportal unterstützt die Mitarbeiter dabei, Familie und Beruf im Alltag besser zu vereinbaren.
yy Fair Companies bieten Praktika zur beruflichen Orientierung vornehmlich während der Ausbildungsphase an.
yy Fair Companies ersetzen keine Vollzeitstellen durch Praktikanten, Volontäre, Hospitanten oder Dauer-Aushilfen.
yy Fair Companies zahlen Praktikanten eine adäquate Aufwandsentschädigung. yy Fair Companies sind transparent und kommunizieren ihre Teilnahme an der Initiative.
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III. Menschenrechte und Arbeitsnormen
Praktikantenspiegel
Ausbildung bei Freudenberg
Die Freudenberg Gruppe erhielt nach 2013 erneut die Auszeichnung „Top Praktikum 2014“.
Im Jahr 2014 begannen 142 junge Menschen (Vorjahr: 170) bei den deutschen Freudenberg-Gesellschaften eine Ausbildung. Der Rückgang der Ausbildungszahlen ist hauptsächlich auf Veränderungen bei Freudenberg Sealing Technologies zurückzuführen. Die Geschäftsgruppe hat am Standort Weinheim in den vergangenen Jahren über Bedarf ausgebildet und passte die Anzahl der Auszubildenden an.
Der Praktikantenspiegel ist eine Arbeitgeber-Studie des Beratungsinstituts CLEVIS, die sich auf das Themenfeld strategisches Personalmanagement spezialisiert hat. Diese zweidimensionale Studie ermöglicht die Trennung von Markenimage und Arbeitgeberqualität. Die ausschließliche Befragung von aktuellen und ehemaligen Praktikanten ermöglicht eine repräsentative Bewertung von Unternehmen mit Hilfe eines wissenschaftlich fundierten Fragebogens mit über 100 Items. Das Ergebnis wird im Rahmen einer Vier-Felder-Matrix (Identifikation der Arbeitgebertypen als „Star“, „Hidden Champion“, „Pretender“, „Challenger“) dargestellt, dadurch unterscheidet sich die Studie maßgeblich von linearen Arbeitgeberrankings. Die Freudenberg Gruppe erhielt die Auszeichnung „Top Praktikum 2014“ und wurde außerdem hinsichtlich Arbeitgeberqualität und Markenimage als „Star-Unternehmen“ ausgezeichnet. Ferner erhielt die Freudenberg Gruppe für die Initiative „Engagier dich“ von Campushunter eine Auszeichnung. Diese würdigt außeruniversitäres Engagement. Die damit erworbenen Zusatzqualifikationen/Soft-Skills werden besonders anerkannt.
Insgesamt befanden sich 511 Personen in Deutschland zum 31. Dezember 2014 in einer Ausbildung bei Freudenberg. Das Spektrum reicht von der zweijährigen kaufmännischen oder technischen Ausbildung bis zum Studium an der Dualen Hochschule. Die anerkannt hohe Qualität der Ausbildung bei Freudenberg zeigt sich auch darin, dass benachbarte Unternehmen der Region ihren Nachwuchs bei Freudenberg ausbilden lassen. Im Berichtsjahr hat Freudenberg ein Konzept für ein neues, modernes Ausbildungszentrum in Weinheim erarbeitet. Das Zentrum soll nach neuesten pädagogischen Erkenntnissen errichtet und mit modernstem technischem Equipment ausgestattet werden und so eine exzellente Ausbildung in der Zukunft sicherstellen. Dass Freudenberg an vielen Standorten in die Berufsausbildung investiert, zeigt ein Beispiel von EagleBurgmann Germany GmbH & Co. KG. In Wolfratshausen werden Industriemechaniker, technische Produktdesigner und Industriekaufleute qualifiziert ausgebildet.
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III. Menschenrechte und Arbeitsnormen
Freudenberg Leadership Development Program Für junge Führungskräfte bietet die Freudenberg Gruppe Trainings in allen Weltregionen. Erstmals wurden im Berichtsjahr geschäftsgruppenübergreifende Entwicklungsprogramme für junge Führungskräfte unter der Bezeichnung Freudenberg Leadership Development Program (FLDP) mit standardisierten Inhalten durchgeführt. Zur Zielgruppe gehören Nachwuchskräfte, die ihre erste Führungsaufgabe übernommen haben oder kurz davorstehen. Zur nachhaltigen Pflege des Netzwerks sollen in allen Regionen FLDP-Alumni-Organisationen etabliert werden. In China und Europa ist dies bereits erfolgt. Dort wurden im Berichtsjahr mehrere Netzwerktreffen oder FLDP-AlumniTage mit großer Resonanz durchgeführt.
Talent Management Der Wettbewerb um die besten Köpfe gehört zu den größten Herausforderungen für jedes Unternehmen. Freudenberg setzt dabei auf ein exzellentes Talent Management:
Gruppenweite Entwicklungsprogramme für Top-Führungskräfte Freudenberg hat im Berichtsjahr erstmals gruppenweite Entwicklungsprogramme für die zwei obersten Führungsebenen unterhalb des Vorstands durchgeführt. Sowohl das Strategic Leadership Program als auch das Business Leadership Program sind wesentliche Bausteine im GlobalTalent-Management-Prozess und bringen Mitarbeiter aus verschiedenen Geschäftsgruppen zusammen. Ziel ist es, ein Freudenberg-weites Netzwerk für Top-Führungskräfte zu schaffen, um den Anforderungen der zunehmenden Internationalisierung und den Marktveränderungen gerecht zu werden. Gefragt sind internationale Teams, die ihr Wissen miteinander teilen und so neue Ideen und Lösungsansätze entwickeln. Beide Programme werden mit der renommierten Business School Insead, Fontainebleau, Frankreich, durchgeführt.
