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Einmal Kinder- und Jugendpsychiatrie und zurück! Wie können wir den Schulübergang von Kindern und Jugendlichen nach einer (teil-) stationären Therapie gut gestalten?
Dr. Dipl. Psych. Ute Dürrwächter Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie im Kindes- und Jugendalter Universität Tübingen
Kinder- und Jugendpsychiatrie Tübingen
Ambulanz
Stationen
Tageskliniken
Klinikschule Kinder- und Jugendpsychiatrische Forschung Kinder- und Jugendpsychiatrische Lehre
Kinder- und Jugendpsychiatrie Tübingen
Ambulanz
Stationen
Tageskliniken
Hochschul- und Institutsambulanz
Kriseninterventionsstation
Tagesklinik Kinder
Spezialsprechstunden
Psychotherapiestationen Kinder / Jugendliche
Tagesklinik Jugendliche
Psychosomatik KK Reutlingen und KJP
Kinder- und Jugendpsychiatrie Tübingen
Ambulanz Hochschul- und Institutsambulanz Spezialsprechstunden
Psychiatrische Institutsambulanz Hochschulambulanz Spezialsprechstunden Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung Autismus-Spektrum-Störungen Exzessive Mediennutzung Säuglinge- und Kleinkinder Adipositas
Kinder- und Jugendpsychiatrie Tübingen
Kriseninterventionsstation 8 Betten 6 bis 18 Jahre
Psychotherapiestation Kinder Stationen Kriseninterventionsstation Psychotherapiestationen Kinder / Jugendliche Psychosomatik KK Reutlingen und KJP
10 Betten 6 bis 14 Jahre
Psychotherapiestation Jugendliche 10 Betten 14 bis 18 Jahre
Psychosomatik (Reutlingen) 5 Betten 8 bis 18 Jahre
Kinder- und Jugendpsychiatrie Tübingen
Tagesklinik Kinder 10 Plätze 6 bis 13 Jahre
Tagesklinik Jugendliche Tageskliniken Tagesklinik Kinder Tagesklinik Jugendliche
12 Plätze 14 bis 18 Jahre
Tagesklinik Kinder
10 Behandlungsplätze (Altersspektrum: 6 bis ca. 12 Jahre) Montag bis Freitag (8.00 bis 16.00 Uhr) Verhaltenstherapeutisch-systemisches Therapiekonzept Interdisziplinäres Team bestehend aus folgenden Berufsgruppen: Ärzte, Psychologen, Sozialpädagogen, Sozialarbeiter, Jugend- und Heimerzieher, Kinderkrankenschwestern, Ergo- und Bewegungstherapeuten, Lehrer, PIA, Praktikanten
Tagesklinik Kinder
Zugangswege: Überweisung durch Hausarzt, Kinderarzt, Kinder- und Jugendpsychiater oder Therapeuten an die Ambulanz Abklärung der Indikation (evtl. ambulante Diagnostik) Aufnahme auf die Warteliste
Während der Wartezeit: Regelmäßige Kontakte, Planung der Aufnahme evtl. Projekt Warteschleife
Tagesklinik Kinder
Aktuelle Störungsbilder auf Station: Hauptdiagnosen: Hyperkinetische Störung des Sozialverhaltens Störung des Sozialverhaltens mit oppositionellem Trotzverhalten Störung des Sozialverhaltens und der Emotionen Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörung Anpassungsstörung Asperger Syndrom Angststörung
Tagesklinik Kinder
Aktuelle Störungsbilder auf Station: Komorbide Störungen: Enuresis /Enkopresis Tic Störung Teilleistungsstörungen Expressive Sprachstörung Geschwisterrivalität Psychosoziale Umstände: Trennung/Scheidung Psychische Erkrankung Eltern
Tagesklinik Kinder
Bausteine des Behandlungskonzepts Vertiefende Diagnostik Einzel- und Gruppentherapie Elternarbeit Besuch der Klinikschule Medikation Schulversuch
Behandlungsdauer: ca. 3 Monate