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Der Führungsnachwuchs wird seit dem Jahr 2014 außerdem über Regional Talent Dialogues in allen Weltregionen geschäftsgruppenübergreifend gefördert. Bei den Veranstaltungen werden für identifizierte Talente in den Regionen gruppenweite Entwicklungsperspektiven erörtert. Ergänzend hat Freudenberg den Functional Talent Dialogue weiter ausgebaut, mit dem die Talententwicklung auf Fachkarrieren ausgeweitet wurde. Unter dem Namen Freudenberg Academy wurde im Jahr 2014 das Konzept einer Corporate University für die Freudenberg Gruppe entwickelt, das die Zusammenarbeit zwischen den Akademien der einzelnen Geschäftsgruppen unterstützt. Zwei wesentliche Elemente dieses Konzepts sind ein gruppenweites Learning Management System, das 2015 eingeführt wird, und das Freudenberg Training & Development Forum, das erstmalig im Jahr 2014 durchgeführt wurde.
III. Menschenrechte und Arbeitsnormen
DIVERSITY MANAGEMENT
Bei Freudenberg ist Diversity schon seit Langem ein Thema: „Wir sorgen für eine kulturell vielfältige Arbeitswelt …“ steht in den Grundsätzen der Unternehmensgruppe. Die Vorteile der Vielfalt in einem Unternehmen zeigen sich nicht nur im Top-Management. Indem unterschiedliche Erfahrungen, Sichtweisen und Fachkenntnisse sich auch auf den breiteren Ebenen im Unternehmen ergänzen, entstehen Ideen, die die Kreativität und Anzahl der Innovationen steigern können. Wer unterschiedliche Mitarbeiter hat, hat bessere Chancen, unterschiedliche Kunden zu verstehen. Die Zusammenarbeit mit Partnern aus verschiedenen Kulturen und das Nutzen der jeweiligen Stärken haben bei Freudenberg eine lange Tradition. Das erste Joint Venture schloss die Unternehmensgruppe bereits 1950 in den USA. In Massachusetts gründete sie mit einem amerikanischen Partner ein Unternehmen zur Herstellung von Einlagestoffen. Viele enge und starke Kooperationen in unterschiedlichen Teilen der Welt folgten. Ihr Erfolg beruht auf einer
Art der Zusammenarbeit, die auch die Vielfalt innerhalb eines Unternehmens fruchtbar werden lässt. Der gegenseitige Respekt und das Vertrauen erlauben es, dem jeweils anderen seine kulturelle Identität zu lassen, sich freundschaftlich zu öffnen und mit diesen Freunden das Wissen zu teilen. In den USA hat Freudenberg das erste Diversity-Training für Nachwuchsführungskräfte gestartet. Das Ziel ist es, die unternehmerischen Fähigkeiten der Teilnehmer systematisch zu stärken und sicherzustellen, dass sie Diversity in ihren zukünftigen Führungspositionen fördern. Fester Bestandteil des Talent Management Prozesses ist ein „Diversity Statement“ für jede Geschäftsgruppe in dem die Zusammensetzung des Managements bezüglich Gender Diversity sowie ethnischen Wurzeln (cultural diversity) und Altersstruktur (generation diversity) präsentiert wird.
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III. Menschenrechte und Arbeitsnormen
ARBEITS- UND GESUNDHEITS SCHUTZ
werden bestehende Maßnahmen intensiviert und durch neue zielführende Ansätze ergänzt. Der Erfolg im Arbeitsschutz steht beispielhaft für andere Bereiche, in denen Freudenberg sich genauso kontinuierlich verbessern will. Neben dem Umweltschutz ist dies insbesondere der Gesundheitsschutz. So werden Projekte des präventiven Gesundheitsmanagements im Unternehmen verstärkt verfolgt. In 2014 fand der konzernweite Roll out der Richtlinie für Umwelt-, Arbeits- und Gesundheitsschutz („HSE-Richtlinie“) statt. Sie enthält die Umwelt-, Arbeits- und Gesundheitsschutzpolitik der Freudenberg Gruppe. Es handelt sich um eine Weiterentwicklung der vorherigen Leitlinien und Richtlinien für den Umwelt- und Arbeitsschutz, die überarbeitet und um das Thema Gesundheitsschutz ergänzt wurden.
Gesundheitsschutz Im Berichtsjahr hat die Unternehmensgruppe das präventive Gesundheitsmanagement weiter ausgebaut. Die Freudenberg-Gesundheitsprinzipien wurden gruppenweit mit verschiedenen Programmen umgesetzt. Interne Befragungen zur Gesundheitsinfrastruktur dienten dazu, Verbesserungspotenziale zu erkennen und daraus Maßnahmen abzuleiten. Seit 2011 werden Gesundheitskennzahlen, beispielsweise der Krankenstand, gruppenweit erhoben. Die so geschaffene Transparenz hat bereits zu einer Reihe von Verbesserungsprojekten geführt. Hier zwei Beispiele:
Freudenberg fühlt sich dem Wohl seiner Mitarbeiter und ihrer persönlichen Entwicklung verpflichtet. Arbeits- und Gesundheitsschutz werden bei Freudenberg entsprechend interner Vorgaben auf allen Hierarchie-Ebenen gefördert und gelebt. Gesundheitsschutz, Arbeitsschutz und Prozesssicherheit sind ein Routinebestandteil der täglichen Arbeitsabläufe. Mit diesem Ansatz ist es gelungen, die Zahl der Unfälle in der Freudenberg Gruppe auf ein im Branchenvergleich niedriges Niveau zu senken. Zur kontinuierlichen Verbesserung
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Demografischer Wandel und damit einhergehende altersbedingte Erkrankungen führen an vielen Standorten zu einer Erhöhung der Krankheitsrate. Um dem entgegenzuwirken, entwickelte die Freudenberg Gruppe beispielsweise ein Gesundheitsprogramm – mit Gesundheitschecks, Sport in den Pausen und einem veränderten Angebot in der Kantine. Freudenberg Filtration Technologies führte in Frankreich ein Projekt zu Stress-Management am Arbeitsplatz durch. Interaktive Trainings und Workshops helfen den Mitarbeitern dabei, Anti-Stress-Mechanismen zu erlernen.
III. Menschenrechte und Arbeitsnormen
Anzahl Unfälle / ≥ 1 Tag pro 1.000 Mitarbeiter Zahlen für Freudenberg SE
5
4,0 3,5
4
3,3
3,4 2,7
3 2 1 0 2010
2011
2012
2013
2014
Arbeitsschutz Beim Arbeitsschutz liegt der Schwerpunkt der Maßnahmen auf der Veränderung des Verhaltens aller Mitarbeiter. Beispielhaft stehen hierfür die zahlreichen Projekte, die innerhalb der Umwelt-, Gesundheits- und Arbeitsschutz-Initiative „We all take care“ umgesetzt werden. Beispielsweise haben Ausbilder und Lehrlinge in der Lehrwerkstatt von Freudenberg Service gemeinsam ein Konzept erarbeitet, bei dem die Auszubildenden ihr Arbeitsumfeld systematisch auf Gefahrenquellen hin untersuchen. Dazu schlüpften die „Azubis“ abwechselnd für je eine Woche in die Rolle des Sicherheitsbeobachters. Seine Aufgabe ist es, die Arbeit der anderen Lehrlinge in seiner Gruppe auf mögliche Risiken hin zu überwachen und ihre Sicherheit während dieser Zeit zu gewährleisten.
Vergleich zum Vorjahr (3,4) weiter reduziert werden. Die Anzahl schwerer Unfälle lag analog zum Vorjahr bei sechs. Die direkten Investitionen in den Arbeits- und Gesundheitsschutz beliefen sich im Berichtsjahr auf 12,0 Millionen Euro (Vorjahr: 10,6 Millionen Euro).
Die Gesamtzahl der Unfälle ab einem Tag Arbeitsausfall betrug im Berichtsjahr 95 (Vorjahr: 111). Im internen Berichtswesen wird ab 2015 der nicht-finanzielle Leistungsindikator neu definiert. Ab Anfang 2015 wird die Kennzahl LDI-FR („Lost Day Incident - Frequency Rate“) berichtet. Im Gegensatz zu der vorher berichteten LDI-Quote (LDI steht für Lost Day Incident) werden bei der LDI-FR die Arbeitsunfälle mit mindestens einem Ausfalltag auf eine Million geleistete Arbeitsstunden bezogen. Im Berichtsjahr betrug die Kennzahl auf Basis der Quotenkonsolidierung der Gemeinschaftsunternehmen 1,4 (Vorjahr: 1,8). Auf Basis der At-Equity-Konsolidierung der Gemeinschaftsunternehmen belief sich die LDI-FR auf 1,5 (Vorjahr: 1,9). Auf dieser Basis betrug die LDI-Quote im Jahr 2014 2,7 und konnte im
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IV. UMWELTSCHUTZ
Energieverbrauch/Umsatz [KWh/€] Zahlen für Freudenberg SE
0,4 0,337
0,321
0,3
0,294
0,294
0,279
2012
2013
2014
0,2
0,1
0 2010
2011
Freudenberg fühlt sich dem Schutz der Umwelt verpflichtet und übernimmt Verantwortung dafür, sein Handeln so umweltverträglich wie möglich zu gestalten. Dazu gehört, die natürlichen Ressourcen für Produktionsprozesse, Produkte und Dienstleistungen so schonend und umsichtig wie möglich einzusetzen. Umweltschutz ist in den Geschäftsabläufen bei Freudenberg fest verankert. Ziel ist es, durch Optimierung der Prozesse den Verbrauch von Rohstoffen stetig zu reduzieren. Dieser Grundsatz gilt auch bei der Neugestaltung und der Modernisierung von Gebäuden und bei der Herstellung von Produkten und ihrer Verwendung durch Kunden. Freudenberg setzt in der Produktion verschiedene Rohstoffe und Verfahren ein – mit unterschiedlichen Auswirkungen auf die Umwelt und Sicherheit am Arbeitsplatz. Diese Auswirkungen könnten beispielsweise zu Personenschäden führen oder die Umwelt an einem Standort negativ beeinflussen. Diese Risiken steuert Freudenberg auf vielfältige Weise mit dem Ziel, die Auswirkungen kontinuierlich zu reduzieren.