Tagesklinik Kinder
Schulsituation der aktuellen Patienten vor Aufnahme: Reguläre Beschulung (3 Kinder) Beschulung mit Schulbegleitung (1 Kind) Eingeschränkte Beschulung, ca.3 Schulstunden (4 Kinder) Keine Beschulung vor Aufnahme: Schulausschluss (2 Kinder) Klinikschule (1 Kind)
Tagesklinik Kinder
Schulspezifische Behandlungsziele: Heranführung der Patienten an Schule Verbesserung des Arbeitsverhalten Erhöhung der Frustrationstoleranz
Klärung zukünftiger Lernort
Rückführung Heimatschule / Suche einer „neuen“ Schule
Empfehlung und Beantragung notwendiger Fördermaßnahmen
Nachteilsausgleich
Sonderpädagogischer Förderbedarf
Schulbegleitung
Zusammenarbeit: Schulen - Tagesklinik
Vor Aufnahme: Fragebogenmappe (TRF, Kontaktdaten)
Aufnahme Kontaktaufnahme durch Lehrkraft der Klinikschule Schulübergabegespräch 1 Problemanamnese Klärung Perspektive
Während der Therapie Teilnahme der Lehrer an Patientenbesprechung und Supervisionen Kontakt Heimatschule
Schulrückführung
Herausforderung: Wie schaffen wir die Generalisierung und Stabilisierung der erzielten Therapieerfolge
Blick in die Literatur! Wenig Publikationen zu diesem Thema Schwerpunkt lag auf chronisch kranken Kinder Seit 2010 mehr im Blick
Exkurs: Literatur Schulrückführung
Identifikation individueller Faktoren und Umgebungsfaktoren, die die Schulrückführung beeinflussen (E. Savina, J. Siomon, M. Lester; 2014)
Anforderungen/Hindernisse Kind: Konfrontation mit (realen) schulischen Leistungsanforderungen
Angst vor Schulversagen
Rückführung in die Gruppe der Mitschüler stellt hohe sozioemotionale Anforderungen
Erwartungsangst aufgrund schlechter Vorerfahrungen
Angst vor Ablehnung
Erklärung lange Fehlzeit (Clemens et al. 2010) Zeitgleich Abschied aus dem klinischen Setting
Exkurs: Literatur
Anforderungen/Hindernisse Lehrer: Grundsätzlich positive Haltung gegenüber Kindern mit psychischen Schwierigkeiten (Gal et. al. 2010) wenn sie sich:
kompetent im Umgang mit dem Störungsbild fühlen
die notwendige Unterstützung erfahren ein entsprechendes Training oder positive Vorerfahrungen haben
Gefühl der unzureichenden Kompetenz im Umgang mit den Patienten auf Seiten der Lehrer (Simon et al. 2012) Mangelndes Wissen über Störungsbild, Symptome und Behandlung (Ryan et al. 2008) Geringe Selbstwirksamkeitserwartung in Bezug auf die Fähigkeit Kindern mit psychischen Störungen gerecht zu werden (Klassen & Tze, 2014)
Exkurs: Literatur
Anforderungen/Hindernisse Eltern: Angst vor Stigmatisierung der Kinder (Scharer et al. 2004)
Anforderungen/Hindernisse Gleichaltrige: Unsicherheit im Umgang mit Gleichaltrigen mit psychischen Störungen (Wahl et al. 2012) insbesondere bei affektiven Störungen
Exkurs: Literatur
Wichtige Faktoren für die Schulrückführung (E. Savina, J. Siomon, M. Lester; 2014)
Kommunikation zwischen Klinik und Heimatschule Informationen zum Krankheitsbild und aktuellen Zustand des Kindes (Restsymptomatik) Informationen zu hilfreichen Interventionen Vorbereitung der Gleichaltrigen Notfallplan Klärung der Rollen und Verantwortlichkeiten der beteiligten Fachleute und Institutionen
Zusammenarbeit: Schulen - Tagesklinik