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Bei Gefahrstoffen oder auch Stoffen, die durch gesetzliche Initiativen wie zum Beispiel REACh (EU-Verordnung „European Regulation on Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals“) in der Diskussion sind, wird bereits im Vorfeld einer gesetzlichen Regelung aktiv nach Alternativen beziehungsweise Ersatzstoffen gesucht und gleichzeitig Auswirkungen auf die Produktion durch etwaige Stoffverbote vorgebeugt. Zusätzlich durchlaufen viele Produktentwicklungen einen Stufenprozess, der unter anderem sicherstellt, dass die Umweltauswirkungen von Neuentwicklungen geringer sind als beim Vorgängerprodukt. Über interne und externe Auditprozesse wird die Umsetzung von Programmen zur Verbesserung der Arbeitssicherheit, des Gesundheits- und Umweltschutzes oder des Brandschutzes in den Geschäftsgruppen überprüft. Ein Ziel dieser Programme ist, das Bewusstsein für Brandschutz zu erhöhen sowie Personenschäden, Betriebsunterbrechungen und damit potenzielle Lieferausfälle zu vermeiden. Die Erkenntnisse aus den Audits werden systematisch ausgewertet und Maßnahmen innerhalb der jeweiligen Geschäftsgruppen übergreifend implementiert.
PRINZIP 7: Unternehmen sollen im Umgang mit Umweltproblemen einen vorsorgenden Ansatz unterstützen, PRINZIP 8: Initiativen ergreifen, um ein größeres Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt zu erzeugen und PRINZIP 9: die Entwicklung und Verbreitung umweltfreundlicher Technologien fördern.
BEISPIELE FÜR PRODUKT ENTWICKLUNGEN Innovationen sind bei Freudenberg Sealing Technologies ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmensphilosophie und werden konsequent und systematisch verfolgt. In dem strukturierten Innovationsprozess spielen Produkt-, Material- und Prozesskompetenz eine entscheidende Rolle. Dieser Anspruch wurde im Oktober 2014 mit dem TOP-Innovationspreis des FAZ-Instituts gewürdigt, der erstmals an Freudenberg Sealing Technologies gegangen ist. In dem Bestreben nach reduziertem Materialeinsatz ohne Leistungsverlust hat Freudenberg Sealing Technologies eine neue Lösung für Press-in-Place-Dichtungen entwickelt. Dank ihres einzigartigen Designs dichtet die Curve Gasket perfekt ab und benötigt weniger Material. Gleichzeitig versetzt die Curve Gasket durch ihre verbesserte Leistungsfähigkeit Automobilhersteller und -zulieferer in die Lage, Motorkomponenten kleiner und leichter auszulegen und damit das Gesamtgewicht des Fahrzeugs zu verringern. Die Dichtung ist Teil der Low Emission Sealing Solutions (LESS), die auch für Lkw- und Bushersteller immer wichtiger werden. Die strengen Emissionsgrenzwerte für Motoren in Auto mobilen machen neue technische Lösungen nötig – von der Einspritzung bis zur Abgasnachbehandlung. Der neu entwickelte BlueSeal-Dichtring ist für die Anwendung in Hochdruckpumpen ausgelegt. Die patentierte Technologie spart 25 Prozent Gewicht im Vergleich zu einer klassischen Dichtung und beansprucht nur halb so viel Bauraum. Aufgrund eines Metallträgers ist die BlueSeal-Dichtung mechanisch resistent gegen hohe Drücke und durch das PTFE-Material beständig gegen aggressive Substanzen. Zudem arbeitet sie sehr reibungsarm. In der Schwingungstechnik wurde mit HALL 2.0 ein neues Achslenkerlager entwickelt und auf der Innotrans im September in Berlin vorgestellt. Es lenkt Züge dank Sensortechnik, Kameras und GPS. Das führt zu mehr Fahrsicherheit, weniger Verschleiß an Rädern und Schienen, weniger Lärm und einem geringeren Energieverbrauch. Als globaler Technologieführer in der Luft- und Flüssigkeitsfiltration entwickelt und produziert Freudenberg Filtration Technologies (FFT) leistungsstarke und energieeffiziente
Filtrationslösungen, die industrielle Prozesse wirtschaftlicher gestalten, Ressourcen schonen, Menschen und Umwelt schützen und so zur Steigerung der Lebensqualität beitragen. Einige Beispiele verdeutlichen das: In Krankenhäusern und Reinräumen filtern Schwebstofffilter von Freudenberg fast 100 Prozent aller Partikel. In Innenräumen reduzieren FFT-Filter die Feinstaubbelastung. Und in Lebensmittelbetrieben bereiten FFT-Filtrationsanlagen Wasser aus dem Produktionsprozess wieder auf und schonen damit die zunehmend knapper werdende Ressource Wasser. Ein weiterer Gewinn für die Umwelt und die Kunden: Mit ihren leistungsstarken und energieeffizienten Filtrationslösungen trägt FFT zur Einsparung bei Energie- und Betriebskosten von Filtrationsanlagen und damit auch zu einer Reduzierung von CO2-Emissionen bei.
BEISPIELE FÜR PROZESSE UND VERFAHREN Ersatz von Chromium (VI) in Produkten und Prozessen bei SurTec, einer Geschäftseinheit der Freudenberg Chemical Specialities: Um Metalle wirkungsvoll vor Korrosion zu schützen, kann ihre Oberfläche durch eine Chromatierung beschichtet werden. Seit den 1930er-Jahren wurden dazu Chrom-VI-haltige Substanzen verwendet. Sechswertiges Chrom wird inzwischen aber als giftig, krebserregend und als Auslöser von Allergien eingestuft. In den 1980er-Jahren machte sich die Branche für die Oberflächenbehandlung von Metallen auf die Suche nach einer alternativen Passivierung. Der Zeitdruck erhöhte sich, als zunächst namhafte internationale Automobilhersteller, dann eine EU-Altautorichtlinie den Einsatz von Chrom-VI ab 2005 verboten beziehungsweise streng reglementierten. Die Herausforderung beim Ersatz von Chrom-VI in Produkten und Prozessen bei SurTec bestand darin, eine ChromVI-freie Beschichtung zu entwickeln, die gleichzeitig einen hohen Korrosionsschutz bot. Eine Alternative stellte die Chrom-III-haltige Passivierung dar. Dreiwertiges Chrom gilt als nicht gesundheitsgefährdend. Bereits 1994 begannen SurTec-Experten mit der Entwicklung der Chrom-III Passivierung bei Zink und Zinklegierungen. 1996 wurde ihr Patent in der EU, den USA und Kanada, in Brasilien und Japan anerkannt.
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IV. Umweltschutz
SurTec konnte den hohen Korrosionsschutz einer Chrom-III-haltigen Beschichtung in einem technisch optimierten Chromatierungsverfahren erreichen und nachweisen. Chrom-III-haltige Passivierungen sind weder in der Herstellung noch in der Weiterverarbeitung oder bei der Anwendung durch die Verbraucher gesundheitsgefährdend. Die bisherigen strengen Gesundheitskontrollen und Schutzvorkehrungen für Mitarbeiter sind nicht mehr nötig. Bei der Verarbeitung von dreiwertigem Chrom fallen weniger kritische Reststoffe an als bei der von sechswertigem Chrom. Das senkt den Aufwand der Entsorgung und schützt die Umwelt. Die Kunden des Unternehmens sind zu Vorreitern in der Verwendung gesundheitlich unbedenklicher Chrom-III-Passivierungen geworden und viele nationale und internationale Standards basieren auf den positiven Ergebnissen.
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Freudenberg Politex Vliesstoffe mit Hauptsitz in Novedrate, Italien, ist Weltmarktführer bei der Produktion und Vermarktung von Vliesstoffen aus Polyester, die hauptsächlich als Trägermaterial für Bitumenmembranen zur Dachabdeckung eingesetzt werden. Eine breite Auswahl weiterer Produkte wird zudem an die Bauindustrie für verschiedene Anwendungen verkauft. Das Angebot wird durch technische Polymere, die als Bitumen-Modifikatoren eingesetzt werden, ergänzt. Ein Großteil der Produkte wird aus recyceltem Polyester hergestellt, das in eigenen Anlagen aus PET-Flaschen gewonnen wird. Freudenberg Politex Vliesstoffe ist der größte Wiederverwerter von PET-Flaschen in Europa und verarbeitet täglich weltweit über sieben Millionen Flaschen zu Polyesterfasern. Der integrierte Produktionskreislauf ermöglicht es nicht nur, Abfall zu verwerten, sondern auch in erheblichem Umfang CO2-Emissionen zu vermeiden.
IV. Umweltschutz
Außerdem hat Freudenberg Politex Vliesstoffe im Berichtsjahr die Lieferkette optimiert, den Rohstoffverbrauch reduziert, Prozesse vereinfacht, die Energieeffizienz verbessert und die Produktqualität erhöht. Die Geschäftsgruppe ist beim Umgang mit Ressourcen erneut nachhaltiger und effizienter geworden. An allen Standorten wurde das Projekt „Zero Landfill“ weitergeführt. Ziel ist es, Abfall wiederzuverwerten und zu reduzieren. Am Standort in Colmar, Frankreich, konnte die Abfallmenge gegenüber dem Vorjahr um 20 Prozent gesenkt werden.