Vor Entlassung: Schulübergabegespräch 2 Information über Behandlungsverlauf (Therapie und Schule) Aktuelle Restsymptomatik
Hilfreiche Interventionen für den Schulalltag Festlegung Schulversuch
Ablauf 1. Tag Schulversuch
(Vor-) Information Mitschüler (Psychoedukation) Rückmeldungssystem während Schulversuch
Schulversuch (2 bis 4 Wochen)
Zusammenarbeit: Schulen - Tagesklinik
Schwierigkeiten in der Praxis: Kommunikation zwischen Eltern und Lehrern Koordination aller Beteiligten Fehlende Rückmeldungen aus der Schule während Schulversuch Zusätzliche schulische Fördermaßnahmen laufen erst verspätet an Schulversuchsphase oft zu kurz
Aktuelles Forschungsprojekt zur Schulrückführung:
Kooperationsprojekt zwischen Arbeitsbereich Schulpsychologie Catharina Gawrilow, Johanna Schmid,
Christiane Fiege,
Leona Hellwig
Kinder- und Jugendpsychiatrie
Tobias Renner
Ute Dürrwächter, Annette Conzelmann,
Vera Brenner,
Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung
Augustin Kelava
Aktuelles Forschungsprojekt zur Schulrückführung:
Kooperationsprojekt zwischen Arbeitsbereich Schulpsychologie Kinder- und Jugendpsychiatrie Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung
Finanzierung: LEAD (Learning, Educational Achievement, and Life Course Development)
Forschungsprojekt:
Hintergrund: Übergang zur Heimatschule ist eine große Herausforderung Restsymptomatik noch vorhanden Ängste, Unsicherheiten auf Seiten aller Beteiligten (Kind, Eltern, Lehrer) Geringe Selbstwirksamkeitserwartung bei Lehrern in Bezug auf ihre Fähigkeiten mit den individuellen Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler nach ihrer Entlassung aus einer psychiatrischen Einrichtung umzugehen Bisher keine quantitative Forschung
Forschungsprojekt:
Ziele: Quantitative Längsschnittuntersuchung Untersuchung der Zusammenhänge von psychosozialen und akademischen Herausforderungen
innerhalb von Person über die Zeit und
aus Sicht verschiedener Personen (Kinder, Eltern und Lehrerkräfte
Identifikation möglicher Prädiktoren für eine erfolgreiche Rückführung
Forschungsprojekt:
Zielgrößen: Selbstregulationsfähigkeit (Kind) Selbstwirksamkeit (Kind, Eltern, Lehrer) Kind
• Selbstregulationsfähigkeit in der Schule • Selbstwirksamkeit in der Schule
Lehrer
• Selbstregulationsfähigkeit des Kindes in der Schule • Pädagogische Selbstwirksamkeit
Eltern
• Selbstregulationsfähigkeit des Kindes • Pädagogische Selbstwirksamkeit
Forschungsprojekt:
Design:
Informants child
parent
teacher
Measurement$burst$ (smartphone4based$assessments$on$school$days)$$
t1$ Background$ quesGonnaires$
Week$1$
Week$2$
t2$ Intermediate$ quesGonnaires$
Week$3$
School4pilot$ period$
Discharge$from$ day$hospital$
Week$4$
t3$ Final$ quesGonnaires$
Week$5$
Week$6$
Week$7$
ABendance$of$$ regular$schools$
Week$8$
Week$9$
Week$10$
Forschungsprojekt:
Was wollen wir herausfinden: Lassen sich Prädiktoren für einen gelungene Schulrückführung finden Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Selbstwirksamkeit und der Selbstregulation Ist die pädagogische Selbstwirksamkeit der Eltern und Lehrer ein Prädiktor für die Selbstregulation des Kindes
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Kontaktdaten: Dr. Dipl. Psych. Ute Dürrwächter
[email protected]