Energiemanagement Im Sinne der Verringerung von Umweltauswirkungen aus der Geschäftstätigkeit und der Orientierung an der HSE-Richtlinie (HSE steht hier für Health, Safety and Environment) ist der nachhaltige Energieeinsatz Gegenstand vieler Standortprojekte und Initiativen der Geschäftsgruppen. In vielen Geschäftsgruppen haben Energiemanager ihre Tätigkeiten aufgenommen und zahlreiche Verbesserungen bestehender Anlagen, wie Heizungen, Kompressoren, Ventilation und Dampfversorger, initiiert.
gawattstunden) Heizöl (0,03 Millionen Megawattstunden) Durch die eingesetzten 1,6 Millionen Megawattstunden sind Kosten von insgesamt etwa 125 Millionen Euro entstanden. Der Anteil der Energiekosten betrug 2,1 Prozent am Gesamtumsatz (Vorjahr: 2,2 Prozent). Die Einführung der Managementsysteme für Arbeitsschutz (OHSAS 18001) und Umweltschutz (ISO 14001 oder EMAS) wurde im Geschäftsjahr 2014 fortgesetzt. 86 Prozent der Produktionsstandorte der Unternehmensgruppe verfügen über ein Arbeitsschutz-Managementsystem gemäß OHSAS 18001 und 87 Prozent der Produktionsstandorte über ein Umwelt-Managementsystem nach ISO 14001 oder EMAS. Die direkten Umweltschutzinvestitionen lagen bei 1,8 Millionen Euro (Vorjahr: 2,8 Millionen Euro). Der Anteil der direkten Umwelt-, Arbeits- und Gesundheitsschutz-Investitionen an den gesamten Investitionen in Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien belief sich auf 5,1 Prozent (Vorjahr: 6,9 Prozent).
Um den Energieverbrauch nachhaltig zu senken, führen zunehmend mehr Standorte Energie-Managementsysteme, teilweise zertifiziert nach DIN EN ISO 50001, ein. So hat Freudenberg Sealing Technologies an seinen deutschen Standorten begonnen, entsprechende Energie-Audits durchzuführen. Einzelne Fabriken sind im Berichtsjahr bereits zertifiziert worden. In Zusammenarbeit mit anderen Geschäftsgruppen wurden außerdem weitere Potenziale identifiziert und gemeinsame Projekte zur Steigerung der Energieeffizienz initiiert.
Kennzahlen Im Jahr 2014 hat Freudenberg 1,6 Millionen Megawattstunden eingesetzt (Vorjahr: 1,6 Millionen Megawattstunden). Der Energieeinsatz verteilte sich im Wesentlichen auf folgende Energieträger: fremdbezogene Energie (Strom, Dampf und Fernwärme, die außerhalb der Freudenberg-Standorte erzeugt wurden; 0,99 Millionen Megawattstunden) Gas (0,57 Millionen Me-
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V. ANTIKORRUPTION
Bereits im Jahr 1887 formulierte der Unternehmensgründer Carl Johann Freudenberg anlässlich des Eintritts seiner Söhne in das Unternehmen seine geschäftspolitischen Grundsätze. Auf dieser Basis hat sich die Freudenberg Gruppe zehn Geschäftsgrundsätze gegeben, mit denen sich die Gesellschafter wie auch die Mitarbeiter identifizieren. Einer dieser Grundsätze lautet, dass Erfolg auf Leistung beruhen muss; Geschäfte, bei denen ungesetzliche oder unethische Mittel eingesetzt werden, geht Freudenberg nicht ein. Aus den Geschäftsgrundsätzen der Freudenberg Gruppe wurden ergänzend Leitsätze abgeleitet, welche die Wertebasis für das Verhalten gegenüber Mitarbeitern, Geschäftspartnern, Stakeholdern und Dritten definieren. In den Leitsätzen wird klargestellt, dass Freudenberg als Familienunternehmen hohe Ansprüche an das persönliche Verhalten stellt und das Fairness und Integrität das Miteinander sowohl im Unternehmen als auch gegenüber Geschäftspartnern und der Öffentlichkeit bestimmen. Die Geschäftsgrundsätze und die Leitsätze werden allen neuen Mitarbeitern im In- und Ausland bekanntgegeben und sind auch auf der Freudenberg Webseite veröffentlicht (zu den Leitsätzen siehe auch unter III. Menschenrechte und Arbeitsnormen).
Verhaltenskodizes und Compliance-Management-System Einige Geschäftsgruppen haben sich bereits einen eigenen Verhaltenskodex auf Basis der Geschäftsgrundsätze und der Leitsätze gegeben, ein Verhaltenskodex für die gesamte Unternehmensgruppe ist seit 2014 in Arbeit. Die Verhaltenskodizes legen dar, welches Verhalten in geschäftlichen Angelegenheiten von jedem Mitarbeiter unabhängig von seiner Position erwartet wird und dienen als Orientierungshilfe, um mit ethischen und rechtlichen Fragen angemessen umzugehen. Hierzu werden nicht nur die Richtlinien zur Korruptionsbekämpfung aufgezeigt, sondern auch praktische Beispiele z.B. zu Einladungen gegeben und das richtige Verhalten erläutert. Verantwortlich für die Ausarbeitung und Weiterentwicklung des neuen gruppenweiten Code of Conduct ist der neu geschaffene Freudenberg Compliance Management Council („CMC“), der das bestehende Risikomanagement (Risk Management Council) ergänzt. Dem CMC gehören Führungskräfte aus den Geschäftsgruppen, den Regionen und ausgewählten Konzernfunktionen an.
Schulungen und Antikorruptionsmaßnahmen Die Einhaltung von Gesetzen, internen Richtlinien und Freudenberg-spezifischen Wertvorstellungen (Leitsätze und Geschäftsgrundsätze) nehmen einen hohen Stellenwert ein und sind Gegenstand regelmäßiger Schulungen. Darüber hinaus kümmern sich die Geschäftsgruppen eigenverantwortlich darum, ihre Mitarbeiter stetig für die jeweils relevanten rechtlichen Risikofelder zu sensibilisieren. Ergänzend sorgen die Konzernfunktionen und die Freudenberg Regional Corporate Center in den Weltregionen dafür, dass Gesetze und Vorschriften sowie interne Vorgaben beachtet und eingehalten werden. Dazu finden regelmäßig Schulungsveranstaltungen statt. Es werden moderne Kommunikationsmittel wie webbasierte Trainings und E-Learning-Tools eingesetzt, um möglichst viele Mitarbeiter zu erreichen. Um die Einhaltung von gesetzlichen Regelungen noch besser sicherzustellen, wurde 2014 ein verbesserter Rahmen für ein Compliance-Management-System erarbeitet und damit ein weiterer Baustein für ein den Strukturen und Bedürfnissen der Freudenberg Gruppe und der ISO 19600 angepasstes und noch effizienteres Compliance-Management-System gelegt.
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Auch 2014 wurden Präsenzschulungen im In- und Ausland abgehalten, in denen Mitarbeiter – unter anderem durch Fallbeispiele – persönlich geschult wurden. Dabei wurden die Freudenberg Werte und Grundsätze ebenso vermittelt wie die nationalen und internationalen Gesetze und Anforderungen, insbesondere auch zu den Themen Einladungen und Geschenke. Das von Freudenberg bisher verwendete e-learning-Tool zum Thema Antikorruption wurde zusammen mit anderen e-learning-Tools so umgestaltet, dass dieses im Rahmen eines Learning-Management-Systems (LMS) eingesetzt werden kann. Hierdurch kann dieses Programm einzelnen Mitarbeitern oder Gruppen von Mitarbeitern zur Bearbeitung zugeteilt werden. Dabei vermitteln kurze Beispiele typische Situationen und zeigen auf, wie man Korruption erkennt und dieser begegnet. Die Mitarbeiter müssen Fallbeispiele selbst einschätzen und erhalten unmittelbar Erläuterungen zu den von Ihnen gegebenen Einschätzungen. Sofern der Mitarbeiter den Abschlusstest besteht, erfolgt eine Rückmeldung über die erfolgreiche Bearbeitung an das LMS.
PRINZIP 10: Unternehmen sollen gegen alle Arten der Korruption eintreten, einschließlich Erpressung und Bestechung.
Antikorruptionsmaßnahmen sowie die Überprüfung deren Wirksamkeit sind auch weiterhin fester Bestandteil des Risikomanagements sowie der Arbeit der Konzernfunktion Freudenberg Process Audit. Sie wurde in 2014 auf der Grundlage der bis dahin der Konzernfunktion Corporate Controlling and Accounting zugeordneten Abteilung Methoden und Prozesse geschaffen. In 2014 wurde beschlossen diese Abteilung als eigenständige Konzernfunktion mit einer Berichtslinie an den Vorstandssprecher zu etablieren. Dies wurde zum 1.1.2015 umgesetzt. Zielsetzung ist bei beiden Maßnahmen das Aufdecken von Korruptionshandlungen, die Überprüfung der Wirksamkeit der getroffenen Maßnahmen sowie erforderlichenfalls die Verbesserung der getroffenen Maßnahmen. Freudenberg Process Audit verifiziert hierzu insbesondere die Zahlungsströme einer Gesellschaft.
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VI. GESELLSCHAFTLICHE VERANTWORTUNG
Bei Freudenberg gehört gesellschaftliche Verantwortung zur DNA. In den Werten der Unternehmensgruppe heißt es unter der Überschrift „Verantwortung“: „Unser Unternehmen und seine Familiengesellschafter sind gemeinsam dem Schutz der Umwelt verpflichtet. Wir wollen in allen Staaten, Ländern und Gemeinden, in denen wir tätig sind, unserer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden und als gute Nachbarn anerkannt sein.“ Dieser Anspruch geht auf den Firmengründer Carl Johann Freudenberg zurück und wird heute weltweit von den Mitarbeitern des Unternehmens gelebt. Im Jahr 2014 haben sich weltweit wieder viele Gesellschaften, Standorte und Mitarbeiter der Unternehmensgruppe im Sinne dieser guten Nachbarschaft in lokalen Projekten und Initiativen engagiert – vor allem für den Umweltschutz und die Bildung von Kindern und Jugendlichen. Das Spektrum reicht von kleinen Aktionen in der direkten Nachbarschaft bis hin zu komplexen Projekten. Doch sie alle haben etwas gemeinsam: Sie sind auf die lokalen Erfordernisse zugeschnitten, und in der Regel engagieren sich Freudenberg-Mitarbeiter vor Ort. Darüber hinaus existieren unternehmensintern zahlreiche Hilfs- und Unterstützungsangebote für Mitarbeiter. Außerdem setzt Freudenberg die Regeln des Deutschen Corporate Governance Kodex auf freiwilliger Basis weitgehend um. Exemplarisch für die langfristige Ausrichtung der lokalen Projekte stehen die folgenden beiden Beispiele: Seit dem Jahr 2009 bietet Freudenberg Jugendlichen in einem gemeinnützigen Trainingszentrum im indischen Nagapattinam, in der Provinz Tamil Nadu, südlich von Chennai, die Möglichkeit, sich in einer dualen Ausbildung in den Berufen Schweißer, Installateur, Motormechaniker und Maschinenschlosser zu qualifizieren. Die Region um Nagapattinam, bewohnt vor allem von armer Landbevölkerung und Fischern, war von den Auswirkungen des Tsunamis im Jahr 2004 sehr stark betroffen. Im chinesischen Dorf Haijin, das in der im Mai 2008 fast völlig von einem Erdbeben zerstörten Provinz Sichuan liegt, wurde mithilfe von Freudenberg eine Grundschule wiederaufgebaut und 2009 eröffnet. Die Gebäude bieten für rund 300 Schüler die Rahmenbedingungen für einen erfolgreichen Start in die schulische Ausbildung. Jedes Jahr besuchen Freudenberg-Mitarbeiter die Grundschule und organisieren verschiedene Aktivitäten wie das Sommerschulprojekt, Nachhilfeunterricht und eine Weihnachtsfeier. Inzwischen haben die ersten Kinder ihre Grundschulzeit beendet. Der Verein „Freudenberg Help“, der eigens für das Grundschulprojekt gegründet worden ist, setzt deshalb
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seine Hilfeleistungen fort und unterstützt Schüler in Haijin auch auf ihrem weiteren Bildungsweg – finanziell und persönlich. Eine weitere Erfolgsgeschichte ist das Bildungsprogramm „Learn to Transform“ in Brasilien. Am Standort in Diadema führt Freudenberg Sealing Technologies einen kostenlosen sechsmonatigen Berufsvorbereitungskurs für Jugendliche aus einkommensschwachen Familien durch. Im Jahr 2014 feierte das Freudenberg-Jugendaustauschprogramm TANNER seinen 15. Geburtstag. Andere Kulturen kennenlernen, über den eigenen Tellerrand hinausschauen und für das Leben lernen – dieses Angebot macht Freudenberg Kindern von Mitarbeitern weltweit. In den vergangenen 15 Jahren sind fast 1.000 Jugendliche mit TANNER um den Globus gereist. Bei den jugendlichen Teilnehmern, ihren Eltern und den Gastgebern hat sich dabei das Gefühl verstärkt, zur weltweiten Freudenberg- Gemeinschaft zu gehören. Seit 1984 fördert die Freudenberg Stiftung mit ihren Programmen langfristig wirksame Strukturveränderungen, um zu mehr Inklusion, Bildung und Demokratie beizutragen. Als gemeinnützige GmbH ist die Stiftung eine – nicht stimmberechtigte – Gesellschafterin der Freudenberg & Co. KG. Bei allen Projekten stehen mehrheitlich Kinder und Jugendliche und deren soziale, sprachliche, schulische und berufliche Integration im Mittelpunkt. Mit der Initiative „Wir tun was“ fördert Freudenberg gezielt Projekte, die sich mit den Themen Toleranz, Nächstenliebe und Gemeinsinn beschäftigen. Die Spendensumme wird zweckgebunden zur Verfügung gestellt. Ein Projekt wird mit maximal 5.000 Euro gefördert. Zu den 2014 geförderten Pro-
jekten gehört „Ringen und Lernen“ des KSV 07 Hemsbach. Es bietet Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, sportliche Leistung mit Erfolg in der Schule zu verbinden: Gemeinsam Hausaufgaben machen, für Klassenarbeiten lernen und auf der Ringmatte toben. Die Freudenberg-Initiative „Wir tun was…“ unterstützt das Projekt für zwei Jahre. Davon werden unter anderem die Kosten für den Nachhilfeunterricht sowie Schulbücher finanziert. Freudenberg veranstaltete im Berichtsjahr in Weinheim das dritte Netzwerktreffen für Ehrenamtliche. 90 Teilnehmer aus 30 ehrenamtlichen Initiativen und Vereinen aus der Region trafen sich, um Erfahrungen auszutauschen, Gleichgesinnte kennenzulernen und Ideen für neue Projekte zu entwickeln. Das von Freudenberg ins Leben gerufene Netzwerktreffen findet jedes Jahr während der Woche des bürgerschaftlichen Engagements statt. Im Fokus von Enactus, der weltweit größten Studentenorganisation, stehen soziale und ökologische Projekte. Seit mehr als zehn Jahren engagiert sich die Freudenberg Gruppe als Enactus-Partner. Im Jahr 2014 gewann das Team der Universität Mannheim den deutschlandweiten Enactus-Wettbewerb. Betreut wird das Team aus der Quadratestadt von Cornelius Bossers von Freudenberg Home and Cleaning Solutions. Freudenberg veranstaltete im Jahr 2014 in Nordamerika den ersten „Service Day“. Mitarbeiter von mehr als 50 Standorten in Kanada, den USA und Mexiko sammelten am 26. September Essensspenden, führten Blutspendeaktionen durch, besuchten Seniorenheime und unterstützten Schulen oder Bildungsinitiativen – und lebten so gesellschaftliche Verantwortung in ihrer Nachbarschaft auf vielfältige Weise.
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Impressum Freudenberg & Co. KG Höhnerweg 2–4 69469 Weinheim, Germany Herausgegeben von Corporate Communications Ein Service für Corporate Health, Safety, Security, Environment Kontakt für inhaltliche Fragen: Ismet Kutay Tel.: +49 6201 805853
[email protected] www.freudenberg.com August 2